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Vollständige Version anzeigen : Schulbücher selbst zahlen??



prinzregent
26.10.2004, 18:19
Gut'n Abend miteinander,

derzeit wird über die Streitfrage debattiert, ob Eltern in Zukunft für die Schulbücher ihrer Kinder selbst aufkommen sollen.

Zwar steht dieses Volksbegehren bisher nur für Bayern, dennoch stelle ich hier die Frage, ob es sinnvoll ist, diese Unternehmung sowohl für Bayern als auch Deutschlandweit zu verallgemeinern.

Hier der Link:

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/15/0,1367,HOME-0-2195855,00.html

sperschi
26.10.2004, 18:30
Hi, also um's nurmal anzumerken, in vielen Teilen Deutschlands ist es bereits so. Ich persönlich halte es für das beste, dass die Eltern eine 'Büchergebühr' zahlen, denn alles vom Staat --> für diesen unbezahlbar, alles von den Eltern --> für diese unbezahlbar.

prinzregent
26.10.2004, 18:35
Hi, also um's nurmal anzumerken, in vielen Teilen Deutschlands ist es bereits so. Ich persönlich halte es für das beste, dass die Eltern eine 'Büchergebühr' zahlen, denn alles vom Staat --> für diesen unbezahlbar, alles von den Eltern --> für diese unbezahlbar.


So so, das war mir neu, weil ich habs gerade zum ersten mal gehört.

sperschi
26.10.2004, 18:44
So so, das war mir neu, weil ich habs gerade zum ersten mal gehört.
Ich weiß zufällig, dass es in Rheinland-Pfalz so ist, da ich grade einen Freund dort besuchte, als er sich seine Bücher kaufte.

Schrapsel
26.10.2004, 18:50
Die komplette Abschaffung der Lernmittelfreiheit halte ich für einen großen Fehler. Allerdings bin ich der Meinung, und damit schließe ich mich sperschi an, daß eine Lernmittelgebühr, die z.B. für jedes Schuljahr fällig wird, durchaus zumutbar ist.

Wittekind
26.10.2004, 18:53
Nicht nur die Schulbücher, sondern am besten alle Kosten für Kinder sollte der Staat in vollem Umfang übernehmen, denn: Wir haben viel zu wenig Kinder! Und das ist kein Wunder, denn das Risiko, durch Kinder in die Armut abzustürzen, ist in Deutschland sehr hoch, unter anderem durch Maßnahmen wie die in diesem Strang besprochene.

Und dies ist sehr wohl bezahlbar! Eine einfache Rechnung: Es gibt ca. 10 Millionen Schüler in Deutschland. Nehmen wir (total übertrieben) an, Schulbücher kosteten 500 EURO pro Jahr und Schüler, so kämen wir auf lediglich 5 Mrd. EURO Kosten pro Jahr. Der Staat hat aber jedes Jahr Einnahmen in Höhe von etwa 920 Mrd. EURO! Man müsste hier eben einfach Prioritäten setzen, Prioritäten für den Nachwuchs! Aber dazu ist der Staat ja leider nicht bereit, vielleicht will er uns ja auch bewusst ausrotten.

prinzregent
26.10.2004, 18:55
Die komplette Abschaffung der Lernmittelfreiheit halte ich für einen großen Fehler. Allerdings bin ich der Meinung, und damit schließe ich mich sperschi an, daß eine Lernmittelgebühr, die z.B. für jedes Schuljahr fällig wird, durchaus zumutbar ist.

Die Sache mit der jährl. Lehrmittelgebühr finde ich an für sich auch nicht schlecht. Dennoch war es ein großer Fehler vom Ministerpräsidenten Stoiber, diese Unternehmung einzuführen. Das wird im Wählerstimmen kosten. Die paar Mille die sein Haushalt einspart, sind das Risiko nicht wert.

Siran
26.10.2004, 19:36
@Wittekind

Es ist ja nicht so, als würde der Staat bisher nichts in die Schulbildung investieren bzw. das Geld einfach so verschwenden. Die 900 Mrd. Euro sind ja alle komplett verplant.

