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Vollständige Version anzeigen : "Waldsterben"? gibt es das noch?



Benny
13.09.2004, 10:55
In den 70er Jahren kam ein Begriff auf: "Waldsterben". In den 80er und 90er wurde dieses deutsche Wort 1:1 in andere Sprachen übernommen. In Frankreich und französisch sprechenden Ländern hieß es "Le Waldsterben". In den englisch sprechenden Ländern "the waldsterben".

Die Ursache wurde schnell gefunden: Luftverschmutzung! Das was man in den Anfängen der industriellen Revolution als "Rauchschäden" kannte, erfasste nun auch Gebiete, die tausende Kilometer vom Verursacher entfernt lagen. So wurde nachgewiesen, dass das Sterben der Wälder im Erzgebirge eine Folge der Luftverschmutzung in den Ballungszentren, wie zum Beispiel Ruhrgebiet, war. Seen versauerten, der PH-Wert fiel auf Werte wie bei verdünnter Zitronensäure, Bodenflora und -fauna wurden durch chemische Prozesse, ausgelöst durch die SToffe, die sich im Boden ablagerten, vernichtet.
Ständig konnte man neue Hiobsbotschaften lesen, der "Stern" brachte "Waldkarten" in seinen Ausgaben, und jedes Jahr fiel die Waldschadensbilanz schlimmer aus.
Gebäude wiesen Schäden auf deren Restaurierung in die Millionen ging, der Köllner Dom bröckelte und man fragte sich ernsthaft, ob der Dom VOR seiner entgültigen Fertigstellung zusammenbrechen würde.
Das war in den 70er bis 90er Jahren.
Nun ist ein seit einigen Jahren ein neues Jahrtausend angebrochen und scheinbar gibt es kein "Waldsterben" mehr.
Wirklich?

Wie seht ihr die Gefahr der Luftverschmutzung?

Benny
13.09.2004, 11:12
http://www.artur-net.de/artur-net/074a.htm

Das Waldsterben hat 2003 wieder zugenommen.
..und leise stirbt der Wald ...


Unter der Sommerhitze und dem ausbleibenden Regen hat der deutsche Wald in diesem Jahr merklich gelitten. Nach der vorläufigen Waldschadensbilanz der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für 2003 liegt Baden-Württemberg mit einer Zunahme des "deutlich geschädigten" Baumbestandes von 24 auf 29 Prozent an der Spitze. Den zweitgrößten Anstieg um drei auf 21 Prozent hatten die Wälder Sachsen-Anhalts zu verkraften.http://www.welt.de/data/2003/12/10/208867.html

Während noch 1999 zu lesen war:

>>Waldschadensbericht 1999

Gute Bilanz für Hamburgs Wälder

Den Fichten und Buchen geht´s gut, den Eichen weniger, und die Kiefern weisen das niedrigste Schadensniveau seit Beginn der regelmäßigen Waldschadenserhebungen im Jahre 1983 auf - so die primäre Botschaft der diesjährigen Waldschadensbilanz für die Hamburger Forstreviere. Selbst der heiße Sommer des Jahres mit wochenlangen Trockenperioden lässt bis zur herbstlichen Begutachtung der 4658 Probebäume in den neun, auf Hamburger Stadtgebiet liegenden, Forstrevieren keine Schadenseinflüsse erkennen. Damit fällt die Hamburger Bilanz 1999 deutlich besser aus als in den anderen Bundesländern. Allerdings lassen sich Entwicklungstendenzen des biologisch hochkomplizierten Ökosystems Wald nur längerfristig als von Jahr zu Jahr beurteilen. Denn für die Jahresbilanzen werden nicht nur äußere Stressoren wie Luftemissionen oder Bodenveränderungen durch Wasserhaushalt oder Nährstoffeinträge z.B. aus der Landwirtschaft gewertet. In die Beurteilung des Gesamtzustandes eines Baumes fließen auch die natürlichen Vorgänge wie reiche Blüte und Fruchtbildung oder Schädlingsfraß ein.<<http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/stadtentwicklung-umwelt/aktuelles/pressearchiv/pressearchiv-bug/1999/pressemeldung-1999-11-01-bug-waldschadensbericht.html


Wie es im Saarland von 1999 bis 2003 aussieht kann man hier lesen:http://www.umwelt.saarland.de/2424.htm

AndyH
13.09.2004, 19:25
http://www.artur-net.de/artur-net/074a.htm

Das Waldsterben hat 2003 wieder zugenommen.
..und leise stirbt der Wald ...
Verdammt leise.


Mehr Wald in Deutschland
18.03.03

Jahr für Jahr wächst der Wald in Deutschland. Von 1993 bis 2001 habe die Waldfläche im Schnitt um jeweils 100 Quadratkilometer - das entspricht der Fläche der Stadt Mainz - zugenommen, berichtete das Statistische Bundesamt.
Im Jahr 2001 waren fast 30 Prozent der Fläche Deutschlands oder gut 105.000 Quadratkilometer mit Wald bedeckt. Den höchsten Waldanteil hat nach der Statistik Rheinland-Pfalz mit 40,8 %, dicht gefolgt von Hessen mit 39,9 %.
Den niedrigsten Waldanteil hat Schleswig-Holstein mit 9,5 % der Landesfläche.

Benny
14.09.2004, 09:14
Verdammt leise.


Mehr Wald in Deutschland
18.03.03

Jahr für Jahr wächst der Wald in Deutschland. Von 1993 bis 2001 habe die Waldfläche im Schnitt um jeweils 100 Quadratkilometer - das entspricht der Fläche der Stadt Mainz - zugenommen, berichtete das Statistische Bundesamt.
Im Jahr 2001 waren fast 30 Prozent der Fläche Deutschlands oder gut 105.000 Quadratkilometer mit Wald bedeckt. Den höchsten Waldanteil hat nach der Statistik Rheinland-Pfalz mit 40,8 %, dicht gefolgt von Hessen mit 39,9 %.
Den niedrigsten Waldanteil hat Schleswig-Holstein mit 9,5 % der Landesfläche.

Solange mehr, weil nachgepflanzt, nachwächst, als wegstirbt ist das doch OK.
Quelle?

Siran
14.09.2004, 09:31
Also die Entwicklung des Baumbestandes und das "Waldsterben" arbeitet sich ja nicht wirklich entgegen. Unter Waldsterben versteht man ja im Normalfall auch die leichtere bis schwere Schädigung des einzelnen Baumes, auch wenn der Baum weiterlebt und damit zur Baumfläche dazugezählt werden würde.

Interessant in dem Zusammenhang ist eher, wieviel Prozent des Baumbestandes geschädigt sind:

Im Jahr 2003 stieg der Anteil deutlicher Schäden (Schadstufen 2 -4) um 2 Prozentpunkte auf 23 %. Der Anteil der Warnstufe (schwache Schäden) stieg ebenfalls um 2 Prozentpunkte und liegt nun bei 46 % der Waldfläche. Der Anteil ungeschädigter Waldfläche ging um 4 Prozentpunkte zurück und liegt mit 31 % nahe am Tiefststand von 1992 (Abbildung 1). Die mittlere Kronenverlichtung für alle Baumarten liegt 2003 bei 19,9 % (2002: 19,1 %). Vergilbungen von Nadeln oder Blättern werden kaum noch beobachtet: Sie sind seit 1997 nur noch auf ca. 3 % aller Stichprobenbäume anzutreffen.
Im langfristigen Vergleich hat der Anteil deutlicher Schäden damit erstmalig seit 2000 wieder zugenom men, ohne allerdings die Höchststände der Jahre 1991 und 1992 (Anteil deutlicher Schäden: 30 bzw. 29 %) zu erreichen. Das vergleichsweise stabile Schadniveau der letzten Jahre wird nicht verlassen: Zum neunten Mal in ununterbrochener Folge liegt der Anteil der Schadstufen 2 – 4 zwischen 21 und 23%

Schäden in den Ausmaßen, wie teilweise in den ehemaligen Ostblockstaaten haben wir aber nicht.

Benny
14.09.2004, 09:37
Also die Entwicklung des Baumbestandes und das "Waldsterben" arbeitet sich ja nicht wirklich entgegen. Unter Waldsterben versteht man ja im Normalfall auch die leichtere bis schwere Schädigung des einzelnen Baumes, auch wenn der Baum weiterlebt und damit zur Baumfläche dazugezählt werden würde.

