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Vollständige Version anzeigen : Wenn die Linke so weitermacht ...



FranzKonz
03.11.2007, 12:18
... treibt sie mich früher oder später in die FDP.

Deshalb fordere ich ein neoliberales Wirtschaftsmodell mit weltweit einheitlichem Kartellrecht, Steuerrecht und Arbeitsschutz.

Oskar will an nationalen Parametern fummeln und macht damit die nationale Wirtschaft kaputt. Ich will in kleinen Schritten dafür sorgen, daß sich die Wettbewerbsbedingungen angleichen.

Wenn China erst mal in Arbeitsschutz investieren muß, kommt unser Produktivitätsvorsprung wieder zum tragen.

Wenn multinationale Konzerne mal überall Steuern zahlen müssen, werden sie auch wieder angemessene Steuern zahlen. Jetzt werden die Gewinne dorthin verschoben, wo sie billigst eingesackt werden können.
http://www.manager-magazin.de/koepfe...269587,00.html

Da man diese Ziele sehr viel leichter verkaufen kann, als die Weltrevolution, muß man eben auch da ansetzen.

Statt mit diffusen Parolen Freiheit, Menschenrechte und Demokratie in die Welt zu posaunen, ist es viel klüger dafür zu sorgen, daß kein Arbeiter weltweit ungeschützt mit Giftstoffen hantieren muß.
http://www.china-community.de/content/view/94/2/

Genauso sieht es mit dem Umweltschutz aus:
http://www.stern.de/politik/panorama...ie/551999.html

Es wird Zeit, daß die Politik in der Globalisierung der Wirtschaft hinterherkommt, und zwar mit positiven, Nutzen bringenden Aktivitäten statt als Bremsklotz.

Tatsächlich sind doch konkrete Forderungen, besonders in so positiv besetzten Themen wie Arbeitsschutz und Umweltschutz ein absolutes Kernthema der Linken, und Rechte und Liberale können keine realistischen Gegenargumente bringen.

Auch die Idee einer Homogenisierung des Steuerrechts läßt sich im Rahmen von Globalisierung und Chancengleichheit gut verkaufen.

Statt sich solcher moderner Themen anzunehmen und Verbesserungen für alle Menschen anzustreben, hängt die Linke im nationalen Klassenkampf fest. Man könnte weinen.

berty
03.11.2007, 15:28
... treibt sie mich früher oder später in die FDP.

Deshalb fordere ich ein neoliberales Wirtschaftsmodell mit weltweit einheitlichem Kartellrecht, Steuerrecht und Arbeitsschutz.

Oskar will an nationalen Parametern fummeln und macht damit die nationale Wirtschaft kaputt. Ich will in kleinen Schritten dafür sorgen, daß sich die Wettbewerbsbedingungen angleichen.

Wenn China erst mal in Arbeitsschutz investieren muß, kommt unser Produktivitätsvorsprung wieder zum tragen.

Wenn multinationale Konzerne mal überall Steuern zahlen müssen, werden sie auch wieder angemessene Steuern zahlen. Jetzt werden die Gewinne dorthin verschoben, wo sie billigst eingesackt werden können.
http://www.manager-magazin.de/koepfe...269587,00.html

Da man diese Ziele sehr viel leichter verkaufen kann, als die Weltrevolution, muß man eben auch da ansetzen.

Statt mit diffusen Parolen Freiheit, Menschenrechte und Demokratie in die Welt zu posaunen, ist es viel klüger dafür zu sorgen, daß kein Arbeiter weltweit ungeschützt mit Giftstoffen hantieren muß.
http://www.china-community.de/content/view/94/2/

Genauso sieht es mit dem Umweltschutz aus:
http://www.stern.de/politik/panorama...ie/551999.html

Es wird Zeit, daß die Politik in der Globalisierung der Wirtschaft hinterherkommt, und zwar mit positiven, Nutzen bringenden Aktivitäten statt als Bremsklotz.

Tatsächlich sind doch konkrete Forderungen, besonders in so positiv besetzten Themen wie Arbeitsschutz und Umweltschutz ein absolutes Kernthema der Linken, und Rechte und Liberale können keine realistischen Gegenargumente bringen.

Auch die Idee einer Homogenisierung des Steuerrechts läßt sich im Rahmen von Globalisierung und Chancengleichheit gut verkaufen.

