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Vollständige Version anzeigen : Wie zufrieden seid ihr mit privatisierten Unternehmen?



Beverly
18.10.2007, 17:52
Hier geht es darum, wie zufrieden ihr mit Unternehmen seid, die früher in staatlicher oder öffentlicher Hand waren, Bund, Ländern und Gemeinden gehörten und die nun privatisiert wurden.
Dabei gehören zu den "Privatisierten" auch Unternehmen, wo der Staat noch Anteile hat, die aber schon wie ein privatwirtschaftliches, kapitalistisches Unternehmen geführt werden. So ist meines Wissens die Deutsche Bahn AG auf dem Weg zum Privatkonzern mit Börsennotierung, aber noch hat der Staat Anteile daran.

Die Umfrage bezieht sich auf Dienstleistungen wie

- Krankenhäuser, private Krankenkassen
- Öffentlicher Nahverkehr
- Fernverkehr (Deutsche Bahn, Schienenwege, bald auch Straßen?)
- Briefzusteller (Post)
- Paketzusteller
- Telekommunikation
- Energie (Strom, Gas)
- Wasser und Abwasser (so es das schon gibt)
- Bildungseinrichtungen (Schulen, Unis, auch Bibliotheken)
- Kunst, Kultur, Unterhaltung (Theater, Oper etc.)
- Nachtrag: Medien (private Radio- und Fernsehsender etc.)
- Sicherheit (Feuerwehr, Polizei, Wachdienst)
- Arbeitsvermittlung
- private Daseinsvorsorge, private Rentenversicherung

Bei eurer Zufriedenheit oder Nichtzufriedenheit könnt ihr es sowohl aus der Perspektive des Kunden als auch des Angestellten beurteilen.

Beverly
18.10.2007, 18:13
Ich selbst bin der Meinung, dass privatisierte Unternehmen in der Regel schlechter arbeiten als Staatsbetriebe.
Die einzige Ausnahme ist beim Telefon und das liegt auch nur daran, dass das staatliche Telefonunternehmen so grottig war, dass die Privatisierer es einfach nicht mehr schlechter machen konnten. So gab es kaum eine Auswahl bei den Telefonen und in der IT-Steinzeit waren meines Wissens die Grundgebühren für ein Tastentelefon höher als das damals noch übliche Scheibentelefon.
Doch selbst die privaten Telekommunikationsunternehmen agieren oft so grenzwertig, dass die freie Wahl des Telefons dafür nicht entschädigt. Ja, wir haben alle Handys, aber finde mal eine Telefonzelle, wo man noch mit Münzen zahlen kann :rolleyes:

Sonst ist mir noch kein privatisierten Unternehmen untergekommen, das nicht schlechter als der staatliche Vorläufer gearbeitet hätte. Die Preise kennen nur eine Richtung: nach oben. Der Service kennt auch nur eine Richtung: nach unten. Welche Richtung die Gehälter der Manager und welche die der einfachen Angestellten kennen, muss ich wohl nicht extra erklären :rolleyes:
Dafür ist alles schön bunt und der Werbeetat gesichert - die dummen "Kunden" zahlen es ja und das Schöne daran, "Anbieter" zu sein, ist, dass die Kundschaft eben nicht so leicht wechseln kann. Bei kleinen und mittleren Unternehmungen, die es im Umkreis zu Dutzenden und Hunderten gibt, kann der verärgerte Kunde sagen: zu DEM gehe ich nie wieder. Beim Stromkonzern ist das nicht mehr so einfach und der "zufriedene" Empfänger eines nicht eingetroffenen Pakets ist in der kapitalistischen Nahrungskette ganz weit unten. Zu Postzeiten konnte er es noch in der Filiale abholen, doch was ist, wenn der private Paketdienst gar keine Filialen unterhält?
Nur nicht aufregen, zumindest nicht, wenn die Krankenhäuser schon privatisiert sind :rolleyes: Die nehmen nämlich nicht mehr jeden auf, auch wenn er oder sie schon am Verbluten ist.
Die Marktmechanismen, von denen die Apologeten des Kapitalismus so gern schwärmen, greifen bei den privatisierten Dienstleistern am wenigsten oder gar nicht. Oft scheint mir Sinn und Zweck der Privatisierung sogar zu sein, einen Kundenstamm mit hohen Gebühren und schlechten Leistungen zu quälen, der eben nicht wechseln kann. Kotzt einem das Essen im der Pizzabude im Wortsinne an, geht man halt nicht wieder dahin. Kotzt einem im übertragenen Sinne der Stromkonzern, der Telekommunikations-Dienstleister oder ein anderer "Anbieter" an, wird man zwei Dinge feststellen:

- man kann auf die Leistung nicht verzichten, weil sie fürs Leben zumindest in einer modernen Gesellschaft unverzichtbar ist
- man kann nicht so schnell "wechseln", weil Fristen einzuhalten sind, die Angebote verglichen und auf das Kleingedruckte geachtet werden muss

Daher halte ich die Privatisierung im Großen und Ganzen für ein Unglück, das nur zwei Optionen zulässt:

- ein Staat, der Kernbereiche des öffentlichen und gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens Privatpersonen überlässt, kann sich doch bitteschön gleich ganz auflösen
- wenn der bestehende Staat öffentliche Leistungen schlecht betreibt, aber die Privaten es noch schlechter tun, muss ein anderer Staat her, der seinen Aufgaben im öffentlichen Bereich auch nachkommt

Beverly
18.10.2007, 18:19
Nachtrag: die Arbeitsvermittlung, wo ich angesichts des Treibens der "JobCenter" über die vollständige Privatisierung und Entfernung des Staates aus diesem Bereich mit mir reden lassen würde, ist weiterhin eine staatliche Aufgabe. Hier agiert der Staat mit einem Eifer, den ich z. B. bei der Paketzustellung durch ein öffentliches Unternhmen sinnvoller eingesetzt sehen würde.

Warum wohl? Weil sich der Staat auf seine "Kernaufgaben" im neoliberalen Utopia besinnt: drücken, schikanieren und deckeln?

wtf
18.10.2007, 18:29
Privatisierung ist der Schlüssel zu Effizienz, Service und Qualität.

Leo Navis
18.10.2007, 18:35
Japp, seh ich auch so, wtf. Der Grund ist einfach: Sie müssen's, da sie ansonsten pleite gehen. Staatsbetriebe müssen das nicht, die kriegen immer weiter Geld in den Arsch geschoben, egal wie schlecht sie wirtschaften.

borisbaran
18.10.2007, 19:18
Hier geht es darum, wie zufrieden ihr mit Unternehmen seid, die früher in staatlicher oder öffentlicher Hand waren, Bund, Ländern und Gemeinden gehörten und die nun privatisiert wurden.
Dabei gehören zu den "Privatisierten" auch Unternehmen, wo der Staat noch Anteile hat, die aber schon wie ein privatwirtschaftliches, kapitalistisches Unternehmen geführt werden. So ist meines Wissens die Deutsche Bahn AG auf dem Weg zum Privatkonzern mit Börsennotierung, aber noch hat der Staat Anteile daran.

