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Vollständige Version anzeigen : Stahlindustrie jammert wegen Kapitalismus



Lichtblau
30.10.2007, 12:37
EU-Kommission soll Billigstahl-Importe stoppen
EU-Stahlindustrie klagt gegen China-Dumping

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/stahlproduktion6_v-mittel4x3.jpg

Stahlproduktion in einem großen Stahlwerk. Großansicht des Bildes
Europäische Stahlhersteller wie ThyssenKrupp und Salzgitter gehen bei der EU auf Konfrontationskurs gegen die chinesische Konkurrenz. Der europäische Stahlverband Eurofer reichte bei den Wettbewerbshütern in Brüssel Klagen gegen Billigimporte aus China, Südkorea und Taiwan ein.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stahlindustrie12.html

Uns wird permanent erklärt wir müssten uns der kapitalistischen Globalisierung stellen, dabei jammern dieselben wenn sie mal vom kapitalistischen Prinzip der Konkurrenz betroffen sind!

Sie fordern ständig weniger Staat, jetzt soll sich aber der Staat einmischen.

Eine perfide Moral!

Der kritische Denker
30.10.2007, 12:39
Manchmal sind Schutzzölle halt notwendig.

borisbaran
30.10.2007, 13:50
hm, nach dem staat schreien sonst immer nur die linken...:no_no:

KOWARE
30.10.2007, 13:52
Manchmal sind Schutzzölle halt notwendig.

Wozu? Um tote Industrien am Leben zu erhalten? Nach der Logik wuerden wir heute noch T-Shirts produzieren, die dann in der billigsten Version 10 Euro kosten wuerden.

Wenn der Stahl in China billiger eingekauft werden kann (+ Transport) als ihn Thyssen und Konsorten produzieren machen die irgendwas falsch.

Erst nach Marktoeffnung und WTO schreien und dann, wenns soweit ist anfangen Angst zu kriegen geht halt nicht. Wobei wir sicher eher auf der Gewinnerseits stehen. Frag mal die Textiler in Italien;)

politisch Verfolgter
30.10.2007, 16:21
Die Arbeitsgesetzgebung entsorgen, stattdessen investiv nutzen und diversif vernetzen.
Und aus ists mit den sozialstaats-marxistischen Feudalismusproblemen.
Wo ist die aktive Wertschöpfungspolitik?

Dalayah
31.10.2007, 01:15
Uns wird permanent erklärt wir müssten uns der kapitalistischen Globalisierung stellen, dabei jammern dieselben wenn sie mal vom kapitalistischen Prinzip der Konkurrenz betroffen sind!

Eine perfide Moral!

Das ist nun wirklich nichts Neues, dass Unternehmen wenig Interesse an Konkurrenz haben, und zwar das gesamte Unternehmen, von der Geschäftsleitung, bis zum einfachen Arbeiter. Unternehmen wollen "Kapital", nicht "Kapitalismus", Genosse Tschuikow.

Skorpion968
31.10.2007, 01:33
Das ist nun wirklich nichts Neues, dass Unternehmen wenig Interesse an Konkurrenz haben, und zwar das gesamte Unternehmen, von der Geschäftsleitung, bis zum einfachen Arbeiter. Unternehmen wollen "Kapital", nicht "Kapitalismus", Genosse Tschuikow.

Um den einfachen Arbeiter geht es aber hier nicht. Der hat die Klagen nicht eingereicht.

Es geht hier um die Heuchelei - und da hat Genosse Tschuikow ganz recht- , in der einerseits von Unternehmensführungen die Globalisierung als das große Paradeschild hochgehalten wird. Und andererseits, sobald die globale Konkurrenz unangenehm wird, wird dann wieder nach der Regulierung gerufen.

Es ist doch völlig pillepalle, ob Unternehmen nun Konkurrenz wollen oder nicht. Ob sie Kapital oder Kapitalismus wollen.
Das Entscheidende ist, das ganze blabla mal zu hinterfragen, die Partikularinteressen dahinter zu sehen und sich mal über wirklich sinnvolle Veränderungen klar zu werden.

Don
31.10.2007, 01:41
Es geht hier unter Anderem zuvörderst um die unverholene Subventionspolitik Chinas, die die Marktpreise ruiniert. Ohne die könnten die Chinesen Produkte aus diesem Bereich ebenfalls nicht zu Dumpingpreisen in den Markt drücken.

Die Hetze ist unangebracht und sollte sich, wenn, gegen die Kommunistenqlique in Peking richten.

Dalayah
31.10.2007, 01:58
Es ist doch völlig pillepalle, ob Unternehmen nun Konkurrenz wollen oder nicht. Ob sie Kapital oder Kapitalismus wollen.

Nein, das ist es eben nicht. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Sozialisten und Liberalen. Ein Politiker, der den Unterschied nicht erkennt, lässt sich vor den Karren der Unternehmen spannen.

KOWARE
31.10.2007, 06:29
Es geht hier unter Anderem zuvörderst um die unverholene Subventionspolitik Chinas, die die Marktpreise ruiniert. Ohne die könnten die Chinesen Produkte aus diesem Bereich ebenfalls nicht zu Dumpingpreisen in den Markt drücken.

Die Hetze ist unangebracht und sollte sich, wenn, gegen die Kommunistenqlique in Peking richten.

hetze sollte sich am besten gegen niemanden richten, aber egal...

warum sollten die chinesen nicht subventionieren, machen wir doch auch (z.b. bei taback, glaubt es oder nicht:D ).

subventionieren koennen sie, weil sie genuegend geld einnehmen. wofuer sie es ausgeben ist eine reine frage nationaler wirtschaftspolitik. warum sollte man dagenen hetzen, dass die chinesen genug geld einnehmen um eine in der tat schwierige industrie zu subventionieren??

stimmt: ist einfacher als sich selbst mal darueber gedanken zu machen, warum es bei uns nicht klappt.

das schutzzoelle und da weiterhelfen glaub ich zumindest mal nicht:cool:

cajadeahorros
31.10.2007, 07:00
Schon witzig, da bejubelt bspw. ThyssenKrupp eine Verdopplung der Stahlpreise innert kürzester Zeit durch die ominöse "Nachfrage aus China" (die ja auch an den Preissteigerungen für Öl, Milch, Schokolade, Kondomen und Grünkohl verantwortlich sein soll), hier ein Chart von der Homepage:

http://www.thyssenkrupp-steel.com/de/jb0304/images/diagramme/dia_14_1.gif

Und jetzt erzählt uns die gleiche Bude China würde die Preise durch Subventionen drücken?