Interessant in dem Zusammenhang ist eher, wieviel Prozent des Baumbestandes geschädigt sind:

Im Jahr 2003 stieg der Anteil deutlicher Schäden (Schadstufen 2 -4) um 2 Prozentpunkte auf 23 %. Der Anteil der Warnstufe (schwache Schäden) stieg ebenfalls um 2 Prozentpunkte und liegt nun bei 46 % der Waldfläche. Der Anteil ungeschädigter Waldfläche ging um 4 Prozentpunkte zurück und liegt mit 31 % nahe am Tiefststand von 1992 (Abbildung 1). Die mittlere Kronenverlichtung für alle Baumarten liegt 2003 bei 19,9 % (2002: 19,1 %). Vergilbungen von Nadeln oder Blättern werden kaum noch beobachtet: Sie sind seit 1997 nur noch auf ca. 3 % aller Stichprobenbäume anzutreffen.
Im langfristigen Vergleich hat der Anteil deutlicher Schäden damit erstmalig seit 2000 wieder zugenom men, ohne allerdings die Höchststände der Jahre 1991 und 1992 (Anteil deutlicher Schäden: 30 bzw. 29 %) zu erreichen. Das vergleichsweise stabile Schadniveau der letzten Jahre wird nicht verlassen: Zum neunten Mal in ununterbrochener Folge liegt der Anteil der Schadstufen 2 – 4 zwischen 21 und 23%

Schäden in den Ausmaßen, wie teilweise in den ehemaligen Ostblockstaaten haben wir aber nicht.

Danke für die Info. Es stimmt. "Waldsterben" ist natürlich nicht nur der tote Wald, sondern der geschädigte. Für viele Laien, die durch den Wald gehen, ist es erstmal wie ein Märchen: "Waldsterben?? Ist doch alles schön grün!"

In den neuen B.Ländern soll ja, seit dem viele Firmen geschlossen wurden, und dort jetzt ja "unsere" Emissions- und Imissionsgesetze gelten, Luft und Wasser sauberer geworden sein.

kangal
14.09.2004, 10:56
Solange mehr, weil nachgepflanzt, nachwächst, als wegstirbt ist das doch OK.
soweit ich weiss, ist es ja auch gesetzlich festgelegt, dass die forstwirtschaft entsprechenden ersatz für rodungen anpflanzen muss.
weiss jemand seit wann das so ist? war das schon vor dem bekanntwerden des waldsterbens so, oder erst hinterher?

Siran
14.09.2004, 11:03
Das Bundeswaldgesetz ist von 1975, allerdings wurde das wohl schon vorher auf Landesebene geregelt, denn das Gesetz bezieht sich auch auf die jeweiligen Landesverordnungen.

Benny
14.09.2004, 11:06
siran - da warst du schneller. stimmt es gab schon vorher solche verordnungen.

AndyH
14.09.2004, 23:00
Solange mehr, weil nachgepflanzt, nachwächst, als wegstirbt ist das doch OK.
Quelle? Steht doch da : Statistisches Bundesamt.
Gleiche Text erschien auf vielen Seiten:
http://www.taz.de/pt/2003/03/19/a0185.nf/text.ges,1
http://www.learn-line.nrw.de/angebote/agenda21/archiv/03/03/VT18.HTM

Dem Wald geht garnicht so übel.
http://www.bay-gemeindetag.de/information/zeitung/2004/082004/bz082004f.htm
Daten und Fakten zur deutschen Forst- & Holzwirtschaft

Forstwirtschaft:

Waldfläche in Deutschland: 10,7 Mio. Hektar
Beschäftigte: ca. 75.000
Waldeigentum: private Eigentümer (46 %)
Bund & Länder (34 %)
Körperschaften (20 %)
Holzvorrat: 2,8 Milliarden Kubikmeter
Jährlicher Holzeinschlag: ca. 40 Millionen Kubikmeter
Jährlicher Holzzuwachs: ca. 60 Millionen Kubikmeter
Erlös aus Holzverkauf: Euro 1,8 Milliarden pro Jahr

Holzwirtschaft:
Beschäftigte: 560.000
Unternehmen: 60.500
Branchen nach Umsatz: Möbelindustrie 23,93 %
Holzgroßhandel 17,96 %
Zellstoff- und
Papiererzeugung 17,65 %
Holznahes Bauhandwerk 12,56 %
Holzbearbeitung 10,39 %
Holzverarbeitung 9,45 %
Holzhandwerk 5,22 %
Möbelerzeugendes
Handwerk 2,83 %
Umsatz 2002: Euro 80,9 Milliarden

Klar gibt es einzelne kranke Bäume oder gar Flächen. Meist falsch gepflanzte.

AndyH
14.09.2004, 23:03
Der deutsche Wald stirbt nicht, er dehnt sich aus und wird dichter. Er wächst sowohl in der Fläche als auch in der Holzmenge pro Hektar. Die Waldfläche in Deutschland nahm seit 1960 um 500.000 Hektar zu. Auch das Holzvolumen ist in den europäischen Wäldern seit 1950 stark angestiegen. Noch 1986 hatte das Umweltbundesamt einen Rückgang um 30 Prozent bis 1995 prognostiziert. Statt dessen ergaben Messungen des Europäischen Forstinstitutes eine Zuwachssteigerung in dieser Größenordnung.

Verglichen mit früheren Zeiten ist der Zuwachs noch eindrucksvoller. Im 20. Jahrhundert eroberten die Bäume Mitteleuropa nach einer langen Phase rücksichtsloser Holzfällerei zurück. In Deutschland nahm die Waldfläche seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts um rund 20 Prozent zu.

Insgesamt bedecken Wälder in Deutschland 10,7 Millionen Hektar Land. Das sind rund 30 Prozent der Gesamtfläche. Der Trend zu ökologisch verarmten Fichten- und Kiefernmonokulturen ist gebrochen. Heute wachsen auf immerhin 56 Prozent der Waldfläche wieder Laub- und Mischwälder.

Das zu Anfang der achtziger Jahre befürchtete großflächige Absterben der Wälder hat nicht stattgefunden. Es gibt jedoch regionale Waldsterben, die allerdings auch schon in der Vergangenheit vorkamen, sogar in vorindustriellen Zeiten. Besonders schlimm betroffen sind die Nadelwälder an den windexponierten Westseiten der Gebirge. Auf ganzen Hängen in den Hochlagen des Erz- und des Fichtelgebirges, des Harzes und der Alpen sind die Bäume abgestorben. Das Europäische Forstinstitut (EFI) gibt an, daß drei bis fünf Prozent der Wälder von solchen Schäden betroffen sind. Seit einigen Jahren kommt es auch immer wieder in verschiedenen Regionen zu einem Absterben von Eichen und Buchen. Wissenschaftler konnten als Ursache dafür eine Feinwurzelfäule ermitteln, die von Pilzen der Gattung Phytophthora hervorgerufen wird.

Die meisten Bilder, die heute noch zu den immer wiederkehrenden Waldalarm-Artikeln gedruckt werden, zeigen extrem geschädigte Standorte, wie im Erzgebirge, wo die Rauchschwaden veralteter tschechischer Kraftwerke schlimme Verwüstungen anrichten. Oder sie zeigen Waldverluste, die auf das Konto des Orkans »Wiebke« gehen, der in der Nacht des 1. März 1990 rund 120 Millionen Waldbäume umgerissen hat (beispielsweise im Spiegel in Heft 47/1995 - doch dort wurde »Wiebke« nicht erwähnt).

So schreibt der Botaniker Professor Otto Kandler: »Unter ganz normalen Bedingungen variiert die Kronendichte in Abhängigkeit von Witterung, Standort und Art des Bodens bei Nadelbäumen um das Drei- und bei Laubbäumen um das Vierfache. Ein Wald an ungünstigem Standort kann also im Vergleich zu einem auf gutem Boden bis zu 66 Prozent weniger Nadeln respektive bis zu 75 Prozent weniger Laub tragen.

Selbst bei Verlusten von 70 Prozent - etwa in besonders trockenen Jahren - können sich Bäume wieder vollkommen erholen. Helmut Schulz, Leiter des Referates Ökologie und Grundsatzfragen der Umweltforschung im Forschungsministerium, hält die Methodik der Waldschadensinventur seiner Kollegen vom Landwirtschaftsministerium für äußerst fragwürdig. Er sagt: »Eine Ableitung von Waldschäden aus der Erhebung des Kronenzustands ist nach heutigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht möglich.«

Benny
15.09.2004, 07:42
@andyh

Ist ja alles ganz toll was du da an Zahlen anführst.
Eine Quelle würde die Glaubwürdigkeit allerdings erhöhen.

houndstooth
16.09.2004, 01:51
War nicht 'Saurer Regen' vor vielen Jahren die Hauptursache des 'Grossen Waldsterben's gewesen ?
Ebenso wie durch 'Sauren Regen' Frischwasserseen 'umkippten' und dadurch ein 'Grosses Fischsterben' verursachten.

