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Vollständige Version anzeigen : "FDP forever!" - warum vereinigen sich nicht alle Bürgerlichen in einer Partei?



Beverly
27.02.2008, 10:22
Wäre es für die Demokratie nicht am besten, wenn sich alle bürgerlichen Kräfte, Personen und Unterströmungen in einer Partei vereinigen, wo sie für Freund und Feind wahrnehmbar sind?
Da selbst ich in meinem Umfeld Menschen habe, die so einer Partei nahe stehen würden, müsste ich mir meine antibürgerlich-bolschewistischen Wunschträume beim Umgang mit dem Klassenfeind verkneifen und sie akzeptieren.

Doch so wie es jetzt ist, brauch sich niemand zu wundern, wenn der eine oder andere Zeitgenosse "das bürgerliche Lager" am liebsten mit Stacheldraht umzäunt und nach Sibirien verfrachtet sehen würde :rolleyes:

Das liegt vielleicht nicht mal an der FDP, die vertritt deren Politik wenigstens noch ehrlich und vermeidet sowohl primitiven Rassismus als auch verlogenes Wertegehumse Marke CDU/CSU :rolleyes:

Es liegt meines Erachtens daran, dass die Mehrheit des "bürgerlichen Lagers" ihre angeblichen "Überzeugungen" so schnell wechselt wie die Unterhosen und man nicht mehr weiß, was da Betrug und was Selbstbetrug ist.
So ist mir mehr als ein "Konservativer" virtuell über den Weg gelaufen, bei dem ich mich fragte, was da konservativ sein soll. Ist es "konservativ", dem Kapitalismus zu huldigen und im Zeichen von Marktradikalismus, Wirtschaftsliberalismus und Globalisierung die Zerschlagung aller "gewachsener Strukturen" in Kauf zu nehmen. Ist die "Famlie" nur so lange "heilig", bis auf Jobsuche um den Globus irrende Singles ökonomisch angebrachter sind.
Ich halte es - bei aller Kritik an tradierter Verlogenheit und Bevormundung - für ein großes Unglück, dass die noch vor dreißig Jahren gültigen Strukturen von Schule > Ausbildung > Arbeiten > Familie (oder auch nicht oder anders als sich das Konservative vorstellen) heute immer mehr kaputt gemacht werden. Doch ausgerechnet "Konservativen" scheint das egal zu sein, oder sie machen die 68er für alles verantwortlich und blenden die ökonomischen Ursachen - eben die Jobber-Unkultur und den Flexi-Wahn aus. Die Globalisierung wird als Schicksal hingenommen oder auch benutzt, um die einfachen Menschen wieder arm und abhängig zu machen.
Die FDP ist dann am Ende nur deshalb unwählbar, weil der Vorsitzende schwul ist ... :rolleyes:

Sind nicht auch viele "Sozialdemokraten" eigentlich knallharte Bürgerliche? Ex-Kanzler Helmut Schmidt, Herr Sarrazin und auch Wowereit. Uns Wowi würde sich in einer bürgerlich-elitären Partei IMHO viel besser machen als bei der "Partei der kleinen Leute". Für den Schwulen auf der Straße hat der doch nix übrig, der ist für ihn ebenso nur Stimmvieh wie die der SPD noch verbliebenen Arbeiter. Sein Herz schlägt rechts, bei den Bürgerlichen halt.

Ebenso die Grünen. Dem "bürgerlichen Lager" geht seine Mehrheit verloren, also sollen die Grünen ihm weiterhin die "Türen zur Macht" offenhalten. Wäre es da nicht besser, wenn die bei einer Sammlung des bürgerlichen Lagers den Anfang machen und mit der FDP fusionieren. Dann kann noch die Union dazustoßen sowie die Clements, Sarrazins, Wowereit und wie sie alle heißen von der SPD.

Saubere Verhältnisse. In einem SF-Roman von mir heißt das "Liberalkonservative" und ist eine recht große Partei. Es brächte aber auch denen Vorteile, die nicht zum "bürgerlichen Lager" gehören.

Es gäbe dann Nationalisten, Konservative, Sozialdemokraten, Umweltschützer, Linksradikale, Anarchisten. Die Politik wäre kontroverser, aber ehrlicher und weniger korrupt. Jeder Topf fände seinen ideologischen Deckel und jeder hätte eine Partei, die seine Interessen vertritt.

Heute ist es doch so, dass das "bürgerliche Lager" Andersdenkende entweder marginalisieren oder korrumpieren will. Die Nationalisten und Konservativen haben sie an den rechten Rand gedrückt, die harten Linken an den linken Rand.
Alle Bestrebungen aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der "neuen sozialen Bewegungen", die sich nicht marginalisieren ließen, wurden vom bürgerlichen Lager gnadenlos korrumpiert. Korrupt die SPD, korrupt geworden viele Grüne und gegenüber der Linkspartei kündigen sie schon an, sie auch korrumpieren zu wollen. Ja, das bürgerliche Lager triumphiert so lange über alle friedlichen Reformbestrebungen, bis es sich selbst hinter Stacheldraht wiederfindet :rolleyes:

wtf
27.02.2008, 10:51
Bürgerlich-liberale werden in diesem Land niemals mehr als 10% erreichen. Die Gruppierung der intelligenten Performer ist nunmal nicht größer. Das Etikett "bürgerlich" kleben sich Volksbeglücker und Umverteiler je nach Opportunität ans Wahlkampfjäckchen.

Heute durfte ich übrigens in der FAZ lesen, daß mittlerweile weniger als die Hälfte aller Deutschen von ihrer eigenen Arbeit lebt.