KOWARE
31.10.2007, 07:19
Schon witzig, da bejubelt bspw. ThyssenKrupp eine Verdopplung der Stahlpreise innert kürzester Zeit durch die ominöse "Nachfrage aus China" (die ja auch an den Preissteigerungen für Öl, Milch, Schokolade, Kondomen und Grünkohl verantwortlich sein soll), hier ein Chart von der Homepage:

http://www.thyssenkrupp-steel.com/de/jb0304/images/diagramme/dia_14_1.gif

Und jetzt erzählt uns die gleiche Bude China würde die Preise durch Subventionen drücken?

mit den stahpreisen steigen auch die preise fuer schrott als rohstoff, ebenso wie fuer erz. es geht also eher um die gewinnmargen und da haben chinesische konzerne durch regierungsunterstuetzung im einkauf eine groessere breite

politisch Verfolgter
31.10.2007, 07:40
Für den Profit der Anbieter sind menschl. Inhaber nicht erforderlich, ja hinderlich.
Alle "Arbeitnehmer"-Gesetze müssen weg, sie sind grundrechtswidrig.
Damit gibts keine verbrecherischen marxistischen Zuweisungen mehr, sondern Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz.

cajadeahorros
31.10.2007, 07:59
mit den stahpreisen steigen auch die preise fuer schrott als rohstoff, ebenso wie fuer erz. es geht also eher um die gewinnmargen und da haben chinesische konzerne durch regierungsunterstuetzung im einkauf eine groessere breite


Die Breite wird an der Spitze dichter.

diesel
31.10.2007, 08:05
Moin

Das China auf der einen Seite Entwicklungshilfe kassiert, und auf der anderen Seite die Geberländer in Nöte bringt ist schon eine Sache, die man sehr kontrovers diskutieren.

Interessanter wird es, wenn man recherchiert, wer den Chinesen das Know-How und die Anlagen verkauft hat.
Wer sich die Mühe macht, und sich über die Geschichte der deutschen Stahlproduktion informiert wird sehen, daß die Jammerer von heute in der Vergangenheit Ihre Dividenden mit der Veräußerung von Technik, und Lizenzen aufgewertet haben.

diesel

KOWARE
31.10.2007, 08:12
Die Breite wird an der Spitze dichter.

wie bitte?

KOWARE
31.10.2007, 08:14
Moin

Das China auf der einen Seite Entwicklungshilfe kassiert, und auf der anderen Seite die Geberländer in Nöte bringt ist schon eine Sache, die man sehr kontrovers diskutieren.

Interessanter wird es, wenn man recherchiert, wer den Chinesen das Know-How und die Anlagen verkauft hat.
Wer sich die Mühe macht, und sich über die Geschichte der deutschen Stahlproduktion informiert wird sehen, daß die Jammerer von heute in der Vergangenheit Ihre Dividenden mit der Veräußerung von Technik, und Lizenzen aufgewertet haben.

diesel

ja. und das ist ja auch in ordnung. sonst verkauft es halt jemand anderer. man muss sich nur seitens der industrie klarmachen, dass man bei begrenzeten absatzmaerkten nicht einerseits maschinen und technik liefern kann und andereseits die maerkte fuer endprodukte weiter beherrscht.

desweiteren: wer sich die geschichte der deutschen stahlindustrie anschaut, wird feststellen, dass die (und nicht nur die) im 19. Jh. ordentlich von den englaendern kopiert hat.

lupus_maximus
31.10.2007, 08:27
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stahlindustrie12.html

Uns wird permanent erklärt wir müssten uns der kapitalistischen Globalisierung stellen, dabei jammern dieselben wenn sie mal vom kapitalistischen Prinzip der Konkurrenz betroffen sind!

Sie fordern ständig weniger Staat, jetzt soll sich aber der Staat einmischen.

Eine perfide Moral!

Stahl ist nicht gleich Stahl, genauso wenig sind Textilien gleich Textilien
Was aus dem Ausland kommt ist größtenteils nur Schrott, jedenfalls keine Qualität. Vorher hielt Kleidung z. B. 10 zwanzig Jahre, von deutschen Herstellern, Importe jetzt noch nicht einmal ein halbes Jahr.
Wenn dann der Deutsche Nachtwächter nicht sieht, das Qualität einfach Geld kostet, kann man ihm auch nicht mehr helfen, vor allen Dingen wenn er qualitätsmäßig Billigware mit teurer Ware über den Preis vergleicht! Einem minderwertigen Stahl sieht man äußerlich nicht an, daß er minderwertig ist!

KOWARE
31.10.2007, 12:28
Stahl ist nicht gleich Stahl, genauso wenig sind Textilien gleich Textilien
Was aus dem Ausland kommt ist größtenteils nur Schrott, jedenfalls keine Qualität. Vorher hielt Kleidung z. B. 10 zwanzig Jahre, von deutschen Herstellern, I

:lol:

ja ja, das waren noch zeiten, als wir alle in unserer 20 Jahre alten Kleidung rumlaufen konnten

btw: hast du mal geschaut, woher dein computer kommt?

Rheinlaender
31.10.2007, 12:36
Manchmal sind Schutzzölle halt notwendig.

Es koennen Schutszoelle in bestimmten seltenen Ausnahme- und Ubergangssituationen sinnvoll sein, aber bestimmt nicht bei einer einer etablierten Industie, wie der europaeischen Stahlerzeugung. Wenn bestimmte Staehle in China billiger hergestellt werden kann, dann soll dort halt hergestellt werden.

Rheinlaender
31.10.2007, 12:43
Stahl ist nicht gleich Stahl, genauso wenig sind Textilien gleich Textilien
Was aus dem Ausland kommt ist größtenteils nur Schrott, jedenfalls keine Qualität. Vorher hielt Kleidung z. B. 10 zwanzig Jahre, von deutschen Herstellern, Importe jetzt noch nicht einmal ein halbes Jahr.

Solche Qualitaet Kleidung kannst Du immer noch kaufen - hier in London z. B. in der Bondstreet, nur kostet dort ein Hemd ab £120 aufwaerts, ein Anzug ist kaum unter £1500 zu bekommen, etc.


Einem minderwertigen Stahl sieht man äußerlich nicht an, daß er minderwertig ist!

Du redest Stuss - Staehle sind international genorm, es gibt seit Ewigkeiten Testverfahren die die Qualitaet von Staehlen sehr genau feststellen kann. Wenn Du wirklich Machinenbauer gelernt haben willst, dann such manl Deine Tabellenbuecher heraus, da wirst das mehr im Detail finden.

gerd_the_nerd
31.10.2007, 13:34
keine Frage, der Kapitalismus in dieser Form des Neoliberalismus gehört abgeschafft.

lupus_maximus
31.10.2007, 16:26
Solche Qualitaet Kleidung kannst Du immer noch kaufen - hier in London z. B. in der Bondstreet, nur kostet dort ein Hemd ab £120 aufwaerts, ein Anzug ist kaum unter £1500 zu bekommen, etc.