Seit etlichen Jahren stossen z.B. Kraftwerke durch 'scrubbers' , Filters und besserer Verbrennung doch schon 'saubere' Verbrennungsabgase , mit Zero ? Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen in die Atmosphaere aus - ergo weit weniger Umweltschaden.

Diese Abgasbereinigung sollte doch massgeblich zur Erholung und Wiederbelebung der Waelder beigetragen haben (die ja durch ihre CO2 Rolle eine nicht unwichtige Rolle im Klimakontrollschema spielen).

Nicht unerwaehnt sollen die jaehrlich riesigen Waldschaeden in NA sein, die durch Insekteninfestionen wie Borkenkaefer verursacht werden.

Mit freundlichem Gruss

Bis dann...Heinz

Siran
16.09.2004, 08:20
@houndstooth

Gerade in den ehemaligen Ostblockstaaten hast du auch schwer belastete Böden, weil die Abfälle nicht ordentlich entsorgt, sondern ungereinigt in die Umgebung abgegeben wurden.

In Tschechien z.B. wurden in den letzten Jahren auch Luftfilter und sowas installiert, aber das Waldsterben dort hat kaum nachgelassen, weil den Bäumen die Nährstoffe aus dem Boden fehlen und sie dafür Schwermetalle und sonstiges aufnehmen.

AndyH
16.09.2004, 09:11
@andyh

Ist ja alles ganz toll was du da an Zahlen anführst.
Eine Quelle würde die Glaubwürdigkeit allerdings erhöhen.
Alle Zahlen können bei den Statistischen Bundes- und Landesämtern abgerufen werden. Weiterhin bei der EU und OECD.
Und es schadet nicht, ab und zu selber spazieren zu gehen.

Gregor Samsa
16.09.2004, 09:30
Seit etlichen Jahren stossen z.B. Kraftwerke durch 'scrubbers' , Filters und besserer Verbrennung doch schon 'saubere' Verbrennungsabgase , mit Zero ? Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen in die Atmosphaere aus - ergo weit weniger Umweltschaden.

Diese Abgasbereinigung sollte doch massgeblich zur Erholung und Wiederbelebung der Waelder beigetragen haben (die ja durch ihre CO2 Rolle eine nicht unwichtige Rolle im Klimakontrollschema spielen).
Es ist richtig, daß weniger Schadstoffe in die Waldböden eingeleitet werden. Es spielen aber in der Vergangenheit stattgefundene Schädigungen in der Schadensbilanz weiterhin eine Rolle. Ein stark geschädigter Baum erholt sich nicht über Nacht. Zudem finden immer noch Schadstoffeinträge statt, die sich gerade in Waldböden über eine lange Zeit anreichern.

In der Vergangenheit wurde versucht die Übersäuerung der Waldböden durch großflächige Aufbringung von Kalk zu neutralisieren. In den letzten Jahren ist das aber aufgrund der knappen Finanzlage der öffentlichen Hand in Deutschland sehr stark eingeschränkt bis ganz eingestellt worden.

Zudem hat der heiße und trockene Sommer des Jahres 2003 für zusätzliche Schäden gesorgt. In Folge dessen (in Kombination mit großflächig angelegten Monokulturen) hatte man im letzten Herbst und Winter starke Verluste durch Borkenkäferbefall, auch bei noch sehr jungen Beständen.

Als Reaktion auf die Problematik eines sich rasant ausbreitenden Borkenkäferbefalls aufgrund von Monokulturen, ist jetzt verstärkt eine kleinparzellig Aufforstung mit einer Mischung aus Laub- und Nadelbäumen zu beobachten.

AndyH
16.09.2004, 09:45
Es ist doch schwachsinn, die Blätter und Nadel abzuzählen und Schädigungsprozente hochzurechnen.
Klar ist nach einen trockenen Sommer kein Regenwaldgefühl zu erwarten, auch andere Pflanzen sahen nicht üppiger aus. Das ist noch kein Schaden, was extra vermerkt werden muss. Jeder weiss doch, dass die zurückliegenden Klimaepochen von den Jahresringen ablesbar sind.
Desweiteren muss man auch sehen, welche Art von Bäume wo stehen. Im Mittelalter wurde Europa fast komplett abgeholzt. Oft wurden Gebiete mit Bäume aufgeforstet, die da nichts zu suchen haben. Entweder von Boden her oder wegen der Klima. Damals galt nur: hauptsache es wächst schnell.
Auch alte Bäume sehen nicht so aus wie frische. Ein Teil der Bäume ist zwnagsläufig immer alt und wird den Umwelt als abgestorbenes Holz dienen. Viele Arten sind auf solche Bäume angewiesen. Diese zu entfernen, wie früher üblich war, schädigt den Artenvielfalt.
Alle Welt wundert sich über die Deutschen "Le Waldsterben" gilt als französischer Wort, genauso wie "German Angst" in Amerikanischen.

Benny
16.09.2004, 10:55
War nicht 'Saurer Regen' vor vielen Jahren die Hauptursache des 'Grossen Waldsterben's gewesen ?
Ebenso wie durch 'Sauren Regen' Frischwasserseen 'umkippten' und dadurch ein 'Grosses Fischsterben' verursachten.

Seit etlichen Jahren stossen z.B. Kraftwerke durch 'scrubbers' , Filters und besserer Verbrennung doch schon 'saubere' Verbrennungsabgase , mit Zero ? Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen in die Atmosphaere aus - ergo weit weniger Umweltschaden.

Diese Abgasbereinigung sollte doch massgeblich zur Erholung und Wiederbelebung der Waelder beigetragen haben (die ja durch ihre CO2 Rolle eine nicht unwichtige Rolle im Klimakontrollschema spielen).

Nicht unerwaehnt sollen die jaehrlich riesigen Waldschaeden in NA sein, die durch Insekteninfestionen wie Borkenkaefer verursacht werden.

Mit freundlichem Gruss

Bis dann...Heinz

Richtig. Manche Seen waren so sauer wie verdünnter Zitronensaft. Zur Erklärung:
Der PH-Wert sagt aus wie "sauer" bzw. wie "alkalisch" eine Flüssigkeit ist.
Die PH-Wert-Skala geht von 0 bis 14.
Leitungswasser hat einen PH-Wert von ca 7,5. Alles unter 7 ist "sauer" und darüber "alkalisch". Ganz grob. Beim sauren Regen kann er schon mal den Wert 2 erreichen. In den 70/80er JAhren waren Werte von 4 - 5 normal. das bedeutete, dass Nährstoffe verstärkt ausgewaschen wurden, Schadstoffe freigesetzt wurden, nur um einige Folgen zu nennen. An Gebäuden richtete der saure regen große Schäden an. Stehende Gewässer versauerten, Fische starben darin.
Scheinbar ist es so, dass "0"Schadstoffe ausgestoßen werden. Es ist aber nicht so. Denn jeder Betreiber einer Anlage ist bestrebt lediglich die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen - und nicht mehr.
Gesetze sind da zum Beispiel, die Großfeuerungsanlagen Verordnung, die vorschreibt, "nach dem derzeitigen Stand der Technik" die Emmissionen zu reduzieren. Das Bundesimmisionsgesetz schreibt lediglich eine gewisse Konzentration in einem gewissen Abstand zur Anlage vor. Das hatte zur Folge, dass zwar die Konzentration verringert wurde, in einem gewissen Abstand der Anlage, denn nun wurden einfach die Schornsteine höher gebaut. Das hatte wiederum zur Folge, dass nun zwar die Konzentration der Schadstoffe in der Nähe der Anlage sank, dafür aber, bedingt durch die Erhöhung der Schornsteine, der Dreck nun viel weiter transportiert wurde. Das heißt, dass die "Rauchschäden", die man seit der industriellen Revulotion kannte, nun in Gebieten entdeckt wurden, die tausende Kilometer entfernt lagen. Es war zwar schwierig zu beweisen, man hat aber anhand bestimmter Kriterien beweisen können, dass bestimmte Gebiete (Ruhrgebiet zum Beispiel) als Schadensverursacher in Frage kommen.
So ist das heute auch noch, aber im kleineren Umfang. Was man auch nicht vergessen darf ist, dass zwar die Stoffe N (Stickstoff), S (SChwefel) und ihre Verbindungen reduziert wurden, dafür aber andere Schadstoffe ihren Platz eingenommen haben. CO2 zum Beispiel.