Statt sich solcher moderner Themen anzunehmen und Verbesserungen für alle Menschen anzustreben, hängt die Linke im nationalen Klassenkampf fest. Man könnte weinen.

Dein Modell setzt voraus, dass ein weltweiter Markt mit für alle gleichen Regeln besteht. Das ist Utopie. Die Linke ist daher ein bißchen weniger utopistisch als mancher von uns, der sich diese gleichen Standards und Regeln herbeisehnt.

Selbst eine Weltregierung würde sich schwer tun die Steuersätze, Arbeitsschutzgesetze oder Umweltbedingungen in einem Gebiet, das vormals Bangladesh genannt wurde, denen gleichzusetzen, die entwickelter sind. Obwohl diese Weltregierung keine Eifersüchteleien zwischen den heute souveränen Nationen ausgesetzt wäre. Sie müßte, da vielerorts selbst keine oder keine gute Infrastruktur vorliegt, die Ansiedlung oder Umsiedlung von Wirtschaft verordnen bzw. befehlen. Also Diktatur.

Wir, in Europa, schaffen es ja nicht mal in diesem vergleichsweise kleinen Kontinent zu gleichen Standards. Die EU mit Vorgängern gibt es hier schon 50 Jahre und trotzdem pocht jede kleine Nation noch immer auf seine Souveränität, auf seine Rechte.

Erwartest du, dass Die Linke als Oppositionspartei die Arbeit der großen Koalition macht? Auch Frau Merkel wird wissen, wie schwierig es ist z.B. mit anderen Staaten zu einheitlichen Regeln bei der Übernahme von Unternehmen zu kommen.

politisch Verfolgter
03.11.2007, 15:34
Wir benötigen globalisierend vernetzbare, gegen Bezahlung nutzbare high tech Netzwerke, deren Rationalisierungseffizienz zum Segen der Anbieter immer mehr herkömml. menschl. Tätigkeiten erübrigt.
Der marxistische Arbeitsbegriff hat damit nichts zu tun. Betriebslose Anbieter benötigen vielmehr vollwertige Marktteilnahme.

Preuße
03.11.2007, 15:36
... treibt sie mich früher oder später in die FDP.

Deshalb fordere ich ein neoliberales Wirtschaftsmodell mit weltweit einheitlichem Kartellrecht, Steuerrecht und Arbeitsschutz.

Oskar will an nationalen Parametern fummeln und macht damit die nationale Wirtschaft kaputt. Ich will in kleinen Schritten dafür sorgen, daß sich die Wettbewerbsbedingungen angleichen.

Wenn China erst mal in Arbeitsschutz investieren muß, kommt unser Produktivitätsvorsprung wieder zum tragen.

Wenn multinationale Konzerne mal überall Steuern zahlen müssen, werden sie auch wieder angemessene Steuern zahlen. Jetzt werden die Gewinne dorthin verschoben, wo sie billigst eingesackt werden können.
http://www.manager-magazin.de/koepfe...269587,00.html

Da man diese Ziele sehr viel leichter verkaufen kann, als die Weltrevolution, muß man eben auch da ansetzen.

Statt mit diffusen Parolen Freiheit, Menschenrechte und Demokratie in die Welt zu posaunen, ist es viel klüger dafür zu sorgen, daß kein Arbeiter weltweit ungeschützt mit Giftstoffen hantieren muß.
http://www.china-community.de/content/view/94/2/

Genauso sieht es mit dem Umweltschutz aus:
http://www.stern.de/politik/panorama...ie/551999.html

Es wird Zeit, daß die Politik in der Globalisierung der Wirtschaft hinterherkommt, und zwar mit positiven, Nutzen bringenden Aktivitäten statt als Bremsklotz.

Tatsächlich sind doch konkrete Forderungen, besonders in so positiv besetzten Themen wie Arbeitsschutz und Umweltschutz ein absolutes Kernthema der Linken, und Rechte und Liberale können keine realistischen Gegenargumente bringen.

Auch die Idee einer Homogenisierung des Steuerrechts läßt sich im Rahmen von Globalisierung und Chancengleichheit gut verkaufen.

