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Vollständige Version anzeigen : Wie nieder muss der gesetzliche Mindestlohn denn sein?



roxelena
22.10.2007, 08:01
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?

lupus_maximus
22.10.2007, 08:09
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?
15 DM als Anfangslohn für einen Hilfsarbeiter ist eine Frechheit!

Die sollen ganz einfach die Nebenkosten senken, dann langt auch das Einkommen!

tabasco
22.10.2007, 08:32
(...) Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert (...)

Der Mindestlohn dürfte überhaupt nicht sein - das ist des Rätsels Lösung.

:]

roxelena
22.10.2007, 08:36
Der Mindestlohn dürfte überhaupt nicht sein - das ist des Rätsels Lösung.

:]

Also ist die unterste Grenze für Dich der Nulltarif? Oder gehts noch tiefer? Der Beschäftigte muss dem Arbeitgeber noch Geld mitbringen?

Felidae
22.10.2007, 08:37
Der Mindestlohn dürfte überhaupt nicht sein - das ist des Rätsels Lösung.

:]

Ganz exakt. Ich sagte es schon: Viele kleine Betriebe könnten dann zumachen, weil sie sich keine Angestellten mehr leisten könnten.

tabasco
22.10.2007, 08:39
Also ist die unterste Grenze für Dich der Nulltarif? Oder gehts noch tiefer? Der Beschäftigte muss dem Arbeitgeber noch Geld mitbringen?

Es steht Dir frei, den Arbeitgeber frei auszuwählen und die Vergütung frei zu verhandeln.

Und, PS an Rande: ja, gelegentlich muss man auch zahlen, um bei einem bestimmten Arbeitgeber arbeiten zu dürfen. Das ist aber eine Ausnahme.

wtf
22.10.2007, 08:43
Ein gerechter Lohn findet sich Dank der wunderbaren Marktkräfte stets von selbst.

FranzKonz
22.10.2007, 08:44
Ganz exakt. Ich sagte es schon: Viele kleine Betriebe könnten dann zumachen, weil sie sich keine Angestellten mehr leisten könnten.

Das ist völliger Blödsinn. Wir haben de fakto einen Mindestlohn, der sich letztlich am ALG II orientiert.

Deshalb ist auch eine Mindestlohnregelung so überflüssig wie ein Kropf. Beschäftigunstherapie für die gut bezahlten Arbeitsverweigerer in den Parlamenten.

wtf
22.10.2007, 08:46
Ein Mindestlohn ist letztlich der frustrane Versuch, politischen Einfluß auf Marktmechanismen zu nehmen. Dieser mißlingt regelmäßig und systemimmanent.

lupus_maximus
22.10.2007, 08:47
Es steht Dir frei, den Arbeitgeber frei auszuwählen und die Vergütung frei zu verhandeln.
Richtig, der AG ist nicht für den Ausgleich der staatlichen Nebenkosten zuständig!

Dies war früher anders!
Mir war es möglich mit dem verdienten Geld als AN einen Betrieb aufzumachen, sowas kann man heute vergessen in der Euro-Zeit. Dies ist aber nicht die Schuld des AGs. Als Unternehmer oder Produzent, muß ich daß was ich herstelle auch noch verkaufen können!
Da alle Nebenkosten in die Preise eingerechnet werden, verteuert jede staatliche Vorgabe den Endpreis immer mehr, wie man so schön am Benzin und dem Strom erleben kann!
Jagt die Regierung von mir aus zum Teufel, aber hackt nicht auf den Unternehmern rum!

FranzKonz
22.10.2007, 08:49
Ein Mindestlohn ist letztlich der frustrane Versuch, politischen Einfluß auf Marktmechanismen zu nehmen. Dieser mißlingt regelmäßig und systemimmanent.

Ich bin gar nicht sicher, daß soviel politische Intention dahintersteckt. Opportunistischer Dummschwatz, sonst nichts.

Amigo
22.10.2007, 08:51
Ganz exakt. Ich sagte es schon: Viele kleine Betriebe könnten dann zumachen, weil sie sich keine Angestellten mehr leisten könnten.

Absoluter ökonomischer Unsinn!!!

Ratschlag!!!

Weniger die Blöd-Zeitung lesen!

Amigo
22.10.2007, 08:53
Ein gerechter Lohn findet sich Dank der wunderbaren Marktkräfte stets von selbst.

Irrtum sprach der Igel als er auf der Klosettbürste saß!!!!!!!!!

Immer so spassig?

lupus_maximus
22.10.2007, 08:56
Irrtum sprach der Igel als er auf der Klosettbürste saß!!!!!!!!!

Immer so spassig?
Also, ich verstehe nicht, wie mir das Wirtschaftswunder schaffen konnten ohne das allumfassende Wissen der 68er Flachmaten und deren Nachfolger?

wtf
22.10.2007, 09:07
Irrtum sprach der Igel als er auf der Klosettbürste saß!!!!!!!!!

Immer so spassig?

Widerlege meine These, Schatz.

roxelena
22.10.2007, 09:19
Ein gerechter Lohn findet sich Dank der wunderbaren Marktkräfte stets von selbst.

Nur durch solidarisches Verhalten der Beschäftigten die sich gerechte Entlohnung notfalls durch Streik erkämpfen ist eine Veränderung zum Besseren möglich.

Ich hab mir sagen lassen, dass auch Ärzte sich diese proletarische Erkenntnis zu eigen machte.

wtf
22.10.2007, 09:40
Streik hat mit der Forderung nach einem Mindestlohn nicht das Geringste zu tun. Das schließt nicht aus, daß Funktionärsbetonisten dem streikenden Volk irgendwelche Parolen, das es nicht begreift, einbleut.

PeterH
22.10.2007, 09:54
Ein Mindestlohn ist letztlich der frustrane Versuch, politischen Einfluß auf Marktmechanismen zu nehmen. Dieser mißlingt regelmäßig und systemimmanent.

Das ist völlig richtig. Allerdings wird durch politisch gewollte Zuwanderung das Verhältnis von Angebot u. Nachfrage der Arbeitskräfte gesteuert. Das bedeutet natürlich das sich der AN um politischen Einfluss bemühen muss. Der AG tut es doch auch.

wtf
22.10.2007, 10:47
Die gerne aufgestellte These, wonach der massenhafte Zuzug von low potentials wirtschaftlich gewollt ist, ist absurd.

Die extrem hohe Rate von Sozialtransferbeziehern widerspricht ihr. Welchen wirtschaftlichen Sinn macht der Zuzug, wenn er netto die Lohnzusatzkosten erhöht?

Tonsetzer
22.10.2007, 10:51
Die gerne aufgestellte These, wonach der massenhafte Zuzug von low potentials wirtschaftlich gewollt ist, ist absurd.

Die extrem hohe Rate von Sozialtransferbeziehern widerspricht ihr. Welchen wirtschaftlichen Sinn macht der Zuzug, wenn er netto die Lohnzusatzkosten erhöht?

Das ist eben das Problem, die betriebswirtschaftlich "Denkenden" sehen in der Masse an Zuwanderern erst mal billige Stundenlohnempfänger, die volkswirtschaftliche Komponente scheinen sie dabei nicht erfassen zu können.

senchi
22.10.2007, 10:53
Streik hat mit der Forderung nach einem Mindestlohn nicht das Geringste zu tun. Das schließt nicht aus, daß Funktionärsbetonisten dem streikenden Volk irgendwelche Parolen, das es nicht begreift, einbleut.

Funktionärsbetonist gefällt mir und ist der passende Name für roxelena und Co.

Ausonius
22.10.2007, 10:56
Das ist völliger Blödsinn. Wir haben de fakto einen Mindestlohn, der sich letztlich am ALG II orientiert.

Da denkst du aber etwas kurz. Das ALG II sollte nicht als Mindestlohn verstanden werden, und genau das ist das Problem. Etliche Wirtschaftsunternehmen unterbieten (z.B. bei Praktika) das Hartz IV-Niveau noch. Gleichzeitig sollte erst gar kein Anreiz darin bestehen, sich auf Hartz IV zurückzuziehen, weil man keinen halbwegs vernünftigen Job findet. Daher: für Mindestlohn!

Dalayah
22.10.2007, 11:12
Etliche Wirtschaftsunternehmen unterbieten (z.B. bei Praktika) das Hartz IV-Niveau noch.

Für die Praktikanten hat das "Praktikum" aber scheinbar mehr Wert als der reine Lohn, sonst würden sie keins machen. Also doch über Hartz IV-Niveau ?


Gleichzeitig sollte erst gar kein Anreiz darin bestehen, sich auf Hartz IV zurückzuziehen, weil man keinen halbwegs vernünftigen Job findet.

Solange sich die Sozialhilfesätze nicht ändern, bleibt der Anreiz, Hartz IV vorzuziehen aber gleich, ob mit oder ohne Mindestlohn. Es fällt nur denjenigen eine Option weg, die bereit wären, unterhalb des Mindestlohns zu arbeiten. Die wären gezwungen, ebenfalls Sozialhilfe zu beantragen.

tabasco
22.10.2007, 11:15
(...) Etliche Wirtschaftsunternehmen unterbieten (z.B. bei Praktika) das Hartz IV-Niveau noch.(...)
Ist überhaupt jemand gezwungen, ein Praktikum zu machen, außer es ist von der Studienordnung vorgeschrieben und somit Teil des Studiums? Nö? Also, was soll die Gerede :rolleyes:

Ausnahmen, wie immer - Ärzte + Architekten. Aber beide Berufsgruppen sind Sonderfälle.


(...) Daher: für Mindestlohn!Daher: dagegen!

Praetorianer
22.10.2007, 11:19
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?

Dir sollte man mal ordentlich die Sozialhilfe kürzen! :]

Solange du noch Netzzugang hast, geht es dir viel zu gut.

FranzKonz
22.10.2007, 11:20
Da denkst du aber etwas kurz. Das ALG II sollte nicht als Mindestlohn verstanden werden, und genau das ist das Problem. Etliche Wirtschaftsunternehmen unterbieten (z.B. bei Praktika) das Hartz IV-Niveau noch. Gleichzeitig sollte erst gar kein Anreiz darin bestehen, sich auf Hartz IV zurückzuziehen, weil man keinen halbwegs vernünftigen Job findet. Daher: für Mindestlohn!

Du hast mich mißverstanden. ALG II ist selbstverständlich nicht als Mindestlohn zu verstehen, dient aber als Meßlatte für einen Minimallohn. Deshalb ist der Mindestlohn einfach nur ein Stück mehr an Bürokratie.

Ausonius
22.10.2007, 11:37
Für die Praktikanten hat das "Praktikum" aber scheinbar mehr Wert als der reine Lohn, sonst würden sie keins machen. Also doch über Hartz IV-Niveau ?


Tja - was soll jemand machen, der nach dem Studium nicht sofort eine Anstellung findet? Es ist wie die Wahl zwischen Skylla und Charybdis...


Es fällt nur denjenigen eine Option weg, die bereit wären, unterhalb des Mindestlohns zu arbeiten. Die wären gezwungen, ebenfalls Sozialhilfe zu beantragen.

So. Du stellst Niedrigstlöhne also noch als so eine Art Gnadenakt gegenüber Arbeitslosen dar - deine Sache. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass die Arbeitslosigkeit ansteigt - und selbst wenn es so wäre, würde ich es nicht für schlimm erachten. Von den Kosten her betrachtet, macht es für Staat und Steuerzahler offenbar keinen Unterschied zum von Neoliberalen favorisierten Kombilohn-Modell. Der Mindestlohn wäre aber für den Arbeitnehmer günstiger.



Ist überhaupt jemand gezwungen, ein Praktikum zu machen, außer es ist von der Studienordnung vorgeschrieben und somit Teil des Studiums? Nö? Also, was soll die Gerede

Pflichtpraktika werden in den meisten Studiengängen sukzessive eingeführt (und während des Studiums wird in der Regel noch schlechter bezahlt bzw. häufig sogar überhaupt nicht). Die abgedroschene Weisheit, dass es freigestellt ist, ein Praktika anzunehmen, ist ja oft zu hören. Fakt ist aber, dass Studenten sowieso nicht und Postgraduierte häufig nicht um ein Praktikum herumkommen - außer sie entscheiden sich freiwillig dafür, für immer Taxi zu fahren. Deswegen nützen auch wohlmeinende Apelle von Praktika-Gegner, diese Methoden einfach zu boykottieren, auch nichts - so wünschenswert und "marktorientiert" es wäre. Hier helfen nur staatliche Standards weiter, um für Rechtssicherheit und Fairness zu sorgen. Nicht leicht, denn auch die Arbeitsagenturen vermitteln Langzeitarbeitslose etc. in Praktika, wofür der Staat die volle Leistung erbringt, häufig mit zweifelhaften Aussichten.

Ausonius
22.10.2007, 11:39
ALG II ist selbstverständlich nicht als Mindestlohn zu verstehen, dient aber als Meßlatte für einen Minimallohn. Deshalb ist der Mindestlohn einfach nur ein Stück mehr an Bürokratie.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, worauf du hinauswillst. Erstens soll der Mindestlohn eine gesetzliche Vorgabe an die Firmen, keine staatliche Leistung werden. Der bürokratische Aufwand bleibt doch überschaubar.
Zweitens hoffe ich doch mal, dass er etwas höher liegt, als die Hartz IV-Bemessungsgrundlage.

FranzKonz
22.10.2007, 11:56
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, worauf du hinauswillst. Erstens soll der Mindestlohn eine gesetzliche Vorgabe an die Firmen, keine staatliche Leistung werden. Der bürokratische Aufwand bleibt doch überschaubar.
Zweitens hoffe ich doch mal, dass er etwas höher liegt, als die Hartz IV-Bemessungsgrundlage.

Es gibt ALG II in einer bestimmten Höhe ohne Arbeit. Wenn jemand für weniger Geld arbeiten will, dann darf er das gerne tun. Wozu also einen Mindestlohn einführen, um dessen Höhe jedes Jahr gestritten werden muß?

Es gibt wirklich sinnvollere Aufgaben.