Der "Saure" Regen an sich ist, wenn man es genau nimmt eine Umschreibung oder Sammelbegriff, für alles was an SChadstoffen in der Luft ist.
Vergessen darf man auch nicht die verstärkende Wirkung der UV Strahlen.
Hier wird die Bildung des BODENNAHEN Ozons gefördert. Bei entsprechender NOx Konzentration und genügend langer Sonneneinstrahlung kann sich, wie in den 70ern besonders stark, in Talsohlen, in Städten, die in einer Mulde stehen, Ozon bilden: Der "Sommersmog". Die älteren werden sich bestimmt noch an die Smog-Warnungen im Sommer erinnern, so dass es sogar zu Fahrverboten kam. Ausgenommen waren Kat-Autos mit einer Plakette, die man heute auch noch sehen kann. Genauso, bei "Inversionswetterlagen" im Winter gab es dann und wann auch schon mal "Smog-Alarm": kalte Luft "deckelt" warme zu, so dass sie nicht entweichen kann (sehr vereinfachte Darstellung!). Kam auch schon mal vor.

Nun muss ich sagen, dass vieles besser geworden ist, woran auch die Werksstilllegungen in den neuen Ländern einen großen Anteil haben, aber die Hände in den Schoß legen und sagen "Jetzt ist es gut" ist ein Fehler.

AndyH
16.09.2004, 12:37
Nun muss ich sagen, dass vieles besser geworden ist, woran auch die Werksstilllegungen in den neuen Ländern einen großen Anteil haben, aber die Hände in den Schoß legen und sagen "Jetzt ist es gut" ist ein Fehler. Macht ja keine. Die Sachen wie TA-Luft sind weiterhin gültig, und die neu gebaute Anlagen sind zwangsläufig immer sauberer.
Was falsch ist: die Aktionismus. Da geht es schlicht ums Geld. Wie beim den "Waldschadensberichten". Wehe jemand meint, die Sache ist soweit in Ordnung, schon werden viele Gelder gekürzt.

Benny
16.09.2004, 14:53
Macht ja keine. Die Sachen wie TA-Luft sind weiterhin gültig, und die neu gebaute Anlagen sind zwangsläufig immer sauberer.
Was falsch ist: die Aktionismus. Da geht es schlicht ums Geld. Wie beim den "Waldschadensberichten". Wehe jemand meint, die Sache ist soweit in Ordnung, schon werden viele Gelder gekürzt.

Was ich im Eifer vergaß: Waldschadensbilanzen werden seit (weiß nich genau - muss mal recherchieren) Jahren nach geänderten Kriterien angefertigt. Was vorher Schadstufe 1 war fiel raus. Diesem Umstand muss genauso rechnung getragen werden, wie der Tatsache, dass der Begriff "Wald" auch geändert wurde, gemeint ist hier eine Fläche auf der eine bestimmte Anzahl Bäume stehen. Denn: Wann ist ein Wald ein Wald?? 20 Bäume auf einem Hektar oder 10, oder 500 ??
Wie gesagt, ich werde mich mal dahinterklemmen und in Erfahrung bringen, wann eine Fläche als "Wald" bezeichnet wird.
Aktionismus ist gut - warum auch nicht? Mit "blindem" Aktionismus, schrieb ich schon in einem anderen Zusammenhang, ist niemanden gedient, am wenigsten der Natur.

Benny
16.09.2004, 15:52
Ausgangsfrage war ja, wie ihr die Gefahr der Luftverschmutzung seht. Gib es da eine "Gefahr"? Oder ist alles "in Butter"?

AndyH
17.09.2004, 13:20
Ausgangsfrage war ja, wie ihr die Gefahr der Luftverschmutzung seht. Gib es da eine "Gefahr"? Oder ist alles "in Butter"?
Irgendein "Gefahr" besteht immer.
Wir haben aber fähige Förster und gute Ingenieure. Auch die Natur ist robuster als manche erzählen wollen.
Wir sollen mehr Hochtechnologie nutzen und mehr Flächen ruhen lassen. Dann klappt es auch.

Benny
17.09.2004, 14:40
Irgendein "Gefahr" besteht immer.
Wir haben aber fähige Förster und gute Ingenieure. Auch die Natur ist robuster als manche erzählen wollen.
Wir sollen mehr Hochtechnologie nutzen und mehr Flächen ruhen lassen. Dann klappt es auch.

"Flächen ruhen lassen" hört sich gut an. Was meinst du damit genau?

AndyH
17.09.2004, 16:24
"Flächen ruhen lassen" hört sich gut an. Was meinst du damit genau?

Viele meinen man kann aus dem Wald Energie einfach raustragen. Holzpellets großindustriell herstellen und damit Ökologie fördern.
Dagegen sind saubergefegte Wälder steril. Artenärmer als Berlin oder der Central Park (NY).
Gesund sind Mischwälder, und da muss man ein teil auf sich beruhen lassen. Keine Wege, keine Pflege, selbst Tiefflug oder Helikopter nur in Notfall.
Wenn sie groß genug sind - etwa 50% Pfälzer oder Bayrischer Wald - dann werden sie die Artenvielfalt für Europa ohne Zutun der Menschen bewahren.

Die Idee, verschiedene naturbelassene Lebensräume möglichst zusammenhängend - ewtl. entlang der ehemals DDR Grenze - zu schaffen ist gut, nichts anderes kann funktionieren. Straßen und Bahntrassen kann man da auch am Flachland mal einige km. als Tunnel führen.

Insgesamt sollte auch die Landwirtschaft möglichst beschränkt bleiben. Die Schnapsidee Raps für Öl auch an "Stillegungsflächen" zu erlauben finde ich Idiotie höchsten Grades. Die paar Liter Öl ist ungleich weniger Wert als eine naturbelassene Fläche, was eben die Idee für die Stillegung ist.

"Regenerative" Energien sind Naturkiller.
Von "Energy Crops" braucht man nicht zu reden. Man sollte Monokulturen und Massenhafte Energie-Holzwirtschaft am besten sparen, das schadet nur.
Windräder sind nicht nur "Vogelschredder", sondern stören ganz allgemein die Natur durch Bewegung und Lärm. Selbst technikabgehärtete Menschen fühlen sich gestört, keine Ahnung woher die Pseudo-Umweltschützer die Gewissheit nehmen, dass die Tiere es ignorieren können ? Nur weil sie kein Demo organisierten ?
Solarenergie sind enorm teuer, das ändert sich nicht. Mögen die Solarpaneele billiger werden, an den Flächenbedarf wird das nichts ändern. Entweder ergibt es millionen Kleinstanlagen, die im Unterhalt sinnlos teuer werden, oder Gigantomanie quadratkilometerweise, die wieder die Natur massiv beeinflussen.

Dazu kommt noch, dass weder Solar- noch Windkraftwerke für die Versorgung geeignet sind. Sie sind ausschliesslich additiv zu gebrauchen. Dazu sind sie aber viel zu teuer und beanspruchen viel Natur.
Ein Windpark ist kein Natur mehr, es ist ein Industriegebiet.

Deswegen möglichst kompakte Energieträger nehmen und möglichst viel Natur auf sich ruhen lassen.

Benny
17.09.2004, 16:31
Viele meinen man kann aus dem Wald Energie einfach raustragen. Holzpellets großindustriell herstellen und damit Ökologie fördern.
Dagegen sind saubergefegte Wälder steril. Artenärmer als Berlin oder der Central Park (NY).
Gesund sind Mischwälder, und da muss man ein teil auf sich beruhen lassen. Keine Wege, keine Pflege, selbst Tiefflug oder Helikopter nur in Notfall.
Wenn sie groß genug sind - etwa 50% Pfälzer oder Bayrischer Wald - dann werden sie die Artenvielfalt für Europa ohne Zutun der Menschen bewahren.

Die Idee, verschiedene naturbelassene Lebensräume möglichst zusammenhängend - ewtl. entlang der ehemals DDR Grenze - zu schaffen ist gut, nichts anderes kann funktionieren. Straßen und Bahntrassen kann man da auch am Flachland mal einige km. als Tunnel führen.

