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Siran
17.09.2004, 08:20
Schröder prangert Mitnahme-Mentalität in Deutschland an

"Bis weit in die Mittelschicht"

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat eine weit verbreitete Mitnahme-Mentalität in Deutschland angeprangert. Die Zeitschrift "Guter Rat" zitiert den Bundeskanzler in einem vorab veröffentlichten Interview mit den Worten: "In Ost wie in West gibt es eine Mentalität bis weit in die Mittelschicht hinein, dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt." Diese Haltung könne "sich auf Dauer kein Sozialstaat leisten, ohne daran zu Grunde zu gehen", sagte Schröder weiter.

Die Einsicht in die Notwendigkeit von Veränderungen der Sozialsysteme sei in der deutschen Bevölkerung sehr groß, "solange diese abstrakt bleiben", wird der SPD-Politiker weiter zitiert. Aber die Einsicht schrumpfe sehr schnell, "wenn es konkret wird und der Einzelne Auswirkungen auf die eigene Lebenssituation befürchtet". Das sei zwar menschlich verständlich, aber kein Maßstab für eine verantwortungsvolle Politik.

Korrekturen bei Hartz IV
Schröder räumte ein, dass in den umfangreichen Anträgen zum neuen Arbeitslosengeld II möglicherweise zu intime Fragen beantwortet werden müssten. "Wo die Bürokratie im konkreten Fall über ihr Ziel hinausgeschossen ist, muss man das im Detail korrigieren", sagte er laut der Zeitschrift weiter. Der Nachweis einer Bedürftigkeit sei allerdings unumgänglich.

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/22/0,1367,POL-0-2193526,00.html

derNeue
17.09.2004, 08:27
Wie sieht es denn mit der Mitnahmementalität der Politiker aus?
Z.B. bei der übertriebenen Altersversorgung?
Sind da den tollen Ankündigungen von Stoiber und anderen schon Taten gefolgt?

Siran
17.09.2004, 08:36
Da Politiker auch zur Bevölkerung gehören und Schröder sie nicht ausnimmt, zählt er sie wohl dazu...

luther
17.09.2004, 08:49
kein Wunder, daß die Schröders & Co Kg dieses dreiste und raffgierige Volk, das seit Jahrzehnten die armen Parteien und den ohnmächtigen Staat nach Gusto ausbeutet, austauschen muß. Regelrechte Opfer räuberischer Erpressung sind die lieben Systempolitiker, da gibt doch dieses deutsche Gesockse die Kreuzchen nur gegen Vorteile. Ganz anders die Türken ua, die sind schon zufrieden, wenn man ihnen einen Paß gibt und den Import ihrer weiblichen Haustiere erlaubt.
An der sprichwörtlichen Bescheidenheit der Systemheinis und des öffentlichen Dienstes hätte sich das widerliche Volk ein Beispiel nehmen sollen.

Roter Prolet
17.09.2004, 19:27
Das ist ja der Gipfel der Unverschämtheit!!!! Pfui, widerlich!!
Erst betreibt dieser SPD-Hohlkopf mit seinen Sozialabbau mit dem Decknamen "Agenda 2010" mit schrittweiser Härte (mann, der Gerd toppt ja den Sozialabbau Kohls!) und plündert die Taschen die Arbeiterklasse und andere Teile der Bevölkerung (und füttert die Taschen der Kapitalisten), und dann schimpft der Genosse der Bosse auf die Bevölkerung, indem er Arbeitlose und Sozialhilfeempfänger und anderen Notleidenden als faul und arbeitunwillig betitelt!
Das sind keine Reformen, sondern Konterreformen!

l_osservatore_uno
17.09.2004, 19:45
Schröder ist wirklich noch dümmer, als er aussieht. Da produziert er mit seiner Chaotenregierung Gesetze, und wenn die Menschen sich daran halten, macht er einen auf empört.

Erinnert sich hier noch jemand an die Aufregung des Kanzlers über die Vodafone-Abschreibungen vor ein paar Monaten? Die waren nicht nur legal - Tatsache war vielmehr, daß die Vodafone-Geschäftsführung sich strafbar gemacht hätte, hätte sie die steuermindernden Teilwertabschreibungen nicht vorgenommen.

Und wenn diese Chaoten in Berlin ein Gesetz machen, das dem Bürger Anspruch auf staatliche Leistungen gibt, wäre der Bürger genauso dumm wie der Kanzler selbst, wenn er diese Leistungen nicht in Anspruch nehmen würde.