Dalayah
22.10.2007, 12:08
Tja - was soll jemand machen, der nach dem Studium nicht sofort eine Anstellung findet? Es ist wie die Wahl zwischen Skylla und Charybdis...

Wenn er die Wahl zwischen "keine Anstellung" oder "miese Bezahlung" so ungeheuerlich findet, warum hat er dann studiert ? Dafür bekam er überhaupt keine Bezahlung.


So. Du stellst Niedrigstlöhne also noch als so eine Art Gnadenakt gegenüber Arbeitslosen dar

Ein Unternehmer verschenkt nichts, soviel "Gnade" ist da nicht im Spiel :)


Ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass die Arbeitslosigkeit ansteigt - und selbst wenn es so wäre, würde ich es nicht für schlimm erachten. Von den Kosten her betrachtet, macht es für Staat und Steuerzahler offenbar keinen Unterschied zum von Neoliberalen favorisierten Kombilohn-Modell.

Vielleicht nicht für Staat und Steuerzahler, aber für denjenigen, der keine Sozialhilfe beantragen möchte. Aber der ist Dir ja egal. Volkswirtschaftlich gesehen ist Mindestlohn sowie Kombilohn eine Umverteilung. Beim Mindestlohn wird an die verteilt, die bereits eine Arbeit haben, beim Kombilohn an diejenigen, die noch keine haben.

tommy3333
22.10.2007, 12:23
Die Gedankengänge der Linken sind schon zum Wiehern. Erst führen sie Hartz IV ein, mit dem der Staat in die Vertragsfreiheit ("Zumutbarkeitsregelungen", Kürzung der Sozialbezüge bei Ablehnung einer Offenen Stelle) eingreift, und infolge dessen der Staat Dumpinglöhnen Vorschub leistet. Dann wundern sie sich, dass die Löhne bei nicht tariflich gebundenen Stellen sinken. Und nun versuchen sie auf Krampf mit einem erneuten staatlichen Eingriff in die Vertragsfreiheit einen Mindestlohn einzuführen, um die Folgen des früheren staatlichen Eingriffs auf die Vertragsfreiheit durch Hartz IV zu kaschieren. Ein pol. Offenbarungseid.

Ausonius
22.10.2007, 12:25
Wenn er die Wahl zwischen "keine Anstellung" oder "miese Bezahlung" so ungeheuerlich findet, warum hat er dann studiert ? Dafür bekam er überhaupt keine Bezahlung.

Während des Studiums lebt es sich wesentlich einfacher dank Bafög, gesicherter Krankenversicherung, Kindergeld + Steuervergünstigung. So weit hergeholt ist es nicht, dass manche nach dem Abschluss unter das Existenzminimum runterrutschen, und es betrifft einen beachtlichen Teil der Absolventen. Gleichzeitig hat man diese Leute aber durchaus gerne auf dem Arbeitsmarkt; man ist nur etwas knausrig darin, ihnen ein halbwegs ordentliches Gehalt zu zahlen. Da wird eben eine Notlage ausgenutzt.



Vielleicht nicht für Staat und Steuerzahler, aber für denjenigen, der keine Sozialhilfe beantragen möchte. Aber der ist Dir ja egal.

Wenn man in der Situation steckt, stellte sich nicht die Frage "Möchte ich?", sondern "Muss ich?"



Volkswirtschaftlich gesehen ist Mindestlohn sowie Kombilohn eine Umverteilung. Beim Mindestlohn wird an die verteilt, die bereits eine Arbeit haben, beim Kombilohn an diejenigen, die noch keine haben.

Von meinen beruflichen Erfahrungen sehe ich es so, dass es eigentlich keinen Mangel an Arbeit gibt, sondern an Lohnbudgets. Persönlich sehe ich es volkswirtschaftlich als wichtiger an, das Lohnniveau zu steigern, als die Arbeitslosigkeit auf 0 Prozent zu bekommen. Dabei spielen noch zwei weitere Gedanken eine Rolle:
- die demografische Entwicklung in Deutschland wird unweigerlich zu einem gewissen automatischen Rückgang der Arbeitslosigkeit in 15-30 Jahren führen.
- höhere Löhne sorgen für mehr Binnenkonsum; mehr Binnenkonsum schafft auch mehr Arbeitsplätze.
Von daher sehe ich es als wichtiger an, die Firmen zum Mindestlohn zu zwingen, als staatlich subventionierte Arbeitsplätze zu schaffen (Kombilohn). Zudem die Staatskassen belastet genug sind und über allen sonstigen Zielen in Deutschland m.E. die Konsolidierung der Haushalte auf allen drei Ebenen steht.

tabasco
22.10.2007, 12:28
Tja - was soll jemand machen, der nach dem Studium nicht sofort eine Anstellung findet? Es ist wie die Wahl zwischen Skylla und Charybdis... O, es gibt mehrere Varianten - Selbstmord, einen worübergehenden Job zu Broterwerb oder ein Praktikum eben. Die Wahl hat "er" ja.


(....) Pflichtpraktika werden in den meisten Studiengängen sukzessive eingeführt (und während des Studiums wird in der Regel noch schlechter bezahlt bzw. häufig sogar überhaupt nicht). Die abgedroschene Weisheit, dass es freigestellt ist, ein Praktika anzunehmen, ist ja oft zu hören. Fakt ist aber, dass Studenten sowieso nicht und Postgraduierte häufig nicht um ein Praktikum herumkommen - außer sie entscheiden sich freiwillig dafür, für immer Taxi zu fahren. Wer überzeugend rüberkommt oder sich schon während des Studiums Gedanken über die zukünftige Arbeitsstelle gemacht hat, braucht kein Praktikum als Einstieg. Der mittelmäßige Rest soll das Praktikum als das letzte Chance ansehen, sich für den Arbeitsmarkt doch noch zu qualifizieren und Erfahrung zu sammeln. Wenn ich aber so manche Praktikanten sehe, die es sich in einem halten Jahr Praktikum immer noch nicht schaffen, das Software beizubringen, dass sie eigentlich schon bereits während des Studiums hätten lernen müssen, dann braucht auch der Staat mit irgendwelchen Maßnahmen nicht hineinzuquatschen - in manche Eimer geht halt nur ein Liter.


(...) Hier helfen nur staatliche Standards weiter, um für Rechtssicherheit und Fairness zu sorgen.(...) Jäää. Noch mehr Staat. Bitte-bitte. Für jeden Versager einen eigenen Paragraph.

lupus_maximus
22.10.2007, 12:30
Während des Studiums lebt es sich wesentlich einfacher dank Bafög, gesicherter Krankenversicherung, Kindergeld + Steuervergünstigung. So weit hergeholt ist es nicht, dass manche nach dem Abschluss unter das Existenzminimum runterrutschen, und es betrifft einen beachtlichen Teil der Absolventen. Gleichzeitig hat man diese Leute aber durchaus gerne auf dem Arbeitsmarkt; man ist nur etwas knausrig darin, ihnen ein halbwegs ordentliches Gehalt zu zahlen. Da wird eben eine Notlage ausgenutzt.



Wenn man in der Situation steckt, stellte sich nicht die Frage "Möchte ich?", sondern "Muss ich?"



Von meinen beruflichen Erfahrungen sehe ich es so, dass es eigentlich keinen Mangel an Arbeit gibt, sondern an Lohnbudgets. Persönlich sehe ich es volkswirtschaftlich als wichtiger an, das Lohnniveau zu steigern, als die Arbeitslosigkeit auf 0 Prozent zu bekommen. Dabei spielen noch zwei weitere Gedanken eine Rolle:
- die demografische Entwicklung in Deutschland wird unweigerlich zu einem gewissen automatischen Rückgang der Arbeitslosigkeit in 15-30 Jahren führen.
- höhere Löhne sorgen für mehr Binnenkonsum; mehr Binnenkonsum schafft auch mehr Arbeitsplätze.
Von daher sehe ich es als wichtiger an, die Firmen zum Mindestlohn zu zwingen, als staatlich subventionierte Arbeitsplätze zu schaffen (Kombilohn). Zudem die Staatskassen belastet genug sind und über allen sonstigen Zielen in Deutschland m.E. die Konsolidierung der Haushalte auf allen drei Ebenen steht.
Du hast es anscheinend noch nicht kapiert: Du kannst Firmen zu garnichts zwingen!

tabasco
22.10.2007, 12:31
Während des Studiums lebt es sich wesentlich einfacher dank Bafög, gesicherter Krankenversicherung, Kindergeld + Steuervergünstigung. So weit hergeholt ist es nicht, dass manche nach dem Abschluss unter das Existenzminimum runterrutschen, und es betrifft einen beachtlichen Teil der Absolventen(...) (...)
Da gebe ich Dir Recht. Die einzig sinvolle Maßnahme für die arbeitslosen Studiumabsolventen wären aber die Übergangstarife bei den gesetzlichen Krankenkassen.

Ausonius
22.10.2007, 12:32
Erst führen sie Hartz IV ein, mit dem der Staat in die Vertragsfreiheit ("Zumutbarkeitsregelungen", Kürzung der Sozialbezüge bei Ablehnung einer Offenen Stelle) eingreift, und infolgedessen der Staat Dumpinglöhnen Vorschub leistet. Dann wundern sie sich, dass die Reallöhne bei nichttariflich gebundenen Stellen sinken. Und nun versuchen sie auf Krampf mit einem erneuten staatlichen Eingriff in die Vertragsfreiheit einen Mindestlohn einzuführen, um die Folgen des früheren staatlichen Eingriffs auf die Vertragsfreiheit durch Hartz IV zu kaschieren.

Ich glaube nicht, dass der Lohnknick ursächlich mit Hartz IV zusammenhängt. Er ist vielmehr das Ergebnis einer langen Entwicklung der steigenden Belastung von Arbeitnehmern, die schon zu Kohls Zeiten ihren Anfang nahm. Richtig ist, dass der Mindestlohn ein Ergebnis von politischen Fehlern der Schröder-Regierung ist - unter anderem der Annahme, dass ein wirtschaftsfreundlicheres politisches Klima automatisch zu mehr Wohlstand führt.

lupus_maximus
22.10.2007, 12:38
Ich glaube nicht, dass der Lohnknick ursächlich mit Hartz IV zusammenhängt. Er ist vielmehr das Ergebnis einer langen Entwicklung der steigenden Belastung von Arbeitnehmern, die schon zu Kohls Zeiten ihren Anfang nahm. Richtig ist, dass der Mindestlohn ein Ergebnis von politischen Fehlern der Schröder-Regierung ist - unter anderem der Annahme, dass ein wirtschaftsfreundlicheres politisches Klima automatisch zu mehr Wohlstand führt.
Ja, wenn wir ein wirtschaftsfreundlicheres Klima hätten, aber da ist Deutschland meilenweit entfernt davon!

Ich darf daran garnicht denken wenn ich die Werk-Union eröffnen will, dann verliere ich automatisch die Lust, wieder etwas zu unternehmen!

Ausonius
22.10.2007, 12:58
Wer überzeugend rüberkommt oder sich schon während des Studiums Gedanken über die zukünftige Arbeitsstelle gemacht hat, braucht kein Praktikum als Einstieg.

So einfach ist es eben leider nicht. Es ist sehr stark branchenabhängig, ob es nach dem Studium leichter fällt oder schwer. In vielen Fächern reicht ein sehr guter bis guter Abschluss alleine nicht mehr. Die Schere klafft oft schon bei den Praktika während des Studiums auseinander - in einigen Studiengängen kann man recht gut davon leben, in anderen zahlt man drauf. Nötig sind sie auf jeden Fall. Nun kann man sagen: "Pech, die hätten sich halt mit 18 anders entscheiden sollen." In diesem Fall bin ich kein Gegner der Hochschulreformen und insbesondere für eine, die seit Jahren im Gespräch, aber noch nicht gekommen ist - dass die Fachbereiche sich ihre Studenten raussuchen dürfen, selbstverständlich in Kontingenten.


Der mittelmäßige Rest soll das Praktikum als das letzte Chance ansehen, sich für den Arbeitsmarkt doch noch zu qualifizieren und Erfahrung zu sammeln.

So weit die Theorie. Tatsache ist, dass aber weder alle Postgrad-Praktikanten mittelmäßig sind, und dass viele Firmen eine Stelle erst mit vorangehendem Praktikum anbieten. Und letzteres habe ich nie verstanden - warum bezahlt man diese Praktikanten nicht wenigstens vernünftig, wenn man sowieso nachfolgend die Wahl hat, sie wieder vor die Tür zu setzen?


Wenn ich aber so manche Praktikanten sehe, die es sich in einem halten Jahr Praktikum immer noch nicht schaffen, das Software beizubringen

Das ist nicht gut, aber der Arbeitgeber kann diesen Praktikanten jederzeit sagen: "Sorry, du taugst nichts, geht wieder nach Hause." Umgekehrt hat der Praktikant wenig Handhabe, sich gegenüber Arbeitsbedingungen, sofern diese schlecht sind, zu wehren.


Jäää. Noch mehr Staat. Bitte-bitte. Für jeden Versager einen eigenen Paragraph.

Das deutsche Arbeitsrecht ist nun wirklich nicht sehr stark ausgebaut. Leider hat sich schon seit dessen Anfängen im 19. Jahrhundert gezeigt, dass es ohne staatliche Regelungen nicht geht. Ob Arbeitsschutz, Abschaffung der Kinderarbeit, Kündigungsschutz - niemals konnten Missstände allein aufgrund unternehmerischer Initiative beseitigt werden, eher im Gegenteil. Trotzdem gut, dass du es anbringst, denn es schneidet die m.E. aktuelle Grundfrage für den Staat an - soll dieser alleine ein Klima für die echten und so genannten Leistungsträger schaffen, oder eines, in dem die echten und so genannten Versager zumindest partizipieren? Für beides gibt es Argumente.


Du hast es anscheinend noch nicht kapiert: Du kannst Firmen zu garnichts zwingen!

