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Vollständige Version anzeigen : Raucht, sauft, fresst!



Achsel-des-Bloeden
05.02.2008, 17:15
Was man schon immer geahnt hat ist nun wissenschaftlich bestätigt:

GESUNDHEITSKOSTEN - Schlanke Nichtraucher kommen den Staat teurer als Dicke und Raucher

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533257,00.html

Was ist billiger für die Gesellschaft: Schlank und gesund länger zu leben oder dick und rauchend früher zu sterben? Wissenschaftler haben jetzt im Staatsauftrag nachgerechnet - und sind zu einem politisch inkorrekten Ergebnis gekommen.
...
Das Ergebnis: Die Raucher kamen den Staat am billigsten. Im Alter von 20 bis zu ihrem Tod verursachten sie durchschnittlich rund 220.000 Euro an Behandlungskosten. Die Übergewichtigen kosteten 250.000 Euro. Die gesunde, schlanke Gruppe war am teuersten: 281.000 Euro.
...
Der Mechanismus ist einfach: Vorsorgeprogramme bewirken den Forscher zufolge, dass eine tödliche, aber billige Krankheit durch eine weniger schlimme, jedoch teurere Krankheit ersetzt wird.
...

Was nun? :cool:

Erst mal das Rauchverbot in Kneipen aufheben!

Don Pacifico
05.02.2008, 17:24
Im letzten Abschnitt a.a.O. zitiert der SPIEGEL einen Schlußgedanken der niederländischen Studie:


Aber, schreiben die Forscher, finanzielle Aspekte alleine könnten ohnehin nicht das Hauptkriterium bei der Bewertung sein. Das Ziel eines Gesundheitssystems sei schließlich nicht, dem Staat Kosten zu ersparen - sondern den Menschen Leid.

Zum Glück kommt wenigstens da die Vernunft hervor.

Im Grunde genommen operiert diese Studie mit folgendem Gedankengang:
Wer raucht und säuft, stirbt früher. Wer länger lebt, wird irgendwann an was anderem krank, was viel teurer zu behandeln sei. Zynismus pur.

Irgendwo las ich heute einen sinnvollen Kommentar: Wer länger lebt, zahlt logischerweise auch länger Steuern (auch als Rentner) und konsumiert länger.

Achsel-des-Bloeden
05.02.2008, 17:27
...
Im Grunde genommen operiert diese Studie mit folgendem Gedankengang:
Wer raucht und säuft, stirbt früher. Wer länger lebt, wird irgendwann an was anderem krank, was viel teurer zu behandeln sei. Zynismus pur. ...
Die puritanischen Gesundheitsapostel haben aber bislang immer behauptet, daß Raucher und Dicke das Gesundheitssystem(!) stärker belasten als Puritaner!
Das hat die Studie wohl glänzend widerlegt. :]

politisch Verfolgter
05.02.2008, 17:55
Bei 1.6 Bio € Staatsverschuldung gehen ca. 50 Mrd € jhrl. an die Staatsgläubiger. Wieviele Mrd € werden in die Wirtschaft gepumpt, gehen in sonstiges Privatvermögen? Wer bezahlt mit welchen Abgaben?
Sog. "Großverdiener" bekommen marginalisierte Kostenfaktoren gesetzlich garantiert. Auch dort wird umverteilt.
Was kostet das alles "den Staat"? Ist eigentlich egal, weil alles durcheinandergewirbelt und umverteilt wird, wobei hinten die Staatsverschuldung rauskommt.
Es geht ja auch gar nicht um den Staat, sondern um private Vermögen und Einkommen. Und dann wird klar, daß jeder "Durchschnittsbegriff" völlig untauglich ist, rein gar nichts aussagt.
Alle öffentl. Systeme werden dadurch belastet, daß die Einen von Anderen gesetzl. marginalisiert und per Zwangsarbeit abgezockt werden, was mit öffentl. Mitteln massiv gefördert wird.
Die einzig sinvoll Frage ist daher: welche Art von Wertschöpfung ist für die betriebslosen Anbieter am Lukrativsten, wie bekommt Jeder gemäß seinem Leistungsvermögen den optimalen Anteil an der betrieblichen Hebelwirkung, am value?
Am teuersten kommt der Sozialstaat zu sog. "Arbeitnehmern" Deklarierten, die dieses Elend, das sie marginalisiert, auch noch finanzieren.
Der total überschuldete Staat kommt seinen Profiteuren am Billigsten, womit in D noch nie so viel Privatvermögen wie heute versammelt war.
Es geht also gar nicht darum, wer dem Staat wieviel kostet, sondern darum, was wem dadurch an Privatvermögen ermöglicht wird.