Ganz und gar nicht verehrter Herr Schröder,
hier habe ich eine Denksportaufgabe für Sie: Käme es auch zu den von Ihnen kritisierten Mitnahmeeffekten, wenn Sie Ihre Hausaufgaben ordentlich erledigt und Gesetze geschrieben hätten, die diesen bloßen Mitnahmeeffekten durch Nichtbedürftige effektiv vorbeugen würden? ?(

... so etwas während seiner Regierungszeit gesagt hätte, hätten ihn die Sozen im Bundestag öffentlich gesteinigt.

Mithrandir
17.09.2004, 19:49
Schröder prangert Mitnahme-Mentalität in Deutschland an
"[…]dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt."
Na klar, welche staatlichen Leistungen nimmt denn z.B. Herr Schröder in Anspruch? Das Einkommen ist doch sicher ausreichend.
Entweder entschließt er sich dazu, mit entsprechendem Beispiel voranzugehen, oder diese Aussage ist eine unglaubliche Frechheit.

Hexemer
18.09.2004, 01:04
Das Einzige in dem Schröder Weltspitze ist, ist dass diffamieren des eigenen Volkes.

l_osservatore_uno
18.09.2004, 05:23
... Schröder mit "staatlichen Leistungen" auch das Arbeitslosengeld meint, so gehörte ihm was auf die Kauleiste.

Für's Arbeitslosengeld haben Menschen z. T. vierzig und mehr Jahre Beiträge bezahlt, und wenn diese Menschen heute in Arbeitslosigkeit geraten sollten, dann haben die einen Rechtsanspruch auf Leistung schon deshalb, weil's ihr 'eigenes' Geld ist!

Früher aber, zu Zeiten der sozial-liberalen Koalition, lief das so:

"Ach wissen Sie, ab Ende der Sechziger bis weit in die Siebziger, haben wir den Leuten - und nun weiter im Dialekt - 's Geld an de Ranza na g'worfe' ond heut', soll's an dene, die seit vierzig Johr zahlt händt, rausg'spart wärre."

(Ein Arbeitsberater im Württembergischen)

Das ... ist die traurige Wahrheit!

Und zu Beginn der sozial-liberalen Koalition im Jahre 1969 hätten die Rentenversicherer 31 (in Worten: einunddreißig) Monate Rente auszahlen können, ohne eine einzige Beitragsmark einzunehmen.

1982 ... war dieser Sockel auf einen einzigen, schlappen Monat abgeschmolzen!

Nicht also "Mitnahmementalität", die ja übrigens gerade von den Sozen gefördert wurde, z. B. mit Broschuren a la "Wie komm' ich am schnellsten an Sozialpatte", ist heute das Problem!

Das eigentliche Problem ist, dass das sauer verdiente Geld der Fleißigen schon seit Jahrzehnten verschleudert, der Sozialstaat damit überlastet und der Faktor Arbeit genau dadurch zu teuer wurde.

Dass dies aber so geschehen konnte liegt nicht daran, dass das Volk Verschleuderung gefordert hätte, sondern daran, dass Politiker - mit Blick auf Wahlen - solcherart 'soziale Leistungen' (asoziale Leistungen ... träfe es eigentlich besser) unaufgefordert und unerbeten versprochen haben.

Und in gewisser Weise haben sie diese Versprechen doch tatsächlich gehalten:

Mit dem Geld anderer Leute allerdings, insbesondere mit dem der Fleißigen!

Und genau deshalb gehörte Schröder was auf's Auge gehauen, dass ihm sein dumm-dreister Schädel zwischen den Ohren rausfliegt!

RoWiSch
18.09.2004, 08:39
Je weiter man in der Bevölkerung nach unten geht desto nötiger ist es alles mitzunehemen was man kriegen und genau umgekehrt um so höher man geht.
Schröders Aussage ist zu ungenau wer damit gemeint ist!
Ausserdem sollte man vieleicht mal mit gutem Beispiel voran gehen.

mike
18.09.2004, 13:18
Hat es eigentlich noch einen Sinn sich diesen Schwachsinn von dem Möchtegernkanzler anzuhören?

Ich erinnere dabei nur an die Bonusmeilen-Affäre.

Alt-Bundespräsident Richard von Weizecker wird heute noch im Dienstwagen spazieren gefahren. Man dürfte doch annehmen, daß dieser Mann genug zum Leben hat.