Insgesamt sollte auch die Landwirtschaft möglichst beschränkt bleiben. Die Schnapsidee Raps für Öl auch an "Stillegungsflächen" zu erlauben finde ich Idiotie höchsten Grades. Die paar Liter Öl ist ungleich weniger Wert als eine naturbelassene Fläche, was eben die Idee für den Stillegung ist.

"Regenerative" Energien sind Naturkiller.
Von "Energy Crops" braucht man nicht zu reden. Man sollte Monokulturen und Massenhafte Energie-Holzwirtschaft am besten sparen, das schadet nur.
Windräder sind nicht nur "Vogelschredder", sondern stören ganz allgemein die Natur durch Bewegung und Lärm. Selbst technikabgehärtete Menschen fühlen sich gestört, keine Ahnung woher die Pseudo-Umweltschützer die Gewissheit nehmen, dass die Tiere es ignorieren können ? Nur weil sie kein Demo organisierten ?
Solarenergie sind enorm teuer, das ändert sich nicht. Mögen die Solarpaneele billiger werden, an den Flächenbedarf wird das nichts ändern. Entweder ergibt es millionen Kleinstanlagen, die im Unterhalt sinnlos teuer werden, oder Gigantomanie quadratkilometerweise, die wieder die Natur massiv beeinflussen.

Dazu kommt noch, dass weder Solar- noch Windkraftwerke für die Versorgung geeignet sind. Sie sind ausschliesslich additiv zu gebrauchen. Dazu sind sie aber viel zu teuer und beanspruchen viel Natur.
Ein Windpark ist kein Natur mehr, es ist ein Industriegebiet.

Deswegen möglichst kompakte Energieträger nehmen und möglichst viel Natur auf sich ruhen lassen.
Und was wäre, wenn man auf den Flächen auf denen Kraftwerke stehen dazu genutzt würden, um regenerative und alternative Energien zu erzeugen? Was wäre wenn man auf den Flächen, die dem Braunkohletagebau zum Opfer fallen, für eben diese Erzeugung nutzen würde?
Was wäre wenn, die Flächen, die man der Natur genommen hat, aber nun, duch Werkstillegungen, anders genutzt werden könnten?
Man muss nicht unbedingt neue Flächen schaffen - bereits zerstörte kann man ja nutzen.
Hast du Beispiele, dass Vögel "geschreddert" wurden? So sagen ich dir, dass das Lügen sind die gerne verbreitet werden.
Hast du Beispiel - widerrufe ich.

AndyH
18.09.2004, 02:23
Und was wäre, wenn man auf den Flächen auf denen Kraftwerke stehen dazu genutzt würden, um regenerative und alternative Energien zu erzeugen? Was wäre wenn man auf den Flächen, die dem Braunkohletagebau zum Opfer fallen, für eben diese Erzeugung nutzen würde? Not und Elend. Auf der Fläche eines Kohle- oder Kernkraftwerkes kann man nicht mal für eine Bauernfamilie genug Energie erzeugen.


Was wäre wenn, die Flächen, die man der Natur genommen hat, aber nun, duch Werkstillegungen, anders genutzt werden könnten?
Man muss nicht unbedingt neue Flächen schaffen - bereits zerstörte kann man ja nutzen. Rekultivierung. Die Gebiete die dadurch entstehen, egal ob Kiesgrube oder Braunkohlerevier, sind regelmäßig artenreicher und schöner.


Hast du Beispiele, dass Vögel "geschreddert" wurden? So sagen ich dir, dass das Lügen sind die gerne verbreitet werden.
Hast du Beispiel - widerrufe ich.
Montag, 19. Juli 2004

Den Vögeln zuliebe: Windräder gestoppt

Von Dieter Salzmann

Potsdam - Das brandenburgische Landesumweltamt in Potsdam schlägt Alarm: Die immer größere Zahl von Windkraftanlagen wird zur Bedrohung von Vögeln und Fledermäusen, die von den sich schnell drehenden Rotorblätter erschlagen werden.

"Die Tiere werden regelrecht zerhackt und geschreddert", sagt der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude. Von einem Seeadler wurde beispielsweise ein Flügel gefunden, der vom Rumpf des Tieres abrasiert wurde, eine Lachmöwe wurde von der Wucht des Rotors in zwei Hälften geteilt. Mehr als 400 verendete Tiere wurden gefunden - etwa je zur Hälfte Vögel und Fledermäuse. Unter den Opfern rangiert der Rotmilan mit 38 Funden an erster Stelle. Deutschlandweit holten die Windräder auch 13 Seeadler vom Himmel.

Wie viele Tiere es tatsächlich erwischt, ist schwer abzuschätzen. Eine Hochrechnung, die das Landesumweltamt erstellt hat, kommt zu einem so fatalen Ergebnis, dass die Zahlen unter Verschluss bleiben. Nach Angaben von Freude sind sie "erschreckend hoch". In Brandenburg drehen 1700 Windräder ihre Tod bringenden Kreise. Nach Kadavern abgesucht werden aber nur wenige Dutzend. Außerdem: Wenn der Mensch kommt, war der Fuchs meist schon da und hat die Opfer gefressen. "Wir haben regelrechte Fuchspfade zwischen einzelnen Windrädern entdeckt", sagt Freude.

Für die Umweltbehörde ist das Problem noch relativ neu. "Wir dachten zunächst, die Vögel nähmen die Anlagen wahr und machten einen Bogen um sie", so Umwelt-Professor Freude. Die Tiere könnten aber das Tempo der Rotorblätter nicht einschätzen. "Bis zu 300 Stundenkilometer schnell bewegt sich die Spitze eines Rotorblattes - abhängig von der Größe des Propellers und der Windgeschwindigkeit", erläutert Freude. Darauf habe die Evolution die Tiere nicht vorbereitet.

Inzwischen gebe es "böse Konflikte" mit den Planern der Anlagen, wie es Freude ausdrückt. Denn die bis zu 150 Meter hohen Windräder ragen häufig in die stark frequentierten Luftstraßen der Vögel. Freude: "Viel machen kann man da nicht mehr." Die Flächen, auf denen die Windräder errichtet wurden, standen lange fest, bevor das ganze Ausmaß des Problems deutlich wurde. Die ersten Schlussfolgerungen sind gezogen: Zwei Windkraftanlagen, die in der Einflugschneise der 40 000 Kraniche, die jährlich im Westhavelland rasten, geplant waren, sind inzwischen gestoppt worden.
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040719/brandenburg/story691822.html

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Benny
18.09.2004, 12:52
Not und Elend. Auf der Fläche eines Kohle- oder Kernkraftwerkes kann man nicht mal für eine Bauernfamilie genug Energie erzeugen.

Rekultivierung. Die Gebiete die dadurch entstehen, egal ob Kiesgrube oder Braunkohlerevier, sind regelmäßig artenreicher und schöner.


Montag, 19. Juli 2004

Den Vögeln zuliebe: Windräder gestoppt

Von Dieter Salzmann

Potsdam - Das brandenburgische Landesumweltamt in Potsdam schlägt Alarm: Die immer größere Zahl von Windkraftanlagen wird zur Bedrohung von Vögeln und Fledermäusen, die von den sich schnell drehenden Rotorblätter erschlagen werden.

"Die Tiere werden regelrecht zerhackt und geschreddert", sagt der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude. Von einem Seeadler wurde beispielsweise ein Flügel gefunden, der vom Rumpf des Tieres abrasiert wurde, eine Lachmöwe wurde von der Wucht des Rotors in zwei Hälften geteilt. Mehr als 400 verendete Tiere wurden gefunden - etwa je zur Hälfte Vögel und Fledermäuse. Unter den Opfern rangiert der Rotmilan mit 38 Funden an erster Stelle. Deutschlandweit holten die Windräder auch 13 Seeadler vom Himmel.

Wie viele Tiere es tatsächlich erwischt, ist schwer abzuschätzen. Eine Hochrechnung, die das Landesumweltamt erstellt hat, kommt zu einem so fatalen Ergebnis, dass die Zahlen unter Verschluss bleiben. Nach Angaben von Freude sind sie "erschreckend hoch". In Brandenburg drehen 1700 Windräder ihre Tod bringenden Kreise. Nach Kadavern abgesucht werden aber nur wenige Dutzend. Außerdem: Wenn der Mensch kommt, war der Fuchs meist schon da und hat die Opfer gefressen. "Wir haben regelrechte Fuchspfade zwischen einzelnen Windrädern entdeckt", sagt Freude.

