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Vollständige Version anzeigen : Deutschland hat Geburtstag



Freiherr
18.01.2008, 16:02
Der erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.

Sterntaler
18.01.2008, 16:03
das erste deutsche Reich gab es schon vor mehr als 1000 Jahren mit Otto dem Ersten, leichte Geschichtsunkenntnisse?

roxelena
18.01.2008, 16:03
Das erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.

Hey du Schlafmütze, es gibt schon einen Thread zu dem Thema

Freiherr
18.01.2008, 16:06
das erste deutsche Reich gab es schon vor mehr als 1000 Jahren mit Otto dem Ersten, leichte Geschichtsunkenntnisse?

Ein Nationalstaat? Leichte Geschichtsunkenntnisse?

Sterntaler
18.01.2008, 16:08
die erste Reichsgründung/ -einigung hat Otto der erste vorgenommen, selbstverständlich, was sonst.

Freiherr
18.01.2008, 16:08
Hey du Schlafmütze, es gibt schon einen Thread zu dem Thema

In der Kategorie "Geschichte". Was macht es da?

roxelena
18.01.2008, 16:10
Ein Nationalstaat? Leichte Geschichtsunkenntnisse?

Er hat das "alte Reich" gemeint. Die rechte Szene unterscheidet solche Feinheiten nicht.
die Nazis glauben doch, dass Herrmann der Cherusker einen deutschen Reisepass unter seiner Rüstung verstaut, mitführte

Eridani
18.01.2008, 16:10
Das erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.
-------------------------------------------------

Zumindest könnt ihr ja mal am 27.Jan.2008 den Geburtstag von Wilhelm II. feiern.

Aber nicht vergessen zu "wählen" in Hessen und Niedersachsen / Hamburg:D

Mütterchen
18.01.2008, 16:12
Danke für die Info :]

malnachdenken
18.01.2008, 16:16
das erste deutsche Reich gab es schon vor mehr als 1000 Jahren mit Otto dem Ersten, leichte Geschichtsunkenntnisse?
Du scheinst leichte Verständnisprobleme zu haben. Der Strangersteller sprach von der Bildung des ersten deutschen NATIONALSTAATES und nicht vom Reich im allgemeinen.

WALDSCHRAT
18.01.2008, 16:20
www.encyclopaedia-germanica.org/de/index.php/Heiliges_R%C3%B6misches_Reich

Sacrum Imperium Nationis Germanicae

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Gruß

Henning

Freiherr
18.01.2008, 16:21
[/COLOR][/I]
-------------------------------------------------

Zumindest könnt ihr ja mal am 27.Jan.2008 den Geburtstag von Wilhelm II. feiern.

Aber nicht vergessen zu "wählen" in Hessen und Niedersachsen / Hamburg:D

Zum Glück wohn ich im Rheinland. :]

Leider wird der 27.01. von einem "Trauertag" überschattet.... ;(

Dabei sollte man dem Gedenken, unter dem Deutschland seine größte
Blüte erfuhr.

Sterntaler
18.01.2008, 16:21
www.encyclopaedia-germanica.org/de/index.php/Heiliges_R%C3%B6misches_Reich

Sacrum Imperium Nationis Germanicae

Heiliges römisches Reich Deutscher Nation

Gruß

Henning


ganz genau:



Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen Ostfrankenreich heraus. Der Name Sacrum Imperium ist für 1157 und der Titel Sacrum Romanum Imperium für 1254 erstmals urkundlich belegt. Seit dem 15. Jahrhundert setzte sich allmählich der Zusatz Deutscher Nation durch.

-SG-
18.01.2008, 16:22
In der Kategorie "Geschichte". Was macht es da?

so aktuell ist die Sachlage ja dann eben doch wieder nicht ;)

malnachdenken
18.01.2008, 16:22
ganz genau:

War aber kein Nationalstaat im modernen Sinne.

Sterntaler
18.01.2008, 16:23
Unsinn, der Titel ist deutschland hat Geburtstag, red dich nicht raus.

Freiherr
18.01.2008, 16:23
so aktuell ist die Sachlage ja dann eben doch wieder nicht ;)

Ich feier auch meinen Geburtstag, auch wenns schon was her ist. :]

malnachdenken
18.01.2008, 16:24
Unsinn, der Titel ist deutschland hat Geburtstag, red dich nicht raus.

Du solltest mehr als den Strangtitel lesen.

WALDSCHRAT
18.01.2008, 16:26
Das erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.


Völlig korrekt. Man beachte die durch mich getätigte Hervorhebung im Zitierten.

Gruß

Henning

kritiker_34
18.01.2008, 16:27
Das erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.

könnte es sein, dass es ... "der" nationalstaat ... heissen sollte ?

-SG-
18.01.2008, 16:27
Ich feier auch meinen Geburtstag, auch wenns schon was her ist. :]

Na gut Du hast Recht, wir wollen den Anlass ja mal nicht kleinreden - aber wenn ich mal 137 werden sollte, dürft ihr meinen Geburtstagsstrang gerne im Geschichtsforum öffnen ;)

roxelena
18.01.2008, 16:27
Völlig korrekt. Man beachte die durch mich getätigte Hervorhebung im Zitierten.

Gruß

Henning


Du kannst soviel hervorheben wie du möchtest aber ein Nationalstaat war das alte Reich in keiner Phase

Freiherr
18.01.2008, 16:30
könnte es sein, dass es ... "der" nationalstaat ... heissen sollte ?

Ups! :))
Schnell berichtigt...
Kommt davon wenn man zig Sachen gleichzeitig macht. ;)

Freiherr
18.01.2008, 16:31
Du kannst soviel hervorheben wie du möchtest aber ein Nationalstaat war das alte Reich in keiner Phase

Waldschrat meinte das kleindeutsche Kaiserreich, oder irre ich mich jetzt?

Zersetzer
18.01.2008, 16:38
Was hat solch ein Unsinn in den Themen des Tages verloren?

kritiker_34
18.01.2008, 16:41
Ups! :))
Schnell berichtigt...
Kommt davon wenn man zig Sachen gleichzeitig macht. ;)

geht mir selber oft so ;)

also nun, wo wir die formalen fragen erfolgreich diskutiert und entschieden haben kommen wir zum inhaltlichen kern des beitrags:

ja, dieser tag sollte gewürdigt werden !!!!!

warum wird er nicht gewürdigt ?

weil wir in d einer gehirnwäsche unterzogen wurden und werden, wo das historische verständnis unterdrückt, manipuliert und durcheinandergebracht wird.

deshalb, DANKE für den hinweis... :D

Freiherr
18.01.2008, 16:46
Was hat solch ein Unsinn in den Themen des Tages verloren?

