PDA

Vollständige Version anzeigen : Empörung nach Parkplatz-Sterbehilfe



Grotzenbauer
08.11.2007, 09:38
Menschenunwürdig, nicht akzeptabel, Geschäftemacherei: Die Sterbehilfe für zwei Deutsche auf einem Parkplatz in der Schweiz stösst in der Bundesrepublik auf scharfe Kritik. Hand aufs Herz: Gibt es überhaupt den richtigen Ort zum Sterben? ...:rolleyes:

Ratze
08.11.2007, 09:49
Menschenunwürdig, nicht akzeptabel, Geschäftemacherei: Die Sterbehilfe für zwei Deutsche auf einem Parkplatz in der Schweiz stösst in der Bundesrepublik auf scharfe Kritik. Hand aufs Herz: Gibt es überhaupt den richtigen Ort zum Sterben? ...:rolleyes:


Wann, wie, wer - bitte Info.

Danke Ratze

roxelena
08.11.2007, 09:51
Wann, wie, wer - bitte Info.

Danke Ratze

Google doch, dann findest die Infos die suchst. Du Schlauli brauchst wohl für alles einen Bediensteten

Mütterchen
08.11.2007, 10:29
Diese Menschen sind auf einem Parkplatz gestorben, weil sie sich diesen Platz gewählt haben- ich schätze mal, es war ihnen einfach egal, wo sie diesen Schritt tun.
Was sie getan haben, war Selbstmord.

Wieviel Menschen sterben noch unter unwürdigen Bedingungen, am Ast eines Baumes baumelnd, auf dem Dachboden, unter den Rädern eines Zuges?
Oder in ihrer Wohnung, in der sie Monate später gefunden werden, weil sie niemand vermisst hat?

Natürlich ist Sterbehilfe eine sehr heikle Sache.
Aber es ist auch so leicht, sie zu verurteilen, wenn man selbst keine unerträglichen Schmerzen leidet.

Und wenn so viele Todkranke in die Schweiz einreisen, um dort sterben zu dürfen, dann zeigt das auch, dass die deutschen Richtlinien eben für viele Sterbende nicht akzeptabel sind.
Darüber sollte man sich Gedanken machen. Nach Alternativen suchen.

Eine Gesellschaft wie Dignitas dann zu verteufeln, hilft niemandem wirklich weiter. Aber es ist um so vieles einfacher.

Felidae
08.11.2007, 10:35
Wieviel Menschen sterben noch unter unwürdigen Bedingungen, am Ast eines Baumes baumelnd,

Bei diesen Worten fällt mir spontan der immer noch mysteriöse Tod des Hackers "Tron" ein.

bernhard44
08.11.2007, 10:35
ein selbstbestimmtes Ende ist ein gutes Ende! Auch auf einem Parkplatz!

bernhard44
08.11.2007, 10:36
Bei diesen Worten fällt mir spontan der immer noch mysteriöse Tod des Hackers "Tron" ein.

und im "Britzer Garten" gehe ich gern spazieren!

Felidae
08.11.2007, 10:37
ein selbstbestimmtes Ende ist ein gutes Ende! Auch auf einem Parkplatz!

Wie sagten die Römer? Die Selbsttötung ist die letzte Tat des freien Mannes.

Felidae
08.11.2007, 10:37
und im "Britzer Garten" gehe ich gern spazieren!

Ist das der Park, wo man ihn damals gefunden hat?

Felidae
08.11.2007, 10:38
Ist das der Park, wo man ihn damals gefunden hat?