Du redest Stuss - Staehle sind international genorm, es gibt seit Ewigkeiten Testverfahren die die Qualitaet von Staehlen sehr genau feststellen kann. Wenn Du wirklich Machinenbauer gelernt haben willst, dann such manl Deine Tabellenbuecher heraus, da wirst das mehr im Detail finden.
Dies weiß ich auch, aber ob sie die Norm auch einhalten, steht auf einem anderen Blatt!
Da traue ich doch mehr der einheimischen Industrie und nicht chinesischer Fabrikation!

Rheinlaender
31.10.2007, 16:52
Dies weiß ich auch, aber ob sie die Norm auch einhalten, steht auf einem anderen Blatt!
Da traue ich doch mehr der einheimischen Industrie und nicht chinesischer Fabrikation!

Schon mal etwas von Materialpruefung gehoert?

Ruepel
31.10.2007, 16:53
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stahlindustrie12.html

Uns wird permanent erklärt wir müssten uns der kapitalistischen Globalisierung stellen, dabei jammern dieselben wenn sie mal vom kapitalistischen Prinzip der Konkurrenz betroffen sind!

Sie fordern ständig weniger Staat, jetzt soll sich aber der Staat einmischen.

Eine perfide Moral!



Ja,ja, die Erfinder des Kapitalfaschismus jammern entgangener Beute nach.
Kann man die Chinesen nicht einfach wegen Antisemitismus anklagen?

lupus_maximus
31.10.2007, 17:00
Schon mal etwas von Materialpruefung gehoert?
Halte mich doch nicht immer für einen Vollidioten, dies mache ich ja bei dir auch nicht, verdammt noch mal!
Gehe ganz einfach davon aus daß ich Maschinenbau- und Elektroniktechniker bin!

Don
31.10.2007, 17:16
Du redest Stuss - Staehle sind international genorm, es gibt seit Ewigkeiten Testverfahren die die Qualitaet von Staehlen sehr genau feststellen kann.

Ein Satz, der in zwei nicht zusammengehörige Dinge zusammenwirft.

Es gibt Testverfahren, richtig.
Es gibt aber keine internationalen Normen die bei Stahl weltweit eingehalten werden. Ich baue grade mit indischem Stahl. Kostet mich den letzten Nerv, das Dreckszeug.

Dazu kommt, daß nicht nur die Zusamensetzung entscheidend ist, sondern z.B. bei Walzstählen auch die Bearbeitung. Und die ist in einigen Ländern unter aller Sau. Da muß man nichtmal nach Asien, das reicht schon ein Blick über die polnische Grenze.

Rheinlaender
31.10.2007, 19:06
Ein Satz, der in zwei nicht zusammengehörige Dinge zusammenwirft.

Es gibt Testverfahren, richtig.
Es gibt aber keine internationalen Normen die bei Stahl weltweit eingehalten werden. Ich baue grade mit indischem Stahl. Kostet mich den letzten Nerv, das Dreckszeug.

Dazu kommt, daß nicht nur die Zusamensetzung entscheidend ist, sondern z.B. bei Walzstählen auch die Bearbeitung. Und die ist in einigen Ländern unter aller Sau. Da muß man nichtmal nach Asien, das reicht schon ein Blick über die polnische Grenze.

Ich bin kein "stahlman", aber es gibt ISO-Standards fuer Staehle und deren Verarbeitung; Damit duerfte die Sache doch klar - und wenn ich mich fies vertue, gibt es auch einen Schwung EN (Nur fuer Europa) hierzu?

Don
01.11.2007, 03:22
Ich bin kein "stahlman", aber es gibt ISO-Standards fuer Staehle und deren Verarbeitung; Damit duerfte die Sache doch klar - und wenn ich mich fies vertue, gibt es auch einen Schwung EN (Nur fuer Europa) hierzu?

Was in den hübschen Tabellen steht und in hinlänglich bekannten Regionen dieser Welt produziert wird sind zwei Paar Stiefel.
Es gibtdie hauptsächlich verwendeten DIN ISO, zunehmend abgelöst durch EN im europäischen Raum, die ANSI und AISI codes im angelsächsisc hen Raum und daneben ein Sammelsurium von nationalen Normen aller möglichen Möchtegernindusgtrieländer. In Indien z.B. gelten die IN (Indian Norms), benutzen tun sie AISI was allerdings nicht zusammenpaßt. Man legt also z.B. nach AISI Festigkeiten aus, bekommt auf dem Papier AISI geliefert was aber physisch IN entspricht, mit der Folge daß ein Maschinenrahmen oder sonstiges Tragwerk zusammenkracht wenn man das nicht vorher weiß und Pi mal Daumen aufdoppelt.

Indien betreibt wenig eigene Erzaufbereitung, die schmelzen praktisch ausschließlich Schrott häufig unbekannter Provenienz zusammen. Und es ist ihnen egal. Wie eigentlich alles, was auch nur entfernt mit Qualität, Zuverlässigkeit und Termintreue zu tun hat.

diesel
01.11.2007, 07:27
............Staehle sind international genorm, es gibt seit Ewigkeiten Testverfahren die die Qualitaet von Staehlen sehr genau feststellen kann. Wenn Du wirklich Machinenbauer gelernt haben willst, dann such manl Deine Tabellenbuecher heraus, da wirst das mehr im Detail finden.

Das lassen wir mal so stehen, und verweisen lediglich darauf, daß nicht das Tabellenbuch, sondern der Stahlschlüssel die Normen enthält.

Anschließend erkennen wir, daß wir es bei den Chinesen nicht min Anfängern zu tun haben, die kopieren nicht seit gestern, und sie kopieren sehr gut.
Mich würde es nicht wundern, wenn Stähle mit Krupp, oder Hoesch Prägung in Umlauf kämen;) , bei KSB haben es die Herrschaften schon fertig gebracht die drei Buchstaben mit in die Gußform für Plagiate zu packen.

China pflegt im Gegensatz zu Indien eine normative Ausrichtung, die sehr an DIN EN angelehnt ist, sogar die Bezeichnungen sind nach dem gleichen Strukturmuster gestaltet.
Rein qualitativ sind diese Materialien erstklassig, ich arbeite mit manchen martensitischen Stählen schon seit ca.5 Jahren, und muß sagen, daß es bedeutend kritischere Materialien in z.B Japan, oder den USA gibt.