Statt sich solcher moderner Themen anzunehmen und Verbesserungen für alle Menschen anzustreben, hängt die Linke im nationalen Klassenkampf fest. Man könnte weinen.

Das kennen wir von den Linken, immer nur fordern, niemals ein Bitte über die Lippen bringen.

Gruß Preuße

politisch Verfolgter
03.11.2007, 15:37
Mit der Entfernung der Arbeitsgesetzgebung ist den elenden Linken jede Waffe genommen.

Praetorianer
03.11.2007, 15:56
... treibt sie mich früher oder später in die FDP.


Es wunderte mich ohnehin, wie ein im Leben stehender Sturkopf wie du seinen Henker selbser wählen wollte. Wahrscheinlich Spätwirkungen der Ära des unfähigen und korrupten Saumagenfressers.

politisch Verfolgter
03.11.2007, 16:05
FDP-Parteitagsmotto: "für alle die mehr wollen"
Also Villa&Porsche und noch weit mehr ;-)

FranzKonz
03.11.2007, 17:35
Das kennen wir von den Linken, immer nur fordern, niemals ein Bitte über die Lippen bringen.

Gruß Preuße

Das kenne ich von den Rechten. immer nur an Formalien aufgeilen, statt zur Sache Stellung zu beziehen.

FranzKonz
03.11.2007, 17:48
Dein Modell setzt voraus, dass ein weltweiter Markt mit für alle gleichen Regeln besteht. Das ist Utopie. Die Linke ist daher ein bißchen weniger utopistisch als mancher von uns, der sich diese gleichen Standards und Regeln herbeisehnt.

Selbst eine Weltregierung würde sich schwer tun die Steuersätze, Arbeitsschutzgesetze oder Umweltbedingungen in einem Gebiet, das vormals Bangladesh genannt wurde, denen gleichzusetzen, die entwickelter sind. Obwohl diese Weltregierung keine Eifersüchteleien zwischen den heute souveränen Nationen ausgesetzt wäre. Sie müßte, da vielerorts selbst keine oder keine gute Infrastruktur vorliegt, die Ansiedlung oder Umsiedlung von Wirtschaft verordnen bzw. befehlen. Also Diktatur.
Meine Ziele sind, bei genauer Betrachtung, sehr moderat. Ich verlange schließlich keine sofortige Gleichschaltung. Es geht eher um eine Homogenisierung, wie sie in Bereichen, die der Wirtschaft dienlich scheinen, schon lange existiert. Wenn Du dir als Beispiel das TRIPS-Abkommen betrachtest, wirst Du sehen, daß sich die Industrie für "Geistiges Eigentum" hier ihre Pfründe bereits gesichert hat. Das alles funktionierte auf freiwilliger Basis mit ein wenig Druck durch Handelsbeschränkungen.


Wir, in Europa, schaffen es ja nicht mal in diesem vergleichsweise kleinen Kontinent zu gleichen Standards. Die EU mit Vorgängern gibt es hier schon 50 Jahre und trotzdem pocht jede kleine Nation noch immer auf seine Souveränität, auf seine Rechte.
Nicht wirklich. Schau Dir wieder das Patentrecht an. Es ist sicher noch lange nicht perfekt, aber es gibt zumindest schon mal ein Europäisches Patentamt und die Richtlinien sind seit vielen Jahren im Europäischen Patentabkommen sogar über die Grenzen der EU hinaus gleich.


Erwartest du, dass Die Linke als Oppositionspartei die Arbeit der großen Koalition macht? Auch Frau Merkel wird wissen, wie schwierig es ist z.B. mit anderen Staaten zu einheitlichen Regeln bei der Übernahme von Unternehmen zu kommen.
Nein, ich wünsche mir, daß die Linke vernünftige Ziele angeht, statt sich in den Themen vergangener Epochen zu verlieren.

FranzKonz
03.11.2007, 17:52
Es wunderte mich ohnehin, wie ein im Leben stehender Sturkopf wie du seinen Henker selbser wählen wollte. Wahrscheinlich Spätwirkungen der Ära des unfähigen und korrupten Saumagenfressers.

Es stimmt schon, der Dicke hat so einigen Frust verursacht. Aber sein Mädchen ist um keinen Deut besser.

Andererseits schlägt mein Herz schon immer links. Deppen wie Oskar treiben allerdings jeden denkenden Menschen nach rechts.