Die Umfrage bezieht sich auf Dienstleistungen wie

- Krankenhäuser
- Öffentlicher Nahverkehr
- Fernverkehr (Deutsche Bahn)
- Briefzusteller (Post)
- Paketzusteller
- Telekommunikation
- Energie (Strom, Gas)
- Wasser und Abwasser (so es das schon gibt)
- Bildungseinrichtungen (Schulen, Unis, auch Bibliotheken)
- Kunst, Kultur, Unterhaltung (Theater, Oper etc.)
- Sicherheit (Feuerwehr, Polizei, Wachdienst)
- Arbeitsvermittlung

Bei eurer Zufriedenheit oder Nichtzufriedenheit könnt ihr es sowohl aus der Perspektive des Kunden als auch des Angestellten beurteilen.
m.E. kann alles privatisiert werden ausser der infrastruktur (oder sollte eine regulierungsbehörde darüber wachen, das durch niemand bevorzugt/benachteiligt wird.)

Ich selbst bin der Meinung, dass privatisierte Unternehmen in der Regel schlechter arbeiten als Staatsbetriebe.
Die einzige Ausnahme ist beim Telefon und das liegt auch nur daran, dass das staatliche Telefonunternehmen so grottig war, dass die Privatisierer es einfach nicht mehr schlechter machen konnten. So gab es kaum eine Auswahl bei den Telefonen und in der IT-Steinzeit waren meines Wissens die Grundgebühren für ein Tastentelefon höher als das damals noch übliche Scheibentelefon.
Doch selbst die privaten Telekommunikationsunternehmen agieren oft so grenzwertig, dass die freie Wahl des Telefons dafür nicht entschädigt. Ja, wir haben alle Handys, aber finde mal eine Telefonzelle, wo man noch mit Münzen zahlen kann :rolleyes:
von denen gibts eine menge, du blindes huhn

Sonst ist mir noch kein privatisierten Unternehmen untergekommen, das nicht schlechter als der staatliche Vorläufer gearbeitet hätte. Die Preise kennen nur eine Richtung: nach oben.
nicht wirklich. wenn es mehr mehr anbieter gibt, gibt es mehr wttbewerb ergo niedrigere preise. wenn bestimmte anbieter den wettbewerb behindern (ob staat oder privatunternehmen, ist an dieser stelle egal), müssen sie zur verantwortung gezogen werden.

Der Service kennt auch nur eine Richtung: nach unten. Welche Richtung die Gehälter der Manager und welche die der einfachen Angestellten kennen, muss ich wohl nicht extra erklären :rolleyes:
Dafür ist alles schön bunt und der Werbeetat gesichert - die dummen "Kunden" zahlen es ja und das Schöne daran, "Anbieter" zu sein, ist, dass die Kundschaft eben nicht so leicht wechseln kann. Bei kleinen und mittleren Unternehmungen, die es im Umkreis zu Dutzenden und Hunderten gibt, kann der verärgerte Kunde sagen: zu DEM gehe ich nie wieder. Beim Stromkonzern ist das nicht mehr so einfach und der "zufriedene" Empfänger eines nicht eingetroffenen Pakets ist in der kapitalistischen Nahrungskette ganz weit unten.
wo liegt das problem, einen anderen stromtarif- oder anbieter zu wählen?!

Zu Postzeiten konnte er es noch in der Filiale abholen, doch was ist, wenn der private Paketdienst gar keine Filialen unterhält?
niemand zwingt dich, diesen abieter zu nehmen...:rolleyes:

Nur nicht aufregen, zumindest nicht, wenn die Krankenhäuser schon privatisiert sind :rolleyes: Die nehmen nämlich nicht mehr jeden auf, auch wenn er oder sie schon am Verbluten ist.
nö, denn dann bekämen die wegen unterlassener hilfeleistung den :moon: aufgerissen!

Die Marktmechanismen, von denen die Apologeten des Kapitalismus so gern schwärmen, greifen bei den privatisierten Dienstleistern am wenigsten oder gar nicht.
doch.

Oft scheint mir Sinn und Zweck der Privatisierung sogar zu sein, einen Kundenstamm mit hohen Gebühren und schlechten Leistungen zu quälen, der eben nicht wechseln kann.
tja, DANN kannst du schein nicht von sein unterscheiden. oder hast einfach kein ahnung...

Kotzt einem das Essen im der Pizzabude im Wortsinne an, geht man halt nicht wieder dahin. Kotzt einem im übertragenen Sinne der Stromkonzern, der Telekommunikations-Dienstleister oder ein anderer "Anbieter" an, wird man zwei Dinge feststellen:

- man kann auf die Leistung nicht verzichten, weil sie fürs Leben zumindest in einer modernen Gesellschaft unverzichtbar ist
- man kann nicht so schnell "wechseln", weil Fristen einzuhalten sind, die Angebote verglichen und auf das Kleingedruckte geachtet werden muss
das erstere könnte tatsächlich ein problem werden, die letzterern dinge sind für jeden normalen erwachsenen zu schaffen.

Daher halte ich die Privatisierung im Großen und Ganzen für ein Unglück, das nur zwei Optionen zulässt:

- ein Staat, der Kernbereiche des öffentlichen und gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens Privatpersonen überlässt, kann sich doch bitteschön gleich ganz auflösen
nein danke, das wäre anarchismus, und anarchismus ist ein illusion.

- wenn der bestehende Staat öffentliche Leistungen schlecht betreibt, aber die Privaten es noch schlechter tun, muss ein anderer Staat her, der seinen Aufgaben im öffentlichen Bereich auch nachkommt
wenn das wörtchen wenn nich wär, gäb es keine commies mehr:D :D

Privatisierung ist der Schlüssel zu Effizienz, Service und Qualität.
mehr ist dazu eigentlich nciht zu sagen...

wtf
18.10.2007, 19:35
Da sehnt sich jemand zurück zur Zeit, als Telefonanschlüsse festverschraubt waren, Anrufbeantworter ohne Bundespostzulassung illegal und die Minute Frankfurt-Hamburg DM 1,60 kostete.

Kreuzbube
18.10.2007, 19:40
Privatisierung ist der Schlüssel zu Effizienz, Service und Qualität.

