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Vollständige Version anzeigen : Ach übrigens...



Gärtner
21.02.2008, 17:46
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:


Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem man bedenkenlos aus fast jedem Wasserhahn trinken kann.

In meinem Land gibt es eigentlich immer Strom.

Ich lebe in einem Land, das sich Institute leistet, die darauf achten, dass die Häuser stabil und sicher gebaut werden, in denen ich wohne.

In meinem Land brechen Brücken in der Regel nicht zusammen, bevor man sie repariert.

Wenn es eine Katastrophe in meinem Land gibt und mein Haus weggespült wird, bekomme ich Geld, damit ich es wieder aufbauen kann.

Ich kann selbst im dichtesten Innenstadtverkehr mit dem Rad auf der Straße fahren. Es ist gefährlich, aber nicht selbstmörderisch. Und ich muss keine Schutzmaske tragen.

Wenn ich mit dem Rad stürze und mich verletze, kommt ein Auto mit einem Arzt und mindestens einem erfahrenen Sanitäter. In weniger als zehn Minuten.

Wenn ich krank werde, werde ich behandelt, auch wenn ich den Arzt nicht bezahlen kann.

Ich bin dankbar für die Möglichkeit, notfalls auch ohne Geld sogar einen Richter verklagen zu können.

Ich darf meine Meinung gegen jedermann frei äußern, so lange ich ihn nicht beleidige. Und selbst wenn es dann der Bundespräsident sein sollte, darf er mich dafür nicht erschießen lassen.

Ich kann jedes Radioprogramm und jeden Fernsehsender sehen, den ich empfangen kann und will. Ich darf jedes Buch lesen, wenn auch nicht mit allen handeln. Ich habe die Möglichkeit, jede Webseite zu besuchen, die es gibt. (Nicht gerade über Arcor, na ja. Aber im Internetcafe…)

Es ist durchaus möglich, aber es ist in meinem Land doch recht schwierig, zu verhungern.

Ich lebe wohl in einem guten Land. Es ist manchmal kalt, aber die meiste Zeit fühle ich mich geborgen und sicher. Wenn ich einen Polizisten sehe, habe ich keine Angst vor ihm.

Es tut mir leid, dass ich so wenig Steuern und Abgaben dafür zahlen kann.

Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)

bernhard44
21.02.2008, 17:54
ja in der Zone ging es uns gut schlecht! Jetzt geht es und schlecht gut! Alles ist relativ!:]

harlekina
21.02.2008, 17:57
Doch, es ist schon was dran.

bernhard44
21.02.2008, 18:02
Doch, es ist schon was dran.


noch jammern wir auf ziemlich hohem Niveau.................!

Doc Gyneco
21.02.2008, 18:04
Toll !!

Ist das Dein persönlicher Blog ???

:D :D :D

Gärtner
21.02.2008, 18:09
Toll !!

Ist das Dein persönlicher Blog ???

Daß ich kein Ossi bin, sollte selbst dir schon aufgefallen sein.

Und es heißt natürlich "das Blog". :]

Gärtner
21.02.2008, 18:11
Doch, es ist schon was dran.

Wie das halt so ist: ans Gute & Angenehme gewöhnen wir uns gerne und schnell, was gestern noch neu und aufregend war, ist heute schon nicht mehr der Rede wert und morgen Objekt unseres empörten Anspruchdenkens.

-jmw-
21.02.2008, 18:15
Recht hat der Mann!

Kreuzbube
21.02.2008, 18:34
Ach sollen wir uns jetzt noch freuen, daß wir bald das Gras auf der Wiese fressen dürfen - ist ja auch so schön grün und saftig! Und ein paar Brotkanten gibt es auch noch, wie gnädig! In einem korrektem Staat gäbe es weder Arbeitslosigkeit, noch Armut, noch Gesindel auf der Straße - da gäbe es nur noch Ordnung, Sicherheit und Wohlstand für alle Mitglieder der Volks-Gemeinschaft!:]

Mcp
21.02.2008, 18:40
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:



Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)
Das ganze Lebensgefühl, dass dort zum Ausdruck kommt, finde ich zum kotzen neudeutsch. Keinerlei Wille zur Freiheit in Selbstverantwortung, keinerlei Willen zu neuen Horizonten, neuen Ufern, Zielen oder Kämpfen. Satte Selbstzufriedenheit allüberall. Weggeworfene und trostlose Leben, ein dahinvegetieren wohin man blickt. Man hat sich eingerichtet. Man ist zufrieden und drischt blindwütig auf alle ein, die verändern wollen, denen, gleich mir, speiübel bei solchen Texten wird.

Diese Gesellschaft müffelt aus allen Ecken den Modergeruch geistiger Stagnation.

Fast alles davon würde ich bedenkenlos eintauschen. Ich brauche, nein, ich will keine trügerischen Sicherheiten.

Doc Gyneco
21.02.2008, 18:54
Daß ich kein Ossi bin, sollte selbst dir schon aufgefallen sein.

Und es heißt natürlich "das Blog". :]

Viele geben eben keine Genauigkeit über sich in Blogs !

Sorry, ging eben von meiner Sprache aus !

LE Blog ! = DER Blog !

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Drache
21.02.2008, 19:13
Wenn bei der Auflistung noch stünde, "ich kann einen Ali ausweisen, ohne als Nazi bezeichnet zu werden", wäre das noch besser. Aber wir jammern tatsächlich auf einem sehr hohen Niveau!

Meine Villa hat keinen Pool, mein Porsche die falsche Farbe und auch sonst ist das Leben echt scheisse! :hihi:

Das Ende
21.02.2008, 19:27
Das sind alles schöne, aber vergängliche Sachen.


Solange die Menschen ihre Seele nicht mehr wiederfinden ist nahezu alles umsonst.

Doc Gyneco
21.02.2008, 19:30
Wenn bei der Auflistung noch stünde, "ich kann einen Ali ausweisen, ohne als Nazi bezeichnet zu werden", wäre das noch besser. Aber wir jammern tatsächlich auf einem sehr hohen Niveau!

Meine Villa hat keinen Pool, mein Porsche die falsche Farbe und auch sonst ist das Leben echt scheisse! :hihi:

Bah !

So lange ich ein Dach auf dem Kopf habe, regelmässig Essen auf dem Tisch und mir das Steueramt nicht gerade nur in Unterhosen lässt, dann ist für mich eigentlich schon alles gut ! Und Auto hab ich schon seit 7 Jahren nicht mehr.

Das Materialistische ist mir schon seit einiger Zeit Nebensächlich geworden.

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Gärtner
21.02.2008, 20:20
Das ganze Lebensgefühl, dass dort zum Ausdruck kommt, finde ich zum kotzen neudeutsch. Keinerlei Wille zur Freiheit in Selbstverantwortung, keinerlei Willen zu neuen Horizonten, neuen Ufern, Zielen oder Kämpfen. Satte Selbstzufriedenheit allüberall. Weggeworfene und trostlose Leben, ein dahinvegetieren wohin man blickt. Man hat sie eingerichtet. Man ist zufrieden und drischt blindwütig auf alle ein, die verändern wollen, denen, gleich mir, speiübel bei solchen Texten wird.

Diese Gesellschaft müttelt aus allen Ecken den Modergeruch geistiger Stagnation.

Fast alles davon würde ich bedenkenlos eintauschen. Ich brauche, nein, ich will keine trügerischen Sicherheiten.

Dann ab mit dir in ein Land ohne Meinungsfreiheit, funktionierendes Gesundheitssystem, dafür aber mit staatlicher Willkür, Folter und Todesschwadronen. Es müßte dir besser gefallen, wir wollen dich nicht aufhalten.

Wie wäre es mit von Taliban kontrollierten Gegenden in Pakistan? Auch Darfur im Sudan müßte ganz nach deinem Geschmack sein.

Gärtner
21.02.2008, 20:20
Viele geben eben keine Genauigkeit über sich in Blogs !

Sorry, ging eben von meiner Sprache aus !

LE Blog ! = DER Blog !

Oh, das wußte ich gar nicht. Hab' ich wieder etwas gelernt. :)

Landogar
21.02.2008, 20:50
Ist wirklich was Wahres dran, des deutschen liebste Beschäftigung ist und bleibt das Nörgeln. Bei allen Problemen die wir in diesem Lande haben, kann es hin und wieder nicht schaden einen Schritt zurückzutreten, inne zu halten, und das Ganze mal genauer zu betrachten. Meiner Meinung nach hat dieses Land immer noch genügend Potential, um einen gewissen Standard für seine Bürger zu gewährleisten, es muss halt auch genutzt werden.

Diesem Land verdanke ich eine (fast) kostenlose und erstklassige Hochschulbildung, eine funktionierende Infrastruktur, kulturelle Vielfalt (Theater/Oper etc...), die Möglichkeit zu Allem und Jedem das Maul aufzureissen, eine gute medizinische Versorgung usw...
Und wie ich diese Woche wiedereinmal feststellen konnte: Mit einer guten Idee, Durchsetzungsvermögen und etwas Kreativität ist es hierzulande immer noch einfach, sich etwas aufzubauen. :]

Bruddler
21.02.2008, 21:00
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:



Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)

Der Gelehrte, Du darfst gerne mitteilen, dass es "Dir" gut geht, aber Du solltest Dir nicht anmaßen das Wort "uns" zu gebrauchen !

