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Vollständige Version anzeigen : Time is money – oder – werden Huren „gerecht“ bezahlt?



RealHardWare
19.11.2007, 08:31
Prolog:
Des Unternehmers Ideal ist ein Produktions- und Personalkostenaufwand, der möglichst gegen Null geht. Mit anderen Worten, kaum Aufwand an Betriebskosten und Personalkosten, die weit von einem Mindestlohn entfernt liegen.
Der Verkaufspreis der quasi zum Nulltarif produzierten Waren soll jedoch so hoch als möglich sein.

Ein solcher Zustand wäre ein gar Paradiesischer – für den Unternehmer.

Nun zum eigentlichen Thema:

Eine Hure, im folgenden „Dame“ genannt, belegt z.B. einen 12-Stunden-Turnus in einem Laufhaus. Sagen wir Mal von 10 Uhr früh bis 22 Uhr in Nacht. Die Zimmermiete dürfte wahrscheinlich so um die 130-140 € pro Tag liegen, oder? Was sagen die Experten des Forums?

Ok – wie viele Kunden/Freier braucht die Dame um all ihren täglichen Verpflichtungen, Selbstkosten, Lebenshaltungs- und Transportkosten nachzukommen und natürlich den Overhead als so genanntes Nettoeinkommen für sich selbst verbuchen zu können? Wohlbemerkt bei Buchung eines Tages- oder äquivalent auch Nachtturnus, von 12 Stunden.

Ich würde meinen min. 18 Freier pro Tag á 25 € Durchschnittslohn. Das entspräche einem Tageseinkommen von 450 €. Natürlich wäre es der Dame lieber sie hätte nur 9 Freier pro Schicht – allerdings wären dann 50 € pro Freier fällig, ansonsten käme die „Betriebswirtschaft“ in Liquiditätsschwierigkeiten.

450 € minus 140 € Miete, minus allgemeiner Kostenaufwand für Hygiene, Transport, Lebensmittel, Telefon und sonstiges ca. 60 € ---- verbleiben also netto ca. 250 €. (wahrscheinlich sind die 60 € täglicher Kostenaufwand sogar eher zu niedrig kalkuliert)

Bei einer monatlichen Arbeitszeit von 24 Tagen entspräche das 6.000 € netto.
Bei einer monatlichen Arbeitszeit von 20 Tagen entspräche das 5.000 € netto.

Also – selbstverständlich ist sowohl der eine als auch der andere Betrag recht viel Geld und sogar noch höher als zu früheren Zeiten zu bewerten, sieht man sich den rigorosen Arbeitsmarkt mit Hire & Fire und mit modern gewordenen geliehenen Arbeitskräften in Deutschland an.

Aber, liebe Freunde.
Die vom Freier für die Liebesdienste etc. auserkorene Dame nimmt nicht beispielsweise 25 € für den hier genannten Dienst, sondern sie berechnet die Zeit dafür, die bei einem solchen Betrag normalerweise irgendwo zwischen 15-20 Minuten liegt – 30 Minuten dann wahrscheinlich für 50 € - usw.
Ob also jemand in ihr Zimmer geht, ihr tröstend das Händchen hält und ihr zuflüstert, dass irgendwann alles gut und besser wird, oder ob er ihren Service nutzt, ist somit irrelevant.
Leichte Ausnahmen oder eine andere Art der Abmachung bestätigt also auch diese Regel.

Da eine „Luxusdame“ (in Privatclubs) gewöhnlich nicht 18 Freier pro Tag (und das in Kontiunität) abarbeitet, sondern höchstens 3, vielleicht mal 4 – so ist logischerweise auch die zu zahlende Dienstleistung höher, nämlich pro Stunde irgendwo zwischen 150 bis 300 €, je nachdem wie und wo.

So – wieder zurück zu unserer Dame im LH (Laufhaus). Dieses Einkommen trifft nur zu unter der Voraussetzung, dass sie durchschnittlich 18 Freier pro Tag befriedigt. Treten Verzerrungen/Verschiebungen nach unten auf, also Freiermangel, weil auch die nix mehr verdienen, na ja, dann sieht´s bei der Dame des horizontalen Gewerbes gar nicht mehr nach 5 – 6.000 € pro Monat aus. Selbst solche Beträge können sich in diesem Gewerbe schon innerhalb weniger Tage in Luft auflösen.
Und man bedenke, sie hat 12 Stunden pro Tag im Puff gestanden, davon ca. 6 Stunden (entspricht 18 Freier a ca. 20 min.) mit den Freiern verbracht. 6 Stunden hat sie also nur gewartet, in der Tür, auf dem Heiabettchen oder beim Essen.

Na ja – und sieht man dann noch den einen oder anderen Mann, der es mit der Sauberkeit nicht immer so penibel meint wie es eigentlich der Fall sein müsste, dann ist es schon eine echte Zumutung für die Dame.

Fazit:
Man muss zuerkennen, dass der Job einer Dame im Puff ein harter, auch an die psychische Belastbarkeit gehender Job ist. Und ob da 5- oder 6.000 € eine gerechte Äquivalenz darstellt, nun ja, da bin ich nicht so ganz sicher. Ein ähnliches Thema hatte ich ja schon mal vor geraumer Zeit zur Diskussion gestellt.

Deswegen – und ich bin sicher die meisten Leser gehen da mit meiner Meinung konform – respektiert und achtet die Damen im Puff.

Klopperhorst
19.11.2007, 08:39
Man kann ja als Freyer noch Trinkgeld geben.


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