Ah, habs gerade recherchiert.

bernhard44
08.11.2007, 10:38
Ist das der Park, wo man ihn damals gefunden hat?

ja Berlin Britz (gehört zu Neukölln)

Felidae
08.11.2007, 10:39
ja Berlin Britz (gehört zu Neukölln)

Ich meine, in dem Fall gibt es noch diverse Ungereimheiten. Warum passten z. B. der Verwesungszustand der Leiche und der Mageninhalt nicht zusammen? Warum hing er an einem fremden Gürtel?

jogi
08.11.2007, 10:43
Der Threadtitel ist irreführend. Richtig muß es heißen:
"deutsche und schweizerische ........."

http://www.stern.de/politik/panorama/:Dignitas-Kritik-Sterbehilfe-Parkplatz/602015.html

bernhard44
08.11.2007, 10:47
Ich meine, in dem Fall gibt es noch diverse Ungereimheiten. Warum passten z. B. der Verwesungszustand der Leiche und der Mageninhalt nicht zusammen? Warum hing er an einem fremden Gürtel?

stimmt und einiges andere mehr! http://www.heise.de/newsticker/meldung/41249
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/11/11559/1.html

Felidae
08.11.2007, 10:51
stimmt und einiges andere mehr! http://www.heise.de/newsticker/meldung/41249

Wobei die andere Frage ist: Warum hätte man das Risiko eingehen und ihn erst ein paar Tage kühlen sollen? Auch ein Risiko wäre es gewesen, die Leiche in den Park zu bugsieren.

Übrigens, für die Verschwörungstheoretiker unter uns: Der obduzierende Arzt hieß Prof. Dr. M. A. Rothschild :cool2:

Justas
08.11.2007, 13:25
Dignitas hat grosse Imageprobleme in der Schweiz. Keiner will sie bei sich haben.

Mütterchen
08.11.2007, 14:33
Dignitas hat grosse Imageprobleme in der Schweiz. Keiner will sie bei sich haben.

Ich habe das in dem Bericht auch so gelesen. Aber sie sind nicht ungesetzlich, da man in der Schweiz Medikamente in tödlicher Dosis abgeben darf, solange sie der Patient eben selbst einnimmt.
Es ist trotzdem ein Dilemma: SIe verstoßen nicht gegen geltendes Recht, aber gegen moralische Prinzipien.
Man stellt ihnen keine Häuser zur Verfügung - aber empört sich, wenn der Sterbewillige dann seine finale Dosis auf dem Parkplatz schluckt.

Felidae
08.11.2007, 14:34
Ich habe das in dem Bericht auch so gelesen. Aber sie sind nicht ungesetzlich, da man in der Schweiz Medikamente in tödlicher Dosis abgeben darf, solange sie der Patient eben selbst einnimmt.
Es ist trotzdem ein Dilemma: SIe verstoßen nicht gegen geltendes Recht, aber gegen moralische Prinzipien.
Man stellt ihnen keine Häuser zur Verfügung - aber empört sich, wenn der Sterbewillige dann seine finale Dosis auf dem Parkplatz schluckt.

Man sollte die aktive Sterbehilfe für Sterbewillige sowieso endlich legalisieren. Es steht weder dem Staat noch der Kirche noch sonst jemandem zu, den Menschen von seiner Eigenverantwortung loszureißen.

Mütterchen
08.11.2007, 14:39
Man sollte die aktive Sterbehilfe für Sterbewillige sowieso endlich legalisieren. Es steht weder dem Staat noch der Kirche noch sonst jemandem zu, den Menschen von seiner Eigenverantwortung loszureißen.

Das ist aber wirklich ein sehr heißes Eisen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Deutschland die aktive Sterbehilfe zugelassen wird. Zu heikel.

Felidae
08.11.2007, 14:40
Das ist aber wirklich ein sehr heißes Eisen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Deutschland die aktive Sterbehilfe zugelassen wird. Zu heikel.

Jaja, die Behindertenlobby, die Kirchen, sie alle meinen, über unsere Rechte mitentscheiden zu können. Im Idealstaat hätten sie einen Sch***dreck über die Grundrechte mitzureden.

Justas
08.11.2007, 14:44
Ich habe das in dem Bericht auch so gelesen. Aber sie sind nicht ungesetzlich, da man in der Schweiz Medikamente in tödlicher Dosis abgeben darf, solange sie der Patient eben selbst einnimmt.
Es ist trotzdem ein Dilemma: SIe verstoßen nicht gegen geltendes Recht, aber gegen moralische Prinzipien.
Man stellt ihnen keine Häuser zur Verfügung - aber empört sich, wenn der Sterbewillige dann seine finale Dosis auf dem Parkplatz schluckt.Keiner will mit dem Sterben täglich konfrontiert werden, auch wenn das nur ein neben dem Haus einparkierter Leichenwagen ist.

