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Vollständige Version anzeigen : Im Westen nichts Neues



Gärtner
19.11.2007, 10:45
Vor 30 Jahren bin ich am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln-Weiden zur Schule gegangen, dem Ort des für morgen geplanten, gerade noch verhinderten Amoklaufs (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,518142,00.html). Damals hieß die Schule noch nicht so, sondern firmierte gemeinsam mit der benachbarten Hauptschule (heute "Martin-Luther-King-Schule") unter dem blutleeren Namen "Bildungszentrum Weiden". So waren sie halt, die 70er. Häßliche Begriffe für häßliche Orte, Waschbeton, gelblackierte Blechverschalungen, über allem eine Geruchsmischung aus kaltem Beton, Kaugummi und Karbol. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Auch sonst ist vieles beim alten geblieben. Schüler und Lehrer fordern mehr Schulpsychologen und Sozialarbeiter. Das war vor 30 Jaren nicht anders, damals gab es für insgesamt 1.500 Schüler genau zwei Seelendoktorstellen, mit halbjährigem Terminvorlauf. Arme Säue und Sensibelchen wurden gemobbt, genau wie heute, der Krankenwagen fuhr regelmäßig, einmal die Woche, einmal auch mit mir als Insasse, die eisenharte "Federung" der Ambulanz ist mir viel deutlicher in Erinnerung geblieben als das Martinshorn.
Nun werden sich wieder alle in Betroffenheit üben, nach Ursachen forschen, Abhilfe fordern, mehr Geld, mehr Stellen, besorgte Ministeriale werden mit kummerzerfurchter Stirn / entschlossenem Blick "Soforthilfen" versprechen. Und dann, in ein paar Wochen, wenn sich auch der letzte der Pressemeute verlaufen hat und sich niemand mehr für einen unästhetischen Schulbau im Kölner Westen und seine Probleme interessiert, wird es sein wie immer: Die Ausstattung wird ärmlich sein, die Eltern werden wie im Rest der Republik weiterhin in den Ferien mit Schrubber, Farbeimer und Pinsel anrücken, um auf eigene Kosten die Gebäude wenigstens notdürftog zu renovieren. In einem der rechsten Länder der Welt, das seinen Überfluss hauptsächlich der Intelligenz und Bildung seiner Bürger verdankt, wird allen Sonntagsreden zum Trotz auch weiterhin nur das Mindeste für den Bildungssektor aufgewendet werden. Gemobbte Sensibelchen, deren Inzelligenz nutzlos in verheulten Nächten zerfließt, werden auch weiterhin symptomatisch für eine prekäre Bildungslandschaft stehen.

Mondmann
19.11.2007, 11:34
Vor 30 Jahren bin ich am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln-Weiden zur Schule gegangen, dem Ort des für morgen geplanten, gerade noch verhinderten Amoklaufs (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,518142,00.html). Damals hieß die Schule noch nicht so, sondern firmierte gemeinsam mit der benachbarten Hauptschule (heute "Martin-Luther-King-Schule") unter dem blutleeren Namen "Bildungszentrum Weiden". So waren sie halt, die 70er. Häßliche Begriffe für häßliche Orte, Waschbeton, gelblackierte Blechverschalungen, über allem eine Geruchsmischung aus kaltem Beton, Kaugummi und Karbol. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Auch sonst ist vieles beim alten geblieben. Schüler und Lehrer fordern mehr Schulpsychologen und Sozialarbeiter. Das war vor 30 Jaren nicht anders, damals gab es für insgesamt 1.500 Schüler genau zwei Seelendoktorstellen, mit halbjährigem Terminvorlauf. Arme Säue und Sensibelchen wurden gemobbt, genau wie heute, der Krankenwagen fuhr regelmäßig, einmal die Woche, einmal auch mit mir als Insasse, die eisenharte "Federung" der Ambulanz ist mir viel deutlicher in Erinnerung geblieben als das Martinshorn.
Nun werden sich wieder alle in Betroffenheit üben, nach Ursachen forschen, Abhilfe fordern, mehr Geld, mehr Stellen, besorgte Ministeriale werden mit kummerzerfurchter Stirn / entschlossenem Blick "Soforthilfen" versprechen. Und dann, in ein paar Wochen, wenn sich auch der letzte der Pressemeute verlaufen hat und sich niemand mehr für einen unästhetischen Schulbau im Kölner Westen und seine Probleme interessiert, wird es sein wie immer: Die Ausstattung wird ärmlich sein, die Eltern werden wie im Rest der Republik weiterhin in den Ferien mit Schrubber, Farbeimer und Pinsel anrücken, um auf eigene Kosten die Gebäude wenigstens notdürftog zu renovieren. In einem der rechsten Länder der Welt, das seinen Überfluss hauptsächlich der Intelligenz und Bildung seiner Bürger verdankt, wird allen Sonntagsreden zum Trotz auch weiterhin nur das Mindeste für den Bildungssektor aufgewendet werden. Gemobbte Sensibelchen, deren Inzelligenz nutzlos in verheulten Nächten zerfließt, werden auch weiterhin symptomatisch für eine prekäre Bildungslandschaft stehen.

