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Vollständige Version anzeigen : Unvermeidbarkeit des Krieges?



Panzerlexikon
13.08.2004, 23:12
Stalin schrieb 1952:"Um die Unvermeidlichkeit des Krieges zu beseitigen, muss der Imperialismus beseitigt werden".
Meine Fragen:
-Hatte er Recht?
-Wie beseitigt man "Imperialismus"?

Roter Prolet
14.08.2004, 10:10
Stalin hat da schon recht!
Der Imperialismus, die höchste Stufe des Kapitalismus, muss Kriege führen und Konflikte schüren um nur die (internationale) Bourgeoisie zu bereichern, wegen des Maximalprofit!
Man zerschlägt ihn von innen: Massive Stärkung der gesamten Arbeiterbewegung, Sturz des Kapitalismus (entweder durch Wahlen oder wenns nicht anders geht mit gewalt), Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft hin zu einer kommunistischen!

WladimirLenin
14.08.2004, 10:37
Stalin schrieb 1952:"Um die Unvermeidlichkeit des Krieges zu beseitigen, muss der Imperialismus beseitigt werden".
Meine Fragen:
-Hatte er Recht?
-Wie beseitigt man "Imperialismus"?

Da hat er mal Recht. Imperialismus und Kapitalismus passen sehr gut zueinander. Besonders wenn der Kapitalismus durch solche Instrumente wie WTO, IMF oder der Weltbank gestützt sind, die den 3. Ländern befehligen, dass man solche Reformen nicht durchbringen darf, auch wenn das Volk sie will!

Wie bekämpft man Imperialismus?
Ich glaube man muss ganz von oben anfangen, also die WTO, IMF und Weltbank muss man mit boykott bekämpfen! Und dann Imperialistische Staaten mit friedlichen Mitteln wie Wirtschaftsboykott (das Hilft 100%) bekämpfen

walfiler
17.08.2004, 15:20
Gegen imperialismus hilft nur eins: Gesunder Nationalismus von allen Nationen der Welt, dann kann keiner mehr Imperialismus betreiben.

Panzerlexikon
17.08.2004, 15:32
Die Amerikaner schon. Die geben nämlich für ihre Rüstung mehr aus als alle anderen Staaten und Nationen der Welt zusammen.
Die Amerikaner sind schon ein witziges Volk ;) .Sie haben z.B.auch Raketen,die intelligenter sind,als ihr Präsident :))

sperschi
17.08.2004, 15:35
Die Amerikaner schon. Die geben nämlich für ihre Rüstung mehr aus als alle anderen Staaten und Nationen der Welt zusammen.

Sind auch die meistgehasste Nation der Welt + haben die meisten (erklärten)Feinde!

mggelheimer
17.08.2004, 15:42
Sind auch die meistgehasste Nation der Welt + haben die meisten (erklärten)Feinde!
Tja, wer über all seine Finger im Spiel haben muss, soll auch mit den Konsequenzen rechnen. Von mir aus kann der Moloch unter gehen!

sperschi
17.08.2004, 16:47
Tja, wer über all seine Finger im Spiel haben muss, soll auch mit den Konsequenzen rechnen. Von mir aus kann der Moloch unter gehen!

Ich wollte diese Tatsache mit meiner Aussage keineswegs gutheißen, dennoch ist es ja auf Grund dieser verständlich, dass man sich rüsten muss, oder etwa nicht?

WladimirLenin
17.08.2004, 17:00
Lenin hat sogar den Krieg zwischen USA und Japan vorausgesagt!


Der Krieg gegen die Sklavenhalter ging 1865 zu Ende. Seitdem aber sind dort Milliardäre herangewachsen. Sie haben ganz Amerika finanziell in ihrer Gewalt, sie bereiten die Versklavung Mexicos vor und werden unvermeidlich um die Aufteilung des Stillen Ozeans in den Krieg gegen Japan ziehen. Dieser Krieg wird schon einige Jahrzehnte vorbereitet. Von ihm sprechen alle Publikationen. nd der wirkliche Zweck des Eintritts Amerikas in den Krieg ist die Vorbereitung auf den künftigen Krieg gegen Japan. Das amerikanische Volk genießt immerhin eine beträchtliche Freiheit, und man kann kaum annehmen, dass es die allgemeine Militärdienstpflicht und die Aufstellung einer Armee für irgendwelche Eroberungsziele, beispielsweise für einen Krieg gegen Japan, ruhig hinnehmen würde. Die Amerikaner sehen am Beispiel Europas, wohin das führt. nd da mußten sich die amerikanischen Kapitalisten in diesen Krieg einmischen, um unter dem Vorwand, für hohe Ideale, für die Rechte der kleinen Völker, zu kämofen, ein starkes stehendes Heer zu schaffen.

W.I.Lenin 1917 in "Krieg und Revolution"

walfiler
17.08.2004, 18:16
da mußten sich die amerikanischen Kapitalisten in diesen Krieg einmischen, um unter dem Vorwand, für hohe Ideale, für die Rechte der kleinen Völker, zu kämofen, ein starkes stehendes Heer zu schaffen.
Da haben wirs, sogar Lenin wußte, dass die Nazis nicht so böse waren wie heutige Linke und Leningläubige denken.

Panzerlexikon
17.08.2004, 19:31
Lenin hat sogar den Krieg zwischen USA und Japan vorausgesagt!
Lenin hat auch schon 1916 den "Zweiten Imperialistische Krieg"vorausgesagt,in dessen Verlauf dann die Weltrevolution stattfinden wird.

walfiler
17.08.2004, 19:37
Naja, die, die die Fäden hinter den Kommunisten gezogen haben haben ja in jenem zweiten Weltkrieg auch die Weltherrschaft erlangt... wenn man es so sehen möchte und das scheint ja ganz auf Lenins Linie zu liegen wenn man den Begriff "Weltrevolution" geringfügig ausweitet.

WladimirLenin
17.08.2004, 19:48
Lenin hat auch schon 1916 den "Zweiten Imperialistische Krieg"vorausgesagt,in dessen Verlauf dann die Weltrevolution stattfinden wird.

Das sollte von den Arbeitern her ausgeführt werden, nicht durch die UdSSR!


Naja, die, die die Fäden hinter den Kommunisten gezogen haben haben ja in jenem zweiten Weltkrieg auch die Weltherrschaft erlangt... wenn man es so sehen möchte und das scheint ja ganz auf Lenins Linie zu liegen wenn man den Begriff "Weltrevolution" geringfügig ausweitet.

Ach wie Süß, du glaubst an das Märchen des bösen jüdischen Bolschewismus, wie köstlich :rofl:

Alle Juden, die dort mitgemacht haben (was eine geringe Anzahl ausmachte) haben sich zum Atheismus bekannt!

Ihr Rechten bringt mich immer zum lachen:

Einerseits sollen Juden extrem Pro-Kapitalisten sind (was auch nicht stimmt, da nicht jeder Jude eine Firma besitzt siehe Israel), und andererseitz den Kapitalismus zu Tode hassen!

Das passt irgendwie nicht zusammen!

Roter engel
17.08.2004, 19:54
ich stimme dem zitat auch zu!!! wer nicht die versuchung beseitigt, beseitigt auch nicht die tatsache der versuchung irgendwann zu erliegen...deswegen muss der imperialismus beseitigt werden um kriege für immer zu verhindern...

übrigens behaupte ich, dass stalin selber imperialistisch war!!!

walfiler
17.08.2004, 19:57
Alle Juden, die dort mitgemacht haben (was eine geringe Anzahl ausmachte) haben sich zum Atheismus bekannt!
Ohnein, das haben sie nicht, 50% der Bolschewiki waren jüdisch und stalin hat gezielt wichtige Positionen mit Juden besetzt, das ist kein antisemitismus, das ist gut dokumentiert.


Einerseits sollen Juden extrem Pro-Kapitalisten sind (was auch nicht stimmt, da nicht jeder Jude eine Firma besitzt siehe Israel), und andererseitz den Kapitalismus zu Tode hassen!

Das passt irgendwie nicht zusammen!
Das passt durchaus zusammen wenn man davon ausgeht, dass es eine jüdische Weltverschwörung gibt deren Ziel es ist die Staaten gegeneinander aufzuhetzen wie es im Kalten krieg geschehen ist. Was meinst du wer an den ganzen Rüstungsaufträgen verdient hat? Naja, ich jedenfalls glaube das nicht, weil mir fassbare Beweise fehlen. Aber Marx schien das ganz anders gesehen zu haben:
"Wir erkennen also im Judentum ein allgemeines gegenwärtiges antisoziales Element"
-- Karl Marx
"So finden wir, daß hinter jedem Tyrannen ein Jude, hinter jedem Papst ein Jesuit steht."
-- Karl Marx

WladimirLenin
17.08.2004, 20:00
Ohnein, das haben sie nicht, 50% der Bolschewiki waren jüdisch und stalin hat gezielt wichtige Positionen mit Juden besetzt, das ist kein antisemitismus, das ist gut dokumentiert.