Wittekind
26.10.2004, 19:44
@Wittekind

Es ist ja nicht so, als würde der Staat bisher nichts in die Schulbildung investieren bzw. das Geld einfach so verschwenden. Die 900 Mrd. Euro sind ja alle komplett verplant.

Wie gesagt, man muß eben Prioritäten setzen. Was gibt es Wichtigeres als Kinder? Es ist ein Skandal, daß wir für so viel anderen Mist Geld haben und für Kinder nicht.

Außerdem wird in diesem Staat tatsächlich extrem viel Geld einfach so verschwendet. Nähere Informationen siehe die Berichte der Rechnungshöfe von Bund und Ländern.

sperschi
26.10.2004, 19:46
Vorallem haben wir SCHULDENNNNNNNNNN ÜBERRR SCHULDEEEENNNNN und ich und meine Klassenkameraden dürfen sie bezahlen!

Wittekind
26.10.2004, 19:48
Vorallem haben wir SCHULDENNNNNNNNNN ÜBERRR SCHULDEEEENNNNN und ich und meine Klassenkameraden dürfen sie bezahlen!

Der Staat hat das Geldmonopol. Er könnte das Geld ganz einfach drucken, das er zur Abzahlung seiner Schulden benötigt. Es wäre also im Prinzip keineswegs nötig, daß Du oder irgendwer sonst diese Schulden bezahlen musst.

P.S.: Das ist auch wieder so ein Beispiel dafür, daß dieses Volk krank ist und Wichtiges von Unwichtigem nicht mehr unterscheiden kann. Denn Kinder sind wichtiger als etwa die Rückzahlung von Schulden.

Siran
26.10.2004, 19:51
Der Staat verschwendet aber keine 5 Mrd. Euro und selbst wenn, hast du mal nachgekuckt, wie viel Schulden der Staat momentan macht? Das sind wesentlich mehr als deine 5 Mrd.

Und dass der Staat das Geldmonopol hat, ist ja wohl zum Schieflachen. Was meinst du, wie die Europäische Zentralbank reagieren würde, wenn Deutschland anfangen würde, Geld zu drucken? Was meinst du, wieviel Geld dann noch deine paar Kröten auf der Bank wert sind?

sperschi
26.10.2004, 19:56
Hey Siran, bei Wittekind geht das... Wart mal... Wir drucken uns einfach mehr Geld und kaufen alle Aktien der Welt, würde doch gehen? ^^

Wittekind
26.10.2004, 19:58
Der Staat verschwendet aber keine 5 Mrd. Euro...

Sicher tut er das.


...und selbst wenn, hast du mal nachgekuckt, wie viel Schulden der Staat momentan macht? Das sind wesentlich mehr als deine 5 Mrd.

Ist mir bekannt. Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Behauptet wurde, der Staat hätte kein Geld um Schulbücher zu zahlen. Das ist einfach lächerlich. Wenn es ihm wichtig genug wäre, hätte er natürlich das Geld! Aber ihm sind eben andere Dinge wichtiger!


Und dass der Staat das Geldmonopol hat, ist ja wohl zum Schieflachen. Was meinst du, wie die Europäische Zentralbank reagieren würde, wenn Deutschland anfangen würde, Geld zu drucken?

KA - vielleicht droht sie uns mit dem Finger? Gefährlich werden kann sie uns jedenfalls nicht.


Was meinst du, wieviel Geld dann noch deine paar Kröten auf der Bank wert sind?

Irrelevant. Behauptet wurde, die Schulden müssten bezahlt werden, das habe ich widerlegt.

Wittekind
26.10.2004, 20:00
Hey Siran, bei Wittekind geht das... Wart mal... Wir drucken uns einfach mehr Geld und kaufen alle Aktien der Welt, würde doch gehen? ^^

Du hast keine Argumente mehr, nicht wahr? Macht nix, ich versteh Dich. Die Zukunft dieses Landes ist Dir herzlich egal, Du willst halt einfach weniger Steuern zahlen, damit Du mehr Geld in der Tasche hast.

Siran
26.10.2004, 20:03
Sicher tut er das.

Selbst wenn er es tun würde, anscheinend lässt sich diese Verschwendung nicht komplett beseitigen, sonst hätte der Staat das sicherlich schon gemacht.