Traurig,aber wahr.

Jetzt kommt es wieder zu den bekannten Betroffenheitsritualen,werden die standarisierten eindimensionalen Schuldzuweisungen wiederholt und nach der ersten Erregung schnell wieder die großen Kehrbesen eingesetzt.
Problem schnell unter den Teppich gefegt,Klappe zu,Affe tot,bis zum nächsten Mal auf gleicher Bühne.

Die Schwierigkeiten des deutschen Schulalltags,so alt wie dieser selbst,könnten nur dann wirksam in Angriff genommen werden,wenn sich Lehrer,Schüler und Eltern einer die eigene selbstbezogene Sichtweise aufgebenden selbstkritischen Auseinandersetzung stellen würden.
Da hilft kein oberflächliches Pflasterkleben,die Probleme müßten ursächlich angegangen werden.
Selbstverständlich wäre im Anschluß an diese Voraussetzung die Politik,hauptsächlich durch die Zuwendung hinreichender Mittel,gefragt.

Für tiefergehende Aufarbeitung und vernünftige Maßnahmen ist ein Klima der Hysterie,wie es in Fällen des drastischen Sichtbarwerdens der unverkennbaren Mißstände nahezu zwangsläufig aufkommt,alles andere als förderlich.
Wäre man wirklich an einer grundsätzlichen Umwandlung der herrschenden Verhältnisse interessiert,würde man in Zeiten geringere medialen Aufmerksamkeit jenseits des Schlaglichts mit Ruhe,Bedacht und Problemorientierung versuchen konzeptionell und langfristig den teils erschreckenden Zuständen beizukommen.

derNeue
19.11.2007, 12:25
Traurig,aber wahr.

Jetzt kommt es wieder zu den bekannten Betroffenheitsritualen,werden die standarisierten eindimensionalen Schuldzuweisungen wiederholt und nach der ersten Erregung schnell wieder die großen Kehrbesen eingesetzt.
Problem schnell unter den Teppich gefegt,Klappe zu,Affe tot,bis zum nächsten Mal auf gleicher Bühne.

Die Schwierigkeiten des deutschen Schulalltags,so alt wie dieser selbst,könnten nur dann wirksam in Angriff genommen werden,wenn sich Lehrer,Schüler und Eltern einer die eigene selbstbezogene Sichtweise aufgebenden selbstkritischen Auseinandersetzung stellen würden.
Da hilft kein oberflächliches Pflasterkleben,die Probleme müßten ursächlich angegangen werden.
Selbstverständlich wäre im Anschluß an diese Voraussetzung die Politik,hauptsächlich durch die Zuwendung hinreichender Mittel,gefragt.

Für tiefergehende Aufarbeitung und vernünftige Maßnahmen ist ein Klima der Hysterie,wie es in Fällen des drastischen Sichtbarwerdens der unverkennbaren Mißstände nahezu zwangsläufig aufkommt,alles andere als förderlich.
Wäre man wirklich an einer grundsätzlichen Umwandlung der herrschenden Verhältnisse interessiert,würde man in Zeiten geringere medialen Aufmerksamkeit jenseits des Schlaglichts mit Ruhe,Bedacht und Problemorientierung versuchen konzeptionell und langfristig den teils erschreckenden Zuständen beizukommen.