Dass Firmen außerhalb des Staates und der Gesellschaft stehen, ist eine Illusion.

lupus_maximus
22.10.2007, 13:04
So einfach ist es eben leider nicht. Es ist sehr stark branchenabhängig, ob es nach dem Studium leichter fällt oder schwer. In vielen Fächern reicht ein sehr guter bis guter Abschluss alleine nicht mehr. Die Schere klafft oft schon bei den Praktika während des Studiums auseinander - in einigen Studiengängen kann man recht gut davon leben, in anderen zahlt man drauf. Nötig sind sie auf jeden Fall. Nun kann man sagen: "Pech, die hätten sich halt mit 18 anders entscheiden sollen." In diesem Fall bin ich kein Gegner der Hochschulreformen und insbesondere für eine, die seit Jahren im Gespräch, aber noch nicht gekommen ist - dass die Fachbereiche sich ihre Studenten raussuchen dürfen, selbstverständlich in Kontingenten.



So weit die Theorie. Tatsache ist, dass aber weder alle Postgrad-Praktikanten mittelmäßig sind, und dass viele Firmen eine Stelle erst mit vorangehendem Praktikum anbieten. Und letzteres habe ich nie verstanden - warum bezahlt man diese Praktikanten nicht wenigstens vernünftig, wenn man sowieso nachfolgend die Wahl hat, sie wieder vor die Tür zu setzen?



Das ist nicht gut, aber der Arbeitgeber kann diesen Praktikanten jederzeit sagen: "Sorry, du taugst nichts, geht wieder nach Hause." Umgekehrt hat der Praktikant wenig Handhabe, sich gegenüber Arbeitsbedingungen, sofern diese schlecht sind, zu wehren.



Das deutsche Arbeitsrecht ist nun wirklich nicht sehr stark ausgebaut. Leider hat sich schon seit dessen Anfängen im 19. Jahrhundert gezeigt, dass es ohne staatliche Regelungen nicht geht. Ob Arbeitsschutz, Abschaffung der Kinderarbeit, Kündigungsschutz - niemals konnten Missstände allein aufgrund unternehmerischer Initiative beseitigt werden, eher im Gegenteil. Trotzdem gut, dass du es anbringst, denn es schneidet die m.E. aktuelle Grundfrage für den Staat an - soll dieser alleine ein Klima für die echten und so genannten Leistungsträger schaffen, oder eines, in dem die echten und so genannten Versager zumindest partizipieren? Für beides gibt es Argumente.



Dass Firmen außerhalb des Staates und der Gesellschaft stehen, ist eine Illusion.
Irrtum! Sie stehen nicht außerhalb des Staates, aber der Staat kann sie zu nichts zwingen, denn dann sind sie weg!
So einfach ist dies!
Unternehmertum basiert auf Freiwilligkeit. Wenn du Unternehmer einengst, unternehmen sie hier garnichts!

tabasco
22.10.2007, 13:23
So einfach ist es eben leider nicht. Es ist sehr stark branchenabhängig, ob es nach dem Studium leichter fällt oder schwer. In vielen Fächern reicht ein sehr guter bis guter Abschluss alleine nicht mehr. Die Schere klafft oft schon bei den Praktika während des Studiums auseinander - in einigen Studiengängen kann man recht gut davon leben, in anderen zahlt man drauf. Nötig sind sie auf jeden Fall. Nun kann man sagen: "Pech, die hätten sich halt mit 18 anders entscheiden sollen." In diesem Fall bin ich kein Gegner der Hochschulreformen und insbesondere für eine, die seit Jahren im Gespräch, aber noch nicht gekommen ist - dass die Fachbereiche sich ihre Studenten raussuchen dürfen, selbstverständlich in Kontingenten. .Ja, da gebe ich Dir Recht. Allerdings - meiner Meinung nach - ist eine Entscheidung mit 18 eine bereits eine ziemlich verspätete. Wer ewig sich nicht für einen Zug entscheiden kann, läuft Gefahr, am Bahnhof stehen zu bleiben ;). Es ist -wieder meiner meinung nach - nicht die Aufgabe des Staates sie alle dann mit der Draisine**"nachzuliefern" ;).


So weit die Theorie. Tatsache ist, dass aber weder alle Postgrad-Praktikanten mittelmäßig sind, und dass viele Firmen eine Stelle erst mit vorangehendem Praktikum anbieten. Ja, das stimmt. Nur - man muss ich ja nicht bei den Firmen bewerben.


Und letzteres habe ich nie verstanden - warum bezahlt man diese Praktikanten nicht wenigstens vernünftig, wenn man sowieso nachfolgend die Wahl hat, sie wieder vor die Tür zu setzen? In der Mehrheit aller Fälle - von glücklichen Ausnahmen man abgesehen - ist der Aufwand, einen Praktikanten einzulernen und einzuweisen, sehr groß und der Nutzen seiner Arbeit am Endeffekt sehr niedrig. Ich sehe die miese Prakktikanten-Bezahlung als einen Diel - als Praktikant hast Du das recht alle Fragen der Welt zu stellen und in jede Ecke Deine Nase zu stecken. Dafür wirst Du schlecht bezahlt und musst gelegentlich zu Post oder Michholen.


Das ist nicht gut, aber der Arbeitgeber kann diesen Praktikanten jederzeit sagen: "Sorry, du taugst nichts, geht wieder nach Hause." Umgekehrt hat der Praktikant wenig Handhabe, sich gegenüber Arbeitsbedingungen, sofern diese schlecht sind, zu wehren. Der Praktikant kann jederzeit sagen "leck mich am A***" und gehen. Falls sein Arbeitgeber sich die Vertragsverstöße erlaubt hatte, kann jeder Praktikant auch gerichtlich dagegen vorgehen.

tommy3333
22.10.2007, 13:27
Ich glaube nicht, dass der Lohnknick ursächlich mit Hartz IV zusammenhängt. Er ist vielmehr das Ergebnis einer langen Entwicklung der steigenden Belastung von Arbeitnehmern, die schon zu Kohls Zeiten ihren Anfang nahm. (...)
Ist doch logisch. Die Behörden entscheiden, ob eine Tätigkeit als solche "zumutbar" ist - sie entscheiden aber nicht, ob die Entlohnung "zumutbar" ist. Wäre letzteres der Fall, würde es eine Mindestlohndiskussion nie geben. Der Arbeitslose kann damit also nur entscheiden, ob er die Stelle auch dann annimmt, wenn sie ihm zu gering entlohnt wird - oder ob er Kürzungen der Sozialbezüge in Kauf nimmt, wenn er die Stelle ablehnt. Das ist keine freie Entscheidung mehr, weil durch Ablehnung eines Vertragsangebotes seitens des Arbeitslosen ihm ein Nachteil entsteht (mEn eine klare Verletzung der Vertragsfreiheit im Sinne Art. 2 GG und eine Verletzung des Rechts auf freie Wahl des Berufs und Arbeitsorts im Sinne Art. 12 GG), den die Stellenanbieter ausnutzen können (und dies zweifellos auch tun), um Löhne zu drücken. Ohne den Eingriff durch Hartz IV würde dem Arbeitslosen kein Nachteil bei Ablehnung eines Stellenangebots entstehen und er könnte frei entscheiden, ob er eine Stelle annimmt (oder nicht) und unter welchen Lohnbedingungen er die Stelle annehmen würde.

Dieser Effekt wurde auch in vertärktem Maße seit Einführung von Hartz IV beobachtet. Die Entwicklung steigender Belastung unter Kohl hatte natürlich auch Einflüsse auf die Löhne, aber "nur" auf die Nettolöhne (dafür auch die tarifgebundenen) - Hartz IV beeinflusste aber schon die Bruttolöhne (bei den nicht tarifgebundenen).

Dalayah
22.10.2007, 13:29
Während des Studiums lebt es sich wesentlich einfacher dank Bafög, gesicherter Krankenversicherung, Kindergeld + Steuervergünstigung.

Das zahlt aber alles die Gemeinschaft. Wenn Du die Art der Verbesserung der Bezahlung des Praktikanten bevorzugst, müsste die Idee eines Kombilohns Dir eher zusagen.


Wenn man in der Situation steckt, stellte sich nicht die Frage "Möchte ich?", sondern "Muss ich?"

Soll das eine Kritik staatlicher Gängelung sein, hast Du meine Stimme.



Von meinen beruflichen Erfahrungen sehe ich es so, dass es eigentlich keinen Mangel an Arbeit gibt, sondern an Lohnbudgets. Persönlich sehe ich es volkswirtschaftlich als wichtiger an, das Lohnniveau zu steigern, als die Arbeitslosigkeit auf 0 Prozent zu bekommen.

Dann denkst Du wie ein Unternehmer, dessen "Lohn" der Gewinn ist, der ihm wichtiger ist, als die paar Leute die er dazu in die Arbeitslosigkeit wegrationalisieren musste. Sei Dir belassen.



Dabei spielen noch zwei weitere Gedanken eine Rolle:
- die demografische Entwicklung in Deutschland wird unweigerlich zu einem gewissen automatischen Rückgang der Arbeitslosigkeit in 15-30 Jahren führen.

Weil durch die demographische Entwicklung die Unqualifizierten Aussterben ? ;)



- höhere Löhne sorgen für mehr Binnenkonsum; mehr Binnenkonsum schafft auch mehr Arbeitsplätze.

Arbeitsplätze entstehen nicht durch einen Automatismus, sondern durch Entscheidung eines Unternehmers. Wenn er gezwungen ist, seiner Belegschaft mehr zu bezahlen, obwohl nur die gleiche Leistung erbracht wird, sind das erstmal gestiegene Kosten, die ihn kaum dazu animieren noch jemanden einzustellen. Frag mal Lupus was er davon hält.

Sollte eine anschliessend anziehende Nachfrage auftreten, wird er die Preise anziehen, und kann dadurch die höheren Löhne bezahlen. Sollte die Nachfrage an seinem Unternehmen vorbeigehen, macht er pleite.

Ausonius
22.10.2007, 14:03
Dieser Effekt wurde auch in vertärktem Maße seit Einführung von Hartz IV beobachtet. Die Entwicklung steigender Belastung unter Kohl hatte natürlich auch Einflüsse auf die Löhne, aber "nur" auf die Nettolöhne - Hartz IV beeinflusste aber schon die Bruttolöhne.


So macht der Gedankengang Sinn.



Das zahlt aber alles die Gemeinschaft. Wenn Du die Art der Verbesserung der Bezahlung des Praktikanten bevorzugst, müsste die Idee eines Kombilohns Dir eher zusagen.

Nein. Als Praktikant stellt der AN seine Arbeitskraft in den Dienst der Firma bzw. der Institution (auch der ÖD macht mit) - und niemand sonst. Das ist nicht ansatzweise mit dem Studium vergleichbar. Da soll der Anstellungsträger auch für ihn auskommen. Bewährt er sich nicht, hat die Firma das - durchaus weitgehende Recht - ihn jederzeit zu feuern. Ich verstehe die Kombilohn-Diskussion nicht - arbeitsrechtlich regeln soll der Staat nichts, aber Lohnsubventionen zahlen schon.



Dann denkst Du wie ein Unternehmer, dessen "Lohn" der Gewinn ist, der ihm wichtiger ist, als die paar Leute die er dazu in die Arbeitslosigkeit wegrationalisieren musste. Sei Dir belassen.

Wir sind hier aber nicht in der Mikrowirtschaft - es kommt eben noch was dazu. Es ist einzig eine Kosmetik der Statistik, wenn die Arbeitslosigkeit bei 0,5 Prozent läge, dies aber gerade unter den Unqualifizierten damit erkauft würde, dass sie Stundenlöhne von 2 bis 3 Euro bekämen. Letzteres ist durchaus ein bißchen dahin spekuliert, aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen - gab es doch, in einem Zungenschlag mit dem Kombilohn-Modell, entsprechende Empfehlungen einzelner "Wirtschaftsweisen". Unter solchen Umständen hätte der Staat zudem weitere Kosten am Arbeitnehmer zu tragen. Der Nutzen kommt erst, wenn diese Leute selbständig in Lohn und Brot stehen. Ansonsten ist es aus Staatssicht sogar sinnvoller, sie als 1-Euro-Jobber zu beschäftigen - auch wenn ich dieses Modell ablehne, so hat die Gesellschaft zumindest theoretisch mehr davon, als wenn sie in irgendeiner Klitsche als billige Leichtlohnsklaven tätig sind.


Weil durch die demographische Entwicklung die Unqualifizierten Aussterben ?

Das ist dabei nebensächlich bzw. es ist ja eine Binsenweisheit, dass Qualifizierte mehr Möglichkeiten haben. Es gibt erhebliche Probleme im Bildungssystem, fast 10 % Unqualifizierte sind zuviel, doch im allgemeinen sehe ich den Ausbildungsstand in der BRD nicht so schlecht. Und natürlich wird man diese Leute in absehbarer Zeit brauchen, um die Aufgabenlast der größeren älteren Generation zu übernehmen.


Arbeitsplätze entstehen nicht durch einen Automatismus, sondern durch Entscheidung eines Unternehmers. Wenn er gezwungen ist, seiner Belegschaft mehr zu bezahlen, obwohl nur die gleiche Leistung erbracht wird, sind das erstmal gestiegene Kosten, die ihn kaum dazu animieren noch jemanden einzustellen. Frag mal Lupus was er davon hält.

Lupus ist doch gar kein Unternehmer, war höchstens mal einer. Und das merkt man. Aber egal.
Auch hier kann ich nur betonen: der Mindestlohn soll nicht zu mehr Einstellungen führen, sondern soll vor Dumping-Löhnen schützen. Ich halte es - auch aus der Sicht der Firma - für langfristig besser, wenn sie über drei ordentlich bezahlte und motivierte Arbeitnehmer verfügt, als über ein Team mit einer Hauptkraft und zehn ständig wechselnden Praktikanten. Ist auch sehr stark eine Frage der aktuellen Mentalität und des strategischen Stils. Das Beispiel ist nicht aus der Luft gegriffen; gerade im PR-Bereich gibt es solche Firmen en masse.

lupus_maximus
22.10.2007, 14:27
So macht der Gedankengang Sinn.