Mcp
21.02.2008, 21:19
Dann ab mit dir in ein Land ohne Meinungsfreiheit, funktionierendes Gesundheitssystem, dafür aber mit staatlicher Willkür, Folter und Todesschwadronen. Es müßte dir besser gefallen, wir wollen dich nicht aufhalten.

Wie wäre es mit von Taliban kontrollierten Gegenden in Pakistan? Auch Darfur im Sudan müßte ganz nach deinem Geschmack sein.

Die südamerikanische Pampa würde mir in der Tat gefallen. Dass es Ihnen recht wäre, wenn Leute wie ich dorthin verschwänden, ist mir klar, es müffelt sich unter Gleichgesinnten immer am gemütlichsten.

Leider hat sich die heimische Dummheit im rasenden Tempo globalisiert.
Selbst in der entlegensten Öde tummelt sich mittlerweile eine pseudointellektuelle Nickelbrille, die mit wilder Entschlossenheit, deutscher Gründlichkeit und UNO-Vorschriften den Kühen in Südamerika das politisch korrekte Furzen beibringt. Man könnte die ganze Bande noch mit der Schrottflinte vom Acker jagen, aber wie lange noch?

Hierzubleiben ist auf Dauer nachhaltiger. Die Krankheit bekämpft man Herd, bevor sie Metastasen treibt. So werden Ihnen meine Zwischenrufe erhalten bleiben, selbst dann, wenn sie wenig oder nichts bewirken. Steter Tropfen höhlt den Stein. Die katholische Kirche denkt auch nicht in Dekaden.

"Ich gehöre nicht einer Welt an, die untergeht. Ich verlängere und übermittle eine Wahrheit, die nicht stirbt."
N. G. Dávila

SLOPPY
21.02.2008, 21:36
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:


Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem man bedenkenlos aus fast jedem Wasserhahn trinken kann.

In meinem Land gibt es eigentlich immer Strom.

Ich lebe in einem Land, das sich Institute leistet, die darauf achten, dass die Häuser stabil und sicher gebaut werden, in denen ich wohne.

In meinem Land brechen Brücken in der Regel nicht zusammen, bevor man sie repariert.

Wenn es eine Katastrophe in meinem Land gibt und mein Haus weggespült wird, bekomme ich Geld, damit ich es wieder aufbauen kann.

Ich kann selbst im dichtesten Innenstadtverkehr mit dem Rad auf der Straße fahren. Es ist gefährlich, aber nicht selbstmörderisch. Und ich muss keine Schutzmaske tragen.

Wenn ich mit dem Rad stürze und mich verletze, kommt ein Auto mit einem Arzt und mindestens einem erfahrenen Sanitäter. In weniger als zehn Minuten.

Wenn ich krank werde, werde ich behandelt, auch wenn ich den Arzt nicht bezahlen kann.

Ich bin dankbar für die Möglichkeit, notfalls auch ohne Geld sogar einen Richter verklagen zu können.

Ich darf meine Meinung gegen jedermann frei äußern, so lange ich ihn nicht beleidige. Und selbst wenn es dann der Bundespräsident sein sollte, darf er mich dafür nicht erschießen lassen.

Ich kann jedes Radioprogramm und jeden Fernsehsender sehen, den ich empfangen kann und will. Ich darf jedes Buch lesen, wenn auch nicht mit allen handeln. Ich habe die Möglichkeit, jede Webseite zu besuchen, die es gibt. (Nicht gerade über Arcor, na ja. Aber im Internetcafe…)

Es ist durchaus möglich, aber es ist in meinem Land doch recht schwierig, zu verhungern.

Ich lebe wohl in einem guten Land. Es ist manchmal kalt, aber die meiste Zeit fühle ich mich geborgen und sicher. Wenn ich einen Polizisten sehe, habe ich keine Angst vor ihm.

Es tut mir leid, dass ich so wenig Steuern und Abgaben dafür zahlen kann .

Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)

... leider vergisst der Gudsde zu sagen, wer das alles finanziert.

Frei-denker
21.02.2008, 21:46
Was der Mann in dem Blog da an Errungenschaften nennt, finde ich ebenfalls eine ganz große Sache. Deshalb liebe ich auch mein Land und ein stückweit auch unsere Kultur.

Wir haben eine Gesellschaft bzw. Lebenskultur aufgebaut, die es in der Geschichte selten so gegeben hat - wenn überhaupt irgendwann mal.

Und eben weil ich das liebe, ist es mir ein innerstes Bedürfnis, diesen Zustand zu erhalten und gegen eine Einwanderung und gegen einen Kapitalismus zu verteidigen, die diese Errungenschaften kaputt machen.

politisch Verfolgter
21.02.2008, 22:58
Wir haben eine Leistungsunterbindungsgesellschaft, weswegen die immer massiver gekrümmte Eink./Verm.-Verteilung in keinster Weise mit der mentalen Verteilung übereinstimmt. Das ist grundrechtswidrig arbeitsgesetzlich verankert.
Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz werden systemisch unterbunden oder massiv behindert. Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot müssen weg. Die Industrienationen tragen per Sozialstaatsprinzip dazu bei, daß weltweit 1 % 60 % eignen, während die halbe Menschheit von unter 1 $ tgl. dahin vegetiert.

arnd
21.02.2008, 23:17
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:



Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)

Uns geht es im Verhältnis zu zwei Dritteln der Weltbevölkerung sehr gut. Wenn man sich dieser Tatsache bewußt ist, dann fühlt man sich besser.

Wohlstand ist relativ und materieller Wohlstand ist wichtig ,aber nicht alles.

Wir sollten aber trotzdem weiterhin unser Gemeinwesen und die Wélt kritisch betrachten,eben damit es uns auch in Zukunft so gut geht.

Gärtner
22.02.2008, 00:49
Der Gelehrte, Du darfst gerne mitteilen, dass es "Dir" gut geht, aber Du solltest Dir nicht anmaßen das Wort "uns" zu gebrauchen !

Ach... ich wußte ja nicht, daß auch du in Darfur wohnst.

Aber so sind sie halt, die Nationaldilettanten. Eher schneiden sie sich die Zunge ab, als daß ihnen auch ein positives Wort über ein Land entschlüpft, in dessen Interesse zu reden sie vorgeben und das sie doch nur fortwährend beschmutzen.

Skorpion968
22.02.2008, 02:13
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:



Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)

Ich finde den Optimismus dieses Menschen ja großartig. Einige der aufgelisteten Punkte sind etwas naiv, aber lassen wir das mal...
Und wenn du diesen Strang eröffnet hast, um uns einige positive Aspekte unserer Situation vor Augen zu führen, ist das ebenfalls großartig.

Allerdings kräuseln sich mir bei dem Spruch "Wir vergessen nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht" schon die Fussnägel.
Wir haben fließend Wasser und Strom, stabile Häuser, Brücken, Verkehrsregeln, medizinische Versorgung, Justiz, freie Medien und Meinungsfreiheit. Es verhungert niemand.
Lebensqualität aber allein auf diese Aspekte zu reduzieren, möglicherweise noch mit vollen Supermarktregalen zu kommen, ist reichlich kurz gestrickt. Dieses Land hat spezifische Probleme, vor allem gesellschaftlicher Art, die nicht wegzuretouschieren sind. Auch nicht durch landläufige DSL-Anschlüsse. Vielen Menschen in diesem Land geht es objektiv schlecht. Der Rentner im Stettiner Plattenbau mag sich damit trösten, dass seine Steckdose Strom liefert. Gesellschaftlich ist er jedoch in den Arsch gekniffen, weil er kaum sozialen background hat, weil er in seiner 30qm-Butze vor sich hin vereinsamt und eines Tages vor dem Fernseher sitzend den Löffel abgeben wird, wobei seine Überreste erst dann eingesammelt werden, wenns im Treppenhaus nach Verwesung stinkt.
Und das ist nur eines von vielen Beispielen für gesellschaftliches Elend in diesem Land.

Man kann immer versuchen, auf die materiellen bonbons zu fokussieren, die unser Land im Abwärtsvergleich zu Hunger-Nationen bietet. Aber dafür zahlt der Mensch hier auch einen sehr hohen Preis auf anderer Ebene. Und das gegeneinander auf- oder abzuwerten, mutet schon recht zynisch an.

Rheinlaender
22.02.2008, 03:31
Ach sollen wir uns jetzt noch freuen, daß wir bald das Gras auf der Wiese fressen dürfen -

Von einem Land, indem rund 60 kg Fleisch pro Kopf und Jahr gegessen werden zu einem Land mit nordkoreanischen stand dauert es doch etwas:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/da/Fleischkonsum.png/800px-Fleischkonsum.png


In einem korrektem Staat gäbe es weder Arbeitslosigkeit, noch Armut, noch Gesindel auf der Straße

Das ist nicht Aufgabe des Staates.

Bruddler
22.02.2008, 05:39
Ach... ich wußte ja nicht, daß auch du in Darfur wohnst.

Aber so sind sie halt, die Nationaldilettanten. Eher schneiden sie sich die Zunge ab, als daß ihnen auch ein positives Wort über ein Land entschlüpft, in dessen Interesse zu reden sie vorgeben und das sie doch nur fortwährend beschmutzen.

