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Vollständige Version anzeigen : "Hier ist die Mitte" - ist der CDU-Parteitag in Hannover der Anfang vom Ende?



Beverly
08.12.2007, 22:56
Gerade, weil ich weder CDU-Anhängerin bin noch jemals CDU (oder CSU) gewählt habe, interessiert mich, welche Bedeutung der CDU-Parteitag in Hannover (http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/434/146097/) für die Zukunft von CDU resp. der gesamten Union.

Denkbar ist Folgendes:

1. Es geht mit der Union aufwärts, so dass wieder 40 Prozent und mehr bei Bundestagswahlen drin sind und sie nach 2009 mit der FDP eine Mehrheit hat. Frau Merkel bleibt dann Kanzlerin mit der FDP als bequemen Juniopartner.

2. Der Parteitag war Business as usual und die Union stabilisiert sich bei 35 Prozent. Eine Mehrheit mit der FDP gibt es so nicht, allenfalls eine Koalition mit FDP und Grünen. Zwar nicht ideal, aber die Union bleibt stärkste politische Kraft und es ist immer noch besser als

3. Der Parteitag war der Anfang vom Ende für die CDU und ihr wird das Gleiche passieren wie der SPD durch Schröders Politik der "neuen Mitte": Wähler und Mitglieder laufen ihr weg, wählen etwas anderes oder gar nichts mehr.

Badener3000
08.12.2007, 23:05
Der nun endlich auch offizielle Ruck zur Mitte, zumindest gesellschaftspolitisch, ist reine Strategie, zur Sicherung des Wählerpotentials.
Es wird der CDU langfristig sicher Wähler bringen.
Die Politik wird dadurch eher noch ineffizienter.

Beverly
08.12.2007, 23:18
Obwohl ich mir nicht sicher bin, wage ich die Prognose, dass es mit der Union abwärts gehen wird und Merkels "Mitte"-Parolen vielleicht sogar der Startschuss für den Weg nach unten waren.

Meine Gründe:

Ich selbst kann "Mitte" nicht mehr hören. Ich glaube, dass sich hinter der "Mitte" nur diejenigen scharen, die weder Visionen noch Prinzipien noch Werte noch Überzeugungen noch Talente noch herausragende Leistungen haben, die aber als Politiker, Unternehmer oder Intellektueller tonangebend, wohlhabend, reich und mächtig sein wollen. Einer der wenigen ehrlichen Liberalen schrieb in den 1990er Jahren vom "überdurchschnittlichem Durchschnitt" der verlangt werde. Nur nicht auffallen, nur nicht anecken, nur nicht besonders sein - dabei immer geschmeidig sein Fähnchen in den Wind hängen ... angesichts meiner Aversion gegen "Mitte" - Mittelmaß X( - ist es mir ein absolutes Rätsel, wen eine große Partei damit für sich gewinnen will.

Wen immer die CDU mit Mitte im Visier hat, sie konkurriert dabei mit der FDP. IMHO kann sie gegen die aalglatte Westerwelle-Partei da nur verlieren. Wenn sie ihrer Klientel erst einmal vermittelt hat, dass es nicht um irgendwelche tradierten Werte sondern um die mittigste Mitte geht, dann wählen die doch gleich das Original. Bei der FDP braucht man sich mit "Werten", die selbst der CDU nichts mehr bedeuten, erst gar nicht rumzuärgern.

Die CDU hätte mit ihrem Mitte-Kurs vielleicht Recht, wenn es in Deutschland wirtschaftlich, technisch-wissenschaftlich, sozial und geistig aufwärts ginge. Eine saturierte Gesellschaft mag keine Extreme. Doch davon ist Deutschland weit entfernt, bestenfalls ziehen sich sehr viele Menschen in ihre Nischen zurück, um von dem ganzen Frust nichts mehr mit zu kriegen. Die Klientel, der es gut geht und die deshalb Mitte will, um das nicht aufs Spiel zu setzen, wird eher kleiner als größer und ist vielleicht nur noch eine Minderheit.