Für die Umweltbehörde ist das Problem noch relativ neu. "Wir dachten zunächst, die Vögel nähmen die Anlagen wahr und machten einen Bogen um sie", so Umwelt-Professor Freude. Die Tiere könnten aber das Tempo der Rotorblätter nicht einschätzen. "Bis zu 300 Stundenkilometer schnell bewegt sich die Spitze eines Rotorblattes - abhängig von der Größe des Propellers und der Windgeschwindigkeit", erläutert Freude. Darauf habe die Evolution die Tiere nicht vorbereitet.

Inzwischen gebe es "böse Konflikte" mit den Planern der Anlagen, wie es Freude ausdrückt. Denn die bis zu 150 Meter hohen Windräder ragen häufig in die stark frequentierten Luftstraßen der Vögel. Freude: "Viel machen kann man da nicht mehr." Die Flächen, auf denen die Windräder errichtet wurden, standen lange fest, bevor das ganze Ausmaß des Problems deutlich wurde. Die ersten Schlussfolgerungen sind gezogen: Zwei Windkraftanlagen, die in der Einflugschneise der 40 000 Kraniche, die jährlich im Westhavelland rasten, geplant waren, sind inzwischen gestoppt worden.
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040719/brandenburg/story691822.html

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Also bei uns an der Küste hat es so etwas noch nie gegeben. Ist natürlich ziemlich dumm, die Dinger in bekannten "Einflugschneisen" zu bauen.
Wie kommt es, dass ich nur bei der Morgenpost entsprechendes finde und nicht in anderen Zeitungsartikeln?
Und: Gerade an diesem Beispiel sieht man doch, dass Umweltschutzgruppen in die Entscheidung mit einbezogen worden wären, dann wäre soetwas nicht passiert. NABU oder andere hätten da bestimmt vorher gewarnt. Umweltministerien und Umweltschutzämter sind eben oft NICHT von Fachleuten besetzt, da diese Ämter oft eine Alibifunktion haben um U-Gruppen zu beschwichtigen.

AndyH
18.09.2004, 17:08
Also bei uns an der Küste hat es so etwas noch nie gegeben. Ist natürlich ziemlich dumm, die Dinger in bekannten "Einflugschneisen" zu bauen.
Wie kommt es, dass ich nur bei der Morgenpost entsprechendes finde und nicht in anderen Zeitungsartikeln? Vielleicht interessiert anderen Nicht was in Brandenburg passiert. Am sonsten wird es gerne totgeschwiegen.
Als der Spiegel über die Sache mal offen schrieb, war die Empörung kolossal.


Und: Gerade an diesem Beispiel sieht man doch, dass Umweltschutzgruppen in die Entscheidung mit einbezogen worden wären, dann wäre soetwas nicht passiert. NABU oder andere hätten da bestimmt vorher gewarnt. Umweltministerien und Umweltschutzämter sind eben oft NICHT von Fachleuten besetzt, da diese Ämter oft eine Alibifunktion haben um U-Gruppen zu beschwichtigen. Greenpeace klagt mit um auch in Vogelschutzgebieten Windräder aufstellen zu dürfen, sie verdienen mit durch Greenpeace-Energy.
An der Küste kämpft der Wattenrat gegen Verschandelung oft und nicht selten gerade gegen "etablierte" Umweltbürokratien, wie WWF,NABU und Greenpiss.
http://www.wattenrat.de/wind/wind.htm

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taz, 16.07.2004
Sterntaucher gegen Windspargel
Offshore-Parks in Gefahr: Gutachter wollen Zwölf-Seemeilen-Zone in der Nordsee zum Vogelschutz-Gebiet machen. Windstrom könnte unwirtschaftlich werden
golmbach taz Sterntaucher und Heringsmöve könnten verhindern, dass künftig im Offshore-Bereich in der Nordsee Windparks gebaut werden. Ein Gutachten empfehle, die gesamte Zwölf-Seemeilen-Zone vor den ostfriesischen Inseln von Borkum bis Wangerooge in ein Vogelschutzgebiet umzuwandeln, sagte gestern Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). "Das Gutachten kann keiner beiseite schieben", betonte der Minister, der bislang nicht als Windkraft-Freund aufgetreten ist.
In "Borkum-Riffgatt" vor der Nordseeinsel und in "Nordergründe" in der Wesermündung planen Windparkbetreiber derzeit unter Protest von Inselgemeinden und Fischern, Offshore-Parks mit insgesamt 69 Anlagen zu bauen, 25 sind bereits im Raumordnungsverfahren.
Der politische Haken für Sander ist: Auch Niedersachsen hat in der vergangenen Woche im Bundesrat für das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gestimmt. Es sieht vor, dass in Vogelschutzgebieten geförderter Strom keine Einspeisevergütung erhält. Also würden "die Windparks wirtschaftlich weniger lukrativ werden", sagte Sander. Ein Sprecher des beteiligten Windparkbauers EWE in Oldenburg sagte, es sei "derzeit zu früh für eine Stellungnahme".
Der Umweltminister behauptet, an dem einstimmig verabschiedeten EEG habe er nichts mehr ändern können, weil er zu spät von dem von der Uni Kiel im Auftrag des Landesamtes für Ökologie erstellten Gutachten erfahren habe. "Zu diesem Zeitpunkt war das EEG nicht mehr aufzuhalten."
Er habe "Probleme zu glauben", sagt der FDP-Mann, "dass wir 12,5 Prozent des Bedarfs bis 2010 durch erneuerbare Energien stillen werden". Das ist das Ziel der Bundesregierung. Aber auch Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) dürfte kaum froh sein: Er hat die Offshore-Parks immer als Zukunftstechnologie gesehen. Interessant auch, dass sich die Anzeichen mehren, dass das Vogel-Gutachten entgegen Sanders Beteuerungen schon im April im Umweltministerium vorlag. "Kai Schöneberg
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taz, 13.06.2004
Flieh, Fledermaus, flieh

Pustet der Wind, laufen die Windkraft-Rotoren warm. Das ist verlockend für die Nachtflieger - und bisweilen tödlich. Schon ziehen Richter die Notbremse

Unten am Boden pflügen Trecker das Feld, am Himmel schaufeln Rotoren die Luft. Wie in vielen windverwöhnten Gegenden Norddeutschlands thronen auch über der flachen Ackerlandschaft von Midlum bei Cuxhaven inzwischen weiße Masten mit großen Rotoren. 70 Stück bilden den Windpark "Hohe Geest".

Wenn die Nacht hereinbricht, huscht es wie Schatten in der Luft. Ein Mann am Boden hält ein handygroßes Gerät in der Hand, einen Bat-Detektor, der Ultraschall-Laute hörbar macht. Es knattert: Fledermäuse.

Eine davon, eine Breitflügelfledermaus, steuert geradewegs auf die Windkraftanlage zu. Immer näher kommt sie dem Rotor, im letzten Moment macht sie plötzlich kehrt. "Die Anlagen irritiert sie offenbar", sagt Biologe Lothar Bach aus Bremen, der in Midlum fünf Jahre lang die Wirkung von Windkraftanlagen auf Fledermäuse untersucht hat.

Störungen beim nächtlichen Jagen scheinen indes eher zu den harmlosen Beeinträchtigungen zu gehören. Forscher konnten inzwischen nachweisen, dass die Rotoren Fledermäuse auch in Mengen töten können. Immerhin erreichen die Blätter an ihrer Spitze Geschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometer. Und wenn in kühleren Nächten die Reibungswärme massenhaft Insekten anzieht, können Fledermäuse offenbar nicht widerstehen, ihnen zu folgen. Dabei geraten die fliegenden Säuger in heftige Turbulenzen und können von den Rotoren regelrecht zerschreddert werden. Das Verwaltungsgericht Dresden hat unlängst den Bau von zwei Anlagen im Landkreis Bautzen untersagt. Grund: erhebliche Kollisionsopfer beim Großem Mausohr und dem Großem Abendsegler.

"Über die wahren Ausmaße der tödlichen Kollisionen wissen wir viel zu wenig", klagt Bach. Das Ausmaß der Opfer ist aber offenbar beträchtlich: bisher fanden Fledermaus-Forscher insgesamt zehn Arten in Deutschland tot unter Windmühlenflügeln. Solche Kollisionsopfer belegen auch Untersuchungen aus den USA: Besonders die hoch und schnell fliegenden Fledermausarten sind betroffen, weit häufiger sogar als Vögel. Sollten Windkraftanlagen zukünftig sogar mitten in Wälder gebaut werden, wäre dies für viele Fledermausarten schlicht eine Katastrophe. Denn hier leben viele besonders stark gefährdete Arten.