50% Niemals

Lenin, Stalin, Chruschtschow, Breschnew, Andropow, Tschernjenko, Gorbatschow Dies alles waren keine Juden!


...dass es eine jüdische Weltverschwörung gibt...

Wie köstlich :rofl: Jemand der an Verschwörungstheorien glaubt!

Roter engel
17.08.2004, 20:21
purer antisemitismus...die politische überzeugung hat überhaupt nichts mit dem glauben zu tun!!!

Panzerlexikon
17.08.2004, 20:55
Das sollte von den Arbeitern her ausgeführt werden, nicht durch die UdSSR!
:O Normalerweise braucht man einen Staat mit Soldaten,Bauern und Arbeiter,die dann den Weltkrieg führen.


Alle Juden, die dort mitgemacht haben (was eine geringe Anzahl ausmachte) haben sich zum Atheismus bekannt!
Es belibt trotzdem ein Geheimniss der Juden,dass sie sich so aktiv an der sowjetischen Massenvernichtungspolitik beteiligten.Obwohl nur 1,5% der UdSSR-Bevölker jüdisch war,waren mindestens 50% der Partei von Juden besetzt.


50% Niemals.Lenin, Stalin, Chruschtschow, Breschnew, Andropow, Tschernjenko, Gorbatschow Dies alles waren keine Juden!
Eine menge Geheimdienstler wie Berija waren Juden...

WladimirLenin
18.08.2004, 13:06
Es belibt trotzdem ein Geheimniss der Juden,dass sie sich so aktiv an der sowjetischen Massenvernichtungspolitik beteiligten.Obwohl nur 1,5% der UdSSR-Bevölker jüdisch war,waren mindestens 50% der Partei von Juden besetzt.

Dafür gibt es keine seriösen Beweise!

Ein zwei Juden gab es, aber nicht über 50 %!

l_osservatore_uno
18.08.2004, 13:10
Dafür gibt es keine seriösen Beweise!

Ein zwei Juden gab es, aber nicht über 50 %!

... vielleicht doch einmal lesen:

"Zweihundert Jahre zusammen"

Da wird's da ziemlich eng ... mit "zwei, drei Juden"!

:D

Enzo

mettwurst
18.08.2004, 13:45
Hallo Panzerlexikon,

Du behauptest, ohne Beweise zu liefern, Zitat: "Eine menge Geheimdienstler wie Berija waren Juden..." Woher hast Du bloss die Info, dass Berija Jude war. Nenne bitte Quellen! Fakt ist, dass Berija, wie Stalin aus Georgien stammt, genauer gesagt aus Abkhasien und zur Volksgruppe der Mingrelier gehörte (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lawrentij_Pawlowitsch_Berija).

Mingrelier kennst Du nicht? Macht nichts! Erklär' ich Dir: Mingrelier (Eigenbezeichnung: Margali, Russ.: Megrely) leben in der historischen Landschaft Mingrelien im Norden Georgiens. Die Mingrelier wurden bis 1930 als eine eigenständige ethnische Gruppe des Kaukasus angesehen. Inzwischen werden sie zu den Georgiern gezählt, denen sie sich weitgehend assimiliert haben. Das Mingrelische gehört zur sanischen Gruppe der südkaukasischen Sprachen. Literatursprache ist Georgisch. Die Mingrelier sind orthodoxe Christen. 1926 bekannten sich 242.990 Personen als Mingrelier. (Quelle: Rudolf A. Mark, Die Völker der Sowjetunion, Opladen 1989, S. 117) q.e.d.

Mit transkaukasischen Grüssen

Kaiser
23.08.2004, 20:29
Stalin schrieb 1952:"Um die Unvermeidlichkeit des Krieges zu beseitigen, muss der Imperialismus beseitigt werden".
Meine Fragen:
-Hatte er Recht?
-Wie beseitigt man "Imperialismus"?

Nein, hat er nicht denn Kriege fanden und finden sich nicht nur als Auswuchs des Imperialismus. Die eigentlichen Triebfedern von Kriegen sind Gier, Haß, Neid und Stolz. Der Imperialismus ist nur eine Manifestation der Gier.

Doch wie schafft man Gier, Haß, Neid und Stolz ab? Es ist unmöglich, denn das verlangt danach den Kern dessen abzuschaffen was den Menschen überhaupt definiert.

Selbst Staatsformen beruhen in unterschiedlichen Maßen schlußendlich auf diesen simplen Empfindungen wenn man das ganze ideologische Trara wegläßt die im Grunde dies nur zu verschleiern suchen um ihre eigene intellektuelle "Überlegenheit" zu beweisen. Kapitalismus hat als Triebfeder die Gier, der Kommunismus den Neid, der Faschismus den Haß und jede Form einer Adelsherrschaft den Stolz als emotionales Fundament.

Es könnte auch gar nicht anders sein, denn jede Staatsform basiert schlußendlich auf der Mitarbeit der breiten Teile der Bevölkerung, d.h. mehrheitlich von Leuten die emotional und nicht intellektuell sind. Doch selbst Intellektuelle sind ihrer Gefühle nicht vollständig Herr, sondern beherschen sie nur besser als der eher dumme Durchschnittsmensch.

Kaiser
23.08.2004, 20:31
Hallo Panzerlexikon,
Du behauptest, ohne Beweise zu liefern, Zitat: "Eine menge Geheimdienstler wie Berija waren Juden..." Woher hast Du bloss die Info, dass Berija Jude war. Nenne bitte Quellen! Fakt ist, dass Berija, wie Stalin aus Georgien stammt, genauer gesagt aus Abkhasien und zur Volksgruppe der Mingrelier gehörte (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lawrentij_Pawlowitsch_Berija).


Berija war kein Jude. Ich vermute Panzerlexikon hat ihn mit Felix Dscherschinsky verwechselt der bekanntlich Jude war. Ebenso wie fast 40% des NKWD (Quelle: Schwarzbuch des Kommunismus) bis zu Stalins Säuberungen.

ichbrauchedrogen
24.08.2004, 22:20
ich stimme dem zitat auch zu!!! wer nicht die versuchung beseitigt, beseitigt auch nicht die tatsache der versuchung irgendwann zu erliegen...deswegen muss der imperialismus beseitigt werden um kriege für immer zu verhindern...



ach gott. was hat krieg mit imperialismus zu tun?
über soviel kindliche naivität kann man ja nur den kopp schütteln ... :rolleyes:

Roter engel
24.08.2004, 23:25
die frage meinst du nicht ernst, oder?

patrick.hb
25.08.2004, 08:23
Mal zum Verständnis: Den Imperialismus (Ausbeutung von Kolonien zur Bereicherung einer einzelnen Großmacht) gibt es per Definition schon seit 50 Jahren nicht mehr. Mitte des 19.Jh war er mit dem British Empire auf dem Höchststand und ging aufgrund der Nationalbewegungen der einzelnen Kolonien immer mehr dem Ende zu.
Wenn ihr aber die Einmischung der Vereinigten Staaten in die Weltpolitik mit Imperialismus versteht, dann müsstet ihr ja wissen, dass es genug Terroristische Vereinigungen gibt, die dieser Form von Imperialismus den Kampf angesagt hat.
Ich persönlich bin auch für die Stärkung der Arbeiterbewegung; und wenn es mit der derzeitigen Politik so weitergeht, muss man sich nur hinsetzen und zusehen, wie das jetzige Regierungssystem untergeht. Winston Churchill sagte einmal: "Die Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - mit Ausnahme aller anderen!" Damals hat er vielleicht Recht gehabt, aber heute gibt es andere, effizientere Möglichkeiten.

Chester
25.08.2004, 08:25
Winston Churchill sagte einmal: "Die Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - mit Ausnahme aller anderen!" Damals hat er vielleicht Recht gehabt, aber heute gibt es andere, effizientere Möglichkeiten.
Zum Beispiel?

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
25.08.2004, 08:39
@Chester:

Im Zeitalter von Informationstechnologie, Globalisierung und wissenschaftlichen Fortschritts ist es wohl möglich - wenn nicht sogar zwingend notwendig - andere Regierungsformen in Erwägung zu ziehen. Wenn man sich die drastisch sinkende Wahlbeteiligung ansieht, kann man daraus den Schluss ziehen, dass ein Großteil der Bevölkerung der Politik (Demokratie) überdrüssig geworden ist. Wenn man Demokratie wirkliche leben wollte, so würde man das "hart erkämpfte" Recht auf freie Wahl und Beteiligung an der Regierung in Form der persönlichen Stimme zumindestens häufiger ausüben, als es derzeit der Fall ist.
Man möge mich belehren, wenn meine Ansicht derart falsch ist. Bin für konstruktive Kritik immer offen.

