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Vollständige Version anzeigen : 20 Rechte überfallen ATTAC-Büro



cajadeahorros
25.02.2008, 16:21
Keine Angst, war gelogen. Aber was wäre das ein Weh! und ein Ach! auf den Titelseiten aller Zeitungen sollte ein derartiger terroristischer Akt passieren. Lichterketten würden angezündet, Frau Roth würde im TV protestieren und die Medien würden eine neue neofaschistische Verschwörung fabrizieren weil ein Teilnehmer dieses "rechten" Überfalls 7 Wochen vorher in der Nähe des NPD-Büros in einer Kneipe gesehen wurde und ein anderer Teilnehmer des Überfalls angeheirateter Großneffe eines Republikaners ist.

Große Preisfrage: Die Fraktionsräume welcher demokratisch gewählten Partei wurden am Freitagabend überfallen (was immerhin zu einem Einsatz mehrerer Streifenwagen, Festnahmen und möglichen Anklagen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung führte)? Welche Zeitung (außer, um nicht die letzte Glaubwürdigkeit zu verlieren, dem lokalen Ramschblatt versteckt auf S. 24) berichtete darüber?

klartext
25.02.2008, 16:28
Man muss schon aus Transnistrien stammen, um einen deart gequirlten Uninn im forum einzustellen.

Doc Gyneco
25.02.2008, 16:46
Ein Strang für Irre ????

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Feenmädchen.
25.02.2008, 17:14
Was soll uns das sagen?

Biskra
25.02.2008, 17:17
Der Sparkassenmann wills spannend machen.

Eloy
25.02.2008, 17:23
Meinst du die Partei. Ja, ja, "SA marschiert", oder wie die Linken sagen,
"Kindersoldaten".

http://www.pro-koeln-online.de/artikel08/220208_besuch.htm

Sterntaler
25.02.2008, 17:28
Falschmeldungen sind ein Sperrgrund

Feenmädchen.
25.02.2008, 17:28
:rolleyes:

Anthill_Inside
25.02.2008, 17:34
Was soll uns das sagen?

Die Rechten fühlen sich nicht genug beachtet, wenn wir es jetzt noch schaffen den Islam genauso zu ignorieren ist die Welt bald wieder inordnung. /ironieoff

Biskra
25.02.2008, 17:40
Ach so, pro Köln. Na, war da nicht vor kurzem schon mal was, wo diese Fraktion es nicht so mit der Wahrheit hatte beim schildern angeblich polizeilicher Einsätze? Wer einmal lügt...

Eloy
25.02.2008, 18:02
Quelle?:cool2:

cajadeahorros
25.02.2008, 19:00
Ach so, pro Köln. Na, war da nicht vor kurzem schon mal was, wo diese Fraktion es nicht so mit der Wahrheit hatte beim schildern angeblich polizeilicher Einsätze? Wer einmal lügt...

Natürlich war es Pro Köln.

Quelle ist der Kölner Stadtanzeiger von heute, S. 25. Wer das Müllblatt kennt weiß dass man hier wohl nur sehr zähneknirschend darüber berichtet hat.

marc
25.02.2008, 19:05
Kölner Stadtanzeiger von heute, S. 25. Wer das Müllblatt kennt weiß dass man hier wohl nur sehr zähneknirschend darüber berichtet hat.

Echt? Ich hätte eher gedacht -weil dieser Tobias Kaufmann, der auch mit Broder u.a. bei der Achse des Guten schreibt, dort viel schreibt- es ... naja, zumindest nicht so arg Anti-Pro seien könnte.

Irmingsul
26.02.2008, 07:14
Ich glaube, für den Großteil der Beitragsschreiber dieses Stranges, hat es nicht gereicht, den Sinn und Zweck des Eröffnungsbeitrages zu verstehen.

Landogar
26.02.2008, 08:02
Ich weiss ja nicht was in dem Kopf des Fred-Stellers so alles falsch läuft; ich meine, ein jeder von uns hat dann und wann krude Phantasien und Träume, ist ja auch in Ordnung, aber man veröffentlich das dann doch nicht.

