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Vollständige Version anzeigen : Algen für die Biodieselproduktion



Misteredd
08.11.2007, 20:05
An alle geschulten und staatlich geprüften Kesselwärter.

Ich bin im Netz über diese Deutsche Seite einer holländischen Firma gestolpert, weil ich mich für den Gedanken Diesel aus altem Frittenöl herzustellen interessiert habe. Dabei fielen mir diese Bioalgenproduktion mit einem kontinuierlichen Photo-Bioreaktor ins Auge. Der Gedanke sich seinen eigenen Sprit samt Zugabe herzustellen ist interessant.

Könnte an dieser Firmenidee etwas dran sein? Könnte das die Energiezukunft werden?


http://www.bioking-deutschland.com/algenzut.html

Achsel-des-Bloeden
08.11.2007, 20:10
Why not ...

Ansonsten sollten wir uns von den Monoismen verabschieden, daß es "DIE" Lösung für Energieprobleme o.ä. jemals geben wird.

Allemanne
08.11.2007, 20:15
Man könnte ja auch "wilde" Algen ernten. So kann man wenigstens der Algenseuche, herbeigeführt durch die anthrophogen verursachte Uebersäuerung der Weltmeere, ein wenig entgegenwirken.

Misteredd
08.11.2007, 20:18
15 to Öl pro Hektar pro Jahr.

politisch Verfolgter
08.11.2007, 22:03
Wo bleibt die zu Kriegsende unabdingbare, aber sträflich unterlassene Bodenreform?
Wo sind die Hektar?

FranzKonz
08.11.2007, 22:15
15 to Öl pro Hektar pro Jahr.

Wir werden einen erheblichen Teil der Bevölkerung abbauen müssen. Ich schlage vor, wir nehmen die Dicken, daraus kann man sicher auch eine Menge Biodiesel machen.

Biskra
09.11.2007, 11:14
15 to Öl pro Hektar pro Jahr.

Das wären dann alleine 7,3 Millionen Hektar Fläche um den derzeitigen deutschen Ölverbrauch zu erzeugen. Zum Vergleich: Das Bundesland Bayern hat insgesamt ca. 7 Millionen Hektar Fläche!

Also: Schlechte Idee.

Misteredd
09.11.2007, 11:22
Das wären dann alleine 7,3 Millionen Hektar Fläche um den derzeitigen deutschen Ölverbrauch zu erzeugen. Zum Vergleich: Das Bundesland Bayern hat insgesamt ca. 7 Millionen Hektar Fläche!

Also: Schlechte Idee.

Da das eine technische Anlage ist und somit auch auf mehreren Eben Ablaufen kann, wäre die Flächenbilanz gar nicht so schlimm. Guter Ackerboden muss auch nicht dafür mitgebracht werden.

Also warum denn nicht?

Bitterfeld und Umgebung könnten doch ein paar Flächen zustellen.

FranzKonz
09.11.2007, 11:32
Da das eine technische Anlage ist und somit auch auf mehreren Eben Ablaufen kann, wäre die Flächenbilanz gar nicht so schlimm. Guter Ackerboden muss auch nicht dafür mitgebracht werden.

Also warum denn nicht?

Bitterfeld und Umgebung könnten doch ein paar Flächen zustellen.

Auch Algen brauchen Energie, in der Regel in Form von Sonnenlicht.

Wie oben schon erwähnt: Du mußt erst die Bevölkerung reduzieren.

Dann wird weniger Energie benötigt und weniger Nahrungsmittel. Erst dann kannst Du aus Pflanzen sinnvoll Energie gewinnen.

wtf
09.11.2007, 11:34
Ich schlage vor, wir nehmen die Dicken, daraus kann man sicher auch eine Menge Biodiesel machen.

Drohungen gegen die Forenleitung haben eine sofortige Sperre zur Folge.

Biskra
09.11.2007, 11:42
Da das eine technische Anlage ist und somit auch auf mehreren Eben Ablaufen kann, wäre die Flächenbilanz gar nicht so schlimm. Guter Ackerboden muss auch nicht dafür mitgebracht werden.

Also warum denn nicht?

Bitterfeld und Umgebung könnten doch ein paar Flächen zustellen.

