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Vollständige Version anzeigen : Über Saladin



keinname
22.09.2007, 18:19
Grüß euch!

In einem Heft von delPrado steht folgendes über Saladin, so wie man ihn eigentlich kennen sollte:

Saladin gilt sowohl in der islamischen als auch in der westlichen Geschichtsschreibung als Held. Seine Biographen neigten zur Idealisierung seines Charakters, der Hervorhebung seiner Menschlichkeit, seiner Bereitschaft zur Vergebung sowie seiner Frömmigkeit, Gerechtigkeitsliebe, Großzügigkeit und seines Mutes.

Weiterhin steht aber geschrieben:

Moderne Historiker betrachten Saladin allerdings in einem etwas anderen Licht und sehen in ihm einen durchaus verschlagenen, rücksichtslosen Menschen. Auch seine Begabung als Feldherr wird kritisch betrachtet.

Warum aber? Wieso wird Saladin jetzt auf einmal mit einem anderen Auge angesehen? Welche Hintergründe stecken da? Weiß jemand genaueres?

Jerry
22.09.2007, 18:40
Grüß euch!

In einem Heft von delPrado steht folgendes über Saladin, so wie man ihn eigentlich kennen sollte:

Saladin gilt sowohl in der islamischen als auch in der westlichen Geschichtsschreibung als Held. Seine Biographen neigten zur Idealisierung seines Charakters, der Hervorhebung seiner Menschlichkeit, seiner Bereitschaft zur Vergebung sowie seiner Frömmigkeit, Gerechtigkeitsliebe, Großzügigkeit und seines Mutes.

Weiterhin steht aber geschrieben:

Moderne Historiker betrachten Saladin allerdings in einem etwas anderen Licht und sehen in ihm einen durchaus verschlagenen, rücksichtslosen Menschen. Auch seine Begabung als Feldherr wird kritisch betrachtet.

Warum aber? Wieso wird Saladin jetzt auf einmal mit einem anderen Auge angesehen? Welche Hintergründe stecken da? Weiß jemand genaueres?

Genaues weiß ich nicht, aber neulich kam eine BBC-Doku zum Thema. Da hieß es, Saladin ließ in Voraussicht der Marschroute der Kreuzritter die auf dem Weg liegenden Flüsse und Tümpel vergiften, um dann die durch den Genuss dieses Wassers geschwächten Ritter zu attackieren, die dann auch prompt unterlagen. Soll heißen: zumindest dieser Sieg Saladins war nicht durch militärisches Geschick begründet, sondern durch Listigkeit. Ansonsten war die Darstellung der Person Saladin eigentlich durchweg positiv. Möglicherweise bezieht sich die neue kritische Betrachtung ja gar nicht auf den Konflikt mit den Christen, sondern auf die innerarabischen Streitereien.

Mütterchen
22.09.2007, 18:51
Also ich hab neulich was über ihn gelesen, weil mein Kind einige Fragen über ihn hatte und ich mich selbst informieren musste....irgendwelche Historiker halten ihn, glaube ich, für einen kurdischen Emporkömmling, der sich rücksichtslos in die vordere Position gedrängt hat....ich kriegs aber nicht mehr richtig auf die Reihe.
Der Link in dem ich das gelesen habe lautet:

www.bautz.de/bbkl/s/s1/saladin/shtml

keinname
22.09.2007, 18:56
@Mütterchen

Den Link den du da eingegeben hast klingt, sorry, überhaupt nicht seriös. Da es sich um eine christliche Theologieseite handelt, kann alles mögliche an unsinniges über Saladin drinnstehen. Aber dass er Kurde war stimmt schon.

Mütterchen
22.09.2007, 19:25
@Mütterchen

Den Link den du da eingegeben hast klingt, sorry, überhaupt nicht seriös. Da es sich um eine christliche Theologieseite handelt, kann alles mögliche an unsinniges über Saladin drinnstehen. Aber dass er Kurde war stimmt schon.