Irmingsul
26.02.2008, 08:30
Ich glaube, es ging in dem Eröffnungsbeitrag darum, Unterschiede zwischen linken und rechten Randalierern zu verdeutlichen. Die "was wäre wenn" - Frage wurde doch sofort gestellt. Darüber hinaus geht keiner wirklich auf den Kern des Beitrages ein: Die Fraktionsräume der Partei "Pro Köln" wurden verwüstet und es scheint bei niemanden angekommen zu sein. Empörung? Nichts! Wo ist die vielgepriesene wehrhafte Demokratie? Vielleicht war sie es ja sogar...

cajadeahorros
26.02.2008, 10:00
Ich glaube, es ging in dem Eröffnungsbeitrag darum, Unterschiede zwischen linken und rechten Randalierern zu verdeutlichen. Die "was wäre wenn" - Frage wurde doch sofort gestellt. Darüber hinaus geht keiner wirklich auf den Kern des Beitrages ein: Die Fraktionsräume der Partei "Pro Köln" wurden verwüstet und es scheint bei niemanden angekommen zu sein. Empörung? Nichts! Wo ist die vielgepriesene wehrhafte Demokratie? Vielleicht war sie es ja sogar...

Na danke auch...

Landogar
26.02.2008, 10:11
Ich glaube, es ging in dem Eröffnungsbeitrag darum, Unterschiede zwischen linken und rechten Randalierern zu verdeutlichen. Die "was wäre wenn" - Frage wurde doch sofort gestellt. Darüber hinaus geht keiner wirklich auf den Kern des Beitrages ein: Die Fraktionsräume der Partei "Pro Köln" wurden verwüstet und es scheint bei niemanden angekommen zu sein. Empörung? Nichts! Wo ist die vielgepriesene wehrhafte Demokratie? Vielleicht war sie es ja sogar...


Gut, in diesem Kontext verstehe ich den Eröffnungsbeitrag, man hätte es vielleicht etwas informativer rüberbringen sollen.

cajadeahorros
26.02.2008, 10:15
Gut, in diesem Kontext verstehe ich den Eröffnungsbeitrag, man hätte es vielleicht etwas informativer rüberbringen sollen.

Das nächste mal mach ich es wieder direkter.

Ausonius
26.02.2008, 10:24
Ach so, pro Köln. Na, war da nicht vor kurzem schon mal was, wo diese Fraktion es nicht so mit der Wahrheit hatte beim schildern angeblich polizeilicher Einsätze? Wer einmal lügt...

Sind das nicht diese Pro Köln, die neulich ein Vorstandsmitglied enthoben haben, weil er Morddrohungen gegen einen unabhängigen Journalisten aussprach?

Irmingsul
26.02.2008, 12:01
Sind das nicht diese Pro Köln, die neulich ein Vorstandsmitglied enthoben haben, weil er Morddrohungen gegen einen unabhängigen Journalisten aussprach?

Ja? Erzähl mal, kenne ich ja noch garnicht.

cajadeahorros
26.02.2008, 12:03
Sind das nicht diese Pro Köln, die neulich ein Vorstandsmitglied enthoben haben, weil er Morddrohungen gegen einen unabhängigen Journalisten aussprach?

Bei den Grünen WIRD man durch soetwas erst Vorstand.

Biskra
26.02.2008, 15:02
Sind das nicht diese Pro Köln, die neulich ein Vorstandsmitglied enthoben haben, weil er Morddrohungen gegen einen unabhängigen Journalisten aussprach?

Stimmt.

http://biedermanni-verliert.blogspot.com/2008/02/akwaras-morddrohung-im-original.html

Biskra
26.02.2008, 15:03
Bei den Grünen WIRD man durch soetwas erst Vorstand.

Erkläre und belege doch bitte mal.

Deutschmann
26.02.2008, 15:07
Erkläre und belege doch bitte mal.