Man empört sich zurecht. Der Tod ist bei aller Natürlichkeit doch nicht normal.

elas
08.11.2007, 14:47
Das ist aber wirklich ein sehr heißes Eisen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Deutschland die aktive Sterbehilfe zugelassen wird. Zu heikel.

Ein Relikt des Obrigkeitsstaates.

Selbstmord lässt sich nicht verhindern.
Leider ist dieser meist nur unter sehr unwürdigen Verhältnissen machbar.

Nicht nur zur Lösung der Gesundheits-Geldschneiderei sondern zur Würde des Menschen fordere ich eine Humane Sterbehilfe für jederman in der Wohngemeinschaft Deutschland.

bernhard44
08.11.2007, 14:49
Keiner will mit dem Sterben täglich konfrontiert werden, auch wenn das nur ein neben dem Haus einparkierter Leichenwagen ist.

Man empört sich zurecht. Der Tod ist bei aller Natürlichkeit doch nicht normal.

nein, so wie wir damit umgehen und ihn aus unserem Leben verbannen, ist nicht normal!

Mütterchen
08.11.2007, 15:04
Jaja, die Behindertenlobby, die Kirchen, sie alle meinen, über unsere Rechte mitentscheiden zu können. Im Idealstaat hätten sie einen Sch***dreck über die Grundrechte mitzureden.

Aber du musst auch zugeben, dass es wirklich eine heikle Sache ist. Ich finde es ja eigentlich richtig, dass verschiedene Institutionen wie zB die Kirche immer wieder den Wert des Lebens betonen und einen sehr respektvollen Umgang damit fordern.

Dem steht gegenüber, dass man eben auch den Tod respektieren muss. Entkommen kann ihm keiner.
Wenn Leben nur noch Leiden bedeutet und der Kranke den Tod herbeisehnt, sollte vielleicht wirklich der Patient darüber entscheiden dürfen.

Justas
08.11.2007, 15:07
nein, so wie wir damit umgehen und ihn aus unserem Leben verbannen, ist nicht normal!Das haben wir Menschen aus der Tierwelt.

Das Ende
08.11.2007, 15:08
nein, so wie wir damit umgehen und ihn aus unserem Leben verbannen, ist nicht normal!

Ja allerdings! Man schaut sich gerne irgendwelche Actionfilme an, indem 50 Menschen sterben. Sieht jeden Tag Nachrichten von Unfällen mit Todesfolge, ohne irgendwas dabei zu denken, aber wenn sowas passiert muckt man sich auf.

Unverständlich für mich.

Außerdem ist der Tod ein Teil des Lebens. Ein wichtiger und manchmal auch schöner Teil.

bernhard44
08.11.2007, 15:10
Das haben wir Menschen aus der Tierwelt.

nochmal nein, das ist einer der wesentlichen Punkte die uns vom Tier unterscheiden! Der Totenkult und die Bestattungsrituale, Trauer, Gefühl, Schmerz...........

Das Ende
08.11.2007, 15:16
nochmal nein, das ist einer der wesentlichen Punkte die uns vom Tier unterscheiden! Der Totenkult und die Bestattungsrituale, Trauer, Gefühl, Schmerz...........

Hast du schon mal ne Elefantenherde oder Delphine, Wale etc. gesehen wenn eines ihrer Mitglieder stirbt?

Bei Elefanten ist es eigentlich am besten zu beobachten(kommt natürlich auf die Rasse und den Ort an). Sie bleiben manchmal Tage bei ihrem Gefallenen und wenn mich nicht alles täuscht haben sie auch so eine Art Ritual. Sie trauern.

Mütterchen
08.11.2007, 15:17
Keiner will mit dem Sterben täglich konfrontiert werden, auch wenn das nur ein neben dem Haus einparkierter Leichenwagen ist.

Man empört sich zurecht. Der Tod ist bei aller Natürlichkeit doch nicht normal.