Ich kann Dir versichern, dass ich nicht in Darfur lebe, ich kann Dir ebenfalls versichern, dass es mir (noch) gut geht - aber ich kenne Menschen in Deutschland, denen es nicht gut geht.... desshalb sollten wir es vermeiden, pauschal zu sagen, dass es "uns" gut geht !
Wer den Lebensstandard in Deutschland staendig mit der Situation in irgendwelchen Staaten in Afrika vergleichen muss, der gibt unbewusst zu, dass es in Deutschland bergab geht...
P.S. Du solltest nicht immer Andersdenkende als Nationaldilettanten usw. bezeichnen !

Bruddler
22.02.2008, 05:43
@Skorpion968 - #25 1A Beitrag ! :top:

Biskra
22.02.2008, 05:54
Der Rentner im Stettiner Plattenbau mag sich damit trösten, dass seine Steckdose Strom liefert. Gesellschaftlich ist er jedoch in den Arsch gekniffen, weil er kaum sozialen background hat, weil er in seiner 30qm-Butze vor sich hin vereinsamt und eines Tages vor dem Fernseher sitzend den Löffel abgeben wird, wobei seine Überreste erst dann eingesammelt werden, wenns im Treppenhaus nach Verwesung stinkt.
Und das ist nur eines von vielen Beispielen für gesellschaftliches Elend in diesem Land.

Als ob es die Aufgabe des Staates wäre auch noch für "sozialen Background" zu sorgen. Soll der Staat etwa Familien zuweisen? Also manchmal....:))

Rheinlaender
22.02.2008, 06:14
Wer den Lebensstandard in Deutschland staendig mit der Situation in irgendwelchen Staaten in Afrika vergleichen muss, der gibt unbewusst zu, dass es in Deutschland bergab geht...

Vergleiche den Lebensstandard in D-Land mit denen anderer westeuropaeischer Laender oder mit dem Lebenstandard 1960 ...

Mcp
22.02.2008, 12:14
Vergleiche den Lebensstandard in D-Land mit denen anderer westeuropaeischer Laender oder mit dem Lebenstandard 1960 ...

"Lebensstandart" ist relativ und wird zuerst subjektiv wahrgenommen. Vergleich mit „früher“ sind ebenso unsinnig, wie die Vorstellung eines „standardisierten Lebens“ unmenschlich ist. Schon der Begriff „Lebensstandart“ ist eine Zumutung an die Intelligenz eines denkenden Geistes.

Skorpion968
22.02.2008, 15:05
Als ob es die Aufgabe des Staates wäre auch noch für "sozialen Background" zu sorgen. Soll der Staat etwa Familien zuweisen? Also manchmal....:))

Wo bitte habe ich geschrieben, dass der Staat die Aufgabe habe für sozialen background zu sorgen?
Magst du mir die Stelle mal zeigen, wo ich das behauptet habe?!

Rheinlaender
22.02.2008, 19:11
"Lebensstandart" ist relativ und wird zuerst subjektiv wahrgenommen. Vergleich mit „früher“ sind ebenso unsinnig, wie die Vorstellung eines „standardisierten Lebens“ unmenschlich ist. Schon der Begriff „Lebensstandart“ ist eine Zumutung an die Intelligenz eines denkenden Geistes.

Lebnsstandadr laesst gut messen z. B. m^2 Wohnflaeche pro Kopf, Kindersterblichkeit, Prozentanteil mit hoeher Bildung, PIP pro Kopf etc. - man soll nicht alles mythisiseren.

Don
22.02.2008, 19:26
Als ob es die Aufgabe des Staates wäre auch noch für "sozialen Background" zu sorgen. Soll der Staat etwa Familien zuweisen? Also manchmal....:))

Nein, aber 'ne 120 qm Butze mit Plasmaglotze, freier Zubringerdienst zur Kneipe zur Vermeidung von Kontaktverarmung und Gourmet-Käfer auf Rädern mit zwangsverpflichteten Vorstsandschefs als Fahrern wären nicht schlecht.
Klagen auf kostenfreien Puffbesuch wurden bisher leider stets abgeschmettert, aber auch die Rechtsprechung wird sich den geänderten Verhältnissen anpassen müssen. :]

Skorpion968
22.02.2008, 19:40
...Klagen auf kostenfreien Puffbesuch...

Das ist eine andere Klientel, die du da meinst.
Du wirkst in den vergangenen Tagen etwas desorientiert. ;)

Mcp
22.02.2008, 22:26
Lebnsstandadr laesst gut messen z. B. m^2 Wohnflaeche pro Kopf, Kindersterblichkeit, Prozentanteil mit hoeher Bildung, PIP pro Kopf etc. - man soll nicht alles mythisiseren.
Seit wann interessiert Kinderlose die Säuglingssterblichkeit?

Seit wann Obdachlose die durchschnittliche Wohnfläche?

Seit wann Vegetarier der Fleischverbrauch?

Seit wann der PIP das BIP?

Lassen Sie Ihre Statistiken stecken, sie sind so nichtssagend wie der Einfluss des Sonnenfleckenzyklus auf das Liebesleben tasmanischer Teufel. Bei Ihrer Besessenheit von materiellen Kennziffern ist Ihnen dringend ein Besuch bei Pater Amorth anzuraten. Dann sind sie entmythisiert.

Herr K.
23.02.2008, 16:18
Das ganze Lebensgefühl, dass dort zum Ausdruck kommt, finde ich zum kotzen neudeutsch. Keinerlei Wille zur Freiheit in Selbstverantwortung, keinerlei Willen zu neuen Horizonten, neuen Ufern, Zielen oder Kämpfen. Satte Selbstzufriedenheit allüberall. Weggeworfene und trostlose Leben, ein dahinvegetieren wohin man blickt. Man hat sich eingerichtet. Man ist zufrieden und drischt blindwütig auf alle ein, die verändern wollen, denen, gleich mir, speiübel bei solchen Texten wird.

Diese Gesellschaft müffelt aus allen Ecken den Modergeruch geistiger Stagnation.

Fast alles davon würde ich bedenkenlos eintauschen. Ich brauche, nein, ich will keine trügerischen Sicherheiten.

Selten solch groben Unfug gelesen.

Mag es sein, daß Du von einem kuriosen, sich nach dem Zufallsprinzip entladenen, Sendungsbewußtsein geleitet bist, wäre eine gewisser Themenbezug doch wünschenswert.
Hier wird kein Lebensgefühl beschrieben, sondern einer allgemeinen Versorgungsleistung samt einhergehender Freiheiten die angezeigte Dankbarkeit erwiesen.Diese Haltung als selbstzufrieden zu geißeln, zeugt von einer abgeschmackten Ignoranz, die nicht in leisesten Anklängen in der Aufstellung des Bloggers zu finden ist.

Wer hindert Dich an der Ausreizung Deiner individullen Möglichkeiten, gibt es ein mir unbekanntes Verbot, über die Lebensgestaltung anderer hinauszuweisen?

Gesetzt das gesamtgesellschaftliche Klima sei tatsächlich lähmend, sind Dir keine persönlichen Freiräume gegeben, gibt es nicht die Möglichkeit der Nischenfindung?

Behinderung der Erschließung von Neuland, Gebot der genügsamen Einrichtung ins Gegebene?Eitles Gewäsch,lachhaft!Visionäre haben sich immer Widerständen ausgesetzt gesehen, Innovationskraft wurde selten uneingeschränkt begrüßt.Sind Dir außerordentliche Gaben gegeben,bringe sie doch zur Entfaltung und ergehe Dich nicht in selbstgefälligen Rundumschlägen.

Deine wegwerfende Sicht auf die dankenswerten Garantien unserer Gesellschaft stellt so nebenher auch eine zynische Verächtlichmachung all derer dar, die in ihrem täglichen Kampf ums nackte Überleben von einem Hauch derselben nur träumen können.

Don
23.02.2008, 16:55
Selten solch groben Unfug gelesen.

Mag es sein, daß Du von einem kuriosen, sich nach dem Zufallsprinzip entladenen, Sendungsbewußtsein geleitet bist, wäre eine gewisser Themenbezug doch wünschenswert.
Hier wird kein Lebensgefühl beschrieben, sondern einer allgemeinen Versorgungsleistung samt einhergehender Freiheiten die angezeigte Dankbarkeit erwiesen.Diese Haltung als selbstzufrieden zu geißeln, zeugt von einer abgeschmackten Ignoranz, die nicht in leisesten Anklängen in der Aufstellung des Bloggers zu finden ist.

Wer hindert Dich an der Ausreizung Deiner individullen Möglichkeiten, gibt es ein mir unbekanntes Verbot, über die Lebensgestaltung anderer hinauszuweisen?

Gesetzt das gesamtgesellschaftliche Klima sei tatsächlich lähmend, sind Dir keine persönlichen Freiräume gegeben, gibt es nicht die Möglichkeit der Nischenfindung?

Behinderung der Erschließung von Neuland, Gebot der genügsamen Einrichtung ins Gegebene?Eitles Gewäsch,lachhaft!Visionäre haben sich immer Widerständen ausgesetzt gesehen, Innovationskraft wurde selten uneingeschränkt begrüßt.Sind Dir außerordentliche Gaben gegeben,bringe sie doch zur Entfaltung und ergehe Dich nicht in selbstgefälligen Rundumschlägen.

