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Vollständige Version anzeigen : Arbeitsmoral



tabasco
24.09.2004, 21:04
Auf der Such nach was ganz anderem bin ich auf den folgenden Forum gestoßen...zum Thema Arbeitsmoral der Deutschen ... siehe http://www.123recht.net/forum_topic.asp?topic_id=27282.

Einerseits - Arbeitslosigkeit, Weltuntergang, Hartz 4, man möge doch denken, wer einen Job hat und davon noch sich ein Brötchen mit Butter finanzieren kann l, möge sich doch freuen. Ah aber nein.
Denn bei dem Typen (siehe Link) kommen ganze 1STUNDE 40MINUTEN an Überstunden pro Woche zusammen. Ich lache mich da tot. Würde gerne wissen, was er so beruflich macht...

Beim Totlachen aber kommen mir so einige widersprüchliche Gedanken im Sinne - einerseits halte ich das arbeitsfrei Wochenende und 40-Stunden-Woche für eine kulturelle Errungenschaft. Andererseits aber muss ich selbst so um 55-60 Stunden pro Woche arbeiten und das weder bezahlt noch mit Freizeit ausgeglichen. Ausbeutung halt. Und das lässt man mit sich machen aus der purer Angst von "Arbeitslosigkeit, Weltuntergang, Hartz 4".

Wat denkt (die Fähigkeit unterstelle ich mal...) Ihr so darüber?

Manfred_g
25.09.2004, 23:59
Auf der Such nach was ganz anderem bin ich auf den folgenden Forum gestoßen...zum Thema Arbeitsmoral der Deutschen ... siehe http://www.123recht.net/forum_topic.asp?topic_id=27282.

Einerseits - Arbeitslosigkeit, Weltuntergang, Hartz 4, man möge doch denken, wer einen Job hat und davon noch sich ein Brötchen mit Butter finanzieren kann l, möge sich doch freuen. Ah aber nein.
Denn bei dem Typen (siehe Link) kommen ganze 1STUNDE 40MINUTEN an Überstunden pro Woche zusammen. Ich lache mich da tot. Würde gerne wissen, was er so beruflich macht...

Beim Totlachen aber kommen mir so einige widersprüchliche Gedanken im Sinne - einerseits halte ich das arbeitsfrei Wochenende und 40-Stunden-Woche für eine kulturelle Errungenschaft. Andererseits aber muss ich selbst so um 55-60 Stunden pro Woche arbeiten und das weder bezahlt noch mit Freizeit ausgeglichen. Ausbeutung halt. Und das lässt man mit sich machen aus der purer Angst von "Arbeitslosigkeit, Weltuntergang, Hartz 4".

Wat denkt (die Fähigkeit unterstelle ich mal...) Ihr so darüber?

Z.B. denke ich grade, daß die 40h Woche wohl zwar von den Arbeitgebern her errungen wurde, aber nicht von den Marktgesetzen her. Sonst könnten wir sie nämlich halten. Oder, wir haben sie uns wieder "abringen" lassen von Ländern die fleißiger oder schlauer waren, sich nicht auf ihren Loorbeeren ausgeruht haben und letztlich auch die Früchte der Arbeit nicht verschenkt haben als wäre sie aus einem Füllhorn.
Weiterhin frage ich mich grade, was und für wen du arbeitest. 60 Std. Woche ohne jegliche Anerkennung ist schon heftig, aber ich kenne die genauen Umstände nicht.

derNeue
26.09.2004, 08:39
Im Moment sind die Zeiten in Deutschland hart.
Da muß auch schon mal ohne Lohnausgleich mehr oder viel mehr gearbeitet werden. Die Erfahrung machen viele. Die Gewerkschaften haben z.Z. schlechte Karten.
Ändern wird sich das nur, wenn es in Deutschland wirtschaftlich wieder aufwärts geht, wenn wieder mehr Arbeitskräfte gebraucht werden oder das Überangebot an Arbeitskräften abnimmt. Erst dann werden auch die Arbeitnehmerrechte wieder mehr zur Geltung kommen. Eine "kulturelle Errungenschaft" muß eben auch immer finanziert werden.
Es ist im Grunde eine Wirtschaftsdiskussion und eine politische Diskussion.
Viele denken immer noch, es sei eine Frage der "Gerechtigkeit" oder der "Kulturellen Errungenschaften". Das ist es nicht.

