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Vollständige Version anzeigen : Türkei weiter Richtung Mittelalter: Erdogan will Frauenrechte beschneiden



Atheist
29.10.2007, 13:17
Istanbul - Der islamisch-konservative Ministerpräsident Tayyip Erdogan verspricht seinen Landsleuten mehr Demokratie und erweiterte Bürgerrechte. Doch jetzt schlagen türkische Frauenverbände Alarm: sie fürchten, das geplante neue Grundgesetz werde die Frauenrechte beschneiden. „Frauen und Männer sind gleichberechtigt; der Staat ist verpflichtet, die Gleichheit zu verwirklichen“ - so steht es seit 2004 in Artikel 10 der türkischen Verfassung. Doch im neuen Entwurf fällt dieser erst vor drei Jahren durchgesetzte Gleichheitsgrundsatz unter den Tisch. Künftig soll es heißen: „Frauen, Kinder, Alte und Behinderte sind Gruppen, die besonderen Schutz brauchen. Er muss dem allgemeinen Grundsatz der Gleichberechtigung entsprechen.“

Hülya Gülbahar, die Vorsitzende der Frauenrechtsvereinigung „Ka-der“, sieht darin einen eindeutigen Rückschritt: „Die Vorstellung, dass Frauen schwach und deshalb besonders schutzbedürftig sind, ist völlig antiquiert. Als besonders diskriminierend empfindet sie es, dass Frauen in einem Atemzug mit Kindern, Alten und Behinderten genannt werden. Gülbahar: „Wir brauchen keine Sonderbehandlung, wir wollen gleiche Rechte.“

Nur auf Platz 105

Türkische Frauenrechtlerinnen haben in der Vergangenheit bereits viel erreicht. So war es wesentlich ihrem Druck zu verdanken, dass 2002 der Satz „Der Mann ist das Oberhaupt der Familie“ aus dem türkischen Zivilgesetzbuch gestrichen wurde. Und mit einer intensiven Kampagne vor den jüngsten Parlamentswahlen trug der Frauenverband Ka-der dazu bei, dass sich nun der Anteil der weiblichen Abgeordneten verdoppelt hat - von 4,4 auf über acht Prozent. Frauen haben längst auch zahlreiche Führungspositionen in der Wirtschaft erobert. Dennoch ist der Weg zu wirklicher Gleichberechtigung noch weit. So rangiert die Türkei in einer Studie des „World Economic Forum“ zur Gleichberechtigung unter 115 Ländern auf Rang 105 - noch hinter Bahrain, Algerien und Äthiopien.

Seit Jahren kämpfen türkische Frauenverbände für Quotenregelungen in den Parteigremien, in der Kommunalpolitik und bei Parlamentswahlen. Hülya Gülbahar sprach Ministerpräsident Erdogan erst vor drei Wochen noch einmal auf das Thema an und erklärte ihm, sogar in Ruanda gebe es eine Frauenquote. „Dann gehen Sie doch nach Ruanda“, habe der Premier ihr schroff geantwortet, berichtet sie.

http://www.ksta.de/html/artikel/1193144143818.shtml
wer beschtüzt jetzt "Claudi"? xD^^

pandorama
29.10.2007, 13:30
und jetzt? unser täglich-scheiss-türken-thread gib uns heute ...

KOWARE
29.10.2007, 13:34
@ Atheist: Heisst das jetzt, dass Du fuer die Frauenquote bist, oder heisst das, dass Du nur dafuer bis, wenn irgendjemand mit islamischen Glauben dagegen ist??

Atheist
29.10.2007, 13:42
@ Atheist: Heisst das jetzt, dass Du fuer die Frauenquote bist, oder heisst das, dass Du nur dafuer bis, wenn irgendjemand mit islamischen Glauben dagegen ist??

nein, ich bin gegen Qutoen jeder Art

es geht eigentlich nur um Erdogans " Gleichstellung "von Frauen auf einer Stufe mit Behinderten und Alten

klartext
29.10.2007, 13:52
und jetzt? unser täglich-scheiss-türken-thread gib uns heute ...

Da die Türkei in die EU will, muss sie es sich gefallen lassen, mit europäischen Massstäben gemessen zu werden, woran auch sonst. In Europa gilt der Gleichheitsgrundsatz, ohne Wenn und Aber.

KOWARE
29.10.2007, 13:54
und? Frauen sind benachteiligt (das ist bei uns auch so, sonst gaebs kein Gleichstellungsgesetz), sie sollen also esondert geschuetzt werden, ohne dass das Ziel einer Gleichstellung in der Verfassung steht, da sonst sofort Frau Guelbahar auf der Matte steht und Quoten fordert, womit sie ihrem Premier ja ohnehin schon auf den Zeiger geht.