Damit du es nicht vergisst. :]

-SG-
18.01.2008, 16:47
ich finde es sowieso beschämend, wie wenig Paraden, Feuerwerke, Feste usw. am Nationalfeiertag stattfinden. Die deutsche Einheit ist doch eine unbefangene Sache. Wenn ich an der Regierung bin, wird neben dem 18.01. und dem 3.10. noch der 20.7. und der 17.06. alle zu nationalen Feiertagen gemacht, da wird der geschichtslosen Jugend dann im Fernsehen per Staatsdekret jeweils nur Phönix freigeschalten :]

kritiker_34
18.01.2008, 16:48
Du kannst soviel hervorheben wie du möchtest aber ein Nationalstaat war das alte Reich in keiner Phase

hattdu broblem mit "national" ??

Gemälde von Anton von Werner: Proklamation Kaiser Wilhelms I. (Gründung des Deutschen Reichs) am 18. Januar 1871 u.a. mit Bismarck (in weißer Gardeuniform) im Spiegelsaal von Versailles

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck

Freiherr
18.01.2008, 16:50
Damit es nochmal jeder sieht:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c3/Reichsgr%C3%BCndung1871-AW.jpg

roxelena
18.01.2008, 16:52
geht mir selber oft so ;)

ja, dieser tag sollte gewürdigt werden !!!!!

warum wird er nicht gewürdigt ?

weil wir in d einer gehirnwäsche unterzogen wurden und werden, wo das historische verständnis unterdrückt, manipuliert und durcheinandergebracht wird.

deshalb, DANKE für den hinweis... :D

Heute am 18.01. ist ein weiterer Gedenktag. Im Spiegelsaal von Versailles wurde die Friedenskonferenz eröffnet, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte.

es war 1919

Sollen wir auch für diesen Anlass eine Gedenkminute einlegen?

Freiherr
18.01.2008, 16:54
Heute am 18.01. ist ein weiterer Gedenktag. Im Spiegelsaal von Versailles wurde die Friedenskonferenz eröffnet, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte.

es war 1919

Sollen wir auch für diesen Anlass eine Gedenkminute einlegen?

Friedenskonferenz? Wohl eher nicht...
Fällt es dir schwer wenn andere sich für die Gründung ihres Nationalstaates
freuen? Riechst du direkt eine rechtsextreme Strömung?
Oder hast du nur einen schlechten Tag?

D-Moll
18.01.2008, 16:54
das erste deutsche Reich gab es schon vor mehr als 1000 Jahren mit Otto dem Ersten, leichte Geschichtsunkenntnisse?

Von diesem klaren , guten , ehrenhaften Profil ist heute leider nichts mehr zu erkennen, dank Umerziehung und Schuldkult.

Sterntaler
18.01.2008, 16:55
Du solltest mehr als den Strangtitel lesen.

ein Strangtitel subsummiert den Inhalt, also hier geschichtlich und inhaltlich falsch.

roxelena
18.01.2008, 16:56
Friedenskonferenz? Wohl eher nicht...
Fällt es dir schwer wenn andere sich für die Gründung ihres Nationalstaates
freuen? Riechst du direkt eine rechtsextreme Strömung?
Oder hast du nur einen schlechten Tag?

Wirst doch mir nicht die Verantwortung für die Friedenskonferenz von 1919 zuschieben wollen.

ich wollte nur aufzeigen, dass dieses datum, wie jede Medaille, zwei Seiten hat

WALDSCHRAT
18.01.2008, 16:58
Heute am 18.01. ist ein weiterer Gedenktag. Im Spiegelsaal von Versailles wurde die Friedenskonferenz eröffnet, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte.

es war 1919

Sollen wir auch für diesen Anlass eine Gedenkminute einlegen?

Nein! Der Versailler Vertrag, war durch die Weimarer Republik die Initialzündung für Hitler und damit für den den WK II. Die Auferlegung unserer Reparationen war einfach zu hoch und damit nicht leistbar...

Nicht umsonst wurde der Marshallplan dem Morenthauplan nach Ende des WK II vorgezogen.

Auch die Aliierten lernten, zu begreifen.

Gruß

Henning

malnachdenken
18.01.2008, 17:03
ein Strangtitel subsummiert den Inhalt, also hier geschichtlich und inhaltlich falsch.

Nun hat der Strangersteller doch nun gesagt, um welchen Gründungstag ihn es nun geht, also lass doch einfach gut sein.

Herr Bratbäcker
18.01.2008, 17:03
Heute am 18.01. ist ein weiterer Gedenktag. Im Spiegelsaal von Versailles wurde die Friedenskonferenz eröffnet, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte.

es war 1919

Sollen wir auch für diesen Anlass eine Gedenkminute einlegen?

1919 ist auch nicht richtig. Der Geburtstag der BRD ist erst am 8. Mai 1949. Die BRD ist damit noch nicht einmal 60 Jahre alt. Mit den früheren Staaten, die sich auf dem Gebiet der BRD befanden, hat die BRD GOTT sei DANK, absolut gar nichts zu tun.


Am 8. Mai 1949 nämlich verabschiedete der Parlamentarische Rat (er bestand aus 65 Mitgliedern der einzelnen Länder unter Vorsitz von Konrad Adenauer) eine vorläufige Verfassung, das Grundgesetz der neuen Bundesrepublik Deutschland. Nachdem die drei Westalliierten dies erlaubten wurde am 23. Mai wurde der erste Deutsche Bundestag gewählt.

Freiherr
18.01.2008, 17:03
Wirst doch mir nicht die Verantwortung für die Friedenskonferenz von 1919 zuschieben wollen.

ich wollte nur aufzeigen, dass dieses datum, wie jede Medaille, zwei Seiten hat

Du kannst schlecht etwa mit dem Unterdrückungsfrieden zu tun haben. :D
Schön für dein Datum, hat aber mit der Einigung herzlich wenig zu tun.

malnachdenken
18.01.2008, 17:04
Nein! Der Versailler Vertrag, war durch die Weimarer Republik die Initialzündung für Hitler und damit für den den WK II. Die Auferlegung unserer Reparationen war einfach zu hoch und damit nicht leistbar...

Nicht umsonst wurde der Marshallplan dem Morenthauplan nach Ende des WK II vorgezogen.

Auch die Aliierten lernten, zu begreifen.

Gruß

Henning

Die Reparationen wurden ja nach und nach nach unten geschraubt. Ich würde eher sagen, dass er Alleinschuldaspekt des Vertrages schwerwiegender war.

