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Vollständige Version anzeigen : Welches Vorbild?



Mahatma Germany
29.09.2007, 19:00
Da es ja in Deutschland SO nicht weitergehen kann und WIRD hab ich mich gefragt an welchem system KULTURELL gesehen sich eine neue BRD orientieren sollte?

Biskra
29.09.2007, 19:12
Natürlich kann und wird es auch so weitergehen, auch wenn Links- und Rechtsextreme Spinner sich noch so sehr (aus sexuellem Frust?) in Untergangs- und Bürgerkriegsszenarien hineinphantasieren.

Mahatma Germany
29.09.2007, 19:16
Natürlich kann und wird es auch so weitergehen, auch wenn Links- und Rechtsextreme Spinner sich noch so sehr (aus sexuellem Frust?) in Untergangs- und Bürgerkriegsszenarien hineinphantasieren.

Bin sexuell eigentlich recht ausgelastet weder linksex noch rechtsex......Auch wenn das manche pseudo-ironischen Neolibs nicht einsehen wollen

Bruddler
29.09.2007, 19:19
Natürlich kann und wird es auch so weitergehen, auch wenn Links- und Rechtsextreme Spinner sich noch so sehr (aus sexuellem Frust?) in Untergangs- und Bürgerkriegsszenarien hineinphantasieren.

ob es sich nur um "phantasieren" handelt bzw. handelte, kann man erst spaeter einmal sagen..... :ahh:

EinDachs
29.09.2007, 19:28
Da es ja in Deutschland SO nicht weitergehen kann und WIRD hab ich mich gefragt an welchem system KULTURELL gesehen sich eine neue BRD orientieren sollte?

BRD ist allen 4 weit vorzuziehen.
Vor allem kulturell.

Fuchs
29.09.2007, 20:16
kulturell ganz klar an der weimarer republik.
was da in berlin los war ist schon enorm.
die kulturmetropole der welt.
zwischen 1919-33 gab es 17 nobelpreise.
mit murnau, lubitsch und lang hatten wir
drei der größten regisseure des ganzen
jahrhunderts. dank brecht, reinhardt, weil
und vielen anderen waren die theater voll.
gegenüber der weimarer republik kommt kein
anderer deutscher staat kulturell an.

Volyn
29.09.2007, 20:31
Im Dritten Reich hatten wir aber die wichtigsten Erfindungen:

Die friedliche Nutzung der Kernenergie durch Otto Hahn, der Fernseher duch Nipkow und Loewe und Ardenne, und der Computer durch Konrad Zuse.


Eine ausgesprochen kreative Zeitspanne unserer Kultur.

Da Forschung und Wissenschaft immer wichtiger werden, sollten wir daher an die Kultur des Dritten Reiches anknüpfen.

Freiherr
29.09.2007, 20:44
Die Abstufungen sind unsinnig, weil das Fundament für z.B. Erfindungen im 3. Reich im Kaiserreich gelegt wurden sind. Deshalb kann man schlecht Nobelpreisträger separat betrachten.
Ebenso verhält es sich mit Regisseuren @ Fuchs.
Vor der Weimarer Republik befand man sich größtenteils in der Pionierarbeit.
Geschichte ist fließend und immer stützt sich eine Erfindung auf die Erfindungen anderer.

Volyn
29.09.2007, 20:46
Oh, das Bismarck - Reich liegt in Führung. :):):)

Freiherr
29.09.2007, 20:49
Oh, das Bismarck - Reich liegt in Führung. :):):)

Die Wahl fällt ja auch nicht schwer.
Eine ungewollte Republik, Kommunismus und Nationalsozialismus sind die Alternativen.

Brimborium
29.09.2007, 20:57
Im Dritten Reich hatten wir aber die wichtigsten Erfindungen:

Die friedliche Nutzung der Kernenergie durch Otto Hahn, der Fernseher duch Nipkow und Loewe und der Computer durch Konrad Zuse.


Eine ausgesprochen kreative Zeitspanne unserer Kultur.

Da Forschung und Wissenschaft immer wichtiger werden, sollten wir daher an die Kultur des Dritten Reiches anknüpfen.




Soviel ich weiß haben da die Nachteile dann doch ein wenig überwogen.

Die haben zum Beispiel auch die Zeitkompression erfunden.

1000 Jahre Reich abgewickelt in nur 12 Jahren.

HackePeter
29.09.2007, 21:11
Blöde Frage. Die BRD hat sich doch schon an USA orientiert und sollte sich das auch nur ansatzweise ändern fliegen Bomben.

Manche hamm echt Rosinen im Kopf :rolleyes:

Westfalen
29.09.2007, 21:17
"An welcher ehemaligen deutschen Republik sollte die BRD sich kulturell orientieren"

Weder das Kaiserreich, das 3. Reich noch die DDR waren Republiken.

HackePeter
29.09.2007, 21:20
"An welcher ehemaligen deutschen Republik sollte die BRD sich kulturell orientieren"

Weder das Kaiserreich, das 3. Reich noch die DDR waren Republiken.

Als Republik kann man alles bezeichnen was keinen Monarchen als Herrscher hat.

Fuchs
29.09.2007, 21:20
Im Dritten Reich hatten wir aber die wichtigsten Erfindungen:

Die friedliche Nutzung der Kernenergie durch Otto Hahn, der Fernseher duch Nipkow und Loewe und der Computer durch Konrad Zuse.


Eine ausgesprochen kreative Zeitspanne unserer Kultur.

Da Forschung und Wissenschaft immer wichtiger werden, sollten wir daher an die Kultur des Dritten Reiches anknüpfen.

das dritte reich hat mit kultur nun garnichts zu tun.
ich verweise heute zum zweiten mal auf die
reichskulturkammer. außerdem bezweifle ich,
dass diese erfindungen direkt mit kultur zu
tun haben.

Fuchs
29.09.2007, 21:21
"An welcher ehemaligen deutschen Republik sollte die BRD sich kulturell orientieren"

das 3. Reich noch die DDR waren Republiken.

doch waren sie.

Westfalen
29.09.2007, 21:32
Als Republik kann man alles bezeichnen was keinen Monarchen als Herrscher hat.

Hallo?


Kaiserreich, setzt einen Kaiser vorraus. :rolleyes:

Westfalen
29.09.2007, 21:33
doch waren sie.

