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Vollständige Version anzeigen : "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?



Beverly
26.10.2007, 10:38
Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

Mit dem Looser aus Braunau möchte sich zwar niemand gern auf eine Stufe stellen, doch sein Leben und "Werk" geben die Frage vor:

"Könntet ihr euch vorstellen, Polit-Verbrecher zu werden?"

Letztendlich steckt nichts anderes hinter Bezeichnungen wie "Kader", "Aktivist", "Kämpfer" und dergleichen: man begeht aus "politischen Motiven" Verbrechen. Scheitert man, endet man wie gewöhnliche Verbrecher - siehe RAF. Hat man Erfolg, münzt man das Verbrechen zur Heldentat um. Entwurzelte Straßenschläger der WR waren im Dritten Reich plötzlich die Helden der "Kampfzeit". Politische Kleinkriminelle der KPD der WR mussten noch einige Jahre warten - dann waren sie im "ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden" die Helden.

Die Gründe für das politische Verbrechertum?

Ich denke, an erster Stelle steht der völlige Verlust aller Werte, Glaubenssätze und Überzeugungen. Das mag nicht mal die Schuld des Polit-Verbrechers allein sein. Entweder haben sich die Werte seiner Umgebung ohne sein Zutun exterminiert oder sie werden von ihm als falsch, bigott und verlogen empfunden.
Der Polit-Verbrecher mag zur Untat schreiten, um alte Werte wieder in ihre Position zu setzen - wie es Hitler und die Rechten taten - oder um sie durch neue, zeitgemäße Werte zu ersetzen - wie es die Linken tun.

An zweiter Stelle sehe ich Perspektivlosigkeit, wozu etwa in der Weimarer Republik handfeste materielle Not kamen. Gab es bei der SA nicht wenigstens was zu fressen? Traf man in ihren "Sturmlokalen" nicht auf Gleichgesinnte, wobei sogar Homos auf ihre Kosten kamen ;) ? Gibt es nicht in einer erfolgreichen Polit-Gang ... pardon "Bewegung" für die Ga ... äh Kader jede Menge lukrativer Jobs?

An dritter Stelle stehen IMHO Rachsucht und der Wunsch, was "vom Kuchen" abzubekommen.
Die Polit-Verbrecher an den Rändern werden dann zum Problem, wenn auch die jeweilige "Mitte", der herrschende Mainstream von Polit-Verbrechern infiltriert ist. Taten sich nicht die politischen Kleinganoven der NSDAP mit den bürgerlich-reaktionären Intriganten aus der Oberschicht zusammen? Wie oft haben stalinistische Polit-Verbrecher gegen Systeme revoltiert, an deren Spitze auch Verbrecher standen. Castro mag ein Polit-Verbrecher sein, doch er stürzte einen Batista, der Kuba zur Spielwiese für die Mafia gemacht hat.`

Die Erkenntnis, längst von Polit-Verbrechern regiert zu werden, mag zu der Einsicht führen, dass sich Verbrechen lohnt, wenn es richtig angegangen wird.
So nach dem Motto: "Was Hitler konnte und der Fischer und die Merkel können, das kann ich schon lange" ;)

Also, @Polit-Verbrecher, frisch ans Werk ;) oder doch lieber nicht :rolleyes: ?

SAMURAI
26.10.2007, 11:41
Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

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Hat Joschka nicht auch so einen ähnlichen Satz gebracht ?

Beverly
26.10.2007, 11:50
Ich selbst war von 1980 bis 2003 bei den Grünen und aus deren Reihen hat das politische Verbrechen unserer Tage wohl die eine oder andere Nachwuchskraft rekrutiert. Die Intrigen der Realos und das Rausmobben der Fundis, die Kriegspolitik des Herrn Fischer und die Unterstützung für Hartz IV und Agenda 2010 haben wohl nicht allzuviel mit "gewaltfrei, ökologisch, basisdemokratisch, sozial" zu tun. Mit Karriere und Posten dafür um so mehr :rolleyes: und selbst in der Opposition will die Spitze der Grünen nicht von den "Reformen" und den "Bundeswehreinsätzen" lassen - um sich zukünftige Regierungsbeteiligungen vielleicht sogar an der Seite von Union und FDP nicht zu verbauen? Ministerposten scheinen das Verbreiten von Perspektivlosigkeit ("Nachhaltigkeit") und andauernden materiellen Existenzängsten ("Reformen") wohl ebenso aufzuwiegen wie die Komplizenschaft bei den neuen alten Weltmachtplänen skrupelloser Politiker und Militärs ("Bundeswehreinsätze").

