PDA

Vollständige Version anzeigen : "Die Schuhteststrecke" - wie kann man so ein System noch rechtfertigen



Beverly
04.01.2008, 12:04
Gestern - Donnerstag, 3. 1. - kam in einer Doku auf "1 extra" mit dem Thema Autarkiebestrebungen im Dritten Reich auch ein Bericht über eine so genannte "Schuhteststrecke".

Diese Anlage war in einem KZ als recht langer Weg mit allen denkbarem Untergrund, auf dem die Industrie neue Schuhe testen konnte. "Tester" ware KZ-Häftlinge und die Industrie zahlte der SS pro Häftling und Tag eine Gebühr. Die eh geschwächten und unterernährten Häftlinge mussten auf der Schuhteststrecke bis zu 40 (!) Kilometer am Tag laufen. Viele überlebten das nicht.

Im Web habe ich dazu folgenden Artikel gefunden:


Tod durch Laufen im Kreis

Die Göttinger Historikerin Anne Sudrow hat für ihre Magister-Arbeit über die Schuhteststrecke im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Auszeichnung für Technik- und Industrieforschung erhalten, meldet die "Junge Welt". Auf dieser Strecke wurden im Interesse der Industrie Ersatz-Materialien für Sohlenleder auf Abriebfestigkeit hin überprüft:

Die Prüfstrecke im KZ war mit unterschiedlichen Materialien wie Sand, Beton, Kopfsteinpflaster oder Rollsplit belegt. Die ausgewählten Häftlinge mußten darauf täglich bis zu 40 Kilometer absolvieren, berichtet die Historikerin. Viele Betroffene hätten diese Anforderungen nicht überlebt und seien an Entkräftung oder an nicht behandelten Entzündungen der Füße gestorben.

Quelle http://members.aon.at/robert.holzbauer/archiv.htm

Das "Schöne" daran ist, dass diese "Teststrecke" nur eines von vielen, vielen grausigen Details ist, mit dem die Nazis noch über 60 Jahre nach dem Zusammenbrauch ihren Reichsirrenhauses auf sich aufmerksam machen. Diese Details kommen zu mir sozusagen ungebeten aus so vielen verschiedenartigen Quellen, dass sie einfach wahr sein müssen. Egal ob aus der Geschichtswissenschaft zur Doku aufbereitet oder von Zeitzeugen resp. deren Kindern und Enkeln. Manche waren von Anfang an Opfer des Systems andere waren kleine brave Reichsbürger, die dann erleben mussten, was die Nazis aus Deutschland machten.

So hat mir ein Freund erzählt, dass die Nazis schwer verkrüppelte deutsche Soldaten erschossen haben, weil das wohl billiger war als die Last mit Krüppeln, denen beide Beine fehlten. Zwangsarbeit war in ihrem System so weit verbreitet, dass sich nach dem Endsieg im Falle von Engpässen aus dem Auslang wohl auch die Volksgenossen auf ein Dasein hätten "freuen" können, gegen das selbst Hartz IV noch Luxus ist :rolleyes:

Dass "die anderen auch und blah" rettet da nichts, egal ob die KZs eine Erfindung von Lord Kitchener sind oder Stalin ebenso wütete wie Hitler. Im Falle der Nazis habe ich zudem den Eindruck, dass sie hinsichtlich der kranken Phantasie, mit den sie ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle machten ehe sie es beendeten, redkordverdächtige Maßstäbe setzten. Mordsysteme etwa in vormodernen Gesellschaften waren eine Sache von weitgehend ungebildeten Leuten, die über keien große technischen Möglichkeiten verfügten. Selbst die Russen unter Stalin hinkten in der Masse bildungsmäßig und vom Lebensstandard noch hinter den Deutschen her.
Die Nazis verleiteten nun eines der kulturell und geistig am weitesten entwickelten Völker zum Verbrechen und stellten die nicht unbeträchtlichen intellektuellen Ressourcen der Deutschen in den Dienste des Verbrechens. Dass man Häftlinge z. B. totschlägt, kam vielleicht schon bei den Assyrern vor. Doch Ideen wie eben diese "Schuhteststrecke" setzen eine so kranke Kombination aus Intellekt und Sadismus voraus, dass man darüber nur den Kopf schütteln kann. Da waren keine Azteken am Werk, die glaubten ohne Menschenopfer ginge die Welt unter. Da wurden nüchtern und sachrational und völlig pervertiert eben Schuhe getestet :rolleyes: - die "Dialektik der Aufklärung" in Reinform!

Letztendlich entfernt sich der NS damit so weit von jeder geistigen Grundlage, dass man ihn "von außen" eigentlich mit keiner Ideologie in Bezug setzen kann. Da waren weder Nationalisten noch Sozialisten noch Deutsche noch Arbeiter am Werk, das waren nur noch Psychopathen.