Ich als langjährige Unions-Gegnerin kann mich noch an Zeiten erinnern, als die Union von ihren Anhängern verteidigt und von ihren Gegnern gehasst wurde. Franz-Josef Strauß und Dregger-Drecker sorgten dafür, dass bei Freund und Feind kein Auge trocken blieb. Heute ... die Frau Merkel hat das Charisma einer Klassensprecherin ("den Posten wollten sonst keiner haben") und mit ihrer Parole "wo wir stehen da ist die Mitte" hat sich die ostdeutsche Anti-Charismatikerin selbst übertroffen :rolleyes:

Meinetwegen kann die Merkel für die Union das werden was der Schröder für die SPD war - Totengräber im Zeichen der Mitte halt :rolleyes:

Beverly
08.12.2007, 23:24
Der nun endlich auch offizielle Ruck zur Mitte, zumindest gesellschaftspolitisch, ist reine Strategie, zur Sicherung des Wählerpotentials.
Es wird der CDU langfristig sicher Wähler bringen.

Wenn die CDU sich gesellschaftsliberal gibt, weil sie konservativ weniger Erfolg hat, konkurriert sie dabei mit FDP, SPD, Grünen und Linkspartei. All diese Parteien sind gesellschaftlich irgendwie liberal, dazu braucht es die CDU nicht mehr.


Die Politik wird dadurch eher noch ineffizienter.

Wobei es vielen Menschen egal sein kann, wie effektiv die Politik der CDU ist, denn sie würden auch im Erfolgsfall nichts davon abbekommen. Was hätten viele, die auf ihre Arbeit angewiesen sind, etwa bei 10 Prozent Wachstum von der Politik einer Partei, die stur gegen den Mindestlohn ist.
Wobei die CDU mit ihrem Lobbyismus für unfähige Unternehmer, die nicht einmal ihre Beschäftigten angemessen bezahlen können, selbst dafür sorgt, dass es nichts mit dem wirtschaftlichen Erfolg wird.

Badener3000
08.12.2007, 23:35
So recht du hast, aber:

Demokratie bedeutet Herdentrieb.
Laufen in der Herde ist immernoch der einfachste Weg, erfolgreich zu sein.

Die Demokratie ist im Stadium "Führer, wir folgen dir !" angelangt. Deshalb die allseits starke Orientierung zur Mitte. Die CDU wird auch in Zukunft gewählt, wie gehabt. Erst ein Generationswechsel kann die Stahlbetonstrukturen im Kopf aufbrechen.

Cleopatra
09.12.2007, 09:49
So recht du hast, aber:

Demokratie bedeutet Herdentrieb.
Laufen in der Herde ist immernoch der einfachste Weg, erfolgreich zu sein.

Die Demokratie ist im Stadium "Führer, wir folgen dir !" angelangt. Deshalb die allseits starke Orientierung zur Mitte. Die CDU wird auch in Zukunft gewählt, wie gehabt. Erst ein Generationswechsel kann die Stahlbetonstrukturen im Kopf aufbrechen.


Glaub ich nicht, dass ein Generationswechsel viel bringt, guck Dir doch mal einen Nachwuchs wie den Heil an, grrrrr. Das Parteiensystem an sich hat sich selbst in Frage gestellt, denn hoch kommt ein Individuum nur, welches in der "Mitte" schwimmt und eine eigene Meinung erst gar nicht riskiert, alles Warmduscher.

Kreuzbube
09.12.2007, 09:54
Glaub ich nicht, dass ein Generationswechsel viel bringt, guck Dir doch mal einen Nachwuchs wie den Heil an, grrrrr. Das Parteiensystem an sich hat sich selbst in Frage gestellt, denn hoch kommt ein Individuum nur, welches in der "Mitte" schwimmt und eine eigene Meinung erst gar nicht riskiert, alles Warmduscher.

Ist vollkommen richtig - aber Heil klingt doch schon mal besser als Kohl...!:)) :rofl: :lach:

Badener3000
09.12.2007, 10:15
Glaub ich nicht, dass ein Generationswechsel viel bringt, guck Dir doch mal einen Nachwuchs wie den Heil an, grrrrr. Das Parteiensystem an sich hat sich selbst in Frage gestellt, denn hoch kommt ein Individuum nur, welches in der "Mitte" schwimmt und eine eigene Meinung erst gar nicht riskiert, alles Warmduscher.



Wie in den NBL gewählt wird, macht doch ein wenig Hoffnung.
Wenns bald mal den Wessis gleich schlecht geht wie den Ossis, werden sie wohl auch in etwa so wählen.