An sich richtige Grundsätze so lange lächerlich zu machen und durch den Schmutz zu ziehen, bis sich auch der abwendet, der "im Prinzip dafür" ist, haben die Grünen unserer Tage übrigens mit den Nazis gemeinsam. Die Nazis diskredierten die Idee der Gemeinschaftlichkeit, die grünen Emanzipierer sind auf dem "besten" Wege, die Idee der Freiheit und Gleichheit auch für Menschen, die nicht ins verstaubte konservative Weltbild passen, zu diskreditieren. Wobei sich die einschlägige Klientel nur als Stimmvieh für die Grünen betrachten darf und die deren Interessen nur soweit vertreten, wie es nichts kostet :rolleyes:

Dass ich es trotz 23 Jahren Mitgliedschaft bei dem Grünen nicht zu mehr gebracht habe, als 2003 meinen Austritt zu erklären, zeugt wohl von einer Inkompatibilität zumindest für bestimmte Formen des politischen Verbrechertums. So die Art des 20 Jahre in Hinterzimmern hocken, die jeweils angesagten Diskurse nachplappern und das eine oder andere Mal kräftig intrigieren. Der dursum honorum von Parteiarbeit > Mandat > Pensionsberechtigung halt :rolleyes:
Aber Gschaftlhubern und Dinge vortäuschen, an die man nicht glaubt, kann man auch bei der Kirche und zumindest bei den Katholen scheint mir wegen Priestermangels ein Job für den fleißigen Seminaristen sicherer zu sein als etwa in den Reihen der Grünen.

Vielleicht hat mir da bei den Grünen das Preis-Leistungsverhältnis nicht gestimmt: zu viel Selbstaufgabe und Verzicht auf Ideale, zu viel Zwang beim Nachplappern neoliberaler Diskurse gepaart mit dem Image des "armen Irren" und "Heuchlers". Dazu Hauen und Stechen um die "sicheren Listenplätze" und was noch an Pfründe gibt und Hass nicht wegen der Überzeugungen, sondern ihrer Aufgabe.

Dafür lebt es sich dann als Grünen-Funz nicht mal besser als in vielen stinknormalen Angestelltenverhältnissen - viel Verlust und wenig Gewinn.

Nicht zu vergessen, dass die Grünen heute mit einer vernünftigen Kombination aus "Erhalt" - von Natur und Kultur - "Emanzipation" und "Sozial" politisch ganz anders dastehen würden als mit ihrer jetzigen, absurden Politik. So hätte eine sozial gebliebene Partei das Aufkommen der Linkspartei verhindert und unzufriedene SPDler an sich gebunden. Sofern sich "Erhalt" und "Emanzipation" nicht in die Haare gekriegt hätten, wären dazu noch Wähler aus den Reihen der Union gekommen, die deren totalen Substanzverlust der by the way mit einer Nähe zum politischen Verbrechertum gepaart ist, endgültig Leid sind.

Schon die Ablehnung von Agenda 2010 und Hartz IV und immer weiterer Auslandseinsätze der Bundeswehr hätten so um 2003 den Dingen eine ganz andere Richtung gegeben. Anstelle einer WASG hätten dann die Grünen über ein Zusammengehen mit der PDS verhandeln können ... ein ökologisches Linksbündnis, das im Westen auf bis zu 25 und im Osten auf bis zu 40 Prozent kommt ... oder wo aus der schieren Angst vor so einer Konstellation Union und SPD den Schritt in den totalen Neoliberalismus nicht gewagt hätten.