Im Falle Stalins hat selbst Chruschtschow gesagt, dass er ein Verbrecher war. Ein - wenn auch halbherziges - Schuldeingeständnis. Große Teile der Linken wollten von dem Herrn Dschugaschwili eh nichts wissen - sie sahen sich nicht zu Unrecht unter ihm wohl eher im GULAG als beim Aufbau des Sozialismus. Diskussionsbedarf besteht da vor allem bei der Frage inweit die von Lenin und den Bolschewiki geschaffenen Strukturen den Aufstieg Stalins begünstigten.
Bei den Russen selbst habe ich den Eindruck, dass da nur diejenigen Gestalten noch Stalin hochhalten, die für ein Russland sind, wo das Volk weiterhin gnadenlos unterdrückt wird.

Womit wir bei der Frage sind, warum so viele Rechte noch am NS festhalten, sich offen und provokant oder heimlich und verdeckt zu ihm bekennen. Für mich ist da nicht einmal mehr eine Ideologie dahinter - das Verbrechen hat hinsichtlich Quantität und Qualität, Leiden der Opfer und kranker Fantasie der Täter solche Ausmaße angenommen, dass es jeden anderen Sinn und Zweck zunichte macht.
So eine zugleich banale wie begrüßenswerte Sache wie etwa eine Schnellbahnstrecke hätte im NS mit Sicherheit dazu geführt, dass sie Zwangsarbeiter hätten bauen müssen. Bei ihrer Einweihung hätten dann Himmler gesagt: was scheren die 10 000 toten Russenweiber, wenn ich jetzt mit 200 km/h durch Deutschland fahren kann.

Tolles Utopia, vielleicht sollten seine Apologeten erst eine Runde auf der Schuhteststrecke absolvieren, ehe sie es das nächste Mal rechtfertigen.

Wolf
04.01.2008, 12:20
Die bösen Nazis ? Wir leben 2008 . Das ist alles ein bisschen her .

Wusstest du , was Amis mit Vietnamesen , oder Dschingis Khan mit seinen Gefangenen gemacht hat ?

Hexenhammer
04.01.2008, 12:29
Sei auch zu erwähnen, dass sie kleine jüdische Kinder gefressen haben und sich nach Kriegsende mit ihren Ufos zu ihren außerirdischen Verbündteten verzogen haben, wo sie jetzt die Übernahme der Weltherrschaft vorbereiten.

sunbeam
04.01.2008, 12:36
Das beste am Nationalsozialismus war, dass er seit 1945 Millionen von Mneschen Arbeit gibt! Sei es als Schriftsteller, Filmemacher, Kameramann, Museumswächter, Devotionalienverkäufer, etc. pp.!

Ich bin der Meinung, nicht Wald Disney hat die Unterhaltungsbranche des 20. Jahrhunderts geprägt, nein, es waren Goebbels und Hitler!

Neutraler
08.01.2008, 12:30
So hat mir ein Freund erzählt, dass die Nazis schwer verkrüppelte deutsche Soldaten erschossen haben, weil das wohl billiger war als die Last mit Krüppeln, denen beide Beine fehlten
So ein Blödsinn. Im Dritten Reich hat man die Kriegsverwundeten regelrecht verherrlicht und als Helden gefeiert.

Irmingsul
08.01.2008, 15:21
Gestern - Donnerstag, 3. 1. - kam in einer Doku auf "1 extra" mit dem Thema Autarkiebestrebungen im Dritten Reich auch ein Bericht über eine so genannte "Schuhteststrecke".

Diese Anlage war in einem KZ als recht langer Weg mit allen denkbarem Untergrund, auf dem die Industrie neue Schuhe testen konnte. "Tester" ware KZ-Häftlinge und die Industrie zahlte der SS pro Häftling und Tag eine Gebühr. Die eh geschwächten und unterernährten Häftlinge mussten auf der Schuhteststrecke bis zu 40 (!) Kilometer am Tag laufen. Viele überlebten das nicht.

Im Web habe ich dazu folgenden Artikel gefunden:



Quelle http://members.aon.at/robert.holzbauer/archiv.htm

Das "Schöne" daran ist, dass diese "Teststrecke" nur eines von vielen, vielen grausigen Details ist, mit dem die Nazis noch über 60 Jahre nach dem Zusammenbrauch ihren Reichsirrenhauses auf sich aufmerksam machen. Diese Details kommen zu mir sozusagen ungebeten aus so vielen verschiedenartigen Quellen, dass sie einfach wahr sein müssen. Egal ob aus der Geschichtswissenschaft zur Doku aufbereitet oder von Zeitzeugen resp. deren Kindern und Enkeln. Manche waren von Anfang an Opfer des Systems andere waren kleine brave Reichsbürger, die dann erleben mussten, was die Nazis aus Deutschland machten.