...sowie "Rationalisierungen", Entlassungen, Existenzängsten, Lohnkürzungen; und manchmal auch Preisanstiegen - Es lebe der Liberalismus!X(

Beverly
18.10.2007, 21:13
Privatisierung ist der Schlüssel zu Effizienz, Service und Qualität.

da scheinen einige den Schlüssel aber verlegt zu haben

Dalayah
18.10.2007, 21:14
Da sehnt sich jemand zurück zur Zeit, als Telefonanschlüsse festverschraubt waren, Anrufbeantworter ohne Bundespostzulassung illegal und die Minute Frankfurt-Hamburg DM 1,60 kostete.

Vom hygienischen Zustand der Telefonzellen, die hier vermisst werden, ganz abgesehen...

LieblingderGötter
18.10.2007, 21:17
Privatisierung von

Bahn= Scheiße
Krankenhäusern=Scheiße
Post=Scheiße

Grund:

Ticketpreise bei Bahn von 1998 bis 2005 um mehr als 100% gestiegen(€uro Preis übertrifft sogar alten DM Preis).Gleichzeitig wurde der Schalter dichtgemacht und 2 Automaten aufgestellt.

Krankenhäuser haben weniger Personal,dieses ist immer häufiger überfordert.

Die Post hat Briefkästen abgebaut(erinnert sich noch jemand,als vor ca. 5 Jahren durchgesetzt wurde,das 1 Briefkasten nur noch maximal alle 1??-bzw. 3 km stehen soll??).Gleichzeitig wurden Schalter dichtgemacht,weswegen es sich hier mittags regelmäßig bis vor die Tür staut.

borisbaran
18.10.2007, 21:22
da scheinen einige den Schlüssel aber verlegt zu haben

den schlüßel zu den wirtschaftskenntnissen? DU!!!

Beverly
18.10.2007, 21:23
Japp, seh ich auch so, wtf. Der Grund ist einfach: Sie müssen's, da sie ansonsten pleite gehen. Staatsbetriebe müssen das nicht, die kriegen immer weiter Geld in den Arsch geschoben, egal wie schlecht sie wirtschaften.

1. Konzerne können auch Monopole und Oligopole bilden, so dass ihre Kunden von ihnen so abhängig sind wie von Staatsbetrieben und es keinen Markt mehr gibt.

2. Konzerne können auch so viel Ressourcen und Macht anhäufen, dass sie niemals pleite gehen, egal wie dysfunktional ihr Management gerade arbeitet.

3. Staaten gehen auch pleite und das insbesondere dann, wenn sie in der Wirtschaftspolitik versagen. Die Weimarer Republik ist ebenso an den politischen Folgen wirtschaftlicher Probleme untergegangen wie der Ostblock.

4. Viele Leistungen lassen sich nicht an ökonomischen Kriterien in der Art von Profit messen.
So halte ich das Gesundheitswesen im Kern für inkompatibel mit Marktmechanismen, weil hier so ziemlich alle Faktoren fehlen, die ein "freier Markt" zum Funktionieren braucht. So kann sich beim Konsum der Kunde die Leistungen aussuchen, die er mag und die seinen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechen. Als Patient ... es fängt damit an, dass niemand freiwillig krank wird und geht damit weiter, dass es keine Beziehung zwischen dem Aufwand der Behandlung und den wirtschaftlichen Verhältnissen des Patienten gibt.

Der kritische Denker
18.10.2007, 21:24
Ich selbst bin der Meinung, dass privatisierte Unternehmen in der Regel schlechter arbeiten als Staatsbetriebe.

Du verstehst die Marktwirtschaft nicht oder? Wenn mir der Service eines Unternehmens nicht paßt, geht man zur Konkurrenz.

borisbaran
18.10.2007, 21:30
1. Konzerne können auch Monopole und Oligopole bilden, so dass ihre Kunden von ihnen so abhängig sind wie von Staatsbetrieben und es keinen Markt mehr gibt.

2. Konzerne können auch so viel Ressourcen und Macht anhäufen, dass sie niemals pleite gehen, egal wie dysfunktional ihr Management gerade arbeitet.

3. Staaten gehen auch pleite und das insbesondere dann, wenn sie in der Wirtschaftspolitik versagen. Die Weimarer Republik ist ebenso an den politischen Folgen wirtschaftlicher Probleme untergegangen wie der Ostblock.

4. Viele Leistungen lassen sich nicht an ökonomischen Kriterien in der Art von Profit messen.
So halte ich das Gesundheitswesen im Kern für inkompatibel mit Marktmechanismen, weil hier so ziemlich alle Faktoren fehlen, die ein "freier Markt" zum Funktionieren braucht. So kann sich beim Konsum der Kunde die Leistungen aussuchen, die er mag und die seinen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechen. Als Patient ... es fängt damit an, dass niemand freiwillig krank wird und geht damit weiter, dass es keine Beziehung zwischen dem Aufwand der Behandlung und den wirtschaftlichen Verhältnissen des Patienten gibt.

1) dagegen gibt es die anti-kartell-gesetzgebung
2) siehe 1)
3) die weimarer republik ist zugrundegegangen, weil die demokratischen kräfte zu schwach waren und am ende gab es nur die entscheidung zw. nazis und monarchisten. man hat sich leider für das erstere entschieden und nicht für das drittere (die demokratie):( :( :( :(
4) der patient kann aussuchen, zu wem er geht und welche krankenkasse er hat.

Beverly
18.10.2007, 21:33
Da sehnt sich jemand zurück zur Zeit, als Telefonanschlüsse festverschraubt waren, Anrufbeantworter ohne Bundespostzulassung illegal und die Minute Frankfurt-Hamburg DM 1,60 kostete.

Ich habe selbst geschrieben, dass das staatliche Telefon grottig war. Aber hätte es nicht gereicht, die staatliche Grundversorgung gründlich zu reformieren und auf das Wesentliche - Leitung, Anschluss - zu beschränken? Telefone und andere Endgeräte hätten die Nutzer auch so in der von ihnen gewünschten Art vom einen beliebigen Hersteller kaufen können.
Dann hätte man sich vielleicht die peinliche Selbstdarstellung der "Telekom" sparen können, von Dingen wie der "T-Aktie" ganz zu schweigen.
An der Abzocke hat sich auch sonst nicht viel geändert - siehe manche Handyrechnungen, siehe den Tarifdschungel mit seinen unübersichtlichen Klauseln.

Beverly
18.10.2007, 21:36
Vom hygienischen Zustand der Telefonzellen, die hier vermisst werden, ganz abgesehen...

Apropos Hygiene - die Privatisierung war nur bei den öffentlichen Bedürfnisanstalten ein Erfolg. Das belegt den Spruch "pecunia non olet" (Geld stinkt nicht) von Kaiser Vespasian und zeigt, dass Kapitalismus im Wortsinne Scheiße ist.

Der kritische Denker
18.10.2007, 21:39
1. Konzerne können auch Monopole und Oligopole bilden, so dass ihre Kunden von ihnen so abhängig sind wie von Staatsbetrieben und es keinen Markt mehr gibt.

