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Vollständige Version anzeigen : Neue Hackordnung bei den Rechten



Gärtner
29.10.2004, 17:57
Wer hätte das gedacht? Freys "Nationalzeitungs"-Lesezirkel DVU und Udo Voigts Nazischlägerasyl NPD haben sich jetzt ganz doll lieb:


DVU ordnet sich der NPD unter

Nachdem sie mit der Zusammenarbeit bei einigen Landtagswahlen gut gefahren sind, werden DVU und NPD auch bei den nationalen Wahlen ihre Stimmen bündeln. Bei der Bundestagswahl treten alle rechtsextremen Kandidaten im Namen der NPD an, bei der Europawahl dann im Namen der DVU.

Berlin - Die NPD hat sich bei der Prestigefrage durchgesetzt: Bei der Bundestagswahl 2006 werden DVU-Kandidaten auf der NPD-Liste antreten, sagte der DVU-Vorsitzende Gerhard Frey am Freitag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Die Liste soll den Zusatz NPD/DVU erhalten. Bei der nächsten Europawahl geht es dann umgekehrt: Die NPD-Kandidaten treten auf der DVU-Liste an, die den Zusatz DVU/NPD erhält. Diese Einigung habe auch der NPD-Vorsitzende Udo Voigt bestätigt.

Der ganze Artikel (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,325747,00.html).

sperschi
29.10.2004, 18:00
Ja, strategisch extrem klug, wie ich finde!

Siran
29.10.2004, 18:02
Sperschi, lies bitte deine PNs.

sperschi
29.10.2004, 18:09
Denkt ihr jedoch, dass es ihnen weitere Wählerstimmen einbringen würde??! Ich vermute mal, dass dem nicht so ist.

Siran
29.10.2004, 18:11
Das nicht unbedingt, aber wenn sie getrennt antreten würden, dann würden sich die Stimmen auf zwei Parteien verzetteln.

Gärtner
29.10.2004, 18:14
Sie versuchen zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen: Auf der einen Seite das Potential der Neonazis abzuschöpfen (die ja jetzt auch prominente Positionen innerhalb der NPD erhalten sollen), was zu einer weiteren Radikalisierung der Partei führen kann.

Andererseits soll mit der DVU der eher bürgerlich-deutschnationale Leser von Freys "National-Zeitung" weiter bei der Stange gehalten werden.

Mal sehen, ob das aufgeht. Zweifel sind begründet. :P

Roter Prolet
29.10.2004, 18:37
Die beiden Parteien gehören zusammen:
Dumm, brutal, nationalistisch

l_osservatore_uno
29.10.2004, 18:54
Sie versuchen zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen: Auf der einen Seite das Potential der Neonazis abzuschöpfen (die ja jetzt auch prominente Positionen innerhalb der NPD erhalten sollen), was zu einer weiteren Radikalisierung der Partei führen kann.

Andererseits soll mit der DVU der eher bürgerlich-deutschnationale Leser von Freys "National-Zeitung" weiter bei der Stange gehalten werden.

Mal sehen, ob das aufgeht. Zweifel sind begründet. :P

... kann's daran nicht geben, dass es diese neue Konstallation gar nicht geben würde, hätten die 'Etablierten' nicht vollumfänglich versagt!

Gruß!

Enzo

Kaiser
30.10.2004, 20:36
Sie versuchen zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen: Auf der einen Seite das Potential der Neonazis abzuschöpfen (die ja jetzt auch prominente Positionen innerhalb der NPD erhalten sollen), was zu einer weiteren Radikalisierung der Partei führen kann.

Andererseits soll mit der DVU der eher bürgerlich-deutschnationale Leser von Freys "National-Zeitung" weiter bei der Stange gehalten werden.

Mal sehen, ob das aufgeht. Zweifel sind begründet. :P

Es ist der einzig richtige Weg. Natürlich könnte er auch an der Engstirnigkeit selbstgefälluiger Parteibonzen auf beiden Seiten scheitern. Ich halte es aber für wahrscheinlich, das der Nutzen den meisten Parteioberen klar ist.

Schwarzer Rabe
08.11.2004, 09:47
5% werden diese beiden bei der Bundestagswahl 2006 bekommen!

Roberto Blanko
08.11.2004, 10:48
Das Bündnis hält längstens bis vier Wochen nach der Wahl...

Gruß
Roberto

Kaiser
08.11.2004, 12:22
Das Bündnis hält längstens bis vier Wochen nach der Wahl...

Gruß
Roberto

Warum? Weil du es gerne so hättest?