Lies ihn doch einfach mal, dann kannst du dir doch selbst ein Bild machen :) du musst die Meinung ja nicht übernehmen.

keinname
22.09.2007, 19:33
Dein Link funktioniert leider nicht, deshalb habe ich es nur mit bautz.de versucht. Ich habe versucht den Artikel auf diese Weise zu finden, war aber erfolglos.

reinhard
22.09.2007, 19:49
Dein Link funktioniert leider nicht, deshalb habe ich es nur mit bautz.de versucht. Ich habe versucht den Artikel auf diese Weise zu finden, war aber erfolglos.

http://www.bautz.de/bbkl/s/s1/saladin.shtml

Fiel
22.09.2007, 20:03
Na besonders wichtig und bedeutend für die abendländische Geschichte kann dieser Saladin nicht gewesen sein, ansonsten hätten sicherlich deutsche und andere Miltärs auf dessen 'Genie - haha' zurückgegriffen. Ich verstehe nicht, was hier ein solcher Gesprächsfaden für einen zivilisatorischen Wert haben soll. Vielleicht findet jemand ja auch irgendwann mal einen tollen Inka-Kämfer oder einen Samurai - aber was in aller Welt interessiert irgendjemanden ein 'Saladin'?

Jerry
22.09.2007, 20:16
Na besonders wichtig und bedeutend für die abendländische Geschichte kann dieser Saladin nicht gewesen sein
Das soll sicherlich ein Scherz sein, wie?

keinname
22.09.2007, 21:04
Na besonders wichtig und bedeutend für die abendländische Geschichte kann dieser Saladin nicht gewesen sein, ansonsten hätten sicherlich deutsche und andere Miltärs auf dessen 'Genie - haha' zurückgegriffen. Ich verstehe nicht, was hier ein solcher Gesprächsfaden für einen zivilisatorischen Wert haben soll. Vielleicht findet jemand ja auch irgendwann mal einen tollen Inka-Kämfer oder einen Samurai - aber was in aller Welt interessiert irgendjemanden ein 'Saladin'?

Wenn du schon keine Ahnung und kein Interesse an Saladin hast, verstehe ich nicht, wieso du hier solche Kommentare abgibst.

-jmw-
22.09.2007, 21:19
Warum aber? Wieso wird Saladin jetzt auf einmal mit einem anderen Auge angesehen? Welche Hintergründe stecken da? Weiß jemand genaueres?
Ich vermute, es liegt daran, dass man in früheren Jahrhunderten Geschichtswissenschaft nicht immer so nüchtern betrieben hat, wie man es heute häufig tut.
Früher war das Erzählen von Geschichte in vielen Fällen gleichzeitig das Erzählen von Geschichten - man vergleiche Einhards Schriften über Karl den Grossen mit dem, was heute über diesen in einem Buch über frühmittelalterliche Geschichte steht.

The_Darwinist
22.09.2007, 21:22
Ich hab mal gelesen, dass Richard Löwenherz und Saladdin beide stockschwul waren und sich aus Ehrerbietung jeweils allwöchetlich leckere Lustknaben zuschickten (Selbstredend minderjährig). Während des Kreuzzuges, wohlgemerkt, bei dem sie beide gerade versuchten, sich gegenseitig den Bart abzurasieren, und zwar ohrentief. Das hat bei Löwenherz dann später ein französischer Armbrustschütze erledigt, was dem Schwarzen John, seinem Bruder, einen gewaltigen Karriereschub gab. Aus dem Regenten John wurde John Lackland, König von England, das Lackland nur, weil er in den französischen Erbfolgekriegen nicht so unbedingt viel Sinn sah und alles in allem ein sehr viel besserer König als sein blonder süsser Bruder war. Aber die Engländer scheinen da eher auf angeschwulte Royals zu stehen als auf handfeste Könner.
Woran der Saladdin gestorben ist, weiss ich jetzt nicht, bin auch zu faul nachzusehen.
Wie gut oder böse die waren?
Keine Ahnung!
Nur mal als Randbemerkung: Löwenherz haben den Richard die Franzosen genannt.
Als Beleidigung!
Löwenherz hiess damals so was ähnliches wie feige Sau!
Der Löwe lässt seine Weiber für ihn jagen und haut sich dann die Wampe voll. Das passte so wie der Arsch auf den Eimer auf das englische Königshaus, dass das Wortspiel sogar in England selbst populär wurde. Da hat es aber keiner verstanden.

keinname
22.09.2007, 21:37
@jmw

Ja, das erzählen von Geschichten war früher immer so üblich von Mund zu Mund, was ist aber mit den alten Schriften an die sich Historiker orientieren müssen?

