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Vollständige Version anzeigen : Deutsche Bildungspolitik - aktuelle OECD Studie



Sepp85
14.09.2004, 20:44
Deutschlands Sorgenkind ist die Bildungspolitik.Die neue OECD Studie belegt es wieder einmal. Aber was ist zu tun? Sind die Reformen die angegangen wurden nach dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der letzten PISA Studie die richtigen und genügen sie? Das wird man jetzt noch nicht genau sagen können, da sich die OECD Studie nicht allein auf die letzten Jahre verwenden lässt, sondern ehr auf Versäumnisse in der Bildungspolitik in den letzten Jahrzehnten. Trotzdem zeigt sie uns auf, auf welchen Gebieten wir weiter zu arbeiten haben müssen. Deutschland ist nicht unbedingt schlechter geworden, jedoch haben die anderen OECD Länder stärker aufgeholt, während Deutschland auf seinem Niveau verharrt.
Ich möchte hier nur kurz auf die Investitionen eingehen.
Bei den Investitionen liegt Deutschland unter dem OECD Durchschnitt. Dies sollte sich also ändern. Vor allem sollte auch der Grundschul- und Kindergartenbereich umfassenden Reformen unterzogen werden, um hier die Situation zu verbessern, da Deutschland hier am weitesten hinter anderen OECD Länder herhinkt. Außerdem sind sich Experten einig, dass dies einer der wichtigsten Bereiche der Bildungspolitik ist, da Kinder gerade in diesen jungen Jahren am besten lernen. Deshalb sollte dieser Sektor ausgebaut werden. Das heißt vor allem das hier mehr Betreuer/innen und Grundschullehrer/innen eingestellt werden sollten, damit die Betreuung individueller wird und die Schüler davon provitieren und somit auch die gesamte Deutsche Gesellschaft davon provitiert.

Wissen ist Macht

Sigi
14.09.2004, 20:55
Solange unser Geld an Ausländer fließt können wir es nicht dafür verwenden um das Schulsystem aufzubessern, das von ausländischen Mitschülern runtergezogen wird.

tabasco
14.09.2004, 21:03
Solange unser Geld an Ausländer fließt können wir es nicht dafür verwenden um das Schulsystem aufzubessern, das von ausländischen Mitschülern runtergezogen wird.
he, das geht aufn Keks. Du, haste was anderes im Kopf als Ausländerproblematik? Oder eventuell andere Ursachen für Weltunheil? Und wen suchst Du Dir als Schuldigen aus, wenn es keine Ausländer mehr gibt? :wand:

PS: ...und was soll Dein neues Benutzerbild so symbolisieren? ?(

Sigi
14.09.2004, 21:29
Ich habe nicht über das Weltunheil sondern über die probleme im Schulsystem gesprochen. Natürlich gibt es da auch andere denn nichts ist monokausal. Du hast ja die Möglichkeit diese Gründe zu nennen aber es scheint dir wichtiger zu sein Unfrieden zu provozieren.

Das ist ein Friedenszeichen in den Farben der deutschen Flagge und es soll die friedliche und produktive Zusammenarbeit in unserem schönen land symbolisieren. Man kann darin aber auch eine umgedrehte Algizrune in einem Kreis sehen, die für die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung in einem geschlossenen System steht und daran erinnern soll, dass es Dinge gibt, die über das eigene Leben hinaus gehen. Schlussendlich habe ich Löscher rein gemacht um Offenheit zu symbolisieren, an die vergangenheit zu erinnern, weil man aus ihren Fehlern lernen muß und um das Schema eines uralten Glückszeichens aufzugreifen.

Jeder dem das gefällt kann es selbstverständlich weiterverwenden.
Gefällt es dir denn? :)

Irratio
14.09.2004, 23:50
Dein Benutzerbild... ich fand es eher unangenehm weil die deutschen Farben, zusammen mit einem Hakenkreuz, das so verformt wurde, dass es auch noch einem anderen, dem deutsch-geschichtlichem Ursprung widersprechend, Symbol ähnelt...
Deine guten Absichten in allen Ehren, ich weiß nicht, ob das so gut rüberkommt, wie du es gemeint hat. Vielleicht kannst du dazu ja was in deine Sig schreiben...

Es GIBT in Deutschland die Möglichkeit zu lernen, und sich zu bilden... natürlich ist auch das etwas Abhängig von der sozialen Umgebung, sowie einigen anderen Faktoren, ob größtenteils gebe ich der Mentalität der Jugend und derer, die sie erzogen haben, die Schuld.
Da dieser Bereich aber wesentlich schwerer zu verändern ist, wird man wohl auf konventionelle Methodern zurückgreifen (müssen?), wenn überhaupt...

Irratio.

Mithrandir
15.09.2004, 00:04
Sind die Reformen die angegangen wurden nach dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der letzten PISA Studie die richtigen und genügen sie?
Was BW betrifft, die Oberstufenreform war m.E. völlig verfehlt, aber da wird man wohl jede Reform einzeln beurteilen müssen.


Vor allem sollte auch der Grundschul- und Kindergartenbereich umfassenden Reformen unterzogen werden, um hier die Situation zu verbessern, da Deutschland hier am weitesten hinter anderen OECD Länder herhinkt.
Das ist sicher richtig, allerdings habe ich gerade hier nichts von Reformen oder Verbesserungen mitbekommen, hab ich geschlafen?

(Hinweis: »profitieren« verdeutlicht viel besser seine Wurzeln im frz. »profiter« und die Aussprache wenn es mit »f« geschrieben wird.)

kangal
15.09.2004, 08:03
soweit ich weiss, ist in dieser studie mit daten aus dem jahr 2001 gearbeitet worden (war pisa nicht 2000?) was soll das neuerliche geschrei? war doch schon alles durch pisa bekannt. was in der zwischenzeit geändert wurde, wird in dieser studie doch gar nicht berücksichtigt. die versäumnisse waren bekannt, eine solche studie sollte lieber die aktuellen bemühungen bewerten.