Fazit: Verbrechen und eine große Klappe mögen sich in der Politik lohnen, wenn auch nur zeitweise (siehe Hitler und die Nazis). Kleingeistigkeit und Aufgabe von Visionen lohnt sich nicht - siehe die Grünen :rolleyes:
Wer Visionen hat, muss zum Arzt gehen, weil bei ihm noch Hoffnung ist.
Beim "Realo" muss nur noch der Sargdeckel zugemacht werden :rolleyes: und 2003 habe ich nur einer Polit-Gang den Rücken gekehrt, aus der trotz Scheinblüte eh nichts werden wird.

Beverly
26.10.2007, 11:51
Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

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Hat Joschka nicht auch so einen ähnlichen Satz gebracht ?

Bei ihm muss der Satz wohl eher lauten: da beschloss ich, mich kaufen zu lassen :rolleyes:

wtf
26.10.2007, 11:57
Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).

GnomInc
26.10.2007, 12:10
Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).

Jepp.

Du musst nur ergänzend dazu sagen - man muss diese Eigenschaften noch
wesentlich ausbauen , um Politiker zu bleiben !

Misteredd
26.10.2007, 12:32
Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).

Zwei Eigenschaften fehlen noch:

- über Leichen gehen und

- Worte verdrehen - ohne Ende ohne Inhalt reden können.

Hexenhammer
26.10.2007, 12:44
Warum nicht Politverbrecher werden? Leider sind hier in Deutschland schon alle Planstellen besetzt. Also bestehen erst die Chancen Politverbrecher zu werden, wenn einer der Politverbrecher seinen Sessel räumt und das kann lange dauern, schließlich hat nicht jeder von ihnen die Möglichkeit ins russische Gasgeschäft zu wechseln und kann damit dem nächsten Verbrecher einen Platz an der Sonne frei machen.

MorganLeFay
26.10.2007, 13:28
- ohne Ende ohne Inhalt reden können.

Oh. Dann sind einige User hier durchaus qualifiziert....

Beverly
26.10.2007, 14:10
Um Politiker zu werden, muß man gewisse

charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind:

Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als

Konsensfähigkeit).


Jepp.

Du musst nur ergänzend dazu sagen - man muss diese Eigenschaften noch
wesentlich ausbauen , um Politiker zu bleiben

!


Zwei Eigenschaften fehlen noch:

- über Leichen gehen und

- Worte verdrehen - ohne Ende ohne Inhalt reden können.

Dazu kommt meines Erachtens noch die totale Selbstaufgabe bzw. das Sich-Reduzieren auf etwas Instinktgeleitetes und Vorteilsgesteuertes.
In Kleinform haben wir da die entsetzlichen prinzipielosen Apparatschiks der "repräsentativen Demokratie" oder auch eines oligarchischen Autoritarismus, wo die Systeme dafür sorgen, dass sie nicht zu groß werden und sich brav den letztenlich von niemanden gestalteten oder gesteuerten Strukturen unterordnen.

Gibt es die Kontrollmechanismen nicht, haber wir Kleingeister ganz groß - die Hitlers und Stalins, die "ganz Großen" der Weltgeschichte, die deshalb so groß sind, weil so unsinnige Fehlentscheidungen wie sie irgendein kleiner Dorfschulze zuwege gebracht hätte.

Beverly
26.10.2007, 14:13
Warum nicht Politverbrecher werden? Leider sind hier in Deutschland schon alle Planstellen besetzt. Also bestehen erst die Chancen Politverbrecher zu werden, wenn einer der Politverbrecher seinen Sessel räumt und das kann lange dauern, schließlich hat nicht jeder von ihnen die Möglichkeit ins russische Gasgeschäft zu wechseln und kann damit dem nächsten Verbrecher einen Platz an der Sonne frei machen.

Wozu noch kommt, dass gerade in den Eliten die Lebenserwartung immer mehr zunehmen wird, sofern sie sich nicht gerade zu Tode saufen oder fressen. Da die akute Generation Langweiler aber nicht zu solchen Exzessen neigt, werden die alle Hundert und halten dann Vorträge über die "Überalterung" der Gesellschaft.