Das sehe ich volllkommen anders. Der Tod ist normal. Wir versuchen nur,ihn zu ignorieren, so, als gäbe es ihn dann nicht.
Selbstverständlich habe auch ich Angst davor, damit konfrontiert zu werden. Aber er gehört zum Leben nun mal dazu, auch wenn ihn keiner haben möchte.
Und unser Umgang damit hat uns nicht wirklich Vorteile gebracht. Schon lange werden Todkranke und Sterbende im Stich gelassen. Niemand von den Bekannten oder Verwandten will das miterleben. Bloß nicht hinsehen....
Nur: Wir alle sind auch mal an der Reihe.

elas
08.11.2007, 15:18
Hast du schon mal ne Elefantenherde oder Delphine, Wale etc. gesehen wenn eines ihrer Mitglieder stirbt?

Bei Elefanten ist es eigentlich am besten zu beobachten(kommt natürlich auf die Rasse und den Ort an). Sie bleiben manchmal Tage bei ihrem Gefallenen und wenn mich nicht alles täuscht haben sie auch so eine Art Ritual. Sie trauern.

Bei den Menschen gibt es keine Rassen (mehr)......es gibt nur noch Wohngemeinschaften.

bernhard44
08.11.2007, 15:19
Hast du schon mal ne Elefantenherde oder Delphine, Wale etc. gesehen wenn eines ihrer Mitglieder stirbt?

Bei Elefanten ist es eigentlich am besten zu beobachten(kommt natürlich auf die Rasse und den Ort an). Sie bleiben manchmal Tage bei ihrem Gefallenen und wenn mich nicht alles täuscht haben sie auch so eine Art Ritual. Sie trauern.

das mag wohl so sein! Nur mit Totenkult und religiösen Ritualen hat das nix zu tun!

Das Ende
08.11.2007, 15:24
Bei den Menschen gibt es keine Rassen (mehr)......es gibt nur noch Wohngemeinschaften.

Sag doch gleich Ghettos. :)

elas
08.11.2007, 15:26
Ja allerdings! Man schaut sich gerne irgendwelche Actionfilme an, indem 50 Menschen sterben. Sieht jeden Tag Nachrichten von Unfällen mit Todesfolge, ohne irgendwas dabei zu denken, aber wenn sowas passiert muckt man sich auf.

Unverständlich für mich.

Außerdem ist der Tod ein Teil des Lebens. Ein wichtiger und manchmal auch schöner Teil.

Diese Abneigung gegen die Sterbehilfe ist sicher auch darin begründet dass dies im Christentum Jahrtausende als Sünde galt.

Es ist damit ein Relikt einer weitgehend nicht mehr gelebten Religion.

Unsere Juristen sind zu selbstständigem Denken unfähig.

In den KZ`s allerdings wurde reichlich "Sterbehilfe" für Sterbeunwillige gewährt da dies vom Staat verordnet wurde.

Das Ende
08.11.2007, 15:26
das mag wohl so sein! Nur mit Totenkult und religiösen Ritualen hat das nix zu tun!

Also für mich hat das schon was mit Totenkult zu tun:

Aus wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Elefanten#Verhalten


Eine Versuchsreihe im New Yorker Bronx-Zoo zeigte Anzeichen dafür, dass Elefanten über ein Ich-Bewusstsein verfügen. Asiatische Elefanten wurden hierfür einem Spiegel-Selbsterkennungstest unterzogen. Die Tests haben gezeigt, dass Elefanten wie Delfine und Affen die Fähigkeit zu haben scheinen, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Dies könnte auf das Vorhandensein eines Ich-Bewusstseins hinweisen.[14][15]

Weiterhin sind Elefanten auch in der Lage, Stoßzähne und Knochen von toten Artgenossen zu erkennen. Dies ergab eine Studie im Amboseli-Nationalpark, die von der University of Sussex durchgeführt wurde.[16] Weiterhin interessieren sich Elefanten für den Verbleib von toten Artgenossen. So suchen sie Dörfer auf, nachdem Menschen daraus einen Elefanten getötet haben, um herauszufinden, was aus ihm geworden ist.