Da braucht man nichts erklären und belegen. Wenn ein mutmaßlicher Steineschmeißer auch Aussenminister werden kann, muss man über die "Dunkelziffer" gar nicht mehr reden.

marc
26.02.2008, 15:13
Wenn ein mutmaßlicher Steineschmeißer auch Aussenminister werden kann, muss man über die "Dunkelziffer" gar nicht mehr reden.

Bei der CDU durfte ein Nazi-Richter MP werden, und wenn ich das kritisieren würde, würde ich sofort als Agent in USraels Gnaden verdächtigt werden.
Joschka Fischer war alles in allem wirklich ein guter Außenminister.

Freiherr
26.02.2008, 15:16
Ich glaube, es ging in dem Eröffnungsbeitrag darum, Unterschiede zwischen linken und rechten Randalierern zu verdeutlichen. Die "was wäre wenn" - Frage wurde doch sofort gestellt. Darüber hinaus geht keiner wirklich auf den Kern des Beitrages ein: Die Fraktionsräume der Partei "Pro Köln" wurden verwüstet und es scheint bei niemanden angekommen zu sein. Empörung? Nichts! Wo ist die vielgepriesene wehrhafte Demokratie? Vielleicht war sie es ja sogar...

Ich beziehe das Schmutzblatt auch. Die Verwüster wurden als "linksgerichtete Jugendliche"
bezeichnet. ProKöln ausdrücklich als rechtsextrem.

Freiherr
26.02.2008, 15:18
Echt? Ich hätte eher gedacht -weil dieser Tobias Kaufmann, der auch mit Broder u.a. bei der Achse des Guten schreibt, dort viel schreibt- es ... naja, zumindest nicht so arg Anti-Pro seien könnte.

Kaufmann kann ich überhaupt nicht leiden.
Vielleicht liegt es an der linken Grundeinstellung des KStA, aber seine
Artikel haben mir noch nie gefallen.

Deutschmann
26.02.2008, 15:19
Bei der CDU durfte ein Nazi-Richter MP werden, und wenn ich das kritisieren würde, würde ich sofort als Agent in USraels Gnaden verdächtigt werden.
Joschka Fischer war alles in allem wirklich ein guter Außenminister.

Na und ? Ein Widerstandskämpfer wurde Bundeskanzler.

Wenn du darüber meckerst ist mir das schlicht wurscht - jedem seine Meinung.

Aber Joseph Fischer war nicht wirklich gut in seinem Job ( meine Meinung ).

cajadeahorros
26.02.2008, 15:19
Erkläre und belege doch bitte mal.

Ich meinte natürlich auch den Außenminister und Belege kannst du zu Hauf in "Wir sind die Wahnsinnigen" von Christian Schmidt nachlesen.

elas
26.02.2008, 15:22
Ja? Erzähl mal, kenne ich ja noch garnicht.

http://www.pro-koeln-online.de/artikel5/godorf.htm

Ich denke dass es darum geht.........wenn auch ein paar Monate alt dennoch eine Bestätigung dass Koch seine Kampagne noch zu lasch angelegt hat.

Türkische Jugendliche beherrschen die Straßen von Köln!?

cajadeahorros
26.02.2008, 15:23
Na und ? Ein Widerstandskämpfer wurde Bundeskanzler.

Wenn du darüber meckerst ist mir das schlicht wurscht - jedem seine Meinung.

Aber Joseph Fischer war nicht wirklich gut in seinem Job ( meine Meinung ).

Und ein Denunziant Stalins wurde Bundesminister.

Insofern ist es also alles andere als negativ zu werten wenn ProKöln zweifelhafte Personen aus dem Parteivorstand entfernt.

marc
26.02.2008, 15:29
Ich meinte natürlich auch den Außenminister und Belege kannst du zu Hauf in "Wir sind die Wahnsinnigen" von Christian Schmidt nachlesen.

Na, ich weiß nicht, dass sind immer so merkwürdige Argumente, wenn darauf verwiesen wird, dass man das ja in diesem oder jenem Buch nachlesen könne.
Das ist so ähnlich wie "Google doch mal, dann wirst du schon was finden, was meine These unterstüzt." :D Ich meine: Du wirst Argumente und Belege für und gegen alles in irgendwelchen Büchern finden, aber bissi selbst belegen solltest du das schon.