Ist mir bekannt. Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Behauptet wurde, der Staat hätte kein Geld um Schulbücher zu zahlen. Das ist einfach lächerlich. Wenn es ihm wichtig genug wäre, hätte er natürlich das Geld! Aber ihm sind eben andere Dinge wichtiger!

Huhu? Der Staat nimmt dieses Jahr mehr als 40 Mrd. Euro an neuen Schulden auf, damit er all das bezahlen kann, was er bereits zahlt. Wo sollen denn deine 5 Mrd. Euro herkommen? Was genau von dem was er zahlt, ist denn so unwichtig, dass wir es weglassen können?


KA - vielleicht droht sie uns mit dem Finger? Gefährlich werden kann sie uns jedenfalls nicht.

Deutschland darf nur mit Erlaubnis der Europäischen Zentralbank Geld drucken.
Wenn wir uns darüber hinwegsetzen würden, dürften sie uns im äußersten Fall recht unzeremoniös aus der Eurozone schmeißen, weil wir die Stabilität des Euros zerstören.


Irrelevant. Behauptet wurde, die Schulden müssten bezahlt werden, das habe ich widerlegt.

Blödsinn. Auslandschulden sind nicht zwingend in Euro festgelegt. D.h., wenn wir anfangen würden, ungedeckt unsere Geldmenge zu vergrößern, dann bekämen wir Inflation und unser Geld wäre einfach weniger Wert. Wir müssten also wesentlich mehr von unserem Geld ausgeben, um den gleichen Betrag zahlen zu können. Mal ganz abgesehen davon, dass Deutschland an Status verlieren würde und die Leute ein paar Mal nachdenken würden, ob sie uns Geld geben wollen, wenn unsere Währung so instabil ist.

Manfred_g
26.10.2004, 20:14
KA - vielleicht droht sie uns mit dem Finger? Gefährlich werden kann sie uns jedenfalls nicht.


Aber die Millionen Anleger, die mit solchen absurden Ideen geprellt werden schon. Der letzte Satz in Sirans Signatur hätte dann jedenfalls keine große Bedeutung mehr.

In einem anderen Punkt gebe ich Dir aber recht:
Der Staat hat natürlich das Geld für ein paar Bücher. Wenn nicht soll er vor die Hunde gehen.
Sorry, ich wünsche mir das nicht, aber es wäre die unausweichliche Konsequenz. Schließlich müssen die Eltern es auf Verlangen des Staates ja auch haben, ob sie nun real haben oder nicht.

Jedenfalls sind Lehrmittel immer Angelegenheit des Staates, weil alle von einer gutes Ausbildung der Kinder und Jugendlichen profitieren, und -
weil ein Lehrbuch im Schulbesitz eine Lebensdauer von ca. 10 jahren hat, während ein Schüler nach einem Jahr den ganzen Stapel Bücher wegschmeißen kann oder für ein Appel und ein Ei auf dem Flohmarkt verschachern. Äußerst uneffiezient und kostentreibend für alle.

Als liberaler Mensch bin ich dafür, Staatszuständigkeiten zu minimieren wo es nur irgendwie sinnvoll ist, aber dies ist eindeutig hier NICHT der Fall.

sperschi
26.10.2004, 20:15
Du hast keine Argumente mehr, nicht wahr? Macht nix, ich versteh Dich. Die Zukunft dieses Landes ist Dir herzlich egal, Du willst halt einfach weniger Steuern zahlen, damit Du mehr Geld in der Tasche hast.
Junge, das issn' Beispiel - nach deiner Logik funktioniert das...

sperschi
26.10.2004, 20:18
weil ein Lehrbuch im Schulbesitz eine Lebensdauer von ca. 10 jahren hat,
Wage ich zu bezweifeln. Ich selbst habe schon so massig eigene Bücher kaputt gemacht ...^^ und 10 Jahre? Vielleicht bei dir, meine Englischgrammatik ist 30 Jahre alt... und ich bekomme auch teilweise Bücher, die nach 15 Jahren noch eine 2- haben, unverschämtheit, da fallen dann Seiten raus usw.. weil sie noch gebunden sind und es einfach nimmer hält nach 15 Jahren und DU musst das dann bezahlen.