So hat mir ein Freund erzählt, dass die Nazis schwer verkrüppelte deutsche Soldaten erschossen haben, weil das wohl billiger war als die Last mit Krüppeln, denen beide Beine fehlten. Zwangsarbeit war in ihrem System so weit verbreitet, dass sich nach dem Endsieg im Falle von Engpässen aus dem Auslang wohl auch die Volksgenossen auf ein Dasein hätten "freuen" können, gegen das selbst Hartz IV noch Luxus ist :rolleyes:

Dass "die anderen auch und blah" rettet da nichts, egal ob die KZs eine Erfindung von Lord Kitchener sind oder Stalin ebenso wütete wie Hitler. Im Falle der Nazis habe ich zudem den Eindruck, dass sie hinsichtlich der kranken Phantasie, mit den sie ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle machten ehe sie es beendeten, redkordverdächtige Maßstäbe setzten. Mordsysteme etwa in vormodernen Gesellschaften waren eine Sache von weitgehend ungebildeten Leuten, die über keien große technischen Möglichkeiten verfügten. Selbst die Russen unter Stalin hinkten in der Masse bildungsmäßig und vom Lebensstandard noch hinter den Deutschen her.
Die Nazis verleiteten nun eines der kulturell und geistig am weitesten entwickelten Völker zum Verbrechen und stellten die nicht unbeträchtlichen intellektuellen Ressourcen der Deutschen in den Dienste des Verbrechens. Dass man Häftlinge z. B. totschlägt, kam vielleicht schon bei den Assyrern vor. Doch Ideen wie eben diese "Schuhteststrecke" setzen eine so kranke Kombination aus Intellekt und Sadismus voraus, dass man darüber nur den Kopf schütteln kann. Da waren keine Azteken am Werk, die glaubten ohne Menschenopfer ginge die Welt unter. Da wurden nüchtern und sachrational und völlig pervertiert eben Schuhe getestet :rolleyes: - die "Dialektik der Aufklärung" in Reinform!

Letztendlich entfernt sich der NS damit so weit von jeder geistigen Grundlage, dass man ihn "von außen" eigentlich mit keiner Ideologie in Bezug setzen kann. Da waren weder Nationalisten noch Sozialisten noch Deutsche noch Arbeiter am Werk, das waren nur noch Psychopathen.

Im Falle Stalins hat selbst Chruschtschow gesagt, dass er ein Verbrecher war. Ein - wenn auch halbherziges - Schuldeingeständnis. Große Teile der Linken wollten von dem Herrn Dschugaschwili eh nichts wissen - sie sahen sich nicht zu Unrecht unter ihm wohl eher im GULAG als beim Aufbau des Sozialismus. Diskussionsbedarf besteht da vor allem bei der Frage inweit die von Lenin und den Bolschewiki geschaffenen Strukturen den Aufstieg Stalins begünstigten.
Bei den Russen selbst habe ich den Eindruck, dass da nur diejenigen Gestalten noch Stalin hochhalten, die für ein Russland sind, wo das Volk weiterhin gnadenlos unterdrückt wird.

Womit wir bei der Frage sind, warum so viele Rechte noch am NS festhalten, sich offen und provokant oder heimlich und verdeckt zu ihm bekennen. Für mich ist da nicht einmal mehr eine Ideologie dahinter - das Verbrechen hat hinsichtlich Quantität und Qualität, Leiden der Opfer und kranker Fantasie der Täter solche Ausmaße angenommen, dass es jeden anderen Sinn und Zweck zunichte macht.
So eine zugleich banale wie begrüßenswerte Sache wie etwa eine Schnellbahnstrecke hätte im NS mit Sicherheit dazu geführt, dass sie Zwangsarbeiter hätten bauen müssen. Bei ihrer Einweihung hätten dann Himmler gesagt: was scheren die 10 000 toten Russenweiber, wenn ich jetzt mit 200 km/h durch Deutschland fahren kann.

Tolles Utopia, vielleicht sollten seine Apologeten erst eine Runde auf der Schuhteststrecke absolvieren, ehe sie es das nächste Mal rechtfertigen.

Feindpropaganda...

Beverly
08.01.2008, 22:08
Feindpropaganda...

du machst es dir ein bisschen einfach :rolleyes:

Rowlf
08.01.2008, 22:12
Schlecht. Und nein, auch andere Länder haben Autobahnen und haben keinen Hitler dazu gebraucht.

ThiloS
08.01.2008, 22:16
Die bösen Nazis ? Wir leben 2008 . Das ist alles ein bisschen her .

Wusstest du , was Amis mit Vietnamesen , oder Dschingis Khan mit seinen Gefangenen gemacht hat ?

