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Vollständige Version anzeigen : Was macht mein Geld in Afghanistan?



Falk
13.02.2008, 11:43
... oder: Die Rolle der öffentlich rechtlichen Medien bei Volksverdummung und Kriegsrechtfertigung

Mahlzeit,

Wir alle wissen: uns fehlt hier das Geld für eine vernünftige Bildungspolitik, für Kinderbetreuung und dergleichen mehr. Klar, die deutschen Tornados in Afghanistan müssen ja von irgendwas bezahlt werden. Und es ist ja auch gut und richtig, daß „unsere Jungs“ dort ihren Beitrag für den Weltfrieden und zur Terrorismusbekämpfung leisten. Hand in Hand mit der US-Armee und anderen Nato-Verbündeten tragen Sie dazu bei, daß Afghanistan wieder aufgebaut werden kann und die dortige Bevölkerung zu besseren Lebensbedingungen findet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Also sollten wir unsere Söhne im wehrfähigen Alter darauf vorbereiten, ihren Beitrag zum Weltfrieden am Hindukusch zu leisten. Das paßt ja auch zeitlich ganz gut: mein Sohn hat vom Kreiswehrersatzamt gerade eine Mitteilung über seine Erfassung erhalten. Die Einladung zur Musterung wird ja dann wohl bald folgen.

Angeregt durch ein kürzliches Gespräch, nahm ich mir nun endlich mal Zeit und Muße, zu hinterfragen, was da wirklich los ist in Afghanistan. Was machen die Truppen der westlichen Welt in einem von jahrzehntelangen Kriegen gebeutelten Land, daß zudem kaum Rohstoffe besitzt. Was veranlaßt westliche Regierungen, dort Milliarden von Steuergeldern zu versenken? Gutmenschentum? Soziales Engagement?

Wer mit den Suchbegriffen „Afghanistan“ und “Pipeline“ googelt wird schnell eines Besseren belehrt. Bereits seit den 90ern gibt es den Plan, über eine Pipeline das Öl aus Turkmenistan quer durch Afghanistan zu den Erdöllagern an der Küste Pakistans zu befördern. Um solch ein Projekt zu realisieren, sollte man so ein Land wie Afghanistan natürlich unter seiner Kontrolle haben. Da sind Taliban und Al Qaida ein höchst willkommener Vorwand. (Was haben die Taliban eigentlich mit dem 11.09.2001 zu tun? Und wo bleibt bis heute der prüfbare Beweis, daß Al Qaida tatsächlich in Afghanistan zu finden ist?)

Aber es kommt noch besser: Federführend beim Pipeline-Projekt ist ein amerikanischer Ölmulti. Und wer bei Google mit den Begriffen „Unocal“ und „Harken Energy“ recherchiert, kommt zwangsläufig auf den Namen eines der Hauptanteilseigner: George W. Bush.

Es ist doch schon irgendwie merkwürdig, daß man sofort nach dem 11.09. weiß, daß die Schuldigen in Afghanistan zu suchen sind und man dort rechtswidrig einmarschiert – ausgerechnet dort, wo der Bush-Clan seit langer Zeit vitale Interessen an einem Pipeline-Projekt hat.

Auf einigen Websites werden aber auch deutsche Öl-Firmen genannt, die sich in Afghanistan engagieren. Mal ketzerisch gefragt: Kann es sein, daß das, was Adolf mit seiner Wehrmacht 1942 mit dem Vorstoß auf Baku nicht geschaff hat – nämlich sich den Zugriff auf die Ölfelder am kaspischen Meer zu sichern – jetzt die Bundeswehr von hinten durch die kalte Küche nachholt? Kann es sein, daß die Bundeswehr eine Traditionsarmee ist? Wer glaubt hier eigentlich noch allen Ernstes an den Bündnisfall?

Ich als Mittelständler habe gerade erst vor ein paar Tagen satte 10.293,43 € Umsatzsteuer an das Finanzamt überwiesen. Mit welchem Recht benutzt die Bundesregierung mein Geld zur Kriegführung in Afghanistan? Mit welchem Recht unterstützt die Bundesregierung mit meinem Geld die persönlichen(!) Wirtschaftsinteressen eines George W. Bush???