Die Mähwirkung von Rotoren spitzt sich im Frühjahr und im Herbst zu, wenn sich Fledermäuse auf Wanderschaft in den Süden begeben. Stehen Windparks mitten in ihren Flugrouten, könnte die Zahl der Opfer besonders hoch sein.

Im Gegensatz jedoch zum gut erforschten Zugverhalten von Vögeln ist bisher über Langstreckenbewegungen von Fledermäusen wenig Genaues bekannt. Für "unwahrscheinlich", hält es Bach, dass den Säugern ihre Ultraschall-Orientierung, mit der sie ihre Beute orten, beim Flug gen Süden viel nützt: "Vermutlich orientieren sie sich wie Vögel unter anderem am Magnetfeld der Erde."

Biologe Bach macht Vorschläge zur Schadensbegrenzung: Beim Bau neuer Anlagen müssten Mindestabstände eingehalten werden: Sie sollten 200 Meter weg von den Jagdrevieren von Fledermäusen stehen. "Und keine Windparks inmitten der Wanderstrecken oder in Wäldern! Dort, wo bereits Windkraftanlagen in den Zuggebieten von Fledermäusen installiert sind, sollten sie während der Zugzeit ganz abgeschaltet werden", fordert er. Vor allem hält der Biologe genauere Untersuchungen für nötig. "Denn solange die Forschung weitgehend im Dunkeln tappt, bleiben auch unsere Kompromissvorschläge beim Bau neuer Anlagen vorläufig."

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BVerwG Leipzig, Pressemitteilung Nr. 20/2004: BVerwG 4 C 2.03 01.04.04

Klage gegen Neubau der B 50 mit Hochmoselübergang erfolgreich
Das Bundesverwaltungsgericht hat heute entschieden, dass die Bundesstraße 50 in Rheinland-Pfalz zwischen Platten und Longkamp einschließlich des Hochmoselübergangs vorerst nicht gebaut werden darf. Das Straßenbauvorhaben ist Teil einer großräumigen Straßenverbindung zwischen Belgien und dem Rhein-Main-Gebiet. Es durchquert ein Waldgebiet, das nach Erlass des angegriffenen Planfeststellungsbeschlusses von der Landesregierung zwar zur Ausweisung als Europäisches Vogelschutzgebiet vorgesehen, aber noch nicht förmlich unter Schutz gestellt worden ist. Das Oberverwaltungsgericht hatte auf die Klage eines Naturschutzverbandes entschieden, dass der Planfeststellungsbeschluss rechtswidrig ist, weil er die Europäische Vogelschutz-Richtlinie von 1979 verletzt. Das Bundesverwaltungsgericht hat dieses Urteil bestätigt und die Revision des beklagten Landes zurückgewiesen.
Diese Entscheidung beruht im Wesentlichen darauf, dass die geplante Straße ein schutzwürdiges Gebiet durchquert, das noch nicht zum besonderen Schutzgebiet nach deutschem Recht erklärt worden ist. Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs unterliegen Bauvorhaben in "faktischen" Vogelschutzgebieten dem strengen Schutzregime der Vogelschutz-Richtlinie. Der weniger strenge Schutzstandard, der nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von 1992 und dem Bundesnaturschutzgesetz 2002 für ausgewiesene Vogelschutzgebiete gilt, greift daher nicht ein. Nach den tatsächlichen Feststellungen des Oberverwaltungsgerichts war im Revisionsverfahren davon auszugehen, dass die Auswirkungen der geplanten Straße die durch die Vogelschutz-Richtlinie vorgegebenen Erhaltungsziele erheblich beeinträchtigen würden, weil mehrere Brutreviere bedrohter Spechtarten vernichtet würden. Der Planfeststellungsbeschluss darf daher gegenwärtig nicht vollzogen werden. Den Landesbehörden bleibt die Möglichkeit, in einem ergänzenden Verfahren die rechtlichen Voraussetzungen für eine Zulassung des Bauvorhabens zu schaffen. BVerwG 4 C 2.03 – Urteil vom 1. April 2004

Ostfriesen-Zeitung 31.03.2004 (S.3)
EU rügt Windpark Brualer Moor
STRAßBURG / BRÜSSEL / DPA - Die EU-Kommission droht Deutschland wegen Verstößen gegen EU-Umweltrecht mit rechtlichen Schritten. Die Kommission entschied gestern in Straßburg, der Bundesregierung schriftliche Mahnungen zu senden. Als einen Verstoß gegen EU-Recht sieht Brüssel das Vorgehen bei den Planungen des Windkraftprojektes Brualer Moor bei Rhede. Es sei versäumt worden, das Vorhaben auf seine Umweltverträglichkeit zu prüfen. Gerügt wurden auch Vorfälle in Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Umweltkommissarin Margot Wallström sagte, die Fälle zeigten, dass Deutschland bei manchen Projekten mehr auf Umweltverträglichkeit achten müsse.

FAZ, 31.03.04
Verstöße gegen Umweltrecht
Gleich in vier Fällen wirft die Kommission Deutschland vor, gegen das EU-Umweltrecht zu verstoßen. Wegen des geplanten Ausbaus des Frankfurter Flughafens hat sie ein neues Verfahren eingeleitet, weil das Land Hessen in seiner Flächennutzungsplanung EU-Sicherheitsvorschriften verletze. Als besonders eklatant wertet Umweltkommissarin Margot Wallström die jahrelange Mißachtung der von der EU verlangten Umweltverträglichkeitsprüfungen für Pläne und Projekte, welche EU-Naturschutzgebiete beeinträchtigen können. Vier Bundesländer - Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt - hätten ihr Landesrecht bis heute nicht an das Gemeinschaftsrecht angepaßt. Die Frist dafür war bereits im Juni 1994 ausgelaufen.
Die Kommission hat ihnen nun ein letztes Ultimatum von zwei Monaten gesetzt. Bei einer Niederlage vor dem EuGH könnten hohe Geldstrafen auf Deutschland zu kommen. In einem weiteren Verfahren muß sich das Land Niedersachen dafür verantworten, daß es ein Windkraftprojekt im Brualer Moor ohne Umweltverträglichkeitsprüfung genehmigt habe. Dabei geht es um eine Anlage mit siebzehn großen Turbinen. Dem Land Brandenburg wird von der Kommission vorgeworfen, sich bei der Straßenplanung in den Unteren Havel-Niederungen über die EU-Naturschutzvorschriften hinweggesetzt zu haben. Das Gebiet gehöre zu einem Netz von Schutzgebieten (Natura 2000) und unterliege deshalb besonderen Bestimmungen.
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Benny
18.09.2004, 22:10
@andy
das sind alles beispiele dafür, dass zwischen Umweltschutz und und politischen Entscheidungsträgern ein Defizit herrscht. Nach meiner Meinung muss also mehr Zusammengearbeitet werden. Auch muss hier gesehen werden, dass nur alternative Energiequellen, Energiemix und Energieverbünde, die Strom aus regenerativen und alternativen Energiequellen ein gesundes Weiterleben der Menschen gewährleisten kann.


Deshalb ist es unerläßlich:
- mehr Einfluß der U-Gruppen in den politischen Entscheidungen, die direkt und indirekt die Luft-, Wasser- und Bodenqualität beeinflussen,
- der Ausbau regenartiver und alternativer Energiequellen
- der Ausbau von Energieverbünden mit obengenannten Energiequellen
- und ein sinnvoller Mix aus obengenannten Energiequellen
damit der Klimawandel, die Gefahr einer möglichen Klimakatastrophe abgeschwächt wird.
Denn verhindern können wir es nicht mehr.
Die Umfragen und Theman die ich hier zum Thema Umweltschutz gestartet habe, zeigen, dass ein großer Teil der User dafür sind, dass Umweltschutz einen größeren Einfluß auf die Politik haben muss. Weiter zeigt die Reaktion einiger anderer, dass sie nichts dazu gelernt haben.
Ich appeliere deshalb an die, die für mehr Umweltschutz sind, die für mehr Einfluß sind, an die, denen es NICHT egal ist, was aus unserem Wald unserer Luft und KLima wird, an die appelliere ich, nicht aufzuhören, auch wenn es so scheint, dass es sinnlos ist, weiterzumachen und alles dafür zu unternehmen, dass sie selber in einer intakten Umwelt leben werden.
Für mich ist es eh zu spät, da ich mich eh bald verabschieden werde. Aber für Euch darf es nicht egal sein. Lasst euch nicht von dämlichen Ferrari-Fahrern verrückt machen, lasst euch nicht von Technikfanatikern verrückt machen, die einen AUsbau der Atomkraft fordern. Es ist für euch - nicht nur für mich. Es ist eure Welt in der ihr leben müsst. Solange ich aber lebe ist es auch meine Welt. Und solange werde ich dafür sorgen, dass ich mich in ihr wohlfühle. Wir können es zusammen tun oder jeder für sich - es ist egal wie Hauptsache es pasiert endlich etwas. Denn wenn nichts unternommen wird, sind Themen wie "Hartz 4" etc unbedeutend gegenüber der viel größeren Katastrophe.
Gute Nacht allerseits.