Aber naja, seis drum. Beim Thema ProKöln kommen wir wohl nicht mehr zusammen, macht aber auch nichts, uns bleibt immer noch Wagner. :inlove: :D

Aber ... irgendwie versteh ich da wirklich net, ich meine, wenn du religiöse Einflüße einschränken willst, spricht das aus meiner Sicht ja durchaus für dich, und dass der Islam eine viel größere Gefahr ist als der Katholizismus, würde ich auch unterschreiben, aber deswegen muss ich doch nicht ProKöln unterstützen.
Das wäre ja so, als würde ich als Maßnahme gegen die NPD in die DKP eintreten.

ochmensch
26.02.2008, 15:47
Aber ... irgendwie versteh ich da wirklich net, ich meine, wenn du religiöse Einflüße einschränken willst, spricht das aus meiner Sicht ja durchaus für dich, und dass der Islam eine viel größere Gefahr ist als der Katholizismus, würde ich auch unterschreiben, aber deswegen muss ich doch nicht ProKöln unterstützen.
Das wäre ja so, als würde ich als Maßnahme gegen die NPD in die DKP eintreten.
Der Vergleich hinkt ja nun gewaltig. Um dich gegen die NPD zu engagieren, kannst du in so ziemlich jede Partei von ganz links bis zu den REPs eintreten und dich bei etlichen Aktionen gegen Rechts beteiligen. Du kannst sogar Spargel gegen Rechts verkaufen. Um dich in Köln gegen die Islamisierung zu engagieren bleibt nur ProKöln.

marc
26.02.2008, 16:01
Der Vergleich hinkt ja nun gewaltig. Um dich gegen die NPD zu engagieren, kannst du in so ziemlich jede Partei von ganz links bis zu den REPs eintreten und dich bei etlichen Aktionen gegen Rechts beteiligen. Du kannst sogar Spargel gegen Rechts verkaufen. Um dich in Köln gegen die Islamisierung zu engagieren bleibt nur ProKöln.

Hmm... ja, der Einwand ist wohl nicht unberechtigt. *Denk*
Obwohl man ... vielleicht auch in anderen Parteien arbeiten könnte, um grundsätzlich für Laizismus einzutreten. Also es gibt ja Stiftungen, wie die GBS, die auch den Zentralrat der Ex-Muslime unterstützt haben, oder so.
Also vorallem unterstelle ich dem Caja mal, dass er nicht per se gegen Islamisierung anschreiben will, sondern gegen Religionsfanatismus per se, was natürlich die Möglichkeiten einschränkt, da man ansonsten auch in die RKK (also die Katholische Kirche) eintreten könnte.

Biskra
26.02.2008, 16:08
Ich meinte natürlich auch den Außenminister und Belege kannst du zu Hauf in "Wir sind die Wahnsinnigen" von Christian Schmidt nachlesen.

Ich glaube kaum, daß ich da Belege dafür finden würde, die deine These, daß eine Morddrohung (du meinst einen Steinwurf?) als Voraussetzung für das Amt des Außenministers anzusehen ist, bestätigen würden.

@marc: Fischer war ein guter Außenminister? Woraus leitest du das denn ab?

marc
26.02.2008, 16:23
@marc: Fischer war ein guter Außenminister? Woraus leitest du das denn ab?

