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Vollständige Version anzeigen : "Kein Anschluss unter dieser Nummer" - wie stehen Radikale und Extremisten zueinander



Beverly
22.02.2008, 10:06
Wie steht ihr als Radikale oder Extremist zu den Extremisten der "anderen Seite" und zur "politischen Mitte"?

Es gibt da folgende Möglichkeiten:

1. Wer sich links oder rechts am Rande des politischen Spektrums bewegt, dem ist die Mitte näher als der Radikale der anderen Seite

So war es lange Zeit in der BRD. Die NPD strebte in den 1960ern wohl eher eine Koalition mit der CDU als mit der SPD an. Für die mehr oder weniger harten Rechten waren die Linken "Moskaus 5. Kolonne", für die Linken waren die Rechten Nazis. Beide Extreme versuchten, die Mitte auf ihre Seite und in ihre Richtung zu ziehen.
Hat die NSDAP schon 1933 das Ermächtigungsgesetz nur mit Hilfe der Parteien der Mitte durchsetzen können? Naja ... :rolleyes: gelbbraun endete in der Katastrophe.

Das hielt aber die mehr oder weniger Linken nicht davon ab, es in der BRD mit rotgelb zu versuchen. Die SPD paktierte 1969 mit der FDP, um eine Mehrheit zu haben und den gesellschaftlichen Mainstream nach links zu lenken.

2. Für den Radikalen und Extremisten sind die Radikalen der anderen Seite die Pest und die politiche Mitte ist die Cholera

Egal ob links oder rechts - entweder hat man als Optimist selbst alle Antworten und braucht andere politische Richtungen nicht. Als Pessimist sieht man vielleicht sogar in der eigenen Strömung nur das kleinere Übel, in der Mitte und den Extremisten der anderen Seite nur noch ein Übel.

3. Die Querfront: dem Radikalen stehen die Radikalen der anderen Seite näher als die Mitte

Derartige Bestrebungen hat es schon in der Weimarer Zeit gegeben. Die Nazis verbündeten sich letztendlich zwar mit den Bürgerlichen gegen die Linken, doch 1939 paktierte Hitler mit dem Extremisten der anderen Seite - Stalin - und nicht mit bürgerlich-kapitalistischen Staaten. Hätte er das Bündnis 1941 nicht gebrochen lebten wir in einer Welt, wo man A. H. ungeachtet all seiner Verbrechen noch immer für einen großen Staatsmann halten würde. Das deutsche Gegenstück zu Napoleon halt :rolleyes:

Beverly
22.02.2008, 10:21
Bei mir als Linksradikaler ist es mittlerweile so, dass ich die "politische Mitte" im Endergebnis ebenso schlimm finde wie die Rechtsextremen.

Mitte und Rechte unterscheiden sich allenfalls darin, wie sie eine absolut abartige und lebensunwerte Welt schaffen.

Die harten Rechten wollen einen Staat, der das durchsetzt, was sie für ein gutes Leben halten. Wobei sie mit ihren Vorstellungen vom guten Leben oft ebenso allein auf weiter Flur stehen wie etwa von ihnen bekämpfte sexuelle Minderheiten.
Einen Staat, der heute noch rechten Idealen entspricht, kann man heute nur schwer finden. Die Zustände nach einer Machtübernahme von Neonazis stelle ich mir am ehesten so vor wie den Iran unter Chomeini: Sittenpolitzei, Bespitzelung bis ins Private hinein, Exterminierung politischer Gegner, Massenflucht ins Ausland.
Nicht gerade lecker :rolleyes:

Eine Mitte, die noch bei Verstand wäre, könnte da ohne Mühe etwas Vernünftigeres auf die Beine stellen. Die eigene Geschichte und Kultur hochhalten, ohne aus Scheiße Kaviar machen zu wollen. Den Menschen feste Strukturen geben, ohne aus der Gesellschaft eine Mischung aus Knast und Kloster zu machen. Weltoffen und kosmopolitisch sein, ohne den nationalen Ausverkauf zu betreiben. Einwanderer weder deportieren noch das eigene Land in eine Billigversion der USA verwandeln. Die UNO zu einer handlungsfähigen und bei Früchtchen die das brauchen auch schlagkräftigen Organisation zu machen, ohne im Brei der Globalisierung zu versinken.