Doc Gyneco
05.02.2008, 17:59
Im Alter von 20 bis zu ihrem Tod verursachten sie durchschnittlich rund 220.000 Euro an Behandlungskosten. Die Übergewichtigen kosteten 250.000 Euro. Die gesunde, schlanke Gruppe war am teuersten: 281.000 Euro.


Glaubst Du eigentlich solche Irrsinnszahlen ??

Durchsnittszahlen !

Der grösste Teil der Versicherten kostet nicht mal ein Drittel dieser Zahlen !

Wie sagen schon einige hier ???

Glaube nie einer Statistik die Du nicht selber gefälscht hast !!!

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

politisch Verfolgter
05.02.2008, 18:10
Der teure Sozialstaat bezweckt gewaltigen privaten Reichtum.
Es geht also gar nicht um Staatskosten, sondern um den dadurch möglichen Profit.

Pascal_1984
05.02.2008, 18:59
Was man schon immer geahnt hat ist nun wissenschaftlich bestätigt:

GESUNDHEITSKOSTEN - Schlanke Nichtraucher kommen den Staat teurer als Dicke und Raucher

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533257,00.html

Was ist billiger für die Gesellschaft: Schlank und gesund länger zu leben oder dick und rauchend früher zu sterben? Wissenschaftler haben jetzt im Staatsauftrag nachgerechnet - und sind zu einem politisch inkorrekten Ergebnis gekommen.
...
Das Ergebnis: Die Raucher kamen den Staat am billigsten. Im Alter von 20 bis zu ihrem Tod verursachten sie durchschnittlich rund 220.000 Euro an Behandlungskosten. Die Übergewichtigen kosteten 250.000 Euro. Die gesunde, schlanke Gruppe war am teuersten: 281.000 Euro.
...
Der Mechanismus ist einfach: Vorsorgeprogramme bewirken den Forscher zufolge, dass eine tödliche, aber billige Krankheit durch eine weniger schlimme, jedoch teurere Krankheit ersetzt wird.
...

Was nun? :cool:

Erst mal das Rauchverbot in Kneipen aufheben!

Nein, so ist es wesentlich erträglicher in kneipen, also belassen, wer sich auf raten umbringen will kann das doch vor der tür auch tun...

Don
05.02.2008, 19:11
Im Grunde genommen operiert diese Studie mit folgendem Gedankengang:
Wer raucht und säuft, stirbt früher. Wer länger lebt, wird irgendwann an was anderem krank, was viel teurer zu behandeln sei. Zynismus pur.

Weshalb ist das Zynismus? Immerhin finde ich es erstaunlich vernünftig daß sich unsere Politik jedenfalls gelegentlich mit Realitäten befaßt.
Versicherungsunternehem tun das schon immer. Müssen sie, mit noch wesentlich zynischeren (Deiner Ansicht nach) Aspekten des Lebens. Sonst wären sie bei Gründung pleite.

Eine Krankenkasse MUSS solche Kalkulationen in ihre Langfristplanung aufnehmen um zu wissen, welchen Effekt zum Beispiel Gesundheitsvorsorgemaßnahmen auf die Kassenlage haben werden.
Wie sich zeigt, negative.



Irgendwo las ich heute einen sinnvollen Kommentar: Wer länger lebt, zahlt logischerweise auch länger Steuern (auch als Rentner) und konsumiert länger.

Der kann nur von einem deutschen Journalisten stammen. Kann ich genauso sagen: Würde früher gestorben behielten Beitragszahler mehr Geld in der Tasche und könnten selbst mehr konsumieren und Steuern zahlen. Läßt sich genauso zu einem dämlichen Extrem ausmalen.