Nein. Als Praktikant stellt der AN seine Arbeitskraft in den Dienst der Firma bzw. der Institution (auch der ÖD macht mit) - und niemand sonst. Das ist nicht ansatzweise mit dem Studium vergleichbar. Da soll der Anstellungsträger auch für ihn auskommen. Bewährt er sich nicht, hat die Firma das - durchaus weitgehende Recht - ihn jederzeit zu feuern. Ich verstehe die Kombilohn-Diskussion nicht - arbeitsrechtlich regeln soll der Staat nichts, aber Lohnsubventionen zahlen schon.




Wir sind hier aber nicht in der Mikrowirtschaft - es kommt eben noch was dazu. Es ist einzig eine Kosmetik der Statistik, wenn die Arbeitslosigkeit bei 0,5 Prozent läge, dies aber gerade unter den Unqualifizierten damit erkauft würde, dass sie Stundenlöhne von 2 bis 3 Euro bekämen. Letzteres ist durchaus ein bißchen dahin spekuliert, aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen - gab es doch, in einem Zungenschlag mit dem Kombilohn-Modell, entsprechende Empfehlungen einzelner "Wirtschaftsweisen". Unter solchen Umständen hätte der Staat zudem weitere Kosten am Arbeitnehmer zu tragen. Der Nutzen kommt erst, wenn diese Leute selbständig in Lohn und Brot stehen. Ansonsten ist es aus Staatssicht sogar sinnvoller, sie als 1-Euro-Jobber zu beschäftigen - auch wenn ich dieses Modell ablehne, so hat die Gesellschaft zumindest theoretisch mehr davon, als wenn sie in irgendeiner Klitsche als billige Leichtlohnsklaven tätig sind.



Das ist dabei nebensächlich bzw. es ist ja eine Binsenweisheit, dass Qualifizierte mehr Möglichkeiten haben. Es gibt erhebliche Probleme im Bildungssystem, fast 10 % Unqualifizierte sind zuviel, doch im allgemeinen sehe ich den Ausbildungsstand in der BRD nicht so schlecht. Und natürlich wird man diese Leute in absehbarer Zeit brauchen, um die Aufgabenlast der größeren älteren Generation zu übernehmen.



Lupus ist doch gar kein Unternehmer, war höchstens mal einer. Und das merkt man. Aber egal.
Auch hier kann ich nur betonen: der Mindestlohn soll nicht zu mehr Einstellungen führen, sondern soll vor Dumping-Löhnen schützen. Ich halte es - auch aus der Sicht der Firma - für langfristig besser, wenn sie über drei ordentlich bezahlte und motivierte Arbeitnehmer verfügt, als über ein Team mit einer Hauptkraft und zehn ständig wechselnden Praktikanten. Ist auch sehr stark eine Frage der aktuellen Mentalität und des strategischen Stils. Das Beispiel ist nicht aus der Luft gegriffen; gerade im PR-Bereich gibt es solche Firmen en masse.
Ich will aber wieder Jungunternehmer werden und da ist es praktisch schon geklärt, wer eingestellt wird.
Linke nicht und Ersatzdeutsche haben nicht die erforderliche Qualifikation. Ein Bedarf für Hilfsarbeiter ist nicht vorhanden!
Ich brauche Facharbeiter aus der Produktion und da scheint man nur noch auf die ältere Generation über 35 Jahren zurückgreifen zu können!

Ausonius
22.10.2007, 17:06
Ich will aber wieder Jungunternehmer werden und da ist es praktisch schon geklärt, wer eingestellt wird.
Linke nicht und Ersatzdeutsche haben nicht die erforderliche Qualifikation. Ein Bedarf für Hilfsarbeiter ist nicht vorhanden!
Ich brauche Facharbeiter aus der Produktion und da scheint man nur noch auf die ältere Generation über 35 Jahren zurückgreifen zu können!

Ja, schön, äh... gähn. Du hast doch genügend Neugermanien-Threads, wiederhol dich lieber dort.

LieblingderGötter
22.10.2007, 19:27
Dieser Effekt wurde auch in vertärktem Maße seit Einführung von Hartz IV beobachtet. Die Entwicklung steigender Belastung unter Kohl hatte natürlich auch Einflüsse auf die Löhne, aber "nur" auf die Nettolöhne (dafür auch die tarifgebundenen) - Hartz IV beeinflusste aber schon die Bruttolöhne (bei den nicht tarifgebundenen).


Gleichzeitig gibt es immer weniger tarifgebundene Unternehmen(Im Osten m.W nach unter 50%,im Westen m.W nach auf ca. 60% abgerutscht)

LieblingderGötter
22.10.2007, 19:31
Ein Mindestlohn muss über ALG II liegen,da dies das Existenzminumum bildet.Ein Mindestlohn ist nochmals höher anzusiedeln,als das Existenzminimum(Lohnabstandsgebot).

leuchtender Phönix
22.10.2007, 19:34
Warumm sollte ein Mindestlohn vom Staat festgelegt werden? Fällt das nicht unter Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften?

roxelena
22.10.2007, 19:47
In meinem Eingangspost habe ich die Frage gestellt: Wie tief muss der Mindestlohn denn überhaupt liegen damit er auch von den schlimmsten Ausbeuterschweinen akzeptiert wird.
User Kugelfisch hat die Tiefmarke gesetzt. Der AN soll noch Geld bringen damit er arbeiten darf.
Gehts noch tiefer?

leuchtender Phönix
22.10.2007, 19:50
In meinem Eingangspost habe ich die Frage gestellt: Wie tief muss der Mindestlohn denn überhaupt liegen damit er auch von den schlimmsten Ausbeuterschweinen akzeptiert wird.
User Kugelfisch hat die Tiefmarke gesetzt. Der AN soll noch Geld bringen damit er arbeiten darf.
Gehts noch tiefer?

Gibt es denn nicht längst Gesetze gegen Ausbeutung? Gibt es bestimmte Personen/Personengruppen/Oragnisationen.. an die du bei "schlimmsten Ausbeuterschweinen" dachtest?

roxelena
22.10.2007, 19:51
Dir sollte man mal ordentlich die Sozialhilfe kürzen! :]

Solange du noch Netzzugang hast, geht es dir viel zu gut.
Der beitrag ist mal wieder typisch Prätorianer. Nix wissen aber rausposaunen was das Zeug hält
Woher willst du Pfeife denn wissen in welchen Lebensverhältnissen ich mich befinde.

lupus_maximus
22.10.2007, 19:55
Gibt es denn nicht längst Gesetze gegen Ausbeutung? Gibt es bestimmte Personen/Personengruppen/Oragnisationen.. an die du bei "schlimmsten Ausbeuterschweinen" dachtest?
Was ist denn Ausbeutung?
Wenn der Hilfsarbeiter 20 Euro Stundenlohn verlangt und ich gebe ihm nur 5 Euro?

politisch Verfolgter
22.10.2007, 20:13
Wenn Inhaber Kunden sind, hat das mit Lohn nichts zu tun.
Zudem sind ja generell kaufkräftige Kunden erforderlich, zu deren Bedienung man vernetzungsoptimierte high tech investiv nutzen können muß.
Es kann nur darum gehen, Kunden zu bedienen.

Skorpion968
22.10.2007, 20:36
Die Gedankengänge der Linken sind schon zum Wiehern. Erst führen sie Hartz IV ein...

Diejenigen, die HartzIV einführten, waren keine Linken. ;)

lupus_maximus
22.10.2007, 20:38
Diejenigen, die HartzIV einführten, waren keine Linken. ;)
In diesem Land gibts nur Linke, Rechte gibt es nicht in der Administration!

politisch Verfolgter
22.10.2007, 20:39
"Arbeitnehmer"-"Lohn"shit ist linke ideologische Gosse.
Es geht vielmehr darum, möglichst kaufkräftige Kunden lukrativ zu bedienen.
Der Abschluß eines Studiums darf niemanden zum sog. "Arbeitnehmer" erklären.

roxelena
22.10.2007, 20:41
Wie nieder muss der Mindestlohn sein damit er auch von allen Ausbeuterschweinen akzeptiert wird?

derNeue
22.10.2007, 20:43
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?

Unter 8 Euro nicht. Darunter kann niemand leben.

Skorpion968
22.10.2007, 20:50
In diesem Land gibts nur Linke, Rechte gibt es nicht in der Administration!

Schon klar. Wenn man selbst nur weit genug rechts steht, dann sieht man überall nur noch Linke. :D

politisch Verfolgter
22.10.2007, 20:53
Wie nieder muss der Mindestlohn sein damit er auch von allen Ausbeuterschweinen akzeptiert wird?

Diese Konstellation ist vor allem von der SPD per NS-Arbeitsgesetzgebung verankert worden, wovon diese Verbrecherbande zuhälterisch geiselnehmend schmarotzt.
Es geht nicht um Lohn, sondern um value, also um die Differenz zw. betriebl. out- und input, um Profitmaximierung.
Kaufkräftige Kunden sollen dazu nicht ausgebeutet, sondern umfassend lukrativ bedient werden.
Weg mit dem verbrecherischen Marxismus aus dem Rechtsraum!
Nix Ausbeutung, vielmehr die vollwertige Marktteilnahme betriebsloser Anbieter.
Also den marxistischen Arbeitsbegriff entsorgen.

Skorpion968
22.10.2007, 21:00
Wer überzeugend rüberkommt oder sich schon während des Studiums Gedanken über die zukünftige Arbeitsstelle gemacht hat, braucht kein Praktikum als Einstieg. Der mittelmäßige Rest soll das Praktikum als das letzte Chance ansehen, sich für den Arbeitsmarkt doch noch zu qualifizieren und Erfahrung zu sammeln. Wenn ich aber so manche Praktikanten sehe, die es sich in einem halten Jahr Praktikum immer noch nicht schaffen, das Software beizubringen, dass sie eigentlich schon bereits während des Studiums hätten lernen müssen, dann braucht auch der Staat mit irgendwelchen Maßnahmen nicht hineinzuquatschen - in manche Eimer geht halt nur ein Liter.

Du hast doch überhaupt keine Ahnung davon, worüber du dich hier so herablassend äußerst. Mach dich erstmal kundig, bevor du klugscheißerst:
http://www.fairwork-verein.de/cms/front_content.php

Und bevor du über die Füllmenge von Eimern schwadronierst, solltest du erst mal schauen, was in den eigenen Eimer so reinpasst. :))

politisch Verfolgter
22.10.2007, 21:05
Generell darf einen ein absolviertes Studium nicht zum sog. "Arbeitnehmer" erklären.
Investivvalue ist erforderlich, flankiert von einer aktiven Wertschöpfungspolitik.
Das ist managementstrategisch wertschöpfungswissenschaftlich zu untermauern.

tabasco
22.10.2007, 21:32
Du hast doch überhaupt keine Ahnung davon, worüber du dich hier so herablassend äußerst.(...)

Echt? Na wenn das Leben für Dich so einfacher zu bewältigen ist - bitte, tue's Dir einfach.

Bloß kein Sozialneid, ok?

:lach:


(...)
Und bevor du über die Füllmenge von Eimern schwadronierst, solltest du erst mal schauen, was in den eigenen Eimer so reinpasst. : ))
O, einiges.

Aber kein Praktikum nach dem Studium :).

Und zu Deinem Link: Wer sich auf die Anzeige
(...) Jahrespraktika für Diplom-Kaufleute, Vergütung: keine, Voraussetzung Berufserfahrung (...) bewirbt, ist selbst dafür verantwortlich.

Können Eurere linke Köpfe das nicht kapieren?

Caly
22.10.2007, 22:24
Warumm sollte ein Mindestlohn vom Staat festgelegt werden? Fällt das nicht unter Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften?

Die Sektoren die von den Mindestlohngesetzen betroffen wären, sind kaum in Gewerkschaften organiesiert.
Betriebsräte sind da auch eine Seltenheit.

Der Arbeiter wird in solchen Unternehmen wie ein Sklave gehalten.
Der Besitzer befielt, der Sklave muss es ausführen. Rechte hat er keine! bzw kann sie sich nicht leisten. (vom solchen Löhnen kann man keinen Anwalt bezahlen)
Das Arbeitsamt wartet zudem nur darauf ihn eine reinzuwürgen, für den Fall das er nicht das macht was der Besitzer ihn befielt, und sei dieser Befehl noch so unsinnig.

politisch Verfolgter
22.10.2007, 22:42
Die grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung ist zu entsorgen, Sozialstaat und ÖD sind um mind. 90 % abzubauen.
Wir benötigen eine postmarxistischen Rechtsraum.
Das bedingt eine aktive Wertschöpfungspolitik und eine direkt repräsentative Gesetzgebung, wobei alle vom Souverän zu beschließenden Gesetzesvorlagen grundrechtskonform zu sein haben.
Wir haben uns vom sog. "Arbeitnehmer"-Begriff zu verabschieden.
Nur freiwillig kann sich mit Inhabern vertraglich arrangiert werden, keineswegs "zumutbarkeitsrechtlich" erzwungen.
Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertigen Marktzugang, wozu investiv zu nutzen und diversif zu vernetzen ist.
Nur damit sind diese Anbieter im Eigeninteresse profitmaximierend tätig.
Sie sind damit keine marginalisierbaren und auf minderwertige Teilleistungen reduzierbaren Kostenfaktoren, sondern bezahlende Nutzer profitabler Netzwerke.
Dem ist das "Arbeitnehmer"-Konstrukt in den Userbegriff umzuwidmen, nebst allen öffentl. Mitteln, die direkt und indirekt in eignerfixierte Wertschöpfung und in Privatvermögen gepumpt werden.

Skorpion968
22.10.2007, 22:46
Und zu Deinem Link: Wer sich auf die Anzeige bewirbt, ist selbst dafür verantwortlich.

Das ist nur die halbe Wahrheit.
Da hier zweifelsohne jemand die berufliche Situation anderer Teilnehmer des Arbeitsmarktes ausnutzt, ist der Bewerber für das Problem nicht allein selbst verantwortlich.

