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Vollständige Version anzeigen : Steuerabzocke: Vorsicht, Moralapostel!



Ka0sGiRL
21.02.2008, 19:06
Guter Artikel im Handelblatt:


Vorsicht, Moralapostel!
Von Thomas Hanke


Die Bundesregierung hat klargemacht, dass sie eine dauerhafte Verhaltensänderung erreichen will: Die Bundesbürger sollen eine bessere Steuermoral zeigen.

Es ist nicht das erste Mal, dass diese Regierung das Moralthema intoniert. Auch beim Mindestlohn war das schon der Fall. Allerdings hat es mehr Ebenen, als ihr selber bewusst zu sein scheint. Und nicht immer geht es nur um eine Bringschuld des Bürgers gegenüber dem Staat wie beim aktuellen Skandal um hinterzogene Abgaben. Hier liegt der Fall klar: Die Steuergesetze sind einzuhalten. Diese Bürgerpflicht lässt sich auch dann nicht abschütteln, wenn man Sympathie für den zornigen Ausspruch des Thomas von Aquin hegt: „Steuern sind ein erlaubter Fall von Raub.“


HANDELSBLATT, Donnerstag, 21. Februar 2008, 18:50 Uhr
Steuerskandal


Vorsicht, Moralapostel!
Von Thomas Hanke


Bei den anhaltenden Razzien und der medialen Aufbereitung des Steuerskandals geht es nicht nur um Einnahmen für den Fiskus.


Die Bundesregierung hat klargemacht, dass sie eine dauerhafte Verhaltensänderung erreichen will: Die Bundesbürger sollen eine bessere Steuermoral zeigen.

Es ist nicht das erste Mal, dass diese Regierung das Moralthema intoniert. Auch beim Mindestlohn war das schon der Fall. Allerdings hat es mehr Ebenen, als ihr selber bewusst zu sein scheint. Und nicht immer geht es nur um eine Bringschuld des Bürgers gegenüber dem Staat wie beim aktuellen Skandal um hinterzogene Abgaben. Hier liegt der Fall klar: Die Steuergesetze sind einzuhalten. Diese Bürgerpflicht lässt sich auch dann nicht abschütteln, wenn man Sympathie für den zornigen Ausspruch des Thomas von Aquin hegt: „Steuern sind ein erlaubter Fall von Raub.“

Es gibt kein individuelles Recht auf Widerstand gegen das Steuersystem. Das gilt auch für alle diejenigen, die sich als besondere „Leistungsträger“ sehen. Bei einigen sind in den vergangenen Jahren offenbar Missverständnisse entstanden: Sie sehen den Kapitalismus als ein System, das Bereicherung auf jede Art legitimiert oder zumindest Ausnahmen für Leute mit hohen Einkommen vorsieht, die viele Steuern zahlen. Damit sitzen sie allerdings demselben Irrtum auf wie die Linken. (....)

Von der Steuerpflicht kann sich also niemand befreien. Lässt sich daraus aber folgern, dass die Zahlungsmoral schon ein Maßstab für den moralischen Zustand der Gesellschaft ist? Und kann man das Land moralisch ertüchtigen, indem die Höchststrafe für Steuerhinterziehung auf 15 Jahre angehoben wird, wie es einige Politiker fordern – mehr als bei Körperverletzung mit Todesfolge?

Hier wird eindeutig überzogen. Was manche der moralisierenden Politiker nicht einsehen wollen, ist: Moral in der Wirtschafts- und Finanzpolitik erschöpft sich nicht mit der korrekten Steuererklärung durch den Bürger. Die Politik selber kann moralisch bedenkliche Folgen haben, wenn sie auf einen enteignungsähnlichen Zugriff des Staates hinausläuft. Oder wenn sie so schlecht ist, dass der Wohlstand leidet. (....)
Weiter lesen: Klick! (http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Kommentar/_pv/_p/204051/_t/ft/_b/1393807/default.aspx/vorsicht,-moralapostel!.html)



Dieser Aspekt, nämlich der, der enteignungsähnlichen staatlichen Abzocke zwecks Umverteilung, geht akutell genauso unter, wie bei der Diskussion um Mindestlöhne und Lohnerhöhungen.

Wie moralisch ist es, die Minderheit der Erwerbstätigen derartig abzuziehen, dass es teilweise attraktiver ist, sich von anderen aushalten zu lassen?

politisch Verfolgter
21.02.2008, 20:46
Gott, sollense halt die Gesetze ändern, wenn sich ne Mehrheit findet.
Auf gar keinen Fall darfs aber Gesetze geben, die einen zum Inhaberinstrument erklären.