Bitte nenne mir ein Beispiel, damit ich es widerlegen kann.


2. Konzerne können auch so viel Ressourcen und Macht anhäufen, dass sie niemals pleite gehen, egal wie dysfunktional ihr Management gerade arbeitet.

Das bezweifle ich. Unfähige Manager gibt es immer wieder, aber ein Unternehmen ist 1. nicht nur der Manager und 2. wenn das Unternehmen trotzdem Gewinn macht, kann der Manager garnicht so unfähig sein.


3. Staaten gehen auch pleite und das insbesondere dann, wenn sie in der Wirtschaftspolitik versagen. Die Weimarer Republik ist ebenso an den politischen Folgen wirtschaftlicher Probleme untergegangen wie der Ostblock.

Staaten können keine Arbeitsplätze schaffen, sondern lediglich die Rahmenbedingungen. Es gibt immer wirtschaftliche Tiefs und Hochs in der Marktwirtschaft, die Weimarer Republik ist gescheitert, weil die Menschen lieber ihre Freiheit aufgaben, als in die Hände zu spucken und anzupacken. Der Ostblock scheiterte weil Planwirtschaft nicht funktioniert und das Freiheitsstreben vielen Menschen "angeboren" ist.


4. Viele Leistungen lassen sich nicht an ökonomischen Kriterien in der Art von Profit messen.
So halte ich das Gesundheitswesen im Kern für inkompatibel mit Marktmechanismen, weil hier so ziemlich alle Faktoren fehlen, die ein "freier Markt" zum Funktionieren braucht. So kann sich beim Konsum der Kunde die Leistungen aussuchen, die er mag und die seinen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechen. Als Patient ... es fängt damit an, dass niemand freiwillig krank wird und geht damit weiter, dass es keine Beziehung zwischen dem Aufwand der Behandlung und den wirtschaftlichen Verhältnissen des Patienten gibt.

Vor einem Jahr habe ich mir einen (gutartigen) Tumor entfernen lassen. Ich habe mir das Krankenhaus selber ausgesucht (eine katholisches Ordensspital, anstatt eines öffentl. Krankenhauses) und war mit der Behandlung sehr zufrieden.

Dalayah
18.10.2007, 21:40
Apropos Hygiene - die Privatisierung war nur bei den öffentlichen Bedürfnisanstalten ein Erfolg. Das belegt den Spruch "pecunia non olet" (Geld stinkt nicht) von Kaiser Vespasian und zeigt, dass Kapitalismus im Wortsinne Scheiße ist.

Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht. Hättest Du die öffentlichen Klos lieber versifft gewollt ? Naja, es gibt ja für alles eine Nachfrage.

Beverly
18.10.2007, 21:40
Ticketpreise bei Bahn von 1998 bis 2005 um mehr als 100% gestiegen(€uro Preis übertrifft sogar alten DM Preis).Gleichzeitig wurde der Schalter dichtgemacht und 2 Automaten aufgestellt.


die "Originalpreise" der Bahn, also ohne Frühbucher-Ticket oder BahnCard oder sonstige Verbilligungen sind schlichtweg unbezahlbar

borisbaran
18.10.2007, 21:40
Ich habe selbst geschrieben, dass das staatliche Telefon grottig war. Aber hätte es nicht gereicht, die staatliche Grundversorgung gründlich zu reformieren und auf das Wesentliche - Leitung, Anschluss - zu beschränken? Telefone und andere Endgeräte hätten die Nutzer auch so in der von ihnen gewünschten Art vom einen beliebigen Hersteller kaufen können.
Dann hätte man sich vielleicht die peinliche Selbstdarstellung der "Telekom" sparen können, von Dingen wie der "T-Aktie" ganz zu schweigen.
An der Abzocke hat sich auch sonst nicht viel geändert - siehe manche Handyrechnungen, siehe den Tarifdschungel mit seinen unübersichtlichen Klauseln.
wenn du zu dumm für call-by-call bist, ist das dein problem.

Apropos Hygiene - die Privatisierung war nur bei den öffentlichen Bedürfnisanstalten ein Erfolg. Das belegt den Spruch "pecunia non olet" (Geld stinkt nicht) von Kaiser Vespasian und zeigt, dass Kapitalismus im Wortsinne Scheiße ist.
daran das der kommunismus fescheitert ist sieht man das er scheiße ist.

Beverly
18.10.2007, 21:43
Bitte nenne mir ein Beispiel, damit ich es widerlegen kann.

der Energiesektor in Deutschland

Beverly
18.10.2007, 21:45
wenn du zu dumm für call-by-call bist, ist das dein problem.

du verwendest ja die Zeit, in der du hier keinen Müll schreibst, dafür, dir immer den günstigsten Anbieter rauszusuchen ... was in der schönen neuen privatisierten Welt aber schnell zu einer Vollzeitbeschäftigung werden kann :rolleyes:

Der kritische Denker
18.10.2007, 21:48
der Energiesektor in Deutschland

Deinen Stromanbieter kannst du selber wählen.


du verwendest ja die Zeit, in der du hier keinen Müll schreibst, dafür, dir immer den günstigsten Anbieter rauszusuchen ... was in der schönen neuen privatisierten Welt aber schnell zu einer Vollzeitbeschäftigung werden kann :rolleyes:

Wenn du zu faul bist, dein Leben selber zu organisieren und dazu einen Staat brauchst der dir alles vorschreibt kann man dir wohl kaum helfen.

Beverly
18.10.2007, 21:53
Wenn du zu faul bist, dein Leben selber zu organisieren und dazu einen Staat brauchst der dir alles vorschreibt kann man dir wohl kaum helfen.

wenn dieser Staat nicht mehr bereit ist, die grundlegenden Dinge des Lebens zu organisieren, könnte man ihn auch ganz abschaffen

borisbaran
18.10.2007, 21:54
du verwendest ja die Zeit, in der du hier keinen Müll schreibst, dafür, dir immer den günstigsten Anbieter rauszusuchen ... was in der schönen neuen privatisierten Welt aber schnell zu einer Vollzeitbeschäftigung werden kann :rolleyes:
1) gleichfalls
2) teltarif.de (http://www.teltarif.de)

[...]Wenn du zu faul bist, dein Leben selber zu organisieren und dazu einen Staat brauchst der dir alles vorschreibt kann man dir wohl kaum helfen.
ein weitverbreitetes phänomän bei staatsgläubigen, egal ob rechts oder links...

Dalayah
18.10.2007, 21:55
wenn dieser Staat nicht mehr bereit ist, die grundlegenden Dinge des Lebens zu organisieren, könnte man ihn auch ganz abschaffen

Ich fürchte, selbst Liberale finden noch ein paar Aufgaben die einen Staat legitimieren. Biskra, übernehmen Sie.

