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Vollständige Version anzeigen : Darf Satire alles?



harlekina
01.11.2007, 15:34
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.


Zu einem Haushaltsreiniger heißt es dort, dieser verwische alle Spuren im Haushalt. Da habe der „DNA-Test keine Chance“. Aus der „Maggi“-Flasche wird darin die „Maddie-Würze“. In der Anzeige heißt es zudem: „Hier kommt Maddie! Sie ist das bekannteste Gesicht der Welt – wenn nicht des ganzen Universums! Auf ausgewählten Produkten unseres Sortiments befindet sich ihr Portrait. Wer sie findet, darf sie einfach mitnehmen – und bezahlt nur die Hälfte.“

Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.

EinDachs
01.11.2007, 15:44
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.



Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.

Ich find das ist ziemlich treffende Satire.
Der Fall Madeleine, bei allem geheuchelten Mitgefühl für die kleine, ist ja mittlerweile nur noch mediale Inszenierung wie jede andere auch. Ein Feuerwerk, dass der Auflage von BILD und Konsorten einen Bärendienst leistet.
Das noch überspitzen und eine geschmacklose Werbekampagne draus machen, ist genau das, was Satire ausmacht.
Ich denke, was an dieser Satire verletzt, ist dass sie so zutreffend ist.

Ratze
01.11.2007, 15:50
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.



Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.


Ganz am Anfang dieser unglaublichen Medienkampagne wurde in einer Zeitung die Frage gestellt, ob ein derartiges Öffentlichkeitsinteresse auch dann bestehen würde, wenn die McCann`s nicht gutsituierte Ärzte und die Tochter nicht so hübsch wäre???

Der ganze tragische Fall ist durch dieses unglaubliche Aufbauschen bereits zur Satire geworden, da macht die Titanic den Kohl auch nicht mehr fett.
Ratze

Biskra
01.11.2007, 16:19
http://www.titanic-magazin.de/

:)) Nachgelegt.

Kenshin-Himura
01.11.2007, 16:19
Dazu habe ich hier kurz meine Meinung gesagt:
http://www.politikforen.de/showpost.php?p=1730656&postcount=672

EinDachs
01.11.2007, 16:26
Dazu habe ich hier kurz meine Meinung gesagt:
http://www.politikforen.de/showpost.php?p=1730656&postcount=672

Ob die Titanic daneben greift oder nicht, ist aber nun mal eine Frage des Geschmackes und rein subjektiv. Und ich find, es ist sehr passend, diese bizarre Storyausschlachtung und diese Schmierenkomödie zu der die Sache sich entwickelt hat, entsprechend aufs Korn zu nehmen.

wtf
01.11.2007, 16:37
Satire sollte alles dürfen, und Titanic ist großartig.

Kenshin-Himura
01.11.2007, 16:40
Ob die Titanic daneben greift oder nicht, ist aber nun mal eine Frage des Geschmackes und rein subjektiv.

Genau, und nach dieser subjektiven Meinung wird in einem politischen Forum gefragt.

EinDachs
01.11.2007, 16:42
Bleibt die Frage, ob Satire auch daneben greifen darf.
Ich sage ja, du scheinbar nein.

Kenshin-Himura
01.11.2007, 16:43
Gut erkannt.

Gehirnnutzer
01.11.2007, 17:23
Satire ist das. Wie man sie empfindet ist wie hier schon gesagt Geschmackssache, also vollkommen subjektiv.
Mir stellt sich nur die Frage, ob die Titanic sich diese Satire auch erlaubt hätte, wenn es nicht um ein englisches Elternpaar ginge, sondern um ein deutsches.

Wenn ja, dann ist nichts zu sagen, wenn aber nein, dann ist das ganze kein Satire mehr.

bernhard44
01.11.2007, 17:32
nun gehen die Engländer mit uns Deutschen auch nicht gerade zimperlich um was "Satire" betrifft, aber natürlich darf Satire das....nur ist es deshalb nicht weniger geschmacklos!

Als Anregung zur Diskussion, scheint es aber bestens zu funktionieren!

Kreuzbube
01.11.2007, 17:51
Satire sollte alles dürfen, und Titanic ist großartig.

Sehe ich im Wesentlichen genauso - außer, wenn Kinder im Spiel sind...!:(

EinDachs
01.11.2007, 18:15
Gut erkannt.

Man darf also nicht daneben greifen, obwohl das daneben greifen absolut subjektiv ist. Schwierige Situation.

Ich find, man soll daneben greifen dürfen, einfach weil ich nicht will, dass irgendwelche religiösen Fanatiker mir vorschreiben dürfen, was jetzt sakosankt ist und wo ich daneben greife.

Pescatore
01.11.2007, 18:18
Ob die Titanic daneben greift oder nicht, ist aber nun mal eine Frage des Geschmackes und rein subjektiv. Und ich find, es ist sehr passend, diese bizarre Storyausschlachtung und diese Schmierenkomödie zu der die Sache sich entwickelt hat, entsprechend aufs Korn zu nehmen.

Vor allem wenn man sich vorstellt wieviele Menschen im gleichen Zeitraum ihre Kinder aus welchen Gründen auch immer verloren haben und OHNE Segen des Papstes auskommen mussten.

Ruepel
01.11.2007, 18:46
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.



Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.



Die Titanic ist nun mal kein Kirchenblatt.

Aber dennoch ist dieser Artikel geschmacklos.