Ja genau. Die amerikanische Geschichte betrifft uns Deutsche ja in viel grösserem Masse als die eigene, und erst die mongolische, aber hallo und sowas von!

Rowlf
08.01.2008, 22:27
du machst es dir ein bisschen einfach :rolleyes:

Viele Rechten machen es sich halt so einfach. Alle Fachbücher und Schriften- sind Feindpropaganda. So muss man sich nicht mit Argumenten auseinandersetzen. Da dröhnt der Schädel nicht so von. :rolleyes:

cajadeahorros
08.01.2008, 23:07
Viele Rechten machen es sich halt so einfach. Alle Fachbücher und Schriften- sind Feindpropaganda. So muss man sich nicht mit Argumenten auseinandersetzen. Da dröhnt der Schädel nicht so von. :rolleyes:

Daher gibt es auch keine auch nur halbwegs "linke" Religion. Religionen mit ihren Denkverboten, mit ihren faktenresistenten "man muss glauben" Kernsätzen sind IMMER "rechts".

Toleranz für die Gläubigen: Immer und uneingeschränkt. Toleranz für das Indoktrinationspersonal: Niemals!

McDuff
09.01.2008, 06:30
Wenn man sich Mühe gibt findet man immer wieder etwas. Aber die Frage ist, wen von den neuen Generationen interessiert das noch?

Beverly
09.01.2008, 07:15
(...)auch andere Länder haben Autobahnen und haben keinen Hitler dazu gebraucht.

Meines Wissens basieren die Autobahnen auf Planungen aus der Zeit der Weimarer Republik.

Beverly
09.01.2008, 07:26
Viele Rechten machen es sich halt so einfach. Alle Fachbücher und Schriften- sind Feindpropaganda. So muss man sich nicht mit Argumenten auseinandersetzen. Da dröhnt der Schädel nicht so von. :rolleyes:

Ich denke, Linke sind z. B. bei der Auseiandersetzung mit dem Bolschewismus oder der Sowjetunion in der Lage, Sinn und Unsinn zu unterscheiden. Was ist berechtigte Kritik und was nur hohle bürgerliche Propaganda?
Oder im Bezug auf all die Dokus zum NS auch, abzuwägen, was da berechtigt und Fakt ist und was etwa in der Analyse ungenügend oder falsch ist. So halte ich es für falsch, dem Nationalsozialismus das bloße Betonen von Gemeinschaftlichkeit vorzuwerfen oder schon in der Existenz staatlicher Jugendorganisationen an sich ein Übel zu sehen. Die Kritik muss bei der Ideologie und ihren Absolutheitsanspruch ansetzen oder auch der Rolle der Jugendorganisationen in einem auf Unterdrückung und Expansion ausgerichtetem System.

Die meisten Rechten dagegen ... dass bei ihnen der Hitlerismus weit populärer zu sein schein als die Stalin-Verehrung bei den Linken, spricht für sich :rolleyes: Da ist ein kein Wunder, sondern ein Glück, dass ihre politischen Projekte doch überwiegend von Erfolglosigkeit gekrönt sind. Wer aus der Geschichte partout nicht lernen will, der wiederholt sie und darauf habe ich weder im Falle Hitler noch Stalins Lust :rolleyes:

Mcp
09.01.2008, 07:30
Meines Wissens basieren die Autobahnen auf Planungen aus der Zeit der Weimarer Republik.

1. Autobahn geht gar nicht.
2. Der Freispruch für Hitler und Hermann. Adenauer war das Schwein: Wer erfand die Autobahn (http://www.focus.de/wissen/bildung/knobeleien/klargestellt_aid_112107.html). (<--- Hinweis für Doofe: Das ist ein Link)

Beverly
09.01.2008, 07:33
Wenn man sich Mühe gibt findet man immer wieder etwas. Aber die Frage ist, wen von den neuen Generationen interessiert das noch?

Zum Beispiel die Neonazis und die Früchtchen bei der NPD, welche die Symbole und Ideologien der Nazi-Zeit hervorholen und dann über die Antifa greinen. Das eine ist ohne das andere undenkbar, wobei ich alles andere als traurig wäre, wenn sich mangels Neuhitlerismus und neuem Antisemitismus auch die Existenberechtigung für die Antifa erledigen würde. Eigentlich hat die Linke Wichtigeres zu tun, als sich mit unverbesserlichen Braunbatzen rumzuschlagen und dabei auch noch dubiose Bündnisse mit bürgerlichen Kräften einzugehen.

