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Vollständige Version anzeigen : Aufschwung durch Hartz4????????



McDuff
17.10.2007, 09:11
Ich las heute im Focus, daß die deutsche Wirtschaft auffordert, die Agenda 2010 nicht anzurühren um den Aufschwung nicht zu gefährden.

http://www.focus.de/politik/deutschland/appell-der-wirtschaft_aid_136109.html

Meines Wissens nach soll doch lediglich die Bezugsdauer des ALG1 für über 50 jährige verlängert werden.
Wenn das dem Aufschwung (?) schadet, dann muß umgekehrt eine steigende Anzahl von Hartz4-Empfängern dem Aufschwung nutzen. ?(

Da ALG1 aus der Arbeitslosenversichung bestritten wird und diese guten Überschuß macht, verstehe ich nun gar nichts mehr. ?( ?(

Kann es sein, daß ich als Naturwissenschaftler zu logisch denke, um diese Zusammenhänge begreifen zu können?

Ich bitte die hiesigen Wirtschaftsweisen um Aufklärung.

lupus_maximus
17.10.2007, 09:50
Ich las heute im Focus, daß die deutsche Wirtschaft auffordert, die Agenda 2010 nicht anzurühren um den Aufschwung nicht zu gefährden.

http://www.focus.de/politik/deutschland/appell-der-wirtschaft_aid_136109.html

Meines Wissens nach soll doch lediglich die Bezugsdauer des ALG1 für über 50 jährige verlängert werden.
Wenn das dem Aufschwung (?) schadet, dann muß umgekehrt eine steigende Anzahl von Hartz4-Empfängern dem Aufschwung nutzen. ?(

Da ALG1 aus der Arbeitslosenversichung bestritten wird und diese guten Überschuß macht, verstehe ich nun gar nichts mehr. ?( ?(

Kann es sein, daß ich als Naturwissenschaftler zu logisch denke, um diese Zusammenhänge begreifen zu können?

Ich bitte die hiesigen Wirtschaftsweisen um Aufklärung.
Der Aufschwung bestand in der Einsparung der zusätzlichen 3 % Mwst beim Einkauf!
Dies hat sich jetzt erledigt.

politisch Verfolgter
17.10.2007, 10:00
Wenn 3 % 70 % eignen, während sich die 30 % auf die 97 % ähnlich katastrophal verteilen, sind Begriffe wie "Aufschwung" und "sparen" absolut unsinnig.
Es kann nur mehr darum gehen, wie der Souverän seine vollwertige Marktteilnahme gewinnt, um so seinen Profit zu generieren.
Die betriebslosen Anbieter benötigen profitmaximierende Wertschöpfung.
Das bedingt eine aktive Wertschöpfungspolitik, die von Wertschöpfungswissenschaften zu flankieren sind. Dem sind alle öffentl. Mittel umzuwidmen, die direkt oder indirekt (per Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbots-Finanzierung) in Privatvermögen gepumpt werden.
Wir benötigen einen grundrechtskonformen und damit postmarxistischen Rechtsraum. Erst damit kommen wir zu einer Leistungsgesellschaft, also zu Korrelationseffizienz und zu Leistungsäquivalenz.

Kommeniezuspaet
17.10.2007, 10:09
Ich bitte die hiesigen Wirtschaftsweisen um Aufklärung.
Bitteschön:
Die Lohnnebenkosten sinken nicht starkt genug, da sinkende ALV-Beiträge von steigenden KK-Beiträgen wieder aufgrefressen werden.
Das ist EIN Grund, der gegen eine zusätzliche Belastung der ALV spricht.

Ein weiterer Grund, der gegen die längere ALG-Bezugsdauer spricht, ist, dass dadurch der Anreiz zur Entlassung älterer AN für die Unternehmen ansteigt.
"Den kann ich ja zuerst rauswerfen, den triffts ja nicht so hart"
Aber gerade die älteren AN sind schwerer wieder in Lohn und Brot zu bekommen, volkswirtschaftlich ist es daher kontraproduktiv, Anreize für die Entlassung Älterer zu geben.

Und zum Thema "die haben ja auch länger eingezahlt": Die ALV ist eine VERSICHERUNG, kein Sparplan! Die Feuerversicherung fragt auch nicht, ob ich 5 oder 35 Jahre eingezahlt habe - ich bekomme die versprochene Leistung -Ersatz des abgebrannten Hauses- und fertig!

politisch Verfolgter
17.10.2007, 10:32
Das ist grausliger Sozialstaats-Marxismus. Die Wertschöpfung ist eben vielmehr leistungsäquivalent und vernetzungsoptimiert zu erwirtschaften und leistungsgerecht zu verteilen. Dazu hat immer bessere und billigere, sowieso zu 99.9 % von Betriebslosen stammende techn.-wiss. Entwicklung immer mehr herkömml. menschl. Tätigkeiten zum Segen bezahlender Nutzer erübrigen zu können.