Naja, z.B. daran, dass er seine Partei auf Realo-Kurs während des Kosovo-Krieges brachte, das Gleiche gilt auch für Afghanistan. Überhaupt hat er stärker für die Westbindung in der Tradition der dt. Außenpolitik gekämpft, gleichzeitig aber auch für die EU-Ost-Erweiterung, den Beitritt der Türkei, und gewisse Probleme im Vorfeld des Irak-Krieges würde ich eher Schröder zuschreiben.
Leider hat seine Entwicklung zum Realo auch negative Konsequenzen gehabt, was beispielsweise daran abzulesen ist, wie sehr sich das Pendel zu Ungusten bestimmter ... ethischer Richtlinien hin zur vermeintlichen Realpolitik verschoben hat.
Beispielhaft dafür, wie sehr sich seine Einschätzung von Russlands Tschetschenienpolitik verändert hat, oder auch daran, dass er kurz vor seinem Amtsantritt noch oft beteuerte, dass ökonomische Risiken in Kauf genommen werden müssten, wenn man für Menschenrechte streiten würde et cetera, was sich dann später allerdings weniger durchgeschlagen hat.

Aber wie gesagt: Unterm Strich würde ich sagen, dass es ein guter Außenminister war, der in einer Tradition des politischen Realismus stand, zu dem ein notorischer Pessimismus gehört, der möglicherweise später ... wie bei Pessimisten nicht unüblich, in bestimmte Formen der Arroganz und des Zynismus umgeschlagen ist, wobe ich bezüglich seinem Charakter natürlich nur mutmaßen kann. Die Arroganz wird ihm ja ohnehin oft unterstellt ("Der ist so arrogant, der grüßt sich am Morgen nicht mal selber", wurde mal einem Kollegen zugeschrieben) und was Zynismus, was "Realpolitik" ist, dass ... naja, darüber kann man sicher streiten, aber es hat, denke ich, schon eine zynische Komponente, die USA wegen Guantanamo zu kritisieren, sich öffentlichkeitswirksam gegen den dritten Irak-Krieg auszusprechen, aber den Russen in Tschetschenien das Recht zuzugestehen, gegen den "Terror" zu kämpfen, und dass man sie (die Russen) nicht isolieren dürfe.

ochmensch
26.02.2008, 16:29
Naja, z.B. daran, dass er seine Partei auf Realo-Kurs während des Kosovo-Krieges brachte, das Gleiche gilt auch für Afghanistan. [...]

Ob das so toll war. Legija hat ein gutes Video zu dem Thema gebracht:
http://video.google.de/videoplay?docid=9022337190221762301&q=es+begann+mit+einer+L%C3%BCge&total=10&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=0

cajadeahorros
26.02.2008, 16:30
Ich glaube kaum, daß ich da Belege dafür finden würde, die deine These, daß eine Morddrohung (du meinst einen Steinwurf?) als Voraussetzung für das Amt des Außenministers anzusehen ist, bestätigen würden.

@marc: Fischer war ein guter Außenminister? Woraus leitest du das denn ab?

Erbsenzähler.

cajadeahorros
26.02.2008, 16:44
Na, ich weiß nicht, dass sind immer so merkwürdige Argumente, wenn darauf verwiesen wird, dass man das ja in diesem oder jenem Buch nachlesen könne.
Das ist so ähnlich wie "Google doch mal, dann wirst du schon was finden, was meine These unterstüzt." :D Ich meine: Du wirst Argumente und Belege für und gegen alles in irgendwelchen Büchern finden, aber bissi selbst belegen solltest du das schon.

Ich kanns doch nicht ändern, soll ich Fischers komplette Biographie aus diesem Buch nacherzählen? Wer an dieser Person interessiert ist muss einfach das Buch kaufen, insbesondere als Frankfurter, alldieweil ja nicht nur der Lebenslauf des Hilfstaxifahrers und Schlägers sondern auch der seiner Kumpanen wie Klinke (Tigerpalast), Scheffler (Batschkapp), Schmid (FAZ inzwischen glaube ich, vielleicht auch Spiegel), Koenigs (Ex-Kosovostatthalter), Trebes (Restaurant Gargantua) und vieler anderer erzählt wird.

Meine Lieblingsanekdote ist die des hessischen "Umweltministers" Fischer (ein Mann der spinnerte, aber ehrenwerte, "echte" Grüne aus der Partei trieb) der es angesichts seiner Hilflosigkeit und Unfähigkeit beinahe noch geschafft hätte, wegen "Beihilfe zum illegalen Betrieb einer atomtechnischen Anlage durch Unterlassen" angeklagt zu werden (es ging um die Fabriken in Hanau).