Im übrigen glaube ich auch, dass die vielen Dokus eine Reaktion auf die Erfolge der NPD und den Rechtsextremismus allgemein sind. Wobei da das System noch einen seiner wenigen lichten Momente hat.

lenco
09.01.2008, 07:44
Gestern - Donnerstag, 3. 1. - kam in einer Doku auf "1 extra" mit dem Thema Autarkiebestrebungen im Dritten Reich auch ein Bericht über eine so genannte "Schuhteststrecke".

Diese Anlage war in einem KZ als recht langer Weg mit allen denkbarem Untergrund, auf dem die Industrie neue Schuhe testen konnte. "Tester" ware KZ-Häftlinge und die Industrie zahlte der SS pro Häftling und Tag eine Gebühr. Die eh geschwächten und unterernährten Häftlinge mussten auf der Schuhteststrecke bis zu 40 (!) Kilometer am Tag laufen. Viele überlebten das nicht.

Im Web habe ich dazu folgenden Artikel gefunden:



Quelle http://members.aon.at/robert.holzbauer/archiv.htm

Das "Schöne" daran ist, dass diese "Teststrecke" nur eines von vielen, vielen grausigen Details ist, mit dem die Nazis noch über 60 Jahre nach dem Zusammenbrauch ihren Reichsirrenhauses auf sich aufmerksam machen. Diese Details kommen zu mir sozusagen ungebeten aus so vielen verschiedenartigen Quellen, dass sie einfach wahr sein müssen. Egal ob aus der Geschichtswissenschaft zur Doku aufbereitet oder von Zeitzeugen resp. deren Kindern und Enkeln. Manche waren von Anfang an Opfer des Systems andere waren kleine brave Reichsbürger, die dann erleben mussten, was die Nazis aus Deutschland machten.

So hat mir ein Freund erzählt, dass die Nazis schwer verkrüppelte deutsche Soldaten erschossen haben, weil das wohl billiger war als die Last mit Krüppeln, denen beide Beine fehlten. Zwangsarbeit war in ihrem System so weit verbreitet, dass sich nach dem Endsieg im Falle von Engpässen aus dem Auslang wohl auch die Volksgenossen auf ein Dasein hätten "freuen" können, gegen das selbst Hartz IV noch Luxus ist :rolleyes:

Dass "die anderen auch und blah" rettet da nichts, egal ob die KZs eine Erfindung von Lord Kitchener sind oder Stalin ebenso wütete wie Hitler. Im Falle der Nazis habe ich zudem den Eindruck, dass sie hinsichtlich der kranken Phantasie, mit den sie ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle machten ehe sie es beendeten, redkordverdächtige Maßstäbe setzten. Mordsysteme etwa in vormodernen Gesellschaften waren eine Sache von weitgehend ungebildeten Leuten, die über keien große technischen Möglichkeiten verfügten. Selbst die Russen unter Stalin hinkten in der Masse bildungsmäßig und vom Lebensstandard noch hinter den Deutschen her.
Die Nazis verleiteten nun eines der kulturell und geistig am weitesten entwickelten Völker zum Verbrechen und stellten die nicht unbeträchtlichen intellektuellen Ressourcen der Deutschen in den Dienste des Verbrechens. Dass man Häftlinge z. B. totschlägt, kam vielleicht schon bei den Assyrern vor. Doch Ideen wie eben diese "Schuhteststrecke" setzen eine so kranke Kombination aus Intellekt und Sadismus voraus, dass man darüber nur den Kopf schütteln kann. Da waren keine Azteken am Werk, die glaubten ohne Menschenopfer ginge die Welt unter. Da wurden nüchtern und sachrational und völlig pervertiert eben Schuhe getestet :rolleyes: - die "Dialektik der Aufklärung" in Reinform!

Letztendlich entfernt sich der NS damit so weit von jeder geistigen Grundlage, dass man ihn "von außen" eigentlich mit keiner Ideologie in Bezug setzen kann. Da waren weder Nationalisten noch Sozialisten noch Deutsche noch Arbeiter am Werk, das waren nur noch Psychopathen.

Im Falle Stalins hat selbst Chruschtschow gesagt, dass er ein Verbrecher war. Ein - wenn auch halbherziges - Schuldeingeständnis. Große Teile der Linken wollten von dem Herrn Dschugaschwili eh nichts wissen - sie sahen sich nicht zu Unrecht unter ihm wohl eher im GULAG als beim Aufbau des Sozialismus. Diskussionsbedarf besteht da vor allem bei der Frage inweit die von Lenin und den Bolschewiki geschaffenen Strukturen den Aufstieg Stalins begünstigten.
Bei den Russen selbst habe ich den Eindruck, dass da nur diejenigen Gestalten noch Stalin hochhalten, die für ein Russland sind, wo das Volk weiterhin gnadenlos unterdrückt wird.