Der kritische Denker
18.10.2007, 22:00
wenn dieser Staat nicht mehr bereit ist, die grundlegenden Dinge des Lebens zu organisieren, könnte man ihn auch ganz abschaffen

Abschaffen, nein. Aber reduzieren und das stark. Der Staat ist dazu da Rahmenbedingungen zu schaffen und nicht um jeden Scheiß bis zum Gehtnichtmehr zu reglementieren.

Silencer
18.10.2007, 23:38
Privatisierung der alten Staatzsunternehmen ist schlecht für uns alle. Nichts wird billiger - alles teurer. Telekommunikation ist nur deshalb eine Ausnahme, weil die Telekom die Dienste für die "Privaten" Anbieter für nicht marktwirtschaftlich gerechtfertigtes Geld erbringen muss.
Privatisierung zeigt - der Staat ist am Ende, und die Politiker sind nur noch damit beschäftigt sich in der "freien Wirtschaft" Pöstchen zu vorbereiten für die Zeit danach. (Clement, Müller, Gerster, Schröder usw.)
Privatisieren heisst so viel wie Gewinne der Allgemeinheit zu entziehen, und Verlusste zu sozialisieren.
Wartet mal ab wie "billig" das Benutzen von Autobahnen wird, wenn sie mal von den Politschranzen privatisiert werden.
Alles andere hat @Beverly bereits sehr gut dargestellt.

Beverly
19.10.2007, 06:14
Ich fürchte, selbst Liberale finden noch ein paar Aufgaben die einen Staat legitimieren.

ich fürchte, unsere "Liberalen" finden diese Aufgabe gerade dann, wenn sich dieser Staat aus allen Ordnung stiftenden, Sinn gebenden und sozialen Ausgleich schaffenden Funktionen zurück gezogen hat :rolleyes:


Biskra, übernehmen Sie.

lieber nicht :rolleyes:

Beverly
19.10.2007, 06:22
Abschaffen, nein. Aber reduzieren und das stark. Der Staat ist dazu da Rahmenbedingungen zu schaffen und nicht um jeden Scheiß bis zum Gehtnichtmehr zu reglementieren.

Was für Rahmenbedingungen soll denn bitteschön ein Staat noch schaffen, dem das Wohlergehen seiner Bürger in jeder Hinsicht scheißegal ist? Ein Staat, der weder Zugehörigkeit noch Indentität vermittelt, weder Ziele noch Perspektiven gibt, sich weder um Bildung noch Kultur kümmert, dem Straßen und Schienenwege so sch...egal sind wie Gesundheit und Sicherheit seiner Bürger, der sich weder um das Stromnetz noch um die Schienenwege kümmert.
All die Protagonisten eines solchen "Staates" sind doch nicht mehr als parasitärer Abschaum, für die ein Vergleich mit der Tierwelt noch viel zu gut ist X( !
Ach ja, Eigeninitiative und Selbstverantwortung - fangen im schlanken Staat damit an, sich seiner Protagonisten zu entledigen, wie auch immer :rolleyes:

Beverly
19.10.2007, 06:36
Privatisierung zeigt - der Staat ist am Ende, und die Politiker sind nur noch damit beschäftigt sich in der "freien Wirtschaft" Pöstchen zu vorbereiten für die Zeit danach. (Clement, Müller, Gerster, Schröder usw.)
Privatisieren heisst so viel wie Gewinne der Allgemeinheit zu entziehen, und Verlusste zu sozialisieren.
Wartet mal ab wie "billig" das Benutzen von Autobahnen wird, wenn sie mal von den Politschranzen privatisiert werden.

Im Nazismus und auch Stalinismus hat sich der Staat durch seine Allgegenwart als dysfunktional erwiesen und seine Funktionäre waren als Instanz und Nutznießer dieses allgegenwärtigen Staates gefürchtet oder verhasst. Staatliche Allgegenwart untergrub langfristig die Legitimation des Staates, der sie nur mit brutalster Repression aufrecht erhalten konnte. V. a. im Stalinismus, aber tendenziell auch im Nazismus war die "Wirtschaft" auf den Schutz des totalitären Staates angewiesen. Die Stalinisten verstaatlichten alles, die Nazis agierten als "Schild und Schwert" für das deutsche Kapital. V. a. beim Stalinismus, aber wohl auch beim Nazismus war damit die Tendenz zu Monopolen und Oligolen gegeben.

Im Liberalismus pur erweist sich der Staat durch seinen Ausverkauf als dysfunktional. Er und seine Funktionäre sind auf dem "besten" Wege, so de-legitimiert und verhasst zu werden wie in den anderen Totalitarismen. Wie bei ihnen gedeiht auch ihre "Wirtschaft" nur dank staatlichen Handelns. Wie viele der ach so tollen privatisierten "Anbieter" würden wohl Dalayahs avisierten Anarchokapitalismus überleben? Spätestens, wenn es die Städte und Gemeinden auf die Reihe kriegen, Straßen, Verkehr, Strom, Telekommunikation und dergleichen in eigenen öffentlichen Unternehmen zu organisieren oder die ersten Kunden-Genossenschaften auf den Markt drängen, wäre doch das Aussterben der Konzern-Dinosaurier angesagt. Aber da sei die Korruption und Käuflichkeit der Funktionäre des "schlanken Staates" vor :rolleyes:

Sauerländer
19.10.2007, 10:03
All den Privatisierungsbefürwortern muss ich, da führt kein Weg dran vorbei, ein Zugeständnis machen: Mit staatlichem Telephonismus hätten wir heute noch kein DSL.
Das wiegen diese Experten jedoch ebenfalls negativ auf. Früher gab es Ortsgespräche und Ferngespräche. Man blickte durch. Jetzt hingegen haben wir ein Tarifsystem, dass man sich bisweilen fragt, ob nicht analog zum Steuerberater der Posten des Telefonberaters eingeführt werden sollte.

Die Bahn als zumindest auf dem Weg in die Privatisierung befindlich hat ebenfalls kein immer einsichtiges Tarifsystem, sie kommt nach wie vor nicht gerade pünktlich (wobei sich, auch das sei zugegeben, andere Völker die Finger nach einer derart pünktlichen Bahn lecken würden). Dazu kommen noch all die Schließungen "unrentabler" Strecken. Abgesehen davon, dass es Landstriche gibt (und nicht nur im Osten), von denen man sich fragt, wie man dann noch da hinkommen soll - wer sich dann parallel beschwert, dass die Leute unnötig viel Auto fahren, hat den Knall nicht gehört.

Vergleichbares kann man über den Nahverkehr sagen.