Traurig, traurig, traurig!

Wittekind
26.10.2004, 20:18
Huhu? Der Staat nimmt dieses Jahr mehr als 40 Mrd. Euro an neuen Schulden auf, damit er all das bezahlen kann, was er bereits zahlt. Wo sollen denn deine 5 Mrd. Euro herkommen? Was genau von dem was er zahlt, ist denn so unwichtig, dass wir es weglassen können?

So ziemlich alles. Was ist denn bitte wichtiger als Kinder, sag es mir!?


Deutschland darf nur mit Erlaubnis der Europäischen Zentralbank Geld drucken.
Wenn wir uns darüber hinwegsetzen würden, dürften sie uns im äußersten Fall recht unzeremoniös aus der Eurozone schmeißen, weil wir die Stabilität des Euros zerstören.

Das wäre ja ganz furchtbar. :rolleyes:


Blödsinn. Auslandschulden sind nicht zwingend in Euro festgelegt.

Wie hoch sind denn die Auslandsschulden der BRD, die nicht in Euro festgelegt sind?


Mal ganz abgesehen davon, dass Deutschland an Status verlieren würde und die Leute ein paar Mal nachdenken würden, ob sie uns Geld geben wollen, wenn unsere Währung so instabil ist.

Ach, bist Du jetzt auf einmal für das Schuldenmachen...?

Siran
26.10.2004, 20:20
@Manfred

10 Jahre Lebensdauer hätten die Bücher, wenn die Kinder richtig darauf aufpassen würden, aber dadurch, dass die Bücher nur geliehen sind und kein Mensch kuckt, ob jemand reingeschrieben hat und es auch kein Unterschied macht, ob du ein Buch mit Eselsohren zurückgibst, halten die selten so lang.
Auf ein Buch, für das man selbst bezahlt hat, achtet man doch wesentlich besser. Übrigens, die anderen Schüler könnten die Bücher ja von den älteren Schülern kaufen. Es gibt kaum ein Buch, dass man Jahre später noch braucht. Dann müsste auch nicht jeder jedes Buch komplett zahlen.

sperschi
26.10.2004, 20:23
@Manfred

10 Jahre Lebensdauer hätten die Bücher, wenn die Kinder richtig darauf aufpassen würden, aber dadurch, dass die Bücher nur geliehen sind und kein Mensch kuckt, ob jemand reingeschrieben hat und es auch kein Unterschied macht, ob du ein Buch mit Eselsohren zurückgibst, halten die selten so lang.
Auf ein Buch, für das man selbst bezahlt hat, achtet man doch wesentlich besser. Übrigens, die anderen Schüler könnten die Bücher ja von den älteren Schülern kaufen. Es gibt kaum ein Buch, dass man Jahre später noch braucht. Dann müsste auch nicht jeder jedes Buch komplett zahlen.
Meine Meinung... btw... man braucht manche Bücher später schon noch, beispielsweise Latein-, Physik-, Englischbücher können sher hilfreich sein später!

prinzregent
26.10.2004, 20:23
Die Bücher die ich kenn, franzen schon nach 2 Jahren sorgfältiger Gebrauch aus.
Darum kann man auch nicht mehr den vollen Preis verlangen, insofern man se weiterverkaufen will.

Siran
26.10.2004, 20:26
So ziemlich alles. Was ist denn bitte wichtiger als Kinder, sag es mir!?

Sorry, aber Geld für Rentner, Sozialhilfeempfänger, ordentliche Polizei, Gerichte, Feuerwehr, Schulen, etc. finde ich mitnichten weniger wichtig.


Das wäre ja ganz furchtbar. :rolleyes:

Mal dir mal aus, was das für Konsequenzen für die Wirtschaft hätte und dann geh hin zu den Arbeitslosen, stell dich hin und sag "Das wäre ja ganz furchtbar"!


Wie hoch sind denn die Auslandsschulden der BRD, die nicht in Euro festgelegt sind?

Das darfst du dir gerne selbst raussuchen.


Ach, bist Du jetzt auf einmal für das Schuldenmachen...?