Genau diese Art inhaltsleeren, unverbindlichen Rumgeschafels ist es eigentlich, die nie etwas ändern wird.
Zuerst mal ist es wohl dringend notwendig, die wirklichen Ursachen der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen offen auszusprechen. Dazu allerdings gehört ein gewisser Mut, denn sie widersprehen so einigen Tabus der politischen Korrektheit.
Das hat nämlich z.B. durchaus etwas mit der Masseneinwanderung kulturfremder Unterschichten zu tun, der Verwahrlosung der Kinder durch den schrankenlosen Individualismus ihrer Eltern und der Überforderung der Lehrer durch Sparzwang und zu große Klassen. Ich war vor kurzem auch an meinem ehemaligen Gymnasium in NRW. Erschreckend war, in welchem katastrophalen baulichen Zustand diese Schule sich heute befindet. Da ist seit ca. 30 Jahren nichts mehr gemacht, eigentlich ist das Gebäude einsturzgefährdet, wird aber weiterhin benutzt. In BW, wo ich einige Schulen gesehen habe, sieht das z.B. ganz anders aus. In NRW haben 30 Jahre roter Bildungsexperimente ihre Spuren hinterlassen, und auch das macht sich bei den Schülern bemerkbar. Da spielen eben viele Faktoren rein, die zur Verwahrlosung der Sitten und zur Ellbogenmentalität bei den Schülern geführt haben.
Einerseits beschwert man sich, daß sich nichts ändert, daß die Politiker nur Lippenbekenntnisse abgeben. Andererseits ist man nicht bereit, wie hier im Thread mal wieder sehen, über Allgemeinplätze hinauszugehen und die konkreten Ursachen für den Werteverfall zu nennen.
Wenn schon die Diagnose tabuisiert ist, wie soll man dann je zu Lösungen kommen?
Wenn die Ideologie an der Realität scheitert, wird dann regelmäßig nach dem Sozialarbeiter oder Psychologen gerufen, denn an der Ideologie darf es ja nicht liegen. Dann wird wieder unsinniges Geld ins System gebuttert, damit man es selbst nicht hinterfragen muß,die Politiker klopfen sich auf die Schulter, welche Anstrengungen sie unternommen hätten, bis nach zwei Jahren der nächste Schock folgt.

GnomInc
19.11.2007, 12:35
Die Diagnose ist nicht tabuisiert - keineswegs .

Die Diagnose ist vielmehr gesellschaftskonform und diese Konformität lassen
wir alle zu.....
Die Diagnose wird von medialen und politischen Einflussgruppen per se als
die zutreffende verkündet und Gegenstimmen werden als " Spinner " ,
"Braunbatzen " , " Rassisten" und " Extremisten " subsummiert.

Die Realität der Meinungsbildung ( dh. auch der Diagnose ) ist nicht tabuisiert -
sie wird totalitär praktiziert.

Ich wette auf baldige Verkündung der Hintergründe , welche da sind:

- Rechtes Gedankengut
- Killerspiele
- Selbst-Isolation
- Waffenfixierung

und ähnliche bekannte Muster . Darauf verstehen sich die im 68er Modus
tickenden Psychologen und deren Auftraggeber.....

Gärtner
19.11.2007, 12:51
Zuerst mal ist es wohl dringend notwendig, die wirklichen Ursachen der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen offen auszusprechen. Dazu allerdings gehört ein gewisser Mut, denn sie widersprehen so einigen Tabus der politischen Korrektheit.
Das hat nämlich z.B. durchaus etwas mit der Masseneinwanderung kulturfremder Unterschichten zu tun, der Verwahrlosung der Kinder durch den schrankenlosen Individualismus ihrer Eltern und der Überforderung der Lehrer durch Sparzwang und zu große Klassen. Ich war vor kurzem auch an meinem ehemaligen Gymnasium in NRW. Erschreckend war, in welchem katastrophalen baulichen Zustand diese Schule sich heute befindet. Da ist seit ca. 30 Jahren nichts mehr gemacht, eigentlich ist das Gebäude einsturzgefährdet, wird aber weiterhin benutzt. In BW, wo ich einige Schulen gesehen habe, sieht das z.B. ganz anders aus. In NRW haben 30 Jahre roter Bildungsexperimente ihre Spuren hinterlassen, und auch das macht sich bei den Schülern bemerkbar. Da spielen eben viele Faktoren rein, die zur Verwahrlosung der Sitten und zur Ellbogenmentalität bei den Schülern geführt haben.
Sicher nicht falsch beschrieben, aber wie gesagt, das Problem der Gewalt gab es schon vor 30 Jahren. Im Fall der Schule in Weiden entzündete sich diese beinahe schon traditionell am Konflikt zwischen unmittelbar benachbarten unterschiedlichen Schultypen (Gymnasium/Hauptschule).