Z.B. entspricht der chinesische 7Cr17Mo in etwa einem 1.4116, oder dem amerikanischen 440B. Wobei der 440B das größere Toleranzfeld nach oben/unten hat, und hier die schlechteste Wahl darstellt

Also sollten wir aufhören mit mangelhafter Qualität zu argumentieren, und Leistung anerkennen, statt wie Blinde von Farben zu schreiben.

Indien verhüttet zweifelhafte Materialien, und schmilzt jede Menge Schrott bei.
Zudem wird in der Regel mit veralterter Methodik gearbeitet. Das ist ein ganz anderes Thema. Indien beschäftigt sich mit der Schwerindustrie, China macht sich auf den Weg die Welt aufzurollen.

diesel

Denkpoli
01.11.2007, 11:32
Es koennen Schutszoelle in bestimmten seltenen Ausnahme- und Ubergangssituationen sinnvoll sein, aber bestimmt nicht bei einer einer etablierten Industie, wie der europaeischen Stahlerzeugung. Wenn bestimmte Staehle in China billiger hergestellt werden kann, dann soll dort halt hergestellt werden.

Das Hauptproblem ist, China holt technisch auf, und wird uns in einigen Jahren überholen. Dann wird es alles billiger produzieren als Deutschland. Schutzzölle sind dann die einzige Chance.

Rheinlaender
01.11.2007, 11:41
Das Hauptproblem ist, China holt technisch auf, und wird uns in einigen Jahren überholen. Dann wird es alles billiger produzieren als Deutschland. Schutzzölle sind dann die einzige Chance.

Dann muss man mitlaufen - eine Wirtschaft, die laengerfristig durch Schutzzoelle geschuezt wird hat weniger Anreiz zur Innovation. Es ist ist der konstante Druck des Wettbewerbs, der Wirtschaft nach vorne draengt. Schutzzoelle verringern oder verhindern diesen Wettbewerb.

Es ist auch eine Frage des Verbraucherpreises - warum soll ich als Verbraucher einen hoeheren Preis zahlen als auf dem Weltmarkt? Das ist ein indirekte Steuer, die Unternehmen erhaelt, die sich dem wettbewerb des Weltmarktes durch politischen Druck/Entscheidung entzogen haben.

Rheinlaender
01.11.2007, 11:44
@diesel
@don

Zunaechst vielen Dank fuer die Einfuehrung in die Stahlnormen. Och wusste nur, dass es dort eine Normierung gibt!

@Don
Wenn der indische Stahl so miess ist, warum ihn dann kaufen. Ab einer bestimmten "Qualitaet" kann der Mangel an derselben nicht mehr durch einen niediren Preis aufgewogen werden. Man macht das vielleicht einmal und kauft dann das naechste Mal woanders.

Denkpoli
01.11.2007, 13:13
Dann muss man mitlaufen - eine Wirtschaft, die laengerfristig durch Schutzzoelle geschuezt wird hat weniger Anreiz zur Innovation. Es ist ist der konstante Druck des Wettbewerbs, der Wirtschaft nach vorne draengt. Schutzzoelle verringern oder verhindern diesen Wettbewerb.

Es ist auch eine Frage des Verbraucherpreises - warum soll ich als Verbraucher einen hoeheren Preis zahlen als auf dem Weltmarkt? Das ist ein indirekte Steuer, die Unternehmen erhaelt, die sich dem wettbewerb des Weltmarktes durch politischen Druck/Entscheidung entzogen haben.

Wenn du chinesische Lebensumstände Schutzzöllen vorziehst, ok. Ich glaube aber, dass das die wenigsten wollen.

Rheinlaender
01.11.2007, 13:16
Wenn du chinesische Lebensumstände Schutzzöllen vorziehst, ok. Ich glaube aber, dass das die wenigsten wollen.

Mit Schutzzoellen werden wir in chinesische Lebensumstaende rutschen.

Denkpoli
01.11.2007, 13:26
Mit Schutzzoellen werden wir in chinesische Lebensumstaende rutschen.
Wieso?
Die Lebensumstände in D haben sich nach Gründung der BRD zunächst stetig verbessert. Damals gab es auch keinen nennenswerten Handel mit China.

Rheinlaender
01.11.2007, 13:29
Wieso?
Die Lebensumstände in D haben sich nach Gründung der BRD zunächst stetig verbessert. Damals gab es auch keinen nennenswerten Handel mit China.

Die kannst die wirtschaftliche Situation in den 1950ern (wo in Statistiken noch gerne mit dem Lebenstandard 1938 oder 1927 verglichen wurde) nicht mit der der heutigen BRD oder Europas vergleichen.

Denkpoli
01.11.2007, 14:39
Die kannst die wirtschaftliche Situation in den 1950ern (wo in Statistiken noch gerne mit dem Lebenstandard 1938 oder 1927 verglichen wurde) nicht mit der der heutigen BRD oder Europas vergleichen.

Sicher ist die wirtschaftliche Situation heute anders als 1950. Das beantwortet aber nicht die Frage, warum duch Einführung von Schutzzöllen der Lebensstandard auf chinesisches Niveau sinken soll.

Don
01.11.2007, 15:03
Indien verhüttet zweifelhafte Materialien, und schmilzt jede Menge Schrott bei.
Zudem wird in der Regel mit veralterter Methodik gearbeitet. Das ist ein ganz anderes Thema. Indien beschäftigt sich mit der Schwerindustrie, China macht sich auf den Weg die Welt aufzurollen.

diesel

Das erzähl mal Mittal. :))
Ist aber völlig richtig. Jetzt wollen sie anfangen Schiffe zu bauen, hab neulich im Flieger einen Hamburger Sicherheitsausstatter für Werften getroffen.
Arme Lloyds....

Don
01.11.2007, 15:11
@diesel

@Don
Wenn der indische Stahl so miess ist, warum ihn dann kaufen. Ab einer bestimmten "Qualitaet" kann der Mangel an derselben nicht mehr durch einen niediren Preis aufgewogen werden. Man macht das vielleicht einmal und kauft dann das naechste Mal woanders.

Den kaufe nicht ich, sondern das Management meines Auftraggebers. Inder. Die haben die wunderschönen HEA 150 die ich als Maschinengestell für einen Flatrack-Transport aus Irland benutzte im Dreck eingegraben um ihren Schrott drauf zu lagern.
Ein Deppenvolk.

leuchtender Phönix
01.11.2007, 19:58
Sicher ist die wirtschaftliche Situation heute anders als 1950. Das beantwortet aber nicht die Frage, warum duch Einführung von Schutzzöllen der Lebensstandard auf chinesisches Niveau sinken soll.