Dann hätten wir da die Post. Man kommt in eine Filiale rein und wird freundlich angelächelt...und weiss genau: Innerlich geht man diesen Gestalten am Gesäß vorbei. Aber wahrscheinlich sind sie vertraglich zu guter Laune verpflichtet. So wie die Leute bei Wal Mart mit der Lächelverpflichtung.
Sowas geht mir massiv auf den Sack. Früher wurde man da tendenziell eher angeknurrt oder zumindest so behandelt, wie man es sich eben "auf dem Amt" vorstellt. Aber es war ECHT, nicht so verlogen wie heute.

Das Privatfernsehen hat zugegebenermaßen seine zwei, drei Hoffungsschimmerchen, aber im Großen und Ganzen komme ich immer mehr zu der Ansicht, dass eine Reduzierung auf drei bis vier staatliche Kanäle mehr Schaden verhüten als anrichten würde. Spätestens seit Sat 1 jeden Anspruch hinsichtlich Nachrichten aufgegeben hat.

Gänzlich finster wird es bei privatisierten Krankenhäusern. Sicher, in oberen Finanzlagen wird man da hofiert und kommt besser weg als in "normalen" Einrichtungen. Für die jämmerliche Mehrheit hingegen sieht das anders aus.

Und das ist alles noch ausschließlich aus Kundenperspektive beurteilt. Hinsichtlich der Krankenhäuser etwa könnte ich da dank Bekanntenkreis auch so einiges zur Personalperspektive erzählen, aber dann kocht mir nur wieder die Magensäure über...

Beverly
19.10.2007, 13:22
All den Privatisierungsbefürwortern muss ich, da führt kein Weg dran vorbei, ein Zugeständnis machen: Mit staatlichem Telephonismus hätten wir heute noch kein DSL.
Das wiegen diese Experten jedoch ebenfalls negativ auf. Früher gab es Ortsgespräche und Ferngespräche. Man blickte durch. Jetzt hingegen haben wir ein Tarifsystem, dass man sich bisweilen fragt, ob nicht analog zum Steuerberater der Posten des Telefonberaters eingeführt werden sollte.

Der Steuerberater übernimmt in Zukunft für seine Kunden nicht nur die Steuererklärung, sondern sucht für sie bei allen "Anbietern" die zum jeweiligen Zeitpunkt günstigsten Tarife heraus und wechselt sofort, wenn es günstiger ist.
Analog zur Software für Steuern oder SAP wird dafür eine "Anbieter-Software" mit integrierter Internet-Suchfunktion für die aktuell günstigsten Angebote entwickelt ... das spart wirklich eine Menge Geld - nur muss davon der Steuer/Anbieterberater bezahlt werden :rolleyes:


Das Privatfernsehen hat zugegebenermaßen seine zwei, drei Hoffungsschimmerchen, aber im Großen und Ganzen komme ich immer mehr zu der Ansicht, dass eine Reduzierung auf drei bis vier staatliche Kanäle mehr Schaden verhüten als anrichten würde. Spätestens seit Sat 1 jeden Anspruch hinsichtlich Nachrichten aufgegeben hat.

Es könnten schon ein paar mehr sein :rolleyes:;) aber ich stelle mir das so vor:

1. Zwei oder drei Sender unter der Regie des Zentralstaates
2. Regionalsender, die aber überall zu empfangen sind - z. B. der Bayernfunk auch in Schleswig-Holstein
3. Sender auf lebensmäßiger, weltanschaulicher oder interessenmäßiger Basis, also etwa der Kirchen, von Parteien und politischen Bewegungen, ethnischen und sexuellen Minderheiten
4. Kommerzielle Sender

Insgesamt käme man da realistischerweise auf 30-35 Kanäle, weil für mehr weder Ressourcen noch Publikum da ist. Wie auch immer, das Markt- und Profitprinzip hat sich da nicht bewährt - IMHO treibt anderes die Kulturschaffenden stärker dazu, vor die Kamera zu gehen.


Gänzlich finster wird es bei privatisierten Krankenhäusern. Sicher, in oberen Finanzlagen wird man da hofiert und kommt besser weg als in "normalen" Einrichtungen. Für die jämmerliche Mehrheit hingegen sieht das anders aus.

Und das ist alles noch ausschließlich aus Kundenperspektive beurteilt. Hinsichtlich der Krankenhäuser etwa könnte ich da dank Bekanntenkreis auch so einiges zur Personalperspektive erzählen, aber dann kocht mir nur wieder die Magensäure über...

Ich habe einen Bericht gesehen, demzufolge die "Arbeitsbedingungen" in privatisierten Krankenhäusern die Beschäftigten psychisch krank machen.

borisbaran
19.10.2007, 13:48
Was für Rahmenbedingungen soll denn bitteschön ein Staat noch schaffen, dem das Wohlergehen seiner Bürger in jeder Hinsicht scheißegal ist?
verleumdung

Ein Staat, der weder Zugehörigkeit noch Indentität vermittelt, weder Ziele noch Perspektiven gibt,
zugehörigkeit wohin, was für eine identität und welche perspektiven. diese dinge sind privatsache und es wäre eine freichheit, wenn sich der staat in solch eintimen angelegenheiten einmischen würde.

sich weder um Bildung noch Kultur kümmert,dem Straßen und Schienenwege so sch...egal sind wie Gesundheit und Sicherheit seiner Bürger, der sich weder um das Stromnetz noch um die Schienenwege kümmert.
diese dinge werden vom staat finanziert. diese dinge zu privatisieren, das fordert niemand...

All die Protagonisten eines solchen "Staates" sind doch nicht mehr als parasitärer Abschaum, für die ein Vergleich mit der Tierwelt noch viel zu gut ist X( !
gleichfalls. es sind die lete abschaum, die den kommunismus verharmlosen und den terror verherrlichen, wie du es tust.

Ach ja, Eigeninitiative und Selbstverantwortung - fangen im schlanken Staat damit an, sich seiner Protagonisten zu entledigen, wie auch immer :rolleyes:
?!

Im Nazismus und auch Stalinismus hat sich der Staat durch seine Allgegenwart als dysfunktional erwiesen und seine Funktionäre waren als Instanz und Nutznießer dieses allgegenwärtigen Staates gefürchtet oder verhasst. Staatliche Allgegenwart untergrub langfristig die Legitimation des Staates, der sie nur mit brutalster Repression aufrecht erhalten konnte. V. a. im Stalinismus, aber tendenziell auch im Nazismus war die "Wirtschaft" auf den Schutz des totalitären Staates angewiesen. Die Stalinisten verstaatlichten alles, die Nazis agierten als "Schild und Schwert" für das deutsche Kapital. V. a. beim Stalinismus, aber wohl auch beim Nazismus war damit die Tendenz zu Monopolen und Oligolen gegeben.
die wirtschaft wurde im nazismus vom staat gesteuert, damit sie auf den kriegskurs kam. dieser nonsens, den nazismus als handlanger "des kaiptals" (was ist "das kapital"??) zu sehen, ist reine linke geschichtsfälschung...