Eine recht ordentliche Zusammenfassung des ereignisreichen Lebens "Professor" Fischers findet sich auch hier: http://www.wsws.org/de/1998/okt1998/fish-o28.shtml´

Ergänzung:
Übrigens kommen wir bestimmt auch was ProKöln betrifft auf eine Meinung. Ich halte nämlich grundsätzlich relativ wenig von ihnen. Allerdings weiß ich ziemlich genau dass der mediale Faschistenpopanz der um sie aufgebaut wird einfach gelogen ist. Außerdem sind sie gewählt und haben nichts verbrochen. Und wie es in einer wirklichen Demokratie mit Religionsfreiheit möglich sein sollte dass irgendein Verein auf einem Gelände das ihm gehört eine Moschee baut sollte es auch erlaubt sein dass Bürger die aus verschiedenen Gründen etwas dagegen haben einen Verein gründen der das verhindern will.

marc
26.02.2008, 20:49
Eine recht ordentliche Zusammenfassung des ereignisreichen Lebens "Professor" Fischers findet sich auch hier: http://www.wsws.org/de/1998/okt1998/fish-o28.shtml´


Sö. Hab das grad mal gelesen, und ... naja, es klingt nach der gebrochenen Biographie eines 68er-Clichees. Rein menschlich ist Fischer vielleicht sogar interessanter als politisch, aber ... der Hauptvorwurf scheint ja das hier zu sein, was sich in Fischer exemplarisch manifestieren würde:


Der Ausstieg aus der Atomenergie, volle staatsbürgerliche Rechte für Flüchtlinge und Einwanderer, der Ausstieg aus der NATO und die Abschaffung der Bundeswehr: Alles, was die Grünen einst auf ihr Banner geschrieben hatten, wurde sukzessive über Bord geworfen. Die Partei blieb ihrem sozialen Charakter treu. Von ihrer ganzen Herkunft, ihrer Zusammensetzung und ihrer Programmatik her eine fast chemisch reine Partei des Kleinbürgertums, ließen sie sich gelegentlich murrend, aber insgesamt recht problemlos vor den Karren der herrschenden Klasse spannen.

Würde ich sofort unterschreiben, wobei mir persönlich die "Realo"-Grünen noch lieber sind, als die Öko-Grünen. Also der Fischer seit 98 steht mir näher als Jutta Ditfurth z.B. Da ich selbst auch nicht an bedingungslosen Pazifismus glaube, ist mir die Aufgabe dieser Position auch nicht so unsympathisch.
Wobei ich grundsätzlich nicht dafür geeignet bin, sowohl die alten als auch die neuen Grünen / Fischer zu verteidigen, weil ich mit diesem "Grand Hotel Ökologismus" nix anfangen kann.
Gibts eigentlich auch Grüne hier? *Umguck*



Ergänzung:
Übrigens kommen wir bestimmt auch was ProKöln betrifft auf eine Meinung. Ich halte nämlich grundsätzlich relativ wenig von ihnen. Allerdings weiß ich ziemlich genau dass der mediale Faschistenpopanz der um sie aufgebaut wird einfach gelogen ist. Außerdem sind sie gewählt und haben nichts verbrochen. Und wie es in einer wirklichen Demokratie mit Religionsfreiheit möglich sein sollte dass irgendein Verein auf einem Gelände das ihm gehört eine Moschee baut sollte es auch erlaubt sein dass Bürger die aus verschiedenen Gründen etwas dagegen haben einen Verein gründen der das verhindern will.