Das der Lebensstandard auf chinersiches Niveau sinken würde halte ich für total übertrieben. Aber die einführung solcher Schutzzölle hätte schon negative Auswirkungen. Denn dann fangen andere Staaten an auch Schutzzölle einzuführen, was besonders die exportlastigen Wirtschaftszweige treffen würde.

Denkpoli
01.11.2007, 20:11
Das der Lebensstandard auf chinersiches Niveau sinken würde halte ich für total übertrieben. Aber die einführung solcher Schutzzölle hätte schon negative Auswirkungen. Denn dann fangen andere Staaten an auch Schutzzölle einzuführen, was besonders die exportlastigen Wirtschaftszweige treffen würde.

Es wurde an anderer Stelle ( http://www.politikforen.de/showthread.php?p=1730390#post1730390 ) schon einiges über den deusch - chinesischen Handel geschrieben, unter anderem:


Deutsch - Chinesicher Handel in Mrd. €
2000: -9,1
2001: -7,8
2002: -6,8
2003: -7,4
2004: -11,5
2005: -18,6
2006: -21,2
2007: -22,4


Würde sowohl Deutschland also auch China die Zölle anheben, würde der Gesamthandel abnehmen, und damit das deutsche Defizit.

Rheinlaender
01.11.2007, 21:28
Sicher ist die wirtschaftliche Situation heute anders als 1950. Das beantwortet aber nicht die Frage, warum duch Einführung von Schutzzöllen der Lebensstandard auf chinesisches Niveau sinken soll.

Weil Industrien erhalten wuerden, die nicht mehr wettberwerbsfaehig waeren, zumindest wuerde der Rationalisierungsdruck geringer werden. Die Produktivitaet wuerde langfristig sinken. Konsumentenpreise wuerden steigen - in anderen worten: Weniger Gueter pro Kopf.

Friehandel ist die einzige Methode eine erfolgreiche Volkswirtschaft zu betreiben - und das ist etwas, was sich seit den Tagen dieses Herren nicht geaendert hat:

http://plus.maths.org/issue14/features/smith/smith2.gif

Denkpoli
01.11.2007, 22:26
Weil Industrien erhalten wuerden, die nicht mehr wettberwerbsfaehig waeren
Und das, obwohl sie vorher wettbewerbsfähig waren.

, zumindest wuerde der Rationalisierungsdruck geringer werden. Die Produktivitaet wuerde langfristig sinken.
Und hier widerlegst du dich freundlicher Weise selbst. Der Wettbewerbsdruck würde geringer werden, aber nicht aufhören zu existieren. Die Produktivität würde also langsamer steigen, aber nicht sinken.

Konsumentenpreise wuerden steigen - in anderen worten: Weniger Gueter pro Kopf.
Genau genommen müsste man sagen: Weniger Güter pro Arbeitseinheit.
Aber dass die Produktivität sinkt habe ich ( bzw. du ) eben widerlegt.

Friehandel ist die einzige Methode eine erfolgreiche Volkswirtschaft zu betreiben - und das ist etwas, was sich seit den Tagen dieses Herren nicht geaendert hat:
Wer ist denn der Herr?
Und, ( o - t ) was ich dich schon länger Fragen wollte, wer ist eigentlich der hässliche Kerl in deinem Avatar?


xxxxx

Dalayah
02.11.2007, 00:03
Friehandel ist die einzige Methode eine erfolgreiche Volkswirtschaft zu betreiben - und das ist etwas, was sich seit den Tagen dieses Herren nicht geaendert hat:

http://img216.imageshack.us/img216/3206/ricardodu8.jpg
David Ricardo (1772-1823)

Rheinlaender
02.11.2007, 10:00
Und das, obwohl sie vorher wettbewerbsfähig waren.

Wettbewerb misst an den anderen - und die Konkurenz wird nicht schlafen.


Und hier widerlegst du dich freundlicher Weise selbst. Der Wettbewerbsdruck würde geringer werden, aber nicht aufhören zu existieren. Die Produktivität würde also langsamer steigen, aber nicht sinken.

zunaechst - eine nationale Produktion ist heute nicht mehr gross genug um einen wirklichen Wettbewerb zu erzeugen - z. B. wieviel Produzenten fuer Micro-Processoren gibt es weltweit? Wieviele fuer Server?


Genau genommen müsste man sagen: Weniger Güter pro Arbeitseinheit.
Aber dass die Produktivität sinkt habe ich ( bzw. du ) eben widerlegt.

Wenn der Kapitalist Geld machen kann, ohne zu investieren und seine betriebe auf den neusten Stand zu halten, dann er wird genau das tun. Industrien veralten.


Und, ( o - t ) was ich dich schon länger Fragen wollte, wer ist eigentlich der hässliche Kerl in deinem Avatar?

Dieser "Herr" ist Henry Tudor, Earl of Richmond, seit 1485 Henry VII - der erste Tudor auf dem engl. Thron. Er beendnete u.a. den Buergerkrieg, regelte Justiz und Verwaltung neu, stailisierte die Waehrung, etc. Seine Taetigkeit kann als die wirkliche Begruendung des engl. Staates gelten. Er tritt gegenueber seinem Sohn, Henry VIII und seiner Enkelin, Elizabeth I, immer in den Hintergrund, wenn man sich aber mit ihm etwas naeher befasst, wird klar, dass dieser Monarch fuer die heutige Struktur des britschen Staates entscheidend war.


http://www.learnhistory.org.uk/cpp/TUDOR.gif

Justas
02.11.2007, 10:42
Dieser "Herr" ist Henry Tudor, Earl of RichmondIn einen anderen Henry (Wriothesley), den 3. Earl of Southampton war Willy Shakespear hoffnungslos verknallt.

Deiner auch schwüüüül? :))

Rheinlaender
02.11.2007, 10:45
In einen anderen Henry (Wriothesley), den 3. Earl of Southampton war Willy Shakespear hoffnungslos verknallt.

Deiner auch schwüüüül? :))

Unwahrscheinlich - er hatte vor seiner Ehe mit Elizabeth of York mindestens zwei uneheliche Kinder (fuer die er ueberigens gut sorgte - eine Jahresrente von £100, damals sehr viel Geld, und jeweils ein Landgut).

FranzKonz
02.11.2007, 10:58
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stahlindustrie12.html

Uns wird permanent erklärt wir müssten uns der kapitalistischen Globalisierung stellen, dabei jammern dieselben wenn sie mal vom kapitalistischen Prinzip der Konkurrenz betroffen sind!