Genau, überigens die BRD ist eine Monarchie :))

HackePeter
29.09.2007, 21:35
Naja das Kaiserreich war konstitionelle Monarchie oder wie das heißt, also mit eingeschränkten Rechten für den Monarchen so wie mit der Queen in England.

Nach den Maßstäben der frz. Revolution eher keine Republik.

Volyn
29.09.2007, 21:38
Soviel ich weiß haben da die Nachteile dann doch ein wenig überwogen.

Die haben zum Beispiel auch die Zeitkompression erfunden.

1000 Jahre Reich abgewickelt in nur 12 Jahren.


Ach so, schon wieder sowas blödes.

Weißt du eigentlích was damals mit tausendjährigem Reich gemeint war?

Die tausendjährige Deutsche Kultur, seit Karl dem Großen beziehungsweise seit Ludwig dem Deutschen.

Daran sollte wieder angeknüpft werden - und nicht an irgendein Herrscherhaus, sondern an das gesamte Deutsche Reich mit seiner gesamten tausendjährigen Geschichte.

Wenn man damals vom tausendjährigen Reich gesprochen hat, dann mit Recht.

Denn in den Dreißiger Jahren war das Deutsche Reich tausend Jahre alt.

Es war ein tausendjähriges Reich.

So habe ich es in den verschiedenen NS - Büchern gelesen.

Daß das tausendjährige Reich weiterhin bestehen wollte, ist klar.

Es knüpfte aber an die alte Deutsche Tradition an, und zwar nicht nur an irgendeine Periode, sondern an die gesamte deutsche Kultur.

Was irgendwelche linken Kabarettisten nach dem Kriege daraus gemacht haben, ist lediglich dämliche Polemik.

Aber man kriegt es aus den Köpfen nicht mehr raus.

Genau wie man die Sache mit Mügeln, von wegen die Inder hätten nicht mit ihren abgebrochenen Bierflaschen auf Deutsche eingestochen sondern seien unschuldig durch die Stadt gejagt worden, immer verdreht in der Vorstellung der Weltöffentlichkeit erhalten bleiben wird.

Fuchs
29.09.2007, 21:47
Genau, überigens die BRD ist eine Monarchie :))

schau mal nach der definition von republik.
eine republik muss nicht demokratisch sein.
der irak unter saddam war zB auch eine.

Volyn
29.09.2007, 21:49
schau mal nach der definition von republik.
eine republik muss nicht demokratisch sein.
der irak unter saddam war zB auch eine.

Also halt nur kein König oder Fürst.

Und wie ist das mit nem erblichen Titel als Führer, wie in Nordkorea?

Fuchs
29.09.2007, 21:58
Naja das Kaiserreich war konstitionelle Monarchie oder wie das heißt, also mit eingeschränkten Rechten für den Monarchen so wie mit der Queen in England.

Nach den Maßstäben der frz. Revolution eher keine Republik.

das kaiserreich kann man nicht mit der britischen monarchie
vergleichen. die britische ist eine parlamentarische, wohingegen
das reich absolutistische züge hatte. der preußische könig und
deutsche kaiser kontrollierte die säulen des staates heer, diplomatie
und bürokratie. dem reichstag gelang es nie in diesen belangen wirklich
mitzureden und konnte bequem von kaiser und bundsrat aufgelöst werden.
außerdem hatte das parlament mit regierungsbildung und kontrolle nie etwas zu tun.

Fuchs
29.09.2007, 22:01
Also halt nur kein König oder Fürst.

Und wie ist das mit nem erblichen Titel als Führer, wie in Nordkorea?

http://de.wikipedia.org/wiki/Republik

nordkorea ist ne nette volksrepublik.

Volyn
29.09.2007, 22:12
http://de.wikipedia.org/wiki/Republik

nordkorea ist ne nette volksrepublik.


...wie wenige Diktaturen es nur noch gibt...

Da leben wir ja doch in einer sehr gerechten Welt. :)

Fuchs
29.09.2007, 22:19
...wie wenige Diktaturen es nur noch gibt...

Da leben wir ja doch in einer sehr gerechten Welt. :)

link beachtet? oder ironie?
republik und diktatur schließen sich nicht aus.

Volyn
29.09.2007, 22:37
link beachtet? oder ironie?
republik und diktatur schließen sich nicht aus.

Link bis zu Ende gelesen.

Da stehen etwa nur 7 Staaten als Diktatur aufgeführt.

Westfalen
29.09.2007, 22:43
Die DDR nannte sich auch Republik und doch war sie es nicht.

Fuchs
29.09.2007, 22:50
Die DDR nannte sich auch Republik und doch war sie es nicht.

dann sag mir doch bitte mal was eine republik ist.

Fuchs
29.09.2007, 22:51
Link bis zu Ende gelesen.

Da stehen etwa nur 7 Staaten als Diktatur aufgeführt.

reicht dir das denn nicht? :)

HackePeter
29.09.2007, 23:01
Aha mal gucken:
Übersicht: Mögliche Kombinationen von Staats- und Regierungsform

Demokratie und Republik: Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich, Türkei, Weimaer Republik

Demokratie, aber nicht Republik: Japan, Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen (parlamentarische Monarchien) Deutsches Kaisereich (konst. Monarchie)

keine Demokratie aber Republik: Volksrepublik China, Syrien, Vietnam, Kuba, DDR, 3. Reich

keine Demokratie und keine Republik: Saudi-Arabien, Brunei, Heiliges Römisches Reich

?

Westfalen
29.09.2007, 23:14
dann sag mir doch bitte mal was eine republik ist.


Eine Staatsform in der es weder eine Monarchie noch eine Despotie gibt.

Fuchs
29.09.2007, 23:16
Eine Staatsform in der es weder eine Monarchie noch eine Despotie gibt.

ist aber numal nicht so.
ob du es einsiehst oder nicht.

Westfalen
29.09.2007, 23:18
ist aber numal nicht so.
ob du es einsiehst oder nicht.

Das ist deine Interpretation.

Fuchs
29.09.2007, 23:20
Das ist deine Interpretation.

hier geht es um keine interpretation.
das ist ein deffinierter begriff.

Westfalen
29.09.2007, 23:31
hier geht es um keine interpretation.
das ist ein deffinierter begriff.

Ach wer hat denn das Copyright?

http://de.wikipedia.org/wiki/Republik

Wie du hier sehen kannst gibt es viele verschiedene Formen und Deutungen des Begriffs die sich mit der Zeit immer wieder änderten.