Frei-denker
21.02.2008, 21:24
Tja, der Bürger möge doch bitte die nötige Moral aufbringen, ehrlich Steuern zu zahlen, wenn Merkel die Konzerne mit der Unternehmenssteuerreform um 10 Mrd.€ jährlich reicher und die Bürger als Gegenfinanzierung mit der Mehrwertsteuererhöhung ärmer macht.

Appropos Moral, war es nicht Innenminister Kanter, der das Quellensteuergesetz einführte um "Schwarzgelder zu unterbinden" und dann dabei erwischt wurde, dass er schwarze Konten in der Schweiz unterhielt?

politisch Verfolgter
21.02.2008, 21:29
Sog. "Arbeitnehmer" sind die Kapitalquelle für jede Steuer. Dies bezweckende Gesetze müssen weg. Erst dann kanns eine gerechte Abgabenordnung geben.

Ka0sGiRL
21.02.2008, 23:29
Die größte Frechheit leisteten sich die Linken, mit ihrem Ruf nach höheren Löhnen. So täuschen sie vor, sich um das wohl ihre Abzockopfer zu kümmern, wobei es Ihnen doch nur um die eigen Profitmaximierung (höhere Löhne = mehr Abgaben) geht. Von einer Lohnerhöhung profitieren die staatlichen Enteigner am meisten, und ginge es ihnen tatsächlich darum, dass der Bürger mehr Geld in der Tasche hat gäbe es etliche Punkte dies zu gewährleisten: Umsatzsteuer, Ökosteuer, Hundesteuer, GEZ, Erbschaftssteuer, Kapitalfreibeträge etc etc.

Hexenhammer
21.02.2008, 23:31
Lebend kriegen sie mich nicht.

Frei-denker
21.02.2008, 23:50
Genau, welch Frechheit von den Linken, nach höheren Löhnen zu rufen, während das Realeinkommen seit Jahren sinkt und sich Mehdorn, Ackermann oder von Pierer Gehaltserhöhungen von zweistelligen Prozentsätzen pro Jahr gönnen.

Die Linken sind einfach maßlos! Sollen sich gefälligst mal ein Beispiel an den Nokia- oder Siemensmitarbeiter in Rumänien nehmen - die arbeiten für 1 € die Stunde. Das ist wenigstens mal ne Abeitsmoral!

Skorpion968
22.02.2008, 00:04
Die größte Frechheit leisteten sich die Linken, mit ihrem Ruf nach höheren Löhnen. So täuschen sie vor, sich um das wohl ihre Abzockopfer zu kümmern, wobei es Ihnen doch nur um die eigen Profitmaximierung (höhere Löhne = mehr Abgaben) geht. Von einer Lohnerhöhung profitieren die staatlichen Enteigner am meisten, und ginge es ihnen tatsächlich darum, dass der Bürger mehr Geld in der Tasche hat gäbe es etliche Punkte dies zu gewährleisten: Umsatzsteuer, Ökosteuer, Hundesteuer, GEZ, Erbschaftssteuer, Kapitalfreibeträge etc etc.

Dass es den "Linken" (Wer ist das überhaupt?) bei den Lohnerhöhungen um eine Profitmaximierung des Staates geht, ist schon ein ziemlich absurder Gedanke.
Allein schon der Gedanke, dass der Staat Profitmaximierung anstrebt, ist absurd.
Der Staat arbeitet auf Kostendeckungsbasis. Im Moment zahlt er fleißig Schulden ab.

Wer oder was ist eigentlich der Staat?
Und wer erhält denn diese Profite aus den Lohnerhöhungen?

politisch Verfolgter
22.02.2008, 07:40
Wer mit Löhnen kommt, will den Scheiß.
Wer was gegen Kapital hat, will Affenschieberei.
Solche wollen Andere für blöd verkaufen, weil nämlich keiner so blöd sein kann.

Don
22.02.2008, 10:09
Der Staat arbeitet auf Kostendeckungsbasis. Im Moment zahlt er fleißig Schulden ab.



Dir ist der Begriff Nettoneuverschuldung bekannt?

Der Bund plant, in diesem Jahr (2008) trotz guter Konjunktur neue Kredite im Wert von fast 12 Milliarden Euro aufzunehmen.
(Bund der Steuerzahler)

Die Tilgung von Schulden durch neu aufgenommene Kredite ist nicht eben das, was man als Schuldenabbezahlen definieren könnte.