Ohne hier zu differenzieren wo das Geld herkommt und wer dafür leistet oder geleistet hat, Dummschwätzerei.

dr-esperanto
05.02.2008, 19:36
Was man schon immer geahnt hat ist nun wissenschaftlich bestätigt:

GESUNDHEITSKOSTEN - Schlanke Nichtraucher kommen den Staat teurer als Dicke und Raucher

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533257,00.html

Was ist billiger für die Gesellschaft: Schlank und gesund länger zu leben oder dick und rauchend früher zu sterben? Wissenschaftler haben jetzt im Staatsauftrag nachgerechnet - und sind zu einem politisch inkorrekten Ergebnis gekommen.
...
Das Ergebnis: Die Raucher kamen den Staat am billigsten. Im Alter von 20 bis zu ihrem Tod verursachten sie durchschnittlich rund 220.000 Euro an Behandlungskosten. Die Übergewichtigen kosteten 250.000 Euro. Die gesunde, schlanke Gruppe war am teuersten: 281.000 Euro.
...
Der Mechanismus ist einfach: Vorsorgeprogramme bewirken den Forscher zufolge, dass eine tödliche, aber billige Krankheit durch eine weniger schlimme, jedoch teurere Krankheit ersetzt wird.
...

Was nun? :cool:

Erst mal das Rauchverbot in Kneipen aufheben!



Eigentlich müsste der Staat ja an möglichst früh sterbenden Menschen interessiert sein und etwa das Rauchen fördern. Denn sonst leben die Leute alle viel zu lange gesund und munter, was doch immense Rentenkosten verursacht!

Rheinlaender
05.02.2008, 20:19
Weshalb ist das Zynismus? Immerhin finde ich es erstaunlich vernünftig daß sich unsere Politik jedenfalls gelegentlich mit Realitäten befaßt.
Versicherungsunternehem tun das schon immer. Müssen sie, mit noch wesentlich zynischeren (Deiner Ansicht nach) Aspekten des Lebens. Sonst wären sie bei Gründung pleite.

Eine Krankenkasse MUSS solche Kalkulationen in ihre Langfristplanung aufnehmen um zu wissen, welchen Effekt zum Beispiel Gesundheitsvorsorgemaßnahmen auf die Kassenlage haben werden.
Wie sich zeigt, negative.

Wenn man gar ein staatliches Renten- und Gesundheitssystem wie im UK hat, wird diese Propaganda der Regierung zum Nichtrauchen noch unverstaendlicher. Was kann der Treasury besseres passieren, als dass Leute hochbesteuerte Produkte kaufen, die sie tendenziell davon abhalten bis ins hohe Alter Renten zu kassieren oder gar Aerzte mit div. Alterszipperlein zu beschaeftigen. Ein Raucher mag in der Endphase recht teuer sein, aber das gegen jahrzehntelange Tabaksteuer, noch auf Jahre hinauszuzahlende Rente und Arztbesuche gegengerechnet ist das noch billig - von irgentwelchen Pflegeheimen (Altersdemenz etc.) mal garnicht zu reden.

Hinzukommt, dass die Erbschaftsteuer, hierzulande kann sie ganz erheblich werden, frueher in Kassen der Treasury faellt.

Die Regierung sollte eigentlich aus wirtschaftlichen Gruenden heraus Werbekampangen fuer das Rauchen veranstalten und es ueberall foerdern. Was tut sie? Genau das Gegenteil.

politisch Verfolgter
05.02.2008, 20:41
Der Staat ist per Sozialstaat im Interesse von 10 % der Privathaushalte dazu instrumentalisiert, ihnen immer größere Vermögen zu generieren.
Alle staatlichen Systeme stellen darauf ab, sind darauf hin zu hinterfragen.
Auch das Gesundheitssystem will wohl dazu spalten.

Klopperhorst
05.02.2008, 21:18
Das liegt daran, daß sie nicht so oft zum Arzt gehen, weil sie nicht so gesundheitsbewusst sind.


---

Rheinlaender
05.02.2008, 21:23
Das Gegenteil muss geschehen. Volksgesundheit geht vor. Aber Autististen werden wir dafür pränatal abtreiben.

Fuer die "Volksgesundheit" soll sich das Volk selber sorgen - fuer ein gesundes Staatsbugdet die Regierung.

Klopperhorst
05.02.2008, 21:24
Fuer die "Volksgesundheit" soll sich das Volk selber sorgen ....

Hätte man so gedacht, wäre Kinderlähmung immer noch an der Tagesordnung.

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Rheinlaender
05.02.2008, 21:34
Hätte man so gedacht, wäre Kinderlähmung immer noch an der Tagesordnung.

---

OK - bin etwas tief in die polemische Kiste gerutsch.