McDuff
17.10.2007, 11:02
Bitteschön:
Die Lohnnebenkosten sinken nicht starkt genug, da sinkende ALV-Beiträge von steigenden KK-Beiträgen wieder aufgrefressen werden.
Das ist EIN Grund, der gegen eine zusätzliche Belastung der ALV spricht.

Ein weiterer Grund, der gegen die längere ALG-Bezugsdauer spricht, ist, dass dadurch der Anreiz zur Entlassung älterer AN für die Unternehmen ansteigt.
"Den kann ich ja zuerst rauswerfen, den triffts ja nicht so hart"
Aber gerade die älteren AN sind schwerer wieder in Lohn und Brot zu bekommen, volkswirtschaftlich ist es daher kontraproduktiv, Anreize für die Entlassung Älterer zu geben.

Und zum Thema "die haben ja auch länger eingezahlt": Die ALV ist eine VERSICHERUNG, kein Sparplan! Die Feuerversicherung fragt auch nicht, ob ich 5 oder 35 Jahre eingezahlt habe - ich bekomme die versprochene Leistung -Ersatz des abgebrannten Hauses- und fertig!


Das mit den KK-Beiträgen leuchtet mir ein. Das Personaler bei Entlassungen Rücksicht nehmen kann ich kaum glauben. Versicherungen kann man sich doch eigentlich aussuchen und wenn sie meinen die Leistungen kürzen zu müssen, dann sucht man sich eine andere.

Kommeniezuspaet
17.10.2007, 11:08
Das mit den KK-Beiträgen leuchtet mir ein. Das Personaler bei Entlassungen Rücksicht nehmen kann ich kaum glauben.

Man kann leichter, mit geringeren Abfindungen dem zu entlassenden sagen "Komm, kassier noch 24 Mt. ALG I, dann gehste in Rente, dazu kriegste noch 3 Monatsgehälter von uns!"
Ist oft billiger als dem jüngeren Kollegen 5 Monatsgehälter bieten zu müssen....



Versicherungen kann man sich doch eigentlich aussuchen und wenn sie meinen die Leistungen kürzen zu müssen, dann sucht man sich eine andere.
Dann kannste ja das gesamte System der gesetzlichen SV in Frage stellen :rolleyes:
Ich dachte Du wolltest eben NICHT amerikanische Verhältnisse....

politisch Verfolgter
17.10.2007, 14:00
Nicht nur das gesamte Sytem der GSV ist in Frage zu stellen, sondern der moderne Feudalismus generell - zumal niemand per Gesetz zum Inhaberinstrument deklariert werden darf. Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot sind grundrechtlich verboten.
Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme, doch aber keine menschl. Inhaber.

lupus_maximus
17.10.2007, 14:10
Nicht nur das gesamte Sytem der GSV ist in Frage zu stellen, sondern der moderne Feudalismus generell - zumal niemand per Gesetz zum Inhaberinstrument deklariert werden darf. Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot sind grundrechtlich verboten.
Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme, doch aber keine menschl. Inhaber.
Aber sicher brauchen die Betriebslosen einen Inhaber, oder meinst du, ich schenke den Betriebslosen den Betrieb?

politisch Verfolgter
17.10.2007, 14:20
Ne, niemand soll ja gerade was geschenkt bekommen, weder die Leistung Anderer, noch öffentl. Mittel.
Genau deswegen hat investiv genutzt werden zu können, was damit zudem diversif vernetzbar ist - weil sich derart genutzte Gegenstände eben selbst eignen können, als Vertragsgegenstände bezahlender Nutzer. Das ist natürlich nutzerzentriert profitmaximierend zu managen: man will schließlich von seiner Leistung(sfähigkeit) was haben.
Ich wüßte nicht, wie Marktwirtschaft besser geht: nix herschenken und optimal profitabel leisten, also anbieten.
Inhaber kanns ja geben, doch es darf keine Gesetze und auch keine öffentl. Mittel geben, die einen zum "Arbeitnehmer" erklären.

McDuff
17.10.2007, 15:43
Dann kannste ja das gesamte System der gesetzlichen SV in Frage stellen :rolleyes:
Ich dachte Du wolltest eben NICHT amerikanische Verhältnisse....