Im Liberalismus pur erweist sich der Staat durch seinen Ausverkauf als dysfunktional.
nö. er stößt nur die bereiche ab, wo es durch das staatsmonopol zu unhaltbaren zuständen kam (telefo, strom usw.)

Er und seine Funktionäre sind auf dem "besten" Wege, so de-legitimiert und verhasst zu werden wie in den anderen Totalitarismen.
das linke die westliche demokratie totalitaristisch nennen, ist der klassische fall, wenn der dieb schreit "haltet den dieb" und auf irgendjemand anderes zeigt.

Wie bei ihnen gedeiht auch ihre "Wirtschaft" nur dank staatlichen Handelns.
TROTZ gängelungs des staates!!

Wie viele der ach so tollen privatisierten "Anbieter" würden wohl Dalayahs avisierten Anarchokapitalismus überleben? Spätestens, wenn es die Städte und Gemeinden auf die Reihe kriegen, Straßen, Verkehr, Strom, Telekommunikation und dergleichen in eigenen öffentlichen Unternehmen zu organisieren
typisches vertrauen der linken in bürokraten.

oder die ersten Kunden-Genossenschaften auf den Markt drängen,
es hindert niemand irgendwen, welche zu gründen.

wäre doch das Aussterben der Konzern-Dinosaurier angesagt.
:zzz:

Aber da sei die Korruption und Käuflichkeit der Funktionäre des "schlanken Staates" vor :rolleyes:
die korruption in diktaturen war IMMER astronomisch hoch und die im wetsen niedrig, siehe transparency international.

Der Steuerberater übernimmt in Zukunft für seine Kunden nicht nur die Steuererklärung, sondern sucht für sie bei allen "Anbietern" die zum jeweiligen Zeitpunkt günstigsten Tarife heraus und wechselt sofort, wenn es günstiger ist.
Analog zur Software für Steuern oder SAP wird dafür eine "Anbieter-Software" mit integrierter Internet-Suchfunktion für die aktuell günstigsten Angebote entwickelt ... das spart wirklich eine Menge Geld - nur muss davon der Steuer/Anbieterberater bezahlt werden :rolleyes:
http://ww.teltarif.de

Es könnten schon ein paar mehr sein :rolleyes:;) aber ich stelle mir das so vor:

1. Zwei oder drei Sender unter der Regie des Zentralstaates
2. Regionalsender, die aber überall zu empfangen sind - z. B. der Bayernfunk auch in Schleswig-Holstein
3. Sender auf lebensmäßiger, weltanschaulicher oder interessenmäßiger Basis, also etwa der Kirchen, von Parteien und politischen Bewegungen, ethnischen und sexuellen Minderheiten
4. Kommerzielle Sender

Insgesamt käme man da realistischerweise auf 30-35 Kanäle, weil für mehr weder Ressourcen noch Publikum da ist. Wie auch immer, das Markt- und Profitprinzip hat sich da nicht bewährt - IMHO treibt anderes die Kulturschaffenden stärker dazu, vor die Kamera zu gehen.
das staatliche monopol auf den rundfunk hat sich SICHER nicht bewährt.

Ich habe einen Bericht gesehen, demzufolge die "Arbeitsbedingungen" in privatisierten Krankenhäusern die Beschäftigten psychisch krank machen.
und ich habe kotzende pferde gesehen:rolleyes: :rolleyes:

Beverly
19.10.2007, 15:57
das staatliche monopol auf den rundfunk hat sich SICHER nicht bewährt.

In Deutschland hat der Rückzug des Staates zuerst aus der Filmproduktion, später aus Rundfunk und Fernsehen größtenteils eine kulturelle Trümmerlandschaft hinterlassen.

Der kritische Denker
19.10.2007, 17:27
In Deutschland hat der Rückzug des Staates zuerst aus der Filmproduktion, später aus Rundfunk und Fernsehen größtenteils eine kulturelle Trümmerlandschaft hinterlassen.

Kultur ist Privatsache. Wenn du dir gerne RTL2 ansiehst, dann beschwer dich nicht über deren Programm. Ich habe keinen Fernseher, denn mein Kulturkonsum ist so wie ich ihm haben will. Auch du hast die Freiheit deinen Kulturkonsum selber zu bestimmen, aber nicht das Recht anderen deinen Geschmack aufzuzwingen. Auch nicht mit der Ausrede der Staat dies, der Staat jenes...

Lichtblau
19.10.2007, 19:22
Es gibt einfach gesellschaftliche Bereiche in denen das Profitprinzip nicht funktioniert. Leider wird in Deutschland bald alles privatisiert, weil die Politiker Agenten der Wirtschaft sind.

Zarah
19.10.2007, 19:38
Energie, Wasser und Sicherheit sind aus meiner Sicht grundsätzlich unter staatlicher Kontrolle zu belassen. Das wesentliche Grundbedürfnisse am Volk erhalten bleiben müssen, somit in keinster Art und Weise durch irgendwelche Einflüsse gefährdet werden darf.

Beverly
20.10.2007, 11:40
Es gibt einfach gesellschaftliche Bereiche in denen das Profitprinzip nicht funktioniert.

dass das die allermeisten sind, kapieren die Liberalen erst, wenn unter ihrer Fuchtel die Menschen ausgestorben sind :rolleyes:


Leider wird in Deutschland bald alles privatisiert, weil die Politiker Agenten der Wirtschaft sind.

Zustimmung

Beverly
20.10.2007, 11:59
Der Umfrage entnehme ich, dass zwei Dirtel mit der Privatisierung unzufrieden sind. Mögliche Gründe:

1. Die Leistungen sind schlechter oder teurer als in Staatsunternehmen

2. Die Gebühren sind total unübersichtlich

3. Die Arbeitsbedinungen sind schlechter

4. Es sind "die Falschen", welche die Staatsunternehmen übernehmen - nämlich Großkonzerne mit einem abgehobenem Management, die noch weniger kontrollierbar sind als der Staat

5. Die Privaten nutzen ihr Kapital für sich-gegenseitig-Aufkaufen, an-der-Börse-spekulieren und dergleichen mehr, NICHT für konstruktive Aufgaben (Grundlagenforschung, Filme mit Wletniveau bei den Priatsendern)

6. Anders als bei vielen Klein- und Mittelunternehmen muss der Kunde bei den priviatisierten "'Anbietern" feststellen, dass er keine "Marktmacht" hat - er ist auf ihre Leistungen angewiesen und kann sie nicht verweigern (Gesundheit! Strom!) und kann den "Anbieter" gar nicht oder nur schwer wechseln

7. Die Funktionäre, Amts- und Mandatsträger, Schergen und Chefideologen des "schlanken Staates", der sich aus den öffentlichen Leistungen zurück zieht, bereichern sich trotzdem um so schamloser. Machtausübung macht erst dann so richtig Spaß, wenn man sich jeder Verantwortung für die Beherrschten entledigt hat.