EinDachs
22.09.2007, 21:40
@jmw

Ja, das erzählen von Geschichten war früher immer so üblich von Mund zu Mund, was ist aber mit den alten Schriften an die sich Historiker orientieren müssen?

Da legte man damals auch mehr Wert auf eine gut ausgeschmückte Geschichte als auf akkurate Geschichtsschreibung.

-jmw-
22.09.2007, 21:41
Die Geschichtswissenschaft als methodische Wissenschaft war früher nicht so ausgeprägt.
Es wurde weniger mit vernünftigen Quellen gearbeitet als heute;
es wurden Quellen nicht so kritisch geprüft wie heute i.d.R. üblich;
usw.

Das übrigens lässt sich noch im letzten Jahrhundert feststellen:
Ein Schulbuch z.B. über deutsche Geschichte aus den 1920ern wird merklich weniger nüchtern und sachlich geschrieben sein, als eines aus den 1990ern.

Die Art und Weise, Geschichte zu berichten, hat sich halt geändert in den letzten Jahrhunderten.

Mütterchen
22.09.2007, 21:55
Keine Ahnung, warum der Link nicht aufgeht, ich hab ihn eben nochmal durchgelesen, ich finde ihn nicht religiös verfremdet oder einseitig. Ob für dich was Neues drinsteht, weiß ich nicht. Wenn du bei Google SALADIN eingibst, erscheint der Link jedenfalls an dritter Stelle.

keinname
22.09.2007, 22:01
Reinhard hat ihn schon reingepostet.

leuchtender Phönix
23.09.2007, 11:44
Grüß euch!

In einem Heft von delPrado steht folgendes über Saladin, so wie man ihn eigentlich kennen sollte:

Saladin gilt sowohl in der islamischen als auch in der westlichen Geschichtsschreibung als Held. Seine Biographen neigten zur Idealisierung seines Charakters, der Hervorhebung seiner Menschlichkeit, seiner Bereitschaft zur Vergebung sowie seiner Frömmigkeit, Gerechtigkeitsliebe, Großzügigkeit und seines Mutes.

Weiterhin steht aber geschrieben:

Moderne Historiker betrachten Saladin allerdings in einem etwas anderen Licht und sehen in ihm einen durchaus verschlagenen, rücksichtslosen Menschen. Auch seine Begabung als Feldherr wird kritisch betrachtet.

Warum aber? Wieso wird Saladin jetzt auf einmal mit einem anderen Auge angesehen? Welche Hintergründe stecken da? Weiß jemand genaueres?

Vielleicht ..

.. wohl davon ab aus welchen Blickwinkeln man jemanden betrachtet. Wer die Quellen waren. Anhänger und Freunde würden eine Person ja auch die dunklen Seiten im Hintergrund behalten.

... der Charakter einer Person ändert sich auch. Könnte ein Grund sein.

.. mit seiner Stellung als Held zusammen, da er für die Muslime Jerusalem zurückerobert hatte. Wer will da schon dunkle Seiten oder negative absichten sehen.

.. war es auch nur gute Propaganda, mit der er sich in einem anderen Licht präsentiert hat.

Aber es könnte auch andere Gründe haben.

Efna
23.09.2007, 19:34
Seine Kriegsführung aus heutiger Sicht war nicht human. Gegen Soldaten und andere Millitärische Einheiten handelte er so wie es für die Zeit üblich war, gegenüber der Zivilbevölkerung handelte er für die damalige Zeit sehr human. Zwei andere Punkte sollte man auch bedenken, Richard Löwenherz und Saladin waren in der Zeit der Kreuzzüge so ziemlich die einzigsten Kriegsherren die sich komplett versöhnt hatten und die auch Respekt voneinander hatten. Die andere Seite ist das beide im Mittelalter auch die Idealperson eines Ritters darstellten und dadurch auch eingang fanden in die Literatur des damaligen Europas(zu der Zeit blühte die höfische Dichtung und der Minnesang). Die Ironie war das Saladin in europa wesentlich Populärer war als im Orient.

Weiter_Himmel
28.09.2007, 03:39
Nun ich denke diese Meldungen rühren daher das einige Historiker Saladin schlicht und einfach für überidealisiert halten .... . In der Regel mögen es Historiker nicht Menschen einseitig gut darzustellen und sie zu *helden* zu stilisierén .