Skorpion968
04.11.2007, 00:15
Deshalb fordere ich ein neoliberales Wirtschaftsmodell mit weltweit einheitlichem Kartellrecht, Steuerrecht und Arbeitsschutz.

Wäre das denn tatsächlich neoliberal?
Regelungen wie einheitliches Steuerrecht oder einheitlicher Arbeitsschutz gehen damit meines Wissens nicht konform.

Egal.
Was mich insbesondere von unseren wirtschaftsliberalen Freunden mal brennend interessieren würde:
Was haltet ihr von diesen Vorschlägen von FranzKonz?

Als da wären:


Ich will in kleinen Schritten dafür sorgen, daß sich die Wettbewerbsbedingungen angleichen.

Wenn China erst mal in Arbeitsschutz investieren muß, kommt unser Produktivitätsvorsprung wieder zum tragen.

Wenn multinationale Konzerne mal überall Steuern zahlen müssen, werden sie auch wieder angemessene Steuern zahlen. Jetzt werden die Gewinne dorthin verschoben, wo sie billigst eingesackt werden können.
http://www.manager-magazin.de/koepfe...269587,00.html

Da man diese Ziele sehr viel leichter verkaufen kann, als die Weltrevolution, muß man eben auch da ansetzen.

Statt mit diffusen Parolen Freiheit, Menschenrechte und Demokratie in die Welt zu posaunen, ist es viel klüger dafür zu sorgen, daß kein Arbeiter weltweit ungeschützt mit Giftstoffen hantieren muß.
http://www.china-community.de/content/view/94/2/

Genauso sieht es mit dem Umweltschutz aus:
http://www.stern.de/politik/panorama...ie/551999.html

Es wird Zeit, daß die Politik in der Globalisierung der Wirtschaft hinterherkommt, und zwar mit positiven, Nutzen bringenden Aktivitäten statt als Bremsklotz.

Tatsächlich sind doch konkrete Forderungen, besonders in so positiv besetzten Themen wie Arbeitsschutz und Umweltschutz ein absolutes Kernthema der Linken, und Rechte und Liberale können keine realistischen Gegenargumente bringen.

Auch die Idee einer Homogenisierung des Steuerrechts läßt sich im Rahmen von Globalisierung und Chancengleichheit gut verkaufen.

Biskra
04.11.2007, 09:42
Was mich insbesondere von unseren wirtschaftsliberalen Freunden mal brennend interessieren würde:
Was haltet ihr von diesen Vorschlägen von FranzKonz?

Mich würde viel eher interessieren, was die Linken von Franz Konz' Vorschlägen halten. :D

Was seine Forderungen anbelangt, so kann man sagen, völlig unrealistisch. Hätte China die selben Beschränkungen, die wir haben, dann wären sie heute noch im Zeitalter der Vormoderne. Das habe ich jetzt schon mehrfach ausgeführt. Das wissen die Chinesen selber auch am besten, daher sagte ihr Oberhäuptling schon vor über einem Jahrzehnt, daß einige eben schneller reich würden als andere.

Die Lösung ist eben nicht, allen das aufzuzwingen, was man selbst genießen kann und auch nicht aus falscher Perspektive selbst aufzugeben was man schon genießt, die Lösung ist eben immer technologisch, wissenschaftlich und in diesem Zuge auch rational und rationell einen Schritt weiter zu sein. Das Stichwort ist hier "Humankapital", auch wenn der Begriff selbst natürlich schwierig erscheint. Die USA haben das schon lange verstanden, Europa kommt hoffentlich wieder dahinter.
Im Endeffekt geht es um die Anwendung der Grundzüge von Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile. Eine Win-Win-Situation ganz ohne die Notwendigkeit überall unrealistisch gleiche (Produktions-)Bedingungen haben zu müssen.

politisch Verfolgter
04.11.2007, 10:24
Ohne gesetzl. "Arbeitnehmer"-Deklaration keine Linken.