Bruddler
26.10.2007, 14:20
Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

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Hat Joschka nicht auch so einen ähnlichen Satz gebracht ?

...da beschloss ich Deutschenhasser, Steinewerfer , RAF-Sympathisant,
Außenminister und Schleußer zu werden ?! :]

dimu
26.10.2007, 14:24
.
da gibts einen vergleichbaren ausspruch:

wer nichts wird, der wird wirt.

oder anders:

wer arbeiten hasst, geil auf kohle ist, der wird politiker.
.

Bruddler
26.10.2007, 14:30
.
da gibts einen vergleichbaren ausspruch:

wer nichts wird, der wird wirt.

oder anders:

wer arbeiten hasst, geil auf kohle ist, der wird politiker.
.

arbeitsscheu, charakterlos, linientreu, korrupt und geldgeil - verpackt in
feinen Zwirn und rhetorisch fit = Politiker

Beverly
26.10.2007, 16:43
Warum nicht? Jeder Atheist sagt mir, daß der Glaube an Gott Humbug ist. Ein Leben voller Verbrechen, die nach dem Tod nicht geahndet werden.:cool2:
Also ehrlich: Göring hats bei seiner Verhaftung auf den Punkt gebracht:

"Wenigstens zwölf Jahre gut gelebt"

Noch Fragen?;)

Das Beispiel Göring zeigt aber, dass das gute Leben im Schweinestall ein böses Ende nehmen kann und zumindest für das eine oder andere Schwein doch der Schlachttag kommt ;)

Eddie Meduza
26.10.2007, 16:44
Warum nicht Politverbrecher werden? Leider sind hier in Deutschland schon alle Planstellen besetzt. Also bestehen erst die Chancen Politverbrecher zu werden, wenn einer der Politverbrecher seinen Sessel räumt und das kann lange dauern, schließlich hat nicht jeder von ihnen die Möglichkeit ins russische Gasgeschäft zu wechseln und kann damit dem nächsten Verbrecher einen Platz an der Sonne frei machen.

Ich persönlich möchte Diktator werden. Leider sind die Chancen diesen Berug zu ergreifen in Europa sehr niedrig. Ich suche mir einen wirtschaftlichen schwachen Staat, z.B. Simbabwe, wo ich mit einer Söldnerarmee alle Feidne ausmerze. Dann installiere ich meinen Regierungsapparat, der auf das Militär basiert. Nach einiger Zeit muss ich allerdings eine Polizei erschaffen weil das Militär immer putschen könnte.

Eddie Meduza
26.10.2007, 16:46
...da beschloss ich Deutschenhasser, Steinewerfer , RAF-Sympathisant,
Außenminister und Schleußer zu werden ?! :]

Ob das der genaue Wortlaut war, wage ich ja zu bezweifeln:))

Humer
26.10.2007, 17:52
Politiker sind vermutlich nicht besser und nicht schlechter als ihre Wähler und verfolgen wie diese, eigennützige Interessen. Programme werden kaum diskutiert, stattdessen geht es um Schlagworte und Medienwirkung. Das soll ruhig als Wählerschelte verstanden werden.
Politiker mutieren nicht zu Monstern, nach dem sie aufgestiegen sind. Sie müssen ständig Kompromisse machen, das geht nicht anders.
Die Interessen sind einfach zu widersprüchlich z.B. zwischen:
Arbeitgebern und Arbeitnehmenrn
Autofahrern und Bahnfahrern
Mietern und Vermietern
Alten Menschen und jungen Menschnen
Stadtbewohnern und Landbewohnern
Reichen und Armen
Gewissen und der Parteidisziplin
eigener Partei und einem Koalitionspartner

Da geht der Glanz verloren, sie werden abgewählt und das Volk wählt sich neue Leute, um diese ein paar Jahre später abzustrafen. Echt bedauerlich finde ich , dass die Macht der Wirtschaft dafür sorgt, dass der tatsächliche Spielraum der Politik sehr sehr klein ist. Das könnte ja auch zum Thema werden, nämlich, dass die Musik wo anders gespielt wird. Die Darsteller auf der Politbühne sind austauschbar.