Hölderlin
15.09.2004, 08:31
...bevor die statistik nicht klar kinder mit migrationshintergrund ausweist, ist mir die bildungspolitik egal

...die deutsche staatsbürgerschaft bekommt man hier an jedem kiosk, bei mir
in magdeburg gibt es schon schulen mit 25% kindern, die die dt. schulbücher nicht lesen können, natürlich haben alle einen dt. pass und fallen somit in die
statistik, die alten ddr-lehrer kommen sich schon vor wie in einer sonderschule

...aber was solls, solange hier nur die migranten verblöden... :))

...statistiken zu interpretieren ist eben eine kunst

tabasco
15.09.2004, 08:46
...bevor die statistik nicht klar kinder mit migrationshintergrund ausweist, ist mir die bildungspolitik egal
Mit einem gelben Stern auf der Kleidung? Oder gleich am Stirn branden?
:vogel:


...die deutsche staatsbürgerschaft bekommt man hier an jedem kiosk,
?( Verwechselst Du die deutsche Staatsbürgerschaft nicht mit der Bild-Zeitung?


...statistiken zu interpretieren ist eben eine kunst
eben

MoJo
15.09.2004, 09:14
Die armen Lehrer müssen halt viel zu viel Rücksicht auf die " voll krasse Ausländer" nehmen.
Um ihren Notenschnitt zu halten müssen sie eben alle Klausuren "vereinfachen". Unvermögen der Schüler kommt schliesslich auf die zurück, da liegt es schliesslich nahe, das Ergebnis ihres Schaffens etwas zu "frisieren". Was dann daraus folgt ist jedem klar.

Ausserdem will keiner mehr wirklich "schaffen". Alle hängen nur noch an ihren Spiele-Konsolen und scheren sich einen Dreck um's Bruttosozialprodukt. Das sollen doch bitte andere besorgen. Papi und Mammi werden sich schon um mich kümmern. Fragt man Hauptschulabgänger ohne Abschluss, was sie mal werden wollen kommt meist: "Unternehmensberater, Einzelhandelskaufmann " o.ä. Kein ehrlicher Handwerker mehr, der den Dreck Dritter nicht scheut. Nur noch "voll konkret geschminkte in Lederjoppen und mit Goldbehängtem Brusthaar", die nur den Benz zum Ziel haben und nix dafür tun wollen. Das ist die Zukunft Deutschlands, lan! X(

Hölderlin
15.09.2004, 09:32
Verwechselst Du die deutsche Staatsbürgerschaft nicht mit der Bild-Zeitung?

hallo teufelchen, ich verwechsle hier nichts! die deutsche staatsbürgerschaft ist dank unverantwortlicher politik leichter zu bekommen als die bild-zeitung! :D

tabasco
15.09.2004, 09:40
Die armen Lehrer müssen halt viel zu viel Rücksicht auf die " voll krasse Ausländer" nehmen. Um ihren Notenschnitt zu halten müssen sie eben alle Klausuren "vereinfachen". Unvermögen der Schüler kommt schliesslich auf die zurück, da liegt es schliesslich nahe, das Ergebnis ihres Schaffens etwas zu "frisieren". Was dann daraus folgt ist jedem klar.
Wo kommt eigentlich die Überzeugung her, die ausländischen Schüler seien irgendwie blöder als die deutschen? Ist ein ausländischer Hauptschulabgänger schlechter als ein Deutscher? Oder ein auls. Gymnasiat als ein deutscher Gymnasiat? Um "Notenschnittt zu halten" wäre weniger Ferien, längerer Unterricht und weniger Schüler pro Lehrer viel effizienter als Methode anzuwenden, als die "Klausuren zu vereinfachen".



Ausserdem will keiner mehr wirklich "schaffen".

wir sind zu satt.

tabasco
15.09.2004, 09:43
die deutsche staatsbürgerschaft ist dank unverantwortlicher politik leichter zu bekommen als die bild-zeitung!
http://www.einbuergerung.de/26_50.htm
Was ist daran so einfach?!? ?( ?( ?( außer als Deutscher geboren zu werden, was sich aber schlecht auf Wunsch steuern lässt?

mlptrainer
15.09.2004, 10:10
Solange unser Geld an Ausländer fließt können wir es nicht dafür verwenden um das Schulsystem aufzubessern, das von ausländischen Mitschülern runtergezogen wird.

Wir brauchen eine moderne Gesamtschule.

Wozu Hauptschule und Realschule?

Wir benehmen uns hier wie im ständischen Mittelalter.

Hölderlin
15.09.2004, 10:39
Durch die Geburt erwirbt ein Kind die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. :D

...damit ist doch alles klar, das einbürgerungsgesetz ist nur ein weiteres multi-kulti-scheingesetz :]

Hölderlin
15.09.2004, 10:42
...in diesem gesetz befindet sich ein sehr gefährlicher automatismus,

ein automatismus, der deutschland zum aufmarschgebiet islamischer

terroristen macht, alle pfade zur erschleichung der dt. staatsbürgerschaft

und zum ausbeuten des dt. sozialsystems sind dadurch gegeben

tabasco
15.09.2004, 10:55
...in diesem gesetz befindet sich ein sehr gefährlicher automatismus,ein automatismus, der deutschland zum aufmarschgebiet islamischer terroristen macht, alle pfade zur erschleichung der dt. staatsbürgerschaft und zum ausbeuten des dt. sozialsystems sind dadurch gegeben
ich sehe in dem deutschen Einbürgerungsgesetz kein Automatismus. Eher das Gegenteil - man durfte bis vor kurzem hier in Deutschland jahrelang leben, Steuern zahlen, Kinder in die Welt setzen und Goethe im Original lesen, man durfte bloß nicht die gleichen Rechte und Pflichten haben wie der "hineingeborene" Rest der Bevölkerung.
Erkläre bitte. ?(