Beverly
09.12.2007, 11:04
Demokratie bedeutet Herdentrieb.
Laufen in der Herde ist immernoch der einfachste Weg, erfolgreich zu sein.

Die Demokratie ist im Stadium "Führer, wir folgen dir !" angelangt. Deshalb die allseits starke Orientierung zur Mitte. Die CDU wird auch in Zukunft gewählt, wie gehabt. Erst ein Generationswechsel kann die Stahlbetonstrukturen im Kopf aufbrechen.

Das macht die Sache nicht ungefährlich, denn mehr als eine(r) hat gesagt, dass die Merkel gefährlich sei. Wobei die Gefahr bei ihr nicht aus einer radikalen Ideologie oder großem persönlich-politischem Ehrgeiz kommt, sondern dem Fehlen dieser Eigenschaften. Dem Mittelmaß eben.
Wer von den Rändern daherkommt oder sich selbst für den großen Volkstribun hält, wird gerade in einer Demokratie Leute finden, die ihm widersprechen. Gegen die NPD demonstriert die Antifa und der konservative Protestwähler wählt die NPD als Gegengewicht zur Linkspartei. Zudem hat meines Erachtens der Druck radikaler Kräfte nach 1945 lange Zeit dafür gesorgt, dass es in den westlichen Gesellschaften nach oben gegangen ist.

Nun kommt diese Merkel daher und mit ihr Heerscharen mittiger Harmlos-Tuer :rolleyes: wobei ich immer das Gefühl habe, die machen alles kaputt, weil es gegen die kein Gegengewicht gibt. Im Gegensatz zu den Radikalen exponieren die sich nicht, bieten so keine Angriffsflächen und machen eine Politik, die sich als ebenso destruktiv entpuppen mag, wie das, was eine Alleinherrschaft von Extremisten anrichtet. Anstatt konstruktive Antworten auf das Agieren der Rechten und Linken zu finden, lassen die "Mittigen" die ins Leere laufen oder es ist ihnen sch...egal.

Ach ja, Faschismus. Im Gemeinschaftskundeunterricht vor einem Vierteljahrhundert hieß es, der sei nicht rechtsextrem, sondern die radikalisierte politische Mitte. War damals nur graue Theorie und auf den Praxistest mit Udo Voigt - rechtsextrem - und Frau Merkel - die Mitte - kann ich gern verzichten :rolleyes:

Beverly
09.12.2007, 11:10
Glaub ich nicht, dass ein Generationswechsel viel bringt, guck Dir doch mal einen Nachwuchs wie den Heil an, grrrrr.

Meinst du den SPD-Generalsektretär Hubertus Heil oder gibt es da noch einen?


Das Parteiensystem an sich hat sich selbst in Frage gestellt, denn hoch kommt ein Individuum nur, welches in der "Mitte" schwimmt und eine eigene Meinung erst gar nicht riskiert, alles Warmduscher.

Angesichts dieser Gestalten frage ich mich oft, ob man Politik nicht ganz abschaffen kann.

Jodlerkönig
09.12.2007, 11:18
die cdu ist unter dem merkel, soweit nach links gerutscht, daß sie selbst mit einem fernglas die mitte nicht mehr erblicken.
zu zeiten der brd hätte man einen soweit links operrierenden cdu- kanzler, abgesägt und gefällt.
das merkel vernichtet langsam aber stetig das bürgerliche lager.

für mich ist sie damit völlig unwählbar geworden...die cdu...das merkel war immer schon unwählbar. da hilft auch nicht die hofberichterstattung der medien über die angeblichen erfolge der gk......den am ende wird immer der realität abgerechnet.....und die ist mehr als grausam.....rekordsozialstaatshaushalt....rekordbà ¼rokratie.....rekordsteuererhöhung......rekorddum mheit.

Beverly
09.12.2007, 11:23
Wie in den NBL gewählt wird, macht doch ein wenig Hoffnung.

Es läuft auf das Ende der Vorherrschaft von SPD und CDU hinaus, siehe Berlin:

In Berlin "führt" die SPD mit ca. 30 Prozent, die CDU ist in der gleichen Größenordnung wie Linkspartei und Grüne, dann hat es noch die FDP ins Abgeordentenhaus geschafft und Graue Panther, WASG und NPD jeweils über 2 Prozent. Dazu kommen noch Parteien in der Art von BüSO, die IMHO die CDU ersetzen könnten.