Dazu ist die Mitte aber weder fähig noch willens. Alldiweil sich der Irrsinn rechter Gesellschaftsentwürfe - wenn auch polemisch überzeichnet - noch relativ einfach fassen lässt, dreht die "politische Mitte" auf recht komplexe Weise ab. Sie verfolgen keine Homos und legalisieren Prostitution - doch schaffen ein System, das auch für Homos und Prostituierte zu einem alptraumhaften Existenzkampf wird. Sie deportieren keine Einwanderer, machen dafür den Gastgeber für einen Demagogen aus der Türkei, der hier nicht willkommen ist. Sie ruinieren keine Volkswirtschaften mit Enteignungen, aber outen sich als Apologeten einer menschenverachtenden Plutokratie.

Fazit: die Rechten sind da, wo sie hingehören - im Abseits. Die Mitte noch nicht :rolleyes:

-jmw-
22.02.2008, 11:36
Also wenn ich mir so Normalmitglieder der Gruppen anschaue, die gemeinhin als "linksextrem" und "rechtsextrem" firmieren, dann muss ich sagen, der politischen Mitte deutlich näher zu stehen.

Im Zweifelsfalle lassen die mich nämlich doch mehr in Ruhe, als es Udo Voigt oder Sarah Wagenknecht täten!

Beverly
22.02.2008, 11:55
Also wenn ich mir so Normalmitglieder der Gruppen anschaue, die gemeinhin als "linksextrem" und "rechtsextrem" firmieren, dann muss ich sagen, der politischen Mitte deutlich näher zu stehen.

Im Zweifelsfalle lassen die mich nämlich doch mehr in Ruhe, als es Udo Voigt oder Sarah Wagenknecht täten!

Soweit hast du Recht. Die Mitte lässt dich in Ruhe - solange, bis sie dich als ökonomisch funktionslos aussortiert :rolleyes:

-jmw-
22.02.2008, 12:15
Immerhin!

Immerhin muss ich hier (noch) weder im Maoeinheitsanzug rumlaufen noch mit dem Spaten auffer Schulter über's Reichsparteitagsgelände schlurfen.

Es kann immer noch schlechter werden!

Und denen, die's schneller noch schlechter machen, stehe ich nunmal und vernünftigerweise nicht näher als denen, die's langsam machen und die mir zumindest in der Theorie sogar gestatten, diesen Trend aufzuhalten und gar umzukehren.

Beverly
22.02.2008, 23:32
Immerhin!

Immerhin muss ich hier (noch) weder im Maoeinheitsanzug rumlaufen noch mit dem Spaten auffer Schulter über's Reichsparteitagsgelände schlurfen.

Es kann immer noch schlechter werden!

Und denen, die's schneller noch schlechter machen, stehe ich nunmal und vernünftigerweise nicht näher als denen, die's langsam machen und die mir zumindest in der Theorie sogar gestatten, diesen Trend aufzuhalten und gar umzukehren.

Tut mir Leid, aber ich sehe in Rechten und Bürgerlichen nur zu oft die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Der Bürgerliche betätigt sich durch eine menschenverachtende Wirtschafts- und Sozialpolitik als Wegbereiter der Rechten. Der Rechte ist sich nicht zu schade dafür, um die Gunst des Bürgerlichen zu buhlen und für ihn den Büttel zu machen.

-jmw-
23.02.2008, 11:04
Das ändert nix daran, dass ich bei einer Machtübernahme sowohl Links- als auch Rechtsextremer entweder in irgendeinem Straflager landen würd oder das Land verlassen müsst.
Bei den Bürgerlichen, bei den Neo'liberalen', bei den Sozialdemokraten ist das nicht der Fall und drum hab ich sie lieber.

Beverly
24.02.2008, 10:44
Das ändert nix daran, dass ich bei einer Machtübernahme sowohl Links- als auch Rechtsextremer entweder in irgendeinem Straflager landen würd oder das Land verlassen müsst.
Bei den Bürgerlichen, bei den Neo'liberalen', bei den Sozialdemokraten ist das nicht der Fall und drum hab ich sie lieber.

Deine Argumentation in allen Ehren, aber sie kommt letztendlich aus deiner Einschätzung deiner persönlichen Lebenssituation (und nicht der Ideologie von Mitte und Rechts).

Die mag aber bei jeden anders sein. Andere Menschen, die nicht extremistisch sind, wollen vielleicht irgendwann lieber ein "Ende mit Schrecken", weil sie den alltäglichen Schrecken ohne Ende nicht mehr aushalten.