Siran
25.08.2004, 08:48
Menschen neigen immer dazu, dass, was sie als selbstverständlich ansehen, in unserem Fall das Wahlrecht, zu vernachlässigen. Jemand, der um das Recht zu wählen kämpfen musste, hat eine ganz andere Einstellung zu diesem Recht.

Du hast allerdings immer noch keine konkrete Regierungsform genannt, die besser sein soll als die Demokratie, sondern nur aufgeführt, dass es eine solche geben müsste.

patrick.hb
25.08.2004, 08:59
Demokratie und damit verbunden der Kapitalismus sind Systeme, in denen eine Art "Ellenbogenmentalität" herrscht. Nur wer besser als ein anderer ist, kann zu etwas werden. Das heißt, es bleiben immer wieder Menschen auf der Strecke! Und erzählt mir jetzt nicht, die hätten selbst Schuld. Ein System, wo alle Menschen gleich sind, wäre der Sozialismus. Doch schrecken viele Leute bei diesem Wort zurück und denken an die vielen fehlgeschlagenen Versuche den Sozialismus zu leben. Also müsste man eine theoretische Möglichkeit finden, den Sozialismus zukunftstauglich zu gestalten. Dabei darf man aber nicht übersehen, dass es zu gravierenden Einschnitten in die Eigentumsverhältnisse etlicher Personen - wenn nicht gar aller Personen - der Gesellschaft kommen wird.
Grundvoraussetzung ist aber auch, dass es möglich ist, die Gesellschaft bzw. das Kollektiv zu versorgen. Solange dieses System nur einen einzelnen Staat - z.B. Deutschland - betrifft muss es möglich sein, mit der Arbeitskraft der Bevölkerung die Bevölkerung auch versorgen (ernähren) zu können. Folgendes Beispiel:

Die Bevölkerungsmasse X erwirtschaftet eine Produktionsmasse P. Aus der Produktionsmasse P wird die Bevölkerungsmasse X versorgt. Dieses System funktioniert aber auch nur bei einem Land, das nicht primär vom Import abhängig wäre.
Eine weitere zwingend notwendige Maßnahme wäre die wirtschaftliche Einführung der Vollbeschäftigung. Natürlich nicht so stumpf und chaotisch wie es damals in der DDR zuging. Man könnte z.B. jeden Bürger zwei bis drei Tage pro Woche arbeiten lassen. Dadurch würde die Produktionsmasse erhalten bleiben und die Arbeitslosenzahlen würden drastisch zurückgehen (nahezu Null).
Im Prinzip ist es doch egal, ob ein Arbeiter 6 Tage pro Woche arbeitet oder zwei Arbeiter drei Tage die Woche.
Um dieses System zu verstehen, muss man bedenken, dass die Grundversorgung (Nahrungsmittel, Wohnung, etc.) von der Gesellschaft (Kollektiv) übernommen wird. Der verminderte Lohn würde dann nur zum Erwerb von "Luxusgütern" dienen.
Es ist ja schließlich auch egal, ob der Staat Steuergelder für Sozialhilfe und Arbeitslosengeld ausgibt - oder dieses Geld zur Versorgung seiner "vollbeschäftigten" Bevölkerung verwendet.
Dies ist natürlich nur ein Modell und bei weitem kein Ersatz für den derzeitigen demokratischen Kapitalismus. Aber es sollte zum nachdenken anregen. Die Menschen sollten langsam die Augen aufmachen und erkennen, dass die Demokratie sich selbst zerstört. Im Mittelalter war die Zeit der Monarchie - in der Moderne die Zeit der Demokratie - und in der Zukunft???

Siran
25.08.2004, 09:17
Dabei gibt es nur ein paar Probleme:
Man kann Arbeit nicht so einfach aufteilen. Wenn z.B. zwei Leute gleichzeitig am gleichen Computerprogramm programmieren würden, dann müsste sich jeder ständig auf den neusten Stand bringen, was der andere vorher gemacht hat, bevor er überhaupt mit seiner Arbeit anfangen kann.
Wenn man die vorhandene Arbeit aufteilt, dann hat jeder Arbeiter automatisch wesentlich weniger Geld, denn das, was durch die vorhandene Arbeit erstellt wird, ist ja nicht mehr wert. D.h. der vollbeschäftigten Bevökerung geht es durchschnittlich keinen Deut besser.
Außerdem wird derjenige, der etwas kann, sich kaum mit dem wesentlich geringeren Lohn in Deutschland abfinden, er wird kucken, dass er einen Job im Ausland kriegt.
Außerdem ist es falsch, davon auszugehen, dass alle Menschen gleich sind. Das sind sie nicht. Die Menschen können nicht alle gleich viel leisten, da sie unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten haben. Das bedeutet nicht, dass ein Mensch nicht genausoviel Wert ist, wie ein anderer Mensch. Aber sie sind nicht gleich.

Chester
25.08.2004, 09:20
Demokratie und damit verbunden der Kapitalismus sind Systeme, in denen eine Art "Ellenbogenmentalität" herrscht.

Seit wann ist die Demokratie zwingend mit dem Kapitalismus verbunden?
Und wieso ruft sie "Ellenbogenmentalität" hervor?


Nur wer besser als ein anderer ist, kann zu etwas werden. Das heißt, es bleiben immer wieder Menschen auf der Strecke! Und erzählt mir jetzt nicht, die hätten selbst Schuld.

Wenn sie nicht besser sind, dann sind sie sehr wohl selbst schuld.
Nicht selbst schuld sind sie, wenn sie von vornherein ungleiche Chancen haben.


Dies ist natürlich nur ein Modell und bei weitem kein Ersatz für den derzeitigen demokratischen Kapitalismus. Aber es sollte zum nachdenken anregen. Die Menschen sollten langsam die Augen aufmachen und erkennen, dass die Demokratie sich selbst zerstört. Im Mittelalter war die Zeit der Monarchie - in der Moderne die Zeit der Demokratie - und in der Zukunft???
Ich glaube, Sie verwechseln Demokratie mit Kapitalismus, was sich auch daran zeigt, daß Sie ein Wirtschaftsmodell beschrieben haben, keine Regierungsform.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
25.08.2004, 09:33
Dabei gibt es nur ein paar Probleme:
Man kann Arbeit nicht so einfach aufteilen. Wenn z.B. zwei Leute gleichzeitig am gleichen Computerprogramm programmieren würden, dann müsste sich jeder ständig auf den neusten Stand bringen, was der andere vorher gemacht hat, bevor er überhaupt mit seiner Arbeit anfangen kann.

Das ist durchaus richtig. Mit Fortschreiten der Technologie (insbesondere der Informationstechnologie) könnte man ein solches Problem beheben. Aber dieses Problem besteht ja nicht in allen Bereichen. Ein Schichtarbeiter bei Daimler macht ja auch - im übertragenen Sinne - dort weiter, wo der andere aufgehört hat.


Wenn man die vorhandene Arbeit aufteilt, dann hat jeder Arbeiter automatisch wesentlich weniger Geld, denn das, was durch die vorhandene Arbeit erstellt wird, ist ja nicht mehr wert. D.h. der vollbeschäftigten Bevökerung geht es durchschnittlich keinen Deut besser.

Daher sagte ich ja, dass man die Gelder, die für Arbeitslosengeld und Sozialhilfe eingespart werden für eine Grundversorgung der Arbeiter ausgeben könnte. Der verminderte Lohn bliebe dann für Luxus und individuellen Bedürfnissen.


Außerdem ist es falsch, davon auszugehen, dass alle Menschen gleich sind. Das sind sie nicht. Die Menschen können nicht alle gleich viel leisten, da sie unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten haben. Das bedeutet nicht, dass ein Mensch nicht genausoviel Wert ist, wie ein anderer Mensch. Aber sie sind nicht gleich.

Ich würde ja auch nie behaupten, dass man einen Stahlarbeiter in ein Büro stecken soll. Aber gibt es doch auf eine freie Arbeitsstelle viele gleich qualifizierte Arbeitslose. Außerdem kenne ich in meiner Firma z.B. mehrere Stellen, die mit zwei Halbtagskräften besetzt sind. Das Modell scheint ja doch zu funktionieren.
Wie gesagt, es ist Theorie.