Fuchs
29.09.2007, 23:38
Ach wer hat denn das Copyright?

http://de.wikipedia.org/wiki/Republik

Wie du hier sehen kannst gibt es viele verschiedene Formen und Deutungen des Begriffs die sich mit der Zeit immer wieder änderten.

wie du meinst. :rolleyes:

HackePeter
29.09.2007, 23:41
Aber Republik bleibt Republik also in erster Linie kein Monarch an der Macht.

Du meinst sicher das zB. die Weitergabe der Ämter in NK oder Kuba so etwas wie Monarchie sein könnte, ist es aber nicht, weil Volksrepublik .. ganz anderes System.
Man muss ja mit möglichst kleinen Begriffen definieren können, so weiß man zum Beispiel bei Wahlmonarchie und Erbmonarchie auch was gemeint ist. Das Heilige Römische Reich hatte zB. auch beide Formen ergo wenn die Linie ausgestorben war wurde ein neuer von den anderen gewählt was aber wenig mit Demokratie zu tun hat, denn da geht die Macht ja vom Volke aus .. jedenfalls auf dem Papier ;)

Alles eh nur Verarsche aber es hilft uns beim kommunizieren nicht durchzudrehen :))

leuchtender Phönix
30.09.2007, 18:04
Von Vorbild zu sprechen kommt meiner Meinung nicht hin.

Für das (relativ) beste Modell halte ich zwar die Weimarer Republik aber zum Glück hatte man sich nicht allzu viel bei ihr abgeschaut.

Sauerländer
30.09.2007, 18:22
Wo ist in der Auflistung das Altreich?

Das zweite Reich war eher ein Großpreußen als ein Deutschland, zudem mit ungelösten sozialen Problemen.
Die Weimarer Republik war ein einziges Chaos, in ihren wenigen "goldenen" Jahren sogar noch verabscheuungswürdiger als in ihrem Niedergang.
Das Dritte Reich wurde geführt von einem Irren und diskreditierte einige brauchbare Ideen durch deren Kombination mit Unsäglichkeiten auf lange Zeit.
Die DDR war kein Ausdruck souveräner deutscher Staatlichkeit und zudem ein Ausdruck der Variante des Sozialismus, die auf Dauer in sich nicht tragfähig ist.

Alle haben sie ihre Stärken. In Reinform war keiner dieser Versuche das Gelbe vom Ei.

Was die BRD selbstverständlich auch nicht ist. Es kann nicht darum gehen, etwas Altes einfach wiederholen zu wollen. Es muss darum gehen, daraus zu lernen und tragfähige Synthesen herzustellen.

Stechlin
30.09.2007, 19:12
Wo ist in der Auflistung das Altreich?

Das zweite Reich war eher ein Großpreußen als ein Deutschland, zudem mit ungelösten sozialen Problemen.
Die Weimarer Republik war ein einziges Chaos, in ihren wenigen "goldenen" Jahren sogar noch verabscheuungswürdiger als in ihrem Niedergang.
Das Dritte Reich wurde geführt von einem Irren und diskreditierte einige brauchbare Ideen durch deren Kombination mit Unsäglichkeiten auf lange Zeit.
Die DDR war kein Ausdruck souveräner deutscher Staatlichkeit und zudem ein Ausdruck der Variante des Sozialismus, die auf Dauer in sich nicht tragfähig ist.

Alle haben sie ihre Stärken. In Reinform war keiner dieser Versuche das Gelbe vom Ei.

Was die BRD selbstverständlich auch nicht ist. Es kann nicht darum gehen, etwas Altes einfach wiederholen zu wollen. Es muss darum gehen, daraus zu lernen und tragfähige Synthesen herzustellen.

Damit wäre im Grunde genommen diese Diskussion hier beendet. Was gäbe es noch zu sagen, außer, daß die Geschichte uns nur die Möglichkeit bietet, aus selbiger zu lernen.
Mit anderen Worten, es gibt vieles, was orientierungswürdig ist, und ebenso vieles, was man lieber bleiben läßt. Mit Ausnahme des Deutschen Faschismus: mir fiele da nichts ein, was zu bewahren wäre; es sei denn, man heißt Eva Herrmann.

EinDachs
30.09.2007, 19:26
Die DDR nannte sich auch Republik und doch war sie es nicht.

Das ist richtig.
Die DDR fällt, wenn man die gute alte griechische Einteilung heranzieht, eine Despotie. Man kann es auch noch als nominelle Republik bezeichnen, am passendsten ist aber totalitäre Diktatur.

Stechlin
30.09.2007, 19:33
Das ist richtig.
Die DDR fällt, wenn man die gute alte griechische Einteilung heranzieht, eine Despotie. Man kann es auch noch als nominelle Republik bezeichnen, am passendsten ist aber totalitäre Diktatur.

Interessant. Und was stellen Deiner Meinung nach die USA, Franco-Spanien, Pinochet-Chile und das ehemalige Regime in Südafrika dar? Totale totalitäre Total-Diktaturen?

EinDachs
30.09.2007, 19:48
Interessant. Und was stellen Deiner Meinung nach die USA, Franco-Spanien, Pinochet-Chile und das ehemalige Regime in Südafrika dar? Totale totalitäre Total-Diktaturen?

Wir sollten vorher mal klarstellen, was man gemeinhin unter einer totalitären Diktatur versteht.
Kurz gesagt, das politische System versucht jeden Aspekt des gesellschaftlichen Lebens zu regeln und für sich einzunehmen.
Versucht das Regime nur, deine politischen Rechte einzuschränken um seinen Machterhalt zu sichern, ist es lediglich eine autoritäre Diktatur.

USA sind zweifelsfrei eine Demokratie. Die wichtigsten Staatsämter werden gewählt und allen Unregelmäßigkeiten und Einschränkungen zum Trotzfunktioniert das auch meistens ganz gut.
Francos Spanien ist eine klerikalfaschistische Diktatur. Ob autoritär oder totalitär ist eine Streitfrage, die meisten Historiker meinen aber eher es war autoritär.
Pinochet-Chile war sehr aggressiv und brutal, gesellschaftliche Parteiorganisationen wie eine "Freie chilenische Jugend".
Südafrika war ein Apartheitsregime, was insofern ein interessanter Sonderfall, weil es für eine kleine weiße Minderheit nach demokratischen Gesetzen regiert wurde, der Großteil der Bevölkerung aber ausgeschlossen wurde.