Nein, ich bin nicht für's Schuldenmachen, aber ich halte mir gern die Möglichkeit offen, damit ich im Notfall welche machen kann und dann nicht mit dem Rücken zur Wand stehe.

Siran
26.10.2004, 20:27
Die Bücher die ich kenn, franzen schon nach 2 Jahren sorgfältiger Gebrauch aus.
Darum kann man auch nicht mehr den vollen Preis verlangen, insofern man se weiterverkaufen will.

Du kannst sie ja auch schon gebraucht kaufen...

Wittekind
26.10.2004, 20:31
Sorry, aber Geld für Rentner, Sozialhilfeempfänger, ordentliche Polizei, Gerichte, Feuerwehr, Schulen, etc. finde ich mitnichten weniger wichtig.

Ich nicht! Da unterscheiden wir uns.

Das Thema Umgang mit Staatsschulden gehört nicht in diesen Strang. Ich fürchte aber, eine Diskussion mit Dir wäre ohnehin sinnlos, weil das Thema für Dich anscheinend zu tabuisiert ist.

Manfred_g
26.10.2004, 20:32
@Manfred

10 Jahre Lebensdauer hätten die Bücher, wenn die Kinder richtig darauf aufpassen würden, aber dadurch, dass die Bücher nur geliehen sind und kein Mensch kuckt, ob jemand reingeschrieben hat und es auch kein Unterschied macht, ob du ein Buch mit Eselsohren zurückgibst, halten die selten so lang.
Auf ein Buch, für das man selbst bezahlt hat, achtet man doch wesentlich besser. Übrigens, die anderen Schüler könnten die Bücher ja von den älteren Schülern kaufen. Es gibt kaum ein Buch, dass man Jahre später noch braucht. Dann müsste auch nicht jeder jedes Buch komplett zahlen.

Naja, das war eine Schätzung von mir. Manche halten nur 7 Jahre manche sogar länger, im Schnitt denke ich sind 10 Jahre nicht ganz daneben geschätzt. Wer ein Buch schon nach 1-2 Jahren ruiniert ist auch jetzt schon (zu recht) schadenersatzpflichtig, zumindest in München kenne ich das so.
Die Kinder zahlten die Bücher ohnehin nicht selbst, die Eltern würden das tun, deswegen bezweifle ich, daß da deutlich mehr aufgepaßt würde. Falls doch, läge das Buch immer noch ziemlich unnütz zu Hause rum.
Sicher der eine oder andere würde vielleicht Jahre später mal drin rumblättern, dafür gibts aber Leihbüchereien (vereinzelt sogar Schulbüchereien!)

prinzregent
26.10.2004, 20:35
Du kannst sie ja auch schon gebraucht kaufen...


Ich meine es im Zusammenhang mit der Abschaffung der Lernmittelfreiheit. Nach einem Jahr können die Bücher behalten werden oder weiterverkauft an die nächste Klasse. Dabei wäre das erste nicht besonders sinnvoll. Hin oder her kann man keine gebrauchten Bücher für den Anfangspreis weiter verkaufen.

Siran
26.10.2004, 20:38
Naja, das war eine Schätzung von mir. Manche halten nur 7 Jahre manche sogar länger, im Schnitt denke ich sind 10 Jahre nicht ganz daneben geschätzt. Wer ein Buch schon nach 1-2 Jahren ruiniert ist auch jetzt schon (zu recht) schadenersatzpflichtig, zumindest in München kenne ich das so.

Also bei uns hat kaum ein Buch mehr als 5 Jahre überlebt. 10 Jahre alt waren höchstens die komplett zerfledderten Religionsbücher oder sowas. Schadensersatzpflichtig war bei uns meines Wissens keiner. Allerdings habe ich meine Bücher auch nie so behandelt, dass mich das betroffen hätte.
Allerdings erinnere ich mich recht gut an die Geschichtsbücher aus 12/13. Die waren noch keine zwei Jahre alt, aber irgendjemand hatte Saft drüber gekippt. Die Seiten waren gar nicht mehr auseinander zu kriegen. 3 Bücher komplett für den Müll und derjenige, der's zu verantworten hatte, war schon nicht mehr auf der Schule.