Joa, das könnte ich auch unterschreiben. Das ist halt in weiten Teilen so ein kostenloser Antifaschismus, der kein Risiko bedeutet und es erlaubt, den islamischen Faschismus außer Acht zu lassen. Ich erinnere mich z.B. an einen Artikel ... er war in der taz, glaube ich, in dem der Autor voller Wut über eine Homo-Community schrieb, die eine große Befragung gestartet hatte, welche Probleme sie mit Diskriminierungen hätten und so, aber dummerweise gab der absolute Großteil an, dass sie keine Probleme mit Nazis oder so bekommen hätten, sondern immer nur mit Jugendlichen, die nach "muslimisch-arabischem Migrationshintergrund" ausgesehen hätten. Tjoa. Ist auch hier natürlich n gefährliche Aussage, aber man sollte die Wahrheit auch nicht aus edlen Motiven verschweigen.

Biskra
27.02.2008, 18:08
Naja, z.B. daran, dass er seine Partei auf Realo-Kurs während des Kosovo-Krieges brachte, das Gleiche gilt auch für Afghanistan. Überhaupt hat er stärker für die Westbindung in der Tradition der dt. Außenpolitik gekämpft, gleichzeitig aber auch für die EU-Ost-Erweiterung, den Beitritt der Türkei, und gewisse Probleme im Vorfeld des Irak-Krieges würde ich eher Schröder zuschreiben.
Leider hat seine Entwicklung zum Realo auch negative Konsequenzen gehabt, was beispielsweise daran abzulesen ist, wie sehr sich das Pendel zu Ungusten bestimmter ... ethischer Richtlinien hin zur vermeintlichen Realpolitik verschoben hat.
Beispielhaft dafür, wie sehr sich seine Einschätzung von Russlands Tschetschenienpolitik verändert hat, oder auch daran, dass er kurz vor seinem Amtsantritt noch oft beteuerte, dass ökonomische Risiken in Kauf genommen werden müssten, wenn man für Menschenrechte streiten würde et cetera, was sich dann später allerdings weniger durchgeschlagen hat.

Ich fasse mal zusammen: Er war ein pessimistisches, arrogantes Arschloch, heuchlerisch, getragen von Doppelmoral. Positiv fandest du, daß er stärker für die Westbindung gekämpft hat (Stärker als wer denn? Stärker als Kinkel?), daß er für die EU-Ost-Erweiterung und den Türkeibeitritt war und daß er ein grüner Realo ist. Letzteres macht ihn aber nicht zu einem guten Außenminister und alle anderen Punkte wären sicherlich auch von anderen Außenministern getragen worden.
Als einziges herausragendes Merkmal kann man ja seinen Eifer für eine Nah-Ost-Lösung ansehen (sein großes Ziel, grandios gescheitert) und seinen Kriegstreiberkurs bezüglich des Kosovo. Und mit "Nie wieder Auschwitz"-Parolen Belgrad bombardieren zu lassen, das ist m.E. keinesfalls ein Zeichen für gute Außenpolitik, im Gegenteil, das Ergebnis war und ist eine einzige Katastrophe, die auch (und gerade) Deutschland noch lange an der Backe hängen wird.
M.E. ist Fischer der schlechteste Außenminister Deutschlands gewesen, mit dem Kosovokrieg hat er definitiv noch ein kapitaleres Ei gelegt als Genscher mit der vorzeitigen Anerkennung Kroatiens und Sloweniens.
Und das mit der Doppelmoral hattest du ja auch angesprochen. Während Guantanamo kritisiert wird und man im Kosovo die Luftwaffe für albanische Terroristen spielt, wird Rußlands Vorgehen in Tschetchenien nicht nur nicht kritisiert, nein, Deutschland hat (das ist ja kein großes Geheimnis) Rußland dabei auch mit Geheimdienstinformationen unterstützt.


Erbsenzähler.

