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latrop
29.10.2007, 19:40
23:15 WDR-dok: Christen unterm Halbmond

Zwischen Angst und Hoffnung
Film von Monika Siegfried-Hagenow

In biblischer Landschaft im Südosten der Türkei leben seit fast 2000 Jahren auch Christen. "Tur Abdin" nennen sie auf Aramäisch ihre Heimat, das heißt "Berg der Knechte Gottes". Heute sind sie nur noch eine kleine Minderheit im islamisch geprägten Land. Die meisten flohen vor Krieg, Gewalt und wirtschaftlicher Not nach Westeuropa.
Dass es schwierig und auch gefährlich sein könnte, in die türkische Heimat zurück zu kehren, wusste Pfarrer Saliba Erden. 20 Jahre lang lebte er im Exil in der Schweiz, während in der Südosttürkei syrischorthodoxe Christen von muslimischen Nachbarn überfallen und beraubt, von radikalen Islamisten entführt und ermordet wurden und im Konflikt zwischen kurdischen Rebellen und türkischem Militär zwischen die Fronten gerieten.
Aber seit die Türkei EU-Kandidatin ist, wächst unter den Christen die Hoffnung, dass nun alles besser wird: Religionsfreiheit gilt als ein wichtiges Aufnahmekriterium, die Menschenrechte werden in der Türkei seither mehr beachtet. Christliche Heimkehrer aus Deutschland und Schweden haben bereits in die Zukunft investiert und in ihren jahrelang verlassenen Dörfern große, prächtige Häuser gebaut. Auch Pfarrer Saliba Erden bewegte die Hoffnung vor drei Jahren zur Rückkehr in die Heimat. Er will anderen Mut machen und hofft, dass endlich Frieden einkehrt in der ausgebluteten Region. Vielleicht ist es eine trügerische Hoffnung: Noch immer gibt es im "Tur Abdin" Anschläge gegen Christen, noch leben viele in Angst, und mit der Zahl der Rückkehrer wächst auch wieder die Spannung zwischen der muslimischen Mehrheit und der christlichen Minderheit.
Christen im "Tur Abdin" gewährten WDR-Autorin Monika Siegfried-Hagenow Einblick in ihre Geschichte, ihr Leben und ihren Alltag - ein Leben auf dem Pulverfass.


http://short4u.de/472636e60a03e

Scheint ein interessanter Film zu sein.

latrop
29.10.2007, 23:12
Da wurde mal so richtig offen gezeigt, wie die Türken mit ihren eigenen Landsleuten, die Christen und keine Moslems sind, umgehen. Ebenso der Genozid an den Armeniern wurde angeschnitten!!
Aber die Presse lügt ja sowieso dürft ihr jetzt wieder behaupten.

Allemanne
29.10.2007, 23:30
Sie leben dort nun also seit bereits 2000 Jahren unbehelligt. Genau so wie die millionen von Orientchristen, die in Syrien und Aegypten 10% der Bevölkerung stellen.

Wie menschenverachtend der Islam doch ist.


Es gab ja auch mal in Ostpolen eine kleine, islamische Minderheit an Tataren.
Von denen hört man nichts mehr.

Wahabiten Fan
30.10.2007, 07:06
Dazu brauche ich keine Doku. Ich durfte 139 Monate unter dem Halbmond leben.

Skaramanga
30.10.2007, 10:24
Sie leben dort nun also seit bereits 2000 Jahren unbehelligt. Genau so wie die millionen von Orientchristen, die in Syrien und Aegypten 10% der Bevölkerung stellen.
...


Eben. 10%. Früher stellten die Orient-Christen fast 100%. Wo sind die 90 geblieben?

Und dass der Christenanteil in der Türkei auf 0,3% geschrumpft ist hast Du wohlweißlich verschwiegen, Du Schlingel.

Und warum die palästinensischen Christen fast geschlossen nach Belize ausgewandert sind, dafür hast Du sicher auch eine lustige Erklärung.



Es gab ja auch mal in Ostpolen eine kleine, islamische Minderheit an Tataren.
Von denen hört man nichts mehr.