Die Kinder zahlten die Bücher ohnehin nicht selbst, die Eltern würden das tun, deswegen bezweifle ich, daß da deutlich mehr aufgepaßt würde. Falls doch, läge das Buch immer noch ziemlich unnütz zu Hause rum.
Sicher der eine oder andere würde vielleicht Jahre später mal drin rumblättern, dafür gibts aber Leihbüchereien (vereinzelt sogar Schulbüchereien!)

Das stimmt natürlich, dass die Eltern die Bücher zahlen, aber andererseits, zumindest meine Eltern wären (und waren) ziemlich hinterher, wenn sie ordentlich Geld für mich ausgegeben hatten. Da wurde dann darauf geachtet, dass die Bücher ordentlich eingebunden waren und ich eben nicht durchgeschmiert habe. Kinder richten sich ja doch immer nach ihren Eltern. Je größer deren Interesse ist, desto mehr werden auch die Kinder darauf achten.

Außerdem verlangt ja keiner, dass du die Bücher daheim Schimmel ansetzen lassen musst. Anfang des nächsten Schuljahres oder Ende des aktuellen Schuljahres ein Zettel ans Schwarze Brett "Bücher aus Klassenstufe ... zu verkaufen, guter Zustand, Preis ..." und dann abwarten. Wenn jeder das Zeug kaufen muss, entsteht für die gebrauchten Bücher auch Nachfrage.

prinzregent
26.10.2004, 20:39
Irgendeinen trifft es immer, der den vollen Preis zahlen muss.
Und ob er es nun für den Ursprünglichen oder für einen angebrachten Preis weiterverkauft ist ihm überlassen, würde er das letztere wählen, würde er Verlust machen.

Siran
26.10.2004, 20:39
Ich meine es im Zusammenhang mit der Abschaffung der Lernmittelfreiheit. Nach einem Jahr können die Bücher behalten werden oder weiterverkauft an die nächste Klasse. Dabei wäre das erste nicht besonders sinnvoll. Hin oder her kann man keine gebrauchten Bücher für den Anfangspreis weiter verkaufen.

Klar, du würdest einen gewissen Verlust machen. Je nachdem, wie gut das Buch in Schuss ist einen geringeren oder einen größeren. Aber es müsste auf jeden Fall keiner jedes Jahr einen kompletten Satz Bücher kaufen und die Kosten dafür tragen, sondern man könnte zumindest einen Teil wieder reinholen.

Wittekind
26.10.2004, 20:43
Ich möchte noch anmerken, daß es mir nur darum geht, daß die Eltern die Schulbücher selbst bezahlen sollen. Diese Politik finde ich angesichts der ohnehin bereits viel zu niedrigen Geburtenrate schlimm.

Ob es aber besser ist, die Schulen die Bücher kaufen und verwalten zu lassen oder den Eltern einfach das Geld in die Hand zu geben, mit dem sie sich Schulbücher kaufen sollen, weiß ich nicht.

prinzregent
26.10.2004, 20:58
Klar, du würdest einen gewissen Verlust machen. Je nachdem, wie gut das Buch in Schuss ist einen geringeren oder einen größeren. Aber es müsste auf jeden Fall keiner jedes Jahr einen kompletten Satz Bücher kaufen und die Kosten dafür tragen, sondern man könnte zumindest einen Teil wieder reinholen.


Immerhin würde man nur einen Teil dann zahlen müssen.

Manfred_g
26.10.2004, 21:02
Also bei uns hat kaum ein Buch mehr als 5 Jahre überlebt. 10 Jahre alt waren höchstens die komplett zerfledderten Religionsbücher oder sowas. Schadensersatzpflichtig war bei uns meines Wissens keiner...


Ich war scheinbar genauso wenig "typisch" als Schulbuchnutzer wie Du. Ich habe die alten Schulbücher immer für mich eingeheimst, bevor sie ausgesondert wurden.
Egal, die 10 Jahre halte ich, nach meinen Erfahrungen in München und anderen Teilen Bayerns, nicht für übertrieben. Vielleicht grade deswegen, weil am Jahresende die Lehrer die Bücher in Augenschein nehmen und evtl. ganz oder teilweise bezahlen lassen, falls zu große Schäden aufgetreten sind.