Der vollständigkeithalber sei angemerkt, dass auch die DDR nicht unumstritten totalitär war. Einige Politologen und Geschichtsschreiber vertreten die Ansicht, dass es sich mit abnehmender Begeisterung des Volkes in Richtung autoritäre Diktatur entwickelt hat. Wir können ja einen gesonderten Thread aufmachen, wenn du das debattieren möchtest.

Sauerländer
30.09.2007, 20:17
Damit wäre im Grunde genommen diese Diskussion hier beendet. Was gäbe es noch zu sagen, außer, daß die Geschichte uns nur die Möglichkeit bietet, aus selbiger zu lernen.
Mit anderen Worten, es gibt vieles, was orientierungswürdig ist, und ebenso vieles, was man lieber bleiben läßt. Mit Ausnahme des Deutschen Faschismus: mir fiele da nichts ein, was zu bewahren wäre; es sei denn, man heißt Eva Herrmann.
Bei dem muss man mindestens drei Erwägungen voneinander trennen:
1. Politische Ideen der Bevölkerung, die diese im NS repräsentiert glaubte
2. Tatsächliche Politische Absichten des Regimes
3. Auswirkungen des Regimes auf von ihm selbst nicht als primär wahrgenommene Komplexe


Es kann als Konsens gelten, dass der Nationalsozialismus in der Form, wie er tatsächlich manifest geworden ist, als Hitlerismus, einen abgründigen Irrweg darstellte. Ein jeden nationalen Bezug übersteigendes Imperium auf Grundlage der Völkerexterminierung, legitimiert durch auch nach damaligem Stand unsinnige rassentheoretische Erwägungen, biologisch-deterministisch, Lösung des Klassengegensatzes durch Ignorieren desselben, restlos ungermanischer Führerkult (von Otto Strasser nicht untreffend als "Byzantinismus" beschrieben), aussenpolitische Anglophilie sowie Kooperation mit einem Strategen an der Südgrenze, der als Verbündeter viel mehr Kosten produzierte, als er es vermutlich als Feind getan hätte.

Das haben so auch viele zeitweise Unterstützer nicht gewollt, selbst innerhalb der NSDAP. Daher auch die internen Säuberungen, etwa beim "Röhm-Putsch".

Was haben die Menschen gewollt, die auf die NSDAP blickten, und von ihr enttäuscht wurden?
Eine Revision des Versailler Vertrages, und zwar nicht auf Grundlage von Verhandlungen und freundlicher Gewährung. Eine Wiederherstellung der "deutschen Ehre". Eine starke Orientierung in Zeiten wirtschaftlichen Elends, eine Beseitigung der materiellen Not. Und irgendwo auch einen Kulturkampf gegen die einziehende gesellschaftliche Dekadenz.
Darin kann ich zunächst wenig Ablehnenswertes finden, allenfalls Missverständliches.
Antisemitismus etwa, rassenpolitische Überzeugungen, vor allem noch exterminatorischer Natur, sehe ich nicht als von der Masse getragenes wesentliches Moment der Ideologie an.
Wie zum Beispiel auch die schroff antichristliche Haltung des Regimes. Man wusste, warum man sich in dieser Hinsicht tarnte.

Rein wirtschaftsbezogen hätte der Weg die Menschen damals in die KPD führen können (und hat das ja auch in vielen Fällen getan). Warum hat sie nicht mehr Menschen ansprechen können? Weil man ihr den nationalen Bezug -vermutlich nichteinmal völlig zu Unrecht- vielfach einfach nicht geglaubt hat, weil man -selbst als Nationalrevolutionär sozialistischer Prägung- nicht die Absicht hatte, reiner Moskauer Satellit zu sein, sondern auch unter sozialistischer Prämisse das Volk als eigentständige Identität begriff, die es beizubehalten galt. Das ist der Grund, warum auch innerhalb der nationalbolschewistischen Strömung mit ihrer vielfach erheblich prosowjetischen Stimmung sich letztlich doch nur die Wenigsten mit einem Aufgehen im Kommunismus anfreunden konnten.
Hinzu kommt die Ablehnung des reinen Materialismus des Kommunismus (die gleichwohl im "Idealismus" der Hitleristen eine äußerst primitive Brechung erfahren hat).

Was also ist am Dritten Reich aufgreifenswert?
Die Rassenideologie? Sicher nicht.
Der unbedingte Führerkult? Sicher nicht.
Der sozialdarwinistische Bellizismus? Sicher nicht.

Aber der Wille, Volk zu sein und zu bleiben, NICHT in einer internationalen Vermengung aufzugehen. Das Bewusstsein, dass das Volk eine Größe darstellt, die zwar den Klassenkampf nicht aufhebt, aber unabhängig von ihm besteht und daher nicht durch Reduktion allen Geschehens auf ihn einfach wegzudefinieren ist.
Und nicht zuletzt: Das Bewusstsein, dass es keinen reinen Menschen "an sich" gibt, der sich in allen seinen Erscheinungen gleich ist, und dass der Versuch, diesen zu schaffen, keine Utopie schafft, sondern Nichtigkeit.
Vor allem kann man daraus lernen: Die schiere rationalistisch-materialistische Aufklärung überfordert den Menschen und ist ihm vielfach auch schlicht nicht genug.
Eine Ordnung muss mehr als nur materielle Bedürfnisse befriedigen - sonst fällt sie anderen Kräften zum Opfer, die es verstehen, mit starken Bildern zu arbeiten.

Brimborium
30.09.2007, 21:53
Ach so, schon wieder sowas blödes.

Weißt du eigentlích was damals mit tausendjährigem Reich gemeint war?

Die tausendjährige Deutsche Kultur, seit Karl dem Großen beziehungsweise seit Ludwig dem Deutschen.

Daran sollte wieder angeknüpft werden - und nicht an irgendein Herrscherhaus, sondern an das gesamte Deutsche Reich mit seiner gesamten tausendjährigen Geschichte.

Wenn man damals vom tausendjährigen Reich gesprochen hat, dann mit Recht.

Denn in den Dreißiger Jahren war das Deutsche Reich tausend Jahre alt.

Es war ein tausendjähriges Reich.

So habe ich es in den verschiedenen NS - Büchern gelesen.

Daß das tausendjährige Reich weiterhin bestehen wollte, ist klar.

Es knüpfte aber an die alte Deutsche Tradition an, und zwar nicht nur an irgendeine Periode, sondern an die gesamte deutsche Kultur.