Gärtner
19.11.2007, 12:52
Ich wette auf baldige Verkündung der Hintergründe , welche da sind:

- Rechtes Gedankengut
- Killerspiele
- Selbst-Isolation
- Waffenfixierung

Jo, ich warte schon ganz ungeduldig auf den Kriminologen Rainer Pfeiffer, der wieder schnappatmend das Verbot sämtlicher Ballerspiele fordert und über das böse Internet heult.

senchi
19.11.2007, 12:55
WERTEVERFALL ein interessantes Thema

Wer dieses Thema am Zuzug von Ausländern festmacht, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Werteverfall hat nur eine Ursache:

Sven71
19.11.2007, 13:00
WERTEVERFALL ein interessantes Thema

Wer dieses Thema am Zuzug von Ausländern festmacht, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Werteverfall hat nur eine Ursache:

Nicht unbedingt. Es gibt - zwar nur wenige, aber es gibt sie - immer auch noch Menschen, die viel Geld ihr eigen nennen, aber auch gewillt sind, über Stiftungen o. ä. dieses Geld zum Wohle anderer einzusetzen.

Diese alte Schule vermißt man zusehends. Das liegt aber tatsächlich nicht am Zuzug von Ausländern, der ganz andere Probleme mit sich bringt. Das liegt vielmehr daran, daß es vielen Wohlstandsbürgern vermutlich schon zu lange nicht mehr dreckig ging. Menschlicher Zusammenhalt scheint nur in Zeiten der Not zu gedeihen. Leider.

senchi
19.11.2007, 13:15
Nicht unbedingt. Es gibt - zwar nur wenige, aber es gibt sie - immer auch noch Menschen, die viel Geld ihr eigen nennen, aber auch gewillt sind, über Stiftungen o. ä. dieses Geld zum Wohle anderer einzusetzen.

Diese alte Schule vermißt man zusehends. Das liegt aber tatsächlich nicht am Zuzug von Ausländern, der ganz andere Probleme mit sich bringt. Das liegt vielmehr daran, daß es vielen Wohlstandsbürgern vermutlich schon zu lange nicht mehr dreckig ging. Menschlicher Zusammenhalt scheint nur in Zeiten der Not zu gedeihen. Leider.

Ist es nicht eher so, dass heute schon frühzeitig klargemacht wird, dass es sich nur lohnt für Geld etwas zu tun?

Da gibt es schon früh den finanziellen Anreiz für gute Schulnoten?
Die Definition über Besitz beginnt schon in der Kita!
Vorbilder zu Hause streiten immer wieder über Geld.
Im Fernsehen geht es immer wieder um Geld (Gewinnspiele auf jedem Sender, Wer wird Millionär usw.)
Erstrebenswert ist nur noch Reichtum.

So könnte man noch 10 Seiten füllen.
Wo bitte, ist jetzt noch Platz für Wertevermittlung wie Höflichkeit, Fleiss, Disziplin, Hilfsbereitschaft und Achtung?????????

Sven71
19.11.2007, 14:33
Ist es nicht eher so, dass heute schon frühzeitig klargemacht wird, dass es sich nur lohnt für Geld etwas zu tun?

Da gibt es schon früh den finanziellen Anreiz für gute Schulnoten?
Die Definition über Besitz beginnt schon in der Kita!
Vorbilder zu Hause streiten immer wieder über Geld.
Im Fernsehen geht es immer wieder um Geld (Gewinnspiele auf jedem Sender, Wer wird Millionär usw.)
Erstrebenswert ist nur noch Reichtum.

So könnte man noch 10 Seiten füllen.
Wo bitte, ist jetzt noch Platz für Wertevermittlung wie Höflichkeit, Fleiss, Disziplin, Hilfsbereitschaft und Achtung?????????

Kann es nicht auch so sein, daß gerade für Kinder zunächst abstrakte Werte wie Höflichkeit, Fleiß und Disziplin sehr viel attraktiver werden, wenn es sich auch materiell auszahlt? Zumal man auch heute noch in vielen Branchen mit diesen Werten punkten kann und sich das auch im Erwachsenenalter in barer Münze auszahlt. Sei es im Vertrieb, sei es als Arzt: Der höfliche, pünktliche Ansprechpartner wird trotz allem immer noch bevorzugt und macht gerade dadurch auch besser Kasse. Die Proleten gedeihen dort, wo es auf diese Werte gar nicht ankommt. Fernfahrern - und nein: nicht alle sind Proleten - wird Höflichkeit nicht in dem Maße abverlangt wie einem Vertriebsprofi. Ist doch so.