Ruepel
01.11.2007, 18:49
http://www.titanic-magazin.de/

:)) Nachgelegt.


Jetzt werden die Inselaffen bestimmt die deutsche Botschaft und deutsche Fahnen
verbrennen.

Felidae
01.11.2007, 18:55
In dem Fall darf die Satire das.

Vokabelsturm
01.11.2007, 18:55
Mitleid empfinde ich nur für das Kind selbst.
Aber Eltern, die ihre Kinder sedieren, um ungestört ins Restaurant gehen zu können, haben jegliches Recht verwirkt, sich über diese Satire zu empören.

Somit: Diese Satire ist absolut vertretbar.

marc
01.11.2007, 18:57
Dear british readers: You can subscribe to TITANIC here! We assure you, not one cent will go into the McCann's house mortgages!

muhaharg!

Misteredd
01.11.2007, 19:04
Leider ja, aber dafür darf man Satire oder desser gesagt solch respektlose schlechte Menschen verachtende Satire auch so richtig Scheiße finden.

Man muß nicht alles verbieten.

Deutschmann
01.11.2007, 19:08
Lieder ja, aber dafür darf man Satire oder desser gesagt solch respektlose schlechte Menschen verachtende Satire auch so richtig Scheiße finden.

Man muß nicht alles verbieten.

Dem muss ich mich anschließen. :]

EinDachs
01.11.2007, 19:14
Vor allem wenn man sich vorstellt wieviele Menschen im gleichen Zeitraum ihre Kinder aus welchen Gründen auch immer verloren haben und OHNE Segen des Papstes auskommen mussten.

Vor allem die Kinder die ohne Medienhype und Tränendrückerbericht NR1000 verschwunden sind und deren dubiose Eltern nicht Spendengelder ins Haus stecken.

Kenshin-Himura
01.11.2007, 19:56
Man darf also nicht daneben greifen, obwohl das daneben greifen absolut subjektiv ist. Schwierige Situation.

Das ist in der Politik und im Leben häufig so. Aus der Sicht der RAF hat die RAF auch nie daneben gegriffen.

EinDachs
01.11.2007, 20:01
Das ist in der Politik und im Leben häufig so. Aus der Sicht der RAF hat die RAF auch nie daneben gegriffen.

Aber da kann man ganz eindeutig sagen, dass Gesetze gebrochen und Menschen verletzt oder getötet worden sind.
Bei Satire ist es nur der ominöse "seelische" Schmerz. Was jetzt? Darf ich jetzt die Gefühle von dubiosen, raffgierigen Eltern die möglicherweise ihr Kind getötet haben, nicht verletzen? Wie siehts mit religiösen (nach eigendiktion "heiligen") Gefühlen aus? Wann darf Satire die brechen? Bei der Staatsreligion? Bei den anderen?

Es ist nicht so einfach, dass man sagt "Das ist daneben und daneben greifen ist verboten".

Polemi
02.11.2007, 08:29
Ich hab mir letzte Woche zum ersten mal seit langem wieder eine Titanic gekauft und fand die Maddie-Geschichte weder besonders witzig, noch besonders 'hart'. Das geht sicher noch eine Spur schärfer. Von daher war ich auch sehr verwundert, dass jetzt solch ein Geplärr losgetreten wird...
Naja, gute Werbung für die Titanic und bis vor zwei Minuten wollte ich sagen, der erste Knall, seit Sonnenborn nicht mehr Chefredakteur ist - lustigerweise hat er aber, wie mir die Titanic-HP gerade verraten hat, den Artikel geschrieben.

FranzKonz
02.11.2007, 08:34
Leider ja, aber dafür darf man Satire oder desser gesagt solch respektlose schlechte Menschen verachtende Satire auch so richtig Scheiße finden.

Man muß nicht alles verbieten.

Wie die Mohammed-Karikaturen?

Misteredd
02.11.2007, 10:14
Wie die Mohammed-Karikaturen?

Wieso, willst Du die verbieten? Warum denn?

Felidae
02.11.2007, 10:24
Wie die Mohammed-Karikaturen?

Die Mohammedkarikaturen haben Tatsachen zum Gegenstand gehabt.

Rheinlaender
02.11.2007, 10:35
Jetzt werden die Inselaffen bestimmt die deutsche Botschaft und deutsche Fahnen
verbrennen.

Sehr unwahrscheinlich - die britische Presse ist im "Normalgang" etwa so aggressive, wie es die Titanic im "Saeurespuelgang" ist.

Die Eltern haben selber die Medienkampange angeleiert und mussten wissen, was sie damit tun. Wer sich so in die Oeffentlichkeit stellt - gestern war die Wiederaufnahme der Arbeit des Vaters in der Gossenpresse bis hin zum Evening Standard "das" Thema - muss wissen was er tut. Ich wuerde in einem solchen Falle einen Teufel tun, die Oeffetnlichkeit ueber die Presse so heranzuziehen. Die Polizei bietet in solchen Faelle die Moeglichkeit als Vermittler zu den Medien zu arbeiten und im Namen der Eltern, bzw. anderer direkt Betroffener, zu sprechen und Statements abzugeben. Wer aber sein Gesicht so direkt vermarktet, soll sich nicht wundern ueber solche Kritik.

cego
02.11.2007, 11:21
nun gehen die Engländer mit uns Deutschen auch nicht gerade zimperlich um was "Satire" betrifft, aber natürlich darf Satire das....nur ist es deshalb nicht weniger geschmacklos!