@Chester

Wer heute noch glaubt, dass der überwiegende Teil der Menschen, die schlecht dran sind, selbst verschuldet dahin gekommen sind, sollte mit dem Träumen aufhören. 4,5 Millionen Arbeitslose sind nicht alle dümmer als die arbeitende Bevölkerung. Nur das System bringt sie dorthin. Wenn man heute den Mund aufmacht, kann man doch fast schon seine Sachen packen. Der Chef sagt sich, es gibt genug Leute, die den Job haben wollen. Das führt dazu, dass Menschen, die arbeiten wollen, sich irgendwann weit unter wert verkaufen müssen. Dazu kann ich nur sagen: "Es lebe das alte Rom! Sklavenhandel wird wieder populär!"
Nein Danke!

Chester
25.08.2004, 09:39
@Chester

Wer heute noch glaubt, dass der überwiegende Teil der Menschen, die schlecht dran sind, selbst verschuldet dahin gekommen sind, sollte mit dem Träumen aufhören.
Nein, der sollte nicht den Schluß ziehen, alle Menschen gleich machen zu wollen - was sie nicht sind - sondern daran arbeiten, ihnen gleiche Startchancen zu geben.

Was zu einem langen Thema über Schulstrukturen, Familienförderung, Ausbildungshilfen, etc. etc. etc. führen könnte...
Aber wir wollten doch über ein neues Regierungssystem sprechen?

mfg,

Chester :-:

Siran
25.08.2004, 09:43
Das ist durchaus richtig. Mit Fortschreiten der Technologie (insbesondere der Informationstechnologie) könnte man ein solches Problem beheben. Aber dieses Problem besteht ja nicht in allen Bereichen. Ein Schichtarbeiter bei Daimler macht ja auch - im übertragenen Sinne - dort weiter, wo der andere aufgehört hat.

Im Gegenteil, mit dem Fortschreiten der Technologie werden jede Menge neue Aufgaben entstehen, für die man ein hochspezialisiertes Wissen haben muss. Gerade bei der Entwicklung und Forschung wird das sich bestimmt nicht ändern, bzw. nur unter großem Mehraufwand.


Daher sagte ich ja, dass man die Gelder, die für Arbeitslosengeld und Sozialhilfe eingespart werden für eine Grundversorgung der Arbeiter ausgeben könnte. Der verminderte Lohn bliebe dann für Luxus und individuellen Bedürfnissen.

Und woher soll das Geld kommen, dass der Staat da verteilt, wenn nicht von den Arbeitern? Ist ja nicht so, als würde der Staat das Geld drucken.


Ich würde ja auch nie behaupten, dass man einen Stahlarbeiter in ein Büro stecken soll. Aber gibt es doch auf eine freie Arbeitsstelle viele gleich qualifizierte Arbeitslose. Außerdem kenne ich in meiner Firma z.B. mehrere Stellen, die mit zwei Halbtagskräften besetzt sind. Das Modell scheint ja doch zu funktionieren.

Es gibt auf viele Stellen mehrere gleich qualifizierte Arbeitslose... Leider häufig in dem Bereich, in dem wesentlich mehr Arbeitslose auf eine Stelle kommen.

Es gibt nämlich, gerade im hochqualifizierten Bereich, aber auch in z.B. der Krankenpflege oder Hoteleriebereich jede Menge Stellen, auf die sich kein Mensch meldet...

Wenn das in deiner Firma möglich ist, dann freue dich. Hier ist es nicht möglich.

patrick.hb
25.08.2004, 09:49
Ganz so Falsch ist das ja auch nicht. Wie gesagt, ich bin ja für konstruktive Kritik offen.
Das Fehlerhafte an der Demokratie ist meiner Meinung nach, die vielen Abgeordneten. Sie können eine Entscheidung nicht effizient durchsetzen. Wenn man über Gesetze, Reformen, etc. ewig debattieren muss und anschließend nur nichts-erreichende Kompromisse rauskommen, dann führt das ins Elend. Man sollte die Staatsgewalt aufteilen. Einige Resorts (z.B. Verteidigung, Außenpolitik, Wirtschaft), bei denen die Bevölkerung eher wenig Interesse an Mitbestimmung hat, müssten in der Hand einer einzelnen Person sein, die in einem regelmäßigen Zyklus gewählt wird und von einem unabhängigen Organ überwacht wird. Resorts (Sozial- und Familienangelegenheiten, Innenpolitik, Gesundheit und Justiz), bei denen ein hohes Interesse an Mitbestimmung der Bevölkerung besteht, sollten entweder durch Volksabstimmungen oder durch einen kleinen überschaubaren Rat bestimmt werden.

Vorschläge? Anregungen? Kritik?

patrick.hb
25.08.2004, 09:55
Im Gegenteil, mit dem Fortschreiten der Technologie werden jede Menge neue Aufgaben entstehen, für die man ein hochspezialisiertes Wissen haben muss. Gerade bei der Entwicklung und Forschung wird das sich bestimmt nicht ändern, bzw. nur unter großem Mehraufwand.Und woher soll das Geld kommen, dass der Staat da verteilt, wenn nicht von den Arbeitern? Ist ja nicht so, als würde der Staat das Geld drucken.

Mag auch alles soweit stimmen. Aber ich betone wieder, es ist nur Theorie. Ich würde mich auch gern auf andere Vorschläge freuen, über die man diskutieren kann. Aber so wie es derzeit ist, kann es meiner Ansicht nach nicht weitergehen. Diese ganzen Reformen sind doch nur Flickschustereien. Es entsteht ein Leck und man schließt es, wodurch ein weiteres Leck entsteht. Wohin führt das? Ich möchte Alternativen bringen und mir auch gern anhören. Stillstand bedeutet Rückschritt!

patrick.hb
25.08.2004, 10:05
In der Tat. Die einzige Alternative, die wirklich einen Fortschritt bringen würde, wäre die ersatzlose Abschaffung sämtlicher Sozialsysteme und eine vollständige Umstellung auf Privatwirtschaft und -vorsorge.

Wäre auch eine Alternative, die zu betrachten gut ist. Aber es ist doch paradox, dass alle privat vorsorgen sollen, wenn das demnächst auch noch besteuert wird. Ich bekomm keine gesetzliche Rente mehr und wenn ich privat was tu, dann zieht mir der Staat auch noch das Geld aus der Tasche. Prima Motivation!

patrick.hb
25.08.2004, 10:32
Wobei wir wieder bei den berühmt berüchtigten "amerikanischen Verhältnissen" wären. Lasst doch die armen Menschen verhungern, damit sich die fetten Manager und Politiker den Bauch vollschlagen können. Unchristlich, Unsozial, Unmoralisch!

patrick.hb
25.08.2004, 10:46
Jetzt hab ich's auch endlich begriffen!
Und ich war bis heute der Ansicht, der Mensch bekam ein Gehirn um zu denken! Scheinbar bekam er ein Gehirn um seine eigenen Artgenossen verrecken zu lassen!
Warum muss ein Mensch Millionen auf dem Konto haben, während hundert andere an der Armutsgrenze leben?
Ich sage: Die Erde gehört allen gemeinsam! Keiner hat das Recht mehr vom Kuchen zu verlangen, als andere!
Wilkommen in der Antike! Ich werde mich demnächst dann zum König meiner Parzelle gründen! Ich werde ein paar Söldner anheuern und die Parzelle meines Nachbarn erobern! Dann kann ich doppelt soviele Kartoffeln anpflanzen!

Chester
25.08.2004, 11:42
Das Fehlerhafte an der Demokratie ist meiner Meinung nach, die vielen Abgeordneten. Sie können eine Entscheidung nicht effizient durchsetzen. Wenn man über Gesetze, Reformen, etc. ewig debattieren muss und anschließend nur nichts-erreichende Kompromisse rauskommen, dann führt das ins Elend. Man sollte die Staatsgewalt aufteilen. Einige Resorts (z.B. Verteidigung, Außenpolitik, Wirtschaft), bei denen die Bevölkerung eher wenig Interesse an Mitbestimmung hat, müssten in der Hand einer einzelnen Person sein, die in einem regelmäßigen Zyklus gewählt wird und von einem unabhängigen Organ überwacht wird. Resorts (Sozial- und Familienangelegenheiten, Innenpolitik, Gesundheit und Justiz), bei denen ein hohes Interesse an Mitbestimmung der Bevölkerung besteht, sollten entweder durch Volksabstimmungen oder durch einen kleinen überschaubaren Rat bestimmt werden.

Vorschläge? Anregungen? Kritik?
Also soll das Volk keinerlei Einfluß auf Aufstellung des Militärs sowie Nutzung desselben haben?

Wollen Sie es wirklich dermaßen einfach machen, Kriege zu führen?

