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Vollständige Version anzeigen : Händler der Société Générale verbrennt ein paar Milliarden...



cajadeahorros
24.01.2008, 09:37
Einer der Stars des globalen Kapitalismus hat mal wieder eine der renommiertesten Institutionen des globalen Kapitalismus in arge Bedrängnis gebracht. An allen Kontrollen der Millionen verdienenden Aufsichtsorgane, Vorstände, internen Kontrolleure und Kollegen vorbei (deren Intelligenz und Arbeitseifer es ja rechtfertigt, dass sie pro Jahr mehr verdienen als ihre niederen Angestellten im Leben) hat er ein wenig in den Index-Futures herumgespielt und 4,9 Milliarden Euro versenkt. Shit happens. Ist halt so, schmeißen wir ein paar Leute raus, holen wir uns ein wenig Hilfe von Steuergeldern und machen wir weiter. Und der Chefhändler muss mit Abfindung in den vorgezogenen Ruhestand auf seine Yacht.

http://www.sp.socgen.com/sdp/sdp.nsf/V3ID/A864F6FFC5633B8AC12573DA002AD1A9/$file/08004gb.pdf

(womit natürlich auch geklärt wäre warum in den letzten Monaten des Jahres 2007 insbesondere der deutsche Markt so stabil war und jetzt in zwei Tagen mehr als alle anderen Märkte zusammenbrach - sie SocGen war dick rein und musste "raus")

politisch Verfolgter
24.01.2008, 10:59
Die Arbeitsgesetzgebung muß weg, aktive Wertschöpfungspolitik muß her.
Analog stiller Teilhabe aktive Investivnutzung rationalisierungseffizient vernetzungsoptimierter high tech Konglomerate.
Menschl. Inhaber werden von betriebslosen Anbietern prinzipiell nicht benötigt, sondern selbsteignende betriebl. Vertragsgegenstände, also staatsferne rein jur. Personen, die sich gegen Bezahlung nutzen lassen.
Damit gelangt das Kapital der Nachfrager in die Taschen der Erwirtschafter, während die genutzten betriebl. Renditeobjekte frei vernetzbar sind.
So kommen wir zu einer Leistungsgesellschaft, womit das Kapital nach Leistung, nicht nach Anteilen zugeordnet wird.
Dazu benötigen wir einen postmarxistischen Rechtsraum, wozu eben die Arbeitsgesetzgebung weg muß.

McDuff
24.01.2008, 11:07
Jetzt wird er sicher befördert oder mit einigen Millionen verabschiedet.

cajadeahorros
24.01.2008, 11:34
Womit, wie unten schon erwähnt, die "unerklärliche" Stärke des Deutschen Marktes im November und Dezember erstens erklärt und zweitens beendet ist:

Chart (http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?DEBUG=0&bench1=990100-STRD-UHD-EUR.MSI&dsc=rel&hist=3m&iSLid=32&ind0=VOLUME&lSyms=DAX.ETR&overview_hist=10d&sCat=IND&sIsin=DE0008469008&sPageType=standard&sSym=DAX.ETR&sWkn=846900&shadowbench1=990100-STRD-UHD-EUR.MSI%253b0x3366CC%253b&type=CONNECTLINE&sTab=chart)

politisch Verfolgter
24.01.2008, 12:16
Politiker sind Verbrecher, die einen mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminieren. Eine freie Marktwirtschaft bedingt die vollwertige Marktteilnahme betriebsloser Anbieter. Dazu sind geeignete betriebl. Renditeobjekte investiv zu nutzen. Niemand darf per Gesetz zum Inhaberinstrument deklariert werden.

dr-esperanto
24.01.2008, 18:54
Womit, wie unten schon erwähnt, die "unerklärliche" Stärke des Deutschen Marktes im November und Dezember erstens erklärt und zweitens beendet ist:

Chart (http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?DEBUG=0&bench1=990100-STRD-UHD-EUR.MSI&dsc=rel&hist=3m&iSLid=32&ind0=VOLUME&lSyms=DAX.ETR&overview_hist=10d&sCat=IND&sIsin=DE0008469008&sPageType=standard&sSym=DAX.ETR&sWkn=846900&shadowbench1=990100-STRD-UHD-EUR.MSI%253b0x3366CC%253b&type=CONNECTLINE&sTab=chart)



Kannst du das genauer erklären? Verstehe ich nämlich nicht.

cajadeahorros
28.01.2008, 19:53
Nicht kompliziert. Ende letzten Jahres waren die Weltbörsen bereits auf Talfahrt, nur der deutsche Markt hielt sich blendend. Man war damals bereits soweit um von einem "mysteriösen Käufer" zu sprechen und spekulierte über dessen Identität, "jeder" wusste bald dass es chinesische Staatsfonds wären die auf Umwegen über den DAX-Future unsere armen Unternehmen aufkaufen würden.

Wie man jetzt weiß war es der Franzose der mal eben nach und nach 150.000 Kontrakte des DAX-Future gekauft hatte (bei 8000 Punkten ein theoretische Gegenwert von 30 Milliarden Euro).

Jetzt hat die Bank die Position aufgelöst und der deutsche Markt bewegt sich wieder im Takt der Weltbörsen.

dr-esperanto
28.01.2008, 20:13
http://www.bueso.de/node/5211
Hmm, französische Kommentatoren denken im Fall Kerviel eher an die Jahresbilanz der Société Générale, die entgegen offiziellen Verlautbarungen wohl doch nicht so positiv war...mit anderen Worten: Kerviel als Sündenbock, da in Wahrheit die SG die 5 Milliarden Miese gemacht hat!!!

politisch Verfolgter
29.01.2008, 07:36
Kein Betriebsloser benötigt menschl. Inhaber, niemand darf per Gesetz für die Erwirtschaftung des Zinseszins Anderer zuständig erklärt werden.
Damit ist das Problem vom Tisch, stattdessen kann man sich um Villa&Porsche und noch weit mehr kümmern, also um profitmaximierenden user value.
Die Politgangster verweigern sich einer aktiven Wertschöpfungspolitik und betreiben stattdessen Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot.
Damit sind sie sogar weit krimineller als der Milliarden"Verbrenner" und seine Ermöglicher.