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Vollständige Version anzeigen : Auswandern - eure Meinung



John Donne
14.08.2004, 15:49
In diversen Strängen wurde ja schon über Einwanderung, die demographische Entwicklung in Deutschland und weiten Teilen Europas, das Zuwanderungsgesetz, Integration und den gesamten Themenkomplex, der damit zusammenhängt, diskutiert.

Meiner Meinung nach gehört Auswanderung auch zu dem Thema. Der sogenannte "Brain Drain", also die Auswanderung Mitglieder qualifizierter Bevölkerungsschichten, wird in der letzten Zeit immer mal wieder in der Presse thematisiert, wobei seine Existenz von einigen bejaht und bedauert und von anderen angezweifelt wird. Wer geht, ist häufig hoch motiviert und verfügt über eine gute Ausbildung. Wertvolles Humankapital (ich weiß, daß dieser Terminus einigen übel aufstoßen wird) geht diesem Land dadurch verloren.

Ist Auswanderung ein Thema für euch? Habt ihr selbst schon einmal daran gedacht auszuwandern? Ist Auswanderung unmoralisch, weil man dadurch diesem Land, das flächendeckend eine kostenlose Ausbildung bietet (z.B. schulischer und hochschulischer Art (Über die Qualität kann man streiten)), Schaden zufügt? Ist man diesem Land dafür etwas schuldig? Ist Auswanderung ein Zeichen von Entwurzelung im eigenen Land? Oder ist Migration, die für dieses Land meist Ein- und nur seltener Auswanderung bedeutet, etwas ganz Normales? Zumal in Zeiten der Globalisierung, in denen Flexibilität essentiell ist? Oder seht ihr Auswanderung als Kapitulation vor den hiesigen gesellschaftlichen Problemen an? Flieht ihr vor der multikulturellen Gesellschaft, der EU, vor der Neidgesellschaft oder habt ihr einfach keine Lust, nach den fetten Jahren nun die Generation in Deutschland zu sein, die alles zahlt? Waren die Jahre überhaupt zu fett?
Wenn ihr daran denkt, eure Koffer zu packen, wohin solles gehen und was sind die Gründe? Existenzgründung, Arbeitslosigkeit, Studium im Ausland oder Hartz IV? Oder macht euch einfach das deutsche Klima depressiv?

Was mich angeht, überlege ich, ein interessantes berufliches Angebot anzunehmen und Deutschland ab nächstem Jahr Richtung Neuseeland zu verlassen. Allerdings nur für 18 Monate. Vorerst.

Grüße
John

WladimirLenin
14.08.2004, 15:53
Auswandern? Kommt drauf an, wenn ich eine schöne Puertorikanerin z.B. finden würde und sie gerne in Puerto Rico bleiben will, müsste ich Deutschland verlassen!

Aber ist Auswandern keine Frage für mich, weil ich sowieso nicht weiß wohin, außerdem schadet man so seinem Land! Gründe wurden genannt

Roter Prolet
14.08.2004, 15:57
Ich würde nur im Krieg 1.auswandern oder 2.zunächst in exil wandern um dann später zurückzukehren oder 3.im untergrund gegen die Bêsatzung kämpfen!

WladimirLenin
14.08.2004, 15:59
Ich würde nur im Krieg 1.auswandern oder 2.zunächst in exil wandern um dann später zurückzukehren oder 3.im untergrund gegen die Bêsatzung kämpfen!

Im Krieg und falls ein Blutiger Diktator an die Macht gelangen würde, würde ich erst ins Exil und beim Krieg erst nach dem Krieg zurückkehren und beim Diktator erstmal etwas planen und danach zurückkehren!

Heinrich von Gagern
14.08.2004, 16:13
Inwieweit das Auswandern dem Land schadet ist so eine Sache. Was soll denn eine junger gerade promovierter Akademiker machen, der keine Gelegenheit zum Forschen bekommt, weil noch keine Professur hat? Das ist ein ernstes Problem in Deutschland, diese steife Regelungen für Akademiker, die forschen wollen, es aber nicht können, weil sie erst noch habilitieren müssen. Darüber habe ich kürzlich eine reportage gesehen. U.a. wurde ein Althistroiker interviewt, der in Deutschlan studiert hat, und jetzt an einer US-amerikanischen Eliteuni lehrt. Er konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen, dass es schon ironisch ist, dass er für die Amis arbeitet, die keinen Cent in seine Ausbildung investieren mussten, Deutschland aber dadurch viel Geld verloren hat.