Das es sogar so ist wusste ich selbst noch nicht.

Das Ende
08.11.2007, 15:30
Diese Abneigung gegen die Sterbehilfe ist sicher auch darin begründet dass dies im Christentum Jahrtausende als Sünde galt.

Es ist damit ein Relikt einer weitgehend nicht mehr gelebten Religion.

Unsere Juristen sind zu selbstständigem Denken unfähig.

In den KZ`s allerdings wurde reichlich "Sterbehilfe" für Sterbeunwillige gewährt da dies vom Staat verordnet wurde.

Tja das Merkmal aller Religionen/ideologien. Weg vom selbständigen Denken.

Man kann es nicht verübeln. Es macht ja vieles leichter. Man muss sich nicht mehr vor sich selbst verantworten.

elas
08.11.2007, 15:36
Sag doch gleich Ghettos. :)

Sag du das mal dem ZDF!

Ratze
08.11.2007, 16:28
Google doch, dann findest die Infos die suchst. Du Schlauli brauchst wohl für alles einen Bediensteten


Ach rexolena, ich frag doch nur mal nach.:)

Ratze
08.11.2007, 17:03
Aber du musst auch zugeben, dass es wirklich eine heikle Sache ist. Ich finde es ja eigentlich richtig, dass verschiedene Institutionen wie zB die Kirche immer wieder den Wert des Lebens betonen und einen sehr respektvollen Umgang damit fordern.

Dem steht gegenüber, dass man eben auch den Tod respektieren muss. Entkommen kann ihm keiner.
Wenn Leben nur noch Leiden bedeutet und der Kranke den Tod herbeisehnt, sollte vielleicht wirklich der Patient darüber entscheiden dürfen.

Hallo Mütterchen,
schön von dir zu lesen.

Problem ist für mich, wäre Sterbehilfe zulässig, wie will man Mißbrauch vermeiden?

Wie auf die Fälle beschränken, in denen schwer erkrankte Menschen nur noch leiden und auf Erlösung hoffen?

Was ist mit den Menschen, die völlig unerwartet in eine derartige Situation geraten? Sollen die Angehörigen entscheiden?

Was ist mit schwerst psychisch kranken Mensche, die nicht mehr leben wollen, aber körperlich gesund sind?

Wer will, soll kontrollieren?
Wo muss man Menschen vor Kurzschlusshandlungen bewahren?
Ausgesprochen schwieriges Thema.

Grüsse Ratze

torun
08.11.2007, 17:28
Hallo Mütterchen,
schön von dir zu lesen.

Problem ist für mich, wäre Sterbehilfe zulässig, wie will man Mißbrauch vermeiden?

Wie auf die Fälle beschränken, in denen schwer erkrankte Menschen nur noch leiden und auf Erlösung hoffen?

Was ist mit den Menschen, die völlig unerwartet in eine derartige Situation geraten? Sollen die Angehörigen entscheiden?

Was ist mit schwerst psychisch kranken Mensche, die nicht mehr leben wollen, aber körperlich gesund sind?

Wer will, soll kontrollieren?
Wo muss man Menschen vor Kurzschlusshandlungen bewahren?
Ausgesprochen schwieriges Thema.

Grüsse Ratze

Bei einer Legalisierung könnten manche Begehrlichkeiten geweckt werden.
So stellt sich die wichtigste Frage. Wer hält die Erbschleicher unter Kontrolle ?

Mütterchen
08.11.2007, 18:28
Hallo Mütterchen,
schön von dir zu lesen.

Problem ist für mich, wäre Sterbehilfe zulässig, wie will man Mißbrauch vermeiden?

Wie auf die Fälle beschränken, in denen schwer erkrankte Menschen nur noch leiden und auf Erlösung hoffen?

Was ist mit den Menschen, die völlig unerwartet in eine derartige Situation geraten? Sollen die Angehörigen entscheiden?

Was ist mit schwerst psychisch kranken Mensche, die nicht mehr leben wollen, aber körperlich gesund sind?

Wer will, soll kontrollieren?
Wo muss man Menschen vor Kurzschlusshandlungen bewahren?
Ausgesprochen schwieriges Thema.