Was irgendwelche linken Kabarettisten nach dem Kriege daraus gemacht haben, ist lediglich dämliche Polemik.

Aber man kriegt es aus den Köpfen nicht mehr raus.

Genau wie man die Sache mit Mügeln, von wegen die Inder hätten nicht mit ihren abgebrochenen Bierflaschen auf Deutsche eingestochen sondern seien unschuldig durch die Stadt gejagt worden, immer verdreht in der Vorstellung der Weltöffentlichkeit erhalten bleiben wird.



Lerne lesen Brownie - ich schrieb ABGEWICKELT in 12 Jahren.

Vielleicht begreifst du das ja irgendwann.

Beverly
30.09.2007, 23:38
Ich habe mich für die Weimarer Republik entschieden. An der war zwar einiges katastrophal, aber bei den anderen Kandidaten war es ebenso oder noch schlimmer.

Das Wahlrecht, die Möglichkeit zu Volksabstimmungen und die Direktwahl des Reichspräsidenten halte ich an der Weimarer Verfassung sogar für besser als am Grundgesetz der BRD. Markanter Vorzug des GGs ist hier allerdings die Abschaffung der Todesstrafe.

Wenn man die oft katastrophalen Verhältnisse berücksichtigt, haben die Menschen mit ihren Mitwirkungsmöglichkeiten sogar recht wenig Mist gebaut. Hätte die KPD 1925 anders taktiert, wäre Hindenburg nicht Reichspräsident geworden. Die Deutschen haben zwar den mir unsympathischen Hindenburg gewählt, aber Hitler bei der Wahl zum Reichspräsidenten durchfallen lassen. Hindenburg kann ich nicht verzeihen, Hitler dann gegen eigene Aussagen doch zum Reichskanzler gemacht zu haben.
Das große Manko der WR war für mich nicht ihre Verfassung, sondern Akteure, die daraus nichts machten. Man könnte auch sagen: die Politiker der WR haben eine Fehlentscheidung nach der anderen fabriziert und dann die Schuld der Republik gegeben, die sie kaputt gemacht haben.

Hat die SPD 1918 die Revolution konsequent zu Ende geführt? Nein, sie hat auf Arbeiter schießen lassen :rolleyes:

Hat die KPD versucht, eine Volksfront mit der SPD aufzubauen? Nein, durch ihren Kandidaten bei der Präsidentenwahl 1925 hat sie sogar dem Hindenburg zum Präsidentenamt verholfen?

Haben die radikalen Gegner des "Systems" versucht, gemeinsam eine Alternative durchzusetzen? Nein, die Nazis biederten sich lieber den Bürgerlichen an, um sich von ihnen an die Macht helfen zu lassen. Die Kommunisten warteten auf den Zusammenbruch des Systems, doch ihr Projekt DDR scheiterte auch.

Haben die Bürgerlichen ... aber da frage ich nicht mehr, das fiese Gemälde "Stützen der Gesellschaft" wo die mit Scheiße in der Hirnschale abgebildet wurden, ist Antwort genug :rolleyes: Wer mit Zähnen und Klauen ein Wirtschaftssystem verteidigt, "dank" dem in der Weltwirtschaftskrise Kaffe nicht verkauft, sondern in Lokomotiven verheizt wurde, dem ist nicht zu helfen.

So kommt es denn, dass seit 1933 Braune, Rote und Gelbe (Bürgerlich-Liberale) die Weimarer Republik diffamieren, um von ihrer Verantwortung am Scheitern eines in vielen Dingen hoffnungsvollen Projektes abzulenken. Deutschland, deine Eliten :rolleyes:

Negativ an der WR waren zweifellos das materielle Elend und dass eine Krise die andere jagte: Kapp-Putsch, Inflation, Hitlers Putschversuch und nach einigen Jahren Ruhe die Weltwirtschaftskrise 1929. Wobei selbst in den "goldenen Zwanzigern" Angestellte, die ihren Job verloren hatten, sich aus Verzweiflung erhängt haben sollen :rolleyes:

Positiv an der WR war, dass in ihr auf allen Gebieten die Moderne zum Zug kam. Egal ob Physik und Technik, Sozialwissenschaften, Kunst und Kultur - ich bin immer wieder überrascht, wie weit die Menschen damals schon waren und dachten. Konversation über die Besiedlung des Weltraums habe ich in einem Roman gefunden, der damals geschrieben wurde. Keine Science Fiction, sonder Zeitgeschichte. Sexuelle Emanzipation war damals schon Thema, ehe es die Nazis und Adenauer für 35 Jahre im Wortsinne totschwiegen. In der WR war die Moderne noch ein authentisches deutsches Produkt, das man nicht - wie in der Nachkriegszeit - aus Amiland importieren musste.
Selbst wenn die BRD der WR materiell um Lichtjahre voraus ist und es auch heute viele der damaligen repressiven Gesetze - Paragraph 175 - nicht mehr gibt, so täte es gerade dieser satten und selbstzufrienden BRD gut, sich die WR zum Vorbild zu nehmen. Warum keine Direktwahl des Bundepräsidenten - das hätte uns den Köhler erspart. Warum nicht Volksabstimmungen und Abschaffung der 5-Prozent-Hürde? Auch sonst ... lieber Weimarer Moderne als BRD-Postmoderne ;)

Sauerländer
01.10.2007, 00:33
Hindenburg kann ich nicht verzeihen, Hitler dann gegen eigene Aussagen doch zum Reichskanzler gemacht zu haben.
Das würde ich ihm nicht überlang vorwerfen. Zu diesem Zeitpunkt war Hindenburg ein alter Mann, der nur noch an guten Tagen begriff, was um ihn herum vorging. Und umgeben war von Intriganten, die das massiv ausnutzten.

Hat die SPD 1918 die Revolution konsequent zu Ende geführt? Nein, sie hat auf Arbeiter schießen lassen :rolleyes:
Weil sie sich als bereits an der Macht begriff und wesentlich in der Verantwortung sah, zu beweisen, dass sozialdemokratische Herrschaft nicht im Chaos enden muss. Aus heutiger Sicht vielleicht kläglich - aus damaliger Sicht zumindest begreifbar.

Hat die KPD versucht, eine Volksfront mit der SPD aufzubauen? Nein, durch ihren Kandidaten bei der Präsidentenwahl 1925 hat sie sogar dem Hindenburg zum Präsidentenamt verholfen?
Kann man ihr das verdenken nach den Aktionen der SPD? Wen hasst man mehr - den offenen Feind oder den Verräter aus den eigenen Reihen?

