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Vollständige Version anzeigen : Kollektivismus oder Individualismus?



Nichtraucher
25.09.2004, 17:35
Ich halte den Individualismus für besser.

tabasco
25.09.2004, 19:11
Ich halte den Kollektivismus für besser.

Siran
25.09.2004, 21:45
Wäre es nicht besser, erstmal zu definieren, was jeder überhaupt unter Individualismus und Kollektivismus versteht?

Manfred_g
26.09.2004, 01:05
Wäre es nicht besser, erstmal zu definieren, was jeder überhaupt unter Individualismus und Kollektivismus versteht?

Nein!! Warum immer alles so kompliziert machen? :)) :D
Klick Dich frei...und grins dabei...

Nichtraucher
26.09.2004, 11:37
Wäre es nicht besser, erstmal zu definieren, was jeder überhaupt unter Individualismus und Kollektivismus versteht?

Individualismus: Jeder kann sein Leben so gestalten, wie er es möchte. Also sehr fortschrittlich.

Kollektivismus: Das Leben ist von Geburt an vorgeplant. Beispiel: Jede Frau heiratet spätestens mit 20 und hat danach nur noch als Gebährmaschine zu funktionieren. (Das war u. a. das Idealbild der Nazis.)
Kollektivismus findet seine Befürworter in extremistischen Kreisen, also bei Nazis, Kommunisten und Islamisten.

mlptrainer
26.09.2004, 13:11
Ich halte den Individualismus für besser.

Persönlich hat es mich immer angewidert, mich einer Gruppe unterordnen oder anschließen zu müssen.

Deswegen habe ich es z.B. in Sportvereinen nie lange ausgehalten.
Ich war auch immer ein ziemlicher Einzelgänger.

Andererseits kann man mit einem Kollektiv mehr erreichen, als alleine, wenn diese Gruppe aus richtigen Leuten besteht.

Von Massenorganisationen würde ich nur etwas halten, wenn ich dort was zu sagen hätte.

Gruppen sind nur Sinn&Zweck für die Umsetzung von Zielen einiger Weniger.

Notstand
26.09.2004, 14:56
Ist es nicht auch so dass man sich auch in einer gruppe Bilden kann >> siehe schule oder seinen Geist erweitern kann?!
Ich denke auch als Individualist sollte man sich irgend einer gruppe anschliesen ein Einzelgänger ist ja nicht gleich ein Individualist oder?!
Und nicht jeder der einer Gruppe oder einem verein angehöhrt ist automatiusch ein Kollektivist (heißt des so? :rolleyes:

Nichtraucher
26.09.2004, 15:18
Und nicht jeder der einer Gruppe oder einem verein angehöhrt ist automatiusch ein Kollektivist (heißt des so? :rolleyes:

Das nicht. Früher war es aber so, dass z. B. (zumindest auf dem Dorf) jeder Lehrer im Gesagsverein und Eisenbahner im Sportverein waren. Dieser vorgefertigte Lebensalltag ist einfach typisch für den Kollektivismus. Freie Lebensgestaltung ist das Feindbild eines jeden Kollektivisten.

Notstand
26.09.2004, 19:08
Heute Repräsentieren die Vereine aber nicht mehr den stand in der Gesellschaft sondern sind dazu da die Mitgleider zu informiren zu unterhalten und zu schulen der aspeckt das jeder Lehrer heute im Gesangsverein sein muss ist heute wohl mehr als hinfällig.

spongebob goebbels
09.10.2004, 22:07
auch wenn ich es fast schon unerträglich finde mit dem nichtraucher einer meinung zu sein stimme ich klar für den individualismus.

Sigi
25.10.2004, 14:18
Wiso zwischen beiden Extremen wählen? Darf man nicht mehr das Mittelmaß suchen?

Nichtraucher
31.10.2004, 13:37
auch wenn ich es fast schon unerträglich finde mit dem nichtraucher einer meinung zu sein stimme ich klar für den individualismus.

Was ist denn schlimm daran, mit mir einer Meinung zu sein? Hast du Angst vor einer fortschrittlichen Gesellschaft?

Leyla
31.10.2004, 17:19
Individualismus: Jeder kann sein Leben so gestalten, wie er es möchte. Also sehr fortschrittlich.

Kollektivismus: Das Leben ist von Geburt an vorgeplant. Beispiel: Jede Frau heiratet spätestens mit 20 und hat danach nur noch als Gebährmaschine zu funktionieren. (Das war u. a. das Idealbild der Nazis.)
Kollektivismus findet seine Befürworter in extremistischen Kreisen, also bei Nazis, Kommunisten und Islamisten.

Was ist denn bitte an Zwangsheirat und Kleinfamilie kollektivistisch? Ein Kollektiv ist ein wesentlich größerer Zusammenhang. Es birgt zwar die Gefahr der Gruppendynamik, bietet aber unter Umständen auch einen gewissen Schutz vor familiären Unterdrückungsmechanismen. Für Kinder ist es beispielsweise ein gewisser Schutz vor den Agressionen überforderter Mütter und Väter, wenn sie noch andere erwachsene Bezugspersonen haben.