Grüsse Ratze

Hallo Ratze :)

Du hast natürlich Recht mit deinen Bedenken.
Die teile ich aber, das hatte ich auch geschrieben.

Das Thema ist wirklich heikel und sehr schwierig, und eine Lösung dafür werde bestimmt nicht ich finden.

Aber: es geht ja um Sterbehilfe für Todgeweihte (wie zB Krebskranke im Endstadium), nicht für psychisch labile oder "Kurzschlusstäter".


Dass da auch eine Grauzone bleibt ( du hast ja schon ein paar Beispiele beschrieben) ist klar. Ob sich da eine Lösung finden wird, weiß ich nicht.

Aber: die jetzige Rechtslage ist doch auch nicht optimal, oder? Leben verlängern/ den Tod hinauszögern - um jeden Preis und gegen den Willen des Kranken?
Ist das nicht auch unmoralisch? Und grausam? Das nimmt doch dem Sterbenden auch seine Würde.

Felidae
08.11.2007, 18:33
Diese Fragen sind weder schwer noch kritisch. Es ist ein Freiheitsrecht, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Dabei ist nicht im Geringsten von Interesse, was andere darüber denken.

Ratze
08.11.2007, 18:37
Aber: die jetzige Rechtslage ist doch auch nicht optimal, oder? Leben verlängern/ den Tod hinauszögern - um jeden Preis und gegen den Willen des Kranken?
Ist das nicht auch unmoralisch? Und grausam? Das nimmt doch dem Sterbenden auch seine Würde.

Nein, die Rechtslage ist unbefriedigend.

Aber bei diesem Thema fühle ich mich einfach überfordert. Ich kann keine Position einnehmen, nicht einmal hier nur so in Form (nutzloser) Diskussionen.

Diese Medaille hat so viele Seiten und jede Seite ist mit Trauer und Ungewissheit behaftet.

Das vermutl. unendliche Leid der betroffenen Kranken, die Verzweiflung, aber auch ab und an nicht uneigennützigen Entscheidungen der Angehörigen, die schwere Entscheidungsfindung der Ärzte , die ja letztlich doch den Rat in die eine oder andere Richtung geben sollen.

Einfach zu schwierig.

sei herzlich gegrüsst Ratze

Ratze
08.11.2007, 18:41
Diese Fragen sind weder schwer noch kritisch. Es ist ein Freiheitsrecht, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Dabei ist nicht im Geringsten von Interesse, was andere darüber denken.

Es gibt Menschen, die sehen heute aufgrund einer schweren Erkrankung keinen Sinn mehr in ihrem Leben, eine Gewissheit auf Heilung kann ihnen im Augenblick keiner geben - und trotzdem werden sie evtl. wieder gesund, oder können nach einer Weile, mit ihrer Krankheit wieder ein normales Leben führen.

Soll man deren Wunsch nach STERBEN sofort entsprechen?

Soll man ihnen nicht helfen?

Ratze

Felidae
08.11.2007, 18:42
Es gibt Menschen, die sehen heute aufgrund einer schweren Erkrankung keinen Sinn mehr in ihrem Leben, eine Gewissheit auf Heilung kann ihnen im Augenblick keiner geben - und trotzdem werden sie evtl. wieder gesund, oder können nach einer Weile, mit ihrer Krankheit wieder ein normales Leben führen.

Soll man deren Wunsch nach STERBEN sofort entsprechen?

Soll man ihnen nicht helfen?

Ratze

Nicht sofort natürlich. Aber wenn tatsächlich keine Heilungsaussichten bestehen, der Mensch große Schmerzen hat und einfach kein menschenwürdiges Dasein mehr hat, und der Mensch den Wunsch hat zu sterben, dann ist das sein Recht.

Mütterchen
08.11.2007, 18:43
Aber bei diesem Thema fühle ich mich einfach überfordert. Ich kann keine Position einnehmen, nicht einmal hier nur so in Form (nutzloser) Diskussionen.