Ich hoffe du hast jetzt begriffen, dass es sich bei diesen Praktika keineswegs um ABM-Maßnahmen handelt, wo minderbemittelten Akademikern ein Tagesinhalt ermöglicht werden soll. Es handelt sich um qualifizierte Arbeitstätigkeiten, die nicht selten Vollzeitstellen ersetzen. Denn sonst würde dieser Unternehmer diese Praktikanten nicht einstellen, wenn sie ihm keinen Nutzen erwirtschaften. Und dafür hat er zu zahlen!
Wenn der Markt das nicht von sich aus reguliert, dann muss es von außen reguliert werden.

berty
22.10.2007, 22:54
In meinem Eingangspost habe ich die Frage gestellt: Wie tief muss der Mindestlohn denn überhaupt liegen damit er auch von den schlimmsten Ausbeuterschweinen akzeptiert wird.
User Kugelfisch hat die Tiefmarke gesetzt. Der AN soll noch Geld bringen damit er arbeiten darf.
Gehts noch tiefer?

Ja, mehr mitbringen und länger arbeiten!

politisch Verfolgter
22.10.2007, 22:57
Die betriebl. Wertschöpfung hat vielmehr mental adäquat erfolgen zu können und leistungsgerecht verteilt zu werden, wozu gar nicht genug Maschinen rund um die Uhr zu nutzen sind.
Menschl. Inhaber sind dazu völlig unnötig, es erfordert vielmehr die kompetenzstrukturelle Korrelation der mentalen Disposition mit betriebl. Wertschöpfung und damit angestrebtem Nutzerprofit.
Dabei gehts nicht um Betriebseigentum, sondern um Zugang zu Privatkapital.
Nur so kommen wir zu einer Leistungsgesellschaft.
Betriebl. Leistungsfähigkeit wird als Wertschöpfungskompetenz mental adäquat erworben und hat dann nutzerzentriert profitmaximierend umgesetzt werden zu können. Dazu benötigen wir nutzerzentrierte Wertschöpfungswissenschaften.
Es geht in keiner Weise um Inhaber, sondern um den Profit bezahlender Nutzer, um den value.

Ausonius
22.10.2007, 23:07
Die Sektoren die von den Mindestlohngesetzen betroffen wären, sind kaum in Gewerkschaften organiesiert.
Betriebsräte sind da auch eine Seltenheit.

Das ist richtig. Leider ist den Gewerkschaften eine Mitschuld zu attestieren. Weil ihre Organisationsformen es ihnen wenig erlauben, über den Tellerrand zu schauen.



Ich hoffe du hast jetzt begriffen, dass es sich bei diesen Praktika keineswegs um ABM-Maßnahmen handelt, wo minderbemittelten Akademikern ein Tagesinhalt ermöglicht werden soll. Es handelt sich um qualifizierte Arbeitstätigkeiten, die nicht selten Vollzeitstellen ersetzen. Denn sonst würde dieser Unternehmer diese Praktikanten nicht einstellen, wenn sie ihm keinen Nutzen erwirtschaften. Und dafür hat er zu zahlen!

Das ist vielen Neoliberalen schwer zu vermitteln. Sie sehen alles immer nur aus Unternehmerperspektive. Zudem werden Misstände gerne auf die kleinere Ebene runtergebrochen: schreibt man etwas über die Rechtslage von Praktikanten, kommen sie mit der Unternehmerperspektive; zeigt man auf, wie bestimmte Betriebe/Branchen Praktikanten ausbeuten, begeben sie sich auf die individuelle Ebene - wers annimmt, sei selbst schuld.

Dalayah
22.10.2007, 23:22
zeigt man auf, wie bestimmte Betriebe/Branchen Praktikanten ausbeuten, begeben sie sich auf die individuelle Ebene - wers annimmt, sei selbst schuld.

Oh, sollen wir es auch aus Sicht des Kollektivs bewerten ? Wer sich ausbeuten lässt, drückt den Preis für alle anderen ?

Skorpion968
23.10.2007, 00:19
Das ist vielen Neoliberalen schwer zu vermitteln. Sie sehen alles immer nur aus Unternehmerperspektive. Zudem werden Misstände gerne auf die kleinere Ebene runtergebrochen: schreibt man etwas über die Rechtslage von Praktikanten, kommen sie mit der Unternehmerperspektive; zeigt man auf, wie bestimmte Betriebe/Branchen Praktikanten ausbeuten, begeben sie sich auf die individuelle Ebene - wers annimmt, sei selbst schuld.

Was noch dazukommt ist, dass sie die Vorgänge lediglich aus betriebswirtschaftlicher Sicht betrachten. Sie gehen sogar noch weiter, indem sie jeden einzelnen Teilnehmer des Arbeitsmarktes als "kleinen Unternehmer" betrachten, der mit seiner Arbeitskraft handelt.

Die volkswirtschaftlichen Prozesse werden dagegen völlig unter den Teppich gekehrt. Und das betrifft keineswegs nur den äußerst wichtigen Faktor der Nachfrage in der Volkswirtschaft, der negiert wird. Auch das Faktum, dass ein solcher Unternehmer, der qualifizierte Arbeit für lau entlohnt, einen Schaden für den individuellen Qualifikationsaufbau anrichtet, wird gerne übersehen. Wie soll sich denn ein Akademiker, der von unbezahltem Praktikum zu unbezahltem Praktikum weiter gereicht wird, individuell weiter qualifizieren?
Und dann wird bei nächster Gelegenheit gestöhnt was das Zeug hält, dass beim nächstbesten kleinen Konjunkturaufschwung qualifizierte Fachkräfte fehlen. :rolleyes:

Skorpion968
23.10.2007, 00:25
Oh, sollen wir es auch aus Sicht des Kollektivs bewerten ? Wer sich ausbeuten lässt, drückt den Preis für alle anderen ?

Was ist dein Lösungsvorschlag?
Soll der kollektive Preisdrücker sich stattdessen lieber um HartzIV bewerben?

Sieh dir doch die Ursachen des Problems an und schau nicht nur auf die Symptome.

Dalayah
23.10.2007, 01:16
Was ist dein Lösungsvorschlag?

Ich kann anderen nicht die Entscheidungen abnehmen. Ich muss jeden Tag selber welche für mich treffen, wenn ich mein Honorar festlege. Zu hoch, keine Kunden, zu niedrig, kein Einkommen. Würdest Du bitte für mich "Mindestpreise" fordern ?

McDuff
23.10.2007, 05:47
Der Mindestlohn muß so hoch sein, daß eine Vollzeittätigkeit genug einbringt um eine Existenz ohne staatliche Zuschüsse möglich zu machen.
Bei dem momentanen Machtgefälle ist der Markt nicht in der Lage einen Mindestlohn zu kreieren.
Jetzt bin ich mal gespannt auf die immer gleichen menschenverachtenden und pseudoliberalen Phrasen von der Insel der wohlversorgten Übermenschen die sich so sehr wieder die frühkapitalistischen Zeiten mit Kinderarbeit und Weberkartätschung herbeisehnen und vor lauter Globalisierung Volk und Vaterland bestenfalls als Fußabtreter sehen.

Ausonius
23.10.2007, 05:55
Oh, sollen wir es auch aus Sicht des Kollektivs bewerten ? Wer sich ausbeuten lässt, drückt den Preis für alle anderen ?

Nö, aber vielleicht den Anbietern mal auf die Finger klopfen? Machen wir uns doch nichts vor: Wer nach dem Studium nicht sofort einen Job findet bzw. promoviert, hat kaum eine andere Wahl, als ein Praktikum zu absolvieren. Ich sehe keine Rechtfertigung darin, diese Leute mit 400 Euro monatlich abzuspeisen - manchmal gibts weniger oder gar nichts, manchmal auch mehr, es soll ja auch faire Arbeitgeber geben. Der Grund ist nicht deren Biografie, sondern einzig und allein die schlechte Rechtslage.
Daneben geht es nicht alleine um Studenten, sondern auch um Hartz IV-Empfänger, die in Praktika vermittelt werden und in diesem Fall sich noch nicht mal dagegen wehren können.



Ich muss jeden Tag selber welche für mich treffen, wenn ich mein Honorar festlege. Zu hoch, keine Kunden, zu niedrig, kein Einkommen. Würdest Du bitte für mich "Mindestpreise" fordern ?

Dann bist du also Selbständige. Der Vergleich mit Praktikanten bzw. überhaupt anderen Arbeitsverhältnissen zieht nicht. Du bist nicht weisungsgebunden und musst deinen Auftrag erfüllen - wie, wo und in welchem Zeitumfang, bleibt dir selbst überlassen. Der Praktikant hat einen Vollzeitjob - häufig mit unbezahlten Überstunden. Dazu kommt noch: andere verdienen an ihm Geld. Deswegen ist es sehr wohl berechtigt, eine Mindestentlohnung zu fordern.

Ausonius
23.10.2007, 05:56
Der Mindestlohn muß so hoch sein, daß eine Vollzeittätigkeit genug einbringt um eine Existenz ohne staatliche Zuschüsse möglich zu machen.

So ist es, dass ist die Kernfrage und nicht durch trügerische Vorschläge wie den "Kombilohn" zu verwässern.

lupus_maximus
23.10.2007, 07:15
Nö, aber vielleicht den Anbietern mal auf die Finger klopfen? Machen wir uns doch nichts vor: Wer nach dem Studium nicht sofort einen Job findet bzw. promoviert, hat kaum eine andere Wahl, als ein Praktikum zu absolvieren. Ich sehe keine Rechtfertigung darin, diese Leute mit 400 Euro monatlich abzuspeisen - manchmal gibts weniger oder gar nichts, manchmal auch mehr, es soll ja auch faire Arbeitgeber geben. Der Grund ist nicht deren Biografie, sondern einzig und allein die schlechte Rechtslage.
Daneben geht es nicht alleine um Studenten, sondern auch um Hartz IV-Empfänger, die in Praktika vermittelt werden und in diesem Fall sich noch nicht mal dagegen wehren können.



Dann bist du also Selbständige. Der Vergleich mit Praktikanten bzw. überhaupt anderen Arbeitsverhältnissen zieht nicht. Du bist nicht weisungsgebunden und musst deinen Auftrag erfüllen - wie, wo und in welchem Zeitumfang, bleibt dir selbst überlassen. Der Praktikant hat einen Vollzeitjob - häufig mit unbezahlten Überstunden. Dazu kommt noch: andere verdienen an ihm Geld. Deswegen ist es sehr wohl berechtigt, eine Mindestentlohnung zu fordern.

Wenn der Unternehmer am AN Geld verdient regt sich alles auf, daß aber der Staat Mwst am Lohn und dann noch Lohnsteuer verlangt, dies stört keinen.
Dabei tut der am wenigsten für AN.
Er verlangt für einen Vorgang, Lohn des AN, doppelt Steuern.

tabasco
23.10.2007, 08:22
Das ist nur die halbe Wahrheit.
Da hier zweifelsohne jemand die berufliche Situation anderer Teilnehmer des Arbeitsmarktes ausnutzt, ist der Bewerber für das Problem nicht allein selbst verantwortlich.

Ich hoffe du hast jetzt begriffen, dass es sich bei diesen Praktika keineswegs um ABM-Maßnahmen handelt, wo minderbemittelten Akademikern ein Tagesinhalt ermöglicht werden soll. Es handelt sich um qualifizierte Arbeitstätigkeiten, die nicht selten Vollzeitstellen ersetzen. Denn sonst würde dieser Unternehmer diese Praktikanten nicht einstellen, wenn sie ihm keinen Nutzen erwirtschaften. Und dafür hat er zu zahlen!
Wenn der Markt das nicht von sich aus reguliert, dann muss es von außen reguliert werden.

Skorpion968, diesen Verein samt seinen Siegel kenne ich bereits seit ein Paar Jahren. Es tut mir leid, wenn ich Dir hiermit das Gefühl wegnehme, mir die Welt gezeigt zu haben.

Eine für den Arbeitsmarkt qualifizierte Arbeitskraft (abstrakte "Qualifikation" ist irrelevant) macht keine unzähligen Praktika, findet schnell eine Anstellung und meldet sich nicht auf die dämlichen Anzeigen, siehe mein letztes Post.

Der Rest soll dankbar sein, in ein Unternehmen hineinzuschnuppern und Arbeitslebenerfahrungen sammeln zu dürfen.