Aber ich kann den Mann schon verstehen, wen jemand jahrelang studiert und entsprechende Träume hat, warum soll er sich von der deutschen Bürokratie Steine in den Weg stellen lassen, die am Forschen hindern. So siehts bei vielen Akademikern aus,
und für jemanden der an seinem Land hängt ist das wirklich sehr traurig und muss geändert werden. Den Auswanderern ist aber sicherlich kein Vorwurf zu machen, letztendlich geht es um das eigene Leben, und nicht um sein Vaterland.

Liegnitz
14.08.2004, 16:28
Davon laufen hilft nichts. Letztlich wird jeder von sich selbst eingeholt.

mlptrainer
14.08.2004, 16:33
Ist Auswanderung ein Thema für euch? Habt ihr selbst schon einmal daran gedacht auszuwandern?

Nein, es ist kein Thema, weil ich Deutschland mag und hier meine Heimat ist (die Landschaften, die Menschen, díe Geschichte und die Kultur).

Ich werde hier sterben, soviel ist sicher, und ich denke, Deutschland hat im Herzen Europas eine gewisse Dynamik, die es in anderen Regionen der Welt nicht gibt.

mggelheimer
14.08.2004, 16:38
Im Krieg und falls ein Blutiger Diktator an die Macht gelangen würde, würde ich erst ins Exil und beim Krieg erst nach dem Krieg zurückkehren und beim Diktator erstmal etwas planen und danach zurückkehren!


Feiges Weichei! 8o Ich würde wie Che im Untergrund Kämpfen und mich einem Freikorps anschließen. Alles andere wäre Verrat an meiner Heimat. Wer meint seinem Land Politisch zu dienen muß das in sicheren wie unsicheren Zeiten machen. Und wenn es die Gegebenheiten verlangen muß man die Politik eben mit den anderen Mitteln fortführen.

mggelheimer
14.08.2004, 16:47
nur für den Fall der Fälle!

Che Guevara - Partisanenkrieg, eine Methode.pdf (http://mitglied.lycos.de/gartendax/assets/images/Che Guevara - Partisanenkrieg, eine Methode.pdf)

Manfred_g
14.08.2004, 17:04
In diversen Strängen wurde ja schon über Einwanderung, die demographische Entwicklung in Deutschland und weiten Teilen Europas, das Zuwanderungsgesetz, Integration und den gesamten Themenkomplex, der damit zusammenhängt, diskutiert.

Meiner Meinung nach gehört Auswanderung auch zu dem Thema. Der sogenannte "Brain Drain", also die Auswanderung Mitglieder qualifizierter Bevölkerungsschichten, wird in der letzten Zeit immer mal wieder in der Presse thematisiert, wobei seine Existenz von einigen bejaht und bedauert und von anderen angezweifelt wird. Wer geht, ist häufig hoch motiviert und verfügt über eine gute Ausbildung. Wertvolles Humankapital (ich weiß, daß dieser Terminus einigen übel aufstoßen wird) geht diesem Land dadurch verloren.

Ist Auswanderung ein Thema für euch? Habt ihr selbst schon einmal daran gedacht auszuwandern? Ist Auswanderung unmoralisch, weil man dadurch diesem Land, das flächendeckend eine kostenlose Ausbildung bietet (z.B. schulischer und hochschulischer Art (Über die Qualität kann man streiten)), Schaden zufügt? Ist man diesem Land dafür etwas schuldig? Ist Auswanderung ein Zeichen von Entwurzelung im eigenen Land? Oder ist Migration, die für dieses Land meist Ein- und nur seltener Auswanderung bedeutet, etwas ganz Normales? Zumal in Zeiten der Globalisierung, in denen Flexibilität essentiell ist? Oder seht ihr Auswanderung als Kapitulation vor den hiesigen gesellschaftlichen Problemen an? Flieht ihr vor der multikulturellen Gesellschaft, der EU, vor der Neidgesellschaft oder habt ihr einfach keine Lust, nach den fetten Jahren nun die Generation in Deutschland zu sein, die alles zahlt? Waren die Jahre überhaupt zu fett?
Wenn ihr daran denkt, eure Koffer zu packen, wohin solles gehen und was sind die Gründe? Existenzgründung, Arbeitslosigkeit, Studium im Ausland oder Hartz IV? Oder macht euch einfach das deutsche Klima depressiv?