Frei-denker
27.02.2008, 10:59
Das die Unternehmerminderheit grad mal 10% der Bevölkerung darstellt mag durchaus stimmen -

dass sie mit ihrem Kapital die Politiker aller Parteien besticht und somit die Demokratie zur Institution ihrer persönlichen Bereicherung mißbraucht, kann nur noch als Perversion bezeichnet werden.

mende82
27.02.2008, 11:38
Bürgerlich-liberale werden in diesem Land niemals mehr als 10% erreichen. Die Gruppierung der intelligenten Performer ist nunmal nicht größer. Das Etikett "bürgerlich" kleben sich Volksbeglücker und Umverteiler je nach Opportunität ans Wahlkampfjäckchen.

Heute durfte ich übrigens in der FAZ lesen, daß mittlerweile weniger als die Hälfte aller Deutschen von ihrer eigenen Arbeit lebt.

Kein Politiker würde sich in Deutschland freiwillig als "Bürgerlicher" bezeichnen. Das käme nicht gut an, außer bei einer Minderheit von 10%.

Aber alle wollen "sozial gerecht" sein. Und alle wollen ans Geld derjenigen, die sich selbst als "Bürgerliche" bezeichnen, um "sozial gerecht" zu sein :))

Beverly
27.02.2008, 14:34
Heute durfte ich übrigens in der FAZ lesen, daß mittlerweile weniger als die Hälfte aller Deutschen von ihrer eigenen Arbeit lebt.

ja, den meisten Menschen wird es verwehrt, auf eigenen Beinen zu stehen und dafür werden sie nahezu pausenlos beschimpft und diffamiert

Beverly
27.02.2008, 14:36
Das die Unternehmerminderheit grad mal 10% der Bevölkerung darstellt mag durchaus stimmen -

dass sie mit ihrem Kapital die Politiker aller Parteien besticht und somit die Demokratie zur Institution ihrer persönlichen Bereicherung mißbraucht, kann nur noch als Perversion bezeichnet werden.

Ja, 10 Prozent der Bevölkerung maßen sich an, 100 Prozent der Pareien, Verbände, Vereinigungen und Institutionen zu kontrollieren. Wer sich dem widersetzt, wird als Extremist und Gefahr für die Demokratie diffamiert.

Beverly
27.02.2008, 14:46
Kein Politiker würde sich in Deutschland freiwillig als "Bürgerlicher" bezeichnen. Das käme nicht gut an, außer bei einer Minderheit von 10%.

In Berlin reicht das "bürgerliche Spektrum" vom Teilnehmer Bärwolf bis zu Klaus Wowereit, von der spießigen Tussi aus Zehlendorf bis zum spießigen Homo im Rathaus. IMHO dominiert es in allen Eliten und ist leichter, die zu nennen, die nicht bürgerlich sind. Bürgerlich ist der LSVD, bürgerlich ist die CDU, bürgerlich sind die Grünen. Bürgerlich ist das Heten-Ehepaar, bürgerlich ist das Lesbenpaar bei den Grünen.
Bürgerlicherweise haben sie in Berlin 60 Milliarden Euro Schulden angehäuft und eine Mischung aus Armen- und Irrenhaus geschaffen. Bürgerlich ist da unser Praetorianer, der damit prahlt, an der FU die Strukturen der studentischen Selbstverwaltung zerschlagen zu haben. Bürgerlich sind die Gören in der S1, die sich am Wochenende schon im Zug vollaufen lassen.

Ja, es wagt sich niemand so richtig, sich als "bürgerlich" zu outen. Das ist eben nicht mehr das Bildungsbürgertum und der Citoyen, das ist der Bourgeois und der arrogange Depp, der niedrigen Intellekt mit hohem Einkommen paart. Bürgerlich ist nicht so sehr menschliche Niedertracht - die gibt es auch bei den Anti-Bürgerlichen zur genüge. Aber es ist bürgerlich, menschliche Niedertracht zu verherrlichen. Dumm sind sie auch in den Ghettos, aber niemand zelebriert Dummheit so gekonnt wie die Bürgerlichen.

marc
27.02.2008, 15:09
Uns Wowi würde sich in einer bürgerlich-elitären Partei IMHO viel besser machen als bei der "Partei der kleinen Leute". Für den Schwulen auf der Straße hat der doch nix übrig, der ist für ihn ebenso nur Stimmvieh wie die der SPD noch verbliebenen Arbeiter.

Manchmal glaube ich, dass sich Wowereit nur für eine gewisse Homo-Elite interessiert, so nach dem Motto: Wenn sie als Designer, Musiker sowohl Geld in die Stadt bringen, als auch den faulen Schein der Libertinage erwecken, dann sind sie willkommen, ansonsten nur Mittel zum Zweck.
Auch sein Einsatz für dieses SM-Fest folgte ja nach eigenen Aussagen ökonomischen Interessen, woran sich wiedermal zeigt, dass die Verfolgung ökonomischer Interessen begrüßenswerte Konsequenzen haben kann, aber es zeigt auch, dass Toleranz oft nur dann gewährt wird, wenn man sich ökonomische Vorteile davon verspricht.

Den Begriff des "Bürgerlichen" halte ich allerdings für etwas schwierig, und du selbst hast ihn ja auch mehrfach in Anführungszeichen gesetzt. Es scheint allerdings so zu sein, dass es eine gewisse Rückkehr des Bürgerlichen in einer kastrierten Form gibt.
"Gute" Bürgerliche finde ich als Klassikfan oft in alten Dirigenten: Claudio Abbado z.B.: bürgerlicher, wohlhabender Intellektueller, der allerdings kostenlose Konzerte in Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und Fabriken veranstaltete.

So Jemand scheint allerdings in die Minderheit geraten zu sein. Der Bürgerliche heute will zwar "Leitkultur", sich aber gleichsam in seinem Privatgymnasium vor dem Pöbel abschützen, der lieber verblöden soll, als das man eigene Lebensgewohnheiten überdenkt. Er tut das natürlich nicht aus Bösartigkeit, sondern aus Angst, denn auch dem Bürgerlichen ist klar, dass er gehetzt wird von marktwirtschaftlichen Prozessen, die ihm als übermächtig erscheinen müssen - ein weiterer Unterschied zu den mutigen und "guten" Bürgerlichen, die es ggf. mal gab.