Hätte man den weggelassen, wäre es gewiss nicht so krass gekommen.

kritiker_34
18.01.2008, 17:04
Heute am 18.01. ist ein weiterer Gedenktag. Im Spiegelsaal von Versailles wurde die Friedenskonferenz eröffnet, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte.

es war 1919

Sollen wir auch für diesen Anlass eine Gedenkminute einlegen?

das 2. datum wurde von den siegermächten des 1. wk sicherlich nur rein zufällig gewählt. es dürfte keinerlei zusammenhang zwischen dem 18.01.1871 und dem 18.01.1919 geben... oder siehst du das anders, durch deine rosa-rote brille ?

Sterntaler
18.01.2008, 17:05
sie wurden nicht nach unten geschraubt, sondern wurden vom Deutschen Reich nach und nach eingestellt und umgangen.

Freiherr
18.01.2008, 17:08
1919 ist auch nicht richtig. Der Geburtstag der BRD ist erst am 8. Mai 1949. Die BRD ist damit noch nicht einmal 60 Jahre alt. Mit den früheren Staaten, die sich auf dem Gebiet der BRD befanden, hat die BRD GOTT sei DANK, absolut gar nichts zu tun.


Am 8. Mai 1949 nämlich verabschiedete der Parlamentarische Rat (er bestand aus 65 Mitgliedern der einzelnen Länder unter Vorsitz von Konrad Adenauer) eine vorläufige Verfassung, das Grundgesetz der neuen Bundesrepublik Deutschland. Nachdem die drei Westalliierten dies erlaubten wurde am 23. Mai wurde der erste Deutsche Bundestag gewählt.

Die BRD? Die war ganz bestimmt nicht der erste Nationalstaat.
Die BRD hat mit den früheren Staaten nichts zu tun? Dann frage ich mich,
warum wir Milliarden von Entschädigungen für jedermann gezahlt haben.
Malt da jemand schwarz/weiß auf einem sehr kleinem Blatt Papier?

Brutus
18.01.2008, 17:09
Besten Dank an den Strangersteller, der dieses wichtige und ausnahmsweise mal außerordentlich schöne Thema aufgegriffen hat.

Abgesehen von der diplomatischen Grobheit, das Deutsche Kaiserreich ausgerechnet in Versailles zu proklamieren, fällt mir bei dem Thema etwas anderes auf.

Es dürfte wenig Staatsgründungen gegeben haben, die mit so wenig Gewalt und Blutvergießen von statten gegangen sind, und die bereits in dem Augenblick, in dem sie ins Leben treten, ein tief humanes Bekenntnis zu Frieden, nationaler Unabhängigkeit, Pflege von Freiheit und Wohlfahrt sowie eine unmißverständliche Absage an territoriale Eroberungen gegeben haben.

Welch ein leuchtender Unterschied zur Bestialität Großbritanniens und der USA, deren Staatswerdung ohne mehrfachen Holocaust an fremden Völkern, deren Eroberung, Ausbeutung und Unterwerfung sowie tierischer Globalexpansion gar nicht vorstellbar ist.

Darauf dürfen wir stolz sein!

Die Kaiserproklamation zu Versailles:

Graf von Bismarck trat näher an die Stufen des Hochtritts; Aller Augen waren nun auf ihn gerichtet. Er trug den blauen Waffenrock der Magdeburger Kürassiere mit den Abzeichen eines Generalleutnants, zu welcher Würde er am heutigen Tage befördert worden war, darüber das Orange-Band des Schwarzen Adler-Ordens, dazu hohe Reitstiefel. Mit der Linken umfaßte er die Spitze seines Kürassierhelms, in der Rechten hielt er die Urkunde, deren Pergament er nach tiefer Verbeugung gegen seinen Königlichen Herrn entrollte und deren Wortlaut er, immer dem Könige zugewendet, mit kräftiger, ausdrucksvoller Stimme also vorlas:

"An das Deutsche Volk! Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, nachdem die Deutschen Fürsten und Freien Städte den einmütigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren ruhende Deutsche Kaiserwürde zu erneuern und zu übernehmen, und nachdem in der Verfassung des Deutschen Bundes die entsprechenden Bestimmungen vorgesehen sind, bekunden Wir hiermit, daß wir es als eine Pflicht gegen das gemeinsame Vaterland betrachtet haben, diesem Rufe der verbündeten Deutschen Fürsten und Städte Folge zu leisten und die Deutsche Kaiserwürde anzunehmen.

Demgemäß werden Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußens fortan den Kaiserlichen Titel in allen unseren Beziehungen und Angelegenheiten des Deutschen Reiches führen und hoffen zu Gott, daß es der Deutschen Nation gegeben sein werde, unter dem Wahrzeichen ihrer alten Herrlichkeit das Vaterland einer segensreichen Zukunft entgegenzuführen.

Wir übernehmen die Kaiserliche Würde in dem Bewußtsein der Pflicht, in Deutscher Treue die Rechte des Reiches und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen. Wir nehmen sie an in der Hoffnung, daß dem Deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn seiner heißen und opfermütigen Kämpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe Frankreichs gewähren.

Uns aber und Unsern Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung. Wilhelm."

http://swg-hamburg.de/Aktuell/Die_Proklamation_des_Deutschen/die_proklamation_des_deutschen.html

Freiherr
18.01.2008, 17:14
Danke für deinen Beitrag Brutus!

"ein tief humanes Bekenntnis zu Frieden, nationaler Unabhängigkeit, Pflege von Freiheit und Wohlfahrt sowie eine unmißverständliche Absage an territoriale Eroberungen gegeben haben."

Sehr schön geschrieben!

Ich hab da noch etwas:

Rede Wilhelm II. - Denkmalsenthüllung, 22. März 1905, Bremen

Ich habe mir gelobt, auf Grund meiner Erfahrungen aus der Geschichte, niemals nach einer öden Weltherrschaft zu streben, denn, was ist aus den großen sogenannten Weltreichen geworden? Alexander, Napoléon I., alle die großen Kriegshelden, im Blute haben sie geschwommen und unterjochte Völker zurückgelassen, die beim ersten Augenblick wieder aufgestanden sind und ihre Reiche zum Zerfall gebracht haben.
Das Weltreich, das ich mir erträumt habe, soll darin bestehen, daß vor allem das neuerschaffende Deutsche Reich von allen Seiten das absoluteste Vertrauen als eines ruhigen, ehrlichen, friedlichen Nachbarn genießen soll, und daß, wenn man dereinst vielleicht von einem deutschen Weltreich oder von einer Hohenzollern-Weltherrschaft in der Geschichte reden sollte, sie nicht auf Eroberungen durch das Schwert begründet sein wird, sondern durch gegenseitiges Vertrauen der nach gleichen Zielen strebenden Nationen.

malnachdenken
18.01.2008, 17:16
sie wurden nicht nach unten geschraubt, sondern wurden vom Deutschen Reich nach und nach eingestellt und umgangen.