Das Land verlassen müssen jetzt schon viele - weil sie hier keine Arbeit finden. Die finden sie im Ausland zwar auch nicht ... :rolleyes: und ich selbst überlege mir manchmal, dass ein gemeinsamer Putsch von NPD und MLPD wenigstens meinen eigenen Auswanderungsplänen Drive geben würde: in dem allgemeinen Chaos raube ich dann so lange Banken auch, bis die Beute für ein sicheres Leben im Exil reicht. Entweder habe ich Erfolg und schreibe der Reichsregierung eine Postkarte aus Hawaii oder werde dabei erschossen - so oder so klare Ansagen :rolleyes:;)

Noch weitere dreißig Jahre "bürgerliche Mitte" dagegen - möchstes du deinen Lebensabend in der Armenküche verbringen? Bis dahin werden die Sarrazins die Diätpläne für das Volk so verfeinert haben, dass wir wegen des kostbaren knappen Wassers, dem knappen Öl und der sündteuren Energie die Kartoffeln roh fressen dürften :rolleyes:

Kilgore
24.02.2008, 11:31
Der gemeinsame Feind von Rechts und Links ist das Establishment - die politische demokratische Mitte. Ein Hauptgrund für die großen Parallelen zwischen Linkspartei und NPD.

Diese eine sehr gut gewählte Threadüberschrift von kenshin-himura "Die Antibürgerlichen Hand in Hand" war äußerst treffend :]

Genauso sind Rechte und Linke für einen wirklichen, liberalen Zentristen der gleiche Abschaum.

Der kritische Denker
24.02.2008, 11:42
Ich verabscheue die NPD genauso wie die Kommunisten der SED und die ultraalternativen Clowns.

Meine Positionen sind im Allgemeinen links- und rechtsliberal. In Deutschland würde ich die FDP wählen und meine momentan realistische Wunschkoalition wäre die sogenannte Jamaika-Koalition (CDU/CSU-FDP-Bündnis90/DieGrünen). Aber auch die Sozialdemokraten, welche ich als wichtigen Teil der europäischen Demokratie sehe, kommen in Frage als Koalitionspartner (natürlich nur zu akzeptablen Konditionen). Die Grünen in Deutschland sind mir aber weit weniger sympathisch als in Österreich.

Auch die Österreichischen Parteien SPÖ, ÖVP, Grüne und FPÖ sind für mich akzeptabel. Da das Liberale Forum unbeutend ist muß ich bei den Wahlen sowieso zwischen der SPÖ (mit welcher das LIF auf der gleichen Liste kanidiert), den Grünen (in Österreich linksliberal) oder FPÖ (rechtsliberal/nationalliberal) wählen. So muß ich ohnehin mir jedesmal gut überlegen wen ich wähle. Bei der letzten Wahl stand auch noch die Bürgerliste Dr. Martin zur Auswahl, welche mit 3,14% leider nicht im NR vertretten ist. Sollte diese Liste wieder kanidieren kommt sie auch in Betracht. Die ÖVP würde ich nicht wählen, da ich diese ganze Partei für unfähig und zum Teil korrupt halte (wer die Politik in Österreich in letzter Zeit verfolgt weiß warum ich diese Meinung von der Partei habe).

Wie man sieht, kann ich mich in meinem Land nicht einmal fest einer Partei zuordnen, vielleicht auch deshalb bin ich zu einem großen politischen Konsenz bereit. Wichtig ist das Bekenntnis zur Demokratie.

Das BZÖ ist auch als Koalitionspartner unakzeptabel, da diese Partei ("Ortstafelstreit") die Verfassung verletzt und mit einem widerwertig-xenophoben Wahlkampf antritt (mit Abstand niveauloser als es der schlimmste FPÖ-Entgleiser es war). Das BZÖ ist aber an sich ungefährlich, aber beschämend für das ganze Land.

-jmw-
24.02.2008, 12:33
Deine Argumentation in allen Ehren, aber sie kommt letztendlich aus deiner Einschätzung deiner persönlichen Lebenssituation (und nicht der Ideologie von Mitte und Rechts).
Welche Einschätzung tut das nicht?


Die mag aber bei jeden anders sein. Andere Menschen, die nicht extremistisch sind, wollen vielleicht irgendwann lieber ein "Ende mit Schrecken", weil sie den alltäglichen Schrecken ohne Ende nicht mehr aushalten.
Dann sollen sie sich 'ne Wumme kaufen und damit in'n Reichstag marschieren! :)


dass ein gemeinsamer Putsch von NPD und MLPD
... von der Polizei vor Ort binnen Stunden gestoppt werden könnt.