Haben die radikalen Gegner des "Systems" versucht, gemeinsam eine Alternative durchzusetzen? Nein, die Nazis biederten sich lieber den Bürgerlichen an, um sich von ihnen an die Macht helfen zu lassen.
Die, die anderes versuchten, scheiterten oder wurden intern liquidiert.

Die Kommunisten warteten auf den Zusammenbruch des Systems, doch ihr Projekt DDR scheiterte auch.
Nicht als souveränes Gebilde gestartet, und hat nie das Misstrauen gegen die Bevölkerung überwunden. Schade.

Haben die Bürgerlichen ... aber da frage ich nicht mehr, das fiese Gemälde "Stützen der Gesellschaft" wo die mit Scheiße in der Hirnschale abgebildet wurden, ist Antwort genug :rolleyes: Wer mit Zähnen und Klauen ein Wirtschaftssystem verteidigt, "dank" dem in der Weltwirtschaftskrise Kaffe nicht verkauft, sondern in Lokomotiven verheizt wurde, dem ist nicht zu helfen.
Nichts hinzuzufügen.

Negativ an der WR waren zweifellos das materielle Elend und dass eine Krise die andere jagte: Kapp-Putsch, Inflation, Hitlers Putschversuch und nach einigen Jahren Ruhe die Weltwirtschaftskrise 1929. Wobei selbst in den "goldenen Zwanzigern" Angestellte, die ihren Job verloren hatten, sich aus Verzweiflung erhängt haben sollen :rolleyes:
Auch die materielle Lage ist der Republik nur bedingt anzulasten. Die verlorenen Krieg mit all seinen Folgen hat sie nicht wirklich zu verantworten. Ebensowenig wie die Weltwirtschatfskrise.

Positiv an der WR war, dass in ihr auf allen Gebieten die Moderne zum Zug kam. Egal ob Physik und Technik, Sozialwissenschaften, Kunst und Kultur - ich bin immer wieder überrascht, wie weit die Menschen damals schon waren und dachten. Konversation über die Besiedlung des Weltraums habe ich in einem Roman gefunden, der damals geschrieben wurde. Keine Science Fiction, sonder Zeitgeschichte. Sexuelle Emanzipation war damals schon Thema, ehe es die Nazis und Adenauer für 35 Jahre im Wortsinne totschwiegen. In der WR war die Moderne noch ein authentisches deutsches Produkt, das man nicht - wie in der Nachkriegszeit - aus Amiland importieren musste.
Die Zeit des Chaos war gleichzeitig -das hat Chaos so an sich- eine Zeit richtiger Dynamik. Bisweilen habe ich den Eindruck, politisch ist das geschriebene Wort in Deutschland nie so produktiv gewesen wie in dieser Zeit. Im technischen Bereich war das keine so neue Entwicklung, da schloss man blos ans Kaiserreich an.
Gleichzeitig jedoch bleibt festzuhalten, dass moderne Kunst, Sexualliberalismus und dergleichen eines der Agitationszziele waren, die es den Republikgegnern erheblich leichter machten, diese zu attackieren.
Die Moderne als Epoche der Masse und des Massenkrisenpotentials, und das vor dem Hintergrund deutscher Zerrissenheit - das war Sprengstoff.
Mit Sprengstoff zu hantieren, ist eine heikle Angelegenheit. Er kann konstruktive Maßnahmen ermöglichen, die ohne ihn nicht möglich wären. Aber nur eine minimale Fehlberechnung, und mit einem gewaltigen Kawumm geht alles in die Luft.
Explosionen sind ein spektakulärer Anblick, aus der Ferne fein anzuschauen.
Wenn man direkt danebensteht, braucht es schon einigen Rustikalästhetizismus, um das immer noch fein zu finden.

Rheinlaender
01.10.2007, 00:39
Naja das Kaiserreich war konstitionelle Monarchie oder wie das heißt, also mit eingeschränkten Rechten für den Monarchen so wie mit der Queen in England.

Nach den Maßstäben der frz. Revolution eher keine Republik.


Naja - der kaiser hatte nach der Verfassung von 1871 weitgehende Rechte; die Regierung (Reichskanzler) hing vom ihm ab und er war auch nicht absetzbar odr sonst zur Verantwortung zu ziehen (entscheidender Unterschied zum Heiligen Roemischen Reich). Der Monarch war im UK spaetestens seit dem letzten grandios gescheiterten Versuch von William IV 1835 seine koenglichen Vorrechte auszuueben nur noch der Unterzeicher von Parlamentsakten.

Republik bedeutet nur, dass es keinen Monarchen gibt - es gab oligarichische Republiken (Bern in der Alten Eidgenossenshaft, Hamburgische Verfassung bis 1918, etc.), die sicher keine Demokratien waren.

Allemanne
01.10.2007, 05:48
Von den dreien ist ja noch Bismarck-Deutschland ganz knapp das kleinste Uebel, wenn es auch von inkompetenten Kaisern regiert wurde.

@ Sauerländer
Absolute Zustimmung, wie immer.

Freiherr
01.10.2007, 16:59
Von den dreien ist ja noch Bismarck-Deutschland ganz knapp das kleinste Uebel, wenn es auch von inkompetenten Kaisern regiert wurde.


Immer diese Mitläufer...

dimart
04.10.2007, 04:26
BRD ist allen 4 weit vorzuziehen.
Vor allem kulturell.

Och, ich finde die Weimarer Republik auch recht spannend. Hätte da gerne mal ein paar Monate gelebt. Aber insgesamt haste recht.

nebula
06.11.2007, 14:47
BRD ist allen 4 weit vorzuziehen.
Vor allem kulturell.

Wenn Pornographie in staatlich subventionierten Theatern bei Dir unter Kultur rangiert...

Meine Wahl: Das Bismarck-Reich! :dr:

erwin r analyst
06.11.2007, 14:57
Bismarck natürlich. Den Rest kann man kicken - nicht nur kuturell.

Im 3. Reich und in der DDR bestand die "Kunst" daraus, dass man Frauen und Männer in Propagandaposen ablichtete, in der Weimarer Zeit, dass man versuchte die "Tabus" zu brechen.

holyhoax
06.11.2007, 16:19
Da es ja in Deutschland SO nicht weitergehen kann und WIRD hab ich mich gefragt an welchem system KULTURELL gesehen sich eine neue BRD orientieren sollte?