Nochmal, nach den Angaben der Seite ergibt sich eine Fläche von der Größe Bayerns. Algen brauchen Licht. Bis jetzt habe ich auf der Seite nur einen Prototyp mit 18 Watt-Leuchtstoffröhre gesehen, wo eindeutig steht, daß der noch nicht genügend Algen produziert. Wenn du jetzt mal ausrechnen würdest, was für einen gigantischen Energiebedarf du für eine solche Anlage ohne Sonnenlicht bräuchtest, dann würdest du die Idee mit mehreren Ebenen sofort in die Tonne drücken.

Ich halte sogar die ganze Firma nach dem was ich gesehen habe für ein reines Kapitalgrab.

Misteredd
09.11.2007, 12:13
Nochmal, nach den Angaben der Seite ergibt sich eine Fläche von der Größe Bayerns. Algen brauchen Licht. Bis jetzt habe ich auf der Seite nur einen Prototyp mit 18 Watt-Leuchtstoffröhre gesehen, wo eindeutig steht, daß der noch nicht genügend Algen produziert. Wenn du jetzt mal ausrechnen würdest, was für einen gigantischen Energiebedarf du für eine solche Anlage ohne Sonnenlicht bräuchtest, dann würdest du die Idee mit mehreren Ebenen sofort in die Tonne drücken.

Ich halte sogar die ganze Firma nach dem was ich gesehen habe für ein reines Kapitalgrab.

So? Lass uns doch an Deiner Weisheit teilnehmen!

http://www.welt.de/wissenschaft/article1339641/Ackerland_in_Hochhaeusern_koennte_Klima_schuetzen. html

Biskra
09.11.2007, 12:24
So? Lass uns doch an Deiner Weisheit teilnehmen!

http://www.welt.de/wissenschaft/article1339641/Ackerland_in_Hochhaeusern_koennte_Klima_schuetzen. html

Das ist eine sehr lustige Vision, insbesondere für die Energiefrage. Wäre dem so, wie die es dort in einem Seminar berechnet haben, daß die Energie durch Verwertung des Methans und des Bioabfalls wieder gewonnen werden würde, die für das System gebraucht würde, ja sogar mehr Energie rauskommt, dann hätten die das Perpeduum Mobile erfunden und die Gesetze der Physik auf den Kopf gestellt. :))

jochen53
09.11.2007, 13:20
Nicht alles, was Pflanzen zum wachsen benötigen muß per Kunstdünger dazugegeben werden. CO2, Sonnenlicht und Regenwasser sind nun mal Hauptbestandteile des Wachstums und die gibt es in der Natur gratis frei Acker geliefert.

FranzKonz
09.11.2007, 13:25
So? Lass uns doch an Deiner Weisheit teilnehmen!

http://www.welt.de/wissenschaft/article1339641/Ackerland_in_Hochhaeusern_koennte_Klima_schuetzen. html


"Im Jahr 2050 wird 80 Prozent der Weltbevölkerung in Städten und drumherum leben", sagt Despommier. "Die Bevölkerung wird um drei Milliarden Menschen zunehmen. Das bedeutet: zehn Milliarden Hektar Land werden zusätzlich benötigt, um alle Menschen satt zu bekommen."

Irgendwann wird die Menschheit begreifen, daß ein weiteres Bevölkerungswachtum idiotisch ist. Wenn sich die große Masse so lernresistent wie Du zeigt, wird das auf die harte Tour passieren.

Misteredd
09.11.2007, 13:26
Das ist eine sehr lustige Vision, insbesondere für die Energiefrage. Wäre dem so, wie die es dort in einem Seminar berechnet haben, daß die Energie durch Verwertung des Methans und des Bioabfalls wieder gewonnen werden würde, die für das System gebraucht würde, ja sogar mehr Energie rauskommt, dann hätten die das Perpeduum Mobile erfunden und die Gesetze der Physik auf den Kopf gestellt. :))

Das Sonnenlicht gibt es dort trotzdem gratis dazu.

Misteredd
09.11.2007, 13:27
Irgendwann wird die Menschheit begreifen, daß ein weiteres Bevölkerungswachtum idiotisch ist. Wenn sich die große Masse so lernresistent wie Du zeigt, wird das auf die harte Tour passieren.