Als Anregung zur Diskussion, scheint es aber bestens zu funktionieren!

Das ist sicher richtig. In England ist Schadenfreude bis hin zum Zynismus inclusive "German-Bashing" in allen Gesellschaftsschichten absolut akzeptiert. Nicht so amused ist man, wenn man selber mal das Opfer ist und dann noch von deutscher Seite. Das Aufjaulen in den britischen Medien über die Titanic-Satire (ausgerechnet auch noch von einer Satirezeitschrift mit diesem Namen) ist aber meiner Meinung nach Heuchelei. Seit Monaten bedienen sich nicht nur die Boulevard-Presse sondern auch sog. "Quality Papers" und Sender wie die ehrwürdige BBC der Mc Canns, um jede Menge Schlagzeilen zu produzieren.
Die Mc Canns haben in dem verständlichen Versuch ihre Tochter zu finden, sich ihrerseits ganz bewußt der Medien bedient - und beklagen sich nun, dass sie das nicht mehr kontrollieren geschweige denn bremsen können. Sie bekommen gewissermaßen "die Zahnpasta nicht mehr in die Tube zurück". Das muß jeder wissen, der solch eine beispiellose Medienkampagne startet.
Inhaltlich finde sich es durchaus angebracht, den Medienhype um das kleine Mädchen zu hinterfragen: ob man dadurch wirklich die Chancen verbessert, sie zu finden, ob nicht schon viel zu viele sich an dem Leid der Eltern eine goldene Nase verdienen und ob es nicht davon ablenkt, das Jahr für Jahr Tausende von Kindern verschwinden, denen nicht eine solche Aufmerksamkeit zuteil wird. Die Frage ist nur, ob sich eine satirische Darstellung hierzu eignet.

Ingeborg
02.11.2007, 11:32
Dürfen Mörder alles?

JA!

Auch Ronny Ricken durfte den Namen ändern.

Um weiter morden zu können, wenn er wie der raus kommt.

Darüber regtsich keiner auf?

Aber schön auf dem Bauch rutschen vor britischen Lügnern.

Rheinlaender
02.11.2007, 11:39
Das ist sicher richtig. In England ist Schadenfreude bis hin zum Zynismus inclusive "German-Bashing" in allen Gesellschaftsschichten absolut akzeptiert. Nicht so amused ist man, wenn man selber mal das Opfer ist und dann noch von deutscher Seite.

Auch intern - Politker muessen sich hier ganz anderen Spott und ganz andere Fragen gefallen lassen als in D-Land. Da hilft auch ein noch so hohes Amt nichts. Ein Politker kann sich hier die Interviewer nicht auszusuchen.


Das Aufjaulen in den britischen Medien über die Titanic-Satire (ausgerechnet auch noch von einer Satirezeitschrift mit diesem Namen) ist aber meiner Meinung nach Heuchelei.

Ich habe ein solches Aufheulen nicht festgestellt.

Kenshin-Himura
02.11.2007, 12:15
Es ist nicht so einfach, dass man sagt "Das ist daneben und daneben greifen ist verboten".

Ja sicher, drum muss man sich eben darauf verständigen und darüber diskutieren. Aber nur, weil es nicht so einfach ist dies festzulegen, einfach zu sagen: ,,Gut, dann verzichten wir eben auf das Festlegen", kann nicht die Lösung sein. Es braucht hier eben eine ,,Leitkultur", und darüber wie die aussehen soll, braucht man halt Diskussionen. Wieder einmal ein guter Beweis für die Notwendigkeit der ,,Leitkultur". :]

FranzKonz
02.11.2007, 12:20
Wieso, willst Du die verbieten? Warum denn?

Prinzipiell bin ich gegen Verbote jeder Art.

Aber ich darf doch "respektlose schlechte Menschen verachtende Satire auch so richtig Scheiße finden." Oder etwa nicht?

http://media.mein-parteibuch.de/gaeste/20060202/mohammed_karikatur_7.jpg

Die obige Karikatur finde ich zum Beispiel richtig Scheiße. Ohne den geschriebenen Namen sagt sie zunächst mal gar nichts aus, denn es tragen z.B. auch Inder oder Sikhs Turban und Bart. Mit dem Namen wird sie zunächst mal doof, denn zu Mohammeds Zeiten gab es keine Bomben. Damit trifft also das Adjektiv "schlecht" für die Karikatur zu.

Es wird (wenn man der Überschrift Glauben schenkt) ein Religionsgründer in abwertender Weise dargestellt, der von den Anhängern seiner Religion als Prophet verehrt wird. Hier haben wir den Beleg für "menschenverachtend" gegenüber den Anhänger dieser Religion und "respektlos" gegenüber der Religion.

Deshalb finde ich diese Karikatur "so richtig Scheiße". Die anderen waren, soweit ich sie gesehen und in Erinnerung habe, ähnlich zu bewerten.

Biskra
02.11.2007, 12:27
http://www.pictopia.at/images/jesus_big.gif

Rude Boy Rocket
02.11.2007, 12:31
Satire darf so ziemlich fast alles, diese Satire ist vollkommen unproblematisch und die Titanic war früher aber schon mal besser.

Rude Boy Rocket
02.11.2007, 12:35
Prinzipiell bin ich gegen Verbote jeder Art.