Richtig ist, daß einige Kommunen und Länder (Bayern, sic!) augenblicklich daran sind real zu tilgen, wenn auch in eher marginalem Maßstab. (Im Osten mit dem Geld das ihnen aus Verschuldung West zur Verfügung gestellt wird, ein wahrhaft vorbildliches Finanzgebahren)
Das ändert nichts daran, daß die Gesamtverschuldung aller öffentlichen Haushalte weiter steigt.

wtf
22.02.2008, 11:08
Das nennt man Politiker-Integral: Es wird die Tatsache, daß die Zunahme der Verschuldung etwas langsamer voranschreitet, als Sparerfolg gefeiert.

Da das Dummvolk nicht rechnen kann, stimmen fast alle in den jubel ein.

politisch Verfolgter
22.02.2008, 11:29
Per Sozialstaat wird der moderne Feudalismus scheingerechtfertigt und zwangsfinanziert.
1 500 000 € / 80 = 18 750 € wäre die Staatsverschuldung als zinsesverzinstes Pro-Kopf-Gläubigerkapital. So als Zubrot für Geschenke z.B. an die kids doch nicht schlecht.
Statt Sozialstaat die ökonomische Hebelwirkung investiv genutzter Renditeobjekte per vollwertiger Marktteilnahme abgreifen. Beides geht nicht zusammen, weil das Eine das Andere unterbindet.

Ka0sGiRL
22.02.2008, 16:06
Wer oder was ist eigentlich der Staat?
Und wer erhält denn diese Profite aus den Lohnerhöhungen?

Der größte Haushaltsposten ist nach wie vor die Aufwendung für Sozialausgaben. Der Bundeshaushalt 2008 setzt knapp 160 Mrd (46,3%) für Arbeit und Soziales an, während er für Bildung gerade mal 2 Mrd übrig hat.
Daran haben weder Hartz noch sonsitige halbherzigen Reformversuche etwas geändert. Geht auch gar nicht, denn die machthabende politische Kaste derer, die die Erwerbstätigen immer weiter schröpfen, benötigen diese Mittel um das stetig wachsende Wahlvieh der Habenichtse, Faulenzer und Leistungsverweigerer bei Laune zu halten. Das geht am besten mit finanzieller Zuwendung und wirtschaftlicher Besserstellung zum Nulltarif.

Nicht von ungefähr punktet gerade die Linkspartei mit diesem Konzept: Man schafft sich politisch Abängige, um die eigene Macht zu sichern. Forden sie nicht gerade "Breitband für alle"? Aber woher das Geld, mit denem man sich seine Macht erkauft, nehmen, wenn nicht von der schwindenden Minderheit der Erwerbstätigen? Und so können sich über Lohnerhöhung vorallem die politischen Halsabschneider freuen - nicht diejenigen, die das Geld erwirtschaftet haben.

Fiel
22.02.2008, 16:14
Wenn ein Unternehmer Pleite macht, weil die Kundschaft die Rechnungen nicht bezahlt, dann kümmert das den Staat einen Dreck. Oftmals sind auch gerade Behörden säumige Zahler.

Ingeborg
22.02.2008, 17:12
Es gibt in diesem Land 3 x so viele H4-Schnüffler

als STEUERFANDER.

Ist ja auch wichtiger, die arme Mutter beim Putzen zu ertappen,

und deren H4 zu kürzen,

als den Steuerflüchtling und seine Mio. in Lichtenstein zu entdecken.

elas
22.02.2008, 17:40
Es gibt in diesem Land 3 x so viele H4-Schnüffler

als STEUERFANDER.

Ist ja auch wichtiger, die arme Mutter beim Putzen zu ertappen,

und deren H4 zu kürzen,

als den Steuerflüchtling und seine Mio. in Lichtenstein zu entdecken.

Es gibt einfach ungleich mehr H4 als Reiche.
Der Verlust an Steuern durch die "Kleinen" ist größer als der Verlust durch Reiche.

Es ist kein problem von arm oder reich sondern von unehrlich oder ehrlich.

Frei-denker
22.02.2008, 20:44
An dieser Stelle wollen wir ja auch nicht vergessen, dass es in D überhaupt Arbeitslose gibt, weil die Herren Unternehmer Milionen von Einwanderern mit dem Ziel ins Land geholt haben, hier die deutschen Arbeiter durch Billiglohnarbeiter zu ersetzen.

Wie wäre es denn, wenn ausschließlich die Unternehmer die Kosten für diese Arbeitslosigkeit tragen. Verursacherprinzip...

lupus_maximus
22.02.2008, 20:51
An dieser Stelle wollen wir ja auch nicht vergessen, dass es in D überhaupt Arbeitslose gibt, weil die Herren Unternehmer Milionen von Einwanderern mit dem Ziel ins Land geholt haben, hier die deutschen Arbeiter durch Billiglohnarbeiter zu ersetzen.