Womit wir bei der Frage sind, warum so viele Rechte noch am NS festhalten, sich offen und provokant oder heimlich und verdeckt zu ihm bekennen. Für mich ist da nicht einmal mehr eine Ideologie dahinter - das Verbrechen hat hinsichtlich Quantität und Qualität, Leiden der Opfer und kranker Fantasie der Täter solche Ausmaße angenommen, dass es jeden anderen Sinn und Zweck zunichte macht.
So eine zugleich banale wie begrüßenswerte Sache wie etwa eine Schnellbahnstrecke hätte im NS mit Sicherheit dazu geführt, dass sie Zwangsarbeiter hätten bauen müssen. Bei ihrer Einweihung hätten dann Himmler gesagt: was scheren die 10 000 toten Russenweiber, wenn ich jetzt mit 200 km/h durch Deutschland fahren kann.

Tolles Utopia, vielleicht sollten seine Apologeten erst eine Runde auf der Schuhteststrecke absolvieren, ehe sie es das nächste Mal rechtfertigen.


Würde dies den Tatsachen entsprechen, wäre es schon sehr viel früher veröffentlicht worden.
Aber, man braucht wohl wieder ideologischen Nachschub. Bei vielen Journalisten hat man den Eindruck, daß sie ihre kranke Phantasie mit dem Thema NS verbinden um glaubwürdiger zu werden.
Nicht jeder hat das Zeug zum Edgar Allen Poe .......:rolleyes:

Beverly
09.01.2008, 08:09
Nicht jeder hat das Zeug zum Edgar Allen Poe .......:rolleyes:

so sehr ich den Poe schätze, so muss ich doch sagen, dass die Nazis ihn mit ihrer kranken Phantasie um Längen geschlagen haben

PSI
09.01.2008, 08:24
Ich finds immer wieder lächerlich das Rechte bei Kritik einfach den Kopf in den Ar.. äh Sand stecken und dann uns Linke, wo wir es nicht an Selbstkritik mangeln lassen, als "unbelehrbar" oder "verblendet" bezeichen.

Ist schon schlimm wenn man die Welt nur im Kopfstand betrachten....

sunbeam
09.01.2008, 09:09
Schlecht. Und nein, auch andere Länder haben Autobahnen und haben keinen Hitler dazu gebraucht.

Du hast das "A"-Wort benutzt! DU NAZISAU!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Rowlf
09.01.2008, 09:14
Meines Wissens basieren die Autobahnen auf Planungen aus der Zeit der Weimarer Republik.

Ich weiß. Das meine ich ja. Es gibt immer noch Leute, die fest daran glauben, dass Deutschland ohne Hitler keine Autobahnen hätte. Ich antworte darauf immer, dass sehr viele Länder Autobahnen haben, ohne einen Hitler gebraucht zu haben.

sunbeam
09.01.2008, 09:23
Ich weiß. Das meine ich ja. Es gibt immer noch Leute, die fest daran glauben, dass Deutschland ohne Hitler keine Autobahnen hätte. Ich antworte darauf immer, dass sehr viele Länder Autobahnen haben, ohne einen Hitler gebraucht zu haben.

2x das "A"-Wort....ich melde diesen faschistischen rechten Nazimüll jetzt, Du widerst mich! Immer diese Ewig-Gestrigen! Du NAZI!

Irmingsul
09.01.2008, 10:18
du machst es dir ein bisschen einfach :rolleyes:

Hör auf, sonst kommen gleich noch die Lampenschirme aus Judenleder aus dem Keller welche mit Judenseife gereinigt werden...:rolleyes: Manche glauben das immernoch...:))

Ausonius
09.01.2008, 10:27
Hör auf, sonst kommen gleich noch die Lampenschirme aus Judenleder aus dem Keller welche mit Judenseife gereinigt werden... Manche glauben das immernoch...

Das behauptet die seriöse Forschung nicht. Nur Revisionisten erzählen - um sich besser darzustellen - dass so etwas immer noch in der Diskussion stünde. Beweise dafür bleiben aus.

Sehr gut belegt sind hingegen z.B. die unter dem Dach der SS vom Dachauer Lagerarzt Sigmund Rascher betriebenen Menschenversuche. Er teste Bedingungen von Druck und Unterkühlung, wobei er bewusst den Tod seiner Probanden in Kauf nahm. Bezeichnend - und das ist das Perverse am NS-System - ist, dass ein Rascher im Nationalsozialismus kein Außenseiter war, sondern vielmehr ein Günstling Himmlers.

forkosigan
09.01.2008, 14:31
Das behauptet die seriöse Forschung nicht. Nur Revisionisten erzählen - um sich besser darzustellen - dass so etwas immer noch in der Diskussion stünde. Beweise dafür bleiben aus.