Beverly
27.10.2007, 09:46
Ich persönlich möchte Diktator werden. Leider sind die Chancen diesen Berug zu ergreifen in Europa sehr niedrig. Ich suche mir einen wirtschaftlichen schwachen Staat, z.B. Simbabwe, wo ich mit einer Söldnerarmee alle Feidne ausmerze. Dann installiere ich meinen Regierungsapparat, der auf das Militär basiert. Nach einiger Zeit muss ich allerdings eine Polizei erschaffen weil das Militär immer putschen könnte.

ja, den Berufswunsch kann man sich besser in der Dritten Welt erfüllen - allerdings fangen die Probleme an, wenn in einem Land mehr als einer diesen Beruf ergreifen will :rolleyes:

Klopperhorst
27.10.2007, 09:51
Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).

Der Normalbürger enttarnt diese Eigenschaften beim Samstags-Einkauf im Supermarkt. Wenn nach Schnäppchen und Sonderangeboten gegiert wird, wenn die Blechkiste bis obenhin mit Scheisse zugerammelt wird. Das ist der gleiche Charakterzug, dieser raffgierigen Konsummenschen.


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politisch Verfolgter
27.10.2007, 10:02
Politgangster haben kriminelle Energie, was man auch an ihrem Auftreten erkennt.
Es sind gerissene Schurken, die von Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot zuhälterisch geiselnehmend schmarotzen, das sie rechtsräumlich verankern.
Sie sind vergleichbar mit totalitären Relgionsfundamentalisten. Statt Allah predigen sie Eignerfixierung. Dazu richten sie ihre Opfer zu Untermenschen ab, die das wie in Gottesstaaten verinnerlichen.

Beverly
27.10.2007, 10:15
Politiker sind vermutlich nicht besser und nicht schlechter als ihre Wähler und verfolgen wie diese, eigennützige Interessen. Programme werden kaum diskutiert, stattdessen geht es um Schlagworte und Medienwirkung. Das soll ruhig als Wählerschelte verstanden werden.
Politiker mutieren nicht zu Monstern, nach dem sie aufgestiegen sind. Sie müssen ständig Kompromisse machen, das geht nicht anders.
Die Interessen sind einfach zu widersprüchlich z.B. zwischen:
Arbeitgebern und Arbeitnehmenrn
Autofahrern und Bahnfahrern
Mietern und Vermietern
Alten Menschen und jungen Menschnen
Stadtbewohnern und Landbewohnern
Reichen und Armen
Gewissen und der Parteidisziplin
eigener Partei und einem Koalitionspartner

Da geht der Glanz verloren, sie werden abgewählt und das Volk wählt sich neue Leute, um diese ein paar Jahre später abzustrafen. Echt bedauerlich finde ich , dass die Macht der Wirtschaft dafür sorgt, dass der tatsächliche Spielraum der Politik sehr sehr klein ist. Das könnte ja auch zum Thema werden, nämlich, dass die Musik wo anders gespielt wird. Die Darsteller auf der Politbühne sind austauschbar.

Ja, die Politiker und politische Entitäten sind im Kapitalismus unserer Tage nur noch "der Wirtschaft" nachgeordnet und in der Wirtschaft sind selbst materielle Einheiten in der Art des "Unternehmens" mittlerweile der abstrakten Größe "Kapital" nachgeordnet.

So kenne ich den Spruch:

In einem funktionierendem System dient das Kapital der Wirtscht und die Wirtschaft dem Volk.
Jetzt dient das Volk der Wirtschaft und die Wirtschaft dem Kapital.

An der Spitze des ganzen Wahns steht als Mega-Abstraktion und Mega-Nicht-Negation die "Globalisierung". Sie ist weltweit aber zugleich die Absage an eine Weltordnung und die anarchoide Verwerfung von Ordnung als primär repressiv.
In der Wirtschaft zählt nur noch das Kapital - nicht mehr nur der Krauter an der Ecke, sondern auch der mittelgroße Betrieb oder gar der Großkonzern stehen jederzeit zur Disposition. Siehe VW - eigentlich der Konzern per se und ein Erfolgsmodell (es sei denn, man ist gegen Autos). Gesetze, die seine Existenz schützen, wurden für wettbewerbswidrig erklärt, damit auch ein Riesenkonzern jederzeit den Abfluss runter gespült werden kann, wenn es den Hohepriestern des Nichts und der Nicht-Negation gefällt.