Aber ich darf doch "respektlose schlechte Menschen verachtende Satire auch so richtig Scheiße finden." Oder etwa nicht?

Klar. Und oft ist Satire dumm. Oder zumindest ziemlich unklug. Nämlich dann, wenn sie Leute angreift, mit denen man eigentlich ins Gespräch kommen will, die aber mit soviel Spitzenhumor schlicht noch nicht klarkommen können.
Aber Satire darf unklug sein. Und langfristig muss klar sein: Es darf auch über den Islam und damit zusammenhängende Probleme gelacht werden, und wo Moslems das noch nicht verkraften, müssen sie es lernen. Auch wenn das nicht ganz ohne Wehgeschrei vonstatten geht.

Misteredd
02.11.2007, 12:37
Wer Dummheit verbieten möchte, der muss Klugheit zur Pflicht erheben.

Wie soll das denn gehen?

FranzKonz
02.11.2007, 12:49
http://www.pictopia.at/images/jesus_big.gif

Finde ich auch Scheiße. So etwas finde ich gut:

http://www.wdr.de/themen/freizeit/brauchtum/karneval_2006/session/_themen/tilly/_img/tilly2_privat_400q.jpg

Da wird ein aktiver Kleriker angegriffen, der immer wieder mit recht drastischen Äußerungen an die Öffentlichkeit geht. Das Thema ist zwar nur mit Text eindeutig, aber aktuell und treffsicher skizziert.

wtf
02.11.2007, 12:53
Kein Problem. Dummerweise haben sich die Veranstalter aber in die Hosen geschissen, als es um die Religion des Friedens (http://thereligionofpeace.com) (tm) ging.

FranzKonz
02.11.2007, 12:54
Klar. Und oft ist Satire dumm. Oder zumindest ziemlich unklug. Nämlich dann, wenn sie Leute angreift, mit denen man eigentlich ins Gespräch kommen will, die aber mit soviel Spitzenhumor schlicht noch nicht klarkommen können.
Aber Satire darf unklug sein. Und langfristig muss klar sein: Es darf auch über den Islam und damit zusammenhängende Probleme gelacht werden, und wo Moslems das noch nicht verkraften, müssen sie es lernen. Auch wenn das nicht ganz ohne Wehgeschrei vonstatten geht.

Soweit richtig. Satire sollte allerdings nicht unklug sein. Dann ist sie nämlich schlecht.

Sicher darf und muß auch über den Islam und damit zusammenhängende Themen gelacht werden. Aber möglichst so, daß auch die Mehrheit der Muslime darüber lachen kann. Sonst erreicht sie nämlich ihr Ziel nicht, und ist ebenfalls wieder als schlecht (oder zumindest als mangelhaft) zu bezeichnen.

Biskra
02.11.2007, 12:59
Soweit richtig. Satire sollte allerdings nicht unklug sein. Dann ist sie nämlich schlecht.

Sicher darf und muß auch über den Islam und damit zusammenhängende Themen gelacht werden. Aber möglichst so, daß auch die Mehrheit der Muslime darüber lachen kann. Sonst erreicht sie nämlich ihr Ziel nicht, und ist ebenfalls wieder als schlecht (oder zumindest als mangelhaft) zu bezeichnen.

Wieso soll die Mehrheit der Muslime darüber lachen können müssen? ?(

FranzKonz
02.11.2007, 13:01
Wieso soll die Mehrheit der Muslime darüber lachen können müssen? ?(

Nichts ist tödlicher für eine Religion, als das Gelächter der Gläubigen.

klartext
02.11.2007, 13:04
Soweit richtig. Satire sollte allerdings nicht unklug sein. Dann ist sie nämlich schlecht.

Sicher darf und muß auch über den Islam und damit zusammenhängende Themen gelacht werden. Aber möglichst so, daß auch die Mehrheit der Muslime darüber lachen kann. Sonst erreicht sie nämlich ihr Ziel nicht, und ist ebenfalls wieder als schlecht (oder zumindest als mangelhaft) zu bezeichnen.

Du sprichst dich für eine Schere im Kopf aus. Diese haben wir in D schon in weiten Bereichen.
Satire ist die Überspitzung von Ironie. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie grobschlächtig und direkt ist, sie benutzt den Säbel und nicht den Degen. Ihr Zweck ist die bewusste Provokation.
Deine Forderung käme der Abschaffung der Satire gleich.

Biskra
02.11.2007, 13:08
http://media.mein-parteibuch.de/gaeste/20060202/mohammed_karikatur_7.jpg

Die obige Karikatur finde ich zum Beispiel richtig Scheiße. Ohne den geschriebenen Namen sagt sie zunächst mal gar nichts aus, denn es tragen z.B. auch Inder oder Sikhs Turban und Bart. Mit dem Namen wird sie zunächst mal doof, denn zu Mohammeds Zeiten gab es keine Bomben. Damit trifft also das Adjektiv "schlecht" für die Karikatur zu.

Es wird (wenn man der Überschrift Glauben schenkt) ein Religionsgründer in abwertender Weise dargestellt, der von den Anhängern seiner Religion als Prophet verehrt wird. Hier haben wir den Beleg für "menschenverachtend" gegenüber den Anhänger dieser Religion und "respektlos" gegenüber der Religion.

Deshalb finde ich diese Karikatur "so richtig Scheiße". Die anderen waren, soweit ich sie gesehen und in Erinnerung habe, ähnlich zu bewerten.