Sehr gut belegt sind hingegen z.B. die unter dem Dach der SS vom Dachauer Lagerarzt Sigmund Rascher betriebenen Menschenversuche. Er teste Bedingungen von Druck und Unterkühlung, wobei er bewusst den Tod seiner Probanden in Kauf nahm. Bezeichnend - und das ist das Perverse am NS-System - ist, dass ein Rascher im Nationalsozialismus kein Außenseiter war, sondern vielmehr ein Günstling Himmlers.

Stimme ich voll zu, manchen Nazis wollen nicht aufhören sich als dumme Trottel darzustellen, und glauben ernsthaft dadurch allen anderen zu beeindrucken.

Hexenhammer
09.01.2008, 14:42
Stimme ich voll zu, manchen Nazis wollen nicht aufhören sich als dumme Trottel darzustellen, und glauben ernsthaft dadurch allen anderen zu beeindrucken.

Tja, die pöhsen allgegenwärtigen Nazis, sind eben der intelektuellen jüdischen Herrenrasse in keiner Weise gewachsen.

Beverly
11.01.2008, 10:01
Ich weiß. Das meine ich ja. Es gibt immer noch Leute, die fest daran glauben, dass Deutschland ohne Hitler keine Autobahnen hätte. Ich antworte darauf immer, dass sehr viele Länder Autobahnen haben, ohne einen Hitler gebraucht zu haben.

Einen Hitler brauchen nur Hirnamputierte.

Die Doku über die Autarkiebestrebungen verstärkte im Übrigen bei mir den Verdacht, dass sich Nazi-Deutschland von Anfang an wirtschaftlich total übernommen war und diesbezügliche katastrophale Entwicklungen der Weimarer Zeit nicht überwunden, sondern nur kaschiert wurden.

So kann ich mir gut vorstellen, dass nach Hitlers Machtübernahme die Arbeitslosen deswegen weniger wurden, weil das Kapital endlich den Mann an der Spitze hatte, den es wollte und die Firmen auch deshalb nun Einstellungen vornahmen.
Dass ohne den Krieg das Dritte Reich schwere Probleme mit Überschuldung gehabt hätte, weiß ich schon lange. Rheinlaender schrieb hier, in den 1930er Jahren wäre der Außenhandel Deutschlands noch unter das Niveau der Weimarer Zeit gesunken.

Die Ernährunglage war für viele Menschen katastrophal und für das Deutsche insgesamt so prekär, dass es sich weder die Ressourcenvergeudung für Aufrüstung - "Kanonen statt Butter" - noch die gezielte Föderung kinderreicher Familien - mehr zu stopfende Mäuler - hätte erlauben können.
Hitler und seine Kumpane muteten den Deutschen Folgendes zu:

- Sicherung der Ernährung
- massive Aufrüstung
- die Umstellung auf Autarkie

Dazu kamen die wirtschaftlichen Folgen aus dem Rausmobben der Intelligenz und der Entrechtung der Juden. Schon aus rein ökonomischen Gründen hätte die Regierung die Dietrichs, Einsteins, Manns und Feuchtwangers im Lande halten müssen - einfach um mit Film und Literatur auf höchstem Niveau ein wirtschaftliches Standbein zu haben.
Im Grunde war die Politik der Nazis wirtschaftlich so großer Wahn wie etwa die Zwangskollektivierung unter Stalin oder Maos "großer Sprung". Hungertote blieben bei Hitler nur deshalb aus, weil er Europa überfiel und durch Plünderung von dessen Ressourcen - Zwangarbeiter, Getreider aus der Ukraine - die ökonomischen Folgen seines Irrsinns kaschieren konnte. Die sieben Millionen deutschen Kriegstote waren dann auch sieben Millionen Mäuler weniger, die man durchfüttern musste.

Bei allem Chaos und Elend war die von den Nazis und BRD-Apologeten nach Kräften diffamierte Weimarer Republik da nur ehrlicher und sie hatte bei aller Kritik auch Ansätze, die aus der Sch*** hätten rausführen können. Z. B. die militärische Zusammenarbeit mit Russland auf wirtschaftliche Gebiete ausdehnen und intensivieren. Die Intellektuellen fördern und nicht vergraulen. Verhütung fördern und nicht unterbinden, um nicht mehr Kinder zu haben als man durchfüttern kann.

Beverly
11.01.2008, 10:05
Hör auf, sonst kommen gleich noch die Lampenschirme aus Judenleder aus dem Keller welche mit Judenseife gereinigt werden...:rolleyes: Manche glauben das immernoch...:))

Und manche wollen es nicht wahr haben. Einer Logik zufolge, der man solche Untaten als Lug und Trug ansieht, kann man aber gleich die ganze Geschichte mit all ihren Untaten als Belletristik ansehen. Erweitert man diese Logik, landet man beim Solipsismus und der User Irmingsul ist nur eine Einbildung von mir :rolleyes:

Beverly
11.01.2008, 10:08
Stimme ich voll zu, manchen Nazis wollen nicht aufhören sich als dumme Trottel darzustellen, und glauben ernsthaft dadurch allen anderen zu beeindrucken.