Liegnitz
26.09.2004, 15:53
Arbeit ist notwendige Last. Stress. Druck, Ärger,Intrigen,Mobbing.Krankheit,Herzinfarkt.

Hingegen Freizeit ist Entspannung,Freude,Hobby,Kräfte sammeln.Gesundheit.

tabasco
26.09.2004, 16:15
Arbeit ist notwendige Last. Stress. Druck, Ärger,Intrigen,Mobbing.Krankheit,Herzinfarkt.
Hingegen Freizeit ist Entspannung,Freude,Hobby,Kräfte sammeln.Gesundheit.
Wo ist dann die Grenze zu Sklaverei?
a) ich muss arbeiten, solange die Arbeit da ist. Ob es nun 40, 50, 60 oder 70 Stunden pro Woche sind, interessiert niemanden. Versichert bin ich ja wie jeder Arbeitnehmer für lediglich 10 St. am Tag (manche Ausnahmen nicht mitgerechnet, die treffen eher nicht zu). Für alles was darüber hinaus geht zahl die Krankenkasse nicht mal einen Rollstuhl.
b) Im Vertrag steht - der Arbeitnehmer kann nach Bedarf für andere Tätigkeiten engagiert und beim Bedarf auch an andere Firmensitze versetzt werden.
c) Wenn ich vor lauter Übermüdung chronisch krank werde, kan mich der Arbeitgeber jederzeit kündigen, wenn ihn das Durchbezahlen eines kranken Arbeitnehmers als "unzumutbar" vorkommt.
d) Ich kann sowohl aus dem Urlaub als auch aus dem Wochenende "raustelefoniert" werden.
e) Und wenn ich nach ein Paar Jährchen keine Kraft mehr habe um zu ochsen wie ein Vieh, dann wird es heißen "der Angestellter Teufelchen kann den Anforderungen, die an uns der moderne Markt stellt, nicht mehr entsprechen.

und wo ist denn "Freizeit ist Entspannung,Freude,Hobby,Kräfte sammeln.Gesundheit" ?

tabasco
26.09.2004, 16:17
oder meckere ich rum? A, Sigi?

tabasco
26.09.2004, 17:16
ah so....wie ich doch selbst darauf nicht gekommen bin... :lol:

Patrick Bateman
30.10.2004, 00:46
Als Lohnsklave stand ich bzgl. Arbeitsmoral immer auf dem Standpunkt:

Lieber einen Bauch vom Saufen, als einen Buckel vom Schaffen.

Manfred_g
30.10.2004, 00:57
ich muss arbeiten, solange die Arbeit da ist. Ob es nun 40, 50, 60 oder 70 Stunden pro Woche sind, interessiert niemanden....


Krankenschwester? Pflegeberuf?

tabasco
30.10.2004, 14:04
Krankenschwester? Pflegeberuf?
Quatsch. Art Director in einer Agentur...

Manfred_g
30.10.2004, 17:19
Quatsch. Art Director in einer Agentur...

Naja knapp daneben. Beim nächsten mal hätte ich's gehabt... es heißt ja: "dreimal darfst Du raten". :2faces:

Wirst Du nicht durch ein fürstliches Gehalt entlohnt?

tabasco
30.10.2004, 21:34
Wirst Du nicht durch ein fürstliches Gehalt entlohnt?
"fürstliches Gehalt" (was verstehst Du denn darunter :2faces: ? )bezieht sich auf 40 Arbeitsstunden, Verantwortung, Fähigkeiten etc. Und nicht darauf, dass ich nach einer 65-Stunden-Woche (gerade letzte gewesen) kurz vor dem Umkippen stehe.

ahaha
31.10.2004, 12:56
"fürstliches Gehalt" (was verstehst Du denn darunter :2faces: ? )bezieht sich auf 40 Arbeitsstunden, Verantwortung, Fähigkeiten etc. Und nicht darauf, dass ich nach einer 65-Stunden-Woche (gerade letzte gewesen) kurz vor dem Umkippen stehe. Und mit dieser Denke verkaufst Du Werbespots?