Ausnahmen - wie gehabt - Ärzte & Architekten, beide haben vom Gesetzgeber voirgeschriebene 2 jahren Praktikum nach dem Studium (warum regt sich übrigens für sie keiner auf? Die Armen müssen kostenlos schufften, unabhängig davon, ob sie gut oder schlecht sind).

tommy3333
23.10.2007, 08:23
Diejenigen, die HartzIV einführten, waren keine Linken. ;)
Nein, natürlich nicht - und der "real existierende Sozialismus" war auch kein Sozialismus, "Islam heißt Frieden" und Elvis lebt. :))

:ironie:

Es mag ja durchaus sein, dass Du so weit "links" stehst, dass alles andere von Deinem Standpunkt aus gesehen "rechts" erscheint. Von meinem Standpunkt aus ist die SPD (und inzwischen auch Teile der Union) immer noch "links".

politisch Verfolgter
23.10.2007, 11:31
Leider haben wir den real existierenden Sozialismus per marxistischer Arbeitsgesetzgebung, womit das Regime seine Opfer mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminiert. Marxismus bezweckt die Nutzenminimierung sog. "Arbeitnehmer", deren erwirtschaftetes Kapital mit Inhabern personalisiert und gegenüber den Erwirtschaftern klassenantagonistisch verteufelt wird.
Der Sozzendreck muß aus dem Rechtsraum weg. Die betriebslosen Anbieter haben vollwertige Marktteilnehmer sein zu können, die ihre marktwirtschaftl. Profitmaximierung ebenso bezwecken, wie das Inhaber tun.
Betriebslose Anbieter benötigen geeignete Nutzungsobjekte, die sie strategisch und operativ gegen Bezahlung für ihren Profit einsetzen und vernetzen.
Managementvorgabe ist ganz analog zu shareholder value nunmehr user value.
Das ist klare ökonomische Logik, pure marktwirtschaftliche Vernunft.
So kommen wir zu einer Leistungsgesellschaft, wobei techn.-wiss. zu 99.9 % von Betriebslosen stammtende high tech zum Segen ihrer Nutzer immer mehr menschl. Tätigkeiten erübrigt.
Betriebslose haben endlich ökonomisch rational agieren zu können, indem sie eben marktstrategisch profitabel kooperieren, investiv nutzen und diversif vernetzen.
Es darf kein Gesetz geben, das Inhaberinstrumente deklariert, auch keine derartigen Behörden oder damit verknüpfte öffentl. Mittel.
Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz Betriebsloser sind generell nur per user value darstellbar.
Ein grundrechtskonformer Rechtsraum hat sowieso den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken. Jeder Wertschöpfende ist damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung.
Die Marktwirtschaft ist also vom mod. Feudalismus zu entlasten, Sozialstaat und ÖD sind um mind. 90 % abzubauen.
Marktwirtschaft, Leistungsprinzip, Kapitalzugang erfordert bzgl. Betriebsloser den Profit bezahlender Nutzer.
Es hilft alles nichts, Marktwirtschaft bedingt den value von usern. Ohne ihn hat man modernen Feudalismus, also Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und öffentl. finanziertes Berufsverbot samt massiv in Privatvermögen gepumpte öffentl. Mittel.

tabasco
23.10.2007, 11:47
Der Mindestlohn muß so hoch sein, daß eine Vollzeittätigkeit genug einbringt um eine Existenz ohne staatliche Zuschüsse möglich zu machen.
Bei dem momentanen Machtgefälle ist der Markt nicht in der Lage einen Mindestlohn zu kreieren.
Jetzt bin ich mal gespannt auf die immer gleichen menschenverachtenden und pseudoliberalen Phrasen von der Insel der wohlversorgten Übermenschen die sich so sehr wieder die frühkapitalistischen Zeiten mit Kinderarbeit und Weberkartätschung herbeisehnen und vor lauter Globalisierung Volk und Vaterland bestenfalls als Fußabtreter sehen.Dir geht es noch gut, denn ich persönlich - als menschenverachtende Neoliberale von der Insel der wohlversorgten Übermenschen, natürlich - kann nicht mehr auf Deine immer wiederkehrenden Sprüche wie "menschenverachtenden und pseudoliberalen Phrasen von der Insel der wohlversorgten Übermenschen" gespannt sein. Die habe ich schon mehrmals gehört, die spannung ist daher raus. Verstehste?

politisch Verfolgter
23.10.2007, 12:16
Lohnzuweisung, Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot müssen aus dem Rechtsraum verschwinden.
Damit ist jedem marxistischen Affengeschwätz die Grundlage entzogen.
Stattdessen geht es um den Profit der Marktteilnehmer.
Die Kernfrage: wie wertschöpfen Betriebslose möglichst profitabel?
Davon sollte einen nix mehr ablenken. Ökonomische Vernunft ist angesagt.

Dalayah
23.10.2007, 12:19
Dann bist du also Selbständige. Der Vergleich mit Praktikanten bzw. überhaupt anderen Arbeitsverhältnissen zieht nicht. Du bist nicht weisungsgebunden und musst deinen Auftrag erfüllen

Der Auftrag ist also keine Weisung ?


- wie, wo und in welchem Zeitumfang, bleibt dir selbst überlassen.

Das sieht das Unternehmen, für das ich gerade arbeite aber anders.



Der Praktikant hat einen Vollzeitjob - häufig mit unbezahlten Überstunden.

Überstunden. Check.


Dazu kommt noch: andere verdienen an ihm Geld. Deswegen ist es sehr wohl berechtigt, eine Mindestentlohnung zu fordern.

An meiner Arbeit verdient das Unternehmen auch Geld.


Es wird Zeit, dass Linke endlich in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Oder überhaupt mal in der Realität. ;)

tabasco
23.10.2007, 12:41
(...) Der Praktikant hat einen Vollzeitjob - häufig mit unbezahlten Überstunden.(...) Und?

Die Selbständigen bekommen deiner Meinung nach "Überstunden" bezahlt ?!

politisch Verfolgter
23.10.2007, 12:44
Userzentriert diversif vernetzte high tech Konglomerate rationalisierungseffizient nutzen. Wobei die Effizienz derartiger Netzwerke mit der Anzahl ihrer Mitglieder und bezahlenden Nutzer exponenziell zu nimmt.
Dabei immer den individuellen mentalen %Rang mit demselben Eink.-%Rang in Übereinstimmung bringen: Leistungsprinzip.
So gehts nicht um Betriebseigentum, sondern um Zugang zu Privatkapital.
Nutzen, bezahlen und vernetzen, statt marginalisiert und teilleistungsreduziert umzuverteilen. Damit gibts breit gestreut kaufkräftige Nachfrager.
Das ist zu globalisieren, dem sind rechtsräumliche Barrieren immer weiter einzuebnen.
Eben ein Chinese im ZDF: "Wir wollen haben, was die Ausländer haben, und was sie nicht selbst haben, das wollen wir auch!" ;-)

McDuff
23.10.2007, 12:51
Dir geht es noch gut, denn ich persönlich - als menschenverachtende Neoliberale von der Insel der wohlversorgten Übermenschen, natürlich - kann nicht mehr auf Deine immer wiederkehrenden Sprüche wie "menschenverachtenden und pseudoliberalen Phrasen von der Insel der wohlversorgten Übermenschen" gespannt sein. Die habe ich schon mehrmals gehört, die spannung ist daher raus. Verstehste?


Wenn von dir mal etwas neues kommt werde ich mich dann gerne mit neuem anschließen :)

Ausonius
23.10.2007, 16:02
Der Auftrag ist also keine Weisung ?

Nein. Weisungen sind definierte Begriffe für Direktiven der Vorgesetzten bei Arbeitnehmern und Beamten.


Das sieht das Unternehmen, für das ich gerade arbeite aber anders.

Ist es nicht so, dass für deine Aufträge eine Deadline gesetzt ist? Dass du dazwischen frei über deine Zeit verfügen kannst und nicht an die festen Zeiten eines Arbeitnehmers gebunden bist?



An meiner Arbeit verdient das Unternehmen auch Geld.

Ja, aber du bekommst dafür auch einen Gegenwert. Ich schätze mal, du lässt dich nicht für 250 Euro im Monat abspeisen.


Es wird Zeit, dass Linke endlich in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Oder überhaupt mal in der Realität.

Och ja, das alte Geleier. Ich hab auch jahrelang neben meinem Studium als Freiberufler gearbeitet, teilweise nicht schlecht verdient, fand aber die arbeitsrechtliche Situation sehr unbefriedigend und bin überglücklich, dass ich den Absprung in eine feste Anstellung geschafft hab. Na gut, dass ist Geschmackssache. Aber bei jedem noch so mies bezahlten Honorarjob hatte ich mindestens den doppelten Stundenlohn und einen geringeren Zeitaufwand für die Arbeit als als Praktikant. Ein bißchen weiß ich also schon, wovon ich rede. Wie kommt ihr eigentlich immer auf die Schiene, als würden Linke nichts arbeiten? Da ich schon mit 14 angefangen habe, regelmäßig in Nebenjobs zu arbeiten, habe ich auch ein bißchen die Billigjobwelt (Zeitungsausträger, Putze, Fabrikarbeit, Bauhelfer, Pflegehelfer) kennen gelernt - und das waren sehr realistische Erfahrungen, die meinen Sinn für soziale Gerechtigkeit ausgeprägt haben. Wie "real" bist du denn?



Die Selbständigen bekommen deiner Meinung nach "Überstunden" bezahlt ?!

Ja nun, dafür setzen sie ihren Preis selbst fest. Kann sich lohnen, kann auch nicht.
Ein Praktikant schrubbt Überstunden schlimmstenfalls fürs wohlwollende Zeugnis.

Praetorianer
23.10.2007, 17:42
Der beitrag ist mal wieder typisch Prätorianer. Nix wissen aber rausposaunen was das Zeug hält
Woher willst du Pfeife denn wissen in welchen Lebensverhältnissen ich mich befinde.

Rückschlüsse, die deine Beiträge zulassen.

tommy3333
23.10.2007, 19:14
Der Auftrag ist also keine Weisung ?

Nein. Weisungen sind definierte Begriffe für Direktiven der Vorgesetzten bei Arbeitnehmern und Beamten.
Der Auftrag ist ein zustande gekommener Vertrag an dem beide Seiten (Unternehmen und Kunde) gebunden sind. Die Direktiven ergeben sich hier aus dem Vertragsinhalt und den AGB's.


Ist es nicht so, dass für deine Aufträge eine Deadline gesetzt ist? Dass du dazwischen frei über deine Zeit verfügen kannst und nicht an die festen Zeiten eines Arbeitnehmers gebunden bist?
Das kommt darauf an, ob und wie die Deadline gehalten werden kann. Toll Collect hatte bspw. mit der Einführung der Maut auch seine ursprüngl. Deadline überschritten. Freizeit werden sowohl deren Techniker als auch deren Geschäftsführung bestimmt nur noch aus dem Fremdwörterbuch gekannt haben (es drohte ja auch eine saftige Konventionalstrafe).

Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, wie schnell mal eine einst sicher geglaubte Deadline in Gefahr geraten kann. Wenn unvorhergesehene Probleme eintreten (mglw. auch bei anderen Kunden/Projekten in der gleichen Zeit), regnets schnell mal Überstunden. Wenn auf der anderen Seite dagegen Zeit übrigbleibt, können andere Aufträge früher bearbeitet werden - oder natürlich auch angesammelte Überstunden abgebummelt werden (Flexibilität der Arbeitszeit sollte dabei auch in dieser Richtung funktionieren können). Die Deadline bestimmt aber das Unternehmen letztlich auch nicht ohne das Einverständnis des Kunden (der Kunde will ja nicht ewig bis zur Auslieferung warten müssen). Manchmal drückt dann ein Unternehmen auch mal ein Auge zu, um den Kunden nicht hängen zu lassen (und ändert seine Prioritäten abhängig davon, ob es ein A-, B-, oder C-Kunde ist) und packt zur Not den ganzen Zeitplan noch dichter zusammen. Manchmal hat ein Kunde auch aufgrund schon bestehender Verträge Anspruch darauf, dass bestimmte neue Aufgaben innerhalb einer gewissen Zeit bearbeitet werden müssen.

tabasco
23.10.2007, 19:26
(...)
Ja nun, dafür setzen sie ihren Preis selbst fest. Kann sich lohnen, kann auch nicht.
Ein Praktikant schrubbt Überstunden schlimmstenfalls fürs wohlwollende Zeugnis.

Ein Praktikant bewirbt sich selbst um eine Stelle, verhandelt selbst über die Vergütung und unterschreibt selbst seinen Arbeitsvertrag. Stimmt?

LieblingderGötter
23.10.2007, 19:27
Warumm sollte ein Mindestlohn vom Staat festgelegt werden? Fällt das nicht unter Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften?

Wenn die AG vielleicht keinen "Bock" mehr haben,auf Tarifverhandlungen???

Oder sie "eigene" (AMP etc..) Gewerkschaften gründen???

Damit wird das ausgehebelt.

Da dies passiert ist,muss der Staat eingreifen,um die Rahmenbedinungen zu sichern.

Ausonius
23.10.2007, 20:30
Ein Praktikant bewirbt sich selbst um eine Stelle, verhandelt selbst über die Vergütung und unterschreibt selbst seinen Arbeitsvertrag. Stimmt?

Bewirbt? Ja. Na ja, wie auch sonst. Verhandelt? Theoretische Größe. Man kann vielleicht verhandeln, dass man zu den 250 € noch etwas Fahrgeld bekommt. Oder dass man für die 400 € nicht 160, sondern 120 Stunden schrubbt.

Wenn der Betrieb sehr kulant ist. Es gibt keine verbindlichen Regelungen.
Und das ist das Problem. Fakt ist: die allermeisten Praktikanten zahlen finanziell drauf und schaffen nur fürs Arbeitszeugnis. Bei Hartz IV-Praktikanten entfallen natürlich sämtliche Verhandlungsmöglichkeiten, wobei sich die Situation hier ohne Frage noch mal ein klein wenig anders stellt und sie allein durch die Sozialhilfe mehr Geld bekommen.

An diesem Text lässt sich schön ablesen, wie schwammig das ganze ist (und selbst hier erscheint vieles durch die "rosarote" Brille):

http://www.recht-im-praktikum.de/?page_id=11

Die Rechte von Praktikanten müssen verbessert werden - besonders im Hinblick auf einheitliche Vergütungen. Aber das hatten wir ja schon :cool2:
Es ist doch gar keine Frage, dass Firmen und Institutionen in den letzten Jahren verstärkt auf den "Ersatz"-Arbeitnehmer setzen. Gerade Studienabgänger hatten es da vor 10 - 20 Jahren etwas leichter, weil es die im Vergleich zur heutigen Situation fast noch goldenen ABM-Stellen gab. Wenn es noch richtig gruselig werden soll, können wir ja noch über die Fälle einiger Privatdozenten an den Unis diskutieren....

Manfred_g
23.10.2007, 20:40
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?

Ich höre immer Mindestlohn, wofür eigentlich?

roxelena
23.10.2007, 20:45
Rückschlüsse, die deine Beiträge zulassen.

Mein Rückschluss auf deine Beiträge zeugen mir auf, dass du ein Versager auf der ganzen Linie bist. Ein armseliger Blender der nur zynische und beleidigende Beiträge über andere vom Stapel lassen kannst mit dem Ziel deine eigenes Nichts zu verbergen

roxelena
23.10.2007, 20:47
Ich höre immer Mindestlohn, wofür eigentlich?

Sehr gute Frage. da kann dir niemand folgen

lupus_maximus
23.10.2007, 20:49
Ich höre immer Mindestlohn, wofür eigentlich?
Die meinen wahrscheinlich 15 DM für einen Hilfsarbeiter, die wurden nur in Ausnahmefällen gezahlt!