Die Regierung hat hier schon Aufgaben, sonst koennte man auch die Kanalisation verfallen lassen und wir haetten alle paar Jahre eine Choleraepedimie in einer groesseren Stadt.

Die Frage ist nur, wo die Fuersorge der Regierung aufhoert. Kinderlaehmung und Cholerea sind Krankheiten, die man sich nicht selber zufuegt. Zum Rauchen, Alkoholtrinken, Drogennehmen wird niemand gezwungen. Erwachsene bringen diese Stoffe, wohlwissend, dass sie gesundheitsschaedlich sind, in ihren Organismus - freiwillig.

Das ist die Grenze: Der Staat hat sicher die Aufgabe die Volksgesundheit zu foerdern, dass er Epedimien durch Regulationen bis hin zur Zwangsbehandlung (z. B. bei TBC) bekaemoft und andere gesundheitschaedigende Stoffe (Luftverschmutzung, Radioaktivitaet etc.) von der Bevoelkerung fernhaelt. Er mag auch noch ueber die Gefahren von anderen Stoffen aufklaeren und diese ggf. auch verteuern (Steuern) um Kosten abzufangen; aber damit endet auch sein Mandat.

Klopperhorst
05.02.2008, 21:39
... Er mag auch noch ueber die Gefahren von anderen Stoffen aufklaeren und diese ggf. auch verteuern (Steuern) um Kosten abzufangen; aber damit endet auch sein Mandat.

Jo, übrigens bin ich gegen das Rauchverbot.

Man sollte einfach Zigarettenwerbung verbieten, und gut ist. Das Problem sind Kinder. Wenn jemand mit 18 in der Öffentlichkeit rauchen will, soll er das tun.

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Don Pacifico
05.02.2008, 22:00
Weshalb ist das Zynismus? Immerhin finde ich es erstaunlich vernünftig daß sich unsere Politik jedenfalls gelegentlich mit Realitäten befaßt.
Versicherungsunternehem tun das schon immer. Müssen sie, mit noch wesentlich zynischeren (Deiner Ansicht nach) Aspekten des Lebens. Sonst wären sie bei Gründung pleite......
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Don, Deine Meinung akzeptiere ich. Erlaube mir aber bitte folgende Richtigstellung: Selbstverständlich ist mir klar, daß Versicherungen und Krankenkassen langfristig ihre Kosten mit Hilfe von mathematischen Modellrechnungen und statistischen Sterbetafeln etc. kalkulieren müssen. Das ist in keiner Weise zynisch, sondern notwendig.

Mein Ausdruck "Zynismus pur" war in erster Linie eine emotionale Reaktion. Ok, hätte es genauer formulieren müssen: Nicht die Verfasser der Studie sind Leute mit zynischen Vorstellungen, sondern das Ergebnis ist ein Zynismus im Sinne von einem Dilemma: Es bringe letzten Endes nichts, gesund zu leben: Ist gut für die Leute, schlecht für die Kasse. Dagegen wehrt sich in mir was.

Aufgrund Deines Postings habe ich nun mal die Untersuchung selbst recherchiert: Glücklicherweise open access- :top: .

Quelle: Public Library of Science (PloS). Es gibt dazu eine große und eine kleine PDF-Datei. Habe die kleine PDF-Datei angeklickt:
http://medicine.plosjournals.org/archive/1549-1676/5/2/pdf/10.1371_journal.pmed.0050029-S.pdf

Am Ende (S. 8) findet man ein Editors`Summary. Dabei findet sich im 2. Absatz rechts eine interessante Feststellung (Hervorhebungen von mir):


As with all mathematical models such as this, the accuracy of these findings depend on how well the model reflects real life and the data fed into it. In this case, the model does not take into account varying degrees of obesity, which are likely to affect lifetime health-care costs, nor indirect costs of obesity such as reduced productivity. Nevertheless, these findings suggest that although effective obesity prevention reduces the costs of obesity-related diseases, this reduction is offset by the increased costs of diseases unrelated to obesity that occur during the extra years of life gained by slimming down.

Im ersten Teil bringen die Herausgeber indirekt eine kritische Anfrage ein: Sind wirklich alle relevanten Daten eingegeben worden? Das läßt imerhin die Möglichkeit offen, daß weitere Faktoren zu untersuchen seien. Sie selbst nennen die Frage einer eventuell sinkenden Produktivität der Übergewichtigen.
Mit anderen Worten: Es könnte sein, daß erweiterte Untersuchungen eventuell doch andere Ergebnisse zutage fördern.
Durch das "nevertheless" deuten sie aber an, daß die Untersuchung den Kenntnisstand vorangebracht hat.