Damit überzeugen sie zum bösen Ende aber selbst Antifa-Parolen kritisch gegenüberstehende Skeptiker - und zwar davon, dass sie dumme Trottel sind.

Beverly
11.01.2008, 10:20
Sehr gut belegt sind hingegen z.B. die unter dem Dach der SS vom Dachauer Lagerarzt Sigmund Rascher betriebenen Menschenversuche. Er teste Bedingungen von Druck und Unterkühlung, wobei er bewusst den Tod seiner Probanden in Kauf nahm. Bezeichnend - und das ist das Perverse am NS-System - ist, dass ein Rascher im Nationalsozialismus kein Außenseiter war, sondern vielmehr ein Günstling Himmlers.

Darüber wie KZ-Häftlinge in Simulatoren Bedingungen ausgesetzt wurden, wie sie großer Höhe herrschen, gab es auch eine Doku.

Das ist die finale Logik des NS, für die selbst der Begriff "Menschenverachtung" zu kurz greift. Der Menschen Verachtende sieht im Objekt seiner Verachtung ja noch den Menschen und selbst ein Ausdruck wie "du blöder Nazi" impliziert, dass er sich an einen Menschen richtet. Die "Technokraten" im Nazi-Reich, also die Schicht unmittelbar unter den "Überzeugungstätern" wie Hitler und Himmler, sahen in ihren Opfern nicht einmal mehr den Menschen, sondern nur noch Material. Material, dass durch den Krieg und die Politik der Nazis im Übermaß und so billig vorhanden war, dass man verschwenderisch damit umgehen konnte. Im Grunde outet sich so diese "zweite Garnitur" nicht als besser, sondern noch schlimmer als die Verbrecher an der Spitze. Hätte dieser Wahn auch nur einige Jahrzehnte Bestand gehabt, wäre die Außenpolitik dieses kranken Systems darauf ausgerichtet gewesen, immer neuen Nachschub an "Verbrauchsmaterial" zu bekommen. Eine Überlebende des Nazi-Wahns sagte mal, es sei noch viel schlimmer gewesen als es in Filmen wie "Holocaust" dargestellt wurde. Realiter wäre eine Fortsetzung des Wahns noch viel schlimmer geworden, als es z. B. in "Fatherland" dargestellt wurde. Der Roman "Das Orakel vom Berge" von Philipp K. Dick, wo das die ganze Welt beherrschende Nazi-Deutschlands die Fingergelenke von Afrikanern zu Bestandteilen von Feuerzeugen verarbeitet, gibt die Logik des "Materials" wieder.
Und wurde im Zusammenhang mit dieser Zeit nicht auch der Begriff "Menschenmaterial" geprägt?

Beverly
11.01.2008, 10:22
Tja, die pöhsen allgegenwärtigen Nazis, sind eben der intelektuellen jüdischen Herrenrasse in keiner Weise gewachsen.

manche Nazis sind schon ihrem Toaster intellektuell nicht gewachsen

Hexenhammer
11.01.2008, 10:38
manche Nazis sind schon ihrem Toaster intellektuell nicht gewachsen

Ja, die intelligenz ist eben den Juden und den Linken vorbehalten, was will man da machen?

dorbei
11.01.2008, 11:09
- Sicherung der Ernährung
- massive Aufrüstung
- die Umstellung auf Autarkie
Ja, ganz schlimm. X(
Was für eine Zumutung. Wer braucht schon Ernährung und wirtschaftliche Unabhängigkeit?
Übrigens wurde nicht auf Autarkie "umgestellt", sondern sie wurde angestrebt. Da kann man nicht einfach den Schalter umlegen.

Fritz Fullriede
11.01.2008, 17:38
Die Dumpftucke wirds nie schnallen, die glaubt lieber den dümmlichen Schauermärchen ihrer Roten Genossen :))

Beverly
12.01.2008, 12:58
Da kann man nicht einfach den Schalter umlegen.

Aber so haben sich die Nazis offenbar ihre Wirtschaftspolitik vorgestellt. Man legt ein paar Schalter um und wenn kein Strom mehr da ist, weil man zu vieles zugleich machen will, führt man halt Krieg. Auch, um vom wirtschaftlichen Scheitern abzulenken. Wenn dann alles in Trümmern liegt, fragt nach der Wirtschaft eh keiner mehr - und die Unverbesserlichen können Mythen über ein System zusammenspinnen, das ohne Raubkrieg vielleicht kläglich zusammengebrochen wäre.