Atheist
26.10.2007, 19:04
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt trafen sich im Oktober die muslimischen Teilnehmer der Islamkonferenz. Der wichtigste Gast war nicht angekündigt worden, um die Atmosphäre nicht zu stören und den Druck nicht zu erhöhen. Dann kam Angela Merkel - und sie kam nicht, um unverbindlich zu plaudern.
http://www.welt.de/multimedia/archive/00418/merkel_DW_Politik_B_418794g.jpg
Der Saal der Gärten der Welt, mit seinen marokkanischen Kacheln, den purpurnen Chintz-Sitzkissen und Springbrunnen ist ein Berliner Prestige-Objekt. Der Bezirk Marzahn hat nicht viele davon. Hierhin lud der Bundesinnenminister am 15. Oktober, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, eine Schar von Gästen zum Festessen, die er mittlerweile ganz gut kennt: die 15 muslimischen Teilnehmer der Islamkonferenz. Sie treffen sich regelmäßig in Arbeitsgruppen, und im Januar wird die Konferenz wieder öffentlich tagen.
Der 15. Oktober war aber kein Termin wie alle anderen. Erstens fiel in Berlin auf diesen Tag das Zuckerfest – der Abschluss also des muslimischen Fastenmonats Ramadan, dem zweithöchsten Feiertag des Islam. Zweitens präsentierte Wolfgang Schäuble den Besuchern einen Überraschungsgast: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie war nicht angekündigt worden, um die lockere Gesprächsatmosphäre nicht zu stören und den Druck auf den Abend nicht übermäßig zu erhöhen.
Aber die Kanzlerin war nicht nur gekommen, um unverbindlich zu plaudern.
Erpressungsversuch der Verbände
Die große Offensive der unionsgeführten Bundesregierung Richtung Muslime war nämlich ins Stocken geraten, nachdem einige der türkischen Verbände mit großem Aplomb aus der von der CDU-Staatsministerin Maria Böhmer konzipierten Integrationskonferenz ausgestiegen waren. Sie wollten damit gegen das vom Parlament verabschiedete neue Zuwanderungsgesetz protestieren, das sie zunächst als „reinen Rassismus“ bezeichnet und später mit den „Nürnberger Rassegesetzen“ verglichen hatten. Die Verbände hatten sogar versucht, die Kanzlerin zu erpressen: wenn das Gesetz nicht zurückgenommen werde, könne man nicht zur Konferenz erscheinen. Der Grund: das Gesetz verlangt von Einwanderern aus Nicht-EU-Staaten, bereits im Herkunftsland rudimentäre Sprachkenntnisse zu erwerben.
Interessanterweise begrüßen die betroffenen Frauen in der Türkei laut Berichten türkischer Medien die Wirkung des Gesetzes sehr: „endlich lerne ich eine Fremdsprache, und obendrein etwas über Deutschland“, wurde eine Teilnehmerin zitiert. Das Mindestalter für Ehegattennachzug wird künftig 18 Jahre (statt 16) betragen, und Jugendliche zwischen 16 und 23, die zu ihren Eltern in die Bundesrepublik ziehen wollen, müssen selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Von diesen Regelungen sind Bürger von EU-Staaten ebenso ausgenommen wie Amerikaner, Japaner, Israelis oder Kanadier (und Honduraner) - für alle anderen, also auch für Thailänderinnen oder Russinnen, gilt sie.
Die Kanzlerin blieb fest. „Die deutsche Bundesregierung erpresst man nicht“. An dem Tag, an dem die Integrationskonferenz - ohne einige türkische Verbände - den 750 Millionen Euro schweren Nationalen Integrationsplan verabschiedete, veröffentlichte die meistgelesene türkische Tageszeitung „Hürriyet“ eine Titelseite mit dem Konterfei der Kanzlerin, über dem in riesigen Lettern die Schlagzeile „blanker Rassismus“ prangte.
"Der Islam ist ein Teil Europas"
Bang hatte man sich im Innenministerium gefragt, ob es unter diesen Bedingungen nun einfach mit der Islamkonferenz weiter gehen könne, als sei nichts gewesen. „Das ging natürlich nicht“, sagt der zuständige Beamte. Man habe den beteiligten Verbänden sehr deutlich gemacht, dass sie sich da verrannt hatten – „aber das war denen auch schon selbst klar“.
Aber die Maxime des Ministers für „seine“ Islamkonferenz – auf die er noch immer stolz ist – lautet: „Der Islam“, so Schäuble, „ist ein Teil Europas und er wird es bleiben. Es geht gar nicht anders: wir müssen miteinander auskommen, und wir wollen es auch.“
So lautete auch die Botschaft der Bundeskanzlerin zum Zuckerfest: Für eine Meinung muss man kämpfen und bei Konflikten nicht einfach aussteigen. Und: „unsere Hand bleibt ausgestreckt“. Man lernt sich kennen: „die Kopftuch-Frauen aus den Verbänden“, so berichtet ein Mitarbeiter Schäubles, „waren sehr viel pragmatischer und weniger emotional als ihre männlichen Vorgesetzten“. Auch wenn die Lage sehr verzwickt ist, die Probleme mit dem Islamismus nicht ausgespart werden und der neu gegründete Koordinationsrat der Muslime die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte – im Innenministerium und im Kanzleramt ist man sicher: „wir sind auf einem guten Weg“.