...Kinder richten sich ja doch immer nach ihren Eltern. Je größer deren Interesse ist, desto mehr werden auch die Kinder darauf achten.

Ach nee :D
Ja mag schon ein wenig vorkommen, aber die Hitze des Gefechtes im Schulalltag ist, läßt doch elterliche Vorgaben weit zurücktreten...



Außerdem verlangt ja keiner, dass du die Bücher daheim Schimmel ansetzen lassen musst. Anfang des nächsten Schuljahres oder Ende des aktuellen Schuljahres ein Zettel ans Schwarze Brett "Bücher aus Klassenstufe ... zu verkaufen, guter Zustand, Preis ..." und dann abwarten. Wenn jeder das Zeug kaufen muss, entsteht für die gebrauchten Bücher auch Nachfrage.

Sicher, es müßte und könnte sich dann eine Art Markt dafür etablieren. dennoch wozu der Aufwand? Uneffizient, geld- und zeitraubend, für eine Sache, die für mich eine der gesamten Gesellschaft ist.
Warum erklären wir ständig die absolute Priorität der Bildung, der Familie, der Kinder, zahlen Kindergeld, reden von Familienentlastung, von Pisa etc., wenn wir dann die erstbeste Gelegenheit nutzen um das zu konterkarieren?

Abgesehen davon sind viele Schulbücher einfach miserabel und teilweise einfach ohnehin überflüssig.

Saxnot
26.10.2004, 21:03
Ich weiß von meinem Bruder , der in Österreich zur Schule geht, dass die da eine Büchergebühr bezahlen müssen.
Diese beträgt ca. 10 Euro, dafür bekommen sie die neuesten ( in den Sozialkundebüchern ist keine DDr mehr verzeichnet-welch Fortschritt! - wir hätten 1995 noch die DDR behandeln müssen laut Erdkundebuch ;) ) und besten feinen interessantesten Bücher, die mana uch als Nichtschüler lesen kann!
Die gehören den Schülern dann, wodurch sie auch besser damit umgehen.

Ihr dummen deutscehn Politiker nehmt euch mal an viel kleineren nationen ein Vorbild!

Schrapsel
26.10.2004, 21:05
An Witteking:

Ich bin der Meinung, daß die Schulen die Bücher anschaffen und verwalten sollten. Nur so ist gewährleistet, daß das Geld auch wirklich für Lernmittel ausgegeben wird. Wenn es weg ist, kann man es sich schlecht von Leuten wiederholen, die eh nichts haben.

Siran
26.10.2004, 21:13
Ich war scheinbar genauso wenig "typisch" als Schulbuchnutzer wie Du. Ich habe die alten Schulbücher immer für mich eingeheimst, bevor sie ausgesondert wurden.
Egal, die 10 Jahre halte ich, nach meinen Erfahrungen in München und anderen Teilen Bayerns, nicht für übertrieben. Vielleicht grade deswegen, weil am Jahresende die Lehrer die Bücher in Augenschein nehmen und evtl. ganz oder teilweise bezahlen lassen, falls zu große Schäden aufgetreten sind.

Die Idee fände ich so schlecht gar nicht, die Leute wirklich dafür zahlen zu lassen, wenn sie ihre Bücher kaputt machen. Wäre durchaus etwas, was man von Bayern übernehmen könnte.


Ach nee :D
Ja mag schon ein wenig vorkommen, aber die Hitze des Gefechtes im Schulalltag ist, läßt doch elterliche Vorgaben weit zurücktreten...

Klar, du wirst bestimmt nicht anfangen, deine Bücher mit Handschuhen anzufassen, aber kleine Bücherschlachten, bei denen mal ein paar Bücher durch die Gegend fliegen, würden von den Eltern doch recht schnell unterbunden.


Sicher, es müßte und könnte sich dann eine Art Markt dafür etablieren. dennoch wozu der Aufwand? Uneffizient, geld- und zeitraubend, für eine Sache, die für mich eine der gesamten Gesellschaft ist.
Warum erklären wir ständig die absolute Priorität der Bildung, der Familie, der Kinder, zahlen Kindergeld, reden von Familienentlastung, von Pisa etc., wenn wir dann die erstbeste Gelegenheit nutzen um das zu konterkarieren?