Hmmm. Gute Frage. Traditionswürdig hate ich von den bisherigen Systemen kaum eins, das Preußen Friedrichs des Großen mal ausgenommen. Traditionswürdig sind hingegen bestimmte Ereignisse wie z.B. der deutsche Freiheitskampf 1813, das Hambacher Fest 1832, wie es auch die Republikaner in ihrer Satzung drinstehen haben und die Paulskirchenversammlung 1849.

EinDachs
07.11.2007, 14:55
Wenn Pornographie in staatlich subventionierten Theatern bei Dir unter Kultur rangiert...


Ich glaub ganz einfach, dass du Pornographie nicht wirklich verstehst (bei Kultur bin ich mir recht sicher das dem so ist)

nebula
07.11.2007, 15:15
Ich glaub ganz einfach, dass du Pornographie nicht wirklich verstehst (bei Kultur bin ich mir recht sicher das dem so ist)

Ich nehme das aus Deiner Feder als Kompliment... :]

Rheinlaender
07.11.2007, 15:34
Hmmm. Gute Frage. Traditionswürdig hate ich von den bisherigen Systemen kaum eins, das Preußen Friedrichs des Großen mal ausgenommen.

Z. B. die Achtung der Privatsphaere durch Kaffeeriecher, oder die Sparsamkeit des Koenigs, der nicht nur seinen Buergern wg. der Kaffeesteuer in die Privatraeume nachspueren liesss, sich aber selber eine Sammlung von ueber 250, selbst fuer koengliche Verhaeltnisse extravagante, Schnupfptabakdosen anlegte (diese hat ca. 25'000 Taheler gekostest, Bach hatte ein Jahresgahlt von ca. 600 Thalern):

http://www.gilbert-collection.org.uk/thecollections/objectsCoutOutWidth450/Golden-box-p141.jpg

Der kritische Denker
07.11.2007, 16:01
Da es ja in Deutschland SO nicht weitergehen kann und WIRD hab ich mich gefragt an welchem system KULTURELL gesehen sich eine neue BRD orientieren sollte?

USA.

Mehr Freiheit wagen.

Wir leben im Jahr 2007! Wieso kapieren das manche Leute nicht!

Mütterchen
07.11.2007, 16:37
Soviel ich weiß haben da die Nachteile dann doch ein wenig überwogen.

Die haben zum Beispiel auch die Zeitkompression erfunden.

1000 Jahre Reich abgewickelt in nur 12 Jahren.

:) :) :)

Brutus
07.11.2007, 16:39
Da es ja in Deutschland SO nicht weitergehen kann und WIRD hab ich mich gefragt an welchem system KULTURELL gesehen sich eine neue BRD orientieren sollte?

Abgesehen vom 1870er-Reich vielleicht am friderizianischen Preußen mit seiner starken französischen Orientierung?

Angloamerika ist ja wirklich die allerletzte Kloake, aus der man seine kulturellen Anregungen beziehen kann. Insofern wäre alles besser, bloß nicht GB und USA.

Ich würde vorschlagen die Frage der kulturellen Orientierung nicht anhand der deutschen Systeme zu beantworten, sondern dahingehend, von woher wir Interessantes übernehmen könnten, beispielsweise aus Italien und Spanien, was eine sehr schöne Kontinuität zum HRRDN ergäbe.

Freiherr
07.11.2007, 16:45
USA.

Mehr Freiheit wagen.

Wir leben im Jahr 2007! Wieso kapieren das manche Leute nicht!

Deutschland kann sich an sich selbst orientieren. Dazu müssen wir nichts importieren.

Freiherr
07.11.2007, 16:59
Z. B. die Achtung der Privatsphaere durch Kaffeeriecher, oder die Sparsamkeit des Koenigs, der nicht nur seinen Buergern wg. der Kaffeesteuer in die Privatraeume nachspueren liesss, sich aber selber eine Sammlung von ueber 250, selbst fuer koengliche Verhaeltnisse extravagante, Schnupfptabakdosen anlegte (diese hat ca. 25'000 Taheler gekostest, Bach hatte ein Jahresgahlt von ca. 600 Thalern):

Da wollt ich mal gucken, ob er mal was sinnvolles schreib, und dann kommt da doch wieder nur Müll. Das war das Zeitalter des ABSOLUTISMUS - vor über 200 Jahren.

Sehen wir uns doch die moderne demokratische Republik an:

FDP: Deutschland hat sieben Billionen Euro Schulden

http://www.welt.de/print-welt/article556899/FDP_Deutschland_hat__sieben_Billionen_Euro_Schulde n.html

Hmm nachdem es keine Monarchen mehr zum geldverschwänden gegeben hat, haben wohl andere das Ruder übernommen - und sie waren noch erfolgreicher! Und das im hier und jetzt und nicht vor 250 Jahren. Bravo!

Kilgore
07.11.2007, 17:01
USA.

Mehr Freiheit wagen.

Wir leben im Jahr 2007! Wieso kapieren das manche Leute nicht!

In Punkto Sozialsystem sollten wir das ganz sicher nicht machen, finde ich.

Zum Thema: An gar keinem. Die BRD sollte sich wenn dann nur an sich selbst orientieren.

Kilgore
07.11.2007, 17:05
hier geht es um keine interpretation.
das ist ein deffinierter begriff.

"Die Republik ist eine Staatsform, die sich an Gemeinwesen und Gemeinwohl orientiert."

Damit haben weder das Dritte Reich und das Baathregime Saddam Husseins noch die DDR etwas mit einer Republik gemein.

Rheinlaender
07.11.2007, 17:16
Da wollt ich mal gucken, ob er mal was sinnvolles schreib, und dann kommt da doch wieder nur Müll. Das war das Zeitalter des ABSOLUTISMUS - vor über 200 Jahren.

... und deshalb nur in der Verklaeurng von nationaloejn Deppen als Model brauchbar, die Preussen mit Deutshcland verwechseln.


FDP: Deutschland hat sieben Billionen Euro Schulden

http://www.welt.de/print-welt/article556899/FDP_Deutschland_hat__sieben_Billionen_Euro_Schulde n.html

Hmm nachdem es keine Monarchen mehr zum geldverschwänden gegeben hat,

Nur wurden dafuer keine Schnuepftabakdosen nach dem Geschmack des Bundeskanzlers gekauft, sondern Bahnstrecken oder Sculen gebaut, Lehrer bezahlt, etc. Es ist moeglich die Neuverschuldung von heute auf morgen auf Null zu reduzieren, nur moechte ich dann nicht das Gejammer hoeren - von diesem Forum ganz abgesehen.