Diese Gebähren erinnert an ein verletztes Tier, daß unkontrolliert nach allen Seiten beißt, weil es nicht mehr weiter weiß.

moxx
18.09.2004, 13:55
eigentlich eine ziemlich lustige idee, die herr schröder da hat.
der staat schafft sozialleistungen und der bürger wird aufgefordert sie nicht zu nutzen.
genauso wie "subventionen ausnutzen", die sind dazu da das sie ausgenutzt werden.
man sollte das problem am kopf packen und unnütze leistungen einfach per gesetz streichen!
aber nochetwas, ich hab gerade im radio gehört, dass der chef irgendeiner steuerbehörde, ein herr osiek (heb leider keine quelle), behauptet hat, 30% aller eigenheimzulage anträge seien manipuliert, um an staatliche leistungen zu kommen.

Wassiliboyd
18.09.2004, 17:43
Wenn den Menschen jahrzehntelang das Anspruchsdenken eingeimpft worden ist, darf man sich nicht mehr wundern, wenn sie sich entsprechend verhalten.
Ausserdem macht es ihnen die Polit-Kaste als auch die "Nieten im Nadelstreifen" vor!

Es besteht also überhaupt kein Grund, diese Fehlentwicklung JETZT anzusprechen.
Das hätte schon vor 30 Jahren getan werden müssen..
...aber...
es hätte den vielgelobten "Konsens" gestört.

mike
18.09.2004, 18:52
vielleicht meinte er aber auch die Hessische CDU

Patrick Bateman
18.09.2004, 19:11
"In Ost wie in West gibt es eine Mentalität bis weit in die Mittelschicht hinein, dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt." Diese Haltung könne "sich auf Dauer kein Sozialstaat leisten, ohne daran zu Grunde zu gehen", sagte Schröder weiter."

Der Mann hat recht!

Wenn ich mir die Abfindungssummen gewisser Vorstandsvorsitzender anschaue, die Gehälter von Politikern, von Funktionären und was die so nebenbei alles mitnehmen..........das ein solches Verhalten der Oberschicht auch auf die Mittelschicht übergreift war doch nur eine Frage der Zeit.

Und damit die Unterschicht nur ja nicht auf dumme Gedanken kommt, wo kämen wir denn da hin, machen wir hie rgleich mal eine Reform, schließlich ist der Sozialstaat für die Leistungsträger da und nicht für die Bedürftigen, schließlich kann ja jeder Arbeit finden der will und sucht und überhaupt.................

Ein deutscher Jäger
18.09.2004, 19:19
@Patrick Bateman

:klatsch:

Sigi
19.09.2004, 12:53
Wie kann man den Bürgern eine Mitnahmementalität unterstellen wenn man gleichzeitig den konzernen die Steuergeschänke, Subventionen und Arbeiter in die Tasche schiebt, so dass die sich nichtmal selbst ums Mitnehmen kümmern müßen?

MoJo
20.09.2004, 15:31
Hartz ist nicht genug, jetzt reden uns noch alle ein schlechtes Gewissen ein, machen uns zu Schmarotzern.

Allem Anschein nach dauert ihm seine letzte Legislaturperiode noch zu lang, sonst hätte er sich die Volksbeschimpfung wohl nicht herausgenommen!

Damit gehört uns Gerhard hoffentlich bald zur Geschichte der BRD!- spätestens 2006!

Helmuth
22.09.2004, 09:27
Wie überall ist auch hier Hitler schuld,der er sagte :Du bist nichts,dein Volk " (dh.die anderen ) sind alles.Also musste man das umkehren.
Ich schrieb schon vor zwei Jahren in einem Leserbrief,dass die eigensüchtige Mentalität der Mesnchen reformiert werden müsste.Dass die Überfluss-Wegwerf-Spassgesellschaft nicht auf die Dauer funktionieren kann müsste jedes Schulkind begreifen können.
Und die Milliarden die über die Grenzen gehen,daran ist auch H schuld,wegen der damaligen Ausländerfeindlichkeit.(Trotzdem kamen noch 1944 über 50.000 freiwillig in das zerbombte und durch die fliegenden Befreiungs-Festungen lebensgefährliche Deutschland.Wie ist das zu erklären?)

mlptrainer
22.09.2004, 15:20
Wie sieht es denn mit der Mitnahmementalität der Politiker aus?
Z.B. bei der übertriebenen Altersversorgung?
Sind da den tollen Ankündigungen von Stoiber und anderen schon Taten gefolgt?

Oder in der Industrie.

Wir haben 150 Mrd Euro Subventionen pro Jahr.

Scheinheiliger geht das Getue von Schröder&Co wohl nicht.