Wahrscheinlich hat da in der Tuerkei nur jemand genauer nachgedacht, als bei und in der EU, als er Paragraphen formuliert hat. Was das mit Mittelalter zu tun hat verstehe ich nicht...

pandorama
29.10.2007, 13:58
Da die Türkei in die EU will, muss sie es sich gefallen lassen, mit europäischen Massstäben gemessen zu werden, woran auch sonst. In Europa gilt der Gleichheitsgrundsatz, ohne Wenn und Aber.

was willst du denn schon wieder? :rolleyes:

Wassiliboyd
29.10.2007, 13:59
nein, ich bin gegen Qutoen jeder Art

es geht eigentlich nur um Erdogans " Gleichstellung "von Frauen auf einer Stufe mit Behinderten und Alten

Es geht wohl noch etwas weiter;
Erdogan ist ein bekennendenr Islamist, also ein Anhänger des politischen Islams und daraus hat der Mann NIE ein Hehl gemacht!
Er erfand oder zitierte den Spruch von den Moscheen als den Kasernen und den Gläubigen als UNSERE Soldaten und wurde dafür verurteilt.
Ihm wird auxch der Spruch zugeordnet nach der die Demokratie eine Straßenbahn ist, an deren Endstation man aussteigt.

Er hat auch bekannt, daß es seiner Mein ung nach keinen MODERATEN Islam gibt, sondern der Islam eben der Islam sei.

WAS will eigentlich die EU noch von dem Kerl hören um zu erke nnen, daß die Türkei nichts in Europa verloren hat, sondern nur den uralten osmanischen Traum von der Beherrschung Europas verwirklichen will.:schwein7:

KOWARE
29.10.2007, 14:01
na ja, Deutschland hat man ja auch nicht aus der EU gworfen, weil Schily Innen- und Fischer Aussenminister waren. Bei der Vergangenheit

leuchtender Phönix
29.10.2007, 19:01
na ja, Deutschland hat man ja auch nicht aus der EU gworfen, weil Schily Innen- und Fischer Aussenminister waren. Bei der Vergangenheit

Kannst du auch sinnvolle Beiträge zu diesem Thema schreiben?

KOWARE
30.10.2007, 06:46
Kannst du auch sinnvolle Beiträge zu diesem Thema schreiben?

ich finde das sinnvoll.
nur weil ein regierungspolitiker irgendwann mal irgendwelchen muell erzaehlt hat, den er damals fuer richtig oder wahlkampftechnisch nuetzlich hielt, eine vollkommen nachvollziehbare position zur formulierung eines verfassungsparagraphen als indiz zu nehmen dass das ganze land (!) auf dem weg ins mittelalter und nicht eu konform sein, ist schon recht merkwuerdig.

ganz offen: es gibt gute gruende, gegen einen eu beitritt der tuerkei zu sein, aber durch solch daemliche argumentationen werden die ziemlich in den hintergrund gedraengt und es entsteht der eindruck, jeder beitrittsgegener in deutschland sei ein ungebildeter hinterwaeldler:(

leuchtender Phönix
30.10.2007, 18:34
ich finde das sinnvoll.
nur weil ein regierungspolitiker irgendwann mal irgendwelchen muell erzaehlt hat, den er damals fuer richtig oder wahlkampftechnisch nuetzlich hielt, eine vollkommen nachvollziehbare position zur formulierung eines verfassungsparagraphen als indiz zu nehmen dass das ganze land (!) auf dem weg ins mittelalter und nicht eu konform sein, ist schon recht merkwuerdig.

Es macht ja eigentlich keinen Sinn Frauen unter besonderen Schutz zu stellen, nur weil sie Frauen sind. Sie können längst Berufen nachgehen und ihr Leben selbstständig organisieren. Deswegen waren laut Artikel besonders Frauenrechtlerinnen dagegen.

Schutz war aber der weit verbreitete Grund Frauen zu einem Leben in den eigenen 4 Wänden und zum Tragen einer Ganzkörperverschleierung zu verdammen.

KOWARE
31.10.2007, 06:47
Es macht ja eigentlich keinen Sinn Frauen unter besonderen Schutz zu stellen, nur weil sie Frauen sind. Sie können längst Berufen nachgehen und ihr Leben selbstständig organisieren. Deswegen waren laut Artikel besonders Frauenrechtlerinnen dagegen.

Schutz war aber der weit verbreitete Grund Frauen zu einem Leben in den eigenen 4 Wänden und zum Tragen einer Ganzkörperverschleierung zu verdammen.

ok, da stimme ich dir zu. ist eine formulierungsfrage.

fakt ist aber: die gleichberechtigung muss gewahrt sein (also kein schleier und kein eigesperrt sein zu hause).

und der paragraph entschaerft die verpflichtung des staates der sich bereits entfaltenden geleichberechtigung durch quotenregelungen nachzuhelfen, was ich persoenlich richtig finde, und ganz objektiv nachvollziehen kann.

also: ich sehe den weg isn mittelalter dabei nicht.