Benny
19.09.2004, 12:04
Moin!
es kann weiter gehen - bin wieder da, ab und zu weg aber immer irgendwie da

AndyH
19.09.2004, 13:36
@andy
das sind alles beispiele dafür, dass zwischen Umweltschutz und und politischen Entscheidungsträgern ein Defizit herrscht. Nach meiner Meinung muss also mehr Zusammengearbeitet werden. Auch muss hier gesehen werden, dass nur alternative Energiequellen, Energiemix und Energieverbünde, die Strom aus regenerativen und alternativen Energiequellen ein gesundes Weiterleben der Menschen gewährleisten kann. [/b]
Als alle erstes muss man doch feststellen, wie viel von den "alternativen" Energien nötig und förderlich sind.
Niemand sagt etwas dagegen, wenn vorhandenes besser oder anders genutzt wird, sofern dies neue Werte hervorbringt, also ein Ertrag sichert.
Bsp. Biomasse bei Bauernhöfen und Kläranlagen. Müllverbrennung und Deponiegas.
Es ist aber nicht verständlich wenn man die Natur zubaut und das auch noch bezahlen lässt. Energie der das 3-fache bis 20-fache kostet ist nur Geldverbrennung, schadet unseren Wirtschaft und macht unseren Nachkommen ärmer. Auch um einen unverbauten, naturbelassenen Küste und Berge ärmer. Doppelte Preis, kein Gewinn.



Deshalb ist es unerläßlich:
- mehr Einfluß der U-Gruppen in den politischen Entscheidungen, die direkt und indirekt die Luft-, Wasser- und Bodenqualität beeinflussen,
- der Ausbau regenartiver und alternativer Energiequellen
- der Ausbau von Energieverbünden mit obengenannten Energiequellen
- und ein sinnvoller Mix aus obengenannten Energiequellen
damit der Klimawandel, die Gefahr einer möglichen Klimakatastrophe abgeschwächt wird. Nein, Nein, Nein, Nein.

Klimawandel kann man nicht mit Windräder und Solardächer bekämpfen. Klimawandel kann man garnicht beeinflussen. Null, Nothing, Nitschewo.
Die Entscheidungen müssen Fachleute treffen, nicht Umweltgruppen. Dabei gilt auch weiterhin : Gemeinwohl geht über Einzehlwohl, auch wenn die individuelle Rechte berücksichtigt werden müssen.


Denn verhindern können wir es nicht mehr.
Die Umfragen und Theman die ich hier zum Thema Umweltschutz gestartet habe, zeigen, dass ein großer Teil der User dafür sind, dass Umweltschutz einen größeren Einfluß auf die Politik haben muss. Weiter zeigt die Reaktion einiger anderer, dass sie nichts dazu gelernt haben.
Die Fragen sind falsch gestellt.
Umweltschutz wird immer akzeptiert, nur die Vorstellungen darüber, was das ist, gehen sehr auseinander.


Ich appeliere deshalb an die, die für mehr Umweltschutz sind, die für mehr Einfluß sind, an die, denen es NICHT egal ist, was aus unserem Wald unserer Luft und KLima wird, an die appelliere ich, nicht aufzuhören, auch wenn es so scheint, dass es sinnlos ist, weiterzumachen und alles dafür zu unternehmen, dass sie selber in einer intakten Umwelt leben werden. Leere Worte, denn das tun alle, deren Job es ist.


Für mich ist es eh zu spät, da ich mich eh bald verabschieden werde. Natürlicher Abgang oder Suizid ? ?(


Aber für Euch darf es nicht egal sein. Lasst euch nicht von dämlichen Ferrari-Fahrern verrückt machen, lasst euch nicht von Technikfanatikern verrückt machen, die einen AUsbau der Atomkraft fordern. Was stört ein Ferrari, was ersetzt ein AKW ? Was heisst "Technikfanatiker" ? Wie kann man ohne Technik noch überleben ?


[b]Es ist für euch - nicht nur für mich. Es ist eure Welt in der ihr leben müsst. Solange ich aber lebe ist es auch meine Welt. Und solange werde ich dafür sorgen, dass ich mich in ihr wohlfühle. Wir können es zusammen tun oder jeder für sich - es ist egal wie Hauptsache es pasiert endlich etwas. Denn wenn nichts unternommen wird, sind Themen wie "Hartz 4" etc unbedeutend gegenüber der viel größeren Katastrophe.
Gute Nacht allerseits. Welche Katastrophe ?

Benny
20.09.2004, 10:00
Von hinten nach vorne beantwortet:
Die Katastrophe könnte so aussehen: Orkane und Hurrikane zerstören weite Landstriche an der Küste. In einigen Gebieten Europas bilden sich, durch fehlenden Regen, Wüsten, in denen künstlich bewässert werden muss, damit überhaupt etwas wächst. In anderen Gebieten, wie an der Küste, zerstört Dauerregen die Ernte.
Woanders hat der Dauerregen zur Folge, dass Erdrutsche ganze Dörfer zerstören, große Flächen überflutet werden.

Umweltschutz geht alle an und nicht nur die "die ihren Job machen".
Wenn die "die ihren Job machen" ihren Job gut machen würden, wären keine Umweltschutzgruppen notwendig und hätten keine Berechtigung.

Klar gehen die Meinungen auseinander, wenn es darum geht Umweltschutz zu betreiben.
Ist doch auch OK. Ich habe meine und du deine. Ob du nun den Müll trennst oder nicht, weil du sowieso keinen Müll produzierst, ist doch dein Problem. Ob du nun Tempo 100 auf Autobahnen fährst oder nicht ist auch dein Problem.

Den real existierenden Klimawandel kann man nicht verhindern - aber man kann dafür sorgen, dass er sich abschwächt.

AndyH
20.09.2004, 12:12
Von hinten nach vorne beantwortet:
Die Katastrophe könnte so aussehen: Orkane und Hurrikane zerstören weite Landstriche an der Küste. In einigen Gebieten Europas bilden sich, durch fehlenden Regen, Wüsten, in denen künstlich bewässert werden muss, damit überhaupt etwas wächst. In anderen Gebieten, wie an der Küste, zerstört Dauerregen die Ernte.
Woanders hat der Dauerregen zur Folge, dass Erdrutsche ganze Dörfer zerstören, große Flächen überflutet werden. Die Stürme schwächen sich ab, die Hurrikane sind seltener als früher. Von Wüstenbildung kein Spur, jedoch die Sahel-Zone wird grüner. Dauerregen wurde nicht gesichtet.
Was nun ?
Das alles läuft in Komputersimulationen ab, in 50-100 Jahren nach deren Vorstellung.
Wie wird das Wetter nächstes Jahr ?


Umweltschutz geht alle an und nicht nur die "die ihren Job machen". Gott schütze vor "gutmeinenden" Amateuren!


Wenn die "die ihren Job machen" ihren Job gut machen würden, wären keine Umweltschutzgruppen notwendig und hätten keine Berechtigung. Genau, keine Berechtigung, schon garnicht für sowas was Greenpeace betreibt.


Klar gehen die Meinungen auseinander, wenn es darum geht Umweltschutz zu betreiben.
Ist doch auch OK. Ich habe meine und du deine. Ob du nun den Müll trennst oder nicht, weil du sowieso keinen Müll produzierst, ist doch dein Problem. Ob du nun Tempo 100 auf Autobahnen fährst oder nicht ist auch dein Problem. Ja.


Den real existierenden Klimawandel kann man nicht verhindern - aber man kann dafür sorgen, dass er sich abschwächt. Mit Regentanz ? Oder mit Hexenverbrennung ?