Finde ich auch Scheiße. So etwas finde ich gut:

http://www.wdr.de/themen/freizeit/brauchtum/karneval_2006/session/_themen/tilly/_img/tilly2_privat_400q.jpg

Da wird ein aktiver Kleriker angegriffen, der immer wieder mit recht drastischen Äußerungen an die Öffentlichkeit geht. Das Thema ist zwar nur mit Text eindeutig, aber aktuell und treffsicher skizziert.

Davon mal abgesehen, daß das nicht aktuell ist, die Kirche war schon immer gegen Abtreibungen, hättest du genauso das schreiben können:

Die obige Karikatur finde ich zum Beispiel richtig Scheiße. Ohne die geschriebene Inschrift (abgetrieben) sagt sie zunächst mal gar nichts aus. Mit der Inschrift wird sie zunächst mal doof, denn schon lange vor Meißners Zeiten gab es gar keine Hexenverbrennungen mehr, außerdem wurden Frauen, die abgetrieben haben nicht als Hexen verbrannt, sondern höchstens diejenigen die die Prozedur vornahmen. Desweiteren tat dies die weltliche Macht, nicht die Kirche. Damit trifft also das Adjektiv "schlecht" für die Karikatur zu.

Es wird ein hoher Religionsvertreter in abwertender Weise dargestellt, es wird unterstellt, er würde Frauen, die abgetrieben haben, am liebsten verbrennen lassen. Hier haben wir den Beleg für "menschenverachtend" gegenüber den Anhängern dieser Religion und "respektlos" gegenüber der Religion.

Bla blubb. Sehr beliebig und selektiv.

FranzKonz
02.11.2007, 13:28
Davon mal abgesehen, daß das nicht aktuell ist, die Kirche war schon immer gegen Abtreibungen, hättest du genauso das schreiben können:

Die obige Karikatur finde ich zum Beispiel richtig Scheiße. Ohne die geschriebene Inschrift (abgetrieben) sagt sie zunächst mal gar nichts aus. Mit der Inschrift wird sie zunächst mal doof, denn schon lange vor Meißners Zeiten gab es gar keine Hexenverbrennungen mehr, außerdem wurden Frauen, die abgetrieben haben nicht als Hexen verbrannt, sondern höchstens diejenigen die die Prozedur vornahmen. Desweiteren tat dies die weltliche Macht, nicht die Kirche. Damit trifft also das Adjektiv "schlecht" für die Karikatur zu.

Es wird ein hoher Religionsvertreter in abwertender Weise dargestellt, es wird unterstellt, er würde Frauen, die abgetrieben haben, am liebsten verbrennen lassen. Hier haben wir den Beleg für "menschenverachtend" gegenüber den Anhängern dieser Religion und "respektlos" gegenüber der Religion.

Bla blubb. Sehr beliebig und selektiv.

Die Kirche war zwar schon immer gegen Abtreibungen, aber Meisner ist ein Prediger besonderer Qualität. Aktuell war speziell dieses Motiv in 2005 sehr wohl:

In einem Offenen Brief hat die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, Brunhilde Raiser, auf die Predigt des Erzbischofs von Köln vom 6. Januar 2005 reagiert. Kardinal Meisner hatte darin den biblischen Kindermord durch Herodes und die Massenvernichtungen unter Hitler und Stalin mit Schwangerschaftsabbrüchen, als „millionenfaches Umbringen ungeborener Kinder“ auf eine Ebene gestellt.
http://www.landesfrauenrat.de/website.php?sid=02f679fad1f8faec3a7c3cb53b08cfd3&id=/index/rundbrief/archiv.htm&rbid=50&cid=184

Die Karikatur sagt auch ohne Inschrift durchaus etwas aus. Der zündelnde Inquisitor und die Hexe sind sehr schön getroffen. Hexenverbrennungen finden zwar nicht mehr statt, wer aber Meisners Kommentare liest, hat öfter mal den Eindruck, daß ihre Excellenz das bedauern.

Ob das Adjektiv schlecht zutrifft oder nicht ist also zumindest nicht eindeutig zu klären.

Einem Menschen gegenüber darf ich mich durchaus respektlos verhalten, zumal bei Meisner bekannt ist, daß er selbst gerne sehr deutliche und respektlose Worte verwendet.

Einem toten Heiligen, Propheten oder einem Gott gegenüber sieht die Sache völlig anders aus.

Rheinlaender
02.11.2007, 13:41
Davon mal abgesehen, daß das nicht aktuell ist, die Kirche war schon immer gegen Abtreibungen, hättest du genauso das schreiben können:

Die obige Karikatur finde ich zum Beispiel richtig Scheiße. Ohne die geschriebene Inschrift (abgetrieben) sagt sie zunächst mal gar nichts aus. Mit der Inschrift wird sie zunächst mal doof, denn schon lange vor Meißners Zeiten gab es gar keine Hexenverbrennungen mehr, außerdem wurden Frauen, die abgetrieben haben nicht als Hexen verbrannt, sondern höchstens diejenigen die die Prozedur vornahmen.

Nicht ganz - Die Carlonia meint hierzu:

"Straff der jhenen so schwangern weibßbildern kinder abtreiben

133. Item so jemandt eynem weibßbild durch bezwang, essen oder drincken, eyn lebendig kindt abtreibt, wer auch mann oder weib vnfruchtbar macht, so solch übel fürsetzlicher vnd boßhafftiger weiß beschicht, soll der mann mit dem schwert, als eyn todtschläger, vnnd die fraw so sie es auch an jr selbst thette, ertrenckt oder sunst zum todt gestrafft werden."