Freiherr
08.11.2007, 16:29
... und deshalb nur in der Verklaeurng von nationaloejn Deppen als Model brauchbar, die Preussen mit Deutshcland verwechseln.

Sie müssen es ja wissen, Herr Allwissend.
Sie wissen weder wer ich bin noch was ich will, also halten Sie mal den Rand!


Nur wurden dafuer keine Schnuepftabakdosen nach dem Geschmack des Bundeskanzlers gekauft, sondern Bahnstrecken oder Sculen gebaut, Lehrer bezahlt, etc.

Korruption ist ja auch ein Fremdwort in der Demokratie. :rolleyes:
Schöne heile republikanische Welt die Sie sich zusammenschustern.


Es ist moeglich die Neuverschuldung von heute auf morgen auf Null zu reduzieren, nur moechte ich dann nicht das Gejammer hoeren - von diesem Forum ganz abgesehen.

Das ist der Punkt, wo die meisten Demokratien an ihren wunden Punkt gelangen.
Daran muss unermüdlich gearbeitet werden.

Rheinlaender
08.11.2007, 21:35
Sie müssen es ja wissen, Herr Allwissend.
Sie wissen weder wer ich bin noch was ich will, also halten Sie mal den Rand!

Zumindestr weiss ich wann und wie Preussen gegruendet wurde spaewt und ausserhalb des Reiches) und dass es eine Ausnhamenrolle spielte, nicht typisch war: Fuer die dt. Geschichte ist da eher der kurtierische Staat "typisch".


korruption ist ja auch ein Fremdwort in der Demokratie. :rolleyes:
Schöne heile republikanische Welt die Sie sich zusammenschustern.

Sind sie nicht - aber in Demokraien bestehen ueber die freie Presse und andere Kontrollmechanismen ehere Moeglchkeiten diese aufzudecken - jedenfalls goldenene Schnupftabakdosen fuer die Bundeskanzlerin wuerden schnell im "Spiegel" stehen.

Schatten
08.11.2007, 21:39
Bin sexuell eigentlich recht ausgelastet weder linksex noch rechtsex......Auch wenn das manche pseudo-ironischen Neolibs nicht einsehen wollen

.. ich komme aus dem "Darkroom" auch fast nicht heraus .... Heil , Heil , Heil H_t_le_ !!!: :cool2:


Eine Runde "Natursekt " für die Linksfraktion !!!

Rheinlaender
08.11.2007, 22:01
Deutschland kann sich an sich selbst orientieren. Dazu müssen wir nichts importieren.

Detuschland hat sich immer schon an dem orientiert, was sonst in Europa gemacht wurde und auch umgekehrt - Du unter schaetzt gewaltig die innere Verflechtung der europaeischen Gesellschaften untereinander.

Irmingsul
09.11.2007, 11:02
Ganz klar an den Otto halten!!!

Irmingsul
09.11.2007, 11:05
Natürlich kann und wird es auch so weitergehen, auch wenn Links- und Rechtsextreme Spinner sich noch so sehr (aus sexuellem Frust?) in Untergangs- und Bürgerkriegsszenarien hineinphantasieren.

Ja man, Du hast recht... jetzt weiß ich, was mir immer zur innerlichen Ausgelassenheit gefehlt hat. Ich brauche mehr ruhe vor Frauen, die haben nie genug! Danke man, herzlichen Dank. Deinet wegen kann ich etwas gegen meine sexuelle Frustration tun, danke.

Eddie Meduza
09.11.2007, 16:40
Ganz klar an den Otto halten!!!

Wieso schrieb man eigentlich nicht Kaiserreich?

Rheinlaender
09.11.2007, 17:14
Wieso schrieb man eigentlich nicht Kaiserreich?

Weil man das Kaiserreich in zwei gut zu unterschiedende Phasen trennen kann - die Bismarkperiode und die Nach-Bismarkperiode: Sowohl in der Aussen- wie in der Innenpolitk.

Freiherr
09.11.2007, 17:29
Weil man das Kaiserreich in zwei gut zu unterschiedende Phasen trennen kann - die Bismarkperiode und die Nach-Bismarkperiode: Sowohl in der Aussen- wie in der Innenpolitk.

Stimmt, aber das kann man auch bei den anderen Konstrukten.

Eddie Meduza
10.11.2007, 11:12
Weil man das Kaiserreich in zwei gut zu unterschiedende Phasen trennen kann - die Bismarkperiode und die Nach-Bismarkperiode: Sowohl in der Aussen- wie in der Innenpolitk.

Das weiß ich wohl, doch warum unterscheidet man dann nicht auch diese beiden?

Mahatma Germany
11.11.2007, 00:27
USA.

Mehr Freiheit wagen.

Wir leben im Jahr 2007! Wieso kapieren das manche Leute nicht!

Du oberspinner.Ich bin ein Grosser Freund der USA(Natur....etc.) Aber bei der USA von KULTUR zu sprechen wäre verfehlt. Die USA sind ein kolonialistischer Schmelztopf,ohne gewachsene Kultur.Ein Land in dem sich sämtliche Sprosse gewachsener Kulturen vereinten.Und um DIE alle unter einen Hut zu kriegen erfand man die technishe Einigkeit wie ich sie nenne.Durch repression der Regierungen wurden alle Individuen zerstört. Ich empfehle Stefan Zweigs "Monotonisierung der Welt". Die USA bedienten sich einer extremen und pausenlosen Monotonisierung,gestützt auf die ersten kurzen und letzten entwicklungshöhepunkte des Landes. Die Indianer waren Kultur Pur.Tja die gibt es halt nicht mehr. Und die Monotonisierung dringt jez zu uns. Mehr Freiheit....tssss
Ich kenn jemanden der Bushs Domizil in Maine besuchte.Er näherte sich dem Anwesen auf 500 Meter.Man teilte ihm per Lautsprecher mit wenn es sich in 1 Minute nicht aus dem Staub gemacht habe eröffnen sie Feuer.
Aber die sind ja so frei.Und allein schon das Mehrheitswahlrecht.Komm hör auf du Spinner.............

Westfale86
27.11.2007, 05:48
Kulturell an die "Weimarer Republik"
Politisch/Verwaltungstechnisch an die Bismarck-Ära