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Vollständige Version anzeigen : Sakrament oder Rudelbumsen - wie sieht euer Familienbild aus?



Beverly
30.10.2007, 08:49
Seitdem in der Union Frau von der Leyen für Krippenplätze plädierte und Frau Pauli Ehen auf sieben Jahre begrenzen wollte hängt in der einstigen "Familienpartei" der Haussegen schief.
Ist das noch "Familie"?
Oder erst recht und modern und zeitgemäß?

Vom anderem Ende her landet man bei Diskussionen über Homosexualität auch unversehens bei "Familie"? Sind Lebensgemeinschaften von Homosexuellen der Familie gleichwertig oder bedrohen sie sie?

Fragen über Fragen und es wird noch komplizierter :rolleyes:

Haben Migranten aus konservativen islamischen Ländern die besseren, weil intakten Familien oder im Gegenteil Horrorinstiutionen, die nur mit Zwang und Gewalt zusammengehalten werden?

Ein Araber bewertete Familie im Orient und im Westen mal so:
Die orientalischen Familien seien "zu streng", aber die Beziehungsunfähigkeit im Westen sei noch schlimmer.
Also lieber eine autoritäre Familie als gar keine. Die Feministin im Westen sieht das genau umgekehrt: lieber als Single einsam als in der Familie unterdrückt :rolleyes:

Zur Frage, in welcher Form Familie stattfinden soll, kommt noch die Frage ihrer Funktion in der Gesellschaft.

Ist sie wirklich die Keimzelle des Staates, wie es mit Bezug auf ein autoritäres Staats- und Gesellschaftsbild heißt?
Ich glaube ganz im Gegenteil, dass eine solidarische Familie, deren Angehörigen "zusammenhalten" der heimliche Alptraum jedes autoritären Staates ist. Der autoritäre Staat braucht auch eine rabiat autoritäre Familie, wo sie sich gegenseitig bespitzeln, überwachen, ans Messer liefern. Alldiweil es für Konfuzius gut und richtig ist, wenn sie innerhalb der Familie sich sogar bei Verstößen gegen staatliche Normen decken, braucht der autoritäre Staat eine "Familie", die jeden "ans Messer" liefert, der gegen seine Normen verstößt.

Damit sind wir bei der Frage, mit welchem Recht der Staat oder auch Religionsgemeinschaften überhaupt Gesetze und Normen mit Bezug auf das Familienleben setzen.
Theoretisch resp. radikal-technokratisch könnte man sagen: Familie ist ein Vertragsverhältnis wie andere auch. Die "Verträge" müssen geltendem Recht entsprechen, aber im Rahmen der Rechtsnormen dürfen die Vertragsparteien tun und lassen, was sie wollen.

Praktisch stellt sich die Frage, wie man denn ein bestimmtes Familienbild propagieren will. Indem man alles verbietet, was ihm nicht entspricht? Oft kommt es mir bei den Konservativen so vor - v. a. in islamischen Ländern, wo vom Überkommenen abweichende Lebensgemeinschaften erst gar nicht möglich sind.
Ein positives Leitbild gibt es dadurch aber noch lange nicht ... :rolleyes:

Die Realität kenne ich so:

Patriarchalische Familie, die am Autoritarismus, zerbrochen ist.

Tradierte Familie, aber "reformiert", um nicht am Autoritarismus zu zerbrechen.

Ehen, wo nach 20 bis 30 Jahren Schluss war. Die Kinder waren groß, die Scheidung kam und die Geschiedenen liierten sich erneut.

Feste Lebensgemeinschaften von Homosexuellen, aber mit Seitensprüngen.

Ehe zu dritt: Mann, Frau, Geliebte.

Leben in Wohngemeinschaften.

Viel zu viele Singles, Beziehungsunfähigkeit und Lebensuntüchtigkeit.

Tradierten Familien mit viel zu viel Kindern, aus denen nix Gescheites wird. Wobei die Zustände in Deutschland da noch harmlos sind - wir jammern wirklich auf hohem Niveau und sollten weniger für Kuhfänger und mehr für Bildung ausgeben.