Man muß ja nicht immer von einem Extrem ins andere fallen. :)
Wenn schon Versicherung dann auch eine die nicht plötzlich die Beträge erhöht und die Leistungen kürzt und das ohne eine Chance der Gegenwehr. Dann handelt es sich lediglich um Zwangsabgaben.
Abgesehen davon sollte eine Regierung die es sich leisten kann, Entwicklungshilfe nach China und Indien zu zahlen, daß Wort Sparen noch nicht einmal denken! germane

elas
17.10.2007, 15:52
Ich las heute im Focus, daß die deutsche Wirtschaft auffordert, die Agenda 2010 nicht anzurühren um den Aufschwung nicht zu gefährden.

http://www.focus.de/politik/deutschland/appell-der-wirtschaft_aid_136109.html

Meines Wissens nach soll doch lediglich die Bezugsdauer des ALG1 für über 50 jährige verlängert werden.
Wenn das dem Aufschwung (?) schadet, dann muß umgekehrt eine steigende Anzahl von Hartz4-Empfängern dem Aufschwung nutzen. ?(

Da ALG1 aus der Arbeitslosenversichung bestritten wird und diese guten Überschuß macht, verstehe ich nun gar nichts mehr. ?( ?(

Kann es sein, daß ich als Naturwissenschaftler zu logisch denke, um diese Zusammenhänge begreifen zu können?

Ich bitte die hiesigen Wirtschaftsweisen um Aufklärung.


Ganz einfach.
Die Formel lautet:

Die Grösse des Aufschwungs ist umgekehrt proportional der Grösse aller Sozialhilfebezieher.

politisch Verfolgter
17.10.2007, 16:01
Es geht aber nicht darum, aus Sozialhilfe in Geringverdienerunwesen zu kommen.
Es geht darum, betriebl. Netzwerke gegen Bezahlung profitmaximierend nutzen zu können, die sich dazu selbst eignen, wozu also menschl. Inhaber unnötig sind.
Erst damit gelangt die Wertschöpfung in die Taschen ihrer Erwirtschafter.
Erst damit hat man also das Leistungsprinzip.
Es hat mit Inhabern nix zu tun, die sind darin nicht involviert.
Genau das benötigen wir.
Wer sich mit Inhabern vertraglich arrangieren will, hat das gefälligst freiwillig zu tun.

LieblingderGötter
17.10.2007, 21:46
Generell bleibt festzuhalten,das wir die Arbeitsmarktreformen als gescheitert ansehen kann.

Das BSHG hatte sich seit den 60ern bewahrt,und war im Jahr 2004 sehr ausgereift,was rechtliche Fragen anging(Erbschaften,Vermögen und 1000 weitere Sachen)-eben das das bei Hartz4 nicht beachtet wurde führt jetzt auch zu Gerichtsprozessen in großer Zahl.
Auch Einsparungen konnten nicht erzielt werden,ebenso wenig wie ein Abbau der Arbeitslosen in diesem Bereich.

politisch Verfolgter
18.10.2007, 16:27
"Arbeitsmarkt" ist das Lehnswesen des mod. Feudalismus. Diese grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung muß weg.
Bei mir war vom Barras-LKW-Fahren bis zum Kons-Klavierkonzert und von Kopf-/Körper-Spulen, Breitbandrichtkoppler, Bildverarbeitung von Kernspintomographen über Airbus-Bugradar-Komponenten und Militärrechner bis zur SW-Entwicklung z.B. einer Testumgebung für ISDN-layer und OMDI ne breite Palette einkommensstrukturell völlig ergebnislos, sodaß ichs endgültig gelassen habe.
Sich zum marginalisierten Kostenfaktor auf minderwertige Teilleistungen reduzieren zu lassen, ist affirmative, also den mod. Feudalismus bekräftigende Selbstdiskriminierung.

Die betriebslosen Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme, worauf sie sich mental adäquat vorbereiten.
Ist der mentale %Rang dazu geeignet, sollte man unbedingt promovieren. Sonst hat man gegenüber gleich oder sogar geringer begabten Promovierten gewaltige Karriere-Nachteile, z.B. keinen Zugang ins Topmanagement, nicht mal ins Management.

Da eine bürgerliche Familie nicht darstellbar ist, bleibt mir nur mehr, nix zu tun und Nachwuchs zu unterlassen.

Don
18.10.2007, 17:02
Generell bleibt festzuhalten,das wir die Arbeitsmarktreformen als gescheitert ansehen kann.