Anders formuliert: sie wurden der Wirtschaftskraft Deutschlands angepasst und somit etwas von ihrer Härte genommen.

Edit: mit Russland wurde ausgehandelt keine Reparationen an Kriegsschäden mehr zu zahlen.

kritiker_34
18.01.2008, 17:18
Besten Dank an den Strangersteller, der dieses wichtige und ausnahmsweise mal außerordentlich schöne Thema aufgegriffen hat.

Abgesehen von der diplomatischen Grobheit, das Deutsche Kaiserreich ausgerechnet in Versailles zu proklamieren, fällt mir bei dem Thema etwas anderes auf.

http://swg-hamburg.de/Aktuell/Die_Proklamation_des_Deutschen/die_proklamation_des_deutschen.html

warum wurde das 1. deutsche reich in versailles gegründet?

was war denn der grund oder die gründe dafür?

Herr Bratbäcker
18.01.2008, 17:21
Die BRD hat mit den früheren Staaten nichts zu tun? Dann frage ich mich,
warum wir Milliarden von Entschädigungen für jedermann gezahlt haben.


Weil die BRD eine besondere Verantwortung für die von den Vorfahren ihrer deutschstämmigen Bevölkerung begangenen Verbrechen zu tragen hat. In 100 Jahren, wenn die deutschstämmige Bevölkerung nicht mehr durch ihre pure Masse den Schwerpunkt des BRD-Volkes bildet, wird das naturgemäß anders aussehen.

Bärwolf
18.01.2008, 17:21
[/COLOR][/I]
-------------------------------------------------

Zumindest könnt ihr ja mal am 27.Jan.2008 den Geburtstag von Wilhelm II. feiern.

Aber nicht vergessen zu "wählen" in Hessen und Niedersachsen / Hamburg:D

Machen wir sowieso. In Berlin steigt eine große Kaiser-Wilhelm-Party zu seinem Geburtstag! Hessenwahl? Wozu? Kaiser Wilhelm steht nicht auf der Liste. :D

kritiker_34
18.01.2008, 17:22
Danke für deinen Beitrag Brutus!


Sehr schön geschrieben!

Ich hab da noch etwas:

Rede Wilhelm II. - Denkmalsenthüllung, 22. März 1905, Bremen

Ich habe mir gelobt, auf Grund meiner Erfahrungen aus der Geschichte, niemals nach einer öden Weltherrschaft zu streben, denn, was ist aus den großen sogenannten Weltreichen geworden? Alexander, Napoléon I., alle die großen Kriegshelden, im Blute haben sie geschwommen und unterjochte Völker zurückgelassen, die beim ersten Augenblick wieder aufgestanden sind und ihre Reiche zum Zerfall gebracht haben.
Das Weltreich, das ich mir erträumt habe, soll darin bestehen, daß vor allem das neuerschaffende Deutsche Reich von allen Seiten das absoluteste Vertrauen als eines ruhigen, ehrlichen, friedlichen Nachbarn genießen soll, und daß, wenn man dereinst vielleicht von einem deutschen Weltreich oder von einer Hohenzollern-Weltherrschaft in der Geschichte reden sollte, sie nicht auf Eroberungen durch das Schwert begründet sein wird, sondern durch gegenseitiges Vertrauen der nach gleichen Zielen strebenden Nationen.

warum nur hat wilhelmII den fähigsten deutschen politiker, bismarck abgesetzt?

mit dem 18.märz 1890 begann der eigentliche niedergangs des deutschen reichs...

Brutus
18.01.2008, 17:26
@ Freiherr:
Ich gehöre zu denen, die mal alles, was deutsch, nationalstaatlich und preußisch gewesen ist, für die widerliche Ausgeburt aggressiver Eroberungsgier gehalten haben. Personifiziert schien mir diese Mentalität vor allem in Bismarck und Willi II, von denen ausgehend dann ein direkter und folgerichtiger Weg zu Adolf Hitler führt.

Kannst Du Dir vorstellen, wie ich aus allen Schuhen gefallen bin, als ich mir mal die originalen historischen Quellen angeschaut habe? Es ist, glaube ich, nicht übertrieben, von einer Revolution des bisherigen Weltbilds zu sprechen. Und kurz darauf kam gleich die nächste. Nun ja, vielleicht ist permanenter Revisionismus ein gute Möglichkeit, jung und elastisch zu bleiben?

Brutus
18.01.2008, 17:32
warum wurde das 1. deutsche reich in versailles gegründet? vwas war denn der grund oder die gründe dafür?

Muß passen, ich weiß es nicht und habe bis jetzt keine Antwort darauf gefunden.

Sterntaler
18.01.2008, 17:33
Anders formuliert: sie wurden der Wirtschaftskraft Deutschlands angepasst und somit etwas von ihrer Härte genommen.

Edit: mit Russland wurde ausgehandelt keine Reparationen an Kriegsschäden mehr zu zahlen.

den Frieden von Brest-Litowsk brauchte der Lenin, da er andere massive interne Probleme hatte.


Anlass der Verhandlungen war der Machtwechsel in Russland nach der Oktoberrevolution, in der die Bolschewiki der russischen Bevölkerung "Brot und Frieden" versprochen hatten. Die russischen Truppen waren kriegsmüde, durch die Revolution Meutereien zugeneigt und oft führungslos. Wirtschaftlich lag Russland weitgehend am Boden. Deshalb ersuchte die bolschewistische Regierung die Mittelmächte um Frieden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedensvertrag_von_Brest-Litowsk

Sterntaler
18.01.2008, 17:35
Nun hat der Strangersteller doch nun gesagt, um welchen Gründungstag ihn es nun geht, also lass doch einfach gut sein.

...na gut. ;)

dieser Titel ist dennoch richtiger:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=56596

malnachdenken
18.01.2008, 17:36
den Frieden von Brest-Litowsk brauchte der Lenin, da er andere massive interne Probleme hatte.


http://de.wikipedia.org/wiki/Friedensvertrag_von_Brest-Litowsk

Ich bezog mich eher auf den Rapalo-Vertrag. Das Russland auch innenpolitische Interessen hatte, ist klar. Dennoch wurden Reparationen ein wenig zurückgeschraubt.