Heute trifft man oft auf die sog. "Neo-Konservativen", die natürlich auch oft unterschiedlich definiert werden. Vereinfach gesagt könnte man sagen, dass ein Linker für inner-gesellschaftliche Liberalität, aber für marktwirtschaftliche Steuerung von Seiten des Staates / der Staaten ist - ein Liberaler ist für eine liberale Gesellschaft UND für eine liberale Wirtschaft und ein Neo-Konservativer a al Roland Koch ist für eine liberale Marktwirtschaft, aber für eine Gesellschaft, die anhand konservativer Moralvorstellungen -Verbot der Homo-Ehe, Rollenbilder etc.- geprägt werden.

So gesehen müssten sich also nicht alle Parteien in der FDP zusammenschließen, sondern die FDP stünde auf der einen Seite - ihr Gegensatz wäre die Linkspartei, und in der vagen Mitte tummelt sich das Bürgertum, die gelegentlich einzelne Alibi-Figuren an die Front schicken, um nicht allzuviele Stimmen an die Seiten verlieren.

Usw.

-jmw-
27.02.2008, 21:04
Solange sich die FDPler für Liberale halten, die Unionler für Konservative und der 'rechte' Rand der SPD für sozialdemokratisch, solange wird garnix geschehen in diese Richtung.

Und da Menschen bekanntlich an ihren Illusionen hängen...

Zumal die 'Bürgerlichkeit' das Problem hat, als Etikett schlecht in die Mitte hin integrieren zu können, in einer Massendemokratie unverzichtbar.

Beverly
28.02.2008, 06:49
Manchmal glaube ich, dass sich Wowereit nur für eine gewisse Homo-Elite interessiert, so nach dem Motto: Wenn sie als Designer, Musiker sowohl Geld in die Stadt bringen, als auch den faulen Schein der Libertinage erwecken, dann sind sie willkommen, ansonsten nur Mittel zum Zweck.
Auch sein Einsatz für dieses SM-Fest folgte ja nach eigenen Aussagen ökonomischen Interessen, woran sich wiedermal zeigt, dass die Verfolgung ökonomischer Interessen begrüßenswerte Konsequenzen haben kann, aber es zeigt auch, dass Toleranz oft nur dann gewährt wird, wenn man sich ökonomische Vorteile davon verspricht.

In einer Veranstaltung sagte ein Schwuler mal, er und sein Freund seien noch sie so oft angepöbelt worden wie in Berlin. Soviel zum Homo-Bürgermeister Wowereit.
Im übrigen ist Berlin ein Armenhaus, das von der SPD konsequent kaputtgespart wird und wo Wowi schon mal beim Plädoyer für Studiengebühren gesichtet wurde. Soviel zum Sozialdemokraten Wowereit.

Wobei ich aber auch sagen muss, dass gerade die korruptesten und verlogensten Gestalten in der Homo-Szene ein starkes Argument für Gleichstellung der Homosexuellen mit den Heterosexuellen sind. In einer homofeindlichen Gesellschaft und in Homos diskriminierenden Institutionen wären sie durch den Selektionsdruck noch schlimmer. Nämlich die Heterosexualität schauspielernde Klemmschwester, die schlimmstenfalls - da sexuell nicht interessant - einen pathologischen Hass auf Frauen auslebt.

Dass Wowereit aus ökomischen Gründen Sexmessen und die Sexbranche fördert, finde ich allerdings gut. Eben weil es mit der Wirtschaft sonst noch schlimmer wäre und die Marginalisierung des Sexgeschäfts kriminelle Strukturen noch mehr födern würde.


Den Begriff des "Bürgerlichen" halte ich allerdings für etwas schwierig, und du selbst hast ihn ja auch mehrfach in Anführungszeichen gesetzt. Es scheint allerdings so zu sein, dass es eine gewisse Rückkehr des Bürgerlichen in einer kastrierten Form gibt.(...)

Dieser Begriff ist mehrfach und auf höchst gegensätzliche Art und Weise besetzt, was im Gegensatz zwischen Bourgeois und Citoyen zum Ausdruck kommt. Auf unspektakuläre Weise scheint er mir ebenso tiefgreifend zu sein wie der zwischen "Kapital" und "Arbeit" und z. T. mit diesem verwoben zu sein.

So will der Citoyen die Adelsherrschaft überwinden, der Bourgeois will die Adligen beerben. Der Citoyen will eine Bürgergesellschaft, wo jeder zumindest als Kleinbürger dazu gehören kann. Der Bourgeois grenzt aus, er will das Bürgertum als exklusiven Klub.
Die Idee des Citoyens, die Arbeiterklasse durch Verkleinbürgerung ins System zu integrieren ohne es zum roten Kladderadatsch kommen zu lassen, halte ich nicht einmal für so dumm. Leider hat sie sich nicht durchgesetzt, sie wird sogar zurückgefahren. In der "sozialen Marktwirtschaft" sollten aus Arbeitern Kleinbürger werden, heute sollen aus Arbeitern Tagelöhner werden.

Letztendlich vertritt der Bourgeois eine total elitäre Ideologie. Während etwa radikale Nationalisten und Linksradikale jeden bei sich aufnehmen, der einer Handvoll Kriterien entspricht, grenzen die bourgeoisen Ideologien gnadenlos aus. Dabei würden die meisten Menschen viel lieber Kleinbürger als Faschos oder Proletarier sein. Sollen sie aber nicht :rolleyes: Lustig ist dann der sowohl von Walter Hofer (für die Grünen) als auch -wtf- erhobene Anspruch, die "intelligentesten" 10 Prozent zu vertreten. Dümmer geht's nimmer - oder doch :rolleyes: ?

Beverly
28.02.2008, 06:59
Solange sich die FDPler für Liberale halten, die Unionler für Konservative und der 'rechte' Rand der SPD für sozialdemokratisch, solange wird garnix geschehen in diese Richtung.(...)

FDP, Union und rechte SPD plus Teile der Grünen und vielleicht einige "Verbürgerlichte" im Umfeld von Linkspartei.PDS ... damit hätte man sie alle zusammen :rolleyes:

-jmw-
28.02.2008, 11:34
Joa, man wird sie aber nicht zusammenkriegen.
Schön wär's, ohne Frage:
Hier eine grosse bürgerliche Sammlung, dort eine grosse Linke, beide im Reichstag - und dann zumauern.
Leider nur ein Traum...

PSI
28.02.2008, 11:45
FDP - Burn forever!:rolleyes:

-jmw-
28.02.2008, 11:48
Auch 'ne Maßnahme, ja.

Als Liberaler kann man sich ohnehin über die FDP nur aufregen, insofern wär's garnichtmal unvernünftig, sie "forever burnen" zu lassen.
Dann nämlich kann man sie ersetzen.

PSI
28.02.2008, 11:53
Auch 'ne Maßnahme, ja.

Als Liberaler kann man sich ohnehin über die FDP nur aufregen, insofern wär's garnichtmal unvernünftig, sie "forever burnen" zu lassen.
Dann nämlich kann man sie ersetzen.

Schön das mal ne' Liberaler meiner Meinung ist.

Mit echten Liberalen komme ich auch gut aus, aber ich verachte diese Pseudos...

-jmw-
28.02.2008, 12:27
Alle streben in die politische Mitte.
Man schaue sich nur die Sozialdemokratie der SPD an oder den Konservativismus in der Union.
Nix ist!
Bei den Liberalen isses nicht anders, wobei die Misere bei denen schon über 100 Jahre läuft (Ich erinne nur an das Verräterpack der National'liberalen' unter Bismarck!)
Verständnis habe ich schon für sie, denn der Deutsche hat es mit der Freiheit nicht (Ausser der 'Sauffreiheit', wie Silvio Gesell treffend bemerkte.), so dass nichtmal verbürgerlichte Weichspüler wie FDP oder, damals in Weimar, DVP oder DDP über längere Zeit nennenswert Stimmen bekommen.
Da muss man sich halt anpassen, will man gewählt werden.
Daran erkennt man auch den richtigen Liberalen (Konservativen, Sozialisten, Nazi, Anarchisten...): Er lässt sich dann eben nicht wählen.


Nachtrag: Und eigentlich haben wir die Sache bereits verbockt gehabt, als wir es im 19ten Jahrhundert nicht schafften, eine ideologische Koalition mit den Linkslibertären und Anarchisten zu machen.
Wir gingen mit den Bürgerlichen und Konservativen; unsere Genossen von links gingen mit den Marxisten.
's ist für beide danach nur noch Scheisse gelaufen. :(

PSI
28.02.2008, 14:24
Alle streben in die politische Mitte.
Man schaue sich nur die Sozialdemokratie der SPD an oder den Konservativismus in der Union.
Nix ist!
Bei den Liberalen isses nicht anders, wobei die Misere bei denen schon über 100 Jahre läuft (Ich erinne nur an das Verräterpack der National'liberalen' unter Bismarck!)
Verständnis habe ich schon für sie, denn der Deutsche hat es mit der Freiheit nicht (Ausser der 'Sauffreiheit', wie Silvio Gesell treffend bemerkte.), so dass nichtmal verbürgerlichte Weichspüler wie FDP oder, damals in Weimar, DVP oder DDP über längere Zeit nennenswert Stimmen bekommen.
Da muss man sich halt anpassen, will man gewählt werden.
Daran erkennt man auch den richtigen Liberalen (Konservativen, Sozialisten, Nazi, Anarchisten...): Er lässt sich dann eben nicht wählen.


Nachtrag: Und eigentlich haben wir die Sache bereits verbockt gehabt, als wir es im 19ten Jahrhundert nicht schafften, eine ideologische Koalition mit den Linkslibertären und Anarchisten zu machen.
Wir gingen mit den Bürgerlichen und Konservativen; unsere Genossen von links gingen mit den Marxisten.
's ist für beide danach nur noch Scheisse gelaufen. :(

Da gebe ich dir vollkommen recht!

Deswegen sind mir auch Leute wie Kilgore ein Dorn im Auge, die so tun als würden sie die "Freiheit" und "Demokratie" unterstützen und gleichzeitig, die die sie als "Extremisten" bezeichnen, und womit im allgemeinen Rechte, Linke und echten Liberale gehören, auszugrenzen und mundtot machen wollen.

So stirbt die Demokratie, die Liberalität und die politische Vielfalt.

SteveFrontera
28.02.2008, 16:00
Ich würde mich über eine linksliberale FDP freuen.

Biskra
28.02.2008, 16:20
Gegenfrage, warum vereinigen sich nicht die Antibürgerlichen in einer Partei? :rolleyes:

PSI
28.02.2008, 17:00
Frage: was ist ne' Bürgerliche Partei?

Ich und alle mit Pass sind Bürger....

PSI
28.02.2008, 17:02
Als Demokraten sind wir ja irgendwo alle etwas liberal, aber
dieser extreme Neoliberalismus ist einfach zum kotzen!

Ich hätte nie gedacht das ich und Erwin je einer Meinung sind....:))

-jmw-
28.02.2008, 17:55
Da gebe ich dir vollkommen recht!

Deswegen sind mir auch Leute wie Kilgore ein Dorn im Auge, die so tun als würden sie die "Freiheit" und "Demokratie" unterstützen und gleichzeitig, die die sie als "Extremisten" bezeichnen, und womit im allgemeinen Rechte, Linke und echten Liberale gehören, auszugrenzen und mundtot machen wollen.

So stirbt die Demokratie, die Liberalität und die politische Vielfalt.
Jaaa...
Naja, das ist schon eine Sache mit zwei Seiten.
Einerseits ist es gut, in einer Demokratie zu leben und nicht unter einem faschistischen, bolschewistischen, feudalistischen oder sonst einem Regime;
ist es gut, dass man die Regierung (jedenfalls in der Theorie) abwählen kann, wenn sie zuviel Mist baut;
usw.
andererseits sind Freiheit (Selbstbestimmung) und Demokratie (Mitbestimmung) durchaus Gegensätze;
und politische Vielfalt, d.h. nicht nur Meinungsvielfalt, sondern darüberhinaus die Möglichkeit anderer Gruppierungen, den Staat zu führen, ist natürlich aus Sicht des in seinen politischen Ansichten gefestigten Menschen gleichbedeutend mit der Möglichkeit, dass falsch geführt wird.
Das darf man nur aus Opportunität zulassen!

PSI
28.02.2008, 17:58
Linker Spamer, bitte den zitierten Beitrag löschen!
Setz mal deine Brille auf und guck ins Plauder Eckre Unterforum, da habe ich erklärt
dass ich nicht Erwin bin!
Und jetzt versau dieses Thema bitte nicht auch wieder mit diesem Erwinquatsch!:rolleyes:

Allein dein "Linker Spammer" verrät das du Erwin bist oder seine Nachfolge antreten willst....

-jmw-
28.02.2008, 17:59
Als Demokraten sind wir ja irgendwo alle etwas liberal, aber dieser extreme Neoliberalismus ist einfach zum kotzen!
Wo ist bei nahezu fünfzig Prozent Staatsquote ein Neo'liberalismus' zu erkennen, noch dazu ein extremer? ?(

Zimbelstern
28.02.2008, 18:12
denke ich an alexander von stahl, fällt es mir leicht, die fdp zu wählen, da sie inzwischen die einzige demokratische partei ist, die eine konservative strömung noch zulässt bzw. erlaubt. ein bisschen weniger leutheuser... und baum, dann könnte diese partei einmal das werden, was die union nicht mehr ist. eine rechte und freie alternative im linken roten "bildungsmeer".

Leo Navis
28.02.2008, 18:32
Das die Unternehmerminderheit grad mal 10% der Bevölkerung darstellt mag durchaus stimmen -

dass sie mit ihrem Kapital die Politiker aller Parteien besticht und somit die Demokratie zur Institution ihrer persönlichen Bereicherung mißbraucht, kann nur noch als Perversion bezeichnet werden.
Ich dachte das wären die Juden.

Leo Navis
28.02.2008, 18:33
Allein dein "Linker Spammer" verrät das du Erwin bist oder seine Nachfolge antreten willst....
Dat is' Erwin. Alleine der Ava sagt doch alles.

Leo Navis
28.02.2008, 18:39
BlaBla, wie gesagt die Diskussion wird wonaderst ausgetragen und nicht hier!
Übrigens: Schau mal dein Avatar an...:))
Genial, nicht wahr? Der Kerl sieht aus, als wollte er mit eigenen Händen seine Feinde erwürgen. Ein großer Kämpfer.

-jmw-
28.02.2008, 19:26
In Deutschland [noch] nicht, aber innerhalb der Partei!
Der Anteil an Neo'liberalen' in der FDP hält sich meiner Ansicht nach deutlich in Grenzen, jedenfalls, solange man Neo'liberalismus' mit Leuten wie Röpke oder Erhard oder Friedman oder so zusammenbringt.

Und echte Liberale, naja, da bräucht ich 'ne Lupe...

Beverly
29.02.2008, 10:05
Jaaa...
Naja, das ist schon eine Sache mit zwei Seiten.
Einerseits ist es gut, in einer Demokratie zu leben und nicht unter einem faschistischen, bolschewistischen, feudalistischen oder sonst einem Regime;
ist es gut, dass man die Regierung (jedenfalls in der Theorie) abwählen kann, wenn sie zuviel Mist baut;
usw.
andererseits sind Freiheit (Selbstbestimmung) und Demokratie (Mitbestimmung) durchaus Gegensätze;
und politische Vielfalt, d.h. nicht nur Meinungsvielfalt, sondern darüberhinaus die Möglichkeit anderer Gruppierungen, den Staat zu führen, ist natürlich aus Sicht des in seinen politischen Ansichten gefestigten Menschen gleichbedeutend mit der Möglichkeit, dass falsch geführt wird.
Das darf man nur aus Opportunität zulassen!

Politische Vielfalt ist dann von Übel, wenn einer der sich darin tummelnden Strömungen die Macht an sich reißt und eine monokratische und holistische Diktatur errichtet. Siehe die Weimarer Republik und den Aufstieg der Nazis in ihr :rolleyes:

Ein System, das wie unseres auf der kulturellen und ideogischen Hegemonie einer Strömung beruht (ohne in roten oder braunen Amoklauf zu verfallen), ist aber auch problematisch. Zum einem mit der Politik der vorherrschenden Strömung, die nur noch bei mit der Freiheit des Einzelnen zusammenhängenden Politikfeldern richtige Entscheidungen trifft, deren Wirtschafts- und Sozialpolitik aber eine Katastrophe auf Raten zu sein schein :rolleyes:

Zum anderen ermuntert diese Hegemonie andere Strömungen, sie durch ihre Hegemonie zu ersetzen. Seien es nationale oder religiöse Fundamentalismen, seien es die Restbestände unverbesserlicher Stalinisten. Teilzeit-Unfung wird dann durch Vollzeit-Unfug ersetzt.
Letzendlich ist mir da ein Pluralismus der Extreme, wo die sich gegenseitig in Schach halten, lieber. Dann sollen sich halt im sächsischen Landtag Linksparteiler und NPDler als Nazis und Mauermörder beschimpfen. Wenn sich Genossen und Kameraden dann ausgekotzt haben, sollten sie sich mal fragen, ob nicht viele Menschen eine Politik sozusagen "auf halbem Wege" zwischen Linkspartei und NPD wollen. Also keine Selbstauflösung Deutschlands, ohne das ein akzeptables Nachfolgesystem da ist, aber auch kein neues Drittes Reich. Eine andere Sozial- udn Wirtschaftspolitik vertreten - wie auch immer - beide Parteien und da gibt ihnen die Wirklichkeit Recht. Also sozial, aber weder Mauer und Stasi noch Pöbelsozialismus, wie er in den Parolen der NPD zum Vorschein kommt.
Das wäre eigentlich eine Art Mitte, nur ist das ein Ort, von dem sich die herrschende "Mitte" Lichtjahre weit entfernt hat.

Beverly
29.02.2008, 10:07
Dat is' Erwin. Alleine der Ava sagt doch alles.

wobei ich nicht verstehe, wie der Stoiber so ein entsetzliches Foto von sich hat an die Öffentlichkeit gelangen lassen :rolleyes:

Beverly
29.02.2008, 10:11
Wo ist bei nahezu fünfzig Prozent Staatsquote ein Neo'liberalismus' zu erkennen, noch dazu ein extremer? ?(

Das Absurde an der einschlägigen Ideologie ist, dass schon der Terminus "neoliberal" eigentlich falsch ist. Aber über die Staatsquote brauchst du dich nicht zu wundern. Das einschlägige Gebräu braucht einen starken Staat, damit es überhaupt durchgesetzt werden kann. In Lateinamerika geschah das in den 1970ern mit Militärdiktaturen. Die BRD dagegen scheint den Brutalkapitalismus lieber mit Staatssozialismus zu kombinieren, weil es hier sonst einen Aufstand geben würde.

Beverly
29.02.2008, 10:18
Und echte Liberale, naja, da bräucht ich 'ne Lupe...

Wenn jemand sein Leben mit 20-Stunden-Woche oder Grundsicherung als Couch Potatoe vor der Glotze verbringen will, gesteht ihm ein echter Liberaler das zu. Frag doch mal die "Liberalen" in diesem oder anderen Foren danach. Da heißt es "länger arbeiten" und "Integration in den Arbeitsmarkt" (auch und gerade wenn der vorm Arsch ist).
Ehrliche Liberale geben zu, dass es kein System und keine Lebensweise gibt, die für alle Menschen geeignet ist. Des einen Himmel ist des anderen Hölle ... womit wir beim Thema sind: das Gebräu, was akut als "liberal" gilt, zwingt allen Menschen die Teilnahme an nicht enden wollender Gschaftlhuberei, Extrem-Individualismus und Total-Flexibilität auf und hat dann noch die Stirn zu sagen, die Menschen hätten sich ihr Leben selbst gewählt.
In der Wirtschaftspolitik werden dann Entscheidungen getroffen, durch die selbst denen der Boden unter den Füßen weggezogen wird, die eigentlich gern am System teilnehmen wollen :rolleyes:

-jmw-
29.02.2008, 10:41
Politische Vielfalt ist dann von Übel, wenn einer der sich darin tummelnden Strömungen die Macht an sich reißt und eine monokratische und holistische Diktatur errichtet. Siehe die Weimarer Republik und den Aufstieg der Nazis in ihr :rolleyes:
Jahain.
Bei den Nazis oder den Weimarer Demokraten stimme ich Dir vollkommen zu;
für manch andere Strömung gilt dies allerdings nicht, für die nämlich, bei denen Machtübernahme Machtminderung bedeutet.
Politische Vielfalt in diesem Sinne hat ihren Nutzen darin, dass die Machtübernahmewilligen sich gegenseitig von der Macht fernhalten oder durch regelmässigen Austausch gehindert werden, ihre Machtposition zu festigen.
Macht ist dabei aber der entscheidene Faktor:
Je weniger Macht, desto weniger muss eine politische Vielfalt auch in der Politik berücksichtigt werden.
Im glücklichsten Falle organisiert sich die politische Vielfalt privat und die politische Macht ist ideologisch monopolisiert, aber unwichtig.


Zum anderen ermuntert diese Hegemonie andere Strömungen, sie durch ihre Hegemonie zu ersetzen.
Das ist richtig, doch kann dem ja Widerstand entgegengesetzt werden, sowohl privat und zivil als auch offiziell in Entsprechung zur "wehrhaften Demokratie".

Letztlich muss man solche Leute halt, sagen wir's deutlich: vertreiben oder töten, um den präferierten (und vielleicht sogar normativ richtigen) politischen Zustand zu erhalten.


Letzendlich ist mir da ein Pluralismus der Extreme, wo die sich gegenseitig in Schach halten, lieber.
Das ist eine mögliche Lösung, ja, aber nicht die beste.
Die beste Lösung ist ein, genau umgekehrt nämlich: extremer Pluralismus, in dem der politischen Vielfalt kaum Grenzen gesetzt werden dadurch, dass man Politiken nebeneinander bestehen lässt.

-jmw-
29.02.2008, 11:00
Das Absurde an der einschlägigen Ideologie ist, dass schon der Terminus "neoliberal" eigentlich falsch ist. Aber über die Staatsquote brauchst du dich nicht zu wundern. Das einschlägige Gebräu braucht einen starken Staat, damit es überhaupt durchgesetzt werden kann. In Lateinamerika geschah das in den 1970ern mit Militärdiktaturen. Die BRD dagegen scheint den Brutalkapitalismus lieber mit Staatssozialismus zu kombinieren, weil es hier sonst einen Aufstand geben würde.
Kurzgefasst: Ja.