Roter Prolet
31.10.2004, 17:21
Seh ich auch so.

moxx
31.10.2004, 17:49
ich hab jetzt zwar für individualismus gestimmt, aber des kann ja auch hießen, dass ich mich individuel für ein kollektiv entscheide.
z.b. organisier ich hier im wohnheim unseren gemeinschaftsraum mit. und im sommer haben wir ihn auf eigene faust renouviert, ohne das uns es jemand vorgeschrieben hat. was ich sagen will ist: es macht spass sich für ein kollektiv zu engaieren aber nur wenn es freiwillig ist.

Vietminh
01.11.2004, 19:52
Es ist euch klar, dass ein Unterschied zwischen einem Individuum und einem Individualisten besteht?

Ein Individuum kann man auch in einem Kollektiv sein!

Ein Individuallist hingegen zieht Eigenschaften, wie Machtstreben, Egoismus, Hedonismus etc., sozialen und gemeinschaftlichen Werten vor.

Oder wie seht ihr das?

Manfred_g
01.11.2004, 20:09
Es ist euch klar, dass ein Unterschied zwischen einem Individuum und einem Individualisten besteht?

Ein Individuum kann man auch in einem Kollektiv sein!

Ein Individuallist hingegen zieht Eigenschaften, wie Machtstreben, Egoismus, Hedonismus etc., sozialen und gemeinschaftlichen Werten vor.

Oder wie seht ihr das?

Anders!

Vielleicht ist ein Individualist auch nur ein Mensch, der intelligent und mutig genug ist, sich nicht geistig gleichschalten zu lassen und der da, wo andere wie die Lemminge ihrem Guru nacheifern immer noch weiß, das selber denken schlau macht.

Vietminh
01.11.2004, 20:33
Die Fähigkeiten, die Sie gerade aufgezählt haben, sind die, die einem Individuum auch zufallen können.

Abr ich gebe es zu, ich habe nur die schlechten Sachen aufgezählt, weil ich den Threadersteller dazu provozieren wollte, Individualist genau zu definieren.

Welche Ideologien stehen einem Individualisten denn z.B. nahe?

Nichtraucher
01.11.2004, 21:24
Welche Ideologien stehen einem Individualisten denn z.B. nahe?

Alle, die mit Freiheit zu tun haben. Folglich fallen Kommunismus, Nationalsozialismus, Faschismus und religiöser Fanatismus schonmal weg.

Vietminh
01.11.2004, 21:44
Und ein Manchester-Liberalismus wäre freiheitlich?

Manfred_g
01.11.2004, 21:46
Die Fähigkeiten, die Sie gerade aufgezählt haben, sind die, die einem Individuum auch zufallen können.

Abr ich gebe es zu, ich habe nur die schlechten Sachen aufgezählt, weil ich den Threadersteller dazu provozieren wollte, Individualist genau zu definieren.

Welche Ideologien stehen einem Individualisten denn z.B. nahe?

Ich würde beinahe sagen, daß das zwei Begriffe sind, die nur sehr schwach miteinander konkurrieren.
Etwa wie "nachts ist es kälter als draussen" um ein blödes -ok- aber vielleicht doch anschauliches Beispiel zu nennen.
Ein Individualist ist für mich ein Mensch, der sein Leben, oder Bereiche davon, wenig nach der Erwartungshaltung einer Mehrheit ausrichtet. Das sagt aber zunächst noch gar nichts darüber aus ob das gut oder schlecht ist.

Ich glaube auch, daß man bestenfalls Tendenzen dahingehend nennen kann, inwieweit politische Systeme einen Individualisten in seiner Person hemmen oder fördern.
Tendenziell würde ich sagen Individualismus paßt zum Liberalismus, wird aber vom Sozialismus eher gehemmt.

Das ist aber wirklich nur tendenziell. Ich glaube auch, daß Individualist und Individualismus nur beschränkt sich gegenseitig bedingen.
Nimm das harmlose, aber beliebte und weit verbreitete "Männerhobby" Autobasteln und vergleiche die alte BRD mit der DDR.

Schon mit mittlerem Kosten- und Phantasieaufwand konnte (und kann) man im Westen aus einem Durchschnittskadett einen wirklich originellen getunten Feger machen. Das ist ein Ansatz für geförderten Individualismus. (Hemmschuh:der TÜV) In anderen Ländern ist es noch Extremer.

Und im Osten? Keinen Kadett, geschweige denn große Auswahl an Zubehörteilen. Wenn da einer mit unsäglich viel Mühe, Phantasie, Ergeiz und Fachkenntnissen aus seinem Trabi ein lustiges Vehikel gemacht hat, war das eher "gehemmter Individualismus", schließlich wurde er ja durch nichts gefördert. Weder durch eine Industrie, noch durch das System.
Dennoch kann aber grade besagter DDR-Bastler ein viel größerer Individualist sein, als der Westler dem ja viel persönliche Leistung abgenommen wird. Grade wegen der Probleme von aussen und grade wegen des zu erbringenden Ehrgeizes kann das so sein.
Kurzum:
Ich sehe die ganze Fragestellung als sehr komplex an. Individualist und Individualismus haben nur bedingt miteinader zu tun.

Nichtraucher
06.11.2004, 15:09
Und ein Manchester-Liberalismus wäre freiheitlich?

Inwiefern wäre er denn gegen die Freiheit?