Noch weitere dreißig Jahre "bürgerliche Mitte" dagegen - möchstes du deinen Lebensabend in der Armenküche verbringen? Bis dahin werden die Sarrazins die Diätpläne für das Volk so verfeinert haben, dass wir wegen des kostbaren knappen Wassers, dem knappen Öl und der sündteuren Energie die Kartoffeln roh fressen dürften :rolleyes:
Tja, dann wohn ich ja auch nicht mehr hier.
Und wenn doch, dann wohn ich hier mit Garten - der brauch keine Energie, kein Öl und Wasser kommt von oben.

Kilgore
24.02.2008, 12:37
Ich verabscheue die NPD genauso wie die Kommunisten der SED und die ultraalternativen Clowns.

Meine Positionen sind im Allgemeinen links- und rechtsliberal. In Deutschland würde ich die FDP wählen und meine momentan realistische Wunschkoalition wäre die sogenannte Jamaika-Koalition (CDU/CSU-FDP-Bündnis90/DieGrünen). Aber auch die Sozialdemokraten, welche ich als wichtigen Teil der europäischen Demokratie sehe, kommen in Frage als Koalitionspartner (natürlich nur zu akzeptablen Konditionen). Die Grünen in Deutschland sind mir aber weit weniger sympathisch als in Österreich.

Auch die Österreichischen Parteien SPÖ, ÖVP, Grüne und FPÖ sind für mich akzeptabel. Da das Liberale Forum unbeutend ist muß ich bei den Wahlen sowieso zwischen der SPÖ (mit welcher das LIF auf der gleichen Liste kanidiert), den Grünen (in Österreich linksliberal) oder FPÖ (rechtsliberal/nationalliberal) wählen. So muß ich ohnehin mir jedesmal gut überlegen wen ich wähle. Bei der letzten Wahl stand auch noch die Bürgerliste Dr. Martin zur Auswahl, welche mit 3,14% leider nicht im NR vertretten ist. Sollte diese Liste wieder kanidieren kommt sie auch in Betracht. Die ÖVP würde ich nicht wählen, da ich diese ganze Partei für unfähig und zum Teil korrupt halte (wer die Politik in Österreich in letzter Zeit verfolgt weiß warum ich diese Meinung von der Partei habe).

Wie man sieht, kann ich mich in meinem Land nicht einmal fest einer Partei zuordnen, vielleicht auch deshalb bin ich zu einem großen politischen Konsenz bereit. Wichtig ist das Bekenntnis zur Demokratie.

Das BZÖ ist auch als Koalitionspartner unakzeptabel, da diese Partei ("Ortstafelstreit") die Verfassung verletzt und mit einem widerwertig-xenophoben Wahlkampf antritt (mit Abstand niveauloser als es der schlimmste FPÖ-Entgleiser es war). Das BZÖ ist aber an sich ungefährlich, aber beschämend für das ganze Land.

Ich finde in Österreich keine Partei, die mir wirklich zugeschnitten ist..
Die ÖVP ist am akzeptabelsten.

Sozialdemokraten würde ich nicht wählen, und den bolschewistischen Abschaum der KPÖ erst recht nicht. Manche gesellschaftsliberalen Positionen der Grünen gefallen mir, aber ihr Einsatz gegen die Kernkraft stößt bei mir sauer auf.

Auch bei der FPÖ bin ich aufgrund der mangelnden Distanzierung zu rechtem Extremismus skeptisch. Strache ist nicht wirklich unsympathisch, aber letzten Endes auch nur ein dümmlich-populistischer Hetzer gegen Ausländer und Homosexuelle.
Sein Lied war aber irgendwie lustig, auch wenn ich mit diesem ultrapatriotischen und nationalkonservativen Gehabe gar nicht anfreunden kann. Auch der teilweise offensiv geführte Sozialpopulismus ist nervig.

Vom BZÖ weiß ich zu wenig. Westenthaler wirkte teilweise ganz in Ordnung, aber eine Partei, die den Nationalsozialisten Jörg Haider in Führungspositionen hat, ist grundsätzlich unwählbar, trotz einiger guter freiheitlicher Aspekte, wie der Opposition zum Rauchverbot.

Da das Liberale Forum, dem ich mich schon eher verbunden fühle, keinerlei Einfluss genießt, würde ich also die ÖVP wählen. Ex-Kanzler Schüssel war mir hochsympathisch, er scheint auch eine relativ zentristische Linie vollzogen zu haben, sofern das unter dem Einfluss von FPÖ / BZÖ möglich war.