Freiherr
18.01.2008, 17:36
warum nur hat wilhelmII den fähigsten deutschen politiker, bismarck abgesetzt?

mit dem 18.märz 1890 begann der eigentliche niedergangs des deutschen reichs...

Bismarcks Zeit war vorbei. Es wird gern gesagt, mir Bismarck wäre es nicht
"so weit gekommen", was auch immer das heißen mag.
Wahrscheinlich meinen sie die Außenpolitik, aber beachten sie auch die
Ereignisse in den anderen Ländern (1), neue Entwicklungen (2)?

1 - Zum Beispiel war der Tod Queen Victorias ein schwerer Einschnitt, sowie der
Tod des russischen Zaren. Beide waren zwar nicht unbedingt die besten Freunde
Deutschlands, aber sie standen ihm zumindest neutral gegenüber.
Ebenso der russische Schwenk zu französischen Geld und die aufkeimende Deutschfeindlichkeit in der russischen Generalität, die übrigens besonders durch
den Berliner Kongress angefocht wurde.

2 - Man beachte allein die Massenmedien, die in bis dahin unbekannter Weise
Einfluß auf die Bürger und Politik nahmen. Die Medienlandschaft war von außergewöhnlicher Pluralität gekennzeichnet und war vor allem unkontrolliert. Selbst während des Ersten Weltkrieges konnte beispielsweise die englische (!) „Times“ in Berlin von jedermann gekauft werden.

Außerdem weiß man nicht, wie Bismarck auf diesen oder jenen Fall reagiert hätte.
Jedoch hat er seine Zustimmung bei der Krügerdepesche gegeben und
die Reichsleitung dafür in zwei Artikeln gelobt.

"niedergangs des deutschen reichs" mag oberflächlich gesehen für die Außenpolitik stimmen, aber du missachtest hierbei den gesamten Erfolg Deutschlands auf wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, medizinischen und kulturellen Gebiet.

Aber ich wollte nicht über für und wider dikutieren.
Hier geht es um den ersten deutschen Nationalstaat, der gefeiert
werden sollte.

malnachdenken
18.01.2008, 17:37
@ Freiherr:
Ich gehöre zu denen, die mal alles, was deutsch, nationalstaatlich und preußisch gewesen ist, für die widerliche Ausgeburt aggressiver Eroberungsgier gehalten haben. Personifiziert schien mir diese Mentalität vor allem in Bismarck und Willi II, von denen ausgehend dann ein direkter und folgerichtiger Weg zu Adolf Hitler führt.

Kannst Du Dir vorstellen, wie ich aus allen Schuhen gefallen bin, als ich mir mal die originalen historischen Quellen angeschaut habe? Es ist, glaube ich, nicht übertrieben, von einer Revolution des bisherigen Weltbilds zu sprechen. Und kurz darauf kam gleich die nächste. Nun ja, vielleicht ist permanenter Revisionismus ein gute Möglichkeit, jung und elastisch zu bleiben?

Mir sagte mal ein Dozent: "Lieber ein Mensch, der seine Meinung aus fundierten Gründen ändert, als einer, der jahrzehntelang sich nicht weiterentwickelt."

Sterntaler
18.01.2008, 17:37
Ich bezog mich eher auf den Rapalo-Vertrag. Das Russland auch innenpolitische Interessen hatte, ist klar. Dennoch wurden Reparationen ein wenig zurückgeschraubt.

im Waffenstillstand von Brest-Litowsk wurde auch diese Frage im gegenseitigen Interesse geregelt. Lenin hat eine großzügige Geld/Goldleistung vom Deutschen Reich bekommen.

malnachdenken
18.01.2008, 17:38
Muß passen, ich weiß es nicht und habe bis jetzt keine Antwort darauf gefunden.

Es könnte aus Gründen der Demütigung gegenüber dem Feind gewesen sein.

Freiherr
18.01.2008, 17:41
@ Freiherr:
Ich gehöre zu denen, die mal alles, was deutsch, nationalstaatlich und preußisch gewesen ist, für die widerliche Ausgeburt aggressiver Eroberungsgier gehalten haben. Personifiziert schien mir diese Mentalität vor allem in Bismarck und Willi II, von denen ausgehend dann ein direkter und folgerichtiger Weg zu Adolf Hitler führt.

Kannst Du Dir vorstellen, wie ich aus allen Schuhen gefallen bin, als ich mir mal die originalen historischen Quellen angeschaut habe? Es ist, glaube ich, nicht übertrieben, von einer Revolution des bisherigen Weltbilds zu sprechen. Und kurz darauf kam gleich die nächste. Nun ja, vielleicht ist permanenter Revisionismus ein gute Möglichkeit, jung und elastisch zu bleiben?

Ich persönlich halte es für gut und richtig stets alles in Frage zu stellen.
Das mache ich bei mir selbst auch. Wer sich selbst in Frage stellt und
immer wieder sich selbst zu überzeugen weiß, mit Fakten und Wahrheiten,
der kann sich ziemlich sicher sein auf der richtigen Seite zu sein. :]

Freiherr
18.01.2008, 17:43
Es könnte aus Gründen der Demütigung gegenüber dem Feind gewesen sein.

Ja, oder Genugtuung. Nach Jahrhunderten Unterdrückung endlich
dem Erzfeind eins ausgewischt.
Frankreich empfand das natürlich als Schmach.

malnachdenken
18.01.2008, 17:44
Ja, oder Genugtuung. Nach Jahrhunderten Unterdrückung endlich
dem Erzfeind eins ausgewischt.
Frankreich empfand das natürlich als Schmach.

Frankreich hatte das Deutsche Reich (also das alte) jahrhundertelang unterdrückt?
Das wäre mir neu. Vielleicht kannst Du mehr erzählen?

Freiherr
18.01.2008, 17:47
Frankreich hatte das Deutsche Reich (also das alte) jahrhundertelang unterdrückt?
Das wäre mir neu. Vielleicht kannst Du mehr erzählen?

Nicht das "Deutsche Reich", sondern die Deutschen.
Die Zersplitterung Deutschlands als status quo war seit jeher ein wichtiges
außenpolitisches Ziel Frankreichs.

malnachdenken
18.01.2008, 17:48
Nicht das "Deutsche Reich", sondern die Deutschen.
Die Zersplitterung Deutschlands als status quo war seit jeher ein wichtiges
außenpolitisches Ziel Frankreichs.