Hölderlin
15.09.2004, 11:20
...wie sieht denn zuwanderung in deutschland eigentlich aus, ich weiß zumindest was abwandert

zuwanderung:

1. kinderreiche familien, mit vielen steuerzahlern?, wohl kaum, also zahlt hier die kindergeldkasse=negativer saldo :D

2. russlanddeutsche, in der mehrzahl rentner ca. 2.000.000, wo sind da die steuerzahler=negativer saldo :D

3. politische flüchtlinge, der grösste witz, leute mit extremistischen islam. hintergrund, steuerzahler?=negativer saldo :))

4. ausländische akademiker, wo arbeiten die, in der privatwirtschaft?, wohl kaum, sondern an steuerfinanzierten unis und forschungseinrichtungen=
negativer saldo :))

ergo, belastung des einheimischen arbeitsmarktes und des sozialsystems

was wandert ab:

1. gut ausgebildete deutsche

2. kapital

3. deutsche unternehmen

Hölderlin
15.09.2004, 11:28
...nicht zu vergessen die vielen vorteile die schüler mit migrationshintergrund dem dt. schulsystem bringen,

hoffentlich lesen die jetzt alle GOETHE im original und nicht nur koransuren :))

tabasco
15.09.2004, 11:34
1. kinderreiche familien, mit vielen steuerzahlern?, wohl kaum, also zahlt hier die kindergeldkasse=negativer saldo
"Kinderreiche Familien" gibt es als Zuwanderungsgruppe nicht. Außerdem kann man sie auch von der Seite: unsere zukünftige Rente" sehen (Stichwort - Vergreisung)


2. russlanddeutsche, in der mehrzahl rentner ca. 2.000.000, wo sind da die steuerzahler=negativer saldo
Russlanddeutsche tauchen in keiner Ausländerstatistik auf, denn sie sind deutsch. Ob die Mehrheit Rentner sind, kann ich nicht sagen. Das ist allerdings die Wahrheit, dass die Mehrheit der Kasachendeutschen aus eher unteren Gesellschaftsschichten stammt und dementsprechend über einen niedrigen Bildungsgrad verfügt ...


3. politische flüchtlinge, der grösste witz, leute mit extremistischen islam. hintergrund, steuerzahler?=negativer saldo
...sind in der Zahl nicht massgebend und stellen keine homohene Gruppe dar, wie z.B. Russlanddeutsche (alles ist relativ...)


4. ausländische akademiker, wo arbeiten die, in der privatwirtschaft?, wohl kaum, sondern an steuerfinanzierten unis und forschungseinrichtungen=negativer saldo :
Es ist ein Segen für ein Land, von ausgebildeten ausländischen Spezialisten ausgesucht zu werden. Wer das nicht versteht,ist kurzsichtig.

:lesma:

Hölderlin
15.09.2004, 11:47
Es ist ein Segen für ein Land, von ausgebildeten ausländischen Spezialisten ausgesucht zu werden. Wer das nicht versteht,ist kurzsichtig.

FALSCH, nach d. kommt zweite garnitur, da alles von den eliteunis in den usa aufgekauft wird, wo sind die nobelpreisträger?????

"ZUKÜNFTIGE RENTE", klassisches schlagwort der multi-kulti-sozialschmarotzer, wir brauchen jobs!!!! wie hoch ist die jugendarbeitslosigkeit unter ausländern und dt. staatsbürgern mit migrationshintergrund????? wie soll ohne jobs die rente finanziert werden????

Sigi
15.09.2004, 11:49
Wiso sind Ausländer angeblich besser oder elitärer als Deutsche? Kann mir das mal jemand erklären?

Hölderlin
15.09.2004, 11:54
...weil die elitären deutschen ihrer heimat schon den rücken gekehrt haben,
ob es nun geldadel oder wissenschaftler sind

...wer will sich schon noch in einem sozialneidischen vielvölkerstaat als kapitalist und nazi beschimpfen lassen

... im übrigen ist das tafelsilber der bösen nazigeneration aufgebraucht,
jetzt muss deutschland nur noch schnell an die eu überschrieben werden

mlptrainer
16.09.2004, 12:25
Wiso sind Ausländer angeblich besser oder elitärer als Deutsche? Kann mir das mal jemand erklären?

Tja weiss ich auch nicht.

Aber es ist Hip, von indischen IT-Kräften zu faseln, obwohl mittlerweile jeder weiss, daß das absolute Pfeifen sind.

Ich rede übrigens aus eigener Erfahrung.


Andererseits sollte die Industrie etwas für ihren Nachwuchs tun und nicht immer nur auf Menschenimport setzen.

mlptrainer
16.09.2004, 12:28
...weil die elitären deutschen ihrer heimat schon den rücken gekehrt haben,
ob es nun geldadel oder wissenschaftler sind



Mein lieber Höderlin, der Geldadel hat wohl am wenigsten dazu beigetragen, daß neue Produkte entwickelt werden.

Die Intelligenz liegt auf der Strasse, man muss sie nur richtig freisetzen, z.b. durch Begabtenförderung und ein modernes Bildungssystem.

Liegnitz
16.09.2004, 14:20
Mein lieber Höderlin, der Geldadel hat wohl am wenigsten dazu beigetragen, daß neue Produkte entwickelt werden.