Wie wäre es denn, wenn ausschließlich die Unternehmer die Kosten für diese Arbeitslosigkeit tragen. Verursacherprinzip...
Was für eine Logik!
Jetzt sind sogar schon die Unternehmer schuld, weil nicht jeder Arbeit hat.
Dann verärgert mir die restlichen Unternehmer nicht, sie sind das Kostbarste daß ihr habt.
Ihr müßt sie auf Händen tragen!

Frei-denker
22.02.2008, 21:11
Was für eine Logik!
Jetzt sind sogar schon die Unternehmer schuld, weil nicht jeder Arbeit hat.
Dann verärgert mir die restlichen Unternehmer nicht, sie sind das Kostbarste daß ihr habt.
Ihr müßt sie auf Händen tragen!

Wohin sollen wir die denn tragen? Nach Rumänien, damit sie dort die Arbeiter ausbeuten, nachdem sie unser Land mit ihren Migranten kaputt gemacht haben?

Don
23.02.2008, 08:26
Das nennt man Politiker-Integral: Es wird die Tatsache, daß die Zunahme der Verschuldung etwas langsamer voranschreitet, als Sparerfolg gefeiert.

Da das Dummvolk nicht rechnen kann, stimmen fast alle in den jubel ein.

Orwell'sche Mathematik.
Plus ist Minus, Minus Plus, Hokuspokusfidibus. :D

Ka0sGiRL
23.02.2008, 09:50
Was für eine Logik!
Jetzt sind sogar schon die Unternehmer schuld, weil nicht jeder Arbeit hat.
Dann verärgert mir die restlichen Unternehmer nicht, sie sind das Kostbarste daß ihr habt.
Ihr müßt sie auf Händen tragen!

Zustimmung!

politisch Verfolgter
23.02.2008, 09:51
Die Arbeitsgesetzgebung muß schlicht weg, sie ist grundrechtswidrig und für die Betrieblsosen völlig unökonomisch, unprofitabel. Inhaber rentieren sich nun mal eben nur für die Allerwenigstens, eigentlich nur für deren Statthalter und für Teile des ÖD, die von Zwangsarbeit schmarotzen.
Also Sozialstaat und ÖD um mind. 90 % abbauen und eine Leistungsgesellschaft rechtsräumlich strukturieren.
Gerechte Veranlagung kanns nur geben, wenn der value leistungsäquivalent erwirtschaftet und leistungsgerecht verteilt wird.
Dazu sind keinerlei menschl. Inhaber erforderlich - ganz im Gegenteil, die behindern nur die Leistung betriebloser Anbieter, deren vollwertige Marktteilnahme.

Zimbelstern
26.02.2008, 22:51
Was für eine Logik!
Jetzt sind sogar schon die Unternehmer schuld, weil nicht jeder Arbeit hat.
Dann verärgert mir die restlichen Unternehmer nicht, sie sind das Kostbarste daß ihr habt.
Ihr müßt sie auf Händen tragen!

trennen wir uns einmal von dem gewerkschaftswahn, internationale konzerne damit behelligen zu wollen, wo sie wann und wie zu produzieren haben. diese sind in erster linie kapitalanlegern verpflichtet, die das unternehmen global gesehen vergleichen und, wenn sie nachzahlen müssen, halt nicht zustimmen und ihr finanzengagement zurückziehen. einem "familienunternehmer" mit einem mittelständigen betrieb ist eine solche entscheidung (verlagerung der produktion in ein billiglohnland) ebenfalls nicht übel zu nehmen, wenn ich gewerkschaftlich vorgeschrieben bekomme, wann und wie ich in welcher höhe ma's zu entlohnen habe. wieso in herrgotts namen meinen eigentlich die linken, unternehmer moralisch bewerten zu dürfen? sind es doch ihre eigenen vorschriften, die ein weiteres engagement in diesem unseren staat so schwer machen?

dimart
27.02.2008, 05:07
Guter Artikel im Handelblatt:





Dieser Aspekt, nämlich der, der enteignungsähnlichen staatlichen Abzocke zwecks Umverteilung, geht akutell genauso unter, wie bei der Diskussion um Mindestlöhne und Lohnerhöhungen.

Wie moralisch ist es, die Minderheit der Erwerbstätigen derartig abzuziehen, dass es teilweise attraktiver ist, sich von anderen aushalten zu lassen?

Mich kotzt an, daß dann immer pauschalisiert wird: die Bundesbürger. Diese billige Art der Relativierung der Politiker und ihrer Medien auf Kosten des kleinen Mannes ist so widerlich, daß ich kotzen könnte. Zeigt zumindest, daß sie alle irgendwo unter einer Decke stecken. Dreckspack.