Aus der Sicht des Anarchismus wäre die logische Konsequenz nach der Maxime zu handeln "was fällt, das soll man stoßen". Weg mit den Staaten, die nur zu oft Betätigungsfeld für Polit-Verbrecher war, weg mit den Konzernen, deren Bosse nur zu oft eine andere Spielart des Polit-Verbrechers war bzw. diese aushielten. Selbst wenn das anarchoide Chaos kein Utopia wär, so wäre es wohl das kleinste Übel. Wenn Siemens, VW und Konsorten den Abfluss runter gehen, wäre Platz für neue, bessere, innovativere Unternehmensformen.
Eine Welt zwar mit Schiiten, aber ohne Hizbollahs, eine Welt zwar mit Unternehmen, aber ohne Ackermänner und ein Deutschland mit Deutschen, aber ohne Obrigkeitsstaat ;)

Doch da sei das Nichts vor, die konsequnete Nicht-Negation, die Globalität der Totalität (oder umgekehrt), die Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit oder wie immer das Geschwurbel auch lautet. Die Ordnung, der sie jeden Sinn rauben, halten sie plötzlich wieder ganz hoch, wenn sie mit den Konsequenzen ihrer Destruktivität konfrontiert werden. Der schlanke Staat des Liberalen, die "Wertkonservatismus" des neoliberalen Arschlochs ... und ist es für unsere Politiker nicht am bequemsten, wenn sie für nichts mehr Verantwortung haben.
In eher traditionellen herrschaftlichen Systemen kann es auch den Eliten passieren, dass sie für den Mist zur Rechenschaft gezogen werden, den sie veranstaltet haben - siehe Göring ;) In anarchoiden Systemen gibt es die ganze Kaste so nicht und mögliche Äquivalente von ihr laufen an der kurzen Leine des Gemeinwesens - baut der Häuptling Mist, wählt ihn der Stamm ab! Doch in der Globalität der Totalität von Dingsbums und Dingsda geht es nach dem Motto: ist der Ruf erst runiert, regiert es sich ganz ungeniert.

Bis die nächste Generation Polit-Verbrechern mit der Devise "kill them all and let god sort out the good" dafür sorgt, dass wieder Posten frei werden :rolleyes:

politisch Verfolgter
27.10.2007, 10:24
Dem sollten eben bitte Strukturen entgegengehalten werden, die das beenden können. Zudem ist es rechtsräumlich zu konkretisieren. Des Übels Kern ist eine Arbeitsgesetzgebung, die Betriebslose mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminiert und damit die betriebslosen Anbieter von vollwertiger, ja sogar von jeder Marktteilnahme abschottet.
Man sollte also bitte immer konkret werden, wozu ich eben Ansätze mitbekommen habe.
Wir benötigen keine Anarchie, sondern nur die Entfernung der Arbeitsgesetzgebung. Denn das hat genau jene äußerst strukturierten und friedvollen Implikationen, über die ich laufend berichte.

Eddie Meduza
27.10.2007, 10:25
ja, den Berufswunsch kann man sich besser in der Dritten Welt erfüllen - allerdings fangen die Probleme an, wenn in einem Land mehr als einer diesen Beruf ergreifen will :rolleyes:

Gut dass sich in Kriegsgebieten europäische Söldnerarmeen breit machen, die anwerben kann. Meine Erfolgs- und Überlebenschancen schätze ich zwar als gering ein(ich würde ja selber mitkämpfen), doch ich muss was riskieren.

politisch Verfolgter
27.10.2007, 10:28
Doch bitte lieber ganz friedlich Userprofit strukturieren. Einfach marktwirtschaftlich ökonomische Vernunft walten lassen, die Vollwertigkeit aller Marktteilnehmer einfordern.