Was mich angeht, überlege ich, ein interessantes berufliches Angebot anzunehmen und Deutschland ab nächstem Jahr Richtung Neuseeland zu verlassen. Allerdings nur für 18 Monate. Vorerst.

Grüße
John


Jedes Land sollte seinen (insbesondere dort geborenen) Staatsbürgern,
ist u.a. ein Gefühl der heimatlichen Verbundenheit, der Zugehörigkeit und des Stolzes vermitteln und entgegenbringen.
Kaum eine Nation scheut diese grundlegende Aufgabe so wie Deutschland. Tut sie es doch, so verwirkt sie damit das Recht, als Heimat oder Nation angesehen zu werden. Sie verkommt zu dem trostlosen Etwas, das nur noch der geographische Ort ist an dem man geboren ist oder an dem man lebt.

Und wenn sonst nichts mehr da ist an bindenden Gefühlen, soll sich kein Staat und kein Politiker einbilden, ein darüberhinausgehendes recht auf "seine" Bürger zu besitzen. Ein Staat der seine Bürger nicht halten will oder kann, hat es nicht verdient sie zu halten. Niemand ist von Geburt an Leibeigener des Staates. In Diktaturen mag es so sein, wir aber geben vor, dies als Unrecht einzustufen. Trotzdem tun sich aber einige hervor, andere als "Vaterlandslose Gesellen" zu bezeichnen, obwohl vermutlich sie selber dazu beigetragen haben, daß sich letztere wo anders niedergelassen haben.
(Abgesehen davon, der Begriff "Vaterlandslose Gesellen" zeigt ja durch seine Unpassendheit schon, wie verkehrt die Sichtweisen oft sind, denn das jammende Deutschland ist es doch, daß seine Gesellen verliert und nicht umgekehrt)

Auch ist der Deutsche Staat keineswegs so vorbildlich im geben wie es oft dargestellt wird. Das was "gegeben" wird, wird üblicherweise nicht uneigennützig vergeben (z.B. Studium), es ist qualitativ oft nicht viel mehr wert als "umsonst" vergeben zu werden, und schließlich langt der Staat Deutschland auch nicht grade zimperlich hin (Wehrpflicht, Zwangsdienste)

Mir jedenfalls hat sich der Deutsche Staat niemals als Freund dargeboten, noch nicht mal als "Umgebung mit heimatlichem Flair". Immer aber als der obrigkeitsstarrende, unsympathische, durchverbeamtete alles regelnde, kontrollierende Moloch, das mir ständig zu suggerieren versuchte, es gäbe nur befehlende und gehorchende.
Pech für mich. Da ich weder das eine noch das einer sein wollte, bin ich auch schon vor 8 Jahren in die USA gegangen. (Heute bin ich allerdings wieder etwas öfter in Deutschland)

Die "Spaßgesellschaft" ist in meinen Augen, nichts weiter, als ein Phänomen des bürgerlichen Ausbruchs aus der staatlich verordneten "2.WK Vernunfts- Betreten-Dreinschau- und Dauerschuld-Tristese"

Vielleicht gelingt ja unter Horst Köhler eine sanfte Hinkehr zu dem, was der Staat seinen Bürgern zu sein hat, bevor er von diesen fordert, nämlich Heimat und Zuflucht in kultureller, mentaler und auch ganz realer Hinsicht.
Mit Nationalismus oder gar Rechtsradikalismus hat das soviel zu tun wie das Teilen einer Mahlzeit mit Kommunismus.
Jedenfalls hätten die Bürger dieses Landes diese Form von Normalisierung allmählich verdient und bis auf einige (die in meinen Augen die wahren ewig gestrigen sind) sind sie auch empfänglich und reif dafür.

Soviel dazu, bevor ich mich ereifere ;)

Ach ja, ganz nüchtern:
Ich habe hier (Deutschland) E-Technik studiert und bin damals (vor ca. 15 Jahren) voll in die Flaute geraten: Ingenieur sind Sie?? Nein danke...
Ich bin dann zum Promotionsstudium in die USA gegangen und hab mich dort danach selbstständig gemacht, die Hürden wären damals in Deutschland viel zu groß gewesen (hat sich mittlerweile in diesem speziellen Fall geändert!)
Die firma läuft dort immer noch und sie läuft gut. Mittlerweile sind ca. 90% des ganzen Umsatzes Software. So kommts, daß ich mich gemeinsam mit meinen Brüdern um einen kranken Angehörigen hier kümmern kann, denn Software läßt sich per Internet natürlich auch hier entwickeln.
Die Welt ist ein Netzwerk und ich wechsle alle paar Wochen den Sitzplatz :))

WladimirLenin
14.08.2004, 17:16
Feiges Weichei! 8o Ich würde wie Che im Untergrund Kämpfen und mich einem Freikorps anschließen. Alles andere wäre Verrat an meiner Heimat. Wer meint seinem Land Politisch zu dienen muß das in sicheren wie unsicheren Zeiten machen. Und wenn es die Gegebenheiten verlangen muß man die Politik eben mit den anderen Mitteln fortführen.