Dürftig.

marc
27.02.2008, 18:42
Positiv fandest du, daß er stärker für die Westbindung gekämpft hat (Stärker als wer denn? Stärker als Kinkel?), daß er für die EU-Ost-Erweiterung und den Türkeibeitritt war und daß er ein grüner Realo ist. Letzteres macht ihn aber nicht zu einem guten Außenminister und alle anderen Punkte wären sicherlich auch von anderen Außenministern getragen worden.
Als einziges herausragendes Merkmal kann man ja seinen Eifer für eine Nah-Ost-Lösung ansehen (sein großes Ziel, grandios gescheitert) und seinen Kriegstreiberkurs bezüglich des Kosovo. Und mit "Nie wieder Auschwitz"-Parolen Belgrad bombardieren zu lassen, das ist m.E. keinesfalls ein Zeichen für gute Außenpolitik, im Gegenteil, das Ergebnis war und ist eine einzige Katastrophe, die auch (und gerade) Deutschland noch lange an der Backe hängen wird.
M.E. ist Fischer der schlechteste Außenminister Deutschlands gewesen, mit dem Kosovokrieg hat er definitiv noch ein kapitaleres Ei gelegt als Genscher mit der vorzeitigen Anerkennung Kroatiens und Sloweniens.


Also bestimmte Formen der Westbindung, Westintegration finde ich an sich begrüßenswert, obwohl diese Begriffe heute natürlich etwas schwerer zu definieren sind, als zur Zeit der Montanunion oder so. Trotzallem war es von einem grünen Minister eine positive Überraschung, wie es auch überrascht, dass sich Fischer in seiner Biographie als in der Tradition Helmut Kohls wähnt - zumindest in dieser Hinsicht, zumindest bezogen auf Frankreich / Israel.
Natürlich macht eine positive Überraschung noch keinen guten Außenminister aus, aber ich glaube z.B. nicht, dass "die anderen Punkte sicherlich auch von anderen Außenministern getragen worden wären". Ein glaubhafter und begründeter Einsatz für die Osterweiterung, den Türkeibeitritt in Kombination mit einer Tradition der Westbindung ist meiner Meinung nach die Basis für eine gute Außenpolitik. Den pessimistische Realismus, mit der diese Politik begründet worden ist, teile ich weiterhin. Die Türkei z.B. war ja lange auf einem guten Weg, gut im Sinne von westlich, humanistisch, säkular, fällt aber nun mehr und mehr zurück, und es hätte Möglichkeiten gegeben, dem entgegen zu wirken.

Den Eifer für die Nahost-Lösung würde ich wiederum nicht als besonders herausragend sehen. Zwar ging er auch hier von der gleichen theoretischen Basis aus, was zumindest den Eindruck erweckte, als würde es ihm um mehr gehen als die üblichen Pflichtbesuche, die üblichen Beteuerungen der deutschen Verantwortung für Israel, aber punktpuntpunkt, trotzdem ... war für mich der letzte "große" Vermittler im Nahost-Konflikt Bill Clinton, und nach Camp David II muss ich mich teilweise arg zusammenreissen, wenn ich mich diesen Palästina-Verliebten Menschen diskutieren muss.

Den "Kriegstreiberkurs bezüglich des Kosovo" würde ich auch völlig anders beurteilen und kann mich Fischers seit dato berühmten Ausspruch, nachdem sich die Grünen zwar das "Nie wieder Krieg!" auf die Flaggen geschrieben hätten, sie aber auch sagen würden "Nie wieder Ausschwitz!" völlig anschließen. Im übrigen glaube ich, egal wie man dazu steht, es ablehnt oder nicht, dass das Thema zu komplex ist, um es einfach als "Kriegstreiberkurs" ab zu tun, so wie natürlich auch ich darin keinen Grund sehe, in laute Hosiannas zu verfallen. Trotzdem war das notwendig. Im übrigen kam es ja bisher auch zu keiner einheitlichen Einschätzung, inwiefern es einen Bruch der UNO-Charta darstellte.

Biskra
27.02.2008, 21:14
Hm, da haben wir also bezüglich Fischer sehr konträre Ansichten.

Roter Sturm
28.02.2008, 18:35
Das nächste mal mach ich es wieder direkter.

Brauchst du nicht, war klar verständlich. Die Ich-bin-zu-dämlich-um-den-Inhalt-verstehen-aber-penetrant-genug-es-jedem-mitzuteilen- Kommentare solltest du dahingegen einfach überlesen oder ggf. noch mit einer beiläufigen Beleidigung antworten.