Sie fordern ständig weniger Staat, jetzt soll sich aber der Staat einmischen.

Eine perfide Moral!

Wenn sich der Staat nicht eingemischt hätte, könnten deutsche Unternehmen viel billiger produzieren. Der Staat hat's verbockt, also soll er's wieder richten. Scheint mir gerecht. :smoke:

Dalayah
02.11.2007, 11:09
Wenn sich der Staat nicht eingemischt hätte, könnten deutsche Unternehmen viel billiger produzieren. Der Staat hat's verbockt, also soll er's wieder richten. Scheint mir gerecht. :smoke:

Könntest Du mal die Kollegen aus Deiner Fraktion aus den Betten schütteln, die ständig vor "Kartellen" warnen ? Ein durch Schutzzölle abgeriegelter Markt ist doch die Gelegenheit für Preisabsprachen. ;)

Rheinlaender
02.11.2007, 11:11
Wenn sich der Staat nicht eingemischt hätte, könnten deutsche Unternehmen viel billiger produzieren. Der Staat hat's verbockt, also soll er's wieder richten. Scheint mir gerecht. :smoke:

In Fragen von Kohle und Stahl hat der dt. Staat nur noch indirekt das Sagen seit der Montan-Union 1951, dieser Vertrag ist zwar mittlerweile ausgelaufen, seine Bestimmungen wurden jedoch in die EU/EG-Vertraege inkooperiert.

klartext
02.11.2007, 11:24
Wenn sich der Staat nicht eingemischt hätte, könnten deutsche Unternehmen viel billiger produzieren. Der Staat hat's verbockt, also soll er's wieder richten. Scheint mir gerecht. :smoke:

Wenn mit billigsten Tagelöhnern und ohne Rückischt auf Umwelt und Menschenleben wie in China produziert wird, hat das wenig mit Wettberwerb zu tun sondern ist schlicht dumping.
Wer derartige Wettbewerbsverzerrungen zulässt, darf sich nicht wundern, wenn Unternehmer ihre Betriebe gleich dorthin verlagern, aus Wettbewerbsgründen.
Nichts gegen Wettbewerb, aber es sollte unter den Wettbewerbern unter ähnlichen Bedingungen stattfinden. Nur dann hat der Bessere tatsächlich eine Chance.

roxelena
02.11.2007, 11:58
Wenn mit billigsten Tagelöhnern und ohne Rückischt auf Umwelt und Menschenleben wie in China produziert wird, hat das wenig mit Wettberwerb zu tun sondern ist schlicht dumping.
Wer derartige Wettbewerbsverzerrungen zulässt, darf sich nicht wundern, wenn Unternehmer ihre Betriebe gleich dorthin verlagern, aus Wettbewerbsgründen.
Nichts gegen Wettbewerb, aber es sollte unter den Wettbewerbern unter ähnlichen Bedingungen stattfinden. Nur dann hat der Bessere tatsächlich eine Chance.

Es ist doch schon lange Trend, dass die deutschen Unternehmer sich Richtung Osten orientieren
Erst waren polnische und tschechische ideale Arbeitnehmer der grosse hit , danach Rumänen und Bulgaren jetzt sind Ukrainer und Weisrussen als Erntehelfer im Gespräch.
Warum mokieren sich hiesige Meinungsmacher der Unternehmer bei Presse und TV über sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse in China? Doch wohl nicht aus moralischen Gründen.

FranzKonz
02.11.2007, 12:06
Könntest Du mal die Kollegen aus Deiner Fraktion aus den Betten schütteln, die ständig vor "Kartellen" warnen ? Ein durch Schutzzölle abgeriegelter Markt ist doch die Gelegenheit für Preisabsprachen. ;)

Das mache ich ständig. Mein Sendungsbewußtsein ist ungeheuer und deshalb unterrichte ich die Mitglieder meiner Fraktion kontinuierlich über die Vorteile neoliberaler Wirtschaftspolitik.

In Bezug auf die Gefahr für unsere Wirtschaft durch chinesische Billigimporte weise ich ständig auf die Notwendigkeit von Arbeitsschutz in China hin. Wenn nur Europa und die USA geeignete Sanktionen in Kraft setzten, um damit vernünftige Arbeitsschutzmaßnahmen in China zu forcieren, hätten alle etwas davon:

Die chinesischen Arbeiter, weil sie ein besseres Leben haben.

Die europäischen und amerikanischen Arbeiter, weil ihre Arbeitsplätze sicherer werden.

Die chinesischen Hersteller, weil ihr Ansehen in der Welt steigt.

Die europäischen und amerikanischen Hersteller, weil ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert wird.

roxelena
02.11.2007, 12:18
Das mache ich ständig. Mein Sendungsbewußtsein ist ungeheuer und deshalb unterrichte ich die Mitglieder meiner Fraktion kontinuierlich über die Vorteile neoliberaler Wirtschaftspolitik.

In Bezug auf die Gefahr für unsere Wirtschaft durch chinesische Billigimporte weise ich ständig auf die Notwendigkeit von Arbeitsschutz in China hin. Wenn nur Europa und die USA geeignete Sanktionen in Kraft setzten, um damit vernünftige Arbeitsschutzmaßnahmen in China zu forcieren, hätten alle etwas davon:

Die chinesischen Arbeiter, weil sie ein besseres Leben haben.

Die europäischen und amerikanischen Arbeiter, weil ihre Arbeitsplätze sicherer werden.

Die chinesischen Hersteller, weil ihr Ansehen in der Welt steigt.

Die europäischen und amerikanischen Hersteller, weil ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert wird.