Reichtum per se ist nichts schlechtes. Die Frage ist, was man damit anfängt. Und wenn man durch Höflichkeit, Pünktlichkeit und dadurch Erfolg im Beruf zu Wohlstand gekommen ist, dann wird man über die Verwendung eines Teils seiner Errungenschaften eben auch nachdenken (womit wir wieder bei den Stiftungen wären).
Wer natürlich durch Titten, Hilton-Erbschaft oder gekonntes Autofahren auf einen Schlag reich wird - und selbst Schumi hat eine beachtliche Summe nach dem Tsunami gespendet, für Alonso vielleicht mal ein Grund zu mehr Nachdenklichkeit - hält es mit diesen Werten nicht zwangsläufig so.

Ich weiß schon, was Du meinst. Ich würde es aber nicht auf eine Polarisierung zwischen materiellem Wohlstand und Tugenden ankommen lassen. Das muss kein Widerspruch sein.

Auf Sendung...
19.11.2007, 15:27
WERTEVERFALL ein interessantes Thema

Wer dieses Thema am Zuzug von Ausländern festmacht, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Werteverfall hat nur eine Ursache:

Ist es wirklich nur das Geld, oder vielleicht doch der Verfall von Sitte und Anstand durch Aufhetzung und menschenverachtende Primitivität aus kulturfremden Kreisen ?

Die Berliner Morgenpost berichtet vom Prozess gegen einen 59-jährigen Kurden, der seinem 15-jährigen Sohn zur Rettung der "Ehre" befohlen hatte, einen 16-jährigen deutschen Jungen in Berlin-Neukölln mit dem Messer zu töten, als Antwort auf einen Disput den die beiden Jungen am Vortag hatten.

http://www.morgenpost.de/desk/1378615.html

Der Sohn des kurdischen Angeklagten führte den Befehl aus...

Kreuzbube
19.11.2007, 15:31
Arme Säue und Sensibelchen wurden gemobbt, genau wie heute, der Krankenwagen fuhr regelmäßig, einmal die Woche, einmal auch mit mir als Insasse, die eisenharte "Federung" der Ambulanz ist mir viel deutlicher in Erinnerung geblieben als das Martinshorn.

Wenn Du damals schon die gleichen Sprüche drauf hattest, wie heute, war das nicht verwunderlich!
Aber mal im Ernst - ich denke, mit dem heutigen kalten und rücksichtslosen Klima kommen viele nicht zurecht. In meiner Schulzeit von 1974-1984 gab es in jeder Klasse der POS (Polytechnische Allgemeinbildende Oberschulen) das sog. "Eltern-Aktiv". Dieses traf sich einmal pro Woche mit dem Klassenlehrer, um über die "allgemeine Frontlage" zu sprechen - meine Mutter war auch dabei und hatte somit stets Einsicht ins Klassenbuch und den Zensurenspiegel, was zwar manchmal/selten Standpauken einbrachte, aber nicht unbedingt schlecht war! Leistungsschwache Schüler wurden nicht fallengelassen, sondern vom "Klassen-Kollektiv" aufgefangen und Mitschüler zu deren Unterstützung bestimmt. Alles in allem habe ich die Schulzeit sehr angenehm in Erinnerung - es wurde viel gelacht, aber der Respekt vor den Lehrern war immer gegeben; in diesem Klima war das Lernen nie wirklich belastend...!:]

Eridani
19.11.2007, 15:35
Ist es wirklich nur das Geld, oder vielleicht doch der Verfall von Sitte und Anstand durch Aufhetzung und menschenverachtende Primitivität aus kulturfremden Kreisen ?
Die Berliner Morgenpost berichtet vom Prozess gegen einen 59-jährigen Kurden, der seinem 15-jährigen Sohn zur Rettung der "Ehre" befohlen hatte, einen 16-jährigen deutschen Jungen in Berlin-Neukölln mit dem Messer zu töten, als Antwort auf einen Disput den die beiden Jungen am Vortag hatten.
http://www.morgenpost.de/desk/1378615.html
Der Sohn des kurdischen Angeklagten führte den Befehl aus...
-----------------------------------Sehe ich genau so wie Du.
Der Werteverfall, die Verrohung und all das, was unsere Jugend immer dümmer und aggressiver macht - ist letztendlich der Globalisierung geschuldet, der Vermischung der Kulturen und der überbordenden Überfremdung unserer alten, europäischen Kultur.