Die Intelligenz liegt auf der Strasse, man muss sie nur richtig freisetzen, z.b. durch Begabtenförderung und ein modernes Bildungssystem.

Und genau das wollen die Hirnis von Rot-Grün nun durch eine Einheitsschule verhindern. Und somit Eliten verhindern, um sie dann vom Ausland holen zu können.

Siran
16.09.2004, 19:27
Ich hab einen Artikel gefunden, der das finnische Schulsystem etwas näher beleuchtet. Dabei fällt zumindest mir auf, dass eine ganze Menge der Vorteile der Finnen gar nicht auf der Gesamtschule beruhen. Übrigens ist die dortige Gesamtschule laut diesem Artikel auch gar nicht mit unserer zu vergleichen.

Unterschiede:
extrem kleine Schulen: 60 % der Schulen haben weniger als sieben Lehrkräfte, 40 % haben weniger als 50 Schüler.
kleine Klassen: durchschnittliche Klassenstärke bei den getesteten Klassen: 19,5
größere Lesemotivation: Filme werden nicht synchronisiert, sondern nur untertitelt
landesweites Zentralabitur
zusätzliches Schulpersonal: Schulschwester, Psychologin, Kuratorin, Speziallehrerin und mehrer Assistenten, die Lehrer werden von außerunterrichtlichen Aufgaben befreit
andere Förderung lernschwacher Kinder: Kinder, denen der Klassenlehrer nicht genug helfen kann, werden von der Speziallehrerin betreut, im äußersten Fall sogar nur von dieser unterrichtet
stärkere Förderung lernschwacher Kinder: 16% der finnischen Schüler erhält irgendwann einmal Föderunterricht, in Deutschland ist das nur bei 4% der Fall, auch werden bei größeren Schulen spezielle Klassen für lernschwache Kinder und verhaltensauffällige Kinder eingerichtet, den Unterricht dort übernimmt eine speziell ausgebildete Lehrerin

Meiner Meinung nach sollte man weniger das Konzept der Gesamtschule als vielmehr diese Rahmenbedingungen übernehmen...

LOL
16.09.2004, 21:16
@ Siran

Ich schliesse mich deiner Meinung an, es bedarf der Übernahme von erfolgreichen Unterrichtsformen (besonders den skandinavischen)!

Doch sehe ich dennoch ein grösseres Problem im bislang anerzogenem "Ziel" unseres Schulsystems in Deutschland: Es erzieht im Allgemeinen die Schüler sich und ihre Fehler und Mängel zu verstecken!

Sehr viele Schüler lernten bislang meist, wann man sich wie zu verhalten hat, um ein möglichst positives Bild beim Lehrer abzugeben.
Diese, nicht immer unnütze, "Fähigkeit" behindert dennoch oft den Lernprozess, denn die (ganz normalen) Mängel werden trickreich übertüncht.

Sehr hilfreich ist dabei leider auch die äusserst subjektive mündliche Benotung, welche in der Gesamtzensur letztlich ausschlaggebend ist.

Ich glaube, die wenigsten Lehrer kennen den tatsächlichen Bildungsstand ihrer Schüler und ebenso ists auch umgekehrt!

Siran
17.09.2004, 07:25
Hm, nach meiner Erfahrung war es eigentlich immer so, dass die mündliche Note nur dann überhaupt ins Gewicht viel, wenn man auf der Kippe stand. Als fest verrechenbare Größe viel die selten ins Gewicht. Sonst wäre bei mir wohl auch die eine oder andere Note schlechter ausgefallen, denn der besonders aufmerksame mündliche Mitarbeiter war ich nie.

Auch muss ich sagen, dass meine Lehrer, so zumindest der Eindruck nach diversen Elternsprechtagen, immer recht gut wussten, was ich kann, was ich könnte und was ich wirklich mache...

Eine gewisse Anpassung an den jeweiligen Lehrer ist natürlich da, allerdings denke ich nicht, dass du diese ausmerzen kannst, selbst wenn du den Schülern Privatunterricht geben würdest.

DarkRevenger
17.09.2004, 12:31
das schulsystem ist einfach nur mittelalterlich und muss komplett reformiert werden..
dazu habe ich mir auch schon ein konzept überlegt was ich in den nächsten tagen mal posten werde

wer sich stark dafür interessiert: icq:162444069

Mithrandir
17.09.2004, 19:58
Hm, nach meiner Erfahrung war es eigentlich immer so, dass die mündliche Note nur dann überhaupt ins Gewicht viel, wenn man auf der Kippe stand. Als fest verrechenbare Größe viel die selten ins Gewicht. Sonst wäre bei mir wohl auch die eine oder andere Note schlechter ausgefallen, denn der besonders aufmerksame mündliche Mitarbeiter war ich nie.
Deine eigene Erfahrung ist zwar ganz nett, aber ohne Aussagekraft. Es gibt genug Fälle, in denen die mündliche Note eine große Rolle spielt (wie es vom Gesetzgeber auch gedacht ist). Aufgrund der sehr starken Subjektivität halte ich persönlich auch nicht viel von solchen Noten.

pavement
23.09.2004, 16:55
Der deutsche Lehrerstand sei im internationalen Vergleich zwar sehr gut bezahlt, aber überaltert und ausgebrannt, konstatiert die OECD-Studie "Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern", die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,319237,00.html

da frage ich mich schon, was ein lehrer dafür kann, dass er alt ist. als ob nicht andere berufsgruppen auch altern würden. das problem hierbei ist nicht in der verhalteten lehrerschaft zu suchen, sondern in der mangelhaften einstellungspolitik der kultusministerien.
im übrigen sollte man sich von einer "verjüngung" nicht zuviel versprechen, da nach meiner erfahrung der großteil der jetzigen lehramtsstudenten weder zu ihrem künftigen beruf noch zu ihren fächern die notwendige begeisterung haben, sondern deren einzige begründung für ein lehramtsstudium ist: "in ein paar jahren bin ich ja dann veramtet..." (so wörtlich jemand aus meinem ehemaligen abiturjahrgang!)
dass lehrer in ihren beruf "ausgebrannt" werden, liegt wohl zum einen an der mangelhaften psychologischen unterstützung und fehlender praxisnaher ausbildung, zum anderen an der einstellung von schülern und elternschaften den lehrern gegenüber - alles dinge, die der einzelne lehrer nicht ändern kann, sondern die im zuständigkeitsbereich der kultusministerien liegen.
dass deutsche lehrer im internationelen vergleich die bestbezahltesten sind, dazu kann ich nur sagen: vergleicht man die durchschnittichen einkommen anderer akademischen gruppen mit ähnlicher qualifikation, dann zeigt sich, dass im vergleich dazu der lehrerstand zwar gutbezahlt, aber keinesfalls überbezahlt ist.
über die abschaffung des beamtenstatus kann man m.e. sprechen - allerdings sollte man dann auch berücksichtigen, dass die differenz zwischen dem einkommen des lehrerstandes und dem von anderen akademischen gruppen zum großteil an der höheren sicherheit des beamtenstatus liegt.
ein weiterer punkt, den ich befürworte, ist die schaffung eines zentralabiturs. bei den gravierenden unterschieden, die sich im deutschen bildungssystem zeigen (z.B. zwischen bayern und hessen) ist dieser schritt m.e. absolut notwendig.

noch eine kleinere anmerkung:
mir fällt immer mehr auf, dass fächer, von denen man sich kurzfristig verspricht, dass sie zum bsp etwas beitragen - also im besonderen die naturwissenschaften - immer gefördert werden. dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. jedoch geht die höhere förderung dieser fächer zukosten von sog. "unproduktiven" fächern - vor allem den geisteswissenschaften. diese entwicklung halte ich bedenklich, vor allem in deutschland, einem land, dessen traditionen vor allem in den geisteswissenschaften liegen (das ist natürlich eine pauschalisierung; deutschland hat natürlich auch sehr viele bedeutende naturwissenschaftler hervorgebracht) - ich verweise hier nur auf kant, schopenhauer und hegel, goethe und schiller; man könnte noch unzählige hinzufügen.
gerade diese geisteswissenschaftler haben immer wieder die naturwissenschaften nachhaltig und entscheidend beeinflusst. hier nur ein bekanntes beispiel: der lateinische dichter lukrez verfasste mit seinem gedicht "de rerum natura" eine darstellung der lehre des griechischen philosophen epikur. jahrhunderte später war dieses gedicht das entscheidende moment, dass gassendi beeinflusste, den atomismus zu erneuern - eine beeinflussung, ohne die die naturwissenschaft in ihrer heutigen gestalt undenkbar wäre.
zurück zum eigentlichen thema: durch das heranzüchten von "fachidioten" kommt man vielleicht kurzfristig einen schritt weiter, langfristig bedeutet diese entwicklung jedoch einen schritt zurück. man sollte m.e. lieber wieder an das bildungsideal des ausgehenden 18. jhs. und frühen 19. jhs. - eng verbunden mit den namen humboldt - anknüpfen, an die idee einer umfassenden bildung. ein bildungsideal, das u.a. auch deutschlands bedeutendste naturwissenschaftler hervorbrachte.
bitte nicht falsch verstehen: ich befürworte nicht, dass man das jetzige bildungssystem auf den stand des 19. jhs. zurückdreht. aber man sollte doch die positiven errungenschaften nicht einfach vergessen.

Schlumpf
24.09.2004, 08:49
Goethe war mit Sicherheit nicht nur Geisteswissenschaftler. Er war in erster Linie Verwalter und Naturwissenschaftler, der nebenbei noch Gedichte schrieb.

Die ganze OECD Studie beruht auf 2 Wochen Untersuchungen in Deutschland. In dieser Zeit wurden (glaube ich) 4 Bundesländer besucht: BW, Hessen, Berlin und NRW.

Daneben ist diesen Studien (besonders der Pisa Studie) nicht zu trauen ( http://www.uni-konstanz.de/studis/fs/fs-polverw/POWALTER/powalter33/40-48.htm ).
Das einzige, was wirklich feststellbar ist, ist das English eine leichter zu verstehende Sprache ist und dasselbe für Japanisch, Koreanisch unf Finnisch gilt. Ich empfehle hier die Studien mal selber zu lesen (insbesondere die Daten) anstatt die Meinung irgendwelcher möchtegern Spezialisten (=Journalisten) wiederzukäuen. Die Studien sind auf der homepage der OECD gelinkt.

pavement
24.09.2004, 12:21
Goethe war mit Sicherheit nicht nur Geisteswissenschaftler. Er war in erster Linie Verwalter und Naturwissenschaftler, der nebenbei noch Gedichte schrieb.

naja, bei der bedeutung und dem umfang von goethes dichterischen werk ist diese these etwas gewagt. geisteswissenschaftler war goethe wohl überhaupt nicht, wohl aber jemand, der auf die geisteswissenschaft in deutschland erheblichen einfluss ausübte.