Wie kommst Du auf mich?

FranzKonz
09.11.2007, 13:32
Wie kommst Du auf mich?

Weil Du bei diesen Themen reagierst wie ein 3-jähriger.

Man zeigt Dir Fakten auf, die dokumentieren, daß ein solches Projekt nicht funktionieren kann und Du reagierst darauf mit "Ich will aber!"

Biskra
09.11.2007, 15:42
Das Sonnenlicht gibt es dort trotzdem gratis dazu.

Sonnenlicht kommt aber nur von oben. Damit brauchst du ab dem zweiten Geschoss Kunstlicht. Das kann ja nun nicht so schwer begreiflich sein und das ist auch dem lustigen Konzept der Agrarhochhäuser zu Grunde gelegt. Ich bin immer noch gespannt darauf, daß mir mal einer erläutert wie die die Gesetze der Physik ausgehebelt haben.

Misteredd
09.11.2007, 18:59
Weil Du bei diesen Themen reagierst wie ein 3-jähriger.

Man zeigt Dir Fakten auf, die dokumentieren, daß ein solches Projekt nicht funktionieren kann und Du reagierst darauf mit "Ich will aber!"

Du bist ein verdammt enger "Denker". Die Ideen die ich hier eingestellt habe, die wurden nicht nur von mir ausgedacht. Die Agrarhochhäuser werden dort gerade durchgerechnet - dann können wir mehr sehen. Wenn ich diese Dinge nicht in Zweifel ziehen würde, dann gäbe es auch keinen Grund die hier zu diskutieren.

Aber mit Dir geht das nicht. Dann muss ich eben weiter auf den Kesselwärter warten.

Achsel-des-Bloeden
09.11.2007, 19:51
Nochmal, nach den Angaben der Seite ergibt sich eine Fläche von der Größe Bayerns. ...
Wenn man durch Algen nur 1% ersetzen würde, bräuchte man nur ein 1% der Fläche?
Das wäre doch schon mal was!

Die einen reagieren ihre zeitgeistige Technikfeindlichkeit am Transrapid ab, die anderen an Algenfarmen. Mutlos und Ohnemichel beide ...

FranzKonz
11.11.2007, 12:46
Wenn man durch Algen nur 1% ersetzen würde, bräuchte man nur ein 1% der Fläche?
Das wäre doch schon mal was!

Die einen reagieren ihre zeitgeistige Technikfeindlichkeit am Transrapid ab, die anderen an Algenfarmen. Mutlos und Ohnemichel beide ...

Der Transrapid ist ein Milliardengrab. Es gehört eben auch Mut dazu, ein gescheitertes Projekt irgendwann einmal zu beenden.

Wenn Energie aus Biomasse gewonnen werden soll, dann darf darunter die Nahrungsmittelerzeugung nicht leiden. Es gibt genug Hunger auf der Welt, es ist absolut nicht sinnvoll, die Nahrungsmittelproduktion auf Kosten der Energieerzeugung einzuschränken.

jochen53
11.11.2007, 16:23
Wenn Energie aus Biomasse gewonnen werden soll, dann darf darunter die Nahrungsmittelerzeugung nicht leiden. Es gibt genug Hunger auf der Welt, es ist absolut nicht sinnvoll, die Nahrungsmittelproduktion auf Kosten der Energieerzeugung einzuschränken.
Muß ja auch nicht. Es gibt bereits genügend Methoden, um Energie aus organischen Abfallstoffen wie Pflanzenreste und Fäkalien herzustellen. Wenn die Farmer in der Dritten Welt auf diese Weise zusätzliche Einnahmen erzielen, haben sie auch genug Geld, um aus der Zinswucher-Falle zu entkommen, genügend Geld um gutes Saatgut, Dünger, Bewässerung etc. einzukaufen und somit die Nahrungsmittelproduktion drastisch zu erhöhen.

Ein gewaltiger Vorteil der Biomasse-Energie ist, dass sie dezentral mit kleinen und vergleichsweise billigen Anlagen produziert werden kann. Dadurch werden Übertragungs- und Lagerungsverluste vermieden und die Wertschöpfung findet zum großen Teil vor Ort statt.