FranzKonz
04.11.2007, 11:42
Mich würde viel eher interessieren, was die Linken von Franz Konz' Vorschlägen halten. :D

Was seine Forderungen anbelangt, so kann man sagen, völlig unrealistisch. Hätte China die selben Beschränkungen, die wir haben, dann wären sie heute noch im Zeitalter der Vormoderne. Das habe ich jetzt schon mehrfach ausgeführt. Das wissen die Chinesen selber auch am besten, daher sagte ihr Oberhäuptling schon vor über einem Jahrzehnt, daß einige eben schneller reich würden als andere.
So unrealistisch sind meine Forderungen nicht, denn teilweise ergeben sie sich aus bereits eingetretenen Umweltkatastrophen in China. So hat man dort schon große Sorgen wegen des Rückgangs der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf Grund von Umweltschäden.

Gerade weil meine Forderungen unterm Strich für jeden Betroffenen Nutzen bieten, sollten sie realisierbar sein.


Die Lösung ist eben nicht, allen das aufzuzwingen, was man selbst genießen kann und auch nicht aus falscher Perspektive selbst aufzugeben was man schon genießt, die Lösung ist eben immer technologisch, wissenschaftlich und in diesem Zuge auch rational und rationell einen Schritt weiter zu sein.
Technologisch, wissenschaftlich und rationell sind wir in ausreichendem Maße. Es wird Zeit, daß die Menschheit als Ganzes etwas davon hat.

Die Tatsache, daß es mindestens zwei Parteien auf dieser Welt gibt, die technologisch in der Lage wären, den Planeten in die Luft zu jagen, und auf der anderen Seite immer noch Menschen verhungern, zeigt deutlich, daß wir in Bezug auf Ethik und Sozialverhalten Nachholbedarf haben.



Das Stichwort ist hier "Humankapital", auch wenn der Begriff selbst natürlich schwierig erscheint. Die USA haben das schon lange verstanden, Europa kommt hoffentlich wieder dahinter.
Im Endeffekt geht es um die Anwendung der Grundzüge von Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile. Eine Win-Win-Situation ganz ohne die Notwendigkeit überall unrealistisch gleiche (Produktions-)Bedingungen haben zu müssen.


Bei der Diskussion komparativer Kostenvorteile wird oft vernachlässigt, dass dafür als Vorbedingung gelten muss, dass der Produktionsfaktor Kapital nicht beweglich ist. Ansonsten würden die Kapitaleigentümer lediglich ihr Kapital in das Land mit den niedrigsten Arbeitskosten verschieben, um den absoluten Kostenvorteil auszunutzen. Diese Vorbedingung gilt in unserer heutigen Zeit der Globalisierung nicht mehr, Kapital ist mobil geworden.

Ist es nicht lustig, daß sowohl die Marxisten als auch ihre Gegenspieler immer noch Theorien des beginnenden 19. Jahrhunderts nachbeten, als handle es sich dabei um Religionen?

Ich sage Euch, es wird Zeit für mehr Vernunft, sonst ist der Planet bald völlig im Eimer. Seit Beginn der Industrialisierung haben wir rd. die Hälfte von Kohle, Öl und Gas sinnlos verfeuert, die Menschheit vermehrt sich weiterhin wie die Lemminge. Die Waffentechnik ist soweit, daß wir mit dem vorhandenen Material den Planeten 10x kaputt machen könnten, und wenn jemand Geld für den Klimaschutz fordert, wird er von den selben Leuten geprügelt, die den Krieg im Irak und die stinkteuere Raketenabwehr der Amerikanger ganz toll finden.

Mein lieber Biskra, sag mir ruhig noch mal, daß ich unrealistisch sei. :))

FranzKonz
04.11.2007, 11:52
Wäre das denn tatsächlich neoliberal?
Regelungen wie einheitliches Steuerrecht oder einheitlicher Arbeitsschutz gehen damit meines Wissens nicht konform.

Egal.
Was mich insbesondere von unseren wirtschaftsliberalen Freunden mal brennend interessieren würde:
Was haltet ihr von diesen Vorschlägen von FranzKonz?

Als da wären:


Hauptforderungen des Neoliberalismus sind daher Maßnahmen, die

* der Monopol- und Kartellkontrolle,
* dem sozialen Ausgleich,
* der Chancengleichheit,
* der Internalisierung externer Effekte dienen sollen.