http://www.welt.de/politik/article1301988/Unsere_Hand_bleibt_ausgestreckt.html#article_readc omments
ahhh der Islam als bestandteil Europas, na gute Nacht Europa
http://www.dutch.faithfreedom.org/afb/portal/islam3.jpg:] :] :]
http://www.welt.de/multimedia/archive/00418/merkel_DW_Politik_B_418794g.jpg
Der Saal der Gärten der Welt, mit seinen marokkanischen Kacheln, den purpurnen Chintz-Sitzkissen und Springbrunnen ist ein Berliner Prestige-Objekt. Der Bezirk Marzahn hat nicht viele davon. Hierhin lud der Bundesinnenminister am 15. Oktober, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, eine Schar von Gästen zum Festessen, die er mittlerweile ganz gut kennt: die 15 muslimischen Teilnehmer der Islamkonferenz. Sie treffen sich regelmäßig in Arbeitsgruppen, und im Januar wird die Konferenz wieder öffentlich tagen.
Der 15. Oktober war aber kein Termin wie alle anderen. Erstens fiel in Berlin auf diesen Tag das Zuckerfest – der Abschluss also des muslimischen Fastenmonats Ramadan, dem zweithöchsten Feiertag des Islam. Zweitens präsentierte Wolfgang Schäuble den Besuchern einen Überraschungsgast: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie war nicht angekündigt worden, um die lockere Gesprächsatmosphäre nicht zu stören und den Druck auf den Abend nicht übermäßig zu erhöhen.
Aber die Kanzlerin war nicht nur gekommen, um unverbindlich zu plaudern.
Erpressungsversuch der Verbände
Die große Offensive der unionsgeführten Bundesregierung Richtung Muslime war nämlich ins Stocken geraten, nachdem einige der türkischen Verbände mit großem Aplomb aus der von der CDU-Staatsministerin Maria Böhmer konzipierten Integrationskonferenz ausgestiegen waren. Sie wollten damit gegen das vom Parlament verabschiedete neue Zuwanderungsgesetz protestieren, das sie zunächst als „reinen Rassismus“ bezeichnet und später mit den „Nürnberger Rassegesetzen“ verglichen hatten. Die Verbände hatten sogar versucht, die Kanzlerin zu erpressen: wenn das Gesetz nicht zurückgenommen werde, könne man nicht zur Konferenz erscheinen. Der Grund: das Gesetz verlangt von Einwanderern aus Nicht-EU-Staaten, bereits im Herkunftsland rudimentäre Sprachkenntnisse zu erwerben.
Interessanterweise begrüßen die betroffenen Frauen in der Türkei laut Berichten türkischer Medien die Wirkung des Gesetzes sehr: „endlich lerne ich eine Fremdsprache, und obendrein etwas über Deutschland“, wurde eine Teilnehmerin zitiert. Das Mindestalter für Ehegattennachzug wird künftig 18 Jahre (statt 16) betragen, und Jugendliche zwischen 16 und 23, die zu ihren Eltern in die Bundesrepublik ziehen wollen, müssen selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Von diesen Regelungen sind Bürger von EU-Staaten ebenso ausgenommen wie Amerikaner, Japaner, Israelis oder Kanadier (und Honduraner) - für alle anderen, also auch für Thailänderinnen oder Russinnen, gilt sie.
Die Kanzlerin blieb fest. „Die deutsche Bundesregierung erpresst man nicht“. An dem Tag, an dem die Integrationskonferenz - ohne einige türkische Verbände - den 750 Millionen Euro schweren Nationalen Integrationsplan verabschiedete, veröffentlichte die meistgelesene türkische Tageszeitung „Hürriyet“ eine Titelseite mit dem Konterfei der Kanzlerin, über dem in riesigen Lettern die Schlagzeile „blanker Rassismus“ prangte.
"Der Islam ist ein Teil Europas"
Bang hatte man sich im Innenministerium gefragt, ob es unter diesen Bedingungen nun einfach mit der Islamkonferenz weiter gehen könne, als sei nichts gewesen. „Das ging natürlich nicht“, sagt der zuständige Beamte. Man habe den beteiligten Verbänden sehr deutlich gemacht, dass sie sich da verrannt hatten – „aber das war denen auch schon selbst klar“.
Aber die Maxime des Ministers für „seine“ Islamkonferenz – auf die er noch immer stolz ist – lautet: „Der Islam“, so Schäuble, „ist ein Teil Europas und er wird es bleiben. Es geht gar nicht anders: wir müssen miteinander auskommen, und wir wollen es auch.“
So lautete auch die Botschaft der Bundeskanzlerin zum Zuckerfest: Für eine Meinung muss man kämpfen und bei Konflikten nicht einfach aussteigen. Und: „unsere Hand bleibt ausgestreckt“. Man lernt sich kennen: „die Kopftuch-Frauen aus den Verbänden“, so berichtet ein Mitarbeiter Schäubles, „waren sehr viel pragmatischer und weniger emotional als ihre männlichen Vorgesetzten“. Auch wenn die Lage sehr verzwickt ist, die Probleme mit dem Islamismus nicht ausgespart werden und der neu gegründete Koordinationsrat der Muslime die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte – im Innenministerium und im Kanzleramt ist man sicher: „wir sind auf einem guten Weg“.
http://www.welt.de/politik/article1301988/Unsere_Hand_bleibt_ausgestreckt.html#article_readc omments
ahhh der Islam als bestandteil Europas, na gute Nacht Europa
http://www.dutch.faithfreedom.org/afb/portal/islam3.jpg:] :] :]