Manfred_g
23.10.2007, 20:50
Wie nieder muss der Mindestlohn sein damit er auch von allen Ausbeuterschweinen akzeptiert wird?

Sags uns doch! Was bist du denn bereit zu zahlen?

roxelena
23.10.2007, 20:52
Sags uns doch! Was bist du denn bereit zu zahlen?
Eine Frage ist nicht mit einer Gegenfrage zu beantworten.

Manfred_g
23.10.2007, 20:53
Sehr gute Frage. da kann dir niemand folgen

Ich bezweifle, daß es niemand kann, mir war aber klar, daß du es nicht kannst!
Solange das aber so ist, solltest du dir deine Forderungen dahin stecken, wo die Sonne nicht hinscheint.

roxelena
23.10.2007, 20:56
Ich bezweifle, daß es niemand kann, mir war aber klar, daß du es nicht kannst!
Solange das aber so ist, solltest du dir deine Forderungen dahin stecken, wo die Sonne nicht hinscheint.

ich empfehle dir von ganzem herzen deine Ergüsse genau in die gleiche Stelle bei dir hineinzuschieben. da gehören sie hin und sonst nirgends

lupus_maximus
23.10.2007, 21:00
Sags uns doch! Was bist du denn bereit zu zahlen?
Die 7.50 € sind eigentlich nur das hochgerechnete Brutto von Hartz IV!

Das heißt, es sind ca. 615 € netto. Damit kann man wirklich nichts anfangen. Diese Summe bringt also garnichts. Viel besser wäre es, wenn unter 1200 Euro Brutto keine Steuern und Sozialabgaben bezahlt würden, da hätte man als AN wesentlich mehr davon.
Aber dieser Staat hätte kein Geld mehr für Ersatzdeutsche und deren Kindergeld!

Manfred_g
23.10.2007, 21:00
Eine Frage ist nicht mit einer Gegenfrage zu beantworten.

Langsam! Gegenfragen willst du nicht, Antworten akzeptierst du nicht. Da bleibt dann nicht viel übrig und es sieht so aus, als wärst du deinem eigenen Thema nicht gewachsen.

leuchtender Phönix
23.10.2007, 21:02
Die Sektoren die von den Mindestlohngesetzen betroffen wären, sind kaum in Gewerkschaften organiesiert.
Betriebsräte sind da auch eine Seltenheit.

Der Arbeiter wird in solchen Unternehmen wie ein Sklave gehalten.
Der Besitzer befielt, der Sklave muss es ausführen. Rechte hat er keine! bzw kann sie sich nicht leisten. (vom solchen Löhnen kann man keinen Anwalt bezahlen)
Das Arbeitsamt wartet zudem nur darauf ihn eine reinzuwürgen, für den Fall das er nicht das macht was der Besitzer ihn befielt, und sei dieser Befehl noch so unsinnig.

Stimmt nicht. Ein Strafantrag über einen Staatsanwalt kostet nichts. Staatsanwälte sind vom Staat beschäftigt und bezahlt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Strafantrag

roxelena
23.10.2007, 21:05
Langsam! Gegenfragen willst du nicht, Antworten akzeptierst du nicht. Da bleibt dann nicht viel übrig und es sieht so aus, als wärst du deinem eigenen Thema nicht gewachsen.


Welche Antwort hast du denn gegeben?

Mein Eingangspost: wie nieder muss der Mindestlohn sein damit ihn auch jeder Ausbeuter akzeptieren kann

Die Wiederholung nur für die Herren aus Alzheim

Praetorianer
23.10.2007, 21:10
Mein Rückschluss auf deine Beiträge zeugen mir auf, dass du ein Versager auf der ganzen Linie bist. Ein armseliger Blender, der nur zynische und beleidigende Beiträge über andere vom Stapel lassen kannst mit dem Ziel deine eigenes Nichts zu verbergen

Tja, wunderst du dich noch, dass deine Bewerbungen nie Erfolg hatten? :D
Wie gesagt, es geht dir viel zu gut; dir sollte man mal ordentlich die Sozialhilfe kürzen. :]

lupus_maximus
23.10.2007, 21:11
Stimmt nicht. Ein Strafantrag über einen Staatsanwalt kostet nichts. Staatsanwälte sind vom Staat beschäftigt und bezahlt.

http://de.wikipedia.org/wiki/StrafantragWo soll denn ein Staatsanwalt da etwas machen?
Der AN hat daß auszuführen was ihm der AG aufträgt, sonst gibt es keine Kohle. Da kann ein Staatsanwalt rein garnichts machen.

leuchtender Phönix
23.10.2007, 21:11
Wenn die AG vielleicht keinen "Bock" mehr haben,auf Tarifverhandlungen???

Zu Tarifverhandlungen gehören 2 Seiten. einer kann da nichts alleine entscheiden, beenden...


Oder sie "eigene" (AMP etc..) Gewerkschaften gründen???

Die AMP ist keine Gewerkschaft, sondern ein Arbeitgeberverband. Und inwiefern soll das ein Problem sein? Dann müssen die entsprechenden Gewerkschaftenj auch mit diesem Verband verhandeln.


Damit wird das ausgehebelt.

Nichts wird ausgehebelt.


Da dies passiert ist,muss der Staat eingreifen,um die Rahmenbedinungen zu sichern.

Der Staat soll lediglich Lobbyarbeit leisten, mehr nicht. Durch so etwas würden hunderttausende Jobs gefährdet.

roxelena
23.10.2007, 21:12
Tja, wunderst du dich noch, dass deine Bewerbungen nie Erfolg hatten? :D
Wie gesagt, es geht dir viel zu gut; dir sollte man mal ordentlich die Sozialhilfe kürzen. :]


kriegst es noch blöder hin? Gib Gas, du schaffst es. Du hast das Zeug dazu

MorganLeFay
23.10.2007, 21:13
Ein gesetzlicher Mindestlohn kann in einer Marktwirtschaft durchaus Sinn machen.
Aber er sollte zum Einen branchenabhängig oder nur in einigen Branchen bestehen - und in Deutschland ist er albern.

Praetorianer
23.10.2007, 21:18
kriegst es noch blöder hin? Gib Gas, du schaffst es. Du hast das Zeug dazu

Du jedenfalls schaffst es, deinen Fehlerquotienten weiter zu steigern.

Wofür willst du eigentlich einen Mindestlohn, du beherrscht ja nichtmal die deutsche Sprache?

Manfred_g
23.10.2007, 21:20
Die 7.50 € sind eigentlich nur das hochgerechnete Brutto von Hartz IV!

Das heißt, es sind ca. 615 € netto. Damit kann man wirklich nichts anfangen. Diese Summe bringt also garnichts. Viel besser wäre es, wenn unter 1200 Euro Brutto keine Steuern und Sozialabgaben bezahlt würden, da hätte man als AN wesentlich mehr davon.
Aber dieser Staat hätte kein Geld mehr für Ersatzdeutsche und deren Kindergeld!

Natürlich, darum geht es ja im Kern! Vornehmlich linke Schwachmaten wollen aber den Arbeitgebern Aufgaben zuweisen, die Staatsangelegenheiten sind.

politisch Verfolgter
23.10.2007, 21:26
Damit der rote Dreck endlich ein Ende findet, sollten sog. "kleine Leute" prinzipiell auf Nachwuchs verzichten, womit ihnen viell. sogar das eingefressene Affenschieben leichter fällt.
Dann sollte es eine Hochbegabten-Zuwanderungsschwemme geben, die sich dann hoffentlich kräftig vermehren. Bereits mitgebrachter Nachwuchs sollte zur sofortigen Einbürgerung berechtigen - mit staatl. Begrüßungsvermögen von mind 200 T€.
Geringverdiener unter Eink.-%Rang 80 sollten gehörig unter Druck gesetzt werden, daß ihnen jeder Gedanke an Nachwuchs vergeht. Wer dennoch Nachwuchs hat, darf nicht sicher sein, ihn behalten zu können. Denn Verwahrlosung darf nicht geduldet werden.

Manfred_g
23.10.2007, 21:31
Welche Antwort hast du denn gegeben?

Mein Eingangspost: wie nieder muss der Mindestlohn sein damit ihn auch jeder Ausbeuter akzeptieren kann

Die Wiederholung nur für die Herren aus Alzheim

Antwort: der Mindestlohn kann bis "minus unendlich" gehen, solange keinerlei Nebenbedingungen festgelegt wurden. Letzteres hast du ja verweigert indem du Gegenfragen verweigert hast.

Manfred_g
23.10.2007, 21:38
Ein gesetzlicher Mindestlohn kann in einer Marktwirtschaft durchaus Sinn machen.
Aber er sollte zum Einen branchenabhängig oder nur in einigen Branchen bestehen - und in Deutschland ist er albern.

Evtl. möchtest du uns ein paar Anmerkungen zu einem sinnvollen Mindestlohn machen? ;) Vielleicht kann der Strang damit über das Niveau "dafür-dagegen" erhoben werden; wäre ja wirklich mal reizvoll. Bitte nicht zu wissenschaftlich. :)

MorganLeFay
23.10.2007, 21:42
Ich denke einfach an Bereiche, wo es keine Tarifverhandlungen gibt, oder wo eine Wahrnehmen/Vertreten von Arbeitnehmerinteressen nur sehr schwer möglich ist.

Der Mindestlohn hat in GB bisher keinen messbaren Schaden angerichtet - allerdings steigt er entschieden zu schnell und mittlerweile sind wohl Arbeitsplätze in Gefahr.

Deswegen meine ich ja auch, dass er in Deutschland unnötig ist, bzw. mehr Schaden als Nutzen hätte, weil es Flächentarifverträge gibt. Ob man die bricht mit Dumpinglöhnen oder den Mindestlohn, ist letztendlich egal.

politisch Verfolgter
23.10.2007, 21:45
Wer sog. "Arbeitnehmer" sein will, benötigt keinen Mindestlohn, sondern sog. "Arbeitgeber", womit er bei "Lohn und Brot" sein Dasein fristen kann. Sog. "kleine Leute" sollten dafür mit Entzug öffentl. Mittel bestraft werden, wenn sie Nachwuchs haben. Zwangsverhütung ist jedem zumutbar, der Mindestlohn will.

lupus_maximus
23.10.2007, 21:46
Ich denke einfach an Bereiche, wo es keine Tarifverhandlungen gibt, oder wo eine Wahrnehmen/Vertreten von Arbeitnehmerinteressen nur sehr schwer möglich ist.

Der Mindestlohn hat in GB bisher keinen messbaren Schaden angerichtet - allerdings steigt er entschieden zu schnell und mittlerweile sind wohl Arbeitsplätze in Gefahr.

Deswegen meine ich ja auch, dass er in Deutschland unnötig ist, bzw. mehr Schaden als Nutzen hätte, weil es Flächentarifverträge gibt. Ob man die bricht mit Dumpinglöhnen oder den Mindestlohn, ist letztendlich egal.

Wie, die tun ihn ständig aufstocken?
Dann klappt es dort auch bald zusammen!

klartext
23.10.2007, 21:50
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?

Schon die Fragestellung zeigt eine völlige Unkenntis von auch nur geringen betriebwirtschaftlichen Kenntnisse, wie man sie von Linken nicht anders erwartet.
Der Wert einer Arbeitskraft bemisst sich nach dem Mehrwert, den diese durch ihre Arbeit erwirtschaftet. Und es gibt Mitarbeiter, die noch zu teuer sind, auch wenn sie umsonst arbetien würden.
Die Fragestellung ist deshalb schon vom Ansatz her unsinnig.

Dalayah
23.10.2007, 21:51
Wie, die tun ihn ständig aufstocken?

Das ist ja logisch. Jeder Politiker der Stimmen braucht, spricht sich dafür aus, ihn aufzustocken. Jeder der keine Stimmen verlieren will, stimmt ihm zu oder hält zumindest die Klappe :))

Manfred_g
23.10.2007, 21:55
Ich denke einfach an Bereiche, wo es keine Tarifverhandlungen gibt, oder wo eine Wahrnehmen/Vertreten von Arbeitnehmerinteressen nur sehr schwer möglich ist.

Der Mindestlohn hat in GB bisher keinen messbaren Schaden angerichtet - allerdings steigt er entschieden zu schnell und mittlerweile sind wohl Arbeitsplätze in Gefahr.

Naja, das mit dem meßbaren Schaden... Als Pro-Argument ist das unzureichend :D

Ist es nicht so, daß man den Mindestlohn, der ja eindeutig eine soziale Funktion haben soll, nur im Gesamtzusammenhang mit wirtschaftlicher Freiheit, Staatsquote, Kündigungsschutz etc. sowie sonstiger sozialer Rahmenbedingungen der Gesellschaft sehen muß?
Ich denke in der tat (zumindest mal vereinfacht dargestellt), daß die Schaffung von Arbeitsplätzen und der Bürokratieabbau, das Problem weitgehend beseitigen sollte. Denn da, wo es genug Arbeitsplätze gibt, hat es ein Arbeitnehmer nicht nötig, sich unter Wert zu verkaufen.

MorganLeFay
23.10.2007, 21:58
Natürlich muss der Zusammenhang gesehen werden. Deswegen sage ich ja auch, dass der deutsche Arbeitsmarkt zu unflexibel ist.

politisch Verfolgter
23.10.2007, 22:04
Affenschiebern sollte Nachwuchs unterbunden werden, womit dann auch der Lohndreck ausstirbt, wenn nur mehr Spitzenleute zuwandern.
Geringverdiener können sich dann bei minimierten Existenzansprüchen aus der Affenschieberei zurückziehen, zudem sind sie ja damit eh zu kaum was zu gebrauchen.
Sog. "Arbeitnehmer", die Nachwuchslosigkeit vertraglich zusichern, haben erleichterte Bedingungen zu erhalten, ihr Restleben halbwegs manierlich fristen zu können.
Ich selbst vermute allmählich auch bei mir, betriebl. zu nix zu gebrauchen zu sein.
Denn was ich dort getan habe, muß unter aller Sau gewesen sein - was ich auch bei Siemens zum Schluß deutlich wortwörtlich äußerte.
Solcher Dreck kann Nachwuchsverzichtern erspart werden, die dann eben manierlich dahinfristen können.
Spitzenbegabte junge Zuwanderer in rauhen Mengen, die viell. sogar schon Nachwuchs mitbringen haben das kleine-Leute-Unwesen ablösen zu können.

torun
23.10.2007, 22:08
... Und es gibt Mitarbeiter, die noch zu teuer sind, auch wenn sie umsonst arbetien würden.


