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Vollständige Version anzeigen : Ausblick 2100: Neue Entente cordial F-GB?



-SG-
23.11.2007, 12:58
In Frankreich deutet alles daraufhin, dass das Land sich ähnlich wie der Libanon entwickeln wird. In wenigen Jahrzehnten wird wohl auch eine konfessionell-paritätische Regierung von Nöten sein, will das Land nicht in einem ethnisch-religiösen Bürgerkrieg zusammenbrechen. Spätestens wird diese Abkehr vom Laizismus stattfinden, wenn die muslimische Bevölkerung und die christlich/jüdisch/atheistische etwa gleiche Anteile in der französischen Gesellschaft stellen, also spätestens gegen 2060-70.

Dies wird Beginn einer wiederum dem Libanon ähnlichen Situation der permanenten Übergriffe und Morde unter den Religionsgemeinschaften sein. So wie im Libanon in den letzten 2 Jahren etliche christliche Politiker und Journalisten, aber auch Nonnen und Geschäftsleute (die Alkohol verkaufen bspw.) getötet wurden, wird auch in Frankreich das öffentliche Leben von politischer und religiöser Gewalt geprägt sein, mit fatalen Folgen für die Kultur (man denke an den traditionellen Weinbau).

Gegenwind wird es für die Attentäter wenig geben, denn sie agieren ja meist auf eigene Faust, oder die Verbindungen zu den muslimischen Eliten im In- und Ausland können nicht klar gezogen werden, sodass sich die christlich/atheistischen Politiker um Appeasement bemühen werden. Diese tückische Strategie der Gewalt und des Mordens, bei gleichzeitigem heftigen Protestieren, mit dieser Gewalt in Verbindung gebracht zu werden - eine Strategie, wie wir sie heute schon kennen - wird dem Islam auch dadurch zum Durchbruch verhelfen, dass christlich-französische Menschen, die nahe der Großstädte wohnen und sich den Wegzug in "christliche" Gegenden nicht leisten können, aus dem Land flüchten. Auch hier ist die Parallelle zum heutigen Libanon erkennbar.

Dieses Frankreich wird möglicherweise starken (noch stärkeren) Zustrom von Menschen aus Maghreb, Maschrek und Schwarzafrika erhalten, eine Bevölkerungsexplosion sowie die zunehmende Verelendung werden wiederum großen Emmigrationsdruck aus Frankreich erzeugen.

Hier kommt nun Deutschland in den Blickpunkt: Sollte es dem Land - entgegen heutiger Parameter und Voraussetzungen - gelingen, die sozialen, politischen und kulturellen Verhältnisse der Gegenwart zumindest ansatzweise zu bewahren, wird die heutige deutsch-französische Freundschaft auf die Probe gestellt werden. Deutschland wird sich ab 2070 dem arabisch-muslimischen Migrationsdruck aus Frankreich verschließen müssen, so wie es sich in den Jahrzehnten davor auch dem Migrationsdruck aus Afrika und Asien verschlossen haben wird (davon gehen wir jetzt mal aus, denn obwohl das Gegenteil wahrscheinlicher ist, lohnt es sich nicht, in diesem Fall noch zwischen Deutschland und Frankreich zu differenzieren).

Die daraus resultierenden politischen Spannungen könnten dazu führen, dass Europa sich wie vor dem ersten Weltkrieg in Lager einteilt, und zwar in ein französisch-britisch geführtes (zu dem auch die Niederlande und Belgien zählen werden), welches den obigen Ausführungen entsprechend libanesisch/kleinasiatische Verhältnisse aufzeigen wird, und andererseits ein Lager, welches diesen Verhältnissen bis zu einem gewissen Grad trotzen konnte, bestehend aus (zu Hoffen wäre es) Deutschland, sowie vielleicht einigen anderen mittel-, ost- und südeuropäischen Staaten.

Diese Konstellation könnte zur Jahrhundertwende den nächsten großen Krieg auf europäischem Boden herbeiführen, bei dem, wie schon im dreißigjährigen Krieg sowie den beiden Weltkriegen, religiöse, nationale und soziale Konflikte in einer fatalen Mischung das Pulverfass zum explodieren bringen.



Was meint ihr? Ist das alles Humbug und die EU wird 2100 ein friedliches Europa umfassen dessen Hauptsorgen Agrarsubventionen und Lokführerstreiks sind? Oder ist die Analyse noch zu wohlwollend, und ein derartiger Konflikt wird schon deshalb nicht passieren, weil Deutschland ein ähnliches Schicksal blühen wird wie Frankreich?

haihunter
23.11.2007, 16:12
Ich denke mal, Deutschland sollte sich so wie so etws mehr von Frankreich distanzieren, auch aus anderen Gründen, wie z.B. der französischen Kriegsdrohung gegen Deutshcland im Zuge der Abschaffung der D-Mark. dieses Land ist nicht unser Freund und sollte mit größter Vorsicht behandelt werden.

Darüber hinaus ist Frankreich, zumindest in den Vorstädten ja schon derart "multikulti", daß das einzige, was noch echt französisch ist, die brennenden Peugeots oder Renaults sind.

Daß es deshalb zu einer Achse Paris-London kommen würde, glaube ich jedoch nicht. Wir Deutsche sollten uns jedoch bemühen, eine Achse Berlin-London-Washington auf- bzw. auszubauen. Da liegen wir richtig, richtiger jedenfalls, als uns an Frankreich oder Rußland anzulehnen.