Heißer Tipp für alle Freunde von "wertkonservativ und wirtschaftsliberal": Bombay in Indien. Da kann man dann die Folgen der Vereinigung von konservativen Familienbildern - "seit fruchtbar und mehret euch" - mit einer liberalen Wirtschaftspolitik besichtigen: die Menschen schlafen auf den Straßen, alldiweil die Ratten zwischen ihnen herumwuseln. Immer wieder Morde, um den Opfern die Organe zu "entnehmen" und "dank" eines liberalen Bildes von der Wirtschaft wird das Elend auch noch als Erfolgsmodell gefeiert :rolleyes:

Also wie ist euer Familienbild: Sakrament der Ehe, Rudelbumsen und die Kinder gemeinsam großziehen oder etwas dazwischen?

elas
30.10.2007, 08:55
Ich bin für die Ehe. "Rudelbumsen" bzw. ständiger Partnerwechsel ist in der Jugend schön aber so ab 30 sollte man sich an die traditionelle Familie halten.

Rudelbumsen bezieht sich mehr auf die arabische Grossfamilie!
.......in der Vettern und Basen miteinander verkuppelt werden.

GnomInc
30.10.2007, 09:28
Heißer Tipp für alle Freunde von "wertkonservativ und wirtschaftsliberal": Bombay in Indien. Da kann man dann die Folgen der Vereinigung von konservativen Familienbildern - "seit fruchtbar und mehret euch" - mit einer liberalen Wirtschaftspolitik besichtigen: die Menschen schlafen auf den Straßen, alldiweil die Ratten zwischen ihnen herumwuseln. Immer wieder Morde, um den Opfern die Organe zu "entnehmen" und "dank" eines liberalen Bildes von der Wirtschaft wird das Elend auch noch als Erfolgsmodell gefeiert :rolleyes:


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Ich billige das zwar nicht - aber kreuzige hier nicht die Falschen.
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Das Strassenbild indischer Städte sieht seit Jahrhunderten genau so aus.
Bereits vor der Kolonialisierung. Affen und Kühe hast du als feste Grösse im
Gewusel vergessen. Nur der Organhandel ist neu.

Mütterchen
30.10.2007, 10:01
Es wird wohl nicht überraschen, wenn ich jetzt für die Familie plädiere.

Weil sie meiner Meinung nach bietet, was Menschen brauchen und suchen: Sinn, Zusammenhalt, Zuwendung, Stütze und Herausforderung.
Selbstverständlich behaupte ich nicht, dass die Familie eine heile Welt darstellt, auch ich weiß, dass sie oft genug mit Unterdrückung daherging und dahergeht.

Natürlich hat jeder das Recht, nach seiner Vorstellung zu leben. Und wer mit Familie und Kindern so absolut nichts am Hut hat, hat ja andere Möglichkeiten.
Familien bilden sich deswegen heute auf einer anderen Basis, da sie nur eine Opiton darstellen und nicht das einzig wählbare Lebensmodell.

Die Selbstverwirklichung ist inzwischen oft das angestrebte Lebensziel. Und das kann sicher auch gelingen. Aber dafür zahlt man auch. Was man an persönlicher Freiheit, finanziellem Gewinnn und vielleicht auch an beruflichem Erfolg erreicht, gelingt oft nur, weil man eben alleine bleibt, unabhängig, aber oft auch einsam.

Drache
30.10.2007, 10:02
Ich denke, irgendwann wirds Zeit für ne Familie. So zwischen 30 und 40 ist ne gute Planung. Feministinnen, die das Wort "Kompromiss" nicht kennen, sollen meines Erachtens nach ruhig einsam und alleine bleiben, so sterben diese Alice Schwarzer für Arme irgendwann aus. Die meisten verhüten eh mit dem Gesicht!
Die Familie ist das, was die Natur vorgegeben hat. Alles andere ist Unsinn!

GnomInc
30.10.2007, 10:07
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. Die meisten verhüten eh mit dem Gesicht!
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Ich habe massenhaft Balkanesen, Nordafrikanesen und Allahanbetanesen
gesehen , für die das keinerlei Hindernis ist !:hihi: .
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Mit Zacherl: " Einfach die Burka begatten !......."

tabasco
30.10.2007, 10:13
@Beverly

Ist die Behauptung, die Migranten aus den konservativ-islamischen Ländern hätten "intakte Familien" / kämen aus "intakten Familien" nicht ein wenig ... äää ... zu weit gegriffen? Oder ist für dich Frauenunterdrückung, Machogehabe der Männer und Vielweiberei die Zeichen einer "intakten Familie" ?!

Ist es gegenüber einem modernen Großstadtmenschen überhaupt fair, ihm die gleichen Werte überzustülpen, wie die Beduinen/Drittewelt-Bewohner haben? Eine Großfamilie ist ein Überlebensgarant in der Wüste. In einer Großstadt kommt man als Single am besten zu recht.