Vielleicht bekommen wir ein Parteiensystem mit 3 bis 5 gleich großen Parteien. In dem einen oder anderen Bundesland mag eine Partei stark sein, woanders schafft sie es vielleicht nicht mehr über die 5 Prozent. Siehe die Grünen: zweistellig in Bremen und Baden-Württemberg, in vielen Bundesländern nicht mehr im Parlament vertreten. Ein Schicksal, dass der SPD in Sachsen blühen könnte. Die Union ist in Bayern allein regierend, in Berlin nur eine Mittelpartei.

Beverly
09.12.2007, 11:26
die cdu ist unter dem merkel, soweit nach links gerutscht, daß sie selbst mit einem fernglas die mitte nicht mehr erblicken.
zu zeiten der brd hätte man einen soweit links operrierenden cdu- kanzler, abgesägt und gefällt.
das merkel vernichtet langsam aber stetig das bürgerliche lager.

für mich ist sie damit völlig unwählbar geworden...die cdu...das merkel war immer schon unwählbar. da hilft auch nicht die hofberichterstattung der medien über die angeblichen erfolge der gk......den am ende wird immer der realität abgerechnet.....und die ist mehr als grausam.....rekordsozialstaatshaushalt....rekordbà ¼rokratie.....rekordsteuererhöhung......rekorddum mheit.

Ich frage mich, was an der Merkel "links" sein soll :rolleyes: - IMHO ist das Neocon-Politik mit gebremstem Schaum.

Cleopatra
09.12.2007, 11:57
Jodlerkönig meint ideologisch links, mit staatlicher Kinderbeaufsichtigung, Zerstörung der Familie, Abtreibung, staatlicher Gängelung im Privatbereich, Kontrollen, Strafen, Beliebigkeit der Werte, Multikulti.

Wirtschaftlich gehen sie ja bekannterweise brutal bis zur Sklavenarbeit.

Ja, den hübschen Hubertus habe ich gemeint:D

Jodlerkönig
09.12.2007, 12:53
Jodlerkönig meint ideologisch links, mit staatlicher Kinderbeaufsichtigung, Zerstörung der Familie, Abtreibung, staatlicher Gängelung im Privatbereich, Kontrollen, Strafen, Beliebigkeit der Werte, Multikulti.

......


jawohl meine schöne ägypterin! ein cdu-kanzler, der zu 90% sozialdemokratisch regiert, ist das letzte, was die bürgerliche mehrheit wünscht.die probleme werden erst richtig zu tage treten, wenn eine weltwirtschaftkrise über uns hereinbricht und der tote binnenmarkt richtig sichtbar wird, weil der export stottert....

stattdessen werden jetzt schon geschenke verteilt, wg. ein paar landtagswahlen.....mit graust bis zur bundestagswahl in 2 jahren.......am schlimmste ist es, das diese große koalition wie hunde an den stinkfüssen der sed-pds schnüffeln.....

Bad Scooter
09.12.2007, 14:08
Wollen wir hoffen, daß es mit der CDU abwärts geht. Die CDU will alle Richtungen in sich vereinen. Mit Rütters die Sozialdemokratische, mit Merkel die Mitte und mit den jungen Konservativen um Markus Söder (CSU) und seinen Einstein-Pakt das rechte Spektrum.

Quasi eine ganz große Koalition aller deutschen Stämme und Stände. Das kann nicht gelingen. Wer alles will, hat am Ende gar nichts.

Merkel hat auf ihrer Rede sogar Willy Brandt für die CDU vereinnahmt. Naja, den können sie haben...:rolleyes:

NEIN! Den Willy geben wir nicht her!!!X(

FranzKonz
09.12.2007, 14:13
NEIN! Den Willy geben wir nicht her!!!X(

Stimmt. Soll sich das Merkel als Adenauers Urenkel ausgeben. Damit könnte es eine Tradition fortsetzen. :]

haihunter
09.12.2007, 14:59
Es läuft auf das Ende der Vorherrschaft von SPD und CDU hinaus, siehe Berlin:

In Berlin "führt" die SPD mit ca. 30 Prozent, die CDU ist in der gleichen Größenordnung wie Linkspartei und Grüne, dann hat es noch die FDP ins Abgeordentenhaus geschafft und Graue Panther, WASG und NPD jeweils über 2 Prozent. Dazu kommen noch Parteien in der Art von BüSO, die IMHO die CDU ersetzen könnten.

Vielleicht bekommen wir ein Parteiensystem mit 3 bis 5 gleich großen Parteien. In dem einen oder anderen Bundesland mag eine Partei stark sein, woanders schafft sie es vielleicht nicht mehr über die 5 Prozent. Siehe die Grünen: zweistellig in Bremen und Baden-Württemberg, in vielen Bundesländern nicht mehr im Parlament vertreten. Ein Schicksal, dass der SPD in Sachsen blühen könnte. Die Union ist in Bayern allein regierend, in Berlin nur eine Mittelpartei.

Also, ich denke, daß sich irgendwann, in naher oder ferner Zukunft, die SPD und die CDU zu einer gemeinsamen großen Volkspartei vereinigen werden. Der Union, und wohl auch der SPD, laufen immer mehr Mitglieder weg und sie wird sich demnächst auf dieser Position stabilisieren. Allerdings denke ich auch, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis sich die Union spaltet und es eine neue konservative Partei geben wird, die deutlich weiter rechts steht, als die Union sich das jetzt traut. Es wird eine "Rechtspartei" geben, ebenso, wie es nun schon eine Linkspartei gibt. Dieser Abspaltung der Union wird sich ein großer Teilder Republiakner anschließen, der kleinere Teil wird sichd er NPD zuwenden, die dennoch immer bei 2- 3 % rumdümpeln wird. Im BT werden sich 5 - 6 Parteien etablieren. So, denke ich, wird's kommen. Irgendwann. Es sei denn, die Republikaner wachen auf und besetzen endlich die von der Union freigemachte Lücke. Wichtig dabei ist allerdings, daß es die NPD im BT niemals über die 5%-Hürde schaffen wird.

haihunter
09.12.2007, 15:03
NEIN! Den Willy geben wir nicht her!!!X(

Diesen Kommunisten könnt ihr auch gerne behalten! :kotz:

Beverly
10.12.2007, 00:43
Wollen wir hoffen, daß es mit der CDU abwärts geht. Die CDU will alle Richtungen in sich vereinen. Mit Rütters die Sozialdemokratische, mit Merkel die Mitte und mit den jungen Konservativen um Markus Söder (CSU) und seinen Einstein-Pakt das rechte Spektrum.

Quasi eine ganz große Koalition aller deutschen Stämme und Stände. Das kann nicht gelingen. Wer alles will, hat am Ende gar nichts.

Merkel hat auf ihrer Rede sogar Willy Brandt für die CDU vereinnahmt. Naja, den können sie haben...:rolleyes:

Beim nächsten Parteitag sagt sie dann: "Wo wir stehen ist hier" und der Saal tobt.

Jodlerkönig
10.12.2007, 08:15
Also, ich denke, daß sich irgendwann, in naher oder ferner Zukunft, die SPD und die CDU zu einer gemeinsamen großen Volkspartei vereinigen werden. Der Union, und wohl auch der SPD, laufen immer mehr Mitglieder weg und sie wird sich demnächst auf dieser Position stabilisieren. Allerdings denke ich auch, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis sich die Union spaltet und es eine neue konservative Partei geben wird, die deutlich weiter rechts steht, als die Union sich das jetzt traut. Es wird eine "Rechtspartei" geben, ebenso, wie es nun schon eine Linkspartei gibt. Dieser Abspaltung der Union wird sich ein großer Teilder Republiakner anschließen, der kleinere Teil wird sichd er NPD zuwenden, die dennoch immer bei 2- 3 % rumdümpeln wird. Im BT werden sich 5 - 6 Parteien etablieren. So, denke ich, wird's kommen. Irgendwann. Es sei denn, die Republikaner wachen auf und besetzen endlich die von der Union freigemachte Lücke. Wichtig dabei ist allerdings, daß es die NPD im BT niemals über die 5%-Hürde schaffen wird.es knistert schon gewaltig an der cdu basis. ein cdu wähler will keine cdu, die die spd noch links überholt. die merkel-speichellecker die allenthalben die führungsstärke des merkels hervorheben, machen dies wider besseren wissens nur der lieben pöstchen wegen. wäre angie csu mitglied, wäre sie schon geschichte....
bekommt man dieses linke geisterfahren nicht bald in den griff, ist es unausweichlich, daß sich eine neue partei mit wirtschaftlichen sachverstand rechts von der cdu bildet.

Irmingsul
10.12.2007, 08:41
Gerade, weil ich weder CDU-Anhängerin bin noch jemals CDU (oder CSU) gewählt habe, interessiert mich, welche Bedeutung der CDU-Parteitag in Hannover (http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/434/146097/) für die Zukunft von CDU resp. der gesamten Union.

Denkbar ist Folgendes:

1. Es geht mit der Union aufwärts, so dass wieder 40 Prozent und mehr bei Bundestagswahlen drin sind und sie nach 2009 mit der FDP eine Mehrheit hat. Frau Merkel bleibt dann Kanzlerin mit der FDP als bequemen Juniopartner.

2. Der Parteitag war Business as usual und die Union stabilisiert sich bei 35 Prozent. Eine Mehrheit mit der FDP gibt es so nicht, allenfalls eine Koalition mit FDP und Grünen. Zwar nicht ideal, aber die Union bleibt stärkste politische Kraft und es ist immer noch besser als

3. Der Parteitag war der Anfang vom Ende für die CDU und ihr wird das Gleiche passieren wie der SPD durch Schröders Politik der "neuen Mitte": Wähler und Mitglieder laufen ihr weg, wählen etwas anderes oder gar nichts mehr.

Es spielt keine Rolle, wichtig ist bloß die Erkenntnis, daß dich Unionsparteien von Deutschland weg bewegen, hin zu einem fremdbestimmten Splitterstaat der EU, mit Völkerbrei und dem schnöden Mammon folgend.

Kenshin-Himura
10.12.2007, 22:31
,,Der Anfang vom Ende", wie es im Thread-Titel heißt, ist in Bezug auf die CDU zu zurückhaltend formuliert. Das Ende hat längst angefangen. Mit lächerlichem Populismus wie die Besetzung des Begriffs der ,,Mitte" kann man vielleicht kurzfristig Land gewinnen, langfristig wird der CDU jedoch immer mehr der nichtlinke Flügel um die Ohren fliegen. Helmut Markwort hat das im aktuellen FOCUS wieder einmal perfekt analysiert.

Beverly
10.12.2007, 23:42
,,Der Anfang vom Ende", wie es im Thread-Titel heißt, ist in Bezug auf die CDU zu zurückhaltend formuliert. Das Ende hat längst angefangen. Mit lächerlichem Populismus wie die Besetzung des Begriffs der ,,Mitte" kann man vielleicht kurzfristig Land gewinnen, langfristig wird der CDU jedoch immer mehr der nichtlinke Flügel um die Ohren fliegen.

Interessanter Strang :rolleyes: - wenn man bedenkt, was die eigene Klientel über die CDU sagt und welche Prognosen sie ihr geben, scheint ihr in der Großen Koalition ein ähnliches Schicksal wie der SPD bevor zu stehen - oder noch schlimmer ;)

Siehe Berlin:

Da gab es in den 1990er Jahren eine Große Koalition unter Führung von Eberhard Diepgen mit der SPD als Juniopartner. Die Sozis waren da genau so asozial - "Sparen" - wie sie jetzt in der Bundesregierung sind.
Dementsprechend die Wahlergebnisse für die Berliner SPD: bei einer Abgeordnetenhauswahl kamen sie nur noch auf 20 Prozent :rolleyes: Doch dann ließ die SPD über den Bankenskandal die Koalition mit der Berliner CDU platzen und Wowereit wurde vom Hinterbänkler zum Bürgermeister. Er ist es noch immer und die CDU ist irgendwo bei 20 Prozent, also in der Bedeutungslosigkeit. Schließlich gibt es genug andere Parteien, große, mittlere und kleine, extreme und gemäßigte. Ein Verschwinden der Berliner CDU würde im bürgerlichen Lager vielleicht auch Kräften eine Chance geben, für die Wirtschaft mehr als "Sparen" ist ;)

Möglicherweise kommt es im Bund so wie in Berlin und dann ist wirklich Ende angesagt.