Deine wegwerfende Sicht auf die dankenswerten Garantien unserer Gesellschaft stellt so nebenher auch eine zynische Verächtlichmachung all derer dar, die in ihrem täglichen Kampf ums nackte Überleben von einem Hauch derselben nur träumen können.

Wo Du recht hast, hast Du recht.
Der Bloggertext erinnert mich aber schon sehr an Nicoles "ein bißchen Frieden".
Und was hier, von den konservativ Vernünftigen im Forum zumeist kritisiert wird ist die Gefährdung eben jener dankenswerten Vorzüge dieser Gesellschaft durch allgemein verbreitete Ignoranz, Larmoyanz, Trägheit und Untätigkeit.
Aber immerhin. Danke hört man nicht sehr oft.

Herr K.
23.02.2008, 19:50
Wo Du recht hast, hast Du recht.
Der Bloggertext erinnert mich aber schon sehr an Nicoles "ein bißchen Frieden".
Und was hier, von den konservativ Vernünftigen im Forum zumeist kritisiert wird ist die Gefährdung eben jener dankenswerten Vorzüge dieser Gesellschaft durch allgemein verbreitete Ignoranz, Larmoyanz, Trägheit und Untätigkeit.
Aber immerhin. Danke hört man nicht sehr oft.

Sicher, die Formulierung hat etwas von schlageresker Naivität.Ist aber zweitrangig, der Inhalt zählt.Und da ist es begrüßenswert, finden, den ständigen Unkenrufen zum Trotz, auch die nicht unerheblichen Vorzüge unserer Gesellschaft Erwähnung.Selbstredend gibt es Fehlentwicklungen, nur sollte die Bewertungsbalance nicht verlorengehen.

Noch eine Bemerkung off topic.
Möglichweise war unser Diskussionseinstieg einfach unglücklich, habe ich meine Position bisweilen drastisch zugespitzt.Insgesamt habe ich unseren Disput aber sehr wohl zu schätzen gewußt, ist eine Gegenstimme von Gewicht doch immer eine anregende Herausforderung.

Margrit
23.02.2008, 21:48
Der Blogger hat nicht unrecht.
Er hat es gut beschreiben.
Ja, wir leben in einem guten Land - noch.
Wir sind aber leider dabei, es nach und nach aufs Spiel zu setzen.
Und genau das müssen wir verhindern, alle gemeinsam.

Felixhenn
24.02.2008, 09:12
Er lebt nur noch nicht lange genug in der BRD um zu wissen, dass wir mal ein vorbildliches Gesundheitssystem hatten in dem alle Medikamente bezahlt wurden. Und auch wohl nicht lange genug um zu wissen, dass hier mal die Sozialhilfe die Empfänger wirklich in Würde leben lies. Auch gab es mal eine Steuererklärung die sich mir vier (!) Seiten begnügte. Und es gab mal einen Bundeskanzler der genug Ehrgefühl hatte um wegen einem eingeschleusten Spion zurückzutreten.

Und vieles mehr.

Don
24.02.2008, 10:03
Sicher, die Formulierung hat etwas von schlageresker Naivität.Ist aber zweitrangig, der Inhalt zählt.Und da ist es begrüßenswert, finden, den ständigen Unkenrufen zum Trotz, auch die nicht unerheblichen Vorzüge unserer Gesellschaft Erwähnung.Selbstredend gibt es Fehlentwicklungen, nur sollte die Bewertungsbalance nicht verlorengehen.

Noch eine Bemerkung off topic.
Möglichweise war unser Diskussionseinstieg einfach unglücklich, habe ich meine Position bisweilen drastisch zugespitzt.Insgesamt habe ich unseren Disput aber sehr wohl zu schätzen gewußt, ist eine Gegenstimme von Gewicht doch immer eine anregende Herausforderung.

Einverstanden. Schlagen wir ein Ei drüber. :]

Mcp
24.02.2008, 15:06
Selten solch groben Unfug gelesen.

Mag es sein, daß Du von einem kuriosen, sich nach dem Zufallsprinzip entladenen, Sendungsbewußtsein geleitet bist, wäre eine gewisser Themenbezug doch wünschenswert.
Hier wird kein Lebensgefühl beschrieben, sondern einer allgemeinen Versorgungsleistung samt einhergehender Freiheiten die angezeigte Dankbarkeit erwiesen.Diese Haltung als selbstzufrieden zu geißeln, zeugt von einer abgeschmackten Ignoranz, die nicht in leisesten Anklängen in der Aufstellung des Bloggers zu finden ist.

Wer hindert Dich an der Ausreizung Deiner individullen Möglichkeiten, gibt es ein mir unbekanntes Verbot, über die Lebensgestaltung anderer hinauszuweisen?

Gesetzt das gesamtgesellschaftliche Klima sei tatsächlich lähmend, sind Dir keine persönlichen Freiräume gegeben, gibt es nicht die Möglichkeit der Nischenfindung?

Behinderung der Erschließung von Neuland, Gebot der genügsamen Einrichtung ins Gegebene?Eitles Gewäsch,lachhaft!Visionäre haben sich immer Widerständen ausgesetzt gesehen, Innovationskraft wurde selten uneingeschränkt begrüßt.Sind Dir außerordentliche Gaben gegeben,bringe sie doch zur Entfaltung und ergehe Dich nicht in selbstgefälligen Rundumschlägen.

Deine wegwerfende Sicht auf die dankenswerten Garantien unserer Gesellschaft stellt so nebenher auch eine zynische Verächtlichmachung all derer dar, die in ihrem täglichen Kampf ums nackte Überleben von einem Hauch derselben nur träumen können.

Glückliche Sklaven sind die erbittersten Feinde der Freiheit.

Jene Freiheiten, die aus „allgemeinen Versorgungsleistungen“ entstehen, kannten bereits die DDR-Bürger. Sie haben dafür mit der Mauer bezahlt, dem größten Gulag im sowjetischen Machtbereich. Das manche den Zusammenhang von angeblicher sozialer Sicherheit und Unfreiheit vergessen haben, dafür liefern Sie hier einen schlagenden Beweis. Die Dürftigkeit ihrer Argumente überdecken Sie mit subtilen Angriffen gegen meine Person. Geschenkt, ich bin es gewohnt. Sie wollen zurück zur „sozialen Sicherheit“. Ich nicht. Ich würde sie abschaffen. Freilich ohne jedes Sendungsbewußtsein. Einfach so.

Jede soziale Absicherung schafft schiere Abhängigkeit, die gleich einer Drogensucht, in gesellschaftlichen Entzugserscheinungen mündet, wenn jemand es wagt Hand daran zu legen. Noch heute ist HarzIV das Kampfgeschrei der permanent „Unterversorgten“ nach noch mehr Drogen, besser Geld.

Nun hat sich jemand für die kostenlose Verteilung der Euro-Droge bedankt und zugleich bedauert, dass er nicht mehr Steuern zahlen darf. Die Wahrheit ist, er hat überhaupt noch nie Steuern bezahlt, sondern solche nur verbraucht. Zumindest weit mehr, als er jemals eingezahlt hat. Sein Dank ist Danaergeschenk an alle, die noch mehr zahlen sollen. Denn er, der Blogger, ist es mit Sicherheit nicht. Er ist ein Sozialfall und er wird es, wahrscheinlich, immer bleiben. Geld, Geld, noch mehr Geld, dass ist alles, was sie bloggen. Selbst seinen Internetzanschluss bezahlt der Steuerzahler. Wie geil, dass man ihn deshalb sogar noch beschimpfen darf.

Zu fragen ist, warum ein Mann, in der Blüte seiner Jahre, ein sich artikulierender Geist, in voller Lebenskraft, sich so gebärdet? Mit Fadenkreuz und Zielfernrohr im Avatar des Blogs. Ist er verblödet oder nur verblendet? Wer verfolgt Ihn oder was? Wir hindert ihn „an der Ausreizung Seiner individullen Möglichkeiten“?

Niemand muss in diesem Lande um seine nackte Existenz kämpfen. Die nächste und offensichtlichste Lüge ihres Textes. Es geht eben nicht „ ums nackte Überleben“ sondern um Zubrote, die ich, der ewige Steuerzahler, im Namen irgend welcher Rechte gefälligst zu berappen habe.

„Meine wegwerfende Sicht“ speist sich aus dem Zynismus ihrer „dankenswerten Garantien“ für die ich zahlen, die ich aber nie genießen darf. Ich bin der Doofe, der gesetzlich Unversicherte.

Aber keine Bange. Ich jammere nicht. Auf keinem Niveau.

Rheinlaender
24.02.2008, 18:56
Er lebt nur noch nicht lange genug in der BRD um zu wissen, dass wir mal ein vorbildliches Gesundheitssystem hatten in dem alle Medikamente bezahlt wurden.

Das dt. Gesundheitssystem war noch nie vobildlich; es war immer schon zu teuer, da ineffektiv. Mit der Entwicklung der modernen Medizin der letzten Jahrzehnte sind diese Reibungsverluste immer dominierender geworden.