@Dragon1974

Die Familie ist weder eine "Natur- noch Gottesvorgabe", sondern eine menschliche Erfindung, die Natur kennt kein Trauschein.

wtf
30.10.2007, 10:15
Alles zu seiner Zeit.

Felidae
30.10.2007, 10:17
Die Ehe ist ein Vertrag zur Wechelseitigen Benutzung des Geschlechtsteile.

- Immanuel Kant

Wie Recht der gute alte Kant - übrigens selbst Zeit seines Lebens Junggeselle - doch hatte.

wtf
30.10.2007, 10:22
Die Ehe ist eine Institution zur Bewältigung von Problemen, die man ohne sie nicht hätte, oder wie der Lateiner zu sagen pflegt: Errare humanum est.

Der kritische Denker
30.10.2007, 10:41
Ich bin für das traditionelle Familienbild - Vater, Mutter, Kinder.

Mark Mallokent
30.10.2007, 10:44
Eine Ehe kann nur bei gegenseitiger Treue funktionieren. :gesetz: Das Rudelbumsen sollte man also hinter sich haben, wenn man zum Standesamt geht. :smoke:

Drache
30.10.2007, 10:59
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Ich habe massenhaft Balkanesen, Nordafrikanesen und Allahanbetanesen
gesehen , für die das keinerlei Hindernis ist !:hihi: .....[/B].."
Wenigstens sind die zu etwas gut und halten uns diese meist fetten und hässlichen Weiber vom Hals! Die dürfen sie auch gerne mitnehmen und unter die Burka zwingen!

MorganLeFay
30.10.2007, 11:25
Alles zu seiner Zeit.

Exakt.

Und sobald Kinder ins Spiel kommen, bin ich auf jeden Fall fuer Ehe. Auch wenn ich alleinerziehende Muetter kenne, wo alles klasse ist, wuerde ich personelich ich eine intakte und strukturierte Familie immer vorziehen.

Sauerländer
30.10.2007, 11:37
Ich halte mich als Leitbild an das, was ich zuhause dankenswerterweise vorgelebt bekam:
Die heterosexuelle, monogame, auf Dauer ausgelegte Beziehung, aus der Kinder hervorgehen, wobei der Vater berufstätig und die Mutter Hausfrau ist. Verinstitutionalsiert vor dem Amt wie vor dem Altar.

Je mehr ich mich in der Welt umgucke, umso größer erscheint mir das Privileg, dass ich so aufwachsen durfte.


EIne solche Familie würde ich auch weniger betrachten als Keimzelle des Staates (der ja bereits eine Entfremdungsform darstellt), sondern als Keimzelle einer Gemeinschaft überhaupt.
Natürlich kann es da Abweichungen geben, ohne dass das gleich den Untergang nach sich zieht. Ungetraut sind die Menschen immer noch die selben, und theoretisch stirbt auch nicht gleich das Projekt, wenn sich die Mutter nicht völlig aus dem Berufsleben zu verabschieden wünscht.
Aber je mehr Abweichungen es werden, desto abseitiger wird das Projekt, bis wir dann bei irgendwelchem Patchworkkram enden, der im Grunde nichts anderes ist als eine WG mit kollektiviertem Nachwuchs.

Beverly
30.10.2007, 18:40
Ich halte mich als Leitbild an das, was ich zuhause dankenswerterweise vorgelebt bekam:
Die heterosexuelle, monogame, auf Dauer ausgelegte Beziehung, aus der Kinder hervorgehen, wobei der Vater berufstätig und die Mutter Hausfrau ist. Verinstitutionalsiert vor dem Amt wie vor dem Altar.

[b]Je mehr ich mich in der Welt umgucke, umso größer erscheint mir das Privileg, dass ich so aufwachsen durfte.[b]

Wenn die Familie intakt ist, hast du allerdings Recht


(...)je mehr Abweichungen es werden, desto abseitiger wird das Projekt, bis wir dann bei irgendwelchem Patchworkkram enden, der im Grunde nichts anderes ist als eine WG mit kollektiviertem Nachwuchs.

Bei der "WG mit gemeinsamen Nachwuchs" würde ich die Existenzberechtigung ebenso wie beim konservativen Modell davon abhängig machen, dass es funktioniert.

Im Chaos enden können beide Modelle ... und ich habe den Eindruck, dass Menschen ihre Präferenzen für diese oder jene Form von Familie sehr stark davon abhängig machen, was sie selbst in der Kindheit resp. eigenen Familie erlebt haben.