Ohne einen guten Plan, funktioniert nix. Deshalb solange im Exil warten bis eine Rebellengruppe sich gründet

Benny
14.08.2004, 20:39
Heimat ist da wo mein Hut hängt, hieß es in einem Song "Where ever I lay my hat that's my home". Den Begriff Heimat denke ich muss jeder für sich selber definieren. Im Moment fühle ich hier, wo ich wohne, heimisch. Aber innerlich hat es mich schon immer nach Skandinavien, Irland oder Schottland gezogen, Wales oder die Bretagne hat auch für mich seine Reize. Dort könnte ich mir auch vorstellen eine neue Heimat aufzubauen.
Kanada wäre auch für mich denkbar.
Es kommt immer darauf an. Auch wenn es nicht so scheint, Feunde oder gute Bekannte finde ich eigentlich schnell. Jetzt kommen bestimmt bei dem Einen oder der Anderen der Gedanke der "heimatlosigkeit". Ich denke jemand der sich überall auf der Welt "heimisch" fühlt, ist ein glücklicher Mensch.
Jedem das Seine.

Liegnitz
14.08.2004, 22:22
Heimat ist da wo man geboren wird, wo man sich zu Hause und wohl fühlt.Wo man sich verbunden fühlt.
Und die sollte man ohne Notwendigkeit nicht verlassen.

Bibelspruch:Bleibe im Lande und ernähre dich redlich.

mettwurst
15.08.2004, 07:38
Hallo Benny,

du sprichst mir aus dem Herzen. Besser hätte ich das auch nicht zum Ausdruck bringen können (vielleicht, weil ich im Moment zu breit dazu bin, aber was soll's).

Mit proskandinavischen Grüssen

--

Heil Georg53,

die Bibel ist doch bloss ein altes Märchenbuch aus längst vergangenen Tagen. Wer sich darauf beruft, ist in meinen Augen ein im Obskurantismus und Mystizismus verhafteter usw. usw. Klerikal-Faschist, Amen!

Mit obskurantistischen Grüssen

Roter Prolet
15.08.2004, 10:28
"die Bibel ist doch bloss ein altes Märchenbuch aus längst vergangenen Tagen. Wer sich darauf beruft, ist in meinen Augen ein im Obskurantismus und Mystizismus verhafteter usw. usw. Klerikal-Faschist, Amen!"
Du sagt es , mettwurst!

tabasco
15.08.2004, 11:58
ich würde gerne auswandern ... und denke intensiv darüber nach ...

walfiler
15.08.2004, 13:15
die Bibel ist doch bloss ein altes Märchenbuch aus längst vergangenen Tagen. Wer sich darauf beruft, ist in meinen Augen ein im Obskurantismus und Mystizismus verhafteter usw. usw. Klerikal-Faschist, Amen!
Also jetzt ist man schon Faschist wenn man in der Bibel liest. Dann wirds aber Zeit die Konzentrationslager wieder aufzubauen um das Bibellesende Volk vom Faschismus zu befreihen, was? Wer der Bibel nicht abschwört wird gefoltert und vergast und seis nur verbal.

Roter engel
15.08.2004, 13:17
ich würde auch grne auswandern aber klimabedingt!!!

walfiler
15.08.2004, 13:22
Ich würde euch auch gerne auswandern sehen.

John Donne
15.08.2004, 16:39
Aber ich kann den Mann schon verstehen, wen jemand jahrelang studiert und entsprechende Träume hat, warum soll er sich von der deutschen Bürokratie Steine in den Weg stellen lassen, die am Forschen hindern. So siehts bei vielen Akademikern aus,
und für jemanden der an seinem Land hängt ist das wirklich sehr traurig und muss geändert werden. Den Auswanderern ist aber sicherlich kein Vorwurf zu machen, letztendlich geht es um das eigene Leben, und nicht um sein Vaterland.