E:

Mondmann
19.11.2007, 15:47
Genau diese Art inhaltsleeren, unverbindlichen Rumgeschafels ist es eigentlich, die nie etwas ändern wird.
Zuerst mal ist es wohl dringend notwendig, die wirklichen Ursachen der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen offen auszusprechen. Dazu allerdings gehört ein gewisser Mut, denn sie widersprehen so einigen Tabus der politischen Korrektheit.
Das hat nämlich z.B. durchaus etwas mit der Masseneinwanderung kulturfremder Unterschichten zu tun, der Verwahrlosung der Kinder durch den schrankenlosen Individualismus ihrer Eltern und der Überforderung der Lehrer durch Sparzwang und zu große Klassen. Ich war vor kurzem auch an meinem ehemaligen Gymnasium in NRW. Erschreckend war, in welchem katastrophalen baulichen Zustand diese Schule sich heute befindet. Da ist seit ca. 30 Jahren nichts mehr gemacht, eigentlich ist das Gebäude einsturzgefährdet, wird aber weiterhin benutzt. In BW, wo ich einige Schulen gesehen habe, sieht das z.B. ganz anders aus. In NRW haben 30 Jahre roter Bildungsexperimente ihre Spuren hinterlassen, und auch das macht sich bei den Schülern bemerkbar. Da spielen eben viele Faktoren rein, die zur Verwahrlosung der Sitten und zur Ellbogenmentalität bei den Schülern geführt haben.
Einerseits beschwert man sich, daß sich nichts ändert, daß die Politiker nur Lippenbekenntnisse abgeben. Andererseits ist man nicht bereit, wie hier im Thread mal wieder sehen, über Allgemeinplätze hinauszugehen und die konkreten Ursachen für den Werteverfall zu nennen.
Wenn schon die Diagnose tabuisiert ist, wie soll man dann je zu Lösungen kommen?
Wenn die Ideologie an der Realität scheitert, wird dann regelmäßig nach dem Sozialarbeiter oder Psychologen gerufen, denn an der Ideologie darf es ja nicht liegen. Dann wird wieder unsinniges Geld ins System gebuttert, damit man es selbst nicht hinterfragen muß,die Politiker klopfen sich auf die Schulter, welche Anstrengungen sie unternommen hätten, bis nach zwei Jahren der nächste Schock folgt.

Zusammengefasst sind die Schuldfaktoren also:
1)kulturfremde Ausländer.
2)das was gemeinhin unter den 68ern subsumiert.
3)ein ideologisch versaubeuteltes Überforderungssymstem,daß Lehrer zu Verwaltern sozialer Problemfälle degradiert.

Und das sind in Deinen Augen mutige,neue aber unbequeme Positionen für den gern beschrienen Sittenverfall und Werteverlust?

Aus meiner eigenen Erfahrungen als Schüler erinnere ich gerade diejenigen Lehrer des Kollegiums als auch für außerschulische Probleme ansprechbar,die sich aus dem Kreis der in den 70ern ausgebildeten Lehrern rekrutierten.Die große Mehrheit pflegte einen eher unpersönlichen Umgang mit den Schülern,hatte die blinde Durchsetzung des Lehrplans im Blick und wußte sich bei Konflikten häufig nur mit hilflos anmutenden Autoritätsmaßnahmen zu helfen.
Auch gab es an meinem,primär von Abkömmlingen sog.gutbürgerlicher Familien besuchten,Gymnasium einen verschwindend geringe Zahl ausländischer Schüler.
Offene Gewalt,das Triezen von Außenseitern bis hin zu über den Schulalltag hinausgehenden Psychoterror und Vandalisus waren dort trotzdem keine Seltenheit.

Mit restaurativen Maßnahmen,auch wenn die von Dir beschriebenen Umstände sicher nicht vollkommen außer Acht zu lassen sind,wird man dem Konglomerat an Ursachen nicht beikommen können.
Gesellschaftliche Entwicklung läßt sich nicht auf Knopfdruck zurückdrehen.

Mondmann
19.11.2007, 15:52
Wenn Du damals schon die gleichen Sprüche drauf hattest, wie heute, war das nicht verwunderlich!
Aber mal im Ernst - ich denke, mit dem heutigen kalten und rücksichtslosen Klima kommen viele nicht zurecht. In meiner Schulzeit von 1974-1984 gab es in jeder Klasse der POS (Polytechnische Allgemeinbildende Oberschulen) das sog. "Eltern-Aktiv". Dieses traf sich einmal pro Woche mit dem Klassenlehrer, um über die "allgemeine Frontlage" zu sprechen - meine Mutter war auch dabei und hatte somit stets Einsicht ins Klassenbuch und den Zensurenspiegel, was zwar manchmal/selten Standpauken einbrachte, aber nicht unbedingt schlecht war! Leistungsschwache Schüler wurden nicht fallengelassen, sondern vom "Klassen-Kollektiv" aufgefangen und Mitschüler zu deren Unterstützung bestimmt. Alles in allem habe ich die Schulzeit sehr angenehm in Erinnerung - es wurde viel gelacht, aber der Respekt vor den Lehrern war immer gegeben; in diesem Klima war das Lernen nie wirklich belastend...!:]

Meine Rede.