FranzKonz
11.11.2007, 16:40
Muß ja auch nicht. Es gibt bereits genügend Methoden, um Energie aus organischen Abfallstoffen wie Pflanzenreste und Fäkalien herzustellen. Wenn die Farmer in der Dritten Welt auf diese Weise zusätzliche Einnahmen erzielen, haben sie auch genug Geld, um aus der Zinswucher-Falle zu entkommen, genügend Geld um gutes Saatgut, Dünger, Bewässerung etc. einzukaufen und somit die Nahrungsmittelproduktion drastisch zu erhöhen.

Ein gewaltiger Vorteil der Biomasse-Energie ist, dass sie dezentral mit kleinen und vergleichsweise billigen Anlagen produziert werden kann. Dadurch werden Übertragungs- und Lagerungsverluste vermieden und die Wertschöpfung findet zum großen Teil vor Ort statt.

Das ist zwar richtig, aber wenn andernorts der Anbau von Ölsaaten zur Biodiesel oder von Zuckerrohr zur Äthanolgewinnung oder hier im Strang der Bedarf an landwirtschaftlicher Nutzfläche debattiert wird, scheint es durchaus nicht die Regel zu sein.

Gegen die weitere und intensive Forschung im Bereich der Abfallverwertung zum Zwecke der Energiegewinnung habe ich keinerlei Einwände.

diesel
11.11.2007, 16:42
Ein gewaltiger Vorteil der Biomasse-Energie ist, dass sie dezentral mit kleinen und vergleichsweise billigen Anlagen produziert werden kann. Dadurch werden Übertragungs- und Lagerungsverluste vermieden und die Wertschöpfung findet zum großen Teil vor Ort statt.


Das stimmt so.

Allerdings Abfälle, wie Pflanzenreste und tierische-/menschliche Fäkalien sind bedauerlicherweise nur einen Tropfen auf den heißen Stein.

Auch die Energieproduktion durch Algen ist nicht ausreichend, konzertiert mit anderen Energien unseren Hunger danach zu stillen, ist halt so.

Solange Verbraucherverhalten und Fordern den Bedarf deffiniert werden wir nie auf einen grünen Zweig kommen.

Übrigens kommt Sonnenenergie keineswegs nur von oben. Schon mal was von Ablenkung und Reflektion gehört ?, und das ist nicht gerade unerheblich.

diesel

jochen53
11.11.2007, 17:20
Hallo Diesel,

auf den Philippinen werden z.B. pro Jahr ca. 15 Millionen Tonnen Reis geerntet, da fallen roundabout 25 Millionen Tonnen Reishülsen und Stroh an, dass normalerweise einfach abgefackelt wird. Da könnten theoretisch ca. 10 Millionen Tonnen reiner Kohlenstoff draus gemacht werden, entspricht vom Heizwert her ca. 35 Millionen Barrel Erdöl. Das entspricht etwa 25% des philippinischen Erdölverbrauchs (80 Millionen Einwohner). Wie gesagt, nur alleine von Reis-Abfallstoffen.

Bei Mais ist es noch krasser, da entsprechen die Maiskörner nur einem kleinen Bruchteil des Gesamtgewichts der Pflanze, meiner Schätzung nach weit unter 10%.

diesel
11.11.2007, 17:31
Hallo Diesel,

auf den Philippinen werden z.B. pro Jahr ca. 15 Millionen Tonnen Reis geerntet, da fallen roundabout 25 Millionen Tonnen Reishülsen und Stroh an, dass normalerweise einfach abgefackelt wird. Da könnten theoretisch ca. 10 Millionen Tonnen reiner Kohlenstoff draus gemacht werden, entspricht vom Heizwert her ca. 35 Millionen Barrel Erdöl. .................nter 10%.

Das glaube ich Dir gerne, der organische Trockenrest nach der vergärung z.B. wird knappe 50% betragen, und erheblicher Energiezufuhr bedürfen, um restlos verwertet werden.
Ich würde bei Biomasse den `Wirkungsgrad`bei knapp über 30% datieren.
Wenn es denn wirtschaftlich und umweltfreundlich werden soll.