Die sollen dann wohl noch Geld mitbringen ?

dimart
23.10.2007, 22:10
Denke auch, Mindestlohn ist überflüssig, da ALG 2 als Orientierung dient. Jeder kann frei wählen, ob er einen Job annimmt, oder nicht.

Dalayah
23.10.2007, 22:15
Denke auch, Mindestlohn ist überflüssig, da ALG 2 als Orientierung dient. Jeder kann frei wählen, ob er einen Job annimmt, oder nicht.

Wäre schön, wenn es so wäre. Aber das Arbeitsamt spielt sich gerne auf und droht mit Kürzungen der Bezüge. Diese nutzlose Agentur müsste zuerst aufgelöst werden.

MorganLeFay
23.10.2007, 22:16
Zustimmung.

politisch Verfolgter
23.10.2007, 22:17
Prollaffen sind überflüssig, sollten aussterben und gefälligst Nachwuchs unterlassen.
Die gehören human ausgesteuert, wenn sie sich dafür vertraglich verpflichten, zu verhüten.
Im Gegenzug eben Spitzengehirne in Massen reinholen, die sich auch anständig vermehren können.
Geringverdiener unter Eink.-%Rang 75-80 sollten mir nacheifern: nix tun und keinen Nachwuchs haben, Affenschieberei unterlassen.
Man kann damit leben, ohne Inhaber zu belästigen.

dimart
23.10.2007, 22:31
Wäre schön, wenn es so wäre. Aber das Arbeitsamt spielt sich gerne auf und droht mit Kürzungen der Bezüge. Diese nutzlose Agentur müsste zuerst aufgelöst werden.

Okay, habe, Gott sei Dank, noch nichts mit der Agentur für Arbeit zu tun gehabt. Aber können die denn so ohne weiteres und vorallem wieweit kürzen ?

Dalayah
23.10.2007, 22:37
Okay, habe, Gott sei Dank, noch nichts mit der Agentur für Arbeit zu tun gehabt. Aber können die denn so ohne weiteres und vorallem wieweit kürzen ?

Kann nur weitergeben, was ich gehört habe, und es soll teilweise schon sehr entwürdigend sein, was sich die Sachbearbeiter so herausnehmen. Staatsbüttel, die Macht über Menschen bekommen haben, was soll man anderes erwarten ?

http://hartz-iv-blog.de/category/arbeitsamt/

politisch Verfolgter
23.10.2007, 22:37
Die sollen radikal kürzen, bis Geringverdienern die Lust auf Inhaber endlich mal vergeht. Im Gegenzug einfach mal an Ausgliederung denken, sich aussteuern lassen können - bei vertraglicher Zusicherung von Nachwuchslosigkeit.
Affenschieberei macht keinen Sinn, ist auch völlig unnötig. Damit gibts dann nur mehr Inhaber, die keine Affenschieber mehr benötigen. Am Besten, es gibt nur mehr Betriebserben und Hochbegabten-Zuwanderung.

LieblingderGötter
24.10.2007, 22:02
1)Zu Tarifverhandlungen gehören 2 Seiten. einer kann da nichts alleine entscheiden, beenden...

2)Die AMP ist keine Gewerkschaft, sondern ein Arbeitgeberverband. Und inwiefern soll das ein Problem sein? Dann müssen die entsprechenden Gewerkschaftenj auch mit diesem Verband verhandeln.

3)Der Staat soll lediglich Lobbyarbeit leisten, mehr nicht. Durch so etwas würden hunderttausende Jobs gefährdet.

1=Doch,wenn eine Seite kündigt und nicht weiterverhandeln will.....

2=Stimmt,Fehler von mir.
Ich meinte eigentlich bspw. "christliche Gewerkschaften",z.B die CGM,die sich auf ihrer Seite auch noch rühmt mit einem solchen Urteil...


Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt hat die Christlichen Metaller als tariffähige Gewerkschaft anerkannt. Mit diesem Beschluss vom Dienstag hat sich die in Stuttgart ansässige Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) in dem fast zehn Jahre dauernden Rechtsstreit mit der IG Metall erfolgreich gegen die Aberkennung ihres Gewerkschaftsstatus gewehrt. Der erste Senat sah keinen Zweifel an der Tariffähigkeit der CGM (1 ABR 58/04). Die abgeschlossenen Tarifverträge seien ausreichend, um diese zu begründen. Einen Anhaltspunkt für Scheintarifverträge gebe es nicht.

3=Durch einen Mindestlohn werden gewiss keine vernichtet,eher durch Leiharbeit etc..

LieblingderGötter
24.10.2007, 22:05
Spitzenbegabte junge Zuwanderer in rauhen Mengen, die viell. sogar schon Nachwuchs mitbringen haben das kleine-Leute-Unwesen ablösen zu können.


Von was träumst du??

LieblingderGötter
24.10.2007, 22:07
Denke auch, Mindestlohn ist überflüssig, da ALG 2 als Orientierung dient. Jeder kann frei wählen, ob er einen Job annimmt, oder nicht.

Um das zu verwirklichen,müsste man erst den § 10 SGB II aussetzen bzw. ganz streichen.Dann wäre das einigermaßen "gegeben".

http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/02/index.php?norm_ID=0201000

cajadeahorros
24.10.2007, 22:26
Ich habe mal ein anschauliches Beispiel herausgesucht:

Es gibt in den USA privatrechtlich organisierte Gesellschaften die Gefängnisse betreiben. Sie geben über Heller und Pfennig ihrer Ausgaben Auskunft. Man kann daraus in etwa ableiten was "ein Mensch" an Unterhalt (also Unterkunft, Fressen, Kleidung, medizinische Grundversorgung und 24h Bewachung) kostet:

38,35 USD pro Tag (2006)(http://www.shareholder.com/cxw/ReleaseDetail.cfm?ReleaseID=258570&reltype=earnings)

Umgerechnet auf deutsche Arbeitszeiten entspricht das grob 5 Euro pro Stunde nach Steuern.

politisch Verfolgter
25.10.2007, 09:20
Niemand darf per Gesetz mit sog. "Löhnen" behaftet werden. Sowas darf nur aus freiem Willen bei Vertragsfreiheit darstellbar sein.
Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme, also eine freie Marktwirtschaft, das Leistungsprinzip und die Grundrechte.
Userprofit ist genau so legitim wie ownerprofit. Dem ist politisch und rechtsräumlich Rechnung zu tragen.

roxelena
25.10.2007, 18:20
Die Agenda 2010, das epochale Werk von rot-grün und Union, ruht auf zwei Säulen
1. Steuererleichterungen für Unternehmer,Grossverdiener, Besserverdiener in einem Ausmass wie es nie denkbar schien.
Gegenfinanziert von Kranken, Arbeitslosen, Rentner und erhöhte verbrauchersteuer.
2. Änderung der Zumutbarkeitsklausel: Jede Arbeit muss angenommen werden sei sie auch noch so mickrig entlohnt
Damit auch massenhaft und flächendeckend Millionenfach Billiglohnarbeitsplätze zur Verfügung stehen wurde das Gesetz zum Arbeitskräfteverleih geändert.
Als flankierende massnahme wurde in einer Medienkampagne der bevölkerung vermittelt, dass Arbeitslose Faulenzer sind, die sich in der sozialen Hängematte ausruhen.
Wie gewünscht sind die Löhne ins Bodenlose gefallen.

Die Forderung nach Sklavenarbeit wurde nur deshalb nicht gestellt, da Praktikanten, 1-Euro Jobber um einiges billiger sind als Sklaven.

da sich die hier versammelten Propagandisten eines hemmungslosen Kapitalismus nicht zu einem für sie akzeptalen Mindestlohn äussern gehe ich davon aus, dass ein Arbeitnehmer für diese Unternehmer gratis arbeiten soll

Unternehmerparadies Deutschland

berty
25.10.2007, 19:11
da sich die hier versammelten Propagandisten eines hemmungslosen Kapitalismus nicht zu einem für sie akzeptalen Mindestlohn äussern gehe ich davon aus, dass ein Arbeitnehmer für diese Unternehmer gratis arbeiten soll

Unternehmerparadies Deutschland

In einer Online-Zeitschrift der Ludwig Erhard Stiftung, bestimmt keine Gewerkschaftsgliederung, findet sich in der letzten Ausgabe ein Beitrag zum Mindestlohn. Darin eine Bemerkung:

„In der volkswirtschaftlichen Realität sind die Folgen von Mindestlöhnen
nicht so einfach zu bestimmen. Die zahlreichen internationalen Studien zum Thema kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Tendenziell ist aber ein negativer Beschäftigungseffekt von allerdings nur geringem Ausmaß auszumachen. Festhalten lässt sich: Mindestlöhne haben in
(noch) keiner Volkswirtschaft zu Massenarbeitslosigkeit geführt, sie haben sich aber auch
(noch) nirgendwo als „Stein der Weisen“ in der Beschäftigungspolitik entpuppt.“

Bemerkenswert der zweitletzte Teilsatz. Für manchen Gegner des Mindestlohnes wohl eine Katastrophe , dass die Stiftung so etwas schreiben läßt. Zu dem letzten Teilsatz darin läßt sich allerdings fragen, ob denn Hartz IV oder der Ausgleich der nicht auskömmlichen Löhne durch Zahlung staatlicher Gelder als „Stein der Weisen“ anzusehen ist.

politisch Verfolgter
25.10.2007, 19:37
Wer per Gesetz Inhaberinstrumente deklariert, verstößt gegen die Grundrechte.
Da muß also was anderes her.
Niemand darf per Gesetzt als a priori für die Bewirtschaftung des Eigentums Anderer zuständig erklärt werden. Über die Konsequenzen schreibe ich laufend - für eine freie Marktwirtschaft, für einen freien Markt, für vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter, für eine aktive Wertschöpfungspolitik, für eine Leistungsgesellschaft.
Ich setze mich für positive Belange ein, und immer wieder kommen höchst negative Feudalismusbekräftigungen.
Wieso nur?

gerd_the_nerd
29.10.2007, 15:55
Für FDP. Arbeitgeberverbände und weite Teile der Union sind der von SPD/Linke/Gewerkschaften geforderte Mindestlohn von 7,50 Euro/h viel zu hoch. Einfach unbezahlbar, sozusagen ein Wucherstundenlohn, eine Unverschämtheit, der Untergang des grenzenlosen Profit.

Deshalb meine Frage: Wie hoch dürfte allerhöchstens der Mindestlohn sein damit er von den diversen Interessengruppen auch akzeptiert wird?

5.- Euro/h
3.-Euro/h
1.-Euro/h
Für eine Handvoll Reis?

Diese Verbrecher werden nie einen Mindestlohn akzeptieren und die polnischen und ungarischen Arbeiter gegen die deutschen und dänischen aufhetzen sollte die Politik ihnen einen Strich durch die Rechnung machen, so beziffern es die Unternehmer, sie sind nicht sozial und nicht national.

Aus diesem Grund muss es einen Mindestlohn geben und der Zoll sollte härter bestrafen für jene die ihn nicht einhalten, also 8 € brutto , darüber hinaus sollte sich langsam auch EU Weit etwas bewegen.

leuchtender Phönix
29.10.2007, 18:27
1=Doch,wenn eine Seite kündigt und nicht weiterverhandeln will.....

Solange es keine Einigung zwischen den Tarifparteien gibt, stehen beiden Seiten immer noch Kampfmaßnahmen offen (Streik, Aussperrung...).


2=Stimmt,Fehler von mir.
Ich meinte eigentlich bspw. "christliche Gewerkschaften",z.B die CGM,die sich auf ihrer Seite auch noch rühmt mit einem solchen Urteil....

Die Existenz mehrerer Verbände nebeneinander sollte eigentlich kein Problem sein. Außerdem sind Tarifverträge nur eine Art Minimalrahmen. Selbst einzelne Arbeitnehmer können über ihren Arbeitsvertrag mitverhandeln.


3=Durch einen Mindestlohn werden gewiss keine vernichtet,eher durch Leiharbeit etc..

Wieso soll Leiharbeit Arbeitsplätze vernichten?

leuchtender Phönix
29.10.2007, 18:31
Ich habe mal ein anschauliches Beispiel herausgesucht:

Es gibt in den USA privatrechtlich organisierte Gesellschaften die Gefängnisse betreiben. Sie geben über Heller und Pfennig ihrer Ausgaben Auskunft. Man kann daraus in etwa ableiten was "ein Mensch" an Unterhalt (also Unterkunft, Fressen, Kleidung, medizinische Grundversorgung und 24h Bewachung) kostet:

38,35 USD pro Tag (2006)(http://www.shareholder.com/cxw/ReleaseDetail.cfm?ReleaseID=258570&reltype=earnings)

Umgerechnet auf deutsche Arbeitszeiten entspricht das grob 5 Euro pro Stunde nach Steuern.

Hängt natürlich auch von anderen Umständen mit ab.

Z.B. Wohnort (Mietpreise). Da gibt es zwischen den verschiedenen Regionen in Deutschland teilweise große Unterschiede. Und Mieten machen an sich einen relativ großen Teil der Ausgaben aus.

Der familären Situation. Der Jahreszeit.

Im übrigen sind Gefängnisinsassen bestimmt kein Maßstab für Arbeitnehmer.

Urmel aus dem Ei
30.10.2007, 11:28
8-10 € wären angemessen.

Der kritische Denker
30.10.2007, 11:34
Die sollen ganz einfach die Nebenkosten senken, dann langt auch das Einkommen!

Darauf bin ich auch gekommen, als ich mal in der Personalverrechnungsabteilung zu Gast war. Die Firma zahlt ja mehr als das Doppelte für mich, als das was ich bekomme...