Letztendlich gibt es einen guten Grund, warum sich ein großer Teil der Menschheit von Herrschaft eines Einzelnen abgewendet hat - Sie schlagen keine neuen Alternativen vor, sondern einen Rückschritt.
"Versucht das, was schon mal schief gegangen ist, einfach noch mal"

Mir kommt durchaus das Bild von Homer Simpson, der wiederholt die heiße Herdplatte anfasst, ins Gedächtnis.

Vielleicht könnte man auch einfach mal den Ansatz versuchen, Entscheidungswege zwar zu verkürzen, jedoch trotzdem unter demokratischer Kontrolle zu halten?
Die Entwicklungen in der Authorisierung von speziellen Bundeswehreinsätzen können da durchaus als Beispiel dienen...

mfg,

Chester :-:

ichbrauchedrogen
25.08.2004, 11:48
die frage meinst du nicht ernst, oder?

ich könnte dich natürlich auch fragen, ob du mal eine vergleichsstatistik aufstellen könntest, die die unvermeidbarkeit von kriegen in imperialistischen strukturen belegt.....

ich kann es aber auch einfach mit der realität zusammenfassen:

kriege sind nicht spezifisch imperialistisch oder kapitalistisch oder stalinistisch oder faschistisch oder feudalistisch oder religiös fanatisch motiviert - sondern einfach menschlich.

zu jeder zeit in jeder gesellschaftsform gabs kriege...das fing an bei den stammeskämpfen der höhlenmenschen (eigentlich fängt es schon bei den einzellern an, aber wir wollen dich ja nicht überfordern ;)) und wird auch in zukunft element unserer spezies sein, egal welche neuen oder alten oder revolutionierten gesellschaftsformen sich ergeben.

es grenzt für mich schon an ein wunder, dass es bei der heutigen waffengeneration, die in sekunden unseren planeten auslöschen könnte und sich in teilweise dubiosen händen befinden, die ganzen jahrzehnte über noch nix passiert ist. :rolleyes:

dafür gibts aber immer mal wieder minikriege und sonstige kriegerische auseinandersetzungen im rest der welt (von bürgerkrieg bis nato weltpolizei-einsätze). dabei gehts eigentlich immer um genau die gleichen dinge: territorium, ressourcen, macht.
das ist die menschliche natur, ganz einfach.
aber kommunisten und überhaupt 95% der menschheit raffen eben so einfache und durchschaubare dinge nicht. wahrscheinlich müsste da erstmal der illusions- und ideologieschleier beseitigt werden.

patrick.hb
26.08.2004, 11:42
Also soll das Volk keinerlei Einfluß auf Aufstellung des Militärs sowie Nutzung desselben haben?

Wollen Sie es wirklich dermaßen einfach machen, Kriege zu führen?

Es gibt auch noch verantwortungsbewusste Menschen, die nicht wahllos Kriege führen. Ich bin zwar kein Pazifist, aber auch kein Kriegstreiber. Wir haben nunmal nicht nur "dritte-Welt-Verhältnisse", die mit Kriegen und Nachbarschaftsstreit Konflikte lösen müssen. Aber wie Sie es schon angesprochen haben: Wenn Einsätze der Bundeswehr erst ne Plenardebatte bedürfen, eh sie stattfinden, läuft etwas schief! Wenn 656 Männer und Frauen über Gesetze abstimmen, kommt es zu Kompromissen, die uns nicht weiterführen. Außerdem sind die meisten Entscheidungen Parteizwängen unterworfen. Also fast beinahe auch nichts anderes als von einem "Partei-Vorsitzenden" entschieden. Und bitte jetzt keine Argumente von wegen: "Der Abgeordnete sei nur seinem Gewissen verpflichtet!" Lächerliche Illusion! Aufwachen Leute!

Chester
26.08.2004, 13:26
Es gibt auch noch verantwortungsbewusste Menschen, die nicht wahllos Kriege führen.

Absolute Macht korrumpiert absolut.
Ein weises Sprichwort, welches man bedenken sollte.
Und wer garantiert, daß es jederzeit Ihre "verantwortungsbewussten Menschen" sind, die in derartige Positionen geraten?


Aber wie Sie es schon angesprochen haben: Wenn Einsätze der Bundeswehr erst ne Plenardebatte bedürfen, eh sie stattfinden, läuft etwas schief!

Und eben dies ist nicht mehr der Fall.
Bei den Einsätzen, wo es der Fall ist, können wir es uns auch leisten, lange zu debattieren.
Für kurzfristig notwendige Einsätze gibt es mittlerweile erprobte Ausnahmeregelungen, die zeitnahe Entscheidungen bei immer noch demokratischer Kontrolle erlauben.


Wenn 656 Männer und Frauen über Gesetze abstimmen, kommt es zu Kompromissen, die uns nicht weiterführen.

Also ist Deutschland seit 1949 keinen Schritt weitergekommen?
Ich bin sicher kein Freund mancher Kompromisse, und noch weniger von Parteiengeklüngel, ziehe diese jedoch jeder Diktatur vor.
Zu langsame Entscheidungen haben durchaus das Potential, schädlich zu wirken (durch die Langsamkeit), bei hastigen Entscheidungen ist dieses Potential noch viel größer.
Und bei Entscheidungen, die 80 Millionen Menschen betreffen, sollte durchaus nichts übereilt sein.


Außerdem sind die meisten Entscheidungen Parteizwängen unterworfen. Also fast beinahe auch nichts anderes als von einem "Partei-Vorsitzenden" entschieden.
Wenn die meisten Entscheidungen Parteizwängen unterworfen sind, vereinfacht das doch die Debatten und Abstimmungen - in Ihrem Sinne.

Sorry, aber Sie kritisieren - durchaus mit Berechtigung - Einzelaspekte nicht einmal der Demokratie an sich, sondern unseres spezifischen Systems, und wollen es - bzw. die Demokratie - deshalb gleich abschaffen?
Das halte ich auch in Anbetracht der Erkenntnisse aus der Geschichte (und nein, ich meine jetzt nicht mal primär nur Deutschland 1933-45) für völlig überzogen.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
26.08.2004, 13:53
Absolute Macht korrumpiert absolut.
Ein weises Sprichwort, welches man bedenken sollte.
Und wer garantiert, daß es jederzeit Ihre "verantwortungsbewussten Menschen" sind, die in derartige Positionen geraten?

Soweit ich mich erinnern kann, kann der amerikanische Präsident auch über Krieg und Frieden entscheiden. Das ist zwar nicht immer von Vorteil, aber das demokratische System der USA wird deshalb auch nicht von jedem kritisiert.


Ich bin sicher kein Freund mancher Kompromisse, und noch weniger von Parteiengeklüngel, ziehe diese jedoch jeder Diktatur vor.

Sie missverstehen meine Ansichten. Mir ist auch nicht an einer Diktatur gelegen. Doch wäre eine schlankere Form des Bundestages effizienter. Beziehungsweise für bestimmte Resorts einen eigenen Fachausschuss, anstatt des gesamten Plenums.

Heute ist es aber so, dass Kompromisse stattfinden, die eher einem Kuhhandel gleichen. Ich geb euch das - und ihr gebt mir dafür jenes. Ich finde, dass dies nicht im Sinne der Bevölkerung ist. Die Reformen des Herrn Schröder klangen am Anfang gar nicht mal so schlecht. Aber er konnte sie nicht durchsetzen. Die Kompromisse, die wir jetzt haben nützen weder der einen noch der anderen Seite wirklich.

Bsp. Zwei Menschen sind aneinander gekettet. Der eine will nach Norden gehen, der andere nach Süden. Sie können sich nicht einigen. Als Kompromiss bleiden beide dort, wo sie sind. Fortschritt?

Siran
26.08.2004, 13:57
Soweit ich mich erinnern kann, kann der amerikanische Präsident auch über Krieg und Frieden entscheiden. Das ist zwar nicht immer von Vorteil, aber das demokratische System der USA wird deshalb auch nicht von jedem kritisiert.

Kann er nicht in dem Sinn, wie du meinst. Der Präsident benötigt für einen Krieg auch die Bestätigung des Kongresses.

patrick.hb
26.08.2004, 14:03
Im Nachhinein oder vorab?

Und genau solch ein Kontroll-Organ hatte ich auch vorgeschlagen:

Einige Resorts (z.B. Verteidigung, Außenpolitik, Wirtschaft), bei denen die Bevölkerung eher wenig Interesse an Mitbestimmung hat, müssten in der Hand einer einzelnen Person sein, die in einem regelmäßigen Zyklus gewählt wird und von einem unabhängigen Organ überwacht wird.

patrick.hb
26.08.2004, 14:30
Wir nur leisten unseren Beitrag zur internationalen Sicherheit.
1. lehne ich es ab, diese Bürde nur den Amerikanern und Verbündeten aufzuerlegen und 2. ist es teilweise auch zunehmend in unserem Interesse. Zur Außenpolitik gehört auch Krisenintervention. Und sich nicht um Außenpolitik zu kümmern wäre falsch!