Das sehe ich sehr ähnlich. Ich habe aber irgendwie nicht den Eindruck, das ein "Brain Drain" überhaupt als Problem wahrgenommen wird.

Grüße
John

Benny
15.08.2004, 16:50
Das sehe ich sehr ähnlich. Ich habe aber irgendwie nicht den Eindruck, das ein "Brain Drain" überhaupt als Problem wahrgenommen wird.

Grüße
John

Ist doch ganz einfach: Wenn ich woanders mehr Geld verdiene, gehe ich dahin. Solange hier Manager in der Industrie finanziell besser "entlohnt" werden als Wissenschaftler, muss man sich nicht wundern.
Ich kenne einen Chemiker, der ist nach Österreich ausgewandert und verdient dort wesentlich mehr als er hier verdient hätte, geschweige denn, ob er hier einen Job bekommen hätte. Solange hier alteingesessene Profs auf den Unis und FHs an ihren Stühlen kleben, solange wird sich am Verhalten junger Akademiker nichts ändern.

Roter engel
15.08.2004, 17:10
kann ein mensch sich nicht einfach von seinen fesseln befreien und dorthin gehen wo er es am schönsten findet!!!???
Muss er dabei rücksicht auf jobangebote, familienplanung etc nehmen???

Benny
15.08.2004, 22:07
kann ein mensch sich nicht einfach von seinen fesseln befreien und dorthin gehen wo er es am schönsten findet!!!???
Muss er dabei rücksicht auf jobangebote, familienplanung etc nehmen???

Solange das Geld die Welt regiert musst du dass schon.
Erst wenn das monetäre System abgeschafft ist, wird es soweit sein.

Roter engel
15.08.2004, 22:11
widerständler...wo bist du den politisch einzuordnen...reines interesse!!!

Muss ich denn einen guten job haben??? kann einem die ernährungsbasis nicht reichen??? schließlich ist die häufung von geld und den schönsten ort der welt für sich gefunden zu haben aber wegzugehen um seinen unmoralischen trieben nachzugehen weniger sinnvoll als an diesem wundervollen ort zu bleiben

Manfred_g
15.08.2004, 23:36
... Ich habe aber irgendwie nicht den Eindruck, das ein "Brain Drain" überhaupt als Problem wahrgenommen wird...


Doch das glaube ich wiederum schon. Er wird jetzt wahrgenommen, immer mehr , aber wir sind spät dran. Es wird aber noch schlimmer werden, sobald sich ein Wirtschaftsaufschwung abzeichnen möchte, dieser wird dann sofort wieder am Fehlen der "hochqualifizierten Mitarbeiter" abgewürgt oder zumindest gebremst.
Warum wir so spät dran sind, ist mittlerweile darin zu sehen, daß die wirklichen Hi-Tec Bereiche in Deutschland schon seit den 70-er Jahren nicht gefördert, bzw. sogar größtenteils aus dem Land rausgeekelt wurden.
Die Tatsache, daß wir stark im Export sind, darf darüber nicht hinwegtäuschen, das ist im wesentlichen Maschinenbau, wichtig - aber kein ganz typischer Hi-Tec Bereich.

Computer, Bio-Technologien, Gentechnik, Halbleiterindustrie - im wesentlichen alles deutsche Sparflammen.
Die Rechnung für diese Versäumnisse kommt noch.

Gruß,
Manfred

Fars
16.08.2004, 00:29
Hallo, John Donne!

Ich hätte keine Probleme mit dem Auswandern an sich. Bevor ich arbeitslos bleibe und der Gesellschaft auf der Tasche liege, wandere ich aus, wenn sich mir eine Perspektive im Ausland eröffnet. Freilich kann ich nur aus meiner vereinfachten Sicht sprechen, mit Familienanhang sähe die Sache womöglich schwieriger aus.
Im Radio hörte ich neulich, dass die Auswanderung Deutscher leicht zugenommen hat, z.B. nach Südafrika und in die Vereinigten Staaten.

