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Vollständige Version anzeigen : bismarcks sozialsysteme



Zimbelstern
17.02.2008, 22:25
drohen bismarcks sozialsysteme wie absicherung gegen arbeitslosigkeit, absicherung im krankheitsfall, zahlung einer rente aufgrund der fehlgeschlagenen entwicklung der damals angedachten volkspyramide aus den fugen zu geraten? diese systeme setzen für mich das solidaritätsprinzip voraus. wenn ja, würde ich gerne mit euch einmal über die ursachen debattieren.

Rheinlaender
17.02.2008, 22:42
Zunaechst: Die Arbeitslosenversicherung geht nicht auf Bismark zureuck, sondern ist ein Kind der SPD aus dem Jahr 1927.

Das Problem ist ein anderes: Die Versicherungen werden von den Beitragszahler getragen, damit sind weite der Bevoelkerung aus der Finanzierung der Sozialversicherungen herausgezogen. Ein System, dass aus Steuern finanziert wuerde und nur eine unbedingte Grundsicheurng uebernaehme, waere sehr sozialer und wirtschaftlicher.

Don
17.02.2008, 22:52
Bismarck stimmte dem ersten Rentensystem für Arbeiter zu um die SPD im Parlament ruhigzustellen und überzeugte auch die Arbeitgeber von den Vorteilen sozialen Friedens.
Er hatte schlicht keine Lust mit Militär das Volk niederschlagen zu lassen, war aber im Kern natürlich kein Wohltäter.

Außerdem kostete das damals praktisch nichts. Demographisch kein Problem, Deutschland hatte damals und bis zu III Reich die berühmte youth bulge, die Alten starben früh.

Das System war bei seiner Neuauflage in der BRD bereits überholt und sein Scheitern absehbar.

politisch Verfolgter
18.02.2008, 08:17
Die Bismarkscheiße muß samt ÖD zu 90 % weg, der Arbeitsgesetzgebungsdreck zu 100 %. Diversif rationalisierungseffizient vernetzungsoptimierte high tech Konglomerate sind als betriebl. Renditeobjekte investiv zu nutzen.
Dazu muß eine wiss. flankierte aktive Wertschöpfungspolitik her.
Wer einem mit "Arbeiter" daherkommt, ist ein elender Marxist. Mit dem Dreck darf kein Staat mehr gemacht werden.
Inhaber sind zu teuer und zu ineffizient, werden zudem von Betriebslosen nicht benötigt. Letztere benötigen als Anbieter vollwertige Marktteilnahme, was ebenso zu managen ist wie der value stiller untätiger Teilhaber.
Statt Zertifikate zu erwerben bezahlt man für die Nutzung elastischer high tech Netzwerke. Eine Supergeschichte, vom modernen Feudalismus entfesselte Marktwirtschaft.

wtf
18.02.2008, 08:21
pV, Z. fragte nach den Ursachen.

Die Antwort ist einfach:
Das System der Umlagefinanzierung funktioniert schlicht nicht, wenn zu wenige Beitragszahler nachwachsen. Daran ändern auch phantasiereiche Taschenspielertricks nicht.

politisch Verfolgter
18.02.2008, 08:32
wtf, das Sozialsystem spaltet zw. value und sog. "Löhnen". Es ist auf Löhne bezogen, nicht auf die Gesamtrendite, nicht auf die betriebl. Hebelwirkung. Es blendet also den Profit aus. Und mit diesem Sozialsystem werden Betriebslose zum Inhaberinstrument deklariert, zum marginalisierbaren, auf minderwertige Teilleistungen reduzierbaren Kostenfaktor, der als Kanonenfutter gegeneinander gehetzt wird, womit sich Inhaber zudem gegenseitig ökonomisch zu kannibalisieren trachten.

Ist ja klar, daß dem immer weniger BürgerInnen Affenschieber nachliefern wollen.
Wer wird denn seinen Nachwuchs mit sowas erniedrigen wollen, zum Erwirtschaftungsdeppen fremder Vermögen auf die Welt setzen.
Wer will denn sein Erwerbsleben damit verbringen, sich rel. zu dadurch immer weiter vergrößerten Umverteilungsvermögen immer besitzloser zu arbeiten, immer weiter marginalisiert zu sein?
Also ich sitze da schon lieber hier am PC, tu nix und unterlasse Nachwuchs.
Ich bin nun mal in keinster Weise für die Vermögen Anderer zuständig.
Egal, ob "Andere" Deutsche oder internationale Inhaberschaften sind.
Den Affen zu schieben hat mit Altruismus nix zu tun. Für Letzteren bin ich sehr.