Praetorianer
30.10.2007, 19:50
Ein Araber bewertete Familie im Orient und im Westen mal so:
Die orientalischen Familien seien "zu streng", aber die Beziehungsunfähigkeit im Westen sei noch schlimmer.
Also lieber eine autoritäre Familie als gar keine. Die Feministin im Westen sieht das genau umgekehrt: lieber als Single einsam als in der Familie unterdrückt :rolleyes:


Islamistische Araber, westliche Feministinnen, alles Auswurf gleichen Kalibers. Weder vorzivile noch wohlstandsneurotische Totalitaristen können irgendwelche gesellschaftstaugliche Wertmaßstäbe definieren.

Beide neigen zum Schmarotzertum und sind einfach Schädlinge der Gesellschaft.

SteveFrontera
30.10.2007, 20:38
Alles zu seiner Zeit.

Krippenplätze sind OK und eine sinnvolle Ergänzung zum traditionellen Familienbild.

Der Vorschlag von Frau Pauli war wohl ein Witz. Sie musste selbst lachen über ihre Aussage.

Im übrigen kann ich nicht verstehen, weshalb Homos unbedingt heiraten wollen.
Eine Adoption von Kindern an zwei schwule Männer finde ich nicht akzeptabel und ist mehr als peinlich für die Kids.

Beverly
30.10.2007, 22:40
Im übrigen kann ich nicht verstehen, weshalb Homos unbedingt heiraten wollen.

Damit sind wir bei einem Kernproblem der gesamten Familienpolitik: Zielgruppe sind die, die schon einen Partner haben und denen ihre jeweiligen Lobbys dann Puderzucker in den Hintern blasen - bei den Heteros nicht besser als bei den Homos. Dinge wie Beziehungsunfähigkeit, durch die Bindungen erst gar nicht zustande kommen, werden aber erst gar nicht thematisiert. Da waren sie bei den Inkas schon weiter, wo der Gouverneur in regelmäßigen Abständen die Singles versammelte, damit sie sich doch bitteschön verheiraten sollen.

Wie sieht es mit den wirtschaftlichen Voraussetzungen für den gemeinsamen Hausstand aus? Hartz IV hat hier dazu geführt, dass sich Leute getrennt haben, damit nicht der eine für den anderen aufkommen musste. Ist sowas Familienpolitik oder Dreck? Braucht nicht jeder Mensch ein gesichertes eigenes Einkommen - egal ob Erwerbseinkommen oder "Bürgergeld" - als Voraussetzung dafür a. die Mittel für einen Hausstand zu haben b. nicht in entwürdigende familiäre Abhängigkeitsverhältnisse zu geraten?

Oder kann mir mal jemand von der "Familienpartei" CDU/CSU erklären, wie Familien ausehen sollen, wo der Ernährer sich schlimmstenfalls jedes Jahr einen neuen Job suchen soll, weil es der Arbeitsmarkt so will :rolleyes:

Sind wir nicht längst wieder bei einer "Familienpolitik" nur für die besseren Kreise angelangt und machen von der CSU bis zum LSVD da alle mit ohne es zu hinterfragen? Lustig an den meisten Menschen vorbei, die andere Sorgen als die Pauli oder der LSVD haben. Die Pauli versteht keiner und die Homo-Ehe scheint eher der Aufreger bei ihren Gegnern als der Renner bei den Homos zu sein.

Kenshin-Himura
31.10.2007, 00:05
Ein Araber bewertete Familie im Orient und im Westen mal so:
Die orientalischen Familien seien "zu streng", aber die Beziehungsunfähigkeit im Westen sei noch schlimmer.
Also lieber eine autoritäre Familie als gar keine. Die Feministin im Westen sieht das genau umgekehrt: lieber als Single einsam als in der Familie unterdrückt :rolleyes:

Da ist wohl in der Tat was dran, aber ich gebe auch Praetorianer in seiner Antwort darauf völlig Recht, er hat es meiner Meinung nach sehr treffend beschrieben.

Zur eigentlichen Frage des Threads: Ich stelle es natürlich, solange keine Kinder dabei sind, Jedem frei. Sobald aber Kinder dabei sind, am Besten aber auch schon zuvor im etwas ,,gereifteren Stadion", sollte vom ,,Austoben" auf die konservativen Ideale übergegangen werden. Die ungebundene Anfangs-Phase macht aber in jedem Fall immer Sinn. Natürlich kommt es auch immer auf den Fall drauf an.