Chester
26.08.2004, 17:26
Soweit ich mich erinnern kann, kann der amerikanische Präsident auch über Krieg und Frieden entscheiden.
Kann er nicht, Kriegserklärungen wie auch Vollmachten zum Einsatz der Streitkräfte erteilt der Kongreß.


Sie missverstehen meine Ansichten. Mir ist auch nicht an einer Diktatur gelegen. Doch wäre eine schlankere Form des Bundestages effizienter. Beziehungsweise für bestimmte Resorts einen eigenen Fachausschuss, anstatt des gesamten Plenums.

Ein paar Beiträge vorher sprachen Sie sich noch für eine neue Regierungsform anstelle der Demokratie aus...


Heute ist es aber so, dass Kompromisse stattfinden, die eher einem Kuhhandel gleichen. Ich geb euch das - und ihr gebt mir dafür jenes. Ich finde, dass dies nicht im Sinne der Bevölkerung ist. Die Reformen des Herrn Schröder klangen am Anfang gar nicht mal so schlecht. Aber er konnte sie nicht durchsetzen. Die Kompromisse, die wir jetzt haben nützen weder der einen noch der anderen Seite wirklich.

Bsp. Zwei Menschen sind aneinander gekettet. Der eine will nach Norden gehen, der andere nach Süden. Sie können sich nicht einigen. Als Kompromiss bleiden beide dort, wo sie sind. Fortschritt?
Wenn diese beiden Menschen nun mal miteinander zusammen leben möchten oder müssen, bleibt ihnen halt keine andere Wahl.
Würde der eine auf Kosten des anderen seine Haltung durchsetzen, wäre die Gemeinschaft zerstört.

mfg,

Chester :-:

Chester
26.08.2004, 17:28
Es gibt keine »notwendigen« Einsätze der Bundeswehr außer jener zur Landesverteidigung.

In einer globalisierten und vernetzten Welt ist die Bismarcksche Sicht der Landesverteidigung als Territorialverteidigung schon lange überholt.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
27.08.2004, 07:31
@Chester:

Ich hoffe aber doch, Sie stimmen mir zu, dass jedes Regierungssystem seine Fehler hat. Das eine hier, das andere dort. Ich möchte damit sagen, dass es keinen perfekten Weg gibt. Im Endeffekt entscheiden nicht wir oder ein paar andere Leute darüber, welches Regierungssystem uns beherrscht, sondern das Volk als Ganzes. Je schlechter es ihm geht, umso mehr wird es sich eine Alternative wünschen. Das war immer so - und wird immer so sein. Und wenn die Regierung sowie auch die Opposition nicht bald den jetzigen Kurs ändern bzw. sich die Gesamtsituation des Volkes wesentlich verschlechtert, haben wir bald eine weitere Revolution. Wir werden sehen!

Chester
27.08.2004, 10:32
@Chester:

Ich hoffe aber doch, Sie stimmen mir zu, dass jedes Regierungssystem seine Fehler hat. Das eine hier, das andere dort. Ich möchte damit sagen, dass es keinen perfekten Weg gibt. Im Endeffekt entscheiden nicht wir oder ein paar andere Leute darüber, welches Regierungssystem uns beherrscht, sondern das Volk als Ganzes. Je schlechter es ihm geht, umso mehr wird es sich eine Alternative wünschen. Das war immer so - und wird immer so sein. Und wenn die Regierung sowie auch die Opposition nicht bald den jetzigen Kurs ändern bzw. sich die Gesamtsituation des Volkes wesentlich verschlechtert, haben wir bald eine weitere Revolution. Wir werden sehen!
Ich stimme in Bezug auf die Fehlerbehaftung zu, allein schon, weil Menschen involviert sind - das zieht automatisch Fehler nach sich.

Und zu dem "Alternativenwunsch" - ja, viele Menschen verfallen in eine Haltung, in der jede Alternative als wünschenswert erscheint. Die würde ich aber nicht als übermäßig rational bezeichnen.

mfg,

Chester :-:

Chester
27.08.2004, 10:34
Inwiefern?
Insofern, daß mittlerweile so gut wie jeder Konflikt globale Auswirkungen zeigen kann, und daß fehlende Stabilität in einem Teil der Welt problematisch für andere Teile werden kann.

Und wenn es nur um den einleuchtendsten Flüchtlingsbewegungen geht.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
27.08.2004, 10:45
Und zu dem "Alternativenwunsch" - ja, viele Menschen verfallen in eine Haltung, in der jede Alternative als wünschenswert erscheint. Die würde ich aber nicht als übermäßig rational bezeichnen.

Der frühere Wunsch nach Demokratie wäre dann Ihrer Meinung nach auch nicht übermäßig rational. Aber ich verstehe schon, was gemeint ist. Ich denke trotzdem, dass es früher oder später zu einem Umsturz des derzeitigen Systems kommen wird. Die Verhältnisse bei Hartz IV z.B. sind teilweise so gravierend, dass viele Menschen nur noch dahinvegetieren. Ich vergleiche das mit einer Herz-Lungen-Maschine. Stellt man sie ab, stirbt der Mensch. Lässt man sie laufen, erhält man ihn am Leben. Aber was ist das dann noch für ein Leben? Wenn die betroffenen Menschen endlich begreifen, was mit ihnen geschieht und ein paar Wochen/Monate damit gelebt haben, werden sie aufwachen. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft führt immer zu Neid.
Wenn die Neidischen die Überhand gewinnen, führt dies zu Rebellion und Aufstand. Der Kurs dahin ist gesetzt und die Maschinen laufen derzeit noch auf volle Kraft.

Chester
27.08.2004, 10:48
Der frühere Wunsch nach Demokratie wäre dann Ihrer Meinung nach auch nicht übermäßig rational. Aber ich verstehe schon, was gemeint ist. Ich denke trotzdem, dass es früher oder später zu einem Umsturz des derzeitigen Systems kommen wird. Die Verhältnisse bei Hartz IV z.B. sind teilweise so gravierend, dass viele Menschen nur noch dahinvegetieren. Ich vergleiche das mit einer Herz-Lungen-Maschine. Stellt man sie ab, stirbt der Mensch. Lässt man sie laufen, erhält man ihn am Leben. Aber was ist das dann noch für ein Leben? Wenn die betroffenen Menschen endlich begreifen, was mit ihnen geschieht und ein paar Wochen/Monate damit gelebt haben, werden sie aufwachen. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft führt immer zu Neid.
Wenn die Neidischen die Überhand gewinnen, führt dies zu Rebellion und Aufstand. Der Kurs dahin ist gesetzt und die Maschinen laufen derzeit noch auf volle Kraft.
Sorry, aber ich glaube nicht, daß die derzeitige Hysterie um Hartz IV gerechtfertigt ist.
Sicherlich gibt es auch negativ einschneidende Veränderungen für die Bevölkerung, dies bekomme ich auch in meinem nächsten Verwandtenkreis mit.
Nichtsdestotrotz bringt uns die derzeitige weinerliche "Aber wir wollen doch behalten, was wir haben" Haltung keinen Deut weiter.
Sonst kollabiert das ganze Kartenhaus nämlich irgendwann vollends.

Und mit irrational meinte ich den Wunsch nach "Alternative, egal welche".
Der leider wesentlich leichter kommt als konstruktive Vorschläge.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
27.08.2004, 10:57
@chester

Ich beschäftige mich derzeit sehr viel mit Hartz IV. Nicht weil ich selbst betroffen bin, sondern weil ich es für mein Studium benötige. Habe sehr viele Informationen darüber - auch vom Bundeswirtschafts- und Arbeitsministerium.
Wenn man das mal richtig ließt und die ganzen Einschnitte berücksichtigt, kommt mir das Grauen. Vor allem diese ganzen "was als angemessen gilt"-Sätze sind schlimm. Das ist vergleichbar mit Sklavenhandel und Ausbeuterei. Arbeiten für 1Euro, 400 Euro verdienen, aber nur 60 Euro davon bekommen, Einkaufs-Gutscheine zum Lebensunterhalt. Wo bitteschön bleibt da noch Artikel 1 des GG? Wo bleibt die Würde des Menschen, die doch unantastbar sein soll? Für Kriegsgefangene gibt es die Genfer Konventionen - und für Arbeitslose???