.....
Einfach zu schwierig.

sei herzlich gegrüsst Ratze

Das kann ich gut verstehen und das finde ich sogar sympathisch :)

Ratze
08.11.2007, 18:47
Nicht sofort natürlich. Aber wenn tatsächlich keine Heilungsaussichten bestehen, der Mensch große Schmerzen hat und einfach kein menschenwürdiges Dasein mehr hat, und der Mensch den Wunsch hat zu sterben, dann ist das sein Recht.

Hallo Adora,

würde ich auch so sehen. Ich bin sogar grundsätzlich der Meinung, jeder Mensch hat das Recht sein Leben nach eigenem Ermessen zu beenden.
Mein Problem ist halt, was wenn ein Mensch hilflos (krank) ist, wer soll diese Entscheidung dann treffen?
Wer hat die Kompetenz , in diesem Fall ausschließlich im Interesse des Erkrankten zu handeln?

Wem traust du das zu?

Ratze

Admiral Graf Spee
08.11.2007, 18:48
Nicht sofort natürlich. Aber wenn tatsächlich keine Heilungsaussichten bestehen, der Mensch große Schmerzen hat und einfach kein menschenwürdiges Dasein mehr hat, und der Mensch den Wunsch hat zu sterben, dann ist das sein Recht.

wieso nicht sofort?
wenn jemand so nicht weiterleben will, was spricht dann dagegen?
was bringt ein leben, wenn man voller depressionen ist?

Felidae
08.11.2007, 18:50
Hallo Adora,

würde ich auch so sehen. Ich bin sogar grundsätzlich der Meinung, jeder Mensch hat das Recht sein Leben nach eigenem Ermessen zu beenden.
Mein Problem ist halt, was wenn ein Mensch hilflos (krank) ist, wer soll diese Entscheidung dann treffen?
Wer hat die Kompetenz , in diesem Fall ausschließlich im Interesse des Erkrankten zu handeln?

Wem traust du das zu?

Ratze

Im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit sollte niemand diese Entscheidung treffen dürfen, was aktive Sterbehilfe angeht. In diesem Falle hängt der Mensch aber zumeist eh an lebenserhaltenden Maschinen, so dass die Angehörigen über deren Abstellung entscheiden können.

Felidae
08.11.2007, 18:50
wieso nicht sofort?
wenn jemand so nicht weiterleben will, was spricht dann dagegen?
was bringt ein leben, wenn man voller depressionen ist?

Es kann ja auch ein blöd dahergesagter Spruch gewesen sein. Man sollte sich schon überzeugen, dass der Betroffene das auch wirklich will.

Admiral Graf Spee
08.11.2007, 20:06
Es kann ja auch ein blöd dahergesagter Spruch gewesen sein. Man sollte sich schon überzeugen, dass der Betroffene das auch wirklich will.

`türlich, ich meine ja auch nicht sofort.
man sollte sih schon einige tage bedenkzeit nehmen.
aber jemanden gegen seinen festen willen am leben zu erhalten, finde ich nicht richtig

Felidae
09.11.2007, 08:36
`türlich, ich meine ja auch nicht sofort.
man sollte sih schon einige tage bedenkzeit nehmen.
aber jemanden gegen seinen festen willen am leben zu erhalten, finde ich nicht richtig

Da kann ich dir wiederum nur zustimmen.

roxelena
09.11.2007, 08:55
Im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit sollte niemand diese Entscheidung treffen dürfen, was aktive Sterbehilfe angeht. In diesem Falle hängt der Mensch aber zumeist eh an lebenserhaltenden Maschinen, so dass die Angehörigen über deren Abstellung entscheiden können.