Skaramanga
05.02.2008, 22:13
... hast Du da nicht was vergessen? :D

Don Pacifico
05.02.2008, 22:40
In der gleichen Ausgabe von PLoS findet sich ein Artikel von Klim McPherson, der sich mit der hier diskutierten Studie von Van Baal et alii befaßt. "Does preventing Obesity Lead to Reduced Health-Care Costs?
Quelle (wieder die kürzere PDF-Datei): http://medicine.plosjournals.org/archive/1549-1676/5/2/pdf/10.1371_journal.pmed.0050037-S.pdf

Zitat auf Seite 1


In a sense, Van Baal and colleagues` study is a useful antidote to current concerns. But let us be clear: it does not attenuate them. Obese people cost less because individuals die younger and hence with less chronic morbidity associated with old age. This is a useful thing to know, but how might it affect public health strategies for obesity? In particular, does it mean that concerns about increasing population obesity are misplaced, as least as far as health-service costs are concerned? Sadly not. Examine an obese population and a lean population of the same age and sex distribution, and the former will incur a far greater health-care costs throughout the life course. Much more diabetes, and more cardiovascular disease and cancer will occur amongst the obese – even the older obese.


Er führt dann den Ausdruck "quality-adjusted life-years (QALY)" ein. Wenn ich ihn richtig verstehe, meint er folgendes Problem: Wenn die Übergewichtigen (und Raucher) früher sterben, haben sie dann ein Leben von zumindest ausreichend großer Lebensqualität? Er verneint das: Durch Diabetes etc. wird das Leben sehr eingeschränkt.
Der Verfasser moniert an Van Baal et al., daß sie in ihre Untersuchung die Summe der QALYs einer übergewichtigen mit der einer nicht-übergewichtigen Gesellschaft hätten vergleichen sollen.
Er weist darauf hin, daß van Baal et al. selbst nicht sagen, daß durch ihre Untersuchung der Kampf gegen Übergewicht und Rauchen obsolet wird.
Im Endergebnis brauchen wir einfach mehr Untersuchungen.

Ich sag es jetzt mal stark vereinfacht so: Wer sich gesund ernährt, lebt und arbeitet einfach besser. Mag ja sein, daß er letzten Endes teurer wird, weil er länger lebt und eine komplizierte Krankheit kriegt. Hier müßte man einfach mal untersuchen, ob eine Gesellschaft, die in effizienterer Weise Werte und Dienstleistungen erarbeitet, nicht vielleicht mehr Geld für die Versorgung von Kranken aufbringen kann.

Ich jedenfalls wehre mich gegen den Gedanken, daß das "sozialverträgliche Frühableben" zu Unrecht zum Unwort des Jahres 1998 erklärt wurde. (http://user.uni-frankfurt.de/~schlosse/unwort.html )

politisch Verfolgter
06.02.2008, 13:49
Die Aldi Alaska Seelachs Saison ist aufs ganze Jahr zu erweitern.
Ich ernähre mich gesund und arbeite schon mal gar nix.
Wer nix arbeitet, soll wenigstens gut essen und auch sonst gesund leben.
Wie man "in effizienterer Weise Werte und Dienstleitungen erarbeitet", darüber berichte ich ja laufend in meiner nachgerade üppig bemessenen Freizeit.

Don Pacifico
06.02.2008, 14:10
Die Aldi Alaska Seelachs Saison ist aufs ganze Jahr zu erweitern.
Ich ernähre mich gesund und arbeite schon mal gar nix.
Wer nix arbeitet, soll wenigstens gut essen und auch sonst gesund leben.
Wie man "in effizienterer Weise Werte und Dienstleitungen erarbeitet", darüber berichte ich ja laufend in meiner nachgerade üppig bemessenen Freizeit.

Möchte den Ball gerne auffangen: Natürlich ist es eine Fortsetzung des zynischen Dilemmas.