Und was mich erst recht auf die Palme bringt, ist die Rolle der angeblich unabhängigen, objektiven und neutralen öffentlich-rechtlichen Medien in diesem Szenario. (Wir erinnern uns – das sind die Einrichtungen, die von unseren GEZ-Gebühren bezahlt werden.) Ich höre im Radio jeden Tag davon, daß sich die Bundeswehr in Afghanistan mehr engagieren muß. Aber ich kann mich nicht erinnern, daß in diesem Zusammenhang auch nur ein einziges mal das Wort „Pipeline“ gefallen wäre.

Ich krieg hier gerade Pickel.

Gruß Falk

Felixhenn
13.02.2008, 11:50
... oder: Die Rolle der öffentlich rechtlichen Medien bei Volksverdummung und Kriegsrechtfertigung


Das ist schon merkwürdig, dass sich die Amis immer dann um die Menschenrechte kümmern wenn da irgendwie Öl im Spiel ist. Die Menschenrechte in Südamerika während der Militärregierungen haben die nie interessiert.

Cleopatra
13.02.2008, 11:59
Hinter jedem Krieg stehen wirtschaftliche Interessen, die die Politiker im Namen der Wirtschaft durchpauken. Und die Medien befinden sich in den Händen ganz weniger, die mit der Wirtschaft kungeln oder selbst Wirtschaft sind, es lohnt sich nach Bertelsmann zu googeln, also schaffen sie keine Gegenöffentlichkeit mehr wie zu Zeiten des Vietnamkrieges, sondern mahlen ihr Propagandamaterial ab, um den durch Dummquatschglotzenden verblödeten Deutschen zu überzeugen, dass der Krieg in Afghanistan unabdingbar ist. Mich widert die Politik sowas von an, dass ich nur noch k... kann.

Quo vadis
13.02.2008, 12:05
... oder: Die Rolle der öffentlich rechtlichen Medien bei Volksverdummung und Kriegsrechtfertigung

Mahlzeit, Zitat

Gruß Falk

Richtige Einschätzung der Lage.In einem reinen Umverteilerstaat wie der Brd sind dir natürlich die Hände gebunden, bei der Kontrolle wo deine sauer verdienten Groschen hinfließen.Früher zeichnete der Staat Kriegsanleihen--unserer Staat ist da cleverer und vermeidet im Zusammenhang damit gerne Worte wie Krieg, Tod, Kampfeinsatz, Tote und Verwundete, Kriegskrüppel, Traumatisierte und verschiebt deine Knete gleich in die russischen Anrhainerstaaten in Nordafghanistan, wo die Bundeswehr einen Großteil der Maschinen chartert für den Shuttleverkehr hin und her.Logistik ist teuer und mit weiteren Soldaten und Material dort unten wird auch das Faß ohne Boden immer größer......

Quo vadis
13.02.2008, 12:07
Hinter jedem Krieg stehen wirtschaftliche Interessen, die die Politiker im Namen der Wirtschaft durchpauken. Und die Medien befinden sich in den Händen ganz weniger, die mit der Wirtschaft kungeln oder selbst Wirtschaft sind, es lohnt sich nach Bertelsmann zu googeln, also schaffen sie keine Gegenöffentlichkeit mehr wie zu Zeiten des Vietnamkrieges, sondern mahlen ihr Propagandamaterial ab, um den durch Dummquatschglotzenden verblödeten Deutschen zu überzeugen, dass der Krieg in Afghanistan unabdingbar ist. Mich widert die Politik sowas von an, dass ich nur noch k... kann.

Wenn für die USA wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen rechtfertigt das immer noch keinen Einsatz deutscher Truppen.Wir kriegen wieder afghanische Flüchtlingskontingente und die afghanischen Kriegskrüppel zur teuren Reha zugeteilt, als dank für unser Engagement in diesem Wahnsinnsland.