Reiner Kohlenstoff ist im Übrigen für viele Kraftwerke ungeeignet.
Diese werden für ein bestimmtes Substrat gebaut, und Nebenstoffe werden in der Regel pelletiert zugegeben. Bei der Herstellung dieser Pellets, oder anderer Darreichungsformen wird Energie eingesetzt, die die Bilanz erheblich beeinflussen.
Auf die Thematik des Transportes bin ich überhaupt noch nicht eingegangen...........................etc.

Schwierig das zu bilanzieren, aus der Hüfte geschossen tippe ich mal auf max. 30% Effizienz.

diesel

jochen53
11.11.2007, 17:45
Schwierig das zu bilanzieren, aus der Hüfte geschossen tippe ich mal auf max. 30% Effizienz.

diesel
Zumindestens bei den Reishülsen kann ich genaue Zahlen nennen: Die bestehen zu 42% aus Kohlenstoff, 56% Silicium, der Rest sind Feuchtigkeit, andere Spuren-Mineralien etc.

Wir haben testweise Holzkohle aus leeren Maiskolben und Maispflanzen hergestellt, da war der Kohlenstoffgehalt etwas höher als bei normaler Holzkohle.

Du hast Recht, bei Gewichtsangaben von Biomasse muss man zwischen Feucht- und Trockengewicht unterscheiden. Meine zuvor gemachten Angaben bezogen sich auf das Trockengewicht.

Bei der herkömmlichen Pyrolyse geht mindestens 30% des Kohlenstoffes verloren. Allerdings gibt es inzwischen Methoden, wie man diese Abwärme nutzen kann. Auch kann vor der Pyrolyse aus der Biomasse Biogas gewonnen werden. Ist aber mit einigem Aufwand verbunden.

Wenn die aus Maiskolben gewonnene Holzkohle pulverisiert und dann brikettiert wird, ist der Heizwert wegen der höheren Dichte erheblich höher als z.B. Steinkohle oder normale Holzkohle.

Im Januar bin ich wieder für 5 Monate im gelobten Land, dann gehen die Experimente weiter, u.a. mit Zuckerrohr und Bambus.

http://www.buddel.de/kft/terra_preta.htm

Biskra
11.11.2007, 17:53
Übrigens kommt Sonnenenergie keineswegs nur von oben. Schon mal was von Ablenkung und Reflektion gehört ?, und das ist nicht gerade unerheblich.

:)) Eine bebaute Fläche von X m² wird auch nur maximal das Sonnenlicht welches auf X m²Fläche einstrahlt, verwenden können, Reflektoren hin oder her. Die Physik kannst du nicht bescheißen.

diesel
11.11.2007, 17:56
Hallo

Ich sehe durchaus interessante Möglichkeiten lokalen Energiebedarf so, wie besprochen zu decken.
Ergebnisse/Eckdaten dazu interessieren mich auch sehr.
Meine Mailadr. ist freigeschaltet, und ich würde mich über einen Kontakt sehr freuen.;)

diesel

diesel
11.11.2007, 17:59
:)) Die Physik kannst du nicht bescheißen.

Es ging um Algen, Du scheinst nicht sehr viel über Phytoplankton und ähnliche zu wissen.
Hierbei, u. a. bei der Algenproduktion wird etwas anders gerechnet.

diesel

Biskra
11.11.2007, 18:15
Es ging um Algen, Du scheinst nicht sehr viel über Phytoplankton und ähnliche zu wissen.
Hierbei, u. a. bei der Algenproduktion wird etwas anders gerechnet.

diesel

Auch Algen brauchen Licht zur Photosynthese. Licht fällt nur in einer begrenzten Menge pro m² an. Was ist dir daran so unverständlich? Was soll ich da nicht verstanden haben?

explicit
11.11.2007, 18:40
Bei Mais ist es noch krasser, da entsprechen die Maiskörner nur einem kleinen Bruchteil des Gesamtgewichts der Pflanze, meiner Schätzung nach weit unter 10%.

Der Kolben macht ca. 50% des Gewichts einer Maispflanze aus.

jochen53
11.11.2007, 18:44
Der Kolben macht ca. 50% des Gewichts einer Maispflanze aus.
Das trifft auf das Trockengewicht zu, beim Feuchtgewicht ist es in etwa so wie ich es (möglicherweise mißverständlich) geschrieben habe.

