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Vollständige Version anzeigen : Woran misst man den materiellen Wohlstand der breiten Volksschicht?



NimmerSatt
22.12.2007, 12:57
Das Pro-Kopf-Einkommen gibt ja nur den Durchschnittswert wieder. Es könnte also der Großteil der Bevölkerung sehr arm sein und ein paar Prozent sehr, sehr reich und das Land würde nach diesem Index trotzdem als wohlhabend zählen. Der Ginikoeffizient hilft in dieser Richtung ein bisschen, genügt mir jedoch nicht.
Gibt es eine gemessenes Pro-Kopf-Einkommen, bei dem zum Beispiel die fünf Prozent die am wohlhabensten sind, ausgeklammert werden?

Für den Wohlstand müssten auch die Warenpreise wichtig sein. Die Lebenserhaltung zum Beispiel kann sogar fast direkt vom Einkommen abgezogen werden, da dieses Geld nicht wirklich frei verfügbar ist.
Kennt jemand hierzu Indexe?

Rheinlaender
22.12.2007, 13:04
Der Gini-Index gilt hier als als gemeine Messlatte:

http://en.wikipedia.org/wiki/Gini_coefficient

Auf einer sehr handlichen und ultra geheimen Quelle eine Liste der Staaten mit dem entsprechenden Wert:

https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2172.html

politisch Verfolgter
22.12.2007, 17:27
Die Eink./Verm.-Verteilung wird leider systemisch nicht offengelegt.
Wäre ganz einfach darstellbar: hor. %Ränge (0...100 oder 100...0) und vert. absolute €-Beträge. Ist überhaupt auch der einzig sinnvolle Bezug bei Ländervergleichen. Wäre atemberaubend hochinteressant, wird aber von den Medien samt Zeitschriften systematisch vorenthalten.
Die zentralen Daten werden ausgeblendet, das Resultat von Rechtsräumen, das muß man sich mal vergegenwärtigen.

Der deutsche gini-Index soll also zw. Belarus und Bosnien Herzegovina liegen - tja, er sagt eben nix aus. Weit höher liegt Vietnam und noch höher die USA.
Was will uns das sagen? Nix!

Kassandra17
23.12.2007, 09:32
Der Ginikoeffizient hilft in dieser Richtung ein bisschen, genügt mir jedoch nicht.


Hallo Nimmersatt,

Deine Frage ist sehr interessant und was den Gini-Koeffizienten angeht, gebe ich Dir recht.

Ich habe zu diesem Thema einmal einen Radio-Beitrag gehört, bei dem es darum ging, dass der Wohlstand von Nationen dadurch gemessen wurde, dass die die Entwicklung der durchschnittlichen Körpergröße als Maß herangezogen wurde.
Was auf den ersten Blick absurd klingt, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so abwegig. Die Körpergröße hängt durchaus mit guter Ernährung und mit der Krankenversorgung zusammen. Die paar wenigen Reichen fallen aber in der Statistik nicht ins Gewicht.

Leider habe ich keinen konkreten Link für Dich parat, es lässt sich dazu aber wahrscheinlich etwas googeln.

Liebe Grüße,

Eure Kassandra.

politisch Verfolgter
23.12.2007, 09:48
Die Eink./Verm.-Verteilung ist nirgendwo offengelegt. Sie würde dem allerletzten Proll seine Kriecherlaune restlos vergällen, er könnte nicht mehr genügend Schleim absondern, um damit den Affen in offene Stellen zu schieben. Das würden dann auch keine öffentl. Mittel mehr kompensieren können.

Eigentlich würde man die Verteilung und deren gesetzlichen Ursachen in politischen Gazetten und auch im GEZ-ÖD-TV analysiert vermuten. Aber da ist völlig Fehlanzeige, dort wird alles mit marxistisch sozialstaatlicher Feudalismusideologie vernebelt und beweihräuchert. Dort gelten die Kapitalerwirtschafter zudem als zu marginalisierende Kostenfaktoren.

tommy3333
23.12.2007, 11:29
Der Gini-Koeffizient ist nur geeignet, um die "Schere zwischen 'arm' und 'reich'" darzustellen. Der Gini-Koeffizient berücksichtigt aber keine Preise. Aus dem Gini-Koeffizient geht nicht hervor, wie 'reich' die Reichen wirklich sind - oder ob bei annähernder Gleichverteilung alle gleich 'wohlhabend' oder gleich 'arm' sind. Über die Höhe des 'materiellen Wohlstands' sagt der Gini-Koeffizient nichts aus - außer eben nur, wie er sich verteilt.