Rheinlaender
24.02.2008, 19:00
Jede soziale Absicherung schafft schiere Abhängigkeit, die gleich einer Drogensucht, in gesellschaftlichen Entzugserscheinungen mündet, wenn jemand es wagt Hand daran zu legen. Noch heute ist HarzIV das Kampfgeschrei der permanent „Unterversorgten“ nach noch mehr Drogen, besser Geld.

Nun hat sich jemand für die kostenlose Verteilung der Euro-Droge bedankt und zugleich bedauert, dass er nicht mehr Steuern zahlen darf. Die Wahrheit ist, er hat überhaupt noch nie Steuern bezahlt, sondern solche nur verbraucht.

Was ist billiger: Das Subproletariat zusammen zu schiessen, in Arbeitshaeusern unterzubringen, mit einem Sicherheitsdienst es zu kontrollieren oder mit ein paar 100 Euro im Monat still zu stellen?

Ausserdem: Unterdrueckungmassnahmen, zugeschossene Demonstratenen etc. sind fuer den Wirtschaftsstandort schlecht.

Sozialhilfe ist also die billigere Loesung fuer den Steuerzahler.

write only
24.02.2008, 20:58
"Lebensstandart" ist relativ und wird zuerst subjektiv wahrgenommen.

Schon der Begriff „Lebensstandart“ ist eine Zumutung an die Intelligenz eines denkenden Geistes.

So wie Du ihn schreibst, ist der Begriff für die Intelligenz eines denkenden Geistes sogar zum Kotzen. Guckstu: www.k-faktor.com/standart/ und http://www.einzigst.de/standart/

write only
24.02.2008, 21:05
Ja, wir haben im Vergleich zu vielen Ländern einen guten Lebensstandard.

Und wir tun alles, um ihn unter den dreistesten Menschen dieser Welt (Asylbetrüger, deutschenfeindliche muslimische Hartz IV-Bezieher,...) zu verteilen. Bis der Lebensstandard verbrannt ist, wir Kopftuch tragen müssen, und die nahöstliche Barbarei den Staat übernommen hat.

Menschen wie der Blogger, der wahrscheinlich weit mehr genommen als gegeben hat, sollten auf die Barrikaden steigen, um die Totengräber des Sozialsystems nach Hause zu schicken. Stattdessen verklären sie selbstgenügsam den Untergang.

Felixhenn
24.02.2008, 21:13
Das dt. Gesundheitssystem war noch nie vobildlich; es war immer schon zu teuer, da ineffektiv. Mit der Entwicklung der modernen Medizin der letzten Jahrzehnte sind diese Reibungsverluste immer dominierender geworden.

Dann erkläre doch bitte einmal, was Du im Einzelnen meinst. Alle Engländer die ich kenne und die beide Systeme vergleichen konnten weil die in Deutschland wohnten, haben in der Vergangenheit immer das deutsche System vorgezogen und als vorbildlich bewundert. Aber wahrscheinlich kannst Du das von England aus alles besser beurteilen.

ochmensch
24.02.2008, 21:16
All diese Vorzüge sind irrelevant, wenn es für unser Land kein Morgen gibt. Wem nützt das saubere Wasser, wenn kein Deutscher mehr da ist, der es trinkt?

Biskra
24.02.2008, 21:21
Wem nützt das saubere Wasser, wenn kein Deutscher mehr da ist, der es trinkt?

Dem Nichtdeutschen, der nachzieht? :rolleyes: Sind die Deutschen eigentlich alle unfruchtbar geworden? Soll ich nachhelfen? :D

ochmensch
24.02.2008, 21:27
Dem Nichtdeutschen, der nachzieht? :rolleyes: Sind die Deutschen eigentlich alle unfruchtbar geworden? Soll ich nachhelfen? :D

"Morgen" ist selbstverständlich eher sprichwörtlich gemeint, der Trend ist aber eindeutig und die Zahl der Deutschstämmigen unter den Neugeborenen bereits eine Realität. Und zeig mir mal bitte ein Volk, welches sich darüber freut, dass ein anderes dessen Errungenschaften auskostet.

Rheinlaender
24.02.2008, 21:35
Dann erkläre doch bitte einmal, was Du im Einzelnen meinst. Alle Engländer die ich kenne und die beide Systeme vergleichen konnten weil die in Deutschland wohnten, haben in der Vergangenheit immer das deutsche System vorgezogen und als vorbildlich bewundert. Aber wahrscheinlich kannst Du das von England aus alles besser beurteilen.

Das dt. System ist fuer den Patentien besser - es ist aber auch etwa 30-40% teuer als das britische System. Aus der Sicht des Beitrags-, bzw. Steuerzahlers, ist das britsche System vorzuziehen, aus der Sicht des Patienten das dt. System.

Der Unterschied ist, dass im UK die Krankenhaeuser und Aerzte vom Staat bestimmte Mittel zur Verfuegung gestellt bekommen und dafuer jederman kostenlos behandeln muessen. Da fuehrt dazu, dass das System eine chronische Mangelwirtschaft ist, bei der man seitens der Krankenhaeuser und Aerzte die Leute mit dem geringsten Aufwandt gesund zu kriegen, oder bei nicht dringenden Sachen auch mal ein 3/4 Jahr warten laesst. Dieser Nachteil fuer den Patentien wird mit einer guten Kontrolle der Regierung ueber die Gesundheitskosten erkauft.

Also: Wenn man die Gesundheitskosten senken, will, da steckt man einfach weniger Geld ins System.

Felixhenn
24.02.2008, 23:29
Das dt. System ist fuer den Patentien besser - es ist aber auch etwa 30-40% teuer als das britische System. Aus der Sicht des Beitrags-, bzw. Steuerzahlers, ist das britsche System vorzuziehen, aus der Sicht des Patienten das dt. System.

Der Unterschied ist, dass im UK die Krankenhaeuser und Aerzte vom Staat bestimmte Mittel zur Verfuegung gestellt bekommen und dafuer jederman kostenlos behandeln muessen. Da fuehrt dazu, dass das System eine chronische Mangelwirtschaft ist, bei der man seitens der Krankenhaeuser und Aerzte die Leute mit dem geringsten Aufwandt gesund zu kriegen, oder bei nicht dringenden Sachen auch mal ein 3/4 Jahr warten laesst. Dieser Nachteil fuer den Patentien wird mit einer guten Kontrolle der Regierung ueber die Gesundheitskosten erkauft.

Also: Wenn man die Gesundheitskosten senken, will, da steckt man einfach weniger Geld ins System.


Dann ziehe ich das deutsche System vor. Und wenn mal weniger Sozialschmarotzer durchgefüttert werden, ist das auch wieder finanzierbar.

Denkpoli
25.02.2008, 00:25
Lebnsstandadr laesst gut messen z. B. m^2 Wohnflaeche pro Kopf, Kindersterblichkeit, Prozentanteil mit hoeher Bildung, PIP pro Kopf etc. - man soll nicht alles mythisiseren.

Du machst es dir hier viel zu einfach. Lebensstandard ist nämlich gefühlter Lebensstandard.

1. Der Mensch nimmt Umwelteinflüsse nicht linear wahr. Zum Beispiel werden Töne ( sowohl Lautstärke als auch Höhe ) logarithmiert verarbeitet. Ähnliches gilt auch für den Lebensstandard. Wenn man von einer 20m² Wohnung auf eine mit 30 m² umsteigt ist der Unterschied gewaltig, eine Steigerung von 200 auf 210 ist mickrig.

2. Der Lebenstandard wird relativ zu anderen Personen wahrgenommen. Wenn in Äthiopien jemand den Lebensstandard eines H4-Empfängers hat, wird er sich dort wie Krösus fühlen, in D ist das anders.

3. Es gibt extrem wichtige Dinge, die in keiner Statistik erwähnt werden, etwa Angst um den Arbeitsplatz oder Mihigrü in der Nähe ( hier ein schöner Thread eines Liberalen: http://www.politikforen.net/showthread.php?t=58509 ).

Rheinlaender
25.02.2008, 00:35
Du machst es dir hier viel zu einfach. Lebensstandard ist nämlich gefühlter Lebensstandard.

1. Der Mensch nimmt Umwelteinflüsse nicht linear wahr. Zum Beispiel werden Töne ( sowohl Lautstärke als auch Höhe ) logarithmiert verarbeitet. Ähnliches gilt auch für den Lebensstandard. Wenn man von einer 20m² Wohnung auf eine mit 30 m² umsteigt ist der Unterschied gewaltig, eine Steigerung von 200 auf 210 ist mickrig.

2. Der Lebenstandard wird relativ zu anderen Personen wahrgenommen. Wenn in Äthiopien jemand den Lebensstandard eines H4-Empfängers hat, wird er sich dort wie Krösus fühlen, in D ist das anders.

3. Es gibt extrem wichtige Dinge, die in keiner Statistik erwähnt werden, etwa Angst um den Arbeitsplatz oder Mihigrü in der Nähe ( hier ein schöner Thread eines Liberalen: http://www.politikforen.net/showthread.php?t=58509 ).