Weil jetzt von Euch erwartet wird, daß Ihr arbeitet?

politisch Verfolgter
18.10.2007, 17:17
Der betriebslose Souverän hat eine aktive Wertschöpfungspolitik erwarten zu können, die seine vollwertige Marktteilnahme bezweckt.
Mit eignerfixierten Arbeitsbegriffen braucht einem niemand zu kommen, genau so wenig wie mit Allah.

Bruddler
18.10.2007, 17:19
Ganz einfach.
Die Formel lautet:

Die Grösse des Aufschwungs ist umgekehrt proportional der Grösse aller Sozialhilfebezieher.
mit anderen Worten:
Je mehr Reiche, um so mehr Arme ?

elas
18.10.2007, 17:56
mit anderen Worten:
Je mehr Reiche, um so mehr Arme ?


Wer ist bei euch eigentlich reich?

Aufschwung bedeutet mehr Arbeitsplätze für bisherige Arbeitslose. Ich glaube nicht dass die als reich zu bezeichnen sind.
Und dass der Mittelstand und überhaupt die Masse der Beschäftigten auch profitieren ist wohl unbestritten.

Dass Reiche reicher werden bedeutet auch mehr Investitionen für Arbeitsplätze.

politisch Verfolgter
18.10.2007, 18:04
Investivnutzer investieren hingegen in ihre marktwirtschaftliche Profitmaximierung, in Rationalisierungs- und Vernetzungseffizienz, nicht in menschl. Kostenfaktoren marginalisierendes Umverteilungskapital.
Inhaber sind höchst unlukrativ, sie rentieren sich für die Allermeisten immer weniger bzw. gar nicht.
Marktteilnehmer haben ihre Nutzenoptimierung bezwecken zu können, was eben den Meisten mit Inhabern nicht möglich ist.
Kein Gesetz darf sog. "Arbeitnehmer" deklarieren.
Die Marktwirtschaft ist vom mod. Feudalismus zu entlasten.

LieblingderGötter
18.10.2007, 21:07
Weil jetzt von Euch erwartet wird, daß Ihr arbeitet?


Wieso??-,Arbeit hättest Du auch schon nach dem BSHG von 1963 annehmen müssen,sofern zumutbar.

klartext
19.10.2007, 00:36
Das mit den KK-Beiträgen leuchtet mir ein. Das Personaler bei Entlassungen Rücksicht nehmen kann ich kaum glauben. Versicherungen kann man sich doch eigentlich aussuchen und wenn sie meinen die Leistungen kürzen zu müssen, dann sucht man sich eine andere.

Die Arbeitslosenversicherung ist eine Risikoversicherung wie beim Auto und kein Sparkonto, das verwechseln viele. Wäre es anders, würden junge Arbeitslose nichts bekommen.
Die Überschüsse sollten entweder für schlechte Zeiten gespart werden oder die Beiträge sollten gesenkt werden.
Kaum ist etwas Geld in der Kasse, schon werden manche leichtsinnig. Bei der nächsten Konjunkturdelle geht dann wieder das Gejammer los.

Kommeniezuspaet
19.10.2007, 09:57
Die Arbeitslosenversicherung ist eine Risikoversicherung wie beim Auto und kein Sparkonto, das verwechseln viele. Wäre es anders, würden junge Arbeitslose nichts bekommen.
Die Überschüsse sollten entweder für schlechte Zeiten gespart werden oder die Beiträge sollten gesenkt werden.
Kaum ist etwas Geld in der Kasse, schon werden manche leichtsinnig. Bei der nächsten Konjunkturdelle geht dann wieder das Gejammer los.

Das ich Dir mal so 100%ig zustimmen würde wie in diesem Fall, das hätt ich auch nicht gedacht :D

elas
19.10.2007, 17:30
Die Arbeitslosenversicherung ist eine Risikoversicherung wie beim Auto und kein Sparkonto, das verwechseln viele. Wäre es anders, würden junge Arbeitslose nichts bekommen.
Die Überschüsse sollten entweder für schlechte Zeiten gespart werden oder die Beiträge sollten gesenkt werden.
Kaum ist etwas Geld in der Kasse, schon werden manche leichtsinnig. Bei der nächsten Konjunkturdelle geht dann wieder das Gejammer los.

Ich fände es innovativ wenn man aus der Arbeitslosenversicherung einen mathematisch durchdachten Mix aus Risiko- und Ansparversicherung machte welche als Komponente auch die Anzahl der Arbeitslosen berücksichtigt.