Die Realität funktioniert aber nicht nach dem "Wünsch dir was"-Prinzip. Ich weiß, das zu begreifen fällt Anarchisten schwer. :rolleyes:

Roberto Blanko
08.11.2004, 13:40
Die Dummies zerfleischen sich gegenseitig, jede Wette.

Gruß
Roberto

Kaiser
08.11.2004, 19:28
Die Dummies zerfleischen sich gegenseitig, jede Wette.

Gruß
Roberto

Die halte ich gerne.

hermann
09.11.2004, 19:30
Dr.Frey und Udo Voigt wollen die ersten Nationaldeutschen Abgeordnete im Reichstag sein,daher bleibt eine Spaltung nur ein Traum der Antideutschen.

sperschi
09.11.2004, 20:09
Ich glaube auch nicht an eine Spaltung - sie werden sich bald zu einer Partei fusionieren, so denke ich!
- Bessere Organisation
- Mehr Mitglieder
- Mehr Einfluss

sperschi
09.11.2004, 20:15
Comments?

Roberto Blanko
09.11.2004, 20:40
Ich glaube auch nicht an eine Spaltung - sie werden sich bald zu einer Partei fusionieren, so denke ich!

Wer das glaubt, glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten...

Die können sich doch niemals auf einen Vorsitzenden einigen.

Gruß
Roberto

sperschi
09.11.2004, 20:42
Wer das glaubt, glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten...

Die können sich doch niemals auf einen Vorsitzenden einigen.

Gruß
Roberto
Ich befürchte dies schon. Der stärkere wird sich durchsetzten und ich rechne eigentlich damit, dass Frey zurückziehen wird, denn der wollte noch nie groß dabei sein, der is lieber im Hintergrund..

Roberto Blanko
09.11.2004, 21:02
Stimmt, Frey geht es in erster Linie ums Geld verdienen, das Geld der dummen Rechten...

Gruß
Roberto

Roberto Blanko
09.11.2004, 21:03
Dummer Rechter ist etwas unglücklich gewählt, wäre ja sowas wie ein weißer Schimmel, aber Ihr wißt ja was gemeint ist...

Gruß
Roberto

ampler
09.11.2004, 21:30
Dr.Frey und Udo Voigt wollen die ersten Nationaldeutschen Abgeordnete im Reichstag sein,daher bleibt eine Spaltung nur ein Traum der Antideutschen.

Ja, mit Sicherheit der Antideutschen. Wenn es deutsch ist DVU und NPD zu wählen, sag ich nur Deutsch sein, nein danke. Eigentlich hoffte ich stolz auf mein Land zu sein und mich nicht schämen müssen. Wie heißt das neue Bündnis?

hermann
09.11.2004, 21:41
Der Vorsitzende der NPD ist mit Herz und Seele Deutscher,er weiß das diese Gelegenheit nicht wieder kommt.Diesmal geht es ums Ganze, sollten die beiden Dr.Frey,Udo Voigt Versagen beginnt der Volkstod der Deutschen.Ich hoffe bei Odin sie sind sich ihrer Verantwortung bewußt.

ampler
09.11.2004, 21:46
Der Vorsitzende der NPD ist mit Herz und Seele Deutscher,er weiß das diese Gelegenheit nicht wieder kommt.Diesmal geht es ums Ganze, sollten die beiden Dr.Frey,Udo Voigt Versagen beginnt der Volkstod der Deutschen.Ich hoffe bei Odin sie sind sich ihrer Verantwortung bewußt.

Ja, bei Odin. Auch noch einer der denkt Nationalsozialismus und germanischer Götterkult gehören zusammen. Und was für ein Volkstod. Es gibt nur Menschen vom Gesetz und vom Recht her gesehen. Und selbst aus biologischer Sicht gibt es nur Typen, die aber einzig und allein auf das Aussehen zielen, nicht auf den geistigen Wert eines Menschen.

Felix19
09.11.2004, 22:29
Der Vorsitzende der NPD ist mit Herz und Seele Deutscher,er weiß das diese Gelegenheit nicht wieder kommt.Diesmal geht es ums Ganze, sollten die beiden Dr.Frey,Udo Voigt Versagen beginnt der Volkstod der Deutschen.Ich hoffe bei Odin sie sind sich ihrer Verantwortung bewußt.