Die Zersplitterung Deutschlands war aber auch öfters hausgemacht. Aus Konfessionsgründen, Machterhalt etc.

Bärwolf
18.01.2008, 17:50
Die Zersplitterung Deutschlands war aber auch öfters hausgemacht. Aus Konfessionsgründen, Machterhalt etc.

Da kam halt beides zusammen, war halt ein historisch-dialektischer Prozess.

Freiherr
18.01.2008, 17:51
Die Zersplitterung Deutschlands war aber auch öfters hausgemacht. Aus Konfessionsgründen, Machterhalt etc.

Klar, die Machtkämpfe der deutschen Staaten war natürlich vorteilhaft
für Frankreich. Bei der ´48er Revolution lehnte es Frankreich auch ab,
entsprechende Vertreter zu empfangen.

Brutus
18.01.2008, 17:57
Ja, oder Genugtuung. Nach Jahrhunderten Unterdrückung endlich dem Erzfeind eins ausgewischt. Frankreich empfand das natürlich als Schmach.

So sehe ich das auch. Auf der anderen Seite muß man sagen, wer einen Vorwand sucht, um Krieg zu führen und ein neugegründetes Reich zu zerstören, wird ihn finden, egal, ob mit oder ohne Kaiserproklamation in Versailles.

Die franzöischen Eliten hätten sich ja auch darüber freuen können, daß sie einen so unendlich noblen Friedensvertrag bekommen haben und sich auf dieser Grundlage mit dem Deutschen Reich arrangieren können.

Sterntaler
18.01.2008, 17:59
Klar, die Machtkämpfe der deutschen Staaten war natürlich vorteilhaft
für Frankreich. Bei der ´48er Revolution lehnte es Frankreich auch ab,
entsprechende Vertreter zu empfangen.

das ist richtig.

Rheinlaender
18.01.2008, 18:15
das erste deutsche Reich gab es schon vor mehr als 1000 Jahren mit Otto dem Ersten, leichte Geschichtsunkenntnisse?

Wenn die Wahl seines Vaters Heinrich I - diese loeste die bis dato zumindest theoretisch bestehende Reichseinheit des Frankenreiches auf. Nach fraenkischen Recht ware das Ostfraenkische Reich wieder an das Westfraenkische Reich nach dem erbenlosen Tode Konrads gefallen. Die Wahl Heinrich I (des Voglers) zerstoerte diese Reichseinheit formal.

---

Wenn ich auf Kratscherkurs waere, koennte ich nun gut argumentieren, dass jeder Rechtsakt seit 919 ungueltig sei und wir irgentwo einen Nachlommen der Karolinger ausbuddeln muessten.

malnachdenken
18.01.2008, 18:17
Klar, die Machtkämpfe der deutschen Staaten war natürlich vorteilhaft
für Frankreich. Bei der ´48er Revolution lehnte es Frankreich auch ab,
entsprechende Vertreter zu empfangen.

Ich kenne mich in der Geschichte Frankreichs nicht so aus, aber war es zu dieser Zeit nicht eh unter nichtdemokratischer Herrschaft (Napoleon III oder so)?

Rheinlaender
18.01.2008, 18:18
Ein Nationalstaat? Leichte Geschichtsunkenntnisse?

Von der Wahl Heinrich I 919 bis zur Kaiserkroenung Otto I 962 war Deutshcland, wie die anderen europaeischen Staaten, tatsaechlin im "Embryonalzustand" eines Nationalstaates. Die Kaiserkroenung Ottos internationalisierte diese Verhaeltnisse - bis 1806.

Rheinlaender
18.01.2008, 18:22
www.encyclopaedia-germanica.org/de/index.php/Heiliges_R%C3%B6misches_Reich

Sacrum Imperium Nationis Germanicae

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Nochmal zur Verfassung des Heilgen Roemischen Reiches. Der Begriff des "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" beschrieb jene Teile des Reiches, die ueber den Erzkanzler fuer Germanien, den Erzbischof von Mainz, verwaltet wurden in Unterscheidung zu den Teilen in Italien und Gallien (Frankreich). Die reichsgewalt war jedoch nur im "germanischen" Teil nach dem Ende der Stauferherrschaft noch wirklich praesent. In den anderen Teilen war die Zugehoerigkeit nur noch nominal, aber blieb bis zum Ende 1803/06 bestehen.

roxelena
18.01.2008, 18:25
Von der Wahl Heinrich I 919 bis zur Kaiserkroenung Otto I 962 war Deutshcland, wie die anderen europaeischen Staaten, tatsaechlin im "Embryonalzustand" eines Nationalstaates. Die Kaiserkroenung Ottos internationalisierte diese Verhaeltnisse - bis 1806.

Die germanischen Stämme waren aber nie national oder gar nationalistisch ausgerichtet. es waren Zweckbundnisse höchst unterschiedlicher Zusammensetzung. es konnten problemlos Slawen wie auch Nomaden aus der Steppe eingegliedert werden. Auch Gallier und Römer hatten keine Probleme mit sich mit germanischen Stämmen zu verbinden oder auch krieg gegen sie zu führen

Bärwolf
18.01.2008, 18:59
Die germanischen Stämme waren aber nie national oder gar nationalistisch ausgerichtet. es waren Zweckbundnisse höchst unterschiedlicher Zusammensetzung. es konnten problemlos Slawen wie auch Nomaden aus der Steppe eingegliedert werden. Auch Gallier und Römer hatten keine Probleme mit sich mit germanischen Stämmen zu verbinden oder auch krieg gegen sie zu führen

Zu dieser Zeit kannte man den Begriff national oder nationalistisch auch noch gar nicht.

eintiroler
18.01.2008, 19:02
Der erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.

Wichtige Feiertage werden eben gern einmal übersehen, ich wünsche allen "Reichsdeutschen" hiermit noch einen schönen, leider inoffiziellen Feiertag!

roxelena
18.01.2008, 19:11
Zu dieser Zeit kannte man den Begriff national oder nationalistisch auch noch gar nicht.

Die Seuche Nationalismus kam erst im 18.jahrhundert auf

malnachdenken
18.01.2008, 19:12
Die Seuche Nationalismus kam erst im 18.jahrhundert auf

Würde den Nationalismus allgemein nicht als Seuche bezeichnen. Einige Auswüchse, die daraus entstehen, dagegen schon.