Schlumpf
24.09.2004, 13:08
Da stimme ich mit Ihnen durchaus überein.
Goethe war aber ebenfalls ein sehr guter Naturwissenschaftler
http://www.nw.schule.de/st/goethe-ibb/proj_gymnasium/kampmann/goethe.htm
http://www.berliner-lesezeichen.de/lesezei/Blz99_07/text04.htm
Goethe selbst empfand seine Arbeit als Naturwissenschaftler als weit wichtiger als seine Gedichte.

pavement
25.09.2004, 10:45
Goethe selbst empfand seine Arbeit als Naturwissenschaftler als weit wichtiger als seine Gedichte.

richtig. nicht auszudenken, wie das dichterische werk goethes aussehen würde, wenn er seine volle energie darauf verwendet hätte. aber vielleicht ist es auch so, dass - wie nietzsche einmal an einer stelle bemerkt - goethe als dichter nur so gut war, weil für ihn persönlich die dichtung nur an zweiter (oder dritter usw.) stelle stand.


Goethe war aber ebenfalls ein sehr guter Naturwissenschaftler

mit goethe als naturwissenschaftler habe ich mich außer dem, was man in einer normalen biographie erfährt, noch nicht beschäftigt. soweit ich hörte, sollen u.a. die ansätze zur morphologie auf mehreren gebieten fruchtbar sein. die farbenlehre wars aber wohl nicht.

LOL
25.09.2004, 11:04
richtig. nicht auszudenken, wie das dichterische werk goethes aussehen würde, wenn er seine volle energie darauf verwendet hätte. aber vielleicht ist es auch so, dass - wie nietzsche einmal an einer stelle bemerkt - goethe als dichter nur so gut war, weil für ihn persönlich die dichtung nur an zweiter (oder dritter usw.) stelle stand.
Entweder erwählt dich die Muse, oder eben nicht!
Deswegen bezeichnen wir solche Leute auch als Genius!
Berufsdichter heisst doch nicht besserer Dichter.

Goethe hat einen enormen poetischen Schatz hinterlassen, den die meisten doch kaum kennen. Mehr bedarf es kaum, denn das was ihn an dieser Welt belangte, das hat er für alle Ewigkeiten ausgedrückt!



mit goethe als naturwissenschaftler habe ich mich außer dem, was man in einer normalen biographie erfährt, noch nicht beschäftigt. soweit ich hörte, sollen u.a. die ansätze zur morphologie auf mehreren gebieten fruchtbar sein. die farbenlehre wars aber wohl nicht.Die Farbenlehre Goethes bekam nachträglich einen wissenschaftlichen "Dämpfer", das stimmt!
Für Bildende Künstler ist sie aber hochaktuell!

Manfred_g
25.09.2004, 21:15
Ich hab einen Artikel gefunden, der das finnische Schulsystem etwas näher beleuchtet. Dabei fällt zumindest mir auf, dass eine ganze Menge der Vorteile der Finnen gar nicht auf der Gesamtschule beruhen. Übrigens ist die dortige Gesamtschule laut diesem Artikel auch gar nicht mit unserer zu vergleichen.

Unterschiede:
extrem kleine Schulen: 60 % der Schulen haben weniger als sieben Lehrkräfte, 40 % haben weniger als 50 Schüler.
kleine Klassen: durchschnittliche Klassenstärke bei den getesteten Klassen: 19,5
größere Lesemotivation: Filme werden nicht synchronisiert, sondern nur untertitelt
landesweites Zentralabitur
zusätzliches Schulpersonal: Schulschwester, Psychologin, Kuratorin, Speziallehrerin und mehrer Assistenten, die Lehrer werden von außerunterrichtlichen Aufgaben befreit
andere Förderung lernschwacher Kinder: Kinder, denen der Klassenlehrer nicht genug helfen kann, werden von der Speziallehrerin betreut, im äußersten Fall sogar nur von dieser unterrichtet
stärkere Förderung lernschwacher Kinder: 16% der finnischen Schüler erhält irgendwann einmal Föderunterricht, in Deutschland ist das nur bei 4% der Fall, auch werden bei größeren Schulen spezielle Klassen für lernschwache Kinder und verhaltensauffällige Kinder eingerichtet, den Unterricht dort übernimmt eine speziell ausgebildete Lehrerin

Meiner Meinung nach sollte man weniger das Konzept der Gesamtschule als vielmehr diese Rahmenbedingungen übernehmen...

Ich glaube den gleichen Artikel habe ich auch gelesen. Insofern kann ich das, nebst deines Schlußsatzes, so bestätigen - mit der Ausnahme, daß ich unsere Schulen nicht gerne feministisch unterwandert sehen möchte (was sie teilweise schon sind) . Es darf ruhig auch mal ein Lehrer dabei sein. ;)

Beruhigend und schade zugleich, daß es scheinbar gar kein großes Geheimnis des finnischen Erfolges gibt. Beruhigend, weil einiges klarer wird. Schade, weil wir es uns vermutlich nicht leisten wollen es den Finnen gleich zu tun.

Siran
25.09.2004, 21:37
Ich glaube den gleichen Artikel habe ich auch gelesen. Insofern kann ich das, nebst deines Schlußsatzes, so bestätigen - mit der Ausnahme, daß ich unsere Schulen nicht gerne feministisch unterwandert sehen möchte (was sie teilweise schon sind) . Es darf ruhig auch mal ein Lehrer dabei sein. ;)

*rofl* Das -in am Schluss habe ich aus dem Artikel übernommen. Seltsamerweise war es da auch nicht abgesetzt.


Beruhigend und schade zugleich, daß es scheinbar gar kein großes Geheimnis des finnischen Erfolges gibt. Beruhigend, weil einiges klarer wird. Schade, weil wir es uns vermutlich nicht leisten wollen es den Finnen gleich zu tun.

Beunruhigend finde ich vor allem, dass sich irgendwie alle auf die Frage Gesamtschule oder dreigliedriges System stürzen. Die oben genannten Unterschiede werden weder thematisiert noch als Lösungsmöglichkeit genannt.