8. Die Arbeitsvermittlung schreit nach der Vollprivatisierung, weil hier der Staat bestenfalls überflüssig ist. Von der Sozialinitiative bis zum privaten Headhunter könnte hier jeder besser, sachgerechter und gezielter vermitteln als es die Arbeitsagenturen tun. Transferleistungen kann auch das Finanzamt auszahlen und qua Steuererklärung resp. -kontrolle kann es ggfs. Missbrauch unterbinden.
Warum wird hier nicht privatisiert und dadurch effizienter gearbeitet?

9. Warum zieht der deutsche Staat eigentlich für die Kirche die "Mitgliedsbeiträge" ein (Kirchensteuer)? Bei mir landete vor einem Jahr ein Schrieb vom Finanzamt, wo die sich im Auftrag der Kirche nach meiner Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft erkundigten.
Können mir das die Freunde der Privatisierung erklären?

Fazit: so wie die Privatisierung abläuft, untergräbt sie das Prinzip öffentlicher, nicht dem Profitprinzip unterworfener Leistungen, ohne effizient wirkende Marktmechanismen an seine Stelle zu setzen. Die ganze Veranstaltung scheint mir primär Teil eines Systems zu sein, dass sich immer mehr zur Oligarchie - der Wenigenherrschaft ohne Legitimation - entwickelt.

Der kritische Denker
20.10.2007, 13:34
Die Leute haben hier lediglich nach ihrer politischen Meinung abgestimmt...

Beverly
20.10.2007, 15:13
Die Leute haben hier lediglich nach ihrer politischen Meinung abgestimmt...

eben nicht - sowohl bei der Minderheit, die Privatisierung eher gut findet als auch bei der Mehrheit, die sie ablehnt, sind verschiedene politische Strömungen vertreten

borisbaran
21.10.2007, 12:21
Der Umfrage entnehme ich, dass zwei Dirtel mit der Privatisierung unzufrieden sind. Mögliche Gründe:
aufgrunf ideologischer gründe und nicht aufgrund der bewertung der realität

1. Die Leistungen sind schlechter oder teurer als in Staatsunternehmen
öüge

2. Die Gebühren sind total unübersichtlich
aber niedriger!

3. Die Arbeitsbedinungen sind schlechter
quellen?

4. Es sind "die Falschen", welche die Staatsunternehmen übernehmen - nämlich Großkonzerne mit einem abgehobenem Management, die noch weniger kontrollierbar sind als der Staat
auch sie müssen sich an gesetze halten. ergo sind sie kontrollierbar.

5. Die Privaten nutzen ihr Kapital für sich-gegenseitig-Aufkaufen, an-der-Börse-spekulieren und dergleichen mehr, NICHT für konstruktive Aufgaben (Grundlagenforschung, Filme mit Wletniveau bei den Priatsendern)
woher willst du das den erfahren haben? bist du etwa deren buchhaltung durchgegangen?

6. Anders als bei vielen Klein- und Mittelunternehmen muss der Kunde bei den priviatisierten "'Anbietern" feststellen, dass er keine "Marktmacht" hat - er ist auf ihre Leistungen angewiesen und kann sie nicht verweigern (Gesundheit! Strom!) und kann den "Anbieter" gar nicht oder nur schwer wechseln
das ist müll. JEDEN anbieter kann man wechseln. auch bei leistungen, die man gaaaaaaaaaaanz sicher braucht.

7. Die Funktionäre, Amts- und Mandatsträger, Schergen und Chefideologen des "schlanken Staates", der sich aus den öffentlichen Leistungen zurück zieht, bereichern sich trotzdem um so schamloser. Machtausübung macht erst dann so richtig Spaß, wenn man sich jeder Verantwortung für die Beherrschten entledigt hat.
verleumdung. freu dich, das du nicht in weißrussland schreibst, denn dan wärst du dafür im knast. hier, in der freien welt (a.k.a. dem westen) tut man sowas nicht.

8. Die Arbeitsvermittlung schreit nach der Vollprivatisierung, weil hier der Staat bestenfalls überflüssig ist. Von der Sozialinitiative bis zum privaten Headhunter könnte hier jeder besser, sachgerechter und gezielter vermitteln als es die Arbeitsagenturen tun. Transferleistungen kann auch das Finanzamt auszahlen und qua Steuererklärung resp. -kontrolle kann es ggfs. Missbrauch unterbinden.
Warum wird hier nicht privatisiert und dadurch effizienter gearbeitet?
tja, und manchmal gesiegt die realität bei manchen commies die ideologische ausrichtung für ein paar sekunden...

9. Warum zieht der deutsche Staat eigentlich für die Kirche die "Mitgliedsbeiträge" ein (Kirchensteuer)? Bei mir landete vor einem Jahr ein Schrieb vom Finanzamt, wo die sich im Auftrag der Kirche nach meiner Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft erkundigten.
Können mir das die Freunde der Privatisierung erklären?
überbleibsel alter zeiten. dem kann man sich heutzutage problemlos entziehen. also gehört es nicht zu den vordringlichsten aufgaben der politik...

Fazit: so wie die Privatisierung abläuft, untergräbt sie das Prinzip öffentlicher, nicht dem Profitprinzip unterworfener Leistungen,
ja, stattdessen basieren die leistungen heutzutage oft auf dem bürokratischen prinzip!

ohne effizient wirkende Marktmechanismen an seine Stelle zu setzen.
zu 80% gelogen, zu 20% faulheit des staates, die anti-kartellgesetzgebung durchzusetzen.

Die ganze Veranstaltung scheint mir primär Teil eines Systems zu sein, dass sich immer mehr zur Oligarchie - der Wenigenherrschaft ohne Legitimation - entwickelt.
dumschäwtzt fast wie nitup.

Es gibt einfach gesellschaftliche Bereiche in denen das Profitprinzip nicht funktioniert.
zum beispiel:rolleyes: das heute in manchen bereichen vorherrschende prinzip, das börokratische prinzip, funktioniert noch 1000^99999x weniger...

Leider wird in Deutschland bald alles privatisiert, weil die Politiker Agenten der Wirtschaft sind.
typische linke verschwörungstheorie.

dass das die allermeisten sind, kapieren die Liberalen erst, wenn unter ihrer Fuchtel die Menschen ausgestorben sind :rolleyes:
diese verleumdung ist zu hirnlos, um auf sie zu antworten.

Zustimmung
s.o.