Rheinlaender
18.01.2008, 19:15
Die germanischen Stämme waren aber nie national oder gar nationalistisch ausgerichtet. es waren Zweckbundnisse höchst unterschiedlicher Zusammensetzung. es konnten problemlos Slawen wie auch Nomaden aus der Steppe eingegliedert werden. Auch Gallier und Römer hatten keine Probleme mit sich mit germanischen Stämmen zu verbinden oder auch krieg gegen sie zu führen

Deshalb sprach in auch vom "Embryonalzustand"; mir ist vollkommen klar, dass man erst Jahrhunderte spaeter von wirklichen Nationen sprechen kann. Der Unterschied ist eben, dass andere Reiche sich zu Nationen formten, waerend Deutschland in einen Sonderzustand verfiel.

glaubensfreie Welt
18.01.2008, 19:29
Hier steht es war kein Nationalstaat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Heiliges_R%C3%B6misches_Reich

roxelena
18.01.2008, 19:29
Deshalb sprach in auch vom "Embryonalzustand"; mir ist vollkommen klar, dass man erst Jahrhunderte spaeter von wirklichen Nationen sprechen kann. Der Unterschied ist eben, dass andere Reiche sich zu Nationen formten, waerend Deutschland in einen Sonderzustand verfiel.

ich denke, dass der deutsche Nationalstaat sich wegen der Spätfolgen des dreissigjährigen Krieges zeitverzögert bildete.

Der übersteigerte Nationalismus der Bildungsbürger vor allem in Frankreich, Deutschland, Russland führte letztlich zur Katastrophe des ersten Weltkriegs.

Wer jemals als Tourist eines der ehemaligen Schlachtfelder dieses Krieg besucht hat
kann den ganzen Wahnsinn richtiggehend spüren.

Brutus
18.01.2008, 19:37
Die Seuche Nationalismus kam erst im 18.jahrhundert auf

Ja, aber zugleich mit Freiheit, Menschenrechten und Demokratie.

roxelena
18.01.2008, 19:40
Ja, aber zugleich mit Freiheit, Menschenrechten und Demokratie.

Du meinst als nur durch Nationalismus lassen sich Freiheit, Menschenrechte und Demokratie erreichen

malnachdenken
18.01.2008, 19:45
Du meinst als nur durch Nationalismus lassen sich Freiheit, Menschenrechte und Demokratie erreichen

Historisch gesehen war der Nationalismus ausgehend vom Bürgertum ein Hilfsmittel für o.g. Errungenschaften.

Dir sollte klar sein, den Nationalismus immer im zeitlichen Kontext zu sehen.

Brutus
18.01.2008, 19:51
Du meinst als nur durch Nationalismus lassen sich Freiheit, Menschenrechte und Demokratie erreichen

Das hängt von den Umständen ab. In einem Land, das entweder von einer schmarotzenden Aristokratenkaste geknechtet wird, oder unter Fremdherrschaft steht, ganz sicher ja.

Worauf es mir jedoch ankommt, zu verdeutlichen, daß sich Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nur im Rahmen des Nationalstaats verwirklicht haben, und wir mit einem Überhandnehmen des angloamerikanisch-kapitalistischen/russisch-bolschewistischen Inter-Nationalismus auch sämtliche unsere bürgerlichen Freiheiten verlieren werden.

roxelena
18.01.2008, 19:58
Mein Lieblingsgemälde, so muss man das machen und nicht einfach 3 Striche und Kunst drunterschreiben. Hier hat das Bild noch eine Bedeutung und sieht gut aus.

Mit dem Aufkommen der Fotografie wurden diese Maler in die Wüste geschickt

Man brauchte sie nicht mehr.

Viele weitere Berufsgruppen verloren durch die industrielle Revolution ihre Berechtigung

Rheinlaender
18.01.2008, 20:11
ich denke, dass der deutsche Nationalstaat sich wegen der Spätfolgen des dreissigjährigen Krieges zeitverzögert bildete.

Die Entwicklung des Nationalstaates war in eingen anderen Laender zur Zeit des Dreizigjaehrigen Krieges schon abeschlossen - Spanien, Schweden und England. England stand sogar schon mitten in einer buergerlichen Revolution. Der Unterschied beginnt frueher. Waehrend in England z. B. die Tudor-Monarchen einen zentralen Staat aufbauten und und die Feudalherren zu blossen Befehlsempfaengern machten (und die, denen es nicht passte einen Kopf kuerzer) bestand in deutschland keine Zentralmacht, die dazu in der Lage gewesen waere. Karl V versuchte dies erfolglos. Alleine die Auseinadersetzung um das Reichsregiment und sein Unvermoegen die reformation gegen den Willen eines Teils der Reichsfuersten und Freien Staedten auszurotten zeigte die Schwaeche der Zentralgewalt. Das hatte auch seine Vorteile: Waerend England mit dem Monarchen erst Prostestanten verfolgt wurden (Henry VIII), dann Katholiken (Henry VIII und Edward VI), dann wieder Prostanten (Mary I) und schliesslich nach einer Periode relativer Toleranz wieder Katholiken verfolge (Elizabeth I) blieb Deutschland ein solches Wechselbad erspart.


Der übersteigerte Nationalismus der Bildungsbürger vor allem in Frankreich, Deutschland, Russland führte letztlich zur Katastrophe des ersten Weltkriegs.

In Russland spielte das Buergerthum keine Rolle und auch in Deutschland war es nicht sehr maechtig. Wo ich Dir aber recht gebe, ist der Umstand, dass der uebersteigerte Nationalismus hier half den Krieg vorzubereiten und zu fuehren. Wenn man sich heute Propaganda aus der Zet ansieht (und zwar von allen Seiten), so ist diese nur noch peinlich.


Wer jemals als Tourist eines der ehemaligen Schlachtfelder dieses Krieg besucht hat kann den ganzen Wahnsinn richtiggehend spüren.

Man muss sich enfach nur vorstellen, dass hinter jedem Kreuz mindestens ein Mensch steckt, der Hoffnungen hatte, Plaene, eventl jemand liebte oder geliebt wurde - und das als Soldat verkleidete Herr Mueller, Gemuesehaendler, aus Hamburg, eigentlich keinen Grund hatte den auch als Soldat verkleideten Mr. Smith, Greengrocer, aus Chesterford todzuschiessen.

Rheinlaender
18.01.2008, 20:12
Worauf es mir jedoch ankommt, zu verdeutlichen, daß sich Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nur im Rahmen des Nationalstaats verwirklicht haben

Eben nicht - Du siehst in der EU genau das Gegenteil.

Brutus
18.01.2008, 20:14
Eben nicht - Du siehst in der EU genau das Gegenteil.

Wenn die EU demokratisch sein soll, war Auschwitz ein Erholungslager.

Rheinlaender
18.01.2008, 20:20
Wenn die EU demokratisch sein soll, war Auschwitz ein Erholungslager.