Schule muß ein Ort sein,der aktiv von Schülern,Lehrern und Elternschaft gestaltet wird.
Da sind wechselseitiger Respekt,Solidarität,ein gewisses Maß an Rücksicht und ein offenes und selbstkritisches Klima gefragt.

Das jeder Schüler täglich mit einem Lächeln auf den Lippen das Schulgebäude betritt ist sicherlich eine illusorische Vorstellung,der Schulalltag kann aber nicht nur von Leistungsdruck,Anonymität und dumpfsinnigen Absitzen geprägt sein.

Kreuzbube
19.11.2007, 16:04
Meine Rede.

Schule muß ein Ort sein,der aktiv von Schülern,Lehrern und Elternschaft gestaltet wird.
Da sind wechselseitiger Respekt,Solidarität,ein gewisses Maß an Rücksicht und ein offenes und selbstkritisches Klima gefragt.

Das jeder Schüler täglich mit einem Lächeln auf den Lippen das Schulgebäude betritt ist sicherlich eine illusorische Vorstellung,der Schulalltag kann aber nicht nur von Leistungsdruck,Anonymität und dumpfsinnigen Absitzen geprägt sein.

Ergänzend gab es für die Schüler der Unterstufe noch den "Schulhort", in den man von der ersten bis zur vierten Klasse nach dem Schul-Unterricht gehen konnte, um die damals allesamt berufstätigen Eltern zu entlasten. Dort wurden gemeinsam und mit Unterstützung der Erzieherinnen Hausaufgaben erledigt, Mittag gegessen, gelesen, gesungen und natürlich viel gespielt; der Besuch war freiwillig...!:]

giggi
19.11.2007, 16:10
Jo, ich warte schon ganz ungeduldig auf den Kriminologen Rainer Pfeiffer, der wieder schnappatmend das Verbot sämtlicher Ballerspiele fordert und über das böse Internet heult.

Solche Verbote sind wirklich lächerlich,da stimme ich dir zu.Wenn man solche nutzlose Forderungen stellt,dann weicht man dem Problem aus anstatt es zu bekämpfen.Man muss nach der Ursachen forschen,und das sind sicherlich nicht die (dummen) Ballerspiele.Wie kommt es,dass sich das Mobbing wie ein Virus in Deutschland verbreitet?In vielen Fällen sind die Begabten die Opfer,die aus der Klassengemeinschaft ausgegliedert werden.Warum ist heute der Begriff "Streber" an den Schulen ein Schimpfwort?Es ist doch wirklich nichts Schlimmes,wenn man etwas anstrebt.Meiner Ansicht nach ist das die Folge des antiautoritären Bewegung.
Ein großes Problem stellt aber auch das Desinteresse vieler Eltern und Lehrer dar.Wenn ich das Klassenklima von gestern mit heute vergleiche....

giggi
19.11.2007, 16:23
[/COLOR][/I]
-----------------------------------Sehe ich genau so wie Du.
Der Werteverfall, die Verrohung und all das, was unsere Jugend immer dümmer und aggressiver macht - ist letztendlich der Globalisierung geschuldet, der Vermischung der Kulturen und der überbordenden Überfremdung unserer alten, europäischen Kultur.

E:

Sehr richtig,Eridani.

derNeue
19.11.2007, 17:07
Zusammengefasst sind die Schuldfaktoren also:
1)kulturfremde Ausländer.
2)das was gemeinhin unter den 68ern subsumiert.
3)ein ideologisch versaubeuteltes Überforderungssymstem,daß Lehrer zu Verwaltern sozialer Problemfälle degradiert.

Hätte ich kaum besser formulieren können.:)


Und das sind in Deinen Augen mutige,neue aber unbequeme Positionen für den gern beschrienen Sittenverfall und Werteverlust?