Vielleicht dafür, dass man das Geld für die Bildung eben nicht mehr nur in Bücher stecken muss, auf die keiner aufpasst? Man könnte es natürlich auch so machen, dass die Schule die Bücher am Ende des Jahres zurückkauft, mit dem Preis je nach Zustand des Buches. Dann bräuchte man so einen Markt gar nicht.


Abgesehen davon sind viele Schulbücher einfach miserabel und teilweise einfach ohnehin überflüssig.

Dann sollte man die Bücherliste halt mal durchgehen und genau absprechen, was man benutzen will und was nicht und alles überflüssige von der Liste streichen.

Manfred_g
26.10.2004, 21:36
Die Idee fände ich so schlecht gar nicht, die Leute wirklich dafür zahlen zu lassen, wenn sie ihre Bücher kaputt machen. Wäre durchaus etwas, was man von Bayern übernehmen könnte.





...aber kleine Bücherschlachten, bei denen mal ein paar Bücher durch die Gegend fliegen...


Was ist das? :D Kommt ein Buch geflogen? Sachen gibts bei Euch...Im Freistaat sind freifliegende Bücher untersagt (Eddi-Doktrin) :D



Vielleicht dafür, dass man das Geld für die Bildung eben nicht mehr nur in Bücher stecken muss, auf die keiner aufpasst? Man könnte es natürlich auch so machen, dass die Schule die Bücher am Ende des Jahres zurückkauft, mit dem Preis je nach Zustand des Buches. Dann bräuchte man so einen Markt gar nicht.


Irgendsowas in der Art. Ich bin ja auch nicht dafür, daß sich jeder ungestraft am Staatseigentum schadlos hält. Ich denke eben nur, daß unter der Hoheit der Schule, so ein Buch viel effizienter langzeitlich genutzt werden kann.

Oder z.B. ein jährliche "Verschleißzulage", die am Jahresende durch eine Büchereinsicht durch den Lehrer grob gestaffelt festgelegt wird. Ist natürlich auch wieder etwas Konfliktpotential drin.

Siran
26.10.2004, 21:44
Was ist das? :D Kommt ein Buch geflogen? Sachen gibts bei Euch...Im Freistaat sind freifliegende Bücher untersagt (Eddi-Doktrin) :D

:D Ja, war wohl ne Freistunde damals oder der Lehrer war noch nicht aufgetaucht, sah auf jeden Fall interessant aus.


Irgendsowas in der Art. Ich bin ja auch nicht dafür, daß sich jeder ungestraft am Staatseigentum schadlos hält. Ich denke eben nur, daß unter der Hoheit der Schule, so ein Buch viel effizienter langzeitlich genutzt werden kann.

Oder z.B. ein jährliche "Verschleißzulage", die am Jahresende durch eine Büchereinsicht durch den Lehrer grob gestaffelt festgelegt wird. Ist natürlich auch wieder etwas Konfliktpotential drin.

Darauf könnte ich mich einlassen. Dann hat jeder ein echtes Interesse daran, dass die Bücher ordentlich behandelt werden, aber keiner muss ein Vermögen für die Bücher ausgeben.

Manfred_g
26.10.2004, 21:54
:D Ja, war wohl ne Freistunde damals oder der Lehrer war noch nicht aufgetaucht, sah auf jeden Fall interessant aus.



Darauf könnte ich mich einlassen. Dann hat jeder ein echtes Interesse daran, dass die Bücher ordentlich behandelt werden, aber keiner muss ein Vermögen für die Bücher ausgeben.

Wow...ein echt ausdiskutierter Konsens, kommt ja auch nicht bei jedem Posting vor...
Sollten wir das nicht mit einer Flasche virtuellen Champus begießen? :]
Real hab ich keinen im Haus.
:rolleyes: :(

Siran
26.10.2004, 22:08
Wow...ein echt ausdiskutierter Konsens, kommt ja auch nicht bei jedem Posting vor...
Sollten wir das nicht mit einer Flasche virtuellen Champus begießen? :]
Real hab ich keinen im Haus.
:rolleyes: :(

Prost! :D Hab aber leider auch keinen vorrätig.