Die sind wieder zurück auf die Krim. Dort ist das Wetter besser. Inzwischen verdrängen sie dort die Russen. Es geht ihnen also blendend.

Allemanne
30.10.2007, 12:39
Eben. 10%. Früher stellten die Orient-Christen fast 100%. Wo sind die 90 geblieben?

Keine Ahnung. Eventuell ist mit ihnen das selbe wie mit den Anhängern des alten nordischen, germanischen, keltischen, ägyptischen, griechischen Pantheon geschehen. Sie wurden konvertiert.



Und dass der Christenanteil in der Türkei auf 0,3% geschrumpft ist hast Du wohlweißlich verschwiegen, Du Schlingel.

Ja. Infolge der Vertreibungen der Griechen und Armenier seitens der radikallaizistischen modernen Türkei.


Und warum die palästinensischen Christen fast geschlossen nach Belize ausgewandert sind, dafür hast Du sicher auch eine lustige Erklärung.

Schon wieder weiss ich es nicht, aber evt. aus dem selben Grund, weshalb die kamerunischen Sikhs nach Papua-Neuguinea ausgewandert sind.

Atheist
30.10.2007, 19:27
Sie leben dort nun also seit bereits 2000 Jahren unbehelligt. Genau so wie die millionen von Orientchristen, die in Syrien und Aegypten 10% der Bevölkerung stellen.

Wie menschenverachtend der Islam doch ist.


Es gab ja auch mal in Ostpolen eine kleine, islamische Minderheit an Tataren.
Von denen hört man nichts mehr.

bis 1900 stellten die Christen noch 20% der Bevölkerung der Türkei, heute 2007 sind es noch 0,3%^^

und vor 2000 Jahren war der nahe Osten un Nordafrika zu 99,9% christlich, was is mit den passiert? Die Moslems tun doch "angeblich" nix

Allemanne
31.10.2007, 00:32
bis 1900 stellten die Christen noch 20% der Bevölkerung der Türkei, heute 2007 sind es noch 0,3%^^

Und ich schrieb ...

Ja. Infolge der Vertreibungen der Griechen und Armenier seitens der radikallaizistischen modernen Türkei.



und vor 2000 Jahren war der nahe Osten un Nordafrika zu 99,9% christlich, was is mit den passiert? Die Moslems tun doch "angeblich" nix

Nein, vor 2000 Jahren war die Region noch von lokalen Pantheonen überzogen und das Christentum eine kleine Sekte aus der Wüste.

Bruddler
31.10.2007, 05:48
23:15 WDR-dok: Christen unterm Halbmond

Zwischen Angst und Hoffnung
Film von Monika Siegfried-Hagenow

In biblischer Landschaft im Südosten der Türkei leben seit fast 2000 Jahren auch Christen. "Tur Abdin" nennen sie auf Aramäisch ihre Heimat, das heißt "Berg der Knechte Gottes". Heute sind sie nur noch eine kleine Minderheit im islamisch geprägten Land. Die meisten flohen vor Krieg, Gewalt und wirtschaftlicher Not nach Westeuropa.
Dass es schwierig und auch gefährlich sein könnte, in die türkische Heimat zurück zu kehren, wusste Pfarrer Saliba Erden. 20 Jahre lang lebte er im Exil in der Schweiz, während in der Südosttürkei syrischorthodoxe Christen von muslimischen Nachbarn überfallen und beraubt, von radikalen Islamisten entführt und ermordet wurden und im Konflikt zwischen kurdischen Rebellen und türkischem Militär zwischen die Fronten gerieten.
Aber seit die Türkei EU-Kandidatin ist, wächst unter den Christen die Hoffnung, dass nun alles besser wird: Religionsfreiheit gilt als ein wichtiges Aufnahmekriterium, die Menschenrechte werden in der Türkei seither mehr beachtet. Christliche Heimkehrer aus Deutschland und Schweden haben bereits in die Zukunft investiert und in ihren jahrelang verlassenen Dörfern große, prächtige Häuser gebaut. Auch Pfarrer Saliba Erden bewegte die Hoffnung vor drei Jahren zur Rückkehr in die Heimat. Er will anderen Mut machen und hofft, dass endlich Frieden einkehrt in der ausgebluteten Region. Vielleicht ist es eine trügerische Hoffnung: Noch immer gibt es im "Tur Abdin" Anschläge gegen Christen, noch leben viele in Angst, und mit der Zahl der Rückkehrer wächst auch wieder die Spannung zwischen der muslimischen Mehrheit und der christlichen Minderheit.
Christen im "Tur Abdin" gewährten WDR-Autorin Monika Siegfried-Hagenow Einblick in ihre Geschichte, ihr Leben und ihren Alltag - ein Leben auf dem Pulverfass.


http://short4u.de/472636e60a03e

Scheint ein interessanter Film zu sein.