Kreuzbube
24.02.2008, 14:01
Für mich ist das ganz einfach! Wer so denkt, wie ich, befindet sich auf dem richtigen Weg - der Rest ist eben noch nicht soweit!:stolz:

leuchtender Phönix
24.02.2008, 16:41
Der gemeinsame Feind von Rechts und Links ist das Establishment - die politische demokratische Mitte. Ein Hauptgrund für die großen Parallelen zwischen Linkspartei und NPD.

Diese eine sehr gut gewählte Threadüberschrift von kenshin-himura "Die Antibürgerlichen Hand in Hand" war äußerst treffend :]

Genauso sind Rechte und Linke für einen wirklichen, liberalen Zentristen der gleiche Abschaum.

Unterschreibe ich voll und ganz. Wie die bheiden Enden eines Hufeisens. Sie sind einander näher als der Mitte.

Beverly
24.02.2008, 20:59
Der gemeinsame Feind von Rechts und Links ist das Establishment - die politische demokratische Mitte. Ein Hauptgrund für die großen Parallelen zwischen Linkspartei und NPD.

Diese eine sehr gut gewählte Threadüberschrift von kenshin-himura "Die Antibürgerlichen Hand in Hand" war äußerst treffend :]

wo gehen denn Linksparteiler und NPDler Hand in Hand?

Beverly
24.02.2008, 21:05
Unterschreibe ich voll und ganz. Wie die bheiden Enden eines Hufeisens. Sie sind einander näher als der Mitte.

1933 haben die Nazis mithilfe der bürgerlichen Parteien das Ermächtigungsgesetz durchgesetzt. Die SPD stimmte dagegen, die KPD war schon verboten. So "nahe" waren sich rechtes und linkes Ende vom Hufeisen und so "fern" war die Mitte den Rechtsextremen.
Und bei diversen Strängen über rechte Schlägerchen verbiegen auch wieder alle Hufeisen. Auf einen Rechtsextremen kommen da 5 oder auch 10 Bürgerliche, die schenkelklopfend dabei stehen und applaudieren, wenn Hohlköpfe auf Einwanderer oder Linke losgehen.

leuchtender Phönix
25.02.2008, 20:47
1933 haben die Nazis mithilfe der bürgerlichen Parteien das Ermächtigungsgesetz durchgesetzt. Die SPD stimmte dagegen, die KPD war schon verboten. So "nahe" waren sich rechtes und linkes Ende vom Hufeisen und so "fern" war die Mitte den Rechtsextremen.

Das war nur keinje freiwillige Entscheidung. Mit einer (sprichwörtlichen) Waffe am Kopf ist das etwas anderes als freiwillig. Oder mit dem Schicksal der anderen (die Hitler nicht leiden konnte) im Kopf. Das Ergebnis hatte sowieso nur Symbolcharakter.

http://de.wikipedia.widearea.org/wiki/Erm%E4chtigungsgesetz


Göring und Hitler schafften es, die bürgerlichen Parteien auf ihre Seite zu ziehen. Zum einen durch Verhandlungen vom 20. März, zum anderen durch eine wirksame Drohkulisse, die die SA im Reichstag (Kroll-Oper - Berlin) durch ihre Präsenz aufbaute. Natürlich waren auch die 81 verfassungswidrig festgesetzten bzw. ermordeten Reichstagsabgeordneten der KPD (ALLE Reichstagsabgeordneten der Kommunisten!) mehr als eine erhebliche Drohkulisse.

Die Hitler-Diktatur ähnelte der Stalindiktatur sehr weit.
- alle Regimegegner (ob vermutet oder real) werden getötet. Selbst aus den eigenen Reihen.
- Die Zusammenarbeit mit dem ideologischen Feind (Hitler-Stalin-Pakt)
- Konzentrationslager entspricht Gulags
- Gestapo entspricht sowjetischer Geheimpolizei

Die Enden sind einander so was von nahe.


Und bei diversen Strängen über rechte Schlägerchen verbiegen auch wieder alle Hufeisen. Auf einen Rechtsextremen kommen da 5 oder auch 10 Bürgerliche, die schenkelklopfend dabei stehen und applaudieren, wenn Hohlköpfe auf Einwanderer oder Linke losgehen.

Dumme Lüge und sonst nichts. Aber wenn du glaubst, das es so ist, dann zeig mal einen derartigen Strang und zähle aus.