Leyla
31.10.2004, 17:03
So was nennt sich Entfremdung. Ich hatte auch noch nie einen Job, den ich übers Geldverdienen hinaus als sinnvoll empfunden hätte.

tabasco
31.10.2004, 17:53
Und mit dieser Denke verkaufst Du Werbespots?
nein. Ich bin nicht im Werbebereich tätig.


So was nennt sich Entfremdung.
verstehe ich nicht- Entfremdung? Was meinst Du?


Ich hatte auch noch nie einen Job, den ich übers Geldverdienen hinaus als sinnvoll empfunden hätte.
Ich sehe meinen Job nicht als "sinnlos" an - ich glaube sogar, Menschen Freude mit meiner Arbeit zu bringen. Ich wüsste auch nicht - wie das geht, einen Job zu erledigen, ohne dabei das Gefühl zu haben, ich tue was sinnvolles. Macht Dir Dein Job keinen Spaß? ?(

Ich habe neulich eine Statistik im Fokus gelesen: 12% der Angestellten sind mit Leib und Seele bei ihrem Job dabei, 70% tun ihre Pflicht und der Rest hat bereits innerlich gekündigt...

Leyla
31.10.2004, 18:05
Wenn meine materielle Existenz davon abhängt, eine Pflicht zu tun, die ich moralisch nicht unbedingt als MEINE Pflicht ansehe, dann tue ich eben diese Pflicht. Innerlich gekündigt haben kann ich trotzdem. Und das nur 12 % ihre Arbeit wirklich gerne tun, ist schon traurig genug, spricht aber keineswegs gegen die anderen 88 %. Gesellschaftlich sinnvolle Arbeit wie Kinderbetreuung und Altenpflege wird doch hier permanent abgewertet. Denen, die aus Überzeugung einen sozialen Beruf gelernt haben, wird doch momentan suggeriert, dass sie jederzeit durch unmotivierte 1-Euro-Kräfte zu ersetzen sind.

Ich habe bis jetzt nur meine ehrenamtlichen Aktivitäten als sinnvoll empfunden, hatte aber irgendwann keine Energie mehr dafür übrig, weil ich Geld verdienen musste.

moxx
31.10.2004, 18:12
ich mach alten und behinderten pflege, jedoch nicht aus überzeugung. aber es ist ein guter job für einen studenten. ich muss nur nachts arbeiten und des circa einmal die woche, meistens samstags.
naja, aber ich bin ja auch noch student und 24sws bedeuten immer nochmal 24 stunden nachbereiten. sind schon 50 stunden dann noch arbeiten nochmal 12 stunden sind wir bei 62 stunden. dann mach ich noch "ehrenamtlich", dinge für des wohnheim in dem ich wohne sind dann circa 70 stunden die woche.
allerdings macht es mir die meiste zeit spass. JUHU!!!!

und ich hab ne freundin mit der ich mich beim kochen abwechsel, dass ist echt praktisch. also liebe studenten mein tipp:
immer einen lebenspartner suchen der gerne und gut kocht.

tabasco
31.10.2004, 18:14
sind dann circa 70 stunden die woche.
...und wann studierst Du?

moxx
31.10.2004, 18:29
hab ich doch gerade mitgerechnet, da ich student bin ist meine hauptaufgabe, zu studieren. und 24 SWS plus nachbereiten machen den größten teil aus. nämlich 48 stunden.

tabasco
31.10.2004, 19:16
Tja, dann darfst du dich aber nicht beschweren, wenn in deinem Portemonnaie Ebbe herrscht.
Modenchen, ich hab Dich hier vermisst :2faces: .
Die richtig Reichen sind auch nicht von richtig viel "Schaffen" richtig reich geworden.

ahaha
31.10.2004, 20:34
Tja, dann darfst du dich aber nicht beschweren, wenn in deinem Portemonnaie Ebbe herrscht.
Ein Hoch der Prostitution.