Der nächste Krieg in Europa wird sicherlich kommen, irgendwann, es wird aber meiner Meinung nach eher mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu tun haben als mit einem Krieg zwischen den Nationen. Die Musel werden natürlich versuchen, die abendländischen Nationen gegeneinander auszuspielen, sollten sie ihr Ziel, die Islamisierung Europas, nicht auf "friedlichem" Wege erreichen. Der Islam, das ist die größte Gefahr für den Westen, auch auf der anderen Seite des Atlantiks!

nebula
23.11.2007, 18:41
Sollte die Islamisierung Frankreichs und Englands weiter fortschreiten, so enden diese Länder im Bürgerkrieg. Wozu dann eine Entente noch sinnvoll sein soll? Sollte der Islam das Ruder übernehmen, so heißt das Unternehmen dann Djihad... Man stelle sich das vor. Frankreichs bzw. Englands Atomwaffen in den Händen von gewaltbereiten Moslems...

Ob es bei uns dann genauso aussieht oder nicht, wir sind mittendrin im Schlamassel. London und Paris sind nur einen Katzensprung weit weg.

Wie und vor allem wieso sollten die USA uns helfen? Europa ist für sie in so einer Situation, die sie ja selbst förderten, nahezu wertlos.

Amerikas Orientierung liegt jetzt bereits im Pazifikraum. Good old Europe ist nicht mehr so wichtig, es sei denn als Geld- und Soldatenlieferant für irgendwelche Abenteuer rund um die Welt. Inwiefern Rußland dann noch als Bündnispartner zur Verfügung steht, oder ob dieses Riesenreich nicht ebenfalls vom Verfall bedroht ist (eine eigene Islamproblematik haben die Russen bereits), weiß man nicht...

Interessantes Szenario, zumal wir es wohl alle kaum erleben werden, oder vielleicht doch? :shock:

Prokne
23.11.2007, 19:02
Hoffentlich lebe ich da nicht mehr...
Den Untergang des Abendlandes will ich nicht miterleben.. ;(

Badener3000
24.11.2007, 12:32
Ich glaube immernoch, daß Deutschland im verbund mit einigen osteuropäischen Staaten die besten Chancen hat, zur "Bastion" Europas zu werden, im gegensatz zu Frankreich oder GB, die im Eilzugtempo die Wertigkeit einer abendeländischen Hochkulturnation verlassen, weil:

1. Deutschland die weniger schlechten Migranten hat, als Frankreich.
2. Deutschlands Wirtschaft ein Gigant ist und bleibt
3. Der deutsche Schaffer und Denker am Ende doch mehr Kraft hat für sein Volk und seine Kultur einzustehen, als französiche Trüffelgeniesser oder englische Teeonkels.
4. Die noch weniger dekadenten Nationen in Mittel- Osteuropa unsere Nachbarn sind, zudem deutschfreundlich.

Karl Dönitz
24.11.2007, 12:54
Daß es deshalb zu einer Achse Paris-London kommen würde, glaube ich jedoch nicht. Wir Deutsche sollten uns jedoch bemühen, eine Achse Berlin-London-Washington auf- bzw. auszubauen. Da liegen wir richtig, richtiger jedenfalls, als uns an Frankreich oder Rußland anzulehnen. Ich frage mich gerade, ob und wie Russland da intervenieren wird...
Das einzige was Russland mit Moslems zu tun hat ist Tschetschenien, und die Einstellung hierzu ist wohl bekannt...

Freiherr
24.11.2007, 16:48
Ich frage mich gerade, ob und wie Russland da intervenieren wird...
Das einzige was Russland mit Moslems zu tun hat ist Tschetschenien, und die Einstellung hierzu ist wohl bekannt...

Nicht ganz. Die Russen bekommen ebenfalls nur noch wenige Kinder und die Muslime vermehren sich wie die Fliegen. Ein "russischer" Imam sagt sogar von sich aus, das Ziel sei eine "friedliche Unterwanderung" durch Muslime.
(Gesehen bei arte, Reportage, schon ein halbes Jahr her)

-SG-
24.11.2007, 20:06
Sollte die Islamisierung Frankreichs und Englands weiter fortschreiten, so enden diese Länder im Bürgerkrieg. Wozu dann eine Entente noch sinnvoll sein soll?


Die bürgerkriegsähnlichen Zustände gibt es in den kommenden 20-30 Jahren, gegen Ende des Jahrhunderts aber nichtmehr. Frankreich wird gegen 2050-2060 dem Libanon gleich sein, gegen Ende des Jahrhunderts dann aber schon weiter fortgeschritten. Die Willensbildung ist dann nicht mehr paritätisch auszufechten, sondern wird relativ homogen islamophil sein. Das ist die Parallelle zu GB, und daher die Koalition.

Sollte Deutschland seine Kultur ansatzweise bewahren wird hier der entscheidende Konflikt in der EU beheimatet sein und die Fronten werden klar verteilt sein.

Man könnte anbieten, französischstämmige Emigranten aufzunehmen. Eine linksliberale Elite wird wohl auch noch angesichts des sich vollziehenden Genosuizids weltoffen und arabophil bleiben. Die restlichen könnte Deutschland für sich gewinnen, falls es widersteht.

Landogar
24.11.2007, 20:16
Ich denke mal, Deutschland sollte sich so wie so etws mehr von Frankreich distanzieren, auch aus anderen Gründen, wie z.B. der französischen Kriegsdrohung gegen Deutshcland im Zuge der Abschaffung der D-Mark

Du meinst im Zuge der deutschen Wiedervereinigung, oder?