Gruß Fars

Lara Croft
16.08.2004, 06:57
widerständler...wo bist du den politisch einzuordnen...reines interesse!!!

weiße rose... auf was tippst du? ;)




Muss ich denn einen guten job haben??? kann einem die ernährungsbasis nicht reichen??? schließlich ist die häufung von geld und den schönsten ort der welt für sich gefunden zu haben aber wegzugehen um seinen unmoralischen trieben nachzugehen weniger sinnvoll als an diesem wundervollen ort zu bleiben

doch der meinung bin ich auch. es ist wichtiger glücklich zu sein, als reichtum anzuhäufen. das einzige was man eventuell beachten sollte, dass man seinen kindern eine starthilfe geben kann.

das man mit geld allein nicht glücklich wird, haben mir meine eltern perfekt vorgelebt.



klimatechnisch:
ist dir deutschland zu kalt oder zu warm?

Siran
16.08.2004, 07:17
Naja, Weiße Rose bedeutet ja eigentlich nur, dass er gegen Nationalsozialismus ist. Ob das jetzt eher mitte oder links ist, lässt sich daran ja nicht feststellen.

Benny
16.08.2004, 07:29
Moin Siran!
Ich bin weder Links noch Rechts, aber nicht nach allen Seiten hin offen. (dann wäre ich ja nicht ganz dicht)

Es kommt immer darauf an, von wo aus meine Einstellung betrachtet wird.
Es ist eigentlich abhängig vom Thema. Manchmal kann es sein, dass ich "rechte" (also CDU Positionen) für Vernünftig halte oder ein anderes Mal "Grüne" oder "Rote". Meistens sind es aber "Rot/Grüne". Ich persönlich würde mich als weiß mit kleinen grünen Nadelstreifen und kleinen roten Kreisen bezeichen.

Ich bin gegen jede Art von Extremismus, besonders aber gegen Rechtsextremismus.

Lara Croft
16.08.2004, 08:56
Naja, Weiße Rose bedeutet ja eigentlich nur, dass er gegen Nationalsozialismus ist. Ob das jetzt eher mitte oder links ist, lässt sich daran ja nicht feststellen.

ich ging nur davon aus, dass roter engel darauf anspielt, ob er rechts sein könnte und die weiße rose würde diesen umstand doch recht deutlich ausschließen.

Benny
16.08.2004, 09:00
ich ging nur davon aus, dass roter engel darauf anspielt, ob er rechts sein könnte und die weiße rose würde diesen umstand doch recht deutlich ausschließen.

Du hast richtig ausgeschlossen, Lara.
Hoh hoh! Ich und rechts? 8o

walfiler
16.08.2004, 21:17
Nein, das bist du bestimmt nicht, schließlich bist du ein Nazijäger (http://www.politikforen.de/showpost.php?p=152148&postcount=12) und damit eng verwandt mit dem Vampierjäger oder Hexenjäger bzw. der "heiligen" Inquisition (http://de.wikipedia.org/wiki/Sanctum_Officium).

Das heißt du suchst dir unschuldige Opfer, haftest ihnen Verbrechen an und bestrafst sie unter der Zustimmung der aufgehetzten Öffentlichkeit oder machst sie zumindest verbal lächerlich.

Deine Sorte schreckt nichteinmal davor zurück, unter der Ausrede es würde Gefahr durch Gegendemonstranten entstehen, friedliche Demonstrationen zu verbieten (http://www.politikforen.de/showthread.php?t=5120) oder wenn nötig mit Pflastersteinen anzugreifen und sogar ganze Parteien, also etablierte demokratische Organe wie die NPD zu verbieten, wenn sich nur eine Gelegenheit dazu gäbe.

Rorschach
17.08.2004, 11:45
@Walfiler:
Was hat dieser Beitrag jetzt mit dem Thema zu tun, bzw. warum mußt du anfangen in Richtung Benny zu sticheln?
Und ich dachte schon, "endlich ein Thema, bei dem es keinen Zank geben wird..."

moxx
17.08.2004, 11:48
ich mach bald ab nach harrisburg/pennsylvania...
aber durch das ach so tolle internet werde ich diesem forum wohl erhalten bleiben. :] :] :]

Benny
17.08.2004, 11:51
Aber zurück zum eigentlichen Thema...

Also WENN (Brain Drain?) ein Problem ist, dann frage ich mich warum die Wirtschaft und die, die es betrifft, nichts unternehmen um junge Akademiker zu halten.
Ich meine - sooo schlecht kann unser Bildungsstand ja nicht sein - trotz Pisa-Studie - wenn viele Akademiker auswandern und im Ausland (USA etc.) einen gut bezahlten Job in Wirtschaft und Forschung dort bekommen.