Der Neoliberalismus wendet sich ausdrücklich gegen jede Art monopolistischer und gruppenegoistischer Machtentfaltung (Lobbyismus) sowie gegen willkürliche staatliche Eingriffe wie z.B. marktverzerrende Subventionen oder Schutzzölle. Weiterhin definiert sich der Neoliberalismus einerseits durch eine scharfe Ablehnung totalitärer Gesellschaftssysteme sowie zentraler Wirtschaftslenkung, anderseits durch eine unmissverständliche Abkehr vom Laissez-faire des klassischen Liberalismus.


Wenn das einheitliche Steuer- Arbeits- und Kartellrecht der Chancengleichheit dienen, gehen diese Forderungen durchaus mit der Definition von Neoliberalismus konform.

Das Arbeitsrecht fällt zudem unter die Position "sozialer Ausgleich", das Kartellrecht ist bereits direkt erwähnt.

Die Besteuerung kann man durchaus als "negative Subvention" betrachten, die ebenfalls marktverzerrend wirkt.

Biskra
04.11.2007, 12:00
So unrealistisch sind meine Forderungen nicht, denn teilweise ergeben sie sich aus bereits eingetretenen Umweltkatastrophen in China. So hat man dort schon große Sorgen wegen des Rückgangs der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf Grund von Umweltschäden.

Siehst du mal. Die Chinesen fangen also schon an umzudenken. Rate mal von woher sie dann die Umwelttechnik beziehen werden. :]


Gerade weil meine Forderungen unterm Strich für jeden Betroffenen Nutzen bieten, sollten sie realisierbar sein.

Nein, der Angolaner hat gar nichts davon, wenn er plötzlich ein Anrecht auf die deutschen Arbeitsbedingungen hat, weil es dann in seinem Land schlichtweg keine Arbeit mehr geben würde.


Technologisch, wissenschaftlich und rationell sind wir in ausreichendem Maße. Es wird Zeit, daß die Menschheit als Ganzes etwas davon hat.

Das hieße im Augenblick lediglich weniger für uns. Ist dir das klar?



Die Tatsache, daß es mindestens zwei Parteien auf dieser Welt gibt, die technologisch in der Lage wären, den Planeten in die Luft zu jagen, und auf der anderen Seite immer noch Menschen verhungern, zeigt deutlich, daß wir in Bezug auf Ethik und Sozialverhalten Nachholbedarf haben.

Das mag ja sein. Wie willst du denn dein "realistisches" Konzept eines universell gleichen ethischen und sozialen Verhaltens umsetzen? :))



Ist es nicht lustig, daß sowohl die Marxisten als auch ihre Gegenspieler immer noch Theorien des beginnenden 19. Jahrhunderts nachbeten, als handle es sich dabei um Religionen?

Die "Anwendung der Grundzüge von Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile" ist keineswegs deshalb obsolet, weil bei Wikipedia jemand hineingeschrieben hat, daß es obsolet sei, weil Kapital beweglich geworden ist. :))
Ganz einfach gesagt, wäre dem so, dann gäbe es nur noch in China Industrie. Dies ist aber nicht der Fall. Anwendung der Grundzüge heißt nicht, daß wir hier Schafwolle produzieren und die dort Wein. Es heißt, daß wir hier z.B. Dienstleistungen anbieten und die dort Industrieprodukte.

politisch Verfolgter
04.11.2007, 12:05
Der Souverän hat seine individuelle mentale Disposition leistungs- und verteilungsäquivalent umsetzen zu können. Das bedingt die vollwertige Marktteilnahme betriebsloser Anbieter.
Rationalisierungseffizient vernetzte high tech Konglomerate haben die marktwirtschaftl. Profitmaximierung bezahlender Nutzer zu bezwecken.
Das ist die einzige der Marktwirtschaft angemessene und grundrechtskonforme Wertschöpfung Betriebsloser.
Nur aus freien Stücken kann mit Inhabern kooperiert werden. Es darf keine Gesetze, keine Behörden und keine öffentl. Mittel geben, die das erzwingen.
Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot sind aus dem Rechtsraum zu entsorgen.

FranzKonz
04.11.2007, 13:04
Siehst du mal. Die Chinesen fangen also schon an umzudenken. Rate mal von woher sie dann die Umwelttechnik beziehen werden. :]
Eben.
Es lohnt also durchaus in diese Kerbe zu hauen.