Wenn jemand sein Leben mit 20-Stunden-Woche oder Grundsicherung als Couch Potatoe vor der Glotze verbringen will, gesteht ihm ein echter Liberaler das zu.
Ja, das tut er.
Er (Ich jedenfalls.:) ) tut es als zweit- oder drittbeste Lösung, wenn er sich nicht voll durchsetzen kann. Dann unterstützt er politische Lösung, die mehr Freiraum schaffen für die Iche.
Und er tut es auch als erstbeste Lösung, dann aber unter der Voraussetzung der Möglichkeit der Sezession von diesem Arrangement, d.h. des legalen Neinsagens und der legalen Unterstützungsverweigerung seitens der Iche.


Frag doch mal die "Liberalen" in diesem oder anderen Foren danach. Da heißt es "länger arbeiten" und "Integration in den Arbeitsmarkt" (auch und gerade wenn der vorm Arsch ist).
Tja, "Liberale" eben. ;)


Ehrliche Liberale geben zu, dass es kein System und keine Lebensweise gibt, die für alle Menschen geeignet ist. Des einen Himmel ist des anderen Hölle ...[...
Genau das!
Echte Liberale sind Radikale gegen politische Sozialplanung, Gesamtlösungen und Mikromanagement.


(PS: Falls irgendwer jetzt meint, ich verengte den Begriff des Liberalen zu sehr - ist mir ganz gleich.)

Jabotinsky
29.02.2008, 14:12
Wäre es für die Demokratie nicht am besten, wenn sich alle bürgerlichen Kräfte, Personen und Unterströmungen in einer Partei vereinigen, wo sie für Freund und Feind wahrnehmbar sind?


Nein, weil die FDP keine bürgerliche konservative Partei ist sondern wie der große Franz Josef Strauß richtig feststellte, ein Wurmfortsatz des Sozialismus.

Und obendrein ist die FDP auch noch faschistisch unterwandert wie die Existenz des Antisemiten und Nazi Möllemann bewies und es existieren noch eine Menge brauner Möllemänner in der FDP.

Die CDU und CSU brauchen die absolute Mehrheit um Deutschland zu entnazifizieren entkommunistisieren zu entislamisieren und so zu einem echten demokratischen Staat zu machen wie es Bayern schonlange ist.

Bayern ist sozusagen das letzte Bollwerk der Freiheit in einem von Nazischweinen, Kommunistentrotteln, Antisemitenspackos, Sozialistenpfeifen, grünen Deppen und Islamistenterroristen unterwanderten Deutschland.

-jmw-
29.02.2008, 16:00
Punkt 1: Möllemann war programmatisch kein Nazi in irgendeinem vernünftigen Sinne des Wortes;

Punkt 2: Bayern hat mit Freiheit nicht allzuviel zu schaffen, eben darum, weil es bürgerlich und konservativ ist.
Bürgerliche und Konservative können wohl frei sein, sie bringen aber keine Freiheit im politischen, wirtschaftliche, gar persönlichen oder gesellschaftlichen Sinne.
(Sonst wär ich ja auch CDU-Mitglied, nicht wahr? :)))

Don
29.02.2008, 17:01
Punkt 1: Möllemann war programmatisch kein Nazi in irgendeinem vernünftigen Sinne des Wortes;

Punkt 2: Bayern hat mit Freiheit nicht allzuviel zu schaffen, eben darum, weil es bürgerlich und konservativ ist.
Bürgerliche und Konservative können wohl frei sein, sie bringen aber keine Freiheit im politischen, wirtschaftliche, gar persönlichen oder gesellschaftlichen Sinne.
(Sonst wär ich ja auch CDU-Mitglied, nicht wahr? :)))

Bayern hat mit Freiheit extrem viel zu schaffen.
Und als CDU Mitglied kämst Du hier nicht sehr weit. :))

-jmw-
29.02.2008, 17:14
Bayern hat mit Freiheit extrem viel zu schaffen.
Jedenfalls nicht nach meinem Freiheitsbegriff.


Und als CDU Mitglied kämst Du hier nicht sehr weit. :))
Nö, aber hier in SH. :)

Beverly
01.03.2008, 09:45
Er (Ich jedenfalls.:) ) tut es als zweit- oder drittbeste Lösung, wenn er sich nicht voll durchsetzen kann. Dann unterstützt er politische Lösung, die mehr Freiraum schaffen für die Iche.
Und er tut es auch als erstbeste Lösung, dann aber unter der Voraussetzung der Möglichkeit der Sezession von diesem Arrangement, d.h. des legalen Neinsagens und der legalen Unterstützungsverweigerung seitens der Iche.

Zu den "Couch Potatoes" gäbe es folgende Möglichekeiten:

1. Sie müssen wenigstens 4 Stunden am Tag arbeiten. In dieser Zeit schaffen sie mit modernen Mitteln locker die Werte, die sie für die restlichen 20 Stunden Schlafen, Essen, Fernsehen brauchen.
Ein Arrangement, dass IMHO für alle Vorteile brächte: vier Stunden tägliche Arbeit sind IMHO auch für notorische Faulenzer die Dosis, die sie am totalen Verblöden und Versacken hindert.

2. Sie haben schon gearbeitet, Vollzeit, 40 Stunden und wurden irgendwann "aussortiert", zu alt, zu krank ... dann ist es ihr gutes Recht, nach "voll arbeiten" das "voll faulenzen" folgen zu lassen.

3. Sie haben nie gearbeitet, es sind also jungsche Kartoffeln. Wenn sie eh keine Chance haben einen gescheiten Job zu finden, weil andere Geld und Erwerbsmöglichkeiten unter sich aufteilen, dann müssen diese anderen sie auch durchfüttern.