Hexenhammer
13.02.2008, 12:21
Das ist schon merkwürdig, dass sich die Amis immer dann um die Menschenrechte kümmern wenn da irgendwie Öl im Spiel ist. Die Menschenrechte in Südamerika während der Militärregierungen haben die nie interessiert.

Na dann warte mal ab, die Menschenrechte in Venezuela werden zunehmend interessanter:

http://www.netzeitung.de/ausland/900997.html

Bin mal gespannt, wann die Meldung kommt, dass Chavez Massenvernichtungswaffen besitzt...

Cleopatra
13.02.2008, 12:23
Wenn für die USA wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen rechtfertigt das immer noch keinen Einsatz deutscher Truppen.Wir kriegen wieder afghanische Flüchtlingskontingente und die afghanischen Kriegskrüppel zur teuren Reha zugeteilt, als dank für unser Engagement in diesem Wahnsinnsland.

Da wir bis heute ein Vasallenstaat der USA sind und unsere Politiker keinen A... in der Hose haben, machen wir halt jeden Wahnsinn mit. Die DDR war ein Anhängsel der SU, die brd ist eins der USA. Ohne großen Bruder könnens wohl die Deutschen nicht.

Esreicht!
13.02.2008, 12:26
... oder: Die Rolle der öffentlich rechtlichen Medien bei Volksverdummung und Kriegsrechtfertigung

Mahlzeit,



Es ist doch schon irgendwie merkwürdig, daß man sofort nach dem 11.09. weiß, daß die Schuldigen in Afghanistan zu suchen sind und man dort rechtswidrig einmarschiert – ausgerechnet dort, wo der Bush-Clan seit langer Zeit vitale Interessen an einem Pipeline-Projekt hat.

Auf einigen Websites werden aber auch deutsche Öl-Firmen genannt, die sich in Afghanistan engagieren. ..


Ich krieg hier gerade Pickel.

Gruß Falk

Hierzu ein lesenswerter Artikel, der auch das Kriegsgeschrei gegen den Iran besser verstehen läßt:

"Wer bestimmen kann, wie die Pipeline-Karte aussieht, wird die Zukunft eines riesigen Teils der Welt bestimmen."
(Frederick Starr, Leiter des Kaukasus-Instituts an der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität in Baltimore)

Im Schweizerischen "Tages-Anzeiger" erschien am 19. April 2002 ein Hintergrundbericht über den Wettlauf zwischen Russland und den USA um das Öl am Kaspischen Meer. Der Autor, Hans Brandt, rekapituliert eine ganze Reihe von bekannten und weniger bekannten Indizien für die These, dass es den beteiligten Mächten im Kaukasus und in Zentralasien nur um das eine geht: um die Kontrolle über die Erdöl- und Erdgas-Ressourcen der Region.

Auch der Präsident der afghanischen Interimsregierung, Hamid Karzai, ist tief in dieses Spiel um die Quellen des Reichtums verwickelt…

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Kaukasus/pipeline.html

Von deutschen Ölfirmen ist mir allerdings nichts bekannt. Quellen dazu?

kd

Esreicht!
13.02.2008, 12:42
Na dann warte mal ab, die Menschenrechte in Venezuela werden zunehmend interessanter:

http://www.netzeitung.de/ausland/900997.html

Bin mal gespannt, wann die Meldung kommt, dass Chavez Massenvernichtungswaffen besitzt...

Kann es sein, daß Chavez die Amis nicht mag?:=

http://video.google.com/videoplay?docid=-3392652783578267863

kd

Felixhenn
13.02.2008, 15:50
Na dann warte mal ab, die Menschenrechte in Venezuela werden zunehmend interessanter:

http://www.netzeitung.de/ausland/900997.html

Bin mal gespannt, wann die Meldung kommt, dass Chavez Massenvernichtungswaffen besitzt...

Da könnte man doch den Drogenanbau in Kolumbien bekämpfen und im gleichen Aufwasch Venezuela befrieden. Mit der Besetzung Kolumbiens wäre dann auch gleich genug Druck auf Panama ausgeübt, das ja einmal eine Provinz Kolumbiens war. Das nur vorbeugend, falls da mal wieder ein Spinner wie Noriega auftauchen sollte.