Ruepel
11.11.2007, 22:45
An alle geschulten und staatlich geprüften Kesselwärter.

Ich bin im Netz über diese Deutsche Seite einer holländischen Firma gestolpert, weil ich mich für den Gedanken Diesel aus altem Frittenöl herzustellen interessiert habe. Dabei fielen mir diese Bioalgenproduktion mit einem kontinuierlichen Photo-Bioreaktor ins Auge. Der Gedanke sich seinen eigenen Sprit samt Zugabe herzustellen ist interessant.

Könnte an dieser Firmenidee etwas dran sein? Könnte das die Energiezukunft werden?


http://www.bioking-deutschland.com/algenzut.html



Könnte ich damit auch das Algenproblem in meinem Aquarium lösen??(

obi
15.11.2007, 11:02
Die Algen-diskussion halte ich unter bestimmten Gesichtspunkten für sinnvoll:

1. wie auch weltweit verschiedentlich ausprobiert wird:
die CO2-haltigen Abgase von Großkraftwerken werden als Nahrungsgrundlage für Algen verwendet/eingeblasen (besser als mit Hochdruck ins Gestein!!)

2. es darf nur (braucht auch nur) Tageslicht verwendet werden, um zu funktionieren, sonst wäre es kontraproduktiv

3. Zunächst sollte aber die Algenbiomasse in entsprechenden Anlagen methanisiert werden, bevor man die sehr energieaufwendige Weiterverarbeitung zu Biodiesel erwägt - Biogas lässt sich dann schön transportieren und dezentral über Kraft-Wärme-Kopplung verstromen und zum heizen verwenden.

4. die Forscher sind weltweit intensiv damit beschäftigt die richtigen Algen für die jeweiligen Substrate und Anwendungsformen zu finden (zu genmanipulieren). Es gibt sogar bestimmte Algen, die im Winter im Aussenbereich im kalten Wasser mit wenig Sonnenlicht mit ungereinigten Abgasen immer noch produzieren.

5. Es sollten die Verfahren noch abgewartet werden, das Atmungsprodukt der Algen während der Produktion, nämlich Wasserstoff, zu separieren - mit dem können wir dann direkter in der Brennstoffzelle etwas anfangen.

Allgemein:

Da die Biomasseproduktion über Algen pro Hektar mehr als das 10-fache betragen kann, wie z.B. von Mais, macht es Sinn aus Gründen der Verknappung/Konkurrenzen bei Energiepflanzen darüber nachzudenken.

Allerdings ist es standortgebunden, da der technische Aufwand sehr groß ist und ausreichende Mengen Abgas auch im Sommer zur Verfügung stehen müssen (Nähe Kraftwerk).

Wir müssen also viele verschiedene regenerative Energiepotentiale nutzen, um der größten Teil der fossilen zu ersetzen.
Windkraftanlagen bringen auch etwa das 10-fache pro ha von NAWARO`s.
Landwirtschaftliche Abfälle, Restholz, Biotonne, Kunststoffe ist alles zu Brenn- oder Kraftstoff umzuwandeln (Vergasung, Pyrolyse...) - das ungenutze Potential ist noch sehr groß.
Rein rechnerisch ist die alternative Versorgung in D flächenbezogen überhaupt kein Problem.

Alles ist nur eine Frage des Preises: wenn der Ölpreis bestimmte Schwellen überschreitet, werden bestimmte Technologien wirtschaftlich - also über kurz oder lang angewendet werden.

Ich hoffe nur, dass der Ölpreis ganz schnell stetig steigt, damit wir nicht nach 10 bis 15 Jahren up and down - Verunsicherung/Spekulation kein Geld mehr haben werden - wegen der schwankenden, aber ständig überhöhten Energiepreise.

Solange die Energiepreise noch verhältnismäßig niedrig sind, haben wir noch Geld zum Investieren in die neuen Technologien mit regenerierbaren Rohstoffen bzw. solare Energien - sehr vieles steckt in den Startlöchern, rentiert sich aber noch nicht.