Damit sind auch alle Methoden der Empfaengnisverhuetung gemeint.

Nur ersaeufen laesst sich nicht so schoen auf einem Motivwagen darstellen ...


Es wird ein hoher Religionsvertreter in abwertender Weise dargestellt, es wird unterstellt, er würde Frauen, die abgetrieben haben, am liebsten verbrennen lassen.

Wenn ein hoher Religionsvertreter sich so aus dem Fenster haengt, wie Meissner es tut, dann soll er sich ueber drastische Kritik nicht wundern. Das muss er aushalten koennen oder die Klappe halten - eines von beiden.

Biskra
02.11.2007, 14:11
Wenn ein hoher Religionsvertreter sich so aus dem Fenster haengt, wie Meissner es tut, dann soll er sich ueber drastische Kritik nicht wundern. Das muss er aushalten koennen oder die Klappe halten - eines von beiden.

Darum ging es nicht, ich hab gar nichts gegen die Karikatur, ich wollte nur aufzeigen wie beliebig sich die Kritik an der Mohammedkarikatur auf eben diese als gut hingestellte Karikatur anwenden lässt.

Die ganze Dämlichkeit lässt sich ja gut subsummieren:


Einem Menschen gegenüber darf ich mich durchaus respektlos verhalten[...]Einem toten Heiligen, Propheten oder einem Gott gegenüber sieht die Sache völlig anders aus.

Menschen sind halt laut Konz als Zielscheibe erlaubt, "Heiliges" nicht. Dabei verkennt Herr Konz, daß es gerade auch das "Heilige" ist, das die Zielscheibe der Satire ist und wenn das "Heilige" der "heilige Krieg" ist, dann ist es sogar die Aufgabe der Satire auf diesen Misstand hinzuweisen. Und ja - die Legitimation ist in dem Falle Mohammed und der Koran und genau diese Legitimation wird hier satirisch überspitzt visualisiert.
Ein Religions- und Ideologiefeind, der die "Heiligen" nicht angetastet wissen will. Herrlich.

harlekina
02.11.2007, 14:16
Es gibt gute und schlechte Satire, aber nichtsdestotrotz sollte sie erlaubt sein, egal, ob es nun Nazis, Behinderte, Juden, (Un-)Heilige oder sonst jemanden betrifft.

Rude Boy Rocket
02.11.2007, 14:21
Du sprichst dich für eine Schere im Kopf aus. Diese haben wir in D schon in weiten Bereichen.
Satire ist die Überspitzung von Ironie. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie grobschlächtig und direkt ist, sie benutzt den Säbel und nicht den Degen. Ihr Zweck ist die bewusste Provokation.
Deine Forderung käme der Abschaffung der Satire gleich.

Naja, FranzKonz will ja nichts verbieten oder abschaffen. Nur Scheiße finden dürfen. Und das soll er ja auch.
Aber den Vorwurf der Selektivität muss er sich schon gefallen lassen. Eine überspitzte und grobe Satire gegen Mohammed muss genauso möglich sein wie gegen Meisner.

Auch wahr ist allerdings, dass wir hier im Westen in der Form unser Diskurse einen postmodernen Punkt erreicht haben, der anderen, traditionelleren Kulturen als schlichtweg brutal erscheinen muss.

Also, Muslime in Deutschland müssen sich an diese Schärfe gewöhnen, aber ob es im Zuge eines Integrationsprozesses oder (falls man den gar nicht will) auch im Hinblick auf eine friedensfördernde Nahostpolitik immer klug ist, diese Schärfe zu zeigen, ist zumindest fraglich. Dann gilt aber auch wieder: Wie soll ein dänisches Satireblatt immer einschätzen können, ob irgendein Mad Mullah in Pakistan eine Islam-Karikatur aufgreift, um sich mal ganz heftig zu empören?

FranzKonz
02.11.2007, 15:21
Darum ging es nicht, ich hab gar nichts gegen die Karikatur, ich wollte nur aufzeigen wie beliebig sich die Kritik an der Mohammedkarikatur auf eben diese als gut hingestellte Karikatur anwenden lässt.

Die ganze Dämlichkeit lässt sich ja gut subsummieren:



Menschen sind halt laut Konz als Zielscheibe erlaubt, "Heiliges" nicht. Dabei verkennt Herr Konz, daß es gerade auch das "Heilige" ist, das die Zielscheibe der Satire ist und wenn das "Heilige" der "heilige Krieg" ist, dann ist es sogar die Aufgabe der Satire auf diesen Misstand hinzuweisen. Und ja - die Legitimation ist in dem Falle Mohammed und der Koran und genau diese Legitimation wird hier satirisch überspitzt visualisiert.
Ein Religions- und Ideologiefeind, der die "Heiligen" nicht angetastet wissen will. Herrlich.

Oft weiß ich nicht, ob Du um der Erkenntnis willen diskutierst, oder um einfach nur einen Strauß zu gewinnen.