Ich sehe das Problem schon, aber dieser "gefuehlte Lebensstandard" ist nicht objectiv zu messen. Der Staat kann objectiv messbare Parameter verbessern, wie Einkommen, Einkommensverteilung, Wohnsituation, Lebenserwartng, etc. etc. (wobei man hier Einflussmoeglichkeiten des Staates auch schnell ueberschaetzen kann), habe ich aber etwas wie dieser "gefuehlte Lebensstandard", so kann man ihn messen, man kann keine Erfolgskontrolle mittels harter Zahlen durchfuehren.

Wenn ich aber etwas habe, weder klar zu messen ist, noch eine Erfolgskontrolle durchgefuehrt werden kann, wie soll dann eine Massnahme begruendet werden?

The_Darwinist
25.02.2008, 01:16
Ich sehe das Problem schon, aber dieser "gefuehlte Lebensstandard" ist nicht objectiv zu messen. Der Staat kann objectiv messbare Parameter verbessern, wie Einkommen, Einkommensverteilung, Wohnsituation, Lebenserwartng, etc. etc. (wobei man hier Einflussmoeglichkeiten des Staates auch schnell ueberschaetzen kann), habe ich aber etwas wie dieser "gefuehlte Lebensstandard", so kann man ihn messen, man kann keine Erfolgskontrolle mittels harter Zahlen durchfuehren.

Wenn ich aber etwas habe, weder klar zu messen ist, noch eine Erfolgskontrolle durchgefuehrt werden kann, wie soll dann eine Massnahme begruendet werden?

Ich weiss nicht!
Ich weiss nur:
Alles um mich rum ohne Sozialwohnung, alles ok!
Alles Dorf mit ca 700 Einwohnern, alles ok!
Kein Musel in der Umgebung von ca. 10 km!
Der Italiener ist gerade wieder zurück nach hause gegangen! Warum tun das eigentlich die Musel nicht?
Kuck ich aus dem Fenster: Wald!
Kein Stadtpark, in dem die Fixer sich ne schnelle Nadel reintun, der Besitzer unseres Waldes ist ein Erbprinz, der Besitzer angrenzend ein Graf! Die Geschlechter besitzen die Gebiete seit 1.000 Jahren und haben sie so schlau in Stiftungen, die hier Rentkammern heissen, überführt, dass man sie nicht verkaufen, höchstens gegen gleichwertige Gebiete eintauschen kann!
Auf der anderen Seite ist auch Wald, der gehört meinem Onkel!
Ich kenne beide gut genug, dass sie niemals einen Quadratcentimeter für einen Sozialbau hergeben würden! (Da er auch noch den Familienrat fragen müsste, in dem ich eine Stimme habe, wäre die Antwort damit automatisch nein! So sieht es unsere Erbregelung vor: Einstimmig oder gar nicht!)
Hier waren weder: Adolf Hitler, Helmut Kohl, Angela Merkel oder sonstige Prominenz! Auch Kaiser Wilhelm oder Bismarck waren nie hier!
Nur der Hindenburg liegt nicht weit von uns begraben!
ICh kenne hier keinen, der nicht an seinem Grab war!
(In der St.Elisabeth-Kirche in Marburg, hinter dem Eingang nach links)

Rheinlaender
25.02.2008, 01:34
Ich weiss nicht!
Ich weiss nur:
Alles um mich rum ohne Sozialwohnung, alles ok!
Alles Dorf mit ca 700 Einwohnern, alles ok!

Da fuehle ich mich in einer Stadt mit 8 Mio. Einwohner wohler. Wer meint in einem Kaff leben zu wollen ... nun gut; seine Entscheidung. Aber nicht z. B. fuer mich.


der Besitzer unseres Waldes ist ein Erbprinz, der Besitzer angrenzend ein Graf! Die Geschlechter besitzen die Gebiete seit 1.000 Jahren ...

Wo ich gross wurde, hat damit ein franz. Coperal durch einen Federstrich 1794 schluss gemacht und damit auch keiner auf dumme Ideen kommt die alten Urkunden hierzu gleich oeffentlich verbrennen lassen (das mach aus archivarischer Sicht bedauerlich sein, war halt Revolution).


Nur der Hindenburg liegt nicht weit von uns begraben!
ICh kenne hier keinen, der nicht an seinem Grab war!

Ich zum Beispiel - ich halte immer noch fuer ein Unglueck, dass man ihn nicht 1918 mit dem Kaiser, Ludendorf und zwei Dutzend weiterer Minister, Generaelen und Beamten an die naechste Laterne haengte.

Mcp
01.03.2008, 02:20
So wie Du ihn schreibst, ist der Begriff für die Intelligenz eines denkenden Geistes sogar zum Kotzen. Guckstu: www.k-faktor.com/standart/ und http://www.einzigst.de/standart/

Vielleicht können Sie, falls sie sich ausgekotzt haben, auch ein paar Argumente hervorwürgen, statt nichtssagende Internetzlinks zu übergeben. Sollte das zu viel verlangt sein, wünsche ich fröhliches Weiterkotzen beim verdauen meiner Texte.

Mcp
01.03.2008, 02:53
Was ist billiger: Das Subproletariat zusammen zu schiessen, in Arbeitshaeusern unterzubringen, mit einem Sicherheitsdienst es zu kontrollieren oder mit ein paar 100 Euro im Monat still zu stellen?

Ausserdem: Unterdrueckungmassnahmen, zugeschossene Demonstratenen etc. sind fuer den Wirtschaftsstandort schlecht.

Sozialhilfe ist also die billigere Loesung fuer den Steuerzahler.

Ihr Text offenbart ein schreckliches Weltbild. Ihr „Subproletariat“ entweder „zusammenschießen“, „unterdrücken“ oder durch Sozialhilfe „stillhalten“, wobei Letzteres als „billige Lösung“ verortet wird; mir fehlen die Worte. Mehr Alternativen scheinen Sie nicht zu kennen. Meistens verraten solche Texte mehr über den Autor, als dieser eigentlich schreiben will, denn diese Assoziationen können unmöglich aus meinen Texten entspringen. Ich bin kein heimlicher Komplize ihrer unheimlichen Gedanken.

In der Vergangenheit hatte jeder Christ, jeder Mensch, einen Stand. Er mag, ungerechtfertigtweise und aus heutiger Sicht, gering gewesen sein, aber er hatte wenigstens einen Platz im Gefüge der Gesellschaft. Niemand war unnütz oder überflüssig. Ihr verachtetes städtisches „Subproletariat“ ist das Produkt ihrer Denk- und Lebensweise.

Rheinlaender
01.03.2008, 03:07
In der Vergangenheit hatte jeder Christ, jeder Mensch, einen Stand.

Ja? Hatte? Woraus haben sich den die Soeldnerheere des 16.-18. Jahrhunderts rekrutiert? Warum schlossen die Poor Laws von Elizabeth I Bettler ausdruecklich von Hilfe aus? Wo nahm denn der John Gay seine Themen fuer die Beggar's Opera 1720? etc.


Ihr verachtetes städtisches „Subproletariat“ ist das Produkt ihrer Denk- und Lebensweise.

Dieses gab es schon immer, zumindest seit es Staedte gibt.

Mcp
01.03.2008, 06:50
Ja? Hatte? Woraus haben sich den die Soeldnerheere des 16.-18. Jahrhunderts rekrutiert? Warum schlossen die Poor Laws von Elizabeth I Bettler ausdruecklich von Hilfe aus? Wo nahm denn der John Gay seine Themen fuer die Beggar's Opera 1720? etc. Das "Mittelalter" endete um 1500. Der "Frühkapitalismus" setzte ein, so man, der intellektuellen Einfalt halber, marxistischer Gesichtshandhabung folgt, als die Renaissance begann. Niemand beabsichtigt "ihrem" England die Vorreiterrolle im barabrischen Umgang mit pauperisierten und wurzellosen Massen streitig zu machen. Engels hat dieser, bis heute nachwirkenden, unglaublichen Insel-Barbarei ein literarisches Denkmal gesetzt. Solcher Fortschritt kam seither immer aus England und seinen Kolonien.


Dieses gab es schon immer, zumindest seit es Staedte gibt.
Stadtluft macht frei. Ist es das, was sie sagen wollen?

Biskra
01.03.2008, 22:31
Das "Mittelalter" endete um 1500. Der "Frühkapitalismus" setzte ein, so man, der intellektuellen Einfalt halber, marxistischer Gesichtshandhabung folgt, als die Renaissance begann. Niemand beabsichtigt "ihrem" England die Vorreiterrolle im barabrischen Umgang mit pauperisierten und wurzellosen Massen streitig zu machen. Engels hat dieser, bis heute nachwirkenden, unglaublichen Insel-Barbarei ein literarisches Denkmal gesetzt. Solcher Fortschritt kam seither immer aus England und seinen Kolonien.

Irgendwie sehe ich da keine Widerlegung zu den von Rheinländer gemachten Angaben. Wenn für dich der Begriff "Vergangenheit" sich aufs Mittelalter beschränkt, dann solltest du auch zum allgemeinen Verständnis "Mittelalter" schreiben. Und - nebenbei - wenn du nichts vom Marxismus hältst, dann solltest du vielleicht auch nicht marxistische Definitionen für deine Argumentation gebrauchen. :rolleyes:
Ach ja, Proletariat gabs auch schon im alten Rom, da hieß der Proll noch Plebejer - aber wie du schon schriebst, früher hatte jeder seinen Stand - der Plebejer gehörte zum fünften Stand Roms, fühlte er sich dadurch wohler?