Die Angehörigen besitzen natürlich über so eine Frage die gottgegebene Kompetenz, besonders, wenn der vom Leben zum Tode Befördernde, nicht unbeträchtliche Plflegekosten verursacht und damit die zu erwartende Erbschaft mit jedem weiteren Lebenstag erheblich schmälert

Felidae
09.11.2007, 08:57
Die Angehörigen besitzen natürlich über so eine Frage die gottgegebene Kompetenz, besonders, wenn der vom Leben zum Tode Befördernde, nicht unbeträchtliche Plflegekosten verursacht und damit die zu erwartende Erbschaft mit jedem weiteren Lebenstag erheblich schmälert

Die Angehörigen dürfen schon heute über die Beendigung sinnloser lebenserhaltender Maßnahmen entscheiden. Wenn der Hirntod eingetreten ist, ist der natürliche Tod ohnehin nicht mehr aufzuhalten.

roxelena
09.11.2007, 09:05
Die Angehörigen dürfen schon heute über die Beendigung sinnloser lebenserhaltender Maßnahmen entscheiden. Wenn der Hirntod eingetreten ist, ist der natürliche Tod ohnehin nicht mehr aufzuhalten.

gehts im Strang nicht um aktive Sterbehilfe?

Felidae
09.11.2007, 09:07
gehts im Strang nicht um aktive Sterbehilfe?

Hättest du richtig gelesen und wärest nicht drauf aus, deinen Geifer abzusondern, dann wüßtest du, dass ich geschrieben habe:


Im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit sollte niemand diese Entscheidung treffen dürfen, was aktive Sterbehilfe angeht. In diesem Falle hängt der Mensch aber zumeist eh an lebenserhaltenden Maschinen, so dass die Angehörigen über deren Abstellung entscheiden können.

roxelena
09.11.2007, 09:09
Hättest du richtig gelesen und wärest nicht drauf aus, deinen Geifer abzusondern, dann wüßtest du, dass ich geschrieben habe:

dass du Penner aber immer gleich rückfällig wirst in deiner Ausdrucksweise. Muss denn jeder wissen, dass im sozialen Brennpunkt zuhause bist

Mütterchen
09.11.2007, 09:11
Die Angehörigen besitzen natürlich über so eine Frage die gottgegebene Kompetenz, besonders, wenn der vom Leben zum Tode Befördernde, nicht unbeträchtliche Plflegekosten verursacht und damit die zu erwartende Erbschaft mit jedem weiteren Lebenstag erheblich schmälert

Roxelena, die Möglichkeit besteht natürlich, dass sich die Erben skrupellos verhalten.
Aber das solltest du vielleicht nicht generalisieren, denn das ist sicher auch ungerecht.
Wenn die Angehörigen für den Kranken entscheiden, dann nicht aufgrund gottgegebener Kompetenz, sondern wahrscheinlich, weil sie den Willen und den Wunsch des Kranken am besten kennen und in seinem Sinne einen Beschluss fassen sollen.
Das wäre ja dann eher der Fall bei Koma-Patienten oder ähnlichem. Das wäre ja eine ganz andere Rechtslage, weil in einem solchen Fall eben der Kranke nicht mehr selbst handeln kann. So etwas wäre sicher nur mit einer gültigen Patienten-Verfügung umzusetzen.

Ich finde es nur ein bisschen hart, da so generell niedrige Beweggründe zu unterstellen. Für die allermeisten Angehörigen bedeutet so etwas sicher etwas anderes, nämlich, einen letzten Willen zu respektieren und einen schmerzvollen Abschied hinzunehmen.

Felidae
09.11.2007, 09:13
dass du Penner aber immer gleich rückfällig wirst in deiner Ausdrucksweise. Muss denn jeder wissen, dass im sozialen Brennpunkt zuhause bist

Ich lebe nicht im sozialen Brennpunkt. Du solltest nicht von dir auf andere schließen. Meine Eltern haben mich übrigens schon als ich ein Kind war zum Abendessen mit Vorständen und anderen Geschäftspartnern mitgenommen :cool2:.

roxelena
09.11.2007, 09:16
Ich lebe nicht im sozialen Brennpunkt. Du solltest nicht von dir auf andere schließen. Meine Eltern haben mich übrigens schon als ich ein Kind war zum Abendessen mit Vorständen und anderen Geschäftspartnern mitgenommen :cool2:.

und ich bin mit dem Kaiser von China per Du

Felidae
09.11.2007, 09:19
und ich bin mit dem Kaiser von China per Du

Ach Foxy-Roxy, meine liebliche Blüte, du musst nicht neidisch sein.