Die Aufnahmebefuerworter innerhalb der EU werden zur gegebenen Zeit die Situation in der Tuerkei zurechtbiegen bzw. zurechtluegen, so dass einer Aufnahme der Tuerkei in die EU nichts mehr im Wege stehen wird....

Skaramanga
31.10.2007, 08:27
...
Ja. Infolge der Vertreibungen der Griechen und Armenier seitens der radikallaizistischen modernen Türkei.
...


Deshalb wurden auch vorzugsweise Priester und Nonnen durch die Straßen geschleift und erschlagen, und es wurden hunderte von Kirchen abgefackelt. Um dem Laizismus Geltung zu verschaffen. Das leuchtet ein.

Ich habe den Türken iheren sog. Laizismus noch nie abgenommen. Früher nicht, und heute erst recht nicht. Das ist eine winzige, im Moment noch relativ einflußreiche - aber alternde - Militärelite, die den Laizismus des Atatürk hochhält. Der Rest der Bevölkerung: Musels, wie gehabt. Derweil türkische Spitzenpolitiker daheim und im Ausland ganz ungeniert ihre verpackten und bekopftuchten Ehefrauen öffentlich vorführen, trotz offiziellen Kopftuchverbots. Verlasst Euch mal bloß nicht auf diesen witzigen Laizismus, das ist eine grandiose Mogelpackung.

Wahabiten Fan
31.10.2007, 10:44
Ich habe den Türken iheren sog. Laizismus noch nie abgenommen. Früher nicht, und heute erst recht nicht. Das ist eine winzige, im Moment noch relativ einflußreiche - aber alternde - Militärelite, die den Laizismus des Atatürk hochhält. Der Rest der Bevölkerung: Musels, wie gehabt. Derweil türkische Spitzenpolitiker daheim und im Ausland ganz ungeniert ihre verpackten und bekopftuchten Ehefrauen öffentlich vorführen, trotz offiziellen Kopftuchverbots. Verlasst Euch mal bloß nicht auf diesen witzigen Laizismus, das ist eine grandiose Mogelpackung.

Da kann ich dir nur zustimmen.

Es fällt anscheinend auch niemandem auf, was der Präsident und der Ministerpräsident von den laizistischen Gesetzen ihres Landes tatsächlich hält.

Warum studieren ihre Töchter nochmal in den USA?

Und was das Kopftuchverbot für Behörden und Ämter angeht. Na dann geh mal, selbst in Istanbul, nicht in die Haupt - sondern in eine Nebenstelle. Dort wimmelt es nur von Bekopftuchten. "Auf dem Lande" ist es sowieso die Regel.

Für die Allermeisten hier, besteht die Türkei aber nur aus Istanbul und den Urlaubsgebieten.

Bruddler
31.10.2007, 14:52
Da kann ich dir nur zustimmen.

Es fällt anscheinend auch niemandem auf, was der Präsident und der Ministerpräsident von den laizistischen Gesetzen ihres Landes tatsächlich hält.

Warum studieren ihre Töchter nochmal in den USA?

Und was das Kopftuchverbot für Behörden und Ämter angeht. Na dann geh mal, selbst in Istanbul, nicht in die Haupt - sondern in eine Nebenstelle. Dort wimmelt es nur von Bekopftuchten. "Auf dem Lande" ist es sowieso die Regel.

Für die Allermeisten hier, besteht die Türkei aber nur aus Istanbul und den Urlaubsgebieten.

schade eigentlich !
(sich aber dann als "Türkeikenner" aufspielen...) :rolleyes: