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Vollständige Version anzeigen : Große Koalition und Konjunktur: Die Krisenszenarien verdichten sich



kritiker_34
29.11.2007, 06:25
An der weltweiten Konjunkturfront gewinnen inzwischen überall die Krisenszenarien an Boden: Explodierende Energiepreise, wachsende Inflationsgefahren, politische Risiken in vielen Regionen und dazu die anhaltende Finanzmarktkrise, die weltweit die Bankenlandschaft erschüttert.

Am Horizont taucht nach einem atemberaubend langen positiven Weltkonjunkturzyklus eine höchst fragile und labile Wirtschaftsentwicklung auf, die so gar nicht zur Leichtgläubigkeit in der deutschen Innenpolitik passt. Bei uns werden im Überschwang der aktuell noch ordentlichen Konjunkturentwicklung Wohltaten für das Volk versprochen, als ob ein gnädiger Konjunkturgott seine schützenden Hände dauerhaft über die Große Koalition halten würde...

http://blog.focus.de/metzger/archives/269#more-269

derNeue
29.11.2007, 06:41
Es ist in der Tat erschütternd, daß deutschen Politikern selbst in konjunkturellen Boomzeiten wie den letzte Jahren nichts anderes einfällt als Steuer- und Abgabenerhöhungen auf breiter Front und dazu noch eine Steigerung der Neuverschuldung.
Dafür wurden die Ausgaben überall weiter hochgefahren, sei es für die Entwicklungshilfe, die EU, nicht zuletzt die 10% Diätenerhöhung (es fällt nicht ins Gewicht, sollte aber aus moralischen Gründen trotzdem immer erwähnt werden) sowie hunderte neuer hochbezahlter Staatssekretäre.

Man traut sich gar nicht zu fragen, was eigentlich passieren soll, wenn der Weltkonjunkturzyklus zuende geht? Da spielt es keine Rolle, ob das nun nächstes oder übernächstes Jahr der Fall sein wird.
"Nach mir die Sintflut" scheint zum einzigen Handlungsprinzip unserer Politiker geworden zu sein. Ein schwacher Trost immerhin: damit verürzt sich nur weiter das Haltbarkeitsdatum des BRD-Systems.

politisch Verfolgter
29.11.2007, 09:18
"Konjunktur" ist der zyklische Verlauf zwangsverarmungsbedingter Rezession, wird also durch per Gesetz marginalisierte menschl. Kostenfaktoren bewirkt.
Damit verebbt die Nachfrage, während Zinseszins-Umverteilungsreichtum das gerade noch eben Mögliche aus ihr herauszuholen versucht.
Wenn das dann zu versiegen droht, wird ein Minimum an Kaufkraftzuwachs ermöglicht, das eben gerade ausreicht, den Zinseszins weiter fortzuschreiben.
Mit sog. "Tarifrunden" werden dazu Inflationsschübe programmiert, auf die dann gleich zusätzliche zinseszinswirksame Profitaufschläge erfolgen.
Es geht also darum, Umverteilungsvermögen zinseszinsdynamisch von Jenen mehren zu lassen, denen man ja dadurch Kaufkraft entziehen muß.
Diese für die Kapitalerwirtschafter höchst negative Rückkopplung wirkt naturgemäß aus sich selbst heraus von vorneherein konjunkturdämpfend.
Zyklisch sind damit leichte Kaufkraftzuwächse erforderlich, um eben den Zinseszins haben zu können.
Dieses gesamte Umverteilungsmodell richtet sich gegen die Kapitalerwirtschafter und kann nur mehr per grundrechtswidriger Arbeitsgesetzgebung bestehen.
So wird eine Leistungsgesellschaft unterbunden, Leistung wird nur mehr als Rendite menschl. Kostenfaktoren politisch gewollt, die dazu von Inhabern marginalisiert werden.

Daraus gibts nur einen Ausweg: investiv nutzen und diversiv vernetzen.