Ja, weil sie größtenteils tabuisiert sind. Gewalt durch Ausländer gehört wohl zu den größten und offensichtlichsten Tabus in unserer Gesellschaft. Das bedarf wohl keines Beweises mehr, die Fülle der Beispiele wäre erdrückend.
Die Subsumierung "68er" ist sicher etwas verkürzt, das waren auch die 70er und 80er, kurz, ein Trend in unserer Gesellschaft, der nicht nur, aber doch zum großen Teil, auf den Individualismus der 68er zurückzuführen ist.
Der allgemeine Werteverfall hat viele unterschiedliche Ursachen, aber es genügt ja, einfach festzustellen, daß er stattfindet und daß er eine Ursache für die wachsende Gewalt an Schulen ist.


Aus meiner eigenen Erfahrungen als Schüler erinnere ich gerade diejenigen Lehrer des Kollegiums als auch für außerschulische Probleme ansprechbar,die sich aus dem Kreis der in den 70ern ausgebildeten Lehrern rekrutierten.Die große Mehrheit pflegte einen eher unpersönlichen Umgang mit den Schülern,hatte die blinde Durchsetzung des Lehrplans im Blick und wußte sich bei Konflikten häufig nur mit hilflos anmutenden Autoritätsmaßnahmen zu helfen.
Auch gab es an meinem,primär von Abkömmlingen sog.gutbürgerlicher Familien besuchten,Gymnasium einen verschwindend geringe Zahl ausländischer Schüler.
Offene Gewalt,das Triezen von Außenseitern bis hin zu über den Schulalltag hinausgehenden Psychoterror und Vandalisus waren dort trotzdem keine Seltenheit.

Zuwendung und Erziehung zu positiven Werten muß vor allem durch die Eltern stattfinden, die Lehrer als Lückenbüßer sind dazu nicht in der Lage und das ist auch nicht in erter Linie ihre Aufgabe.
Bei den Lehrern gab es schon immer gute und schlechte, geeignete und ungeeignete und mit größeren Klassen sinken natürlich die Möglichkeiten auch für gute Pädogagen, sich den einzelnen Schülern zu widmen.
Insofern ist es auch immer ein Geldproblem. Aber davon abgesehen findet das eigentliche Versagen in der Erziehung im Elternhaus statt, nicht in der Schule. Dazu kommt, daß Schüler heute viel öfter in Milieus aufwachsen, wo Gewalt zum Alltag gehört, auch eine segensreiche Wirkung der multikulturellen Gesellschaft, über die in diesem Zusammenhang freilich nicht oder kaum berichtet werden darf.

Die 68er sitzen nach wie vor an den Schalltstellen der Macht. Und sie beherrschen die Medien, wie alle Untersuchungen zeigen. Sie werden die von ihnen vertretenen Ideologien nicht kritisieren und negative Entwicklungen nicht auf diese zurückführen. Es gibt zwar in steigendem Maße Kritik. Aber es ist nach wie vor die Kritik einzelner Außenseiter.

senchi
20.11.2007, 09:51
Diese Diskussion ist ein wahrhaft klassisches Beispiel, wie wir Deutschen die Schuld nie bei uns sondern immer bei anderen suchen.

Wer hat nun Schuld?
Die Globalisierung - die Schule - die Ausländer - die Politiker - die Vermischung der Kulturen - Leistungsdruck und Überforderungssystem - Kulturvermischung - oder, oder, oder ???????????????????

Seltsam, eigentlich fehlen mir noch die Forentypischen Schuldigen:
Die Islamisten - die USA - Israel - der ZdJ - die Heuschrecken usw.

Ist es nicht eher vielleicht so, dass wir tatsächlich bei jedem Einzelnen von uns selbst anfangen müssten nachzudenken. Was haben wir eigentlich getan, um Werteverfall aufzuhalten? Wie haben wir dem Mainstream - Für Geld kannst Du alles kaufen - inzwischen nachgegeben? Wo haben wir Verstöße gegen unseren Wertecanon in unserer Umgebung durch Wegschauen toleriert?

Vielleicht ist etwas zurücklehnen und an das eigene Handeln denken mal ganz angebracht, ohne immer gleich mit dem Finger auf Andere zu zeigen.

Modus
20.11.2007, 13:28
http://www.morgenpost.de/desk/1378615.html
Der Sohn des kurdischen Angeklagten führte den Befehl aus...

Das Interessanteste steht am Schluss: "Die beiden Jugendlichen sind wegen ihres Überfalls bereits zu Bewährungsstrafen verurteilt worden."

Wie kann das sein, dass fuer einen Fast-Mord eine Bewaehrungsstrafe (also fuer einen typischen Hartz-IV-Kanaken ein Freispruch, fast eine Belobigung) ausgesprochen wird?