Benny
17.08.2004, 11:53
ich mach bald ab nach harrisburg/pennsylvania...
aber durch das ach so tolle internet werde ich diesem forum wohl erhalten bleiben. :] :] :]

Harrisburg? Da wo es beinahe zu einem GAU gekommen wäre?

Aber davon mal ab: Beruflich, wegen Studium oder privat?

moxx
17.08.2004, 12:04
studium,
zur pennstate.
und ja das ist genau da wo es beinahe zu nem superGAU gekommen wäre.
ich hatte leider nicht unbedingt bessere wahlmöglichkeiten.

-dallas/texas
-hanover/indiana
-knoxville/tennesse
-richmond/virginia
dann noch irgendwas in ohio und south dakota,
die einzige noch annehmbare uni wäre darthmouth bei bosten gewesen. aber naja, meine familie wanderte seit 1780 nach pennsylvania aus und ich denke es wäre ganz interessant sich dies mal genauer anzusehen.

Siran
17.08.2004, 12:27
Och Knoxville, Tennessee ist eigentlich ganz nett.

Benny
17.08.2004, 13:17
studium,
zur pennstate.
und ja das ist genau da wo es beinahe zu nem superGAU gekommen wäre.
ich hatte leider nicht unbedingt bessere wahlmöglichkeiten.

-dallas/texas
-hanover/indiana
-knoxville/tennesse
-richmond/virginia
dann noch irgendwas in ohio und south dakota,
die einzige noch annehmbare uni wäre darthmouth bei bosten gewesen. aber naja, meine familie wanderte seit 1780 nach pennsylvania aus und ich denke es wäre ganz interessant sich dies mal genauer anzusehen.

South dakota finde ich öde. Dann schon lieber nach Richmond. Pennstate soll ja ganz OK sein. Viel Spass.

mettwurst
17.08.2004, 14:23
Ein herzliches Servus an alle führergeilen Nationalen!

Ihr könnt das wahrscheinlich nicht mehr hören mit meinem gut gemeinten Rat, ihr solltet doch am besten nach Nordkorea auswandern (oder zumindest mal eine zweiwöchigen Urlaub dort buchen), weil ihr dort dann endlich nach Lust und Laune so richtig zackig den ganzen Tag rummaschieren und dem "geliebten" Führer Kim Jong-Il, der euch dann das Denken abnimmt, huldigen dürft. Also lasse ich es lieber.

Aber ich will Euch natürlich auf keinen Fall den zweit(un)sympathischsten Führerkult vorenthalten. Daher mein neuester Tip für alle, die auf: "Ein Volk, ein Reich, ein Führer", stehen, nämlich das zentralasiatische Turkmenistan. Dort prangt von vielen Gebäuden der Schriftzug: "Halk, Vatan, Beyuk Turkmenbashi", was soviel heisst wie: "Ein Volk, ein Staat, ein Grosser Führer der Turkmenen" (Quelle: http://www.payvand.com/news/04/apr/1031.html); kommt einem irgendwie bekannt vor. Ausserdem prangen überall seine Bilder bzw. Statuen und ein tolles Buch mit seinen geistigen Blähungen namens "Rahnama" hat er auch geschrieben (ich konnte leider nicht herausfinden, wo man diesen Schinken käuflich erwerben kann). Interessiert? Dann wendet Euch an:

Botschaft von Turkmenistan
Langobardenallee 14
D-14052 Berlin
Tel.: 030-30 10 24 52
Fax: 030-30 10 24 53

Vielleicht gibt es bei denen ja ein Gratisexemplar von "Rahnama" als Geschenk vom Grossen Führer der Turkmenen :2faces:

Mit turkmenbashi'schen Grüssen

John Donne
18.08.2004, 14:22
Ist doch ganz einfach: Wenn ich woanders mehr Geld verdiene, gehe ich dahin. Solange hier Manager in der Industrie finanziell besser "entlohnt" werden als Wissenschaftler, muss man sich nicht wundern.
Ich kenne einen Chemiker, der ist nach Österreich ausgewandert und verdient dort wesentlich mehr als er hier verdient hätte, geschweige denn, ob er hier einen Job bekommen hätte. Solange hier alteingesessene Profs auf den Unis und FHs an ihren Stühlen kleben, solange wird sich am Verhalten junger Akademiker nichts ändern.
Hallo Benny,