Diese Politikklasse ist wirklich am Ende, wenn ihr nichts anderes mehr einfällt, als den "kleinen Mann" zu beleidigen.

Die Verbrecher sitzen ganz woanders.

Sigi
22.09.2004, 18:50
Das sind Unfähige und Chaoten. Überwiegend.
Sie sind aber sehr fähig darin uns das Geld aus der Tache zu ziehen und an die Wirtschaft zu transferieren!

Duck
22.09.2004, 19:03
Bundesfinanzminister Hans Eichel heizt die Diskussion um die „Mitnahme-Mentalität“ der Deutschen weiter an und brandmarkt vor allem die Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung.

Der von der Schattenwirtschaft verursachte Schaden für den Staat beläuft sich laut Bundesfinanzminister Hans Eichel auf jährlich 100 Milliarden Euro. Bundeskanzler Gerhard Schröder habe die Debatte über eine „Mitnahme-Mentalität“ der Deutschen zu Recht vom Zaun gebrochen, sagte Eichel der „Neuen Presse“ am Mittwoche. „Mit Ehrlichkeit könnten wir nicht nur auf neue Schulden verzichten, sondern wir könnten die Steuern senken. Das ist der Sommernachtstraum des Finanzministers.“

Der SPD-Politiker prangerte vor allem die Steuerhinterziehung an: „Da geht es nicht um kleine Sparer, sondern um große Summen, die ins Ausland verbracht werden.“ An zweiter Stelle wies er auf Sozialmissbrauch hin, sowohl bei Arbeitgebern, die Sozialbeiträge nicht abführten, als auch bei Arbeitenden, die ihnen nicht zustehende Sozialleistungen in Anspruch nähmen. „Natürlich geht das bis weit in die Mittelschicht: Etwa wenn ein Handwerksmeister oder irgendein Selbstständiger seine Frau für die Buchhaltung anstellt, anschließend entlässt, Arbeitslosengeld kassiert wird, aber die Buchhaltung von der Frau lustig weiter gemacht wird.“

Deutschland könne sich keine Steuerhinterziehung und keinen Sozialbetrug leisten, sondern müsse sich auf die konzentrieren, die sich selbst nicht helfen könnten, betonte der Finanzminister.

Sigi
23.09.2004, 11:14
Hör doch auf! Wer muß denn in Deutschland an die Wirtschaft zahlen?

Das ganze momentane Geschrei geht doch darum, daß sich einige Privatleute darüber aufregen, daß sie weniger Geld als bisher aus fremden Taschen bekommen sollen.
Nun, der Bürger zahlt hohe Steuern und der Staat unterstützt die Wirtschaft mit Subventionen, und entbindet vor allem Große Konzerne fast komplett von der Steuerlast.

Der Bürger zahlt somit indirekt für die Wirtschaft. Privatleute könnten kaum soviel abzweigen.

Eine Frage der Ehre
23.09.2004, 11:20
Hör doch auf! Wer muß denn in Deutschland an die Wirtschaft zahlen?

Das ganze momentane Geschrei geht doch darum, daß sich einige Privatleute darüber aufregen, daß sie weniger Geld als bisher aus fremden Taschen bekommen sollen.
Es gibt solche Beispiele.

Ich nenne nur den Baukonzern Philipp Holzmann und Mobilcom.

Hier hat der Staat unsinnigerweise hunderte Millionen Euros in den Wind geblasen. Alles Steuergelder.

mike
23.09.2004, 11:26
Er hat sich geirrt und meint nicht den Bürger.
Er meint Ron Sommer(TELEKOMIKER), Scharping (Hunzinger) , Rezzo Schlauch (Miles and More) Esser (Mannesmann VODAFONE), Parteifreund Lafontaine und andere, die von Übergangsbezügen sich einen feinen Lenz machen und der sich dann noch an die Spitze der Montagsdemos stellt und auf die Ungerechtigkeit von Hartz 4 wettert.

Sigi
23.09.2004, 12:01
Firmen sollten überhaupt keine Steuern zahlen. Denn Firmen gehören schließlich immer Menschen. Und sobald die Renditen der Firmen einstreichen, müssen sie Steuern zahlen - auf Geld, das von den Firmen schon einmal versteuert wurde. Solche Doppelbesteuerungen sind im Sinne einer besseren Konjunktur abzuschaffen.
Du vergisst dabei, dass die besitzer oft im Ausland (z.B. Israel) sitzen. Wenn das Geld also nicht bei der Firma besteuert wird sieht der Staat auch nicht einen einzigen Cent davon.