Nein, der Angolaner hat gar nichts davon, wenn er plötzlich ein Anrecht auf die deutschen Arbeitsbedingungen hat, weil es dann in seinem Land schlichtweg keine Arbeit mehr geben würde.
Wer redet denn von plötzlich? Die Menschenrechte wurden 400 Jahre lang diskutiert, entwickelten sich allmählich und sind immer noch nicht durchgängig umgesetzt.

Ich für mein Teil halte ohnehin nichts von Revolution. Evolution ist mir viel lieber.


Das hieße im Augenblick lediglich weniger für uns. Ist dir das klar?
Das kommt ohnehin so. Der Trend läuft ganz klar dahin.


Das mag ja sein. Wie willst du denn dein "realistisches" Konzept eines universell gleichen ethischen und sozialen Verhaltens umsetzen? :))
Nix universell gleich. Das wäre wirklich unrealistisch. Ich bin schon zufrieden, wenn etwas mehr Nachhaltigkeit ins Spiel kommt. Würden zum Beispiel Ewigkeitskosten (http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitskosten) einigermaßen realistisch in Energiekosten abgebildet werden, wäre schon einiges gewonnen.

Die "Anwendung der Grundzüge von Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile" ist keineswegs deshalb obsolet, weil bei Wikipedia jemand hineingeschrieben hat, daß es obsolet sei, weil Kapital beweglich geworden ist. :))
Ganz einfach gesagt, wäre dem so, dann gäbe es nur noch in China Industrie. Dies ist aber nicht der Fall. Anwendung der Grundzüge heißt nicht, daß wir hier Schafwolle produzieren und die dort Wein. Es heißt, daß wir hier z.B. Dienstleistungen anbieten und die dort Industrieprodukte.
Du mißverstehst mich. Weder Marx, noch Smith, noch Ricardos Modell sind obsolet. Sie alle haben wesentliche Grundlagenforschung geleistet. Sie reicht aber nicht aus, um auf dieser Grundlage eine Religion zu gründen.

klartext
04.11.2007, 13:17
Linke flüchten sich immer in Luftschlösser, anstatt erst mal das Naheliegende zu tun.
Wenn wir zuallererst gleiche Sozial- und umweltstandards in den EU-Ländern geschafft haben, ist schon viel erreicht. Davon sind Ländern wie Polen, Bulgarien usw. noch weit entfernt. Es wird noch 30 Jahre dauern.
Danach können wir uns wieder über die Welt unterhalten. Man soll den dritten Schritt nicht vor dem ersten tun.

politisch Verfolgter
04.11.2007, 13:31
Linke flüchten in keine Luftschlösser, sie schmarotzen vielmehr zuhälterisch geiselnehmend von Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot.
Dazu dient Marx als der wohl nützlichste Idiot der Weltgeschichte zur sozialstaatlichen Scheinrechtfertigung des mod. Feudalismus.
Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme, also grundrechtskonforme Wertschöpfungsstandards.
Mit dem Sozialbegriff wird politisch verfolgt.

tommy3333
04.11.2007, 15:18
Siehst du mal. Die Chinesen fangen also schon an umzudenken. Rate mal von woher sie dann die Umwelttechnik beziehen werden. :]
Die werden sie kopieren. :))

Walter Hofer
04.11.2007, 16:58
So unrealistisch sind meine Forderungen nicht, denn teilweise ergeben sie sich aus bereits eingetretenen Umweltkatastrophen in China. So hat man dort schon große Sorgen wegen des Rückgangs der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf Grund von Umweltschäden.



Den Kampf gegen die Wüste Gobi hat Peking verloren!

http://www.ndrtv.de/weltspiegel/20020505/china.html

FranzKonz
04.11.2007, 18:19
Linke flüchten sich immer in Luftschlösser, anstatt erst mal das Naheliegende zu tun.
Wenn wir zuallererst gleiche Sozial- und umweltstandards in den EU-Ländern geschafft haben, ist schon viel erreicht. Davon sind Ländern wie Polen, Bulgarien usw. noch weit entfernt. Es wird noch 30 Jahre dauern.
Danach können wir uns wieder über die Welt unterhalten. Man soll den dritten Schritt nicht vor dem ersten tun.

Da hat doch mal wieder einer den ersten Schritt mit dem Endziel verwechselt. :D