Manfred_g
25.09.2004, 22:53
*rofl* Das -in am Schluss habe ich aus dem Artikel übernommen. Seltsamerweise war es da auch nicht abgesetzt.


Naja, wie dem auch sei... :D es entspricht auch meiner Meinung.

Gesamtschule oder gegliedertes System, darauf kommts scheinbar nicht an.
Wenn die Förderung des Einzelnen nicht hinhaut, wird wohl jedes System versagen. Wenn die Förderung des Einzelnen aber klappt, würde ich nach wie vor eher zum gegliederten Schulssystem tendieren, wenn auch nicht um jeden Preis.

Ich würde auch Details überdenken. Z.B. sollte man bei unzureichenden Leistungen in wenigen Fächern, diese einzeln wiederholen dürfen und nicht unbedingt komplett "sitzenbleiben". Zumindest in de höheren Jahrgängen, wäre das denkbar, in den unteren könnte ein solches Kurssystem (darauf liefe es ja hinaus) evtl. die Sozialisation innerhalb einer Gemeinschaft durchkreuzen. Schüler sollten die Möglichkeit haben zu "ausserordentlichen" Leistungen. Wer z.B. am Jahresende mit 4.7 dasteht könnte doch die Möglichkeit bekommen, auf Wunsch eine ausserordentliche Facharbeit vorzulegen um doch noch das Klasenziel zu erreichen. Oder die Einführung von freiwilligen Zusatzprüfungen in den großen Ferien für dasselbe Ziel.

Als ehemaliger NAchhilfelehrer traue ich mich auch, folgendes zu sagen:
In Mathe ist das ganze zu beweislastig. Nett gemeint, die "wahre, reine" Mathematik rüberzubringen, kommt aber nicht gut an. Die Schüler verlieren schon am Anfang den Überblick und damit die Lust. Wenn das wesentliche vom Stoff dann endlich kommt, ist kein Durchblick und keine Konzentration mehr vorhanden.

Siran
26.09.2004, 19:27
Gesamtschule oder gegliedertes System, darauf kommts scheinbar nicht an.

Zumindest nicht nur.


Wenn die Förderung des Einzelnen nicht hinhaut, wird wohl jedes System versagen. Wenn die Förderung des Einzelnen aber klappt, würde ich nach wie vor eher zum gegliederten Schulssystem tendieren, wenn auch nicht um jeden Preis.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das gegliederte Schulsystem die Leute bei uns am ehesten gefördert werden können. Schließlich müsste in einer Gesamtschule auch in verschiedene Leistungsniveaus aufgeteilt werden.


Ich würde auch Details überdenken. Z.B. sollte man bei unzureichenden Leistungen in wenigen Fächern, diese einzeln wiederholen dürfen und nicht unbedingt komplett "sitzenbleiben". Zumindest in de höheren Jahrgängen, wäre das denkbar, in den unteren könnte ein solches Kurssystem (darauf liefe es ja hinaus) evtl. die Sozialisation innerhalb einer Gemeinschaft durchkreuzen.

Naja, wie du ja schon sagst, ist das in den unteren Klassen nicht möglich, ohne dass du die Leute aus dem Klassenverband nimmst. Und auch bei den oberen Klassen, gerade bei den Fächern, die im Normalfall ein Sitzenbleiben verursachen, bauen die Fächerinhalte ja aufeinander auf. Dieses Fach würde der Person also immer hinterher hängen, es sei denn, er würde den Inhalt des vorherigen und des aktuellen Jahres in einem Fach, in dem er Schwächen hat, aufholen. Ich denke, dass wäre für den Schüler zu viel.


Schüler sollten die Möglichkeit haben zu "ausserordentlichen" Leistungen. Wer z.B. am Jahresende mit 4.7 dasteht könnte doch die Möglichkeit bekommen, auf Wunsch eine ausserordentliche Facharbeit vorzulegen um doch noch das Klasenziel zu erreichen. Oder die Einführung von freiwilligen Zusatzprüfungen in den großen Ferien für dasselbe Ziel.

Nun, wenn die Person auf der Kippe steht, wird das ja jetzt von den Lehrern schon gemacht. Es mag in einzelnen Fällen vorkommen, dass ein Lehrer einen Schüler "versenken" will, im Normalfall wird er aber, wenn er das Gefühl hat, dass der Schüler Chancen hat, diesem nochmals mündlich oder so benoten.


Als ehemaliger NAchhilfelehrer traue ich mich auch, folgendes zu sagen:
In Mathe ist das ganze zu beweislastig. Nett gemeint, die "wahre, reine" Mathematik rüberzubringen, kommt aber nicht gut an. Die Schüler verlieren schon am Anfang den Überblick und damit die Lust. Wenn das wesentliche vom Stoff dann endlich kommt, ist kein Durchblick und keine Konzentration mehr vorhanden.

Also, ich habe in den letzten Jahren auch immer mal wieder Nachhilfe in Mathe gegeben, teilweise in den unteren Klassen, aber auch 10. Klasse Realschule und 12/13 Gymnasium. In der 12. und 13. Klasse könnte ich dem zustimmen, gerade angesichts der Tatsache, dass dies ein Grundkurs war. Die Beweise haben im Normalfall den Durchblick eher erschwert.
In der 10. Klasse schien es mir meistens so, dass die Schüler vor allem nochmal zusätzliche Erklärungen und zusätzliche Übung brauchten. Beweise kamen da gar nicht vor.
In den unteren Klasse, 6./7. Klasse, war es eigentlich so, dass die Schüler auf der falschen Schule waren.

Manfred_g
26.09.2004, 21:00
Zumindest nicht nur.