Vorrangig wird von mir aber das nachträgliche Dämmen (mind. 20 cm) der meisten Häuser usw. - und das spritsparende Auto - gesehen.
Was wir da an CO2-Emissionen sparen, braucht erst gar nicht als Brenn- oder Kraftstoff produziert zu werden:
Beispiel: Ein 150 m2 Haus braucht durchschnittlich in Deutschland 3000 Liter Öl.
Das gleiche Haus als Passivhaus gebaut verbraucht theoretisch 200 Liter Öl, die aber durch Solarwärme ersetzt werden können - das sind mehr als 90 % Energieeinsparungspotential.

Das billigste ist in jedem Fall das Nutzerverhalten zu ändern - da weis jeder am besten, was zu tun wäre.

Misteredd
15.11.2007, 15:40
Da Algen auch in Salzwasser wachsen stehen und x Oceane und viele Wüstengebiete mit viel Sonne aber keinem Süsswasser zum "Anbau" zur Verfügung. Man denke nur an die Sahara, die Namib, die Hajar-Wüsten.

Die Algen binden CO2, was man dann alles mit und aus ihnen anstellen kann, muss ja nicht nur eine Variante sein.

Misteredd
15.11.2007, 18:12
"Bereits Mitte 2008 will Global Green Solutions die erste Tankladung an die Zapfsäulen bringen. Glen Kertz freut sich schon darauf. Er rechnet mit einem großen Erfolg, denn er ist sich sicher, dass „wir mit 20 Dollar pro Barrel viel günstiger sind als alle anderen“. Der derzeitige Preis für Rohöl pendelt um 90 Dollar pro Barrel."

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/biodiesel_aid_137668.html



20 $ pro Barrel ist doch ein sehr gewichtiges Wort.

Misteredd
15.11.2007, 19:03
Die Amis mal wieder vorneweg, weil wir nur darüber diskutieren!

Als nachwachsender Rohstoff für die Dieselproduktion dienen dabei Algen, die sich von dem beim Bierbrauen frei werdenden CO2 ernähren. Der Vorteil der Alge ist laut der "Rocky Mountain News" ihr hoher Wirkungsgrad: Aus einem Hektar Anbaufläche lassen sich rund 80 000 Liter Kraftstoff gewinnen; die gleiche Menge Sojabohnen ergeben bloß rund 800 Liter.

http://de.cars.yahoo.com/16022007/292/biodiesel-algen-bierbrauerei.html

Misteredd
15.11.2007, 19:15
Gemeint sind in diesem Fall Wasserflächen. Denn schon planen die französischen Forscher, Mikroalgen im großen Stil anzubauen und in Aqua-Kulturen zu züchten. Solche Algengärten im Meer wären offenbar ökologisch weit weniger bedenklich als etwa eine Raps-Monokultur, zumal keinerlei Dünger notwendig sei. In Villefranche-sur-Mer haben erste Versuche mit Mikroalgen begonnen, bei denen ermittelt werden soll, welche der rund eine Million Algenarten die höchste Ölausbeute liefert. Parallel dazu arbeiten Forscher an einer Methode, das aus den Algen gewonnene Fett möglichst effektiv in Biosprit umzuwandeln.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,458937,00.html



Hey Biskra, wie oft passt die Fläche Bayerns in die Ozeane? :D

Walter Hofer
15.11.2007, 21:15
[I]Denn schon planen die französischen Forscher, Mikroalgen im großen Stil anzubauen und in Aqua-Kulturen zu züchten. Solche Algengärten im Meer wären offenbar ökologisch weit weniger bedenklich als etwa eine Raps-Monokultur, zumal keinerlei Dünger notwendig sei.


Bei jedem mittleren Wellengang muss man die weggeschwommenen Algenteppiche wieder mühsam einsammeln, über einen Sturm reden wir nicht.

Biskra
15.11.2007, 22:16
Hey Biskra, wie oft passt die Fläche Bayerns in die Ozeane? :D

:)) Ein weiteres Ökosystem wird zerstört werden, man darf gespannt sein.

Hier hast du noch ein paar Texte:

http://www.nie-mehr-oelwechsel.de/html/ethanol_aus_algen.html

Interessant ist die Lichtausbeute, da kommt heutzutage schon eine Photozelle drüber. ;)