Man stelle sich folgendes vor: Eine gute Fee verwandelt über Nacht alle zu Gesundheitsaposteln. Alles schafft und rafft tatkräftig bis man 70 (ja siebzig!) wird. Man sprüht vor neuen Ideen, die Qualitätskontrolle in Industriewerken kann sich jeden dritten Tag Sekt genehmigen, weil alles so super funzt. :)

Die Leute werden mindestens 90 Jahre alt und fangen sich spät Krankheiten ein, die ziemlich teuer sind. Kostet viel Kohle.
Aber: Es werden nicht alle gleichzeitig 70, 80, 90 usw. Die Jüngeren erarbeiten Werte, von denen ein Teil in den Komplex "Gesundheit" fließt. Ich meine, daß eine wesentlich gesündere Gesellschaft erheblich weniger Produktionsausfälle hat und dann ist einfach mehr Geld da, das man für die Gesundheitskosten ausgeben kann.

Jetzt wieder ernst: Die erwähnten Untersuchungen weisen im Grunde genommen auf das hin: Es ist wichtig, Präventionsprogramme mal durchzurechnen. Es ist aber auch wichtig, noch mehr Parameter einzubeziehen.
Wir stehen offensichtlich erst am Anfang.

Freundliche Grüße von einem Alaska-Seelachs-Fan. Laß ihn Dir schmecken. :top:

Achsel-des-Bloeden
06.02.2008, 16:01
...
Die Regierung sollte eigentlich aus wirtschaftlichen Gruenden heraus Werbekampangen fuer das Rauchen veranstalten und es ueberall foerdern. Was tut sie? Genau das Gegenteil.
Hier obsiegt halt der Hang zum Schurigeln und zum Puritanertum! :]

Ingeborg
15.02.2008, 12:22
Die Dämonisierung der Dicken
Übergewicht gilt als Gefahr für die Gesundheit. Neue Studien stellen diese
Ansicht in Frage. Statistisch gesehen kann ein kleines "Pölsterchen" sogar
vor einem frühen Tod schützen.

URL:
http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/div/Uebergewicht-Krankheit;art304,2477060

Ernesto-Che
15.02.2008, 15:58
Was man schon immer geahnt hat ist nun wissenschaftlich bestätigt:

GESUNDHEITSKOSTEN - Schlanke Nichtraucher kommen den Staat teurer als Dicke und Raucher

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533257,00.html

Was ist billiger für die Gesellschaft: Schlank und gesund länger zu leben oder dick und rauchend früher zu sterben? Wissenschaftler haben jetzt im Staatsauftrag nachgerechnet - und sind zu einem politisch inkorrekten Ergebnis gekommen.
...
Das Ergebnis: Die Raucher kamen den Staat am billigsten. Im Alter von 20 bis zu ihrem Tod verursachten sie durchschnittlich rund 220.000 Euro an Behandlungskosten. Die Übergewichtigen kosteten 250.000 Euro. Die gesunde, schlanke Gruppe war am teuersten: 281.000 Euro.
...
Der Mechanismus ist einfach: Vorsorgeprogramme bewirken den Forscher zufolge, dass eine tödliche, aber billige Krankheit durch eine weniger schlimme, jedoch teurere Krankheit ersetzt wird.
...

Was nun? :cool:

Erst mal das Rauchverbot in Kneipen aufheben!

Datt musse den doofen Nikojunkies auch noch vorbeten ... die glauben datt wirklich !!!

Achsel-des-Bloeden
18.02.2008, 11:13
Die Dämonisierung der Dicken
Übergewicht gilt als Gefahr für die Gesundheit. Neue Studien stellen diese
Ansicht in Frage. Statistisch gesehen kann ein kleines "Pölsterchen" sogar
vor einem frühen Tod schützen.

Bei Käfigratten fanden die Puritaner und Genußverdammer heraus, daß sie dann am längsten lebten wenn sie immer leicht Hunger litten. :(

Rheinlaender
18.02.2008, 14:39
Bei Käfigratten fanden die Puritaner und Genußverdammer heraus, daß sie dann am längsten lebten wenn sie immer leicht Hunger litten. :(

... aber was fuer ein Leben ...

tabasco
18.02.2008, 15:11
Was man schon immer geahnt hat ist nun wissenschaftlich bestätigt(...)

Das ist doch schon längst bekannt ...

Achsel-des-Bloeden
20.02.2008, 11:51
Das ist doch schon längst bekannt ...
"Bekannt" schon, aber eben nicht "wissenschaftlich" untermauert! :]