Zunächst zum letzten Absatz:
Ich denke nicht, daß das Verhalten von Professoren an Universitäten oder FHs das Problem ist. Meinst Du im Ernst, diese sollten vor Vollendung des 65. Lebensjahrs auf ihre Stellen verzichten, damit jüngere Akademiker bessere Chancen bekommen? Die Realität zeigt, daß das Besetzen von Stellen für Professoren lange dauert, Lehrstühle regelmäßig von C4 auf C3 heruntergestuft werden und eine Neubesetzung keinesfalls gesichert ist. Darunter leiden sowohl Professoren als auch Studenten. Die Realität sieht so aus, daß es mittlerweile fast schon zum guten Ton gehört, als emeritierter Professor nicht nur weiter zu forschen, sondern auch die Vertretung für den eigenen, offiziell vakanten Lehrstuhl zu bertrieben, damit die Kollegen in den zwei Jahren, in denen eine derartige Stelle in der Regel nicht besetzt ist, ihre eigene Forschung und Lehre zeitlich noch leisten können.
Ich bin viel eher der Meinung, daß Stellen für Hochschullehrer wesentlich einfach geschaffen werden müßten, daß man sich dies viel mehr Geld kosten lassen müßte, und, daß nicht immer bis zum Freiwerden einer Stelle gewartet werden sollte, bevor vielversprechende wissenschaftliche Kräfte eingestellt werden können. Deine Darstellung interpretiere ich jedoch auch einmal wohlwollend dahingehend, daß momentan ein Vielzahl an Professoren zwischen 60 und 65 ist und diese Generation an Hochschulen sehr viele wichtige Ämter in den Händen hält. Diese Beobachtung halte ich für zutreffend. Besagte Professoren stammen in der Regel aus der Zeit Anfang der siebziger Jahre, in der im auf einen Schalg quasi die Zahl der Stellen für Professoren verdoppelt wurde. Eine derartige Aktion wäre auch heute gut, jedoch fehlt das Geld (genauer: Bildungspolitik wird nicht für derartig wichtig erachtet, daß hier nicht gespart oder sogar investiert würde). Zudem ist wie von Dir richtig angerissen, das Verdienstniveau in Wirtschaft und Hochschule sowie zwischen Wissenschaftlern und Managern unterschiedlich. Das von Dir gebrachte Beispiel mit dem Chemiker glaube ich sofort. Ohne Promotion hat man momentan in Deutschland als Chemiker quasi keine und selbst mit keine besonders guten Chancen. Diverse Wissenschaftler (aus Literatur, Philologie, Philosophie, einigen Gesellschaftswissenschaften) haben allerdings in der Wirtschaft sowieso schlechtere Karten, da für sie dort die großen Einsatzfelder fehlen. Das ist aber nicht direkt ein Ungerechtigkeit der Manager.

Nun zum ersten Absatz:
So monokausal sehe ich das nicht. Geld ist wichtig, aber nicht alles. Um viele, die in dieses Land kommen, vor dem Vorwurf zu verteidigen, reine Wirtschaftsflüchtlinge zu sein, wird - abgesehen von dem PC-Terminus "Migrant", der ignoriert, daß die meisten Nicht-EU-Bürger hier mangels Einwanderungsgesetz so ohne weiteres gar nicht migrieren können - oft und grundsätzlich völlig richtig gesagt, die Gründe, die diese Menschen zum Verlassen ihrer Heimat trieb, seien so schwerwiegend gewesen (z.B. Krieg, Völkermord), daß diese Menschen, die ihre Heimat lieben und eigentlich gerne dort leben würden, diese dennoch verlassen mußten. Ist das nicht eigentlich ein Eingeständnis, daß eine gewisse Verwurzelung kultureller und emotionaler Art mit dem Land, in dem man geboren und aufgewachsen ist, natürlich ist? Unterstellt, daß diese Verwurzelung einen subjetiven Wert darstellt, bildet dieser dann nicht eine individuell unterschiedlich hohe Schranke, die zunächst gegen eine Auswanderung spricht und in der Ferne auf irgendeine Weise kompensiert werden muß (das kann durch Mehrverdienst oder durch den Genuß von anderen, auch rein subjetiv empfundenen Vorteilen geschehen.)?

Grüße
John

Benny
18.08.2004, 16:08
Hallo John,
werde dir morgen ausführlich darauf antworten. In gewissen Dingen sind wir ja einer Meinung. Sicher ist das KEIN monokausales Problem. Deshalb brauche ich ein wenig Zeit um Schnellschüße zu vermeiden, die nach hinten losgehen könnten.


Ich habe dich nicht vergessen ... John ... Geduld