Mcp
02.03.2008, 02:30
Irgendwie sehe ich da keine Widerlegung zu den von Rheinländer gemachten Angaben. Wenn für dich der Begriff "Vergangenheit" sich aufs Mittelalter beschränkt, dann solltest du auch zum allgemeinen Verständnis "Mittelalter" schreiben. Und - nebenbei - wenn du nichts vom Marxismus hältst, dann solltest du vielleicht auch nicht marxistische Definitionen für deine Argumentation gebrauchen. :rolleyes:
Ach ja, Proletariat gabs auch schon im alten Rom, da hieß der Proll noch Plebejer - aber wie du schon schriebst, früher hatte jeder seinen Stand - der Plebejer gehörte zum fünften Stand Roms, fühlte er sich dadurch wohler?

Ich schrieb vom Stand. Die ständische Gesellschaft reicht über das Mittelalter hinaus, allerdings wurde sie durch die städtische Lebensweise überlagert. Das die antiken Großstädte, wie Athen oder Rom, ebensolchen, unmenschlichen Lebenswandel hervorbrachten, weiß jeder, der antike Literatur im Original gelesen hat. Die heutige Bewunderung der Demokratie und der Plebejer kommt allein aus der Unkenntnis solcher Quellen.

Der marxistische Blick auf Geschichte hat leider auch das Denken meiner konservativen Glaubensbrüder kontaminiert. Der Historismus ist dieser, nachabendländischen, Kultur immanent. Sie säuft ihn, wie ein Alkoholiker seinen unverdünnten Wein. Daran ändert selbst der von mir gehasste, aber gern gelesene Popper nichts. Spräche ich hier im anderen, meinem historischen Kontext, wäre ich vollends der Wunderling, für den manche oder die meisten mich jetzt schon halten.

Rheinlaender
02.03.2008, 02:59
Ich schrieb vom Stand. Die ständische Gesellschaft reicht über das Mittelalter hinaus, allerdings wurde sie durch die städtische Lebensweise überlagert.

Es ist aber so gewesen, dass jene Laender, die die staendische gesellschaft zuerste ueberwanden, auch jene waren, die den Fortschritt antrieben. Gerade das England des 16. Jahrhunderts war hier Vorreiter (man spricht hier nicht ohne Grund von der "Tudor Revolution" in der die Tudormonarchen, insbesondere Herny VII, Herny VIII und Elizabeth I auf jeweils unterschiedliche Weise die soziale und politische Struktur Englands umkrempelten und so den Boden bereiteten fuer die buergerliche Revolutionen 1642/49 und 1686).

Weder die industrielle Revolution, noch der Aufstieg des British Empire kann ohne diese radikale Umwaelzung verstanden werden.

---

Zurueck zum Subproletariat: Dies gab es schon vor der Gesetzgebung Elizabeth I. Es wurde jedoch unter Herny VIII ein Problem, weil dessen Aufhebung der Kloester auch deren Sozialleistungen fuer diese Gruppe aufhob und so es im land zu erheblichen Spannungen kam. Elizabeth I sah diese Spannungen und erkannte sie als ein destabilisierendes Element. Da die Tudoradministration kaum in der Lage war dies zentral zu regeln (die gesamte Buerokratie des Privycouncils als zentraler Regierungstelle inclsv. der verschiedenen Kanzlei der "Seals" und der andere "Great Offices of State" betrug ca. 400 bis 500 Angestellte), und auch nicht die Mittel besass (der Staatshaushalt betrug selten mehr als £400'000 im Jahr), uebertrug Elizabeth I diese Fuersorge den lokalen Authoritaeten, ein System, dass im Prinzip erst von der Regieurng Attlee, beseitigt wurde.

Schon das "Statute of Cambridge" von Richard II (1388) beschaeftigte sich mit dem Subproletariat und versuchte Leute, die keiner geregelten Arbeit nachgingen durch harte Koerperstrafen zu solcher zu zwingen. Ein Gesetz aus der Zeit Herny VII bestimmte: "“Vagabonds, idle and suspected persons shall be set in the stocks for three days and three nights and have none other sustenance but bread and water and then shall be put out of Town. Every beggar suitable to work shall resort to the Hundred where he last dwelled, is best known, or was born and there remain upon the pain aforesaid" (Vagabonds and Beggars Act, 11 Henry VII, c.2, 1495).

Es gab also auch im Mittelalter ein Klasse von Menschen, die ausserhalb des Standessystems standen.


Der marxistische Blick auf Geschichte hat leider auch das Denken meiner konservativen Glaubensbrüder kontaminiert. Der Historismus ist dieser, nachabendländischen, Kultur imminent. Sie säuft ihn, wie ein Alkoholiker seinen unverdünnten Wein. Daran ändert selbst der von mir gehasste, aber gern gelesene Popper nichts. Spräche ich hier im anderen, meinem historischen Kontext, wäre ich vollends der Wunderling, für den manche oder die meisten mich jetzt schon halten.

Der marxistische Blickauf die geschichte hat seine Vorteile, da er versucht die wirtschalftlich Ursachen von historischen Entwicklungen zu verstehen. Fuer einen Nicht-Marxisten ist kaum zu verstehen, warum z. B. das engl. Parlament ueber die Tudorperiode nicht nur seine Rolle im politischen System radikal aenderte, sondern auch auch seine Zusammensetzung und warum dieses Parlament sich von einem Verbuendeten des Koenigs zu seinem staerksten gegener wandelte, bis es 1686 entgueltig den Sieg davontrug, unter formaler Behaltung des Amtes des Monarchen.

Biskra
02.03.2008, 16:09
Ich schrieb vom Stand. Die ständische Gesellschaft reicht über das Mittelalter hinaus, allerdings wurde sie durch die städtische Lebensweise überlagert. Das die antiken Großstädte, wie Athen oder Rom, ebensolchen, unmenschlichen Lebenswandel hervorbrachten, weiß jeder, der antike Literatur im Original gelesen hat. Die heutige Bewunderung der Demokratie und der Plebejer kommt allein aus der Unkenntnis solcher Quellen.

Nun, man sollte schon zwischen den Plebejern Roms der Frühantike und denen der Kaiserzeit unterscheiden.

Aber mal eine andere Frage, zu welchem Stand gehörten denn die Tagelöhner, das Gesindel, die Bettler, die "Zigeuner" etc.pp.? Du sagtest ja, jeder gehörte zu einem Stand.

write only
10.03.2008, 19:58
Vielleicht können Sie, falls sie sich ausgekotzt haben, auch ein paar Argumente hervorwürgen, statt nichtssagende Internetzlinks zu übergeben. Sollte das zu viel verlangt sein, wünsche ich fröhliches Weiterkotzen beim verdauen meiner Texte.

Die Internetlinks sind sehr vielsagend, man muss sie nur verstehen. Fragen Sie Ihre Klassenlehrerin.

zitronenclan
12.03.2008, 08:49
Wenn bei der Auflistung noch stünde, "ich kann einen Ali ausweisen, ohne als Nazi bezeichnet zu werden", wäre das noch besser. Aber wir jammern tatsächlich auf einem sehr hohen Niveau!

Meine Villa hat keinen Pool, mein Porsche die falsche Farbe und auch sonst ist das Leben echt scheisse! :hihi:

Lebst du in Dubai oder wie?
Die Meisten Deutschen haben keine Villa und keinen Porsche also erübrigt sich das Nachdenken über derartige Objekte.
Oder war es ironisch gemeint?

zitronenclan
12.03.2008, 08:51
Das sind alles schöne, aber vergängliche Sachen.


Solange die Menschen ihre Seele nicht mehr wiederfinden ist nahezu alles umsonst.

Kann sein.

zitronenclan
12.03.2008, 09:04
Dann ab mit dir in ein Land ohne Meinungsfreiheit, funktionierendes Gesundheitssystem, dafür aber mit staatlicher Willkür, Folter und Todesschwadronen. Es müßte dir besser gefallen, wir wollen dich nicht aufhalten.

Wie wäre es mit von Taliban kontrollierten Gegenden in Pakistan? Auch Darfur im Sudan müßte ganz nach deinem Geschmack sein.

Nun hör aber auf ja. Was spricht dagegen wenn Alle, auch die Arbeiterschicht die Möglichkeit haben will sich einen gewissen Wohlstand zu erarbeiten und zu be-halten.
Für die Arbeiter und Mittelschicht geht es schon seit 25 Jahren meist nur noch bergab. Was Wunder wenn die Betroffenen nicht gerade in Jubel verfallen.
Arbeitnehmer die über 40 Jahre alt sind haben zwar teils schlechtere aber auch noch bessere Zeiten als die jetzigen gekannt.
Damals gab es nicht 4 Millionen Arbeitlose die jede unterbezahlte Arbeit annehmen mussten.
Ich wüsste schon ein Mittel gegen diesen mistigen Trend.

zitronenclan
12.03.2008, 09:08
Ist wirklich was Wahres dran, des deutschen liebste Beschäftigung ist und bleibt das Nörgeln. Bei allen Problemen die wir in diesem Lande haben, kann es hin und wieder nicht schaden einen Schritt zurückzutreten, inne zu halten, und das Ganze mal genauer zu betrachten. Meiner Meinung nach hat dieses Land immer noch genügend Potential, um einen gewissen Standard für seine Bürger zu gewährleisten, es muss halt auch genutzt werden.