4. Du schreibst nun von Sezession. D. h. du hast keine Lust, in irgendeiner Weise für die Couch Potaoes aufzukommen. Das ist dann legitim, wenn du bei einer "Trennung von Tisch und Bett" den Couch Potatoes die Ressourcen zur Verfügung stellst, dass sie aus eigener Kraft überleben können. Schätzt man die Mentatlität der Couch Potatoes als "träge" ein, werden das bescheidene Verhältnisse sein, in denen um 12 Uhr mittags Feierabend gemacht wird. Um 14 Uhr wird die Glotze eingeschaltet und RTL freut sich über ein Stammpublikum. Warum nicht? Es ist ihr Leben.

Der Zynismus unserer "" (was soll ich die noch liberal nennen) nun besteht darin, keinen dieser Wege gehen zu wollen. Sie dreschen auf die Couch Potatoes ein, haben durch Entscheidungen im Wirtschaft und v. a. Bildung zu derem massenhaften Entstehen beigetragen und wollen sie letztendlich in Abhängigkeit von sich halten. Ihnen sowohl die 20-Stunden Woche als Transferleistungen oder die Möglichkeit einer kollektiven eigenen Existenz verweigern. Um sie zu rechtlosen Tagelöhnern zu machen :rolleyes:

Beverly
01.03.2008, 09:47
Nein, weil die FDP keine bürgerliche konservative Partei ist sondern wie der große Franz Josef Strauß richtig feststellte, ein Wurmfortsatz des Sozialismus.

Und obendrein ist die FDP auch noch faschistisch unterwandert wie die Existenz des Antisemiten und Nazi Möllemann bewies und es existieren noch eine Menge brauner Möllemänner in der FDP.

Die CDU und CSU brauchen die absolute Mehrheit um Deutschland zu entnazifizieren entkommunistisieren zu entislamisieren und so zu einem echten demokratischen Staat zu machen wie es Bayern schonlange ist.

Bayern ist sozusagen das letzte Bollwerk der Freiheit in einem von Nazischweinen, Kommunistentrotteln, Antisemitenspackos, Sozialistenpfeifen, grünen Deppen und Islamistenterroristen unterwanderten Deutschland.

ist das ein Fake?

Beverly
01.03.2008, 09:54
Jedenfalls nicht nach meinem Freiheitsbegriff.

Was sich da "bürgerlich-konservativ" oder auch nur "" nennt, ist eine Denkschule, in der Freiheit immer das Privileg einer Minderheit ist. "Freiheit" ist da der Schlachtruf von Eliten weltweit und im Dorfkaff, die sich aus jeder tradierten oder rational abgeleiteten Verantwortung für ihnen anvertrauten Menschen lösen wollen.
Wenn jeder für sich selbst verantwrotlich ist, sind die Eliten auch nur für sich selbst verantwortlich. In Freiheit von jeder Verantwortung für andere können sie dann die Nasen noch höher tragen und Herz und Hirn gleichermaßen durchs Klo spülen.

-jmw-
01.03.2008, 10:14
Zu den "Couch Potatoes" gäbe es folgende Möglichekeiten:

Zu 1., 2., 3.: Das ist das, was im status quo wohl noch erreichbar ist, d.h. was man machen kann an Reform statt Revolution.
Und soweit ist es sicher auch vernünftig, dass zu tun.

Wäre ich in der Verantwortung, würde ich prüfen, ob und inwieweit dass mit einem Staatsarbeitsdienst sinnvoll ergänzt werden kann.

Zu 4.:


Du schreibst nun von Sezession. D. h. du hast keine Lust, in irgendeiner Weise für die Couch Potaoes aufzukommen.
Aufkommen zu müssen, bitteschön!
Das ist mir ein wichtiger Punkt:
Es geht nicht um das, was ich privat möchte und wie ich mich privat dazu stellen würde, es geht rein um das Politische.
Die Staazis trennen das nicht, klar, aber ich find's wichtig. :)

Überhaupt: Sezession ist ja nicht nur eine Möglichkeit und Chance derer, die nicht zahlen wollen, sondern auch derer, die das befürworten:
Denn durch Sezession können sie ihre Ressourcen aus Bereichen abziehen, die sie für weniger unterstützenswert halten. Die Bundeswehr fiele mir da ein.


Das ist dann legitim, wenn du bei einer "Trennung von Tisch und Bett" den Couch Potatoes die Ressourcen zur Verfügung stellst, dass sie aus eigener Kraft überleben können.
Im Zuge einer politischen Umstrukturierung wäre sicher darauf zu achten, dass man dort, wo man Ressourcenkonzentrationen zerschlüge, ihre Neuverteilung auch im Hinblick auf gemeinwesenliche Stabilität in die neue Sozialordnung vornähme.

Anders ausgedrückt: Nachdem das Problem der negativen Freiheit geklärt ist, ist diejenige Lösung zu wählen, die zusätzlich auch noch ein Maximum an positiver Freiheit mit sich bringt.


Der Zynismus unserer "" (was soll ich die noch liberal nennen) nun besteht darin, keinen dieser Wege gehen zu wollen. Sie dreschen auf die Couch Potatoes ein, haben durch Entscheidungen im Wirtschaft und v. a. Bildung zu derem massenhaften Entstehen beigetragen und wollen sie letztendlich in Abhängigkeit von sich halten. Ihnen sowohl die 20-Stunden Woche als Transferleistungen oder die Möglichkeit einer kollektiven eigenen Existenz verweigern. Um sie zu rechtlosen Tagelöhnern zu machen :rolleyes:
Ja, das ist so.
In mancher Weise eine Neuauflage des Manchesterkapitalismus.
Und, so wie damals auch, müssen sich die (Manchester-)Liberalen gegen dessen Auswüchse und Ungerechtigkeiten organisieren.
Klappt diesmal hoffentlich besser. :)