Der Volkstod der Deutschen?
Gerne wenn so etwas wie die NPD Spitze "die Deutschen" repräsentiert. Die NPD wird mit sicherheit noch einmal stark werden, aber (glücklicherweise) nicht weil alle Deutschen inzwischen wieder dumm geworden sind und anfangen Angst vorm Volkstod(na und soll das Volk doch sterben, ich leb ja weiter) zu haben, sondern weil(wie euer Vorbild vor 70 Jahren) man auf eine schäbige Art und Weise mit populistischen Parolen stimmen in der Halbrechten Ecke holen. So betrachtet habe ich richtig Angst vor dem Ergebnis in Bayern.
Aber (bei Odin), hoffen wir das der Volkstod bald eintritt und mit ihnen der Tod der NPD.

sperschi
09.11.2004, 23:00
Der Volkstod der Deutschen?
Gerne wenn so etwas wie die NPD Spitze "die Deutschen" repräsentiert. Die NPD wird mit sicherheit noch einmal stark werden, aber (glücklicherweise) nicht weil alle Deutschen inzwischen wieder dumm geworden sind und anfangen Angst vorm Volkstod(na und soll das Volk doch sterben, ich leb ja weiter) zu haben, sondern weil(wie euer Vorbild vor 70 Jahren) man auf eine schäbige Art und Weise mit populistischen Parolen stimmen in der Halbrechten Ecke holen. So betrachtet habe ich richtig Angst vor dem Ergebnis in Bayern.
Aber (bei Odin), hoffen wir das der Volkstod bald eintritt und mit ihnen der Tod der NPD.
Maul, Punk. Angst vor dem Ergebnis in Bayern? Einfach still sein, dankeschön!

Felix19
09.11.2004, 23:03
Maul, Punk. Angst vor dem Ergebnis in Bayern? Einfach still sein, dankeschön!

:D
Realsatire.
Zu geil!

ampler
10.11.2004, 17:44
Maul, Punk. Angst vor dem Ergebnis in Bayern? Einfach still sein, dankeschön!

Ach, weil er gegen die NPD ist, ist er Punk. So ein Dummgelaber.

Beverly
23.11.2004, 22:56
Ich finde es besonders makaber wenn die Rechten so tun als ob sie die großen Superdeutschen wären. Dabei stehen sie - sowohl in der Union als bei der Konkurrenz in Schwarz-Weiß-Rot - in der Tradition von Bewegungen und Ideologien die Deutschlan immer wieder geschadet und letztendlich zerstört haben.

die preußischen Junker & die übrige Aristokratie > sie haben 1848 die demokratische Revolution niedergeschlagen und die Gründung eines deutschen Nationalstaates vereitelt

Preußen > entdeckte unter Bismarck sein Herz für Deutschland erst, als es es kontrollieren konnte - nur um es im ersten Weltkrieg gegen die Wand zu fahren

Hitler und die Nationalsozialisten > sie waren nicht nur der Hauptverantwortliche für millionenfachen Mord an Slawen und Juden, sondern auch für die totale Niederlage Deutschlands 1945

CDU/CSU > nach dem Krieg in gewisser Weise das andere Extrem. Westbindung anstelle Wiedervereinigung unter Bedingung der Neutralität (so genannte Stalin-Note), bis heute totale USA-Hörigkeit

An den Patriotismus haben vornehmlich die Kleinbürger geglaubt, die sich mit etwas identifizieren wollten. Für die Rechte an der Macht war er meistens nur Mittel zum Zweck, sie fanden Deutschland wohl deshalb so gut, weil die Deutschen so doof waren, sich von ihnen regieren zu lassen.

Gärtner
23.11.2004, 23:07
CDU/CSU > nach dem Krieg in gewisser Weise das andere Extrem. Westbindung anstelle Wiedervereinigung unter Bedingung der Neutralität (so genannte Stalin-Note), bis heute totale USA-Hörigkeit
Das Märchen von der Ernsthaftigkeit der Stalinnote scheint unausrottbar zu sein. Wer in der Bundesrepublik allen Ernstens die Demilitarisierung, Abzug der Amerikaner aus Europa (während die Russen nur 300 km hinter die polnische Grenze gerückt wären) befürwortete, und das ganze, während seit zwei Jahren der Koreakrieg tobte, war nicht bei Trost.

Die Sowjetunion war damals eine agressive Macht, der ein neutrales Deutschland ohne Militär als amuse bouche gerade recht gekommen wäre.

Beverly
23.11.2004, 23:34
Das Märchen von der Ernsthaftigkeit der Stalinnote scheint unausrottbar zu sein. Wer in der Bundesrepublik allen Ernstens die Demilitarisierung, Abzug der Amerikaner aus Europa (während die Russen nur 300 km hinter die polnische Grenze gerückt wären) befürwortete, und das ganze, während seit zwei Jahren der Koreakrieg tobte, war nicht bei Trost.