Der Arbeitsschutz spielte in der Frühzeit der industriellen Fertigung in Europa auch keine Rolle und wurde nur als kostenintensive Behinderung der Produktion angesehen.
Die Arbeiter organisierten sich gegen den Widerstand der Unternehmer in Gewerkschaften und eines der zentralen Themen in der Gewerkschaftsbewegung war und ist der Arbeitsschutz. Ohne gewerkschaftliche Arbeit wären wir immer noch auf dem Stand des Arbeitsschutzes in China.
Wie wollen die chinesischen Arbeiter für den Arbeitsschutz kämpfen. Siehaben null Chance ohne starke Gewerkschaften.
Willst an die Moral der Unternehmer in China appellieren? Die haben Null Moral genauso wie ihre Kollegen in Deutschland

FranzKonz
02.11.2007, 12:24
Der Arbeitsschutz spielte in der Frühzeit der industriellen Fertigung in Europa auch keine Rolle und wurde nur als kostenintensive Behinderung der Produktion angesehen.
Die Arbeiter organisierten sich gegen den Widerstand der Unternehmer in Gewerkschaften und eines der zentralen Themen in der Gewerkschaftsbewegung war und ist der Arbeitsschutz. Ohne gewerkschaftliche Arbeit wären wir immer noch auf dem Stand des Arbeitsschutzes in China.
Wie wollen die chinesischen Arbeiter für den Arbeitsschutz kämpfen. Siehaben null Chance ohne starke Gewerkschaften.
Willst an die Moral der Unternehmer in China appellieren? Die haben Null Moral genauso wie ihre Kollegen in Deutschland

Schmeiß Deine Klassenkampfparolen in den Müll und lerne lesen:

...
In Bezug auf die Gefahr für unsere Wirtschaft durch chinesische Billigimporte weise ich ständig auf die Notwendigkeit von Arbeitsschutz in China hin. Wenn nur Europa und die USA geeignete Sanktionen in Kraft setzten, um damit vernünftige Arbeitsschutzmaßnahmen in China zu forcieren, hätten alle etwas davon:
...

klartext
02.11.2007, 12:28
Es ist doch schon lange Trend, dass die deutschen Unternehmer sich Richtung Osten orientieren
Erst waren polnische und tschechische ideale Arbeitnehmer der grosse hit , danach Rumänen und Bulgaren jetzt sind Ukrainer und Weisrussen als Erntehelfer im Gespräch.
Warum mokieren sich hiesige Meinungsmacher der Unternehmer bei Presse und TV über sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse in China? Doch wohl nicht aus moralischen Gründen.

Es geht hier nicht um einige tausend Erntehelfer für Saisonsarbeit sondern um einen wesentlichen Kernbereich der deutschen Industrie. Leute wie du jammern als Erste, wenn Arbeitsplätze abgebaut werden.
Ich habe vor einer Woche eine Sendung aus China erhalten. Der Stückpreis eines Artikels lag bei 1,40 EUR und liegt bei einem deutschen Produzenten bei 12 EUR.
Ihr Linken seid schon sehr verworren in eurer Logik. Ihr fordert immer höhere Löhne und Sozialstandards in Deutschland und das zu chinesischen Preisen.
Dieses Kunststück musst du mir einmal vormachen, ganz praktisch.

Odin
02.11.2007, 12:33
Wozu? Um tote Industrien am Leben zu erhalten? Nach der Logik wuerden wir heute noch T-Shirts produzieren, die dann in der billigsten Version 10 Euro kosten wuerden.

Wenn der Stahl in China billiger eingekauft werden kann (+ Transport) als ihn Thyssen und Konsorten produzieren machen die irgendwas falsch.

Erst nach Marktoeffnung und WTO schreien und dann, wenns soweit ist anfangen Angst zu kriegen geht halt nicht. Wobei wir sicher eher auf der Gewinnerseits stehen. Frag mal die Textiler in Italien;)

Natürlich.


Es ist ein bodenlose Dummheit, jede Autarkie zu verspielen.


So blöd können wirklich nur die sein, die auf dem Schulhof immer auf die Fresse bekommen haben. Selbständigkeit ist kein Teil ihres Charakters.

Ohne Stahl wird der nächste Krieg bestimmt sehr unterhaltsam.

Dalayah
02.11.2007, 12:40
Ohne Stahl wird der nächste Krieg bestimmt sehr unterhaltsam.

Auf Grund gegenseitiger Abhängigkeiten findet er vielleicht gar nicht statt. Das wäre doch auch mal schön.

roxelena
02.11.2007, 12:41
Schmeiß Deine Klassenkampfparolen in den Müll und lerne lesen:

Schmeiss du erst mal deine Unlogik auf den Müll bevor postest.

Arbeitsschutzmassnahmen sind nur vor Ort erkenn-und durchführbar.
Was will die EU oder sonstwer aus dem Ausland irgendwas gegen den X-Wurstl Betrieb in irgendwo-in-China tun?
das müssen die Beschäftigten vor Ort selbst in die Hand nehmenund das geht nunmal nur über gewerkschaftliche Arbeit.
Echte gewerkschaften, nicht firmeneigene Gewerkschaften wie sie jetzt in Deutschland Mode werden

FranzKonz
02.11.2007, 12:56
Auf Grund gegenseitiger Abhängigkeiten findet er vielleicht gar nicht statt. Das wäre doch auch mal schön.

:top: Kapitalisten aller Länder, vereinigt Euch. :)) :)) :))

FranzKonz
02.11.2007, 12:59
Arbeitsschutzmassnahmen sind nur vor Ort erkenn-und durchführbar.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Himmelbett. :whis:

mabac
02.11.2007, 14:20
Schmeiss du erst mal deine Unlogik auf den Müll bevor postest.

Arbeitsschutzmassnahmen sind nur vor Ort erkenn-und durchführbar.
Was will die EU oder sonstwer aus dem Ausland irgendwas gegen den X-Wurstl Betrieb in irgendwo-in-China tun?
das müssen die Beschäftigten vor Ort selbst in die Hand nehmenund das geht nunmal nur über gewerkschaftliche Arbeit.
Echte gewerkschaften, nicht firmeneigene Gewerkschaften wie sie jetzt in Deutschland Mode werden

Wozu brauche die Chinesen echte Gewerkschaften?
Die haben doch eine regierende kommunistische Partei mit ca. 70 Millionen Mitgliedern. Das ist doch viel besser! :D

Urmel aus dem Ei
02.11.2007, 14:38
Es koennen Schutszoelle in bestimmten seltenen Ausnahme- und Ubergangssituationen sinnvoll sein, aber bestimmt nicht bei einer einer etablierten Industie, wie der europaeischen Stahlerzeugung. Wenn bestimmte Staehle in China billiger hergestellt werden kann, dann soll dort halt hergestellt werden.

Dieses Gesülze kann ich nicht mehr hören. Leider malen unsere Schafsköpfe von Politikern auch folgende Vision bzgl. Idustrien und Perspektiven in Deutschland:

Deutschland darf seine etablierten Idustrien ruhig vor die Hunde gehen lassen, weil "wir müssen in High-Tech" investieren. Es ist traurig, aber wahr, es übersteigt den Horizont europäischer Politiker, daß ohne Stahl-, Automobil-, und Elektroindustrie die meisten Unternehmen dicht machen können, die das hervorbringen, was unsere Lohnschwätzer als "Innovation" bezeichnen.