Chester
27.08.2004, 10:58
@chester

Ich beschäftige mich derzeit sehr viel mit Hartz IV. Nicht weil ich selbst betroffen bin, sondern weil ich es für mein Studium benötige. Habe sehr viele Informationen darüber - auch vom Bundeswirtschafts- und Arbeitsministerium.
Wenn man das mal richtig ließt und die ganzen Einschnitte berücksichtigt, kommt mir das Grauen. Vor allem diese ganzen "was als angemessen gilt"-Sätze sind schlimm. Das ist vergleichbar mit Sklavenhandel und Ausbeuterei. Arbeiten für 1Euro, 400 Euro verdienen, aber nur 60 Euro davon bekommen, Einkaufs-Gutscheine zum Lebensunterhalt. Wo bitteschön bleibt da noch Artikel 1 des GG? Wo bleibt die Würde des Menschen, die doch unantastbar sein soll? Für Kriegsgefangene gibt es die Genfer Konventionen - und für Arbeitslose???
Also nach meinen Informationen hat jemand mit einem derartigen 1 Euro Job inkl. Zusatzgeld vom Staat etwa 1000 Euro netto in der Tasche...

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
27.08.2004, 11:03
Das ist so nicht ganz richtig. Um 1000 Euro netto in der Tasche zu haben, muss man beim ALG II fast schon Manager gwesen sein. Man bekommt 345 Euro, und die 45 qm Wohnung bezahlt. Dann hört das in den meisten Fällen aber auch schon auf. 1000 Euro netto sind dann wirklich Ausnahmefälle. Behinderte, Kranke, etc. bekommen das eventuell.

Chester
27.08.2004, 11:06
Das ist so nicht ganz richtig. Um 1000 Euro netto in der Tasche zu haben, muss man beim ALG II fast schon Manager gwesen sein. Man bekommt 345 Euro, und die 45 qm Wohnung bezahlt. Dann hört das in den meisten Fällen aber auch schon auf. 1000 Euro netto sind dann wirklich Ausnahmefälle. Behinderte, Kranke, etc. bekommen das eventuell.
345 Euro also bar in der Tasche, ohne Mietkosten...das als Antastung der Würde des Menschen zu bezeichnen halte ich für reichlich überzogen.

Es gab durchaus Monate, in denen ich aufgrund plötzlich auftretender Kosten in etwa so viel zur Verfügung hatte - sicherlich kein Leben in Saus und Braus, aber Armut ist es auch nicht.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
27.08.2004, 11:15
Wenn ich da die üblichen (angemessenen) Kosten gegenrechne: Telefon, Versicherungen, Kosten für ein (angemessenes) Auto, Lebensmittel, etc. dann weiß ich das nicht mehr so genau, ob das noch reicht. Mir geht es aber primär um die Lebensmittelgutscheine, die man dann bei Aldi & Co. eintauschen kann. Wo ist da noch der Unterschied zu Lebensmittelmarken der Nachkriegszeit? Man wird doch dann in eine Ecke abgeschoben. Sozialfall, oder ähnlich. Außerdem, wenn man gezwungen wird in eine kleinere Wohnung umzuziehen, entstehen Sozialwohnungsbezirke (Slums). Weiterhin sinkt die Kaufkraft dieser Bevölkerungsgruppen und somit leidet die Wirtschaft weiter. Arbeitslose, die sich legal nicht mehr über Wasser halten können werden in Schwarzarbeit und Kriminalität absinken. Zukunftsvisionen??? Tatsache!!!

Chester
27.08.2004, 11:21
Wenn ich da die üblichen (angemessenen) Kosten gegenrechne: Telefon, Versicherungen, Kosten für ein (angemessenes) Auto, Lebensmittel, etc. dann weiß ich das nicht mehr so genau, ob das noch reicht.

Angemessen?
Was bitte soll denn "angemessen" sein in einem Land wie diesem mit einer Krise wie der derzeitigen?


Mir geht es aber primär um die Lebensmittelgutscheine, die man dann bei Aldi & Co. eintauschen kann. Wo ist da noch der Unterschied zu Lebensmittelmarken der Nachkriegszeit? Man wird doch dann in eine Ecke abgeschoben. Sozialfall, oder ähnlich.

Ist man ja auch.
Weshalb derartige Situationen kaum auf Dauer angelegt sein können.
Dafür ist aber Qualifikation erforderlich - um die man sich teilweise selbst kümmern muß, die aber auch der Staat unterstützen sollte.


Weiterhin sinkt die Kaufkraft dieser Bevölkerungsgruppen und somit leidet die Wirtschaft weiter.
Der Staat kann nicht dauerhaft die Wirtschaftskraft der Bevölkerung auf seine Kosten aufrechterhalten.
Das Geld dafür bezieht er nämlich irgendwo her, und dies wiederum zieht bereits Wirtschaftskraft.

mfg,

Chester :-:

patrick.hb
27.08.2004, 11:30
Angemessen?
Was bitte soll denn "angemessen" sein in einem Land wie diesem mit einer Krise wie der derzeitigen?

Das Wort "angemessen" verwende ich provokativ, weil es in der Information des Bundeswirtschafts- und arbeitsministeriums zu oft verwendet wird. Die haben sich noch nicht genug Gedanken darüber gemacht, was "angemessen" heißt! Feldversuche zu Lasten der Bürger sind das! Nix weiter!


Ist man ja auch.
Weshalb derartige Situationen kaum auf Dauer angelegt sein können.
Dafür ist aber Qualifikation erforderlich - um die man sich teilweise selbst kümmern muß, die aber auch der Staat unterstützen sollte.

Qualifiziert zu sein, heißt heute nicht mehr, dass man sofort einen Job bekommt. Die Situation ist vielmehr so, dass sich zu viele qualifizierte Menschen auf eine Stelle bewerben. Man braucht auch etwas Glück, Beziehungen, etc. um genommen zu werden.


Der Staat kann nicht dauerhaft die Wirtschaftskraft der Bevölkerung auf seine Kosten aufrechterhalten.
Das Geld dafür bezieht er nämlich irgendwo her, und dies wiederum zieht bereits Wirtschaftskraft.

Dann geht das System endgültig baden! Es bleibt immer einer auf der Strecke. Entweder die Wirtschaft, der Staat oder die Menschen.

Chester
27.08.2004, 11:33
Qualifiziert zu sein, heißt heute nicht mehr, dass man sofort einen Job bekommt. Die Situation ist vielmehr so, dass sich zu viele qualifizierte Menschen auf eine Stelle bewerben. Man braucht auch etwas Glück, Beziehungen, etc. um genommen zu werden.

In Anbetracht der Hilfeschreie aus der Wirtschaft, man benötige qualifizierte Arbeitskräfte - die auch eher noch zunehmen werden - glaube ich das nicht wirklich.


Dann geht das System endgültig baden! Es bleibt immer einer auf der Strecke. Entweder die Wirtschaft, der Staat oder die Menschen.
Nur das, wenn ein Teil dieser drei baden geht, auch alle anderen mit ins Wasser fallen.

Also muß man - das gehasste Wort - Kompromisse finden.

mfg,

Chester :-:

Siran
27.08.2004, 11:56
Ja, klar, wir erschießen alles, was unseren Grenzen zu nahe kommt... :vogel:

Siran
27.08.2004, 12:07
Du findest es also besser, die alle auf Steuerzahlers Kosten durchzufüttern, obwohl keiner sie hier haben will?

Ich halte es für wesentlich besser, dafür zu sorgen, dass sie gar keinen Grund haben, hierher zu kommen.

Siran
27.08.2004, 12:37
Wenn Du damit die Abschaffung sämtlicher Sozialleistungen sowie ein Arbeitsverbot für Ausländer meinst, kann ich Dir zustimmen.

Nein, meine ich nicht.

Siran
27.08.2004, 12:41
Dass du dieser Meinung bist, habe ich mir jetzt gedacht.

Chester
27.08.2004, 17:19
Dann verstehe ich Dich nicht. Ein Einsatz der Bundeswehr in der Heimat zum Schutz der Grenzen eben dieser Heimat ist wesentlich billiger und vor allem viel effektiver als jede andere auch nur theoretisch denkbare Möglichkeit.
Für die Vertreter der kurzfristigen Denke unter uns, sicherlich.

mfg,

Chester :-:

Kaiser
28.08.2004, 18:18
Ich halte es für wesentlich besser, dafür zu sorgen, dass sie gar keinen Grund haben, hierher zu kommen.

Und danach legst du den Atlantik trocken?

:)) :)) :))

Wie stellst du dir das vor?

Kaiser
28.08.2004, 18:24
Insofern, daß mittlerweile so gut wie jeder Konflikt globale Auswirkungen zeigen kann, und daß fehlende Stabilität in einem Teil der Welt problematisch für andere Teile werden kann.