Ja



Naja, wie du ja schon sagst, ist das in den unteren Klassen nicht möglich, ohne dass du die Leute aus dem Klassenverband nimmst. Und auch bei den oberen Klassen, gerade bei den Fächern, die im Normalfall ein Sitzenbleiben verursachen, bauen die Fächerinhalte ja aufeinander auf. Dieses Fach würde der Person also immer hinterher hängen, es sei denn, er würde den Inhalt des vorherigen und des aktuellen Jahres in einem Fach, in dem er Schwächen hat, aufholen. Ich denke, dass wäre für den Schüler zu viel.


Schwer zu sagen. Ich behaupte keineswegs, damit den Stein der Weisen gefunden zu haben. Ich denke nur, man sollte auch mal über zunächst unkonventionell scheinende Ansätz nachdenken. Deine Einschränkung erkenne ich durchaus an. Wer in Mathe noch mit dem Stoff der 10. Klasse kämpft, kann in Physik nur schwer in die 12. aufsteigen. Andererseits - warum sollte z.B. ein Schüler der wegen Krankheit oder anderer Unpässlichkeiten eine 6 in Erdkunde hat, das komplette Jahr wiederholen ?
Wenn er sich "aufrappelt" und zusammennimmt halte ich da eine Einzelfachprüfung für sinnvoll.



Nun, wenn die Person auf der Kippe steht, wird das ja jetzt von den Lehrern schon gemacht. Es mag in einzelnen Fällen vorkommen, dass ein Lehrer einen Schüler "versenken" will, im Normalfall wird er aber, wenn er das Gefühl hat, dass der Schüler Chancen hat, diesem nochmals mündlich oder so benoten.


Aber völlig unzureichend wie ich mir denken könnte. Prüfungen müssen sein, sicher. Aber müssen sie in dem Maße sein wie sie abgehalten werden? Nicht selten werden sie zum Mittelpunkt des ganze Systems gemacht.
Und wenn man schon meint, es müßten viele Prüfungen sein, kann man sie dann nicht konstruktiver einsetzen?
Warum z.B. nicht grundsätzlich für jeden Jahrgang als "Sitzenbleiberbremse"
eine freiwillige (schwere!) Prüfung zu Ende des Jahres einführen, die Schülern die sich nochmal aufrappeln und aufholen, die Wiederholung des Jahres erspart. Ist auch nur eine Anregung, Details sind immer schwierig.
Siehe auch den vorherigen Abschnitt.



...gerade angesichts der Tatsache, dass dies ein Grundkurs war.

Ts ts ts... Und das für eine Informatikstudentin... (stimmt doch, oder?) ;)

Siran
26.09.2004, 21:18
Verdammt, jedes Mal, wenn ich in diesem Strang mitten im Beitrag bin, stürzt mein Browser ab.


Schwer zu sagen. Ich behaupte keineswegs, damit den Stein der Weisen gefunden zu haben. Ich denke nur, man sollte auch mal über zunächst unkonventionell scheinende Ansätz nachdenken. Deine Einschränkung erkenne ich durchaus an. Wer in Mathe noch mit dem Stoff der 10. Klasse kämpft, kann in Physik nur schwer in die 12. aufsteigen.

Das auch, aber ich dachte jetzt eher daran, dass man ja z.B. vor dem Abitur 13 Jahre Mathematik braucht. D.h. wenn du ein Jahr Mathe nicht im richtigen Jahr hast, dann musst du irgendwann man z.B. Mathe 9 und Mathe 10 gleichzeitig in einem Jahr mit 4 oder besser bestehen. Mal ganz abgesehen, dass du ohne Mathe vom Jahr vorher auch größere Schwierigkeiten mit dem Stoff vom nächsten Jahr hätten dürfte, müsste der Schüler 8 Stunden Mathe in einem Jahr über sich ergehen lassen.


Andererseits - warum sollte z.B. ein Schüler der wegen Krankheit oder anderer Unpässlichkeiten eine 6 in Erdkunde hat, das komplette Jahr wiederholen ?

Wie schafft man denn als normaler Schüler eine 6 in Erdkunde? Dazu müsstest du in allen Test bzw. Arbeiten und mündlich auf glatt 6 stehen. Wenn ihn eine Krankheit so niederschlägt, dass er sogar Erdkunde verhaut, dann kann er das zusätzliche Jahr auch brauchen, um in den restlichen Fächern aufzuholen.


Aber völlig unzureichend wie ich mir denken könnte. Prüfungen müssen sein, sicher. Aber müssen sie in dem Maße sein wie sie abgehalten werden? Nicht selten werden sie zum Mittelpunkt des ganze Systems gemacht.

Ja, ich halte Prüfungen für wichtig. Dadurch, dass du alle paar Wochen eine Arbeit oder ein Test hast, wirst du gezwungen kontinuierlich zu lernen.


Und wenn man schon meint, es müßten viele Prüfungen sein, kann man sie dann nicht konstruktiver einsetzen?

Was verstehst du unter konstruktiver einsetzen?


Warum z.B. nicht grundsätzlich für jeden Jahrgang als "Sitzenbleiberbremse"
eine freiwillige (schwere!) Prüfung zu Ende des Jahres einführen, die Schülern die sich nochmal aufrappeln und aufholen, die Wiederholung des Jahres erspart. Ist auch nur eine Anregung, Details sind immer schwierig.
Siehe auch den vorherigen Abschnitt.

Fände ich an sich in Ordnung.


Ts ts ts... Und das für eine Informatikstudentin... (stimmt doch, oder?) ;)

Ja. Ich hatte auch Mathe-LK, aber meine Nachhilfeschüler waren GKler... :P