Die Asiaten, die ihre Wirtschaftsaufschwünge massiv staatlich subventionieren, müssen sich angesichts solcher Töne von liberalen Europäern ja kaputtlachen. Die Amerikaner, die die Konkurrenz zu Asien schon lange gewohnt sind, haben sich wenigstens als lernfähig erwiesen und schützen z.B. ihre Stahlindustrie.

Jegliches machtpolitisches Denken, das noch nichtmal in die Nähe der Unmoral kommt, scheint ja wittlerweile hier verpönt zu sein. Treten wir unsere Macht freiwillig an China ab (das ist die logische Folge).

leuchtender Phönix
02.11.2007, 20:27
Es wurde an anderer Stelle ( http://www.politikforen.de/showthread.php?p=1730390#post1730390 ) schon einiges über den deusch - chinesischen Handel geschrieben, unter anderem:

Würde sowohl Deutschland also auch China die Zölle anheben, würde der Gesamthandel abnehmen, und damit das deutsche Defizit.

Ich bin nicht voder Version Schutzzölle gegen China , sondern das es Schutzzölle gegen viele Staaten geben wird.

Wenn die Stahlproduzenten mit der Forderung nach Schutzzöllen durchkämen, würde es nicht lange dauern, bis die nächsten, aus schlecht dastehenden Wirtschaftszweigen kommen, die nach Schutzzöllen rufen.

Denkpoli
04.11.2007, 18:14
Wettbewerb misst an den anderen - und die Konkurenz wird nicht schlafen.
Die Konkurrenz funktioniert auch innerhalb eines Staates. Und die Konkurrenz, die du hier predigst, basiert ausschließlich auf den von klartext geschilderten Bedingungen. Wenn wir uns diese ersparen wollen, müssen wir wohl auf deine tolle Konkurrenz verzichten.
Hier der Beitrag:

Wenn mit billigsten Tagelöhnern und ohne Rückischt auf Umwelt und Menschenleben wie in China produziert wird, hat das wenig mit Wettberwerb zu tun sondern ist schlicht dumping.
Wer derartige Wettbewerbsverzerrungen zulässt, darf sich nicht wundern, wenn Unternehmer ihre Betriebe gleich dorthin verlagern, aus Wettbewerbsgründen.
Nichts gegen Wettbewerb, aber es sollte unter den Wettbewerbern unter ähnlichen Bedingungen stattfinden. Nur dann hat der Bessere tatsächlich eine Chance.



zunaechst - eine nationale Produktion ist heute nicht mehr gross genug um einen wirklichen Wettbewerb zu erzeugen - z. B. wieviel Produzenten fuer Micro-Processoren gibt es weltweit? Wieviele fuer Server?

Und wieviele Bahnnetze hat Deutschland?



Wenn der Kapitalist Geld machen kann, ohne zu investieren und seine betriebe auf den neusten Stand zu halten, dann er wird genau das tun. Industrien veralten.

Es gibt eine Unterschied zwischen "auf dem neuesten Stand" und "auf dem gleichen Stand" und "auf dem gleichen Stand" ist nicht "veralten". Du selbst hast übrigens geschieben, dass der Rationalisierungsdruck geringer werden würde. Er würde also bestehen bleiben, wenn auch nicht in dem Ausmaß.







Wenn die Stahlproduzenten mit der Forderung nach Schutzzöllen durchkämen, würde es nicht lange dauern, bis die nächsten, aus schlecht dastehenden Wirtschaftszweigen kommen, die nach Schutzzöllen rufen.
Und? Was wäre das Problem?

klartext
05.11.2007, 01:05
Die Konkurrenz funktioniert auch innerhalb eines Staates. Und die Konkurrenz, die du hier predigst, basiert ausschließlich auf den von klartext geschilderten Bedingungen. Wenn wir uns diese ersparen wollen, müssen wir wohl auf deine tolle Konkurrenz verzichten.
Hier der Beitrag:



Und wieviele Bahnnetze hat Deutschland?


Es gibt eine Unterschied zwischen "auf dem neuesten Stand" und "auf dem gleichen Stand" und "auf dem gleichen Stand" ist nicht "veralten". Du selbst hast übrigens geschieben, dass der Rationalisierungsdruck geringer werden würde. Er würde also bestehen bleiben, wenn auch nicht in dem Ausmaß.






Und? Was wäre das Problem?
Diese dumpingimporte haben in vielen Bereichen zum Verschwinden ganzer Produktionszweige geführt. Darunter leiden vor allem AN in den unteren Lohngruppen. die nicht in der Lage sind, im hightec-bereich zu arbeiten. Konsumgüterproduktion im unteren Bereich findet in D praktisch nicht mehr statt. Dies funktioniert nur solange, wie wir den technischen Vorsprung halten können. Wenn wir aufgeholt werden, ist es aus mit uns.
Auch aus diesem Grund werden die Qualitätsanforderungen an die AN weiter zunehmen und die, die das nicht bringen, immer mehr werden, eine Entwicklung, die seit 20 Jahren anhält.
Man erinnert sich: Als die ersten japanischen Autos in Deutschland ankamen, hat man darüber gelacht. Heute ist Toyoyta Weltmarktführer.
Schutzzölle in manchen Bereichen sind bei extremen Wettbewerbsverzerrungen notwendig, um Zeit zu gewinnen. Wenn erstmal ein Industriezweig verschwuden ist, wird er nie wiederkommen, siehe Fotoindustrie, Unterhaltungselectronic, usw.

Denkpoli
05.11.2007, 01:36
Diese dumpingimporte haben in vielen Bereichen zum Verschwinden ganzer Produktionszweige geführt. Darunter leiden vor allem AN in den unteren Lohngruppen. die nicht in der Lage sind, im hightec-bereich zu arbeiten. Konsumgüterproduktion im unteren Bereich findet in D praktisch nicht mehr statt. Dies funktioniert nur solange, wie wir den technischen Vorsprung halten können. Wenn wir aufgeholt werden, ist es aus mit uns.
Auch aus diesem Grund werden die Qualitätsanforderungen an die AN weiter zunehmen und die, die das nicht bringen, immer mehr werden, eine Entwicklung, die seit 20 Jahren anhält.
Man erinnert sich: Als die ersten japanischen Autos in Deutschland ankamen, hat man darüber gelacht. Heute ist Toyoyta Weltmarktführer.
Schutzzölle in manchen Bereichen sind bei extremen Wettbewerbsverzerrungen notwendig, um Zeit zu gewinnen. Wenn erstmal ein Industriezweig verschwuden ist, wird er nie wiederkommen, siehe Fotoindustrie, Unterhaltungselectronic, usw.
Volle Zustimmung