Und wenn es nur um den einleuchtendsten Flüchtlingsbewegungen geht.

mfg,

Chester :-:

Nicht wirklich, sondern nur wenn gewisse Herren in Spitzenpositionen daraus eine globale Angelegenheit machen wollen.

Und bisher war jeder Einsatz des Westens seit dem Ende der UDSSR in Sachen Stabilität ein vollkommener Mißerfolg oder ein Faß ohne Boden ohne Aussicht auf ein Ende.

Laß es sein, das kostet nur und bringt nichts. Die politische Stabilität stellt sich auch von alleine wieder her, denn eine dauerhafte Anachrie gibt es nicht. Und laß gegebenenfalls die Menschen aus den Spiel. Von läßt der Westens jährlich 25 Millionen verrecken.

Wenn es dagegen um fremde Interessen geht, sollte das eigentlich nicht ein Bein eines deutschen Soldaten wert sein.

Wassiliboyd
28.08.2004, 18:35
Stalin schrieb 1952:"Um die Unvermeidlichkeit des Krieges zu beseitigen, muss der Imperialismus beseitigt werden".
Meine Fragen:
-Hatte er Recht?
-Wie beseitigt man "Imperialismus"?

Wenn ein Imperialist, wie Stalin solche Fragen stellt kann die Antwort nur lauten:

DANNSCHAFF DICH SELBER AB ! :lol:

Siran
29.08.2004, 17:58
Und danach legst du den Atlantik trocken?

:)) :)) :))

Wie stellst du dir das vor?

Ich habe nie behauptet, dass das einfach wäre oder komplett umzusetzen, aber ich halte es für wesentlich besser, wenn man versucht, Bürgerkriegssituationen, Hungerkatastrophen und sonstiges mit Hilfe der UNO am Ort zu bekämpfen, anstelle die Leute, wie von Modena angeregt, an der Grenze zu erschießen...

WladimirLenin
29.08.2004, 19:20
Berija war kein Jude. Ich vermute Panzerlexikon hat ihn mit Felix Dscherschinsky verwechselt der bekanntlich Jude war. Ebenso wie fast 40% des NKWD (Quelle: Schwarzbuch des Kommunismus) bis zu Stalins Säuberungen.

Dserschinski (So schreibt man ihn) war Pole! Die Polen waren in der Mehrheit Katholisch und der Name klingt nicht jüdisch, so bezweifel ich sehr an dieser Theorie!

Chester
29.08.2004, 19:24
Nicht wirklich, sondern nur wenn gewisse Herren in Spitzenpositionen daraus eine globale Angelegenheit machen wollen.

So einfach kann man sich die Welt natürlich auch erklären.

mfg,

Chester :-:

Chester
30.08.2004, 11:51
Wozu? Konkret gefragt: Welchen Vorteil hätten wir davon?
Tja, welchen Vorteil haben wir davon, uns nicht einfach alle gegenseitig über den Haufen zu schießen...Moment, da muß ich erstmal drüber nachdenken... :rolleyes:

Entschuldigt mich während ich wiederholt mit dem Kopf gegen die Tastatur schlage.

mfg,

Chester :-:

Kaiser
30.08.2004, 17:53
So einfach kann man sich die Welt natürlich auch erklären.

mfg,

Chester :-:

Dann klär uns mal über die "komplizierte" Sicht der Dinge auf.

Kaiser
30.08.2004, 17:58
Ich habe nie behauptet, dass das einfach wäre oder komplett umzusetzen, aber ich halte es für wesentlich besser, wenn man versucht, Bürgerkriegssituationen, Hungerkatastrophen und sonstiges mit Hilfe der UNO am Ort zu bekämpfen, anstelle die Leute, wie von Modena angeregt, an der Grenze zu erschießen...

Etwas zu versuchen, wovon man selbst weiß das es unmöglich ist, ist eine Zeit-, Personal und Ressourcenverschwendung.

Wovon reden wir hier? Wir reden über nichts anderes als über:

-die Beseitigung des Hungers
-die Beseitigung aller Kriege und Bürgerkriege
-die Beseitigung aller Krankheiten
-die Beseitigung der Arbeitslosigkeit
-die Beseitigung aller repressiven Systeme
-die Beseitigung von Wohnungslosigkeit
-das Schaffen von Wohlstand für alle
etc.

wohlgemerkt weltweit.

Das Siran, schaffen wir zur Gänze nicht einmal im eigenen Land. Wir sollten uns daher darauf konzentrieren unsere eigenen Probleme zu lösen und uns die Probleme anderer vom Hals zu halten. Im Extremfall auch mit weniger gewaltfreien Methoden.

Kaiser
30.08.2004, 18:03
Dserschinski (So schreibt man ihn) war Pole! Die Polen waren in der Mehrheit Katholisch und der Name klingt nicht jüdisch, so bezweifel ich sehr an dieser Theorie!

Ich glaube mich daran zu erinnern es im Schwarzbuch des Kommunismus nachgelesen zu haben. Im übrigen waren zu dieser Zeit fast 20 % aller Polen (ca. 4 von 20 Millionen) Juden. In der Tscheka waren die Juden die größte ethnische Gruppe mit fast 40 %.

Natürlich bevor Hitler die Juden in Polen und Stalin die Juden im Geheimdienst beseitigte.

Siran
30.08.2004, 19:25
@Kaiser

Deutschland kann sich nicht so abschotten, wie sich Modena das vorstellt. Wenn der Leidensdruck zu groß wird, dann kommen die Leute hierher, egal ob ein paar Soldaten an der Grenze stehen. Es riskieren ja jetzt schon Leute ihr Leben, um irgendwie nach Europa zu kommen. Wie soll das aussehen, wenn die Situation in Afrika noch schlimmer wird und die Bevölkerung dort noch größer?

Kaiser
30.08.2004, 19:52
Deutschland kann sich nicht so abschotten, wie sich Modena das vorstellt.


Ging es nicht darum Flüchtlinge im schlimmsten Fall durch die BW an der Grenze zu erschießen? Was hat das mit abschotten zu tun?



Wenn der Leidensdruck zu groß wird, dann kommen die Leute hierher, egal ob ein paar Soldaten an der Grenze stehen. Es riskieren ja jetzt schon Leute ihr Leben, um irgendwie nach Europa zu kommen. Wie soll das aussehen, wenn die Situation in Afrika noch schlimmer wird und die Bevölkerung dort noch größer?

Wenn die Situation tatsächlich so extrem wird wie du sie malst,frage dich was passiert,wenn man Modenas Vorschlag nicht umsetzt. Wieviele Millionen arbeitslose Afrikaner ohne Bildung und deutsche Sprachkenntnisse kann Deutschland durchfüttern? Das in einem Staat dessen Sozialsystemes zusammengestrichen werden, der so gut wie Pleite ist und dessen Arbeitslosigkeit in Zukunft ohnehin noch weiter zunehmen wird?

Wenn dagegen den Afrikanern an den europäischen nicht nur deutschen Grenzen Millionen von Soldaten gegenüberstehen die sie ohne Vorwanrung erschiessen und die die im Lande sind elendig verhungern müssen, weil der Staat ihnen nicht einmal ein altes Brot gibt, wird wohl kaum einer die lange Reise antreten.

Stell dir vor du und 3 Fremde wären in der Wüste und das Wasser für den Weg zur nächsten Oase reicht nur für einen. Alle wollen das Wasser um jeden Preis. Würdest du töten um zu leben oder dich lieber töten lassen?

Firewalker
31.08.2004, 14:59
Also meiner Meinung nach läßt sich Krieg bzw. die gewaltsamen Auseinandersetzungen nicht vermeiden sondern lediglich einschränken, da ich auch der Meinung von John Keegan (Die Kultur des Krieges) bin, das Krieg nicht bloß die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist. Viele wollen es nicht wahr haben, aber seit Menschheitsgeschichte stehen Menschen aus verschiedenen Gründen im Konkurrenzkampf und die Vielzahl der Gründe dafür lassen sich nicht einfach beseitigen, zumal in uns Menschen, speziell bei Männern eine gewisse Aggressivität verankert ist, die wir teilweise nur aufgrund unserem sozialen Gebilde unterdrücken. Die besten Beispiele dafür sind oder waren irgendwelche Hinterwaldvölker, die keinerlei Politik, Religion, Hunger, oder sonstige Probleme hatten und sich aus reiner Tradition die Köpfe eingeschlagen haben. Die Gründe für Kriege sind einfach zu vielseitig.

PS: Sry das ich jetzt einfach in den Thread platze, aber ich muß mich erst mal ins Thema reinwurschteln.