Diesem Land verdanke ich eine (fast) kostenlose und erstklassige Hochschulbildung, eine funktionierende Infrastruktur, kulturelle Vielfalt (Theater/Oper etc...), die Möglichkeit zu Allem und Jedem das Maul aufzureissen, eine gute medizinische Versorgung usw...
Und wie ich diese Woche wiedereinmal feststellen konnte: Mit einer guten Idee, Durchsetzungsvermögen und etwas Kreativität ist es hierzulande immer noch einfach, sich etwas aufzubauen. :]

Fast kostenlos? Ist nicht mehr drinn.
Haben gerade wieder 627,00 Euronen Studiengebühr (pro Semester) bezahlt.

zitronenclan
12.03.2008, 09:09
Der Gelehrte, Du darfst gerne mitteilen, dass es "Dir" gut geht, aber Du solltest Dir nicht anmaßen das Wort "uns" zu gebrauchen !


*lol* zustimme.

zitronenclan
12.03.2008, 09:10
Die südamerikanische Pampa würde mir in der Tat gefallen. Dass es Ihnen recht wäre, wenn Leute wie ich dorthin verschwänden, ist mir klar, es müffelt sich unter Gleichgesinnten immer am gemütlichsten.

Leider hat sich die heimische Dummheit im rasenden Tempo globalisiert.
Selbst in der entlegensten Öde tummelt sich mittlerweile eine pseudointellektuelle Nickelbrille, die mit wilder Entschlossenheit, deutscher Gründlichkeit und UNO-Vorschriften den Kühen in Südamerika das politisch korrekte Furzen beibringt. Man könnte die ganze Bande noch mit der Schrottflinte vom Acker jagen, aber wie lange noch?

Hierzubleiben ist auf Dauer nachhaltiger. Die Krankheit bekämpft man Herd, bevor sie Metastasen treibt. So werden Ihnen meine Zwischenrufe erhalten bleiben, selbst dann, wenn sie wenig oder nichts bewirken. Steter Tropfen höhlt den Stein. Die katholische Kirche denkt auch nicht in Dekaden.

"Ich gehöre nicht einer Welt an, die untergeht. Ich verlängere und übermittle eine Wahrheit, die nicht stirbt."
N. G. Dávila

...*ggg*

zitronenclan
12.03.2008, 09:12
Was der Mann in dem Blog da an Errungenschaften nennt, finde ich ebenfalls eine ganz große Sache. Deshalb liebe ich auch mein Land und ein stückweit auch unsere Kultur.

Wir haben eine Gesellschaft bzw. Lebenskultur aufgebaut, die es in der Geschichte selten so gegeben hat - wenn überhaupt irgendwann mal.

Und eben weil ich das liebe, ist es mir ein innerstes Bedürfnis, diesen Zustand zu erhalten und gegen eine Einwanderung und gegen einen Kapitalismus zu verteidigen, die diese Errungenschaften kaputt machen.

Hallo Frei-denker
Sehr gut zusammengefasst. Schön das du wieder da bist.

zitronenclan
12.03.2008, 09:16
Ich finde den Optimismus dieses Menschen ja großartig. Einige der aufgelisteten Punkte sind etwas naiv, aber lassen wir das mal...
Und wenn du diesen Strang eröffnet hast, um uns einige positive Aspekte unserer Situation vor Augen zu führen, ist das ebenfalls großartig.

Allerdings kräuseln sich mir bei dem Spruch "Wir vergessen nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht" schon die Fussnägel.
Wir haben fließend Wasser und Strom, stabile Häuser, Brücken, Verkehrsregeln, medizinische Versorgung, Justiz, freie Medien und Meinungsfreiheit. Es verhungert niemand.
Lebensqualität aber allein auf diese Aspekte zu reduzieren, möglicherweise noch mit vollen Supermarktregalen zu kommen, ist reichlich kurz gestrickt. Dieses Land hat spezifische Probleme, vor allem gesellschaftlicher Art, die nicht wegzuretouschieren sind. Auch nicht durch landläufige DSL-Anschlüsse. Vielen Menschen in diesem Land geht es objektiv schlecht. Der Rentner im Stettiner Plattenbau mag sich damit trösten, dass seine Steckdose Strom liefert. Gesellschaftlich ist er jedoch in den Arsch gekniffen, weil er kaum sozialen background hat, weil er in seiner 30qm-Butze vor sich hin vereinsamt und eines Tages vor dem Fernseher sitzend den Löffel abgeben wird, wobei seine Überreste erst dann eingesammelt werden, wenns im Treppenhaus nach Verwesung stinkt.
Und das ist nur eines von vielen Beispielen für gesellschaftliches Elend in diesem Land.

Man kann immer versuchen, auf die materiellen bonbons zu fokussieren, die unser Land im Abwärtsvergleich zu Hunger-Nationen bietet. Aber dafür zahlt der Mensch hier auch einen sehr hohen Preis auf anderer Ebene. Und das gegeneinander auf- oder abzuwerten, mutet schon recht zynisch an.

Weißt du Skorpion, solche Leute kennt halt nicht jeder oder übersieht sie geflissentlich.

zitronenclan
12.03.2008, 09:19
Das ist nicht Aufgabe des Staates.


denke mal dass du dich da irrst.

zitronenclan
12.03.2008, 09:27
Das ist eine andere Klientel, die du da meinst.
Du wirkst in den vergangenen Tagen etwas desorientiert. ;)

Schtümmt auffallend :top:

zitronenclan
12.03.2008, 09:29
Seit wann interessiert Kinderlose die Säuglingssterblichkeit?

Seit wann Obdachlose die durchschnittliche Wohnfläche?

Seit wann Vegetarier der Fleischverbrauch?

Seit wann der PIP das BIP?

Lassen Sie Ihre Statistiken stecken, sie sind so nichtssagend wie der Einfluss des Sonnenfleckenzyklus auf das Liebesleben tasmanischer Teufel. Bei Ihrer Besessenheit von materiellen Kennziffern ist Ihnen dringend ein Besuch bei Pater Amorth anzuraten. Dann sind sie entmythisiert.

*ggg* sehr unterhaltsam im Hier und Heute.

Drache
12.03.2008, 10:03
Lebst du in Dubai oder wie?
Die Meisten Deutschen haben keine Villa und keinen Porsche also erübrigt sich das Nachdenken über derartige Objekte.
Oder war es ironisch gemeint?

Natürlich war das mit Villa und Porsche ironisch gemeint!

tommy3333
12.03.2008, 11:05
"Remington" nennt sich ein Blogger aus Dresden, der regelmäßig über sein Leben berichtet. Viel zu lachen hat er zumeist nicht, seine Tage sind von schlechtbezahlten Jobs und anderem Ärger bestimmt und trotzdem: seine optimistische Grundhaltung gibt er nicht auf.

Gestern veröffentlichte er eine Auflistung ganz besonderer Art, die unser Land zum Inhalt hat und die ich auch der hiesig geneigten Forenschaft ans Herz legen möchte. Bei aller Kritik an den Zuständen im Lande, die aus manchem Munde wie die Ankündigung der Götterdämmerung klingt ("Umvolkung", "Musels", "Zionisten"), vergessen wir nämlich gern, wie gut es uns immer noch geht:



Da steht's! (http://remington.twoday.net/stories/4722785/)


Das ganze Lebensgefühl, dass dort zum Ausdruck kommt, finde ich zum kotzen neudeutsch. Keinerlei Wille zur Freiheit in Selbstverantwortung, keinerlei Willen zu neuen Horizonten, neuen Ufern, Zielen oder Kämpfen. Satte Selbstzufriedenheit allüberall. Weggeworfene und trostlose Leben, ein dahinvegetieren wohin man blickt. Man hat sich eingerichtet. Man ist zufrieden und drischt blindwütig auf alle ein, die verändern wollen, denen, gleich mir, speiübel bei solchen Texten wird.

Diese Gesellschaft müffelt aus allen Ecken den Modergeruch geistiger Stagnation.

Fast alles davon würde ich bedenkenlos eintauschen. Ich brauche, nein, ich will keine trügerischen Sicherheiten.
Zunächst drei Dinge:

(1) Wir sollten nie vergessen, woher wir kamen.

(2) Trotz aller Dankbarkeit oder allen Stolzes über das Erreichte sollten wir nie aufhören, Ziele zu haben.

(3) Wir sollten stets daran arbeiten, dass wir sie unsere Ziele auch erreichen.

Der Blog mag sich ja ganz nett anhören und Zufriedenheit (vor allem mit sich selbst) aufkommen lassen. Was unsere Väter nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, ist ja auch keine Selbstverständlichkeit, sondern Ergebnis von harter Arbeit.

Aber gerade deshalb wollen wir doch bitteschön nicht Länder der Dritten Welt oder Diktaturen zum Maßstab für unsere Ziele machen. Dann wäre die Arbeit unserer Väter umsonst.

Wer bist Du - was willst Du - und wohin gehst Du? Wenn wir uns mit dem Erreichten zufrieden geben, stagnieren wir. Wir sollten uns aber weiterentwickeln und verbessern (wollen).