Ich tippe auf Letzteres, denn auf den wesentlichen Kern der Sache gehst Du nicht ein:


Wieso soll die Mehrheit der Muslime darüber lachen können müssen?
Nichts ist tödlicher für eine Religion, als das Gelächter der Gläubigen

FranzKonz
02.11.2007, 15:24
Du sprichst dich für eine Schere im Kopf aus. Diese haben wir in D schon in weiten Bereichen.
Satire ist die Überspitzung von Ironie. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie grobschlächtig und direkt ist, sie benutzt den Säbel und nicht den Degen. Ihr Zweck ist die bewusste Provokation.
Deine Forderung käme der Abschaffung der Satire gleich.

Gute Satire zeichnet sich dadurch aus, daß sie weder Säbel, noch Degen benutzt, sondern eine Nadel.

Misteredd
02.11.2007, 15:25
Finde ich auch Scheiße. So etwas finde ich gut:

http://www.wdr.de/themen/freizeit/brauchtum/karneval_2006/session/_themen/tilly/_img/tilly2_privat_400q.jpg

Da wird ein aktiver Kleriker angegriffen, der immer wieder mit recht drastischen Äußerungen an die Öffentlichkeit geht. Das Thema ist zwar nur mit Text eindeutig, aber aktuell und treffsicher skizziert.

Denk was Du willst, Du darfst das!

EinDachs
02.11.2007, 16:31
Satire darf so ziemlich fast alles, diese Satire ist vollkommen unproblematisch und die Titanic war früher aber schon mal besser.

Vollkommene Zustimmung.

FranzKonz
02.11.2007, 16:34
Denk was Du willst, Du darfst das!

Danke Euer Ehren, allzu gütig. ;)

Das Ende
02.11.2007, 16:45
Satire sollte alles dürfen, und Titanic ist großartig.

Richtig. Ich sage nur "Knallt die Bestie ab" oder er Klassiker:

Titanic VS Bildzeitungsleser!

WALDSCHRAT
02.11.2007, 18:53
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.



Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.

Gesetzlich geregelt sollte nach meiner Auffassung die Grenze einer Satire nicht sein. Bei uns mischt eh' der Staat schon zuviel mit.

Die Frage des Anstandes und des guten Geschmacks sollten einem eher moralisch Einhalt gebieten.

Gleiches gilt für das, was im Namen der Ironie, des Sarkasmus und des Zynismus als Beitrag verfaßt oder als Meinung geäußert wird...

Gruß

Henning

Quo vadis
02.11.2007, 19:08
Dumme Aktion der "Titanic".Wenn die Kampagne irgendeinen Sinn gehabt haben sollte, dann hätte man das Bild von Garry und Kate auf den Abflußreiniger drucken sollen und nicht das ihrer vermißten Tochter.
Zudem hätte sich Titanic lieber satirisch um die Schl***e Charlotte kümmern sollen.........hamse aber nicht.

Quo vadis
02.11.2007, 19:24
Ich find das ist ziemlich treffende Satire.
Der Fall Madeleine, bei allem geheuchelten Mitgefühl für die kleine, ist ja mittlerweile nur noch mediale Inszenierung wie jede andere auch. Ein Feuerwerk, dass der Auflage von BILD und Konsorten einen Bärendienst leistet.


Ähm, na und? Was kann die durch die Satire gezogene Person Maddie dafür? Entweder tot oder entführt macht ja nun erstmal Titanic Auflage damit.:rolleyes:
Aber ist kein schlechter Strang hier---Möchtegernintellektuelle wie Du, Biskra oder klartext erweisen sich wie so oft als emotionale Krüppel wenn´s nicht gerade um eigene Belange geht.:rolleyes:

EinDachs
03.11.2007, 14:32
Ähm, na und? Was kann die durch die Satire gezogene Person Maddie dafür? Entweder tot oder entführt macht ja nun erstmal Titanic Auflage damit.:rolleyes:
Aber ist kein schlechter Strang hier---Möchtegernintellektuelle wie Du, Biskra oder klartext erweisen sich wie so oft als emotionale Krüppel wenn´s nicht gerade um eigene Belange geht.:rolleyes:

Du hast auch nicht ganz verstanden um was es geht, wenn du ernsthaft meinst, die Satire richtet sich gegen Maddie.
Mal ernsthaft, als ob es den Medien die die Geschichte mit Herzschmerztränen und bigottem, geheuchelten Mitleid verkaufen wirklich um der ihr Wohlergehen geht.
Ja, die Titanic macht Auflage mit dem Leid eines Mädchens UND sagt das ganz deutlich dazu. Das ist das einzige, was es von einem BILD-Bericht unterscheidet.
Diese Titanicsatire ist so geschmacklos ist, weil sie so toll die Realität trifft.

Gerade du bist ja auch so ein Riesenheuchler. Maddie tut dir jetzt plötzlich leid, wenn sie ein Moslem wär, wär sie dir doch scheißegal, wenn du nicht gar begeistert wärst, dass es einen Südländer erwischt hat.

cego
04.11.2007, 19:00
....
Zudem hätte sich Titanic lieber satirisch um die Schl***e Charlotte kümmern sollen.........hamse aber nicht.
Klasse Idee ! Sollte aber bei der Unberechenbarkeit des türkischen Gerichts besser erst in Angriff genommen werden, wenn Marco frei ist.

Dune_Lord
12.11.2007, 12:24
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.



Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.