Die Sowjetunion war damals eine agressive Macht, der ein neutrales Deutschland ohne Militär als amuse bouche gerade recht gekommen wäre.

In puncto Aggressivität und Imperialismus standen die USA der SU in nichts nach, egal ob in Korea oder sonstwo auf der Welt. Inakzeptabel an der SU war der "Export" ihres diktatorischen Systems. Wenn die SU das - wie bei Finnland - gegenüber einem neutralen Gesamtdeutschland sowie Westeuropa unterlassen hätte, wäre Europa ohne die USA nicht schlechter, vielleicht sogar besser gefahren.

Gärtner
23.11.2004, 23:42
In puncto Aggressivität und Imperialismus standen die USA der SU in nichts nach, egal ob in Korea oder sonstwo auf der Welt. Inakzeptabel an der SU war der "Export" ihres diktatorischen Systems. Wenn die SU das - wie bei Finnland - gegenüber einem neutralen Gesamtdeutschland sowie Westeuropa unterlassen hätte, wäre Europa ohne die USA nicht schlechter, vielleicht sogar besser gefahren.
Wobei du erwähnen solltest, daß die strategische Bedeutung Finnlands nicht vergleichbar ist mit der deutschen.

Überhaupt stößt mir die linke Reprise des dritten Weges heute noch sauer auf, auch wenn der Ost-West-Gegensatz längst Geschichte ist. Ursprünglich war das ja seit dem 19. Jhdt. ein rechtes Projekt, das Denken vom deutschen Sonderweg und der vehementen Ablehnung des westlichen Zivilisationsgedankens. In umgegossener Form ist mir das noch während der Nachrüstungsdebatte in den 80ern begegnet, als nicht wenige der Friedensbewegten den Austritt Deutschlands aus der Nato befürworteten.

Amida Temudschin
24.11.2004, 00:24
Erstens hat der Tausch Neutralität gegen Einheit auch im Falle Österreichs funktioniert, zweitens hätte die NATO (insbesondere die USA, die ja noch in Italien und der Türkei standen) auf eine Veränderung dieses Neutralitätsstatus sicherlich nicht sehr freundlich reagiert. Der neutrale Weg wäre in meinen Augen weniger ein dritter oder Sonderweg gewesen, sondern der ursprüngliche, denn im Grunde waren die beiden Machtblöcke die Sonderwege.

Beverly
24.11.2004, 08:48
Erstens hat der Tausch Neutralität gegen Einheit auch im Falle Österreichs funktioniert, zweitens hätte die NATO (insbesondere die USA, die ja noch in Italien und der Türkei standen) auf eine Veränderung dieses Neutralitätsstatus sicherlich nicht sehr freundlich reagiert. Der neutrale Weg wäre in meinen Augen weniger ein dritter oder Sonderweg gewesen, sondern der ursprüngliche, denn im Grunde waren die beiden Machtblöcke die Sonderwege.

Die Teilung und damit Schwächung Deutschlands war von den Westmächten mindestens ebenso gewollt wie von der UdSSR.

Amida Temudschin
25.11.2004, 02:31
Ich weiß nicht, ob ein geeintes, dafür aber quasi entmilitarisiertes Deutschland, das wenig bis gar nicht in das (west-)europäische Wirtschaftssystem eingebunden gewesen wäre, unbedingt stärker als die BRD vor 1990 gewesen wäre.

Beverly
25.11.2004, 08:29
Ich weiß nicht, ob ein geeintes, dafür aber quasi entmilitarisiertes Deutschland, das wenig bis gar nicht in das (west-)europäische Wirtschaftssystem eingebunden gewesen wäre, unbedingt stärker als die BRD vor 1990 gewesen wäre.

Finnland war zwar neutral, aber trotzdem in das westeuropäische Wirtschaftssystem eingebunden. Und an der BRD war problematisch, dass ihr Wohlstand nur als "Schaufenster" für den Osten diente und quasi mit einem Ablaufdatum versehen war. Ein Gesamtdeutschland, das hier mehr Kontinutiät hätte, wäre da besser gewesen.

Amida Temudschin
25.11.2004, 15:20
Sowohl Finnland als auch Österreich sind der EU aber erst nach dem Zusammenbruch der UdSSR beigetreten, als eine neutrale Haltung nicht mehr nötig war.