Welche Institution der EU ist nicht demokratisch bestellt?

Aldebaran
18.01.2008, 20:29
Eben nicht - Du siehst in der EU genau das Gegenteil.

Das ist die Kausalität verkehrt: Die EU nimmt ja ein Mitglied erst auf, wenn es nach unseren Begriffen demokratisch verfasst ist. Einen Konflikt zu lösen ist sie nicht in der Lage, wie man im Falle Zyperns sieht.

Rheinlaender
18.01.2008, 20:33
Das ist die Kausalität verkehrt: Die EU nimmt ja ein Mitglied erst auf, wenn es nach unseren Begriffen demokratisch verfasst ist. Einen Konflikt zu lösen ist sie nicht in der Lage, wie man im Falle Zyperns sieht.

Sie ist in der Lage einen Konflikt zwischen EU-Staaten zu loesen. Hierfuer gibt ein ziemlich klares Proocedure, was sie nicht so einfach kann ist einen militaerischen Konflikt nach zu loesen.

Margrit
18.01.2008, 23:16
Der erste deutsche Nationalstaat wurde am 18. Januar 1871 gegründet.
Warum wird das nicht gefeiert?

137 Jahre Deutsche Einheit!

Es sollte die Flagge gehisst und ein Staatsakt begangen werden.


Du stellst aber komische Fragen.
Es sit ein deutscher!!!! Geschichtstag, ein deutscher Gedenktag.
Der muss nicht gefeiert werden.
Deutschland ist doch ohnehin Scheiße also muss man auch keine deutschen Gedenktage feiern.

Du vergißt, dass wir in einem Land leben, wo die Mehrheit der Politker Deutschlandhasser sind

Schwarzer Rabe
18.01.2008, 23:22
Glückwunsch Deutschland!

kritiker_34
19.01.2008, 01:37
Aber ich wollte nicht über für und wider dikutieren.
Hier geht es um den ersten deutschen Nationalstaat, der gefeiert
werden sollte.

mit hurra feiern ist mir nicht, eben weil es details gibt, welche mich eher nachdenklich machen.

also warum wurde das 1. deutsche reich in versailles und nicht in berlin oder anderswo gegründet ?

kritiker_34
19.01.2008, 01:40
im Waffenstillstand von Brest-Litowsk wurde auch diese Frage im gegenseitigen Interesse geregelt. Lenin hat eine großzügige Geld/Goldleistung vom Deutschen Reich bekommen.

das war wohl die erste "wiedergutmachungszahlung" welche solange fortgezahlt werden müssen, bis die parasiten es geschafft haben, die deutsche wirtszelle endgültig zu zerstören...

Freiherr
19.01.2008, 09:15
Mit dem Aufkommen der Fotografie wurden diese Maler in die Wüste geschickt

Man brauchte sie nicht mehr.

Wilhelm II. ließ sich noch oft malen. :]

Landogar
19.01.2008, 11:46
ganz genau:

Der Zusatz "deutscher Nation" kam erst im 16.Jhr. auf...

Rheinlaender
19.01.2008, 12:08
Der Zusatz "deutscher Nation" kam erst im 16.Jhr. auf...

... und wie gesagt bezeichnete den "germanischen Reichsteil".

Mütterchen
19.01.2008, 15:00
ich finde es sowieso beschämend, wie wenig Paraden, Feuerwerke, Feste usw. am Nationalfeiertag stattfinden. Die deutsche Einheit ist doch eine unbefangene Sache. Wenn ich an der Regierung bin, wird neben dem 18.01. und dem 3.10. noch der 20.7. und der 17.06. alle zu nationalen Feiertagen gemacht, da wird der geschichtslosen Jugend dann im Fernsehen per Staatsdekret jeweils nur Phönix freigeschalten :]


Ich frag das nur, weil ich gerne für einige Zeit im Voraus plane: wann- ungefähr- wird das denn sein?

Bärwolf
19.01.2008, 15:35
Ich frag das nur, weil ich gerne für einige Zeit im Voraus plane: wann- ungefähr- wird das denn sein?

:rofl: :top: :lach: :lach: :lach: :wink: :prost: :klatsch: :bounce: :dumbo: :banane:

-SG-
20.01.2008, 12:43
Ich frag das nur, weil ich gerne für einige Zeit im Voraus plane: wann- ungefähr- wird das denn sein?

Das mit der Regierung in genau 17 Jahren, das mit den Feiertagen kann ich allerdings noch nicht so sicher versprechen

Mütterchen
20.01.2008, 19:32
Das mit der Regierung in genau 17 Jahren, das mit den Feiertagen kann ich allerdings noch nicht so sicher versprechen

Also dann 2025 - das merk ich mir vor.
Ich hab übrigens noch nicht viele Leute getroffen, die sich so sicher sind, wie ihre Zukunft mal aussehen wird.

Respekt!

-SG-
21.01.2008, 14:24
Also dann 2025 - das merk ich mir vor.
Ich hab übrigens noch nicht viele Leute getroffen, die sich so sicher sind, wie ihre Zukunft mal aussehen wird.

Respekt!

Zumindest den Schein muss ich wahren, als wäre das schon sicher, das macht sich immer gut;)

Drosselbart
21.01.2008, 14:27
Wilhelm II. ließ sich noch oft malen. :]

Der damalige Souverän ließ sich malen - der heutige Souverän (das Volk) läßt sich nur noch anschmieren.

Mütterchen
21.01.2008, 14:30
Zumindest den Schein muss ich wahren, als wäre das schon sicher, das macht sich immer gut;)

Ja, zumindest mich hat es schwer beeindruckt !:)

Bärwolf
21.01.2008, 16:37
Der damalige Souverän ließ sich malen - der heutige Souverän (das Volk) läßt sich nur noch anschmieren.

:)) :rofl: :top: :lach: :lach: :lach: :punk: :chee: :bounce: :dumbo: :banane: :dr:

Freiherr
23.01.2008, 16:07
:)) :rofl: :top: :lach: :lach: :lach: :punk: :chee: :bounce: :dumbo: :banane: :dr:

Da muss ich dir zustimmen.

Efna
23.01.2008, 16:15
das erste deutsche Reich gab es schon vor mehr als 1000 Jahren mit Otto dem Ersten, leichte Geschichtsunkenntnisse?

nicht durch Otto den ersten sondern es war Heinrich der Vogler der das Ostfrankenreich als Regnum Teutonicon(Reich der Deutschen) bezeichnete, allerdings war das kein Nationalstaat.