Satire darf alles und muß alles dürfen. So etwas nennt man Meinungs- und Pressefreiheit. Die sogenannte "political correctness" ist der größte Fehler, den eine freie Gesellschaft begehen kann. Ich warte nur noch auf den Tag, an dem im Restaurant auf der Karte das Zigeunerschnitzel "Sinti- und Roma-Schnitzel heißt. (Oh, hab ich ja vergessen, daß heißt ja schon "Paprikaschnitzel". Da muß ich mir ein neues Beispiel suchen. Wie wäre es mit "kleiner-Erwachserer-Teller" statt Kinderteller? Ist zumindest genau schwachsinnig).
Egal, wie grenzwertig ein Beitrag sein mag, es muß erlaubt sein. Ich bin sowieso der Ansicht, daß man Meinungen und Ansichten nicht unter Strafe stellen darf. Geschieht dies, ist der erste Schritt auf dem Weg in eine Diktatur schon getan. Und von Diktaturen habe ich als "gelernter DDR-Bürger" für mein Leben genug.

Tosca
12.11.2007, 14:24
Ganz am Anfang dieser unglaublichen Medienkampagne wurde in einer Zeitung die Frage gestellt, ob ein derartiges Öffentlichkeitsinteresse auch dann bestehen würde, wenn die McCann`s nicht gutsituierte Ärzte und die Tochter nicht so hübsch wäre???

Der ganze tragische Fall ist durch dieses unglaubliche Aufbauschen bereits zur Satire geworden, da macht die Titanic den Kohl auch nicht mehr fett.
Ratze

So betucht können die Leute nicht sein, da ist wohl mehr Schein als Sein. Oder warum wurden Hypothekenzinsen aus dem Spenden bezahlt? Und warum überhaupt musste da ein Spendenaufruf gemacht werden? Die beiden lenken nach meiner Auffassung nur von ihrer eigenen Tat ab.

Tosca
12.11.2007, 14:33
Satire sollte alles dürfen, und Titanic ist großartig.

ganz meine Meinung. Sobald es darum geht, von wegen: "Darf denn Satire alles" beschneidet man schon die Pressefreiheit, das kann es ja wohl nicht sein.

Krabat
12.11.2007, 15:00
Ähm, na und? Was kann die durch die Satire gezogene Person Maddie dafür? Entweder tot oder entführt macht ja nun erstmal Titanic Auflage damit.:rolleyes:
Aber ist kein schlechter Strang hier---Möchtegernintellektuelle wie Du, Biskra oder klartext erweisen sich wie so oft als emotionale Krüppel wenn´s nicht gerade um eigene Belange geht.:rolleyes:

Satirefreiheit ist oft nur die Freiheit andere im Rahmen der Pressefreiheit zu beleidigen. Wenn man die Macher dieses geschmacklosen Quatsches im Gegenzug persönlich angehen würde, zum Beispiel die Mütter als Huren und Dreckfotzen beleidigt, ist auch Schluß mit Freiheit. Scheiß-Doppelmoral.

Krabat
12.11.2007, 15:03
ganz meine Meinung. Sobald es darum geht, von wegen: "Darf denn Satire alles" beschneidet man schon die Pressefreiheit, das kann es ja wohl nicht sein.

Freiheit ist doch immer beschnitten. Das ist eine Grundlage des Rechtsstaates. Niemand ist frei zu tun was er will. Zum Glück, sonst würde Anarchie herrschen.

SteveFrontera
14.11.2007, 11:53
Auch wenn es sonnenklar ist, dass damit der Angehörigen der Opfer verletzt werden?

Die Eltern McCann sind empört über einen Beitrag in der Titanic (http://www.focus.de/panorama/welt/satire_aid_137754.html), in der das Foto ihrer seit einem halben Jahr verschwundenen Tochter auf verschiedenen Lebensmittelpackungen abgebildet ist.



Stellt sich mir die Frage, inwieweit die geleisteten Hypothekenzahlungen (http://www.focus.de/panorama/welt/fall-madeleine_aid_137494.html)aus dem Fond für Maddie für diese Satire verantwortlich sind.

Satire darf viel, aber nicht alles. Die Würde des Menschen sollte erhalten bleiben.

EinDachs
14.11.2007, 13:26
Satire darf viel, aber nicht alles. Die Würde des Menschen sollte erhalten bleiben.

Das ist ein Problem.
Satire macht sich über Menschen und gesellschaftliche Zusände lustig.
Insofern wird fast zwangsläufig irgendwessen Würde zumindest angekratzt.
Wär das nicht der Fall, wärs eine langweilige Satire.

twoxego
14.11.2007, 14:04
satiere darf alles.
ob sie es aber muss, ist eine frage des persönlichen geschmack's.

Walter Hofer
14.11.2007, 15:15
Das ist ein Problem.
Satire macht sich über Menschen und gesellschaftliche Zusände lustig.


Ausnahme:
mach dich bloß nicht satirisch über Mods lustig; dann ist Schluß mit lustig

Neorocker
14.11.2007, 15:26
Würde da auch alles gehen, macht sich Satire über Marco W lustig und über seinen vorzeitigen Erguß?

Ich denke, wenn das hier wer austesten würde, da wäre aber die Hölle der Betroffenheitsfetischisten los.

EinDachs
14.11.2007, 15:43
Ausnahme:
mach dich bloß nicht satirisch über Mods lustig; dann ist Schluß mit lustig

Naja, entsprechende Threads werden recht rasch gelöscht und User die sich in dieser Disziplin recht hervortun ebenfalls.
Aber da das sozusagen deren Party ist muss man sich wohl oder übel auch ein wenig nach deren Spielregeln halten.