Das BIP pro Kopf in EUR (oder einer anderen Währung) ist zwar besser dazu geeignet zu beurteilen, wie 'wohlhabend' ein Land ist - es berücksichtigt aber ebenfalls keine Preise, und auch nicht die Ek-Verteilung (da Durchschnittswert).

Es gibt noch das BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten (KKP) - das ist ähnlich wie die Angabe in EUR, im Unterschied dazu berücksichtigt es aber auch die Preise. Damit aber keine Äpfel mit Birnen verglichen werden, setzt das bei einem Vergleich verschiedener Länder auch immer gleiche Warenkörbe voraus. Bei Vergleichen findet man auch Angaben bei denen man setzt auch ein Land als Vergleichgrundlage setzt und dieses mit 100% angibt und die Werte anderen Länder sich im Verhältnis zu diesen 100% des einen Landes beziehen.

Rheinlaender
23.12.2007, 12:33
Was auf den ersten Blick absurd klingt, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so abwegig. Die Körpergröße hängt durchaus mit guter Ernährung und mit der Krankenversorgung zusammen. Die paar wenigen Reichen fallen aber in der Statistik nicht ins Gewicht.

Da gibt es bessere Zahlen von der WHO, die Frage z. B. Saeuglingssterblichkeit gibt einen guten Ansatz insbesondere der Lebensbedingungen der Aermeren der Gesellschaft. Wenn jedoch die Zahlen der Industrienationen vergleichst stellst Du fest, dass dort kein wirklicher Unterschied besteht, Ausreisser nach unten: USA, sehr wohl grosse Unterschiede zum "Rest der Welt":

http://who.int/countries/en/

politisch Verfolgter
23.12.2007, 13:46
Materieller Wohlstand sind Einkommen und Vermögen, so ist er definiert.
Er wird also in der Verteilung von Einkommen und Vermögen gemessen und dargestellt, weswegen das nicht offengelegt ist.
Die Verteilung betrifft alle dem jeweiligen Rechtsraum Zugehörige.
Die "Indizes" sind die individuellen %Ränge.

Allemanne
28.12.2007, 18:32
Es ist ja auch immer wieder witzig, wenn ein statistischer Milliardär aus 999 anderen statistischen Menschen, allesamt auf der Strasse lebend und am Hungertuch nagend, Millionäre macht.

Rheinlaender
28.12.2007, 18:51
Es ist ja auch immer wieder witzig, wenn ein statistischer Milliardär aus 999 anderen statistischen Menschen, allesamt auf der Strasse lebend und am Hungertuch nagend, Millionäre macht.

Deshalb ist auch der Median ein wichtiger Wert - und auch aussagefaehiger als das Mittel.

politisch Verfolgter
28.12.2007, 19:44
Es geht um die Verteilung von Eink. und Vermögen über alle %Ränge von 0...100.
Diese Verteilung ist gesetzlich verankert und politisch gewollt. Wir haben eine sozialstaatliche Leistungsunterbindungsgesellschaft: das Regime deklariert per Gesetz (Arbeitsgesetzgebung, sog. Sozialgesetzbücher) von Inhabern marginalisierbare Kostenfaktoren, verknüpft das mit öffentl. Mitteln und institutionalisiert es. Es verankerte im Rechtsraum eine gesetzlich zugewiesene "zumutbare Mitwirkungspflicht", Inhabern per Lehnswesen (sog. "Arbeitsmarkt") "zur Verfügung" zu stehen.
Hier liegt die Wurzel des Übels der katastrophalen Eink./Verm.-Verteilung und deren Nichtübereinstimmung mit der mentalen Verteilung.
Dazu läßt das Regime den Sozialstaat vom ÖD als Waffe gegen die Grundrechte richten, womit es einer demokr. Entwicklung das Wasser abgräbt.

eintiroler
28.12.2007, 19:45
man misst an RpT
Rolex pro Tausend. ;)

politisch Verfolgter
28.12.2007, 19:51
Dann doch lieber Villa&Porsche und noch weit mehr ;-)
Per mentaler Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz. Hat man dazu keinen Betrieb, hat man eben für profitmaximierende Betriebsnutzung bezahlen zu können.
Niemand darf per Gesetz zum Kostenfaktor von Inhabern deklariert und auch nicht marginalisiert werden. Sowas ist grundrechtswidrig und unmarktwirtschaftlich.
Marktwirtschaft bezweckt die Profitmaximierung aller Marktteilnehmer.
Erst per user value haben die betriebslosen Anbieter vollwertige Marktteilnahme, wofür "Ackermänner" ackern können.