SAMURAI
11.10.2007, 08:40
http://www.netzeitung.de/feuilleton/kulturnews/772151.html
Wallraff: Ich bin auch Dialogbeauftragter
10. Okt 10:58
http://www.netzeitung.de/img/0027/223427-1.jpg
Der Mann, der bei 'Bild' Hans Esser war: Günter Wallraff
Foto: dpa
«Herzhaft gelacht» haben Muslime, als Schriftsteller Wallraff in privatem Kreis aus Rushdies «Satanischen Versen» las. Netzeitung.de sprach mit ihm über Ärger um seine geplante Moschee-Lesung und aktuelle Undercover-Aktionen.
Als der Schriftsteller Günter Wallraff vorschlug, in einer Moschee aus dem Buch «Die satanischen Verse» von Salman Rushdie vorzulesen, drohten Unbekannte ihm mit Mord. Ansonsten: Die Türkisch-Islamische Union war empört, doch Wallraff erhielt in seinem im privaten Umfeld von Muslimen auch zustimmende Reaktionen.
Netzeitung: Herr Wallraff, wie kamen Sie auf die Idee, in einer Moschee aus Rushdies Buch vorzulesen?
Günter Wallraff: Ausganspunkt war ein Live-Gespräch im Deutschlandfunk. Ich wohne hier in Köln in unmittelbarer Nähe dieser alten, baufälligen Moschee, die nun durch einen ansehnlichen Neubau ersetzt werden soll. Vor der Sendung wurde mir vom Dialogbeauftragten der Moschee, dem Herrn Alboga, das Angebot unterbreitet, dem Beirat der Moschee beizutreten. Er meinte, man könne ein Forum einrichten, in dem auch kontroverse Themen diskutiert werden
.........................
Netzeitung: Dann aber haben Sie Streit mit einem Vertreter der Muslime bekommen, mit Sadi Arslan, dem Präsidenten der Türkisch-islamischen Union (Ditib).
Wallraff: Plötzlich musste ich jemanden erleben, der kein Wort Deutsch sprach und vom Amt für religiöse Angelegenheiten in der Türkei eingesetzt worden war. Er hat Diplomatenstatus und ist für alle Ditib-Moscheen in Deutschland verantwortlich. Da herrschte plötzlich ein anderer Ton.
Andere in dieser Moscheengemeinschaft habe ich als sehr aufgeschlossen empfunden, vor allem die jüngeren Leute. Auch der Dialogbeauftragte der Moschee, Herr Alboga, ist ein weltoffener Mensch, aber er hat keinen Einfluss.
Netzeitung: Arslan hingegen nennen Sie einen «Aufpasser» und «Wächter».
Wallraff: Er verhinderte die Lesung, ohne dass groß darüber diskutiert wurde. Ich merkte plötzlich, dass eine Befehlsstruktur dahinter steckt. Dann will ich lieber gleich mit den Entscheidungsträgern sprechen. Das Sagen hat der Präsident des Amts für religiöse Angelegenheiten in der Türkei, den ich demnächst besuchen werde.
Das ganze Interview im LINK
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Was sich wohl Wallraff gedacht hatte. Dachte er an Dialog ?
Wallraff: Ich bin auch Dialogbeauftragter
10. Okt 10:58
http://www.netzeitung.de/img/0027/223427-1.jpg
Der Mann, der bei 'Bild' Hans Esser war: Günter Wallraff
Foto: dpa
«Herzhaft gelacht» haben Muslime, als Schriftsteller Wallraff in privatem Kreis aus Rushdies «Satanischen Versen» las. Netzeitung.de sprach mit ihm über Ärger um seine geplante Moschee-Lesung und aktuelle Undercover-Aktionen.
Als der Schriftsteller Günter Wallraff vorschlug, in einer Moschee aus dem Buch «Die satanischen Verse» von Salman Rushdie vorzulesen, drohten Unbekannte ihm mit Mord. Ansonsten: Die Türkisch-Islamische Union war empört, doch Wallraff erhielt in seinem im privaten Umfeld von Muslimen auch zustimmende Reaktionen.
Netzeitung: Herr Wallraff, wie kamen Sie auf die Idee, in einer Moschee aus Rushdies Buch vorzulesen?
Günter Wallraff: Ausganspunkt war ein Live-Gespräch im Deutschlandfunk. Ich wohne hier in Köln in unmittelbarer Nähe dieser alten, baufälligen Moschee, die nun durch einen ansehnlichen Neubau ersetzt werden soll. Vor der Sendung wurde mir vom Dialogbeauftragten der Moschee, dem Herrn Alboga, das Angebot unterbreitet, dem Beirat der Moschee beizutreten. Er meinte, man könne ein Forum einrichten, in dem auch kontroverse Themen diskutiert werden
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Netzeitung: Dann aber haben Sie Streit mit einem Vertreter der Muslime bekommen, mit Sadi Arslan, dem Präsidenten der Türkisch-islamischen Union (Ditib).
Wallraff: Plötzlich musste ich jemanden erleben, der kein Wort Deutsch sprach und vom Amt für religiöse Angelegenheiten in der Türkei eingesetzt worden war. Er hat Diplomatenstatus und ist für alle Ditib-Moscheen in Deutschland verantwortlich. Da herrschte plötzlich ein anderer Ton.
Andere in dieser Moscheengemeinschaft habe ich als sehr aufgeschlossen empfunden, vor allem die jüngeren Leute. Auch der Dialogbeauftragte der Moschee, Herr Alboga, ist ein weltoffener Mensch, aber er hat keinen Einfluss.
Netzeitung: Arslan hingegen nennen Sie einen «Aufpasser» und «Wächter».
Wallraff: Er verhinderte die Lesung, ohne dass groß darüber diskutiert wurde. Ich merkte plötzlich, dass eine Befehlsstruktur dahinter steckt. Dann will ich lieber gleich mit den Entscheidungsträgern sprechen. Das Sagen hat der Präsident des Amts für religiöse Angelegenheiten in der Türkei, den ich demnächst besuchen werde.
Das ganze Interview im LINK
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Was sich wohl Wallraff gedacht hatte. Dachte er an Dialog ?