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Vollständige Version anzeigen : Akademiker verzweifelt gesucht



cycloclasticus
18.09.2007, 12:39
Es wird immer wieder behauptet, in Deutschland gäbe es keinen Fachkräftemangel. Die Zahlen der heute veröffentlichten OECD-Studie zeigen jedoch ein anderes Bild:


In Deutschland entscheiden sich insgesamt noch immer viel zu wenig junge Menschen, nach dem Abitur ein Studium aufzunehmen – und dieses auch abzuschließen. Mit 22 Prozent der 25- bis 34-Jährigen landet Deutschland damit nur auf Platz 22. Das besagt die Studie „Bildung auf einen Blick“, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute vorgestellt hat. Eine zu geringe Zahl von Schulabgängern mit Hochschulzugangsberechtigung begrenze das Potenzial, heißt es in der Studie.
[...]
Deutschland steht vor einem enormen Fachkräftemangel, da die Nachfrage steigt und das Angebot knapper wird. Auf 100 an Fachhochschulen und Hochschulen ausgebildete Ingenieure, die heute 55 bis 64 Jahre alt sind, kommen nur 90 junge Absolventen. In den 19 OECD-Ländern liegt der Schnitt dagegen bei 190 jungen Ingenieuren. Die schlechte Position Deutschlands im internationalen Vergleich sieht auch im Schnitt aller Studienrichtungen nichtbesser aus: Liegt das Verhältnis im Mittel bei 100 zu 230, kommen in Deutschland gerade mal 120 Absolventen auf 100 ältere Akademiker, die demnächst in Rente gehen werden. Und das, obwohl immer mehr Hochqualifizierte gebraucht werden.


http://www.focus.de/wissen/campus/oecd-studie_aid_133140.html

politisch Verfolgter
18.09.2007, 12:45
In D gibts Valuemangel, Mangel an kompetenzstruktureller Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz.
22 % Studierquote heißt nicht, man sei erst ab einem mentalen %Rang von 78 studierfähig. In anderen Ländern ist man angebl. ab %Rang 50 imstande, ein Studium zu absolvieren. Ob es wenigstens dort eine Leistungsgesellschaft gibt? Ob dort die Eink./Verm.-Verteilung wenigstens mit der mentalen Verteilung übereinstimmt? Wobei sie wohl immer noch massiv gekrümmt sein dürfte.
Es geht doch darum, den individuellen mentalen %Rang mit demselben Eink.-%Rang in Übereinstimmung bringen zu können. Wir haben einen massiven Mangel an derartiger Korrelationseffizienz: Leistung lohnt nicht, sie wird per Gesetz unterbunden, adäquate Kompetenzen werden verweigert, wir haben Zwangsarbeit, Enteignung und Berufsverbot, Inhaberinstrumente werden zu Kostenfaktoren marginalisiert und auf minderwertige Teilleistungen reduziert.
Also nix tun und ja keinen Nachwuchs haben.

McDuff
18.09.2007, 12:46
Dann versuch mal als Akademiker (Naturwissenschaftler) einen richtigen Job zu finden. Dann wirst du aber vom Fachkräftemangel nichts merken.

cycloclasticus
18.09.2007, 12:52
Leistung lohnt nicht, sie wird per Gesetz unterbunden, adäquate Kompetenzen werden verweigert, wir haben Zwangsarbeit, Enteignung und Berufsverbot, Inhaberinstrumente werden zu Kostenfaktoren marginalisiert und auf minderwertige Teilleistungen reduziert.


Stimmt insofern nicht, als


Akademiker nicht nur deutlich besser verdienen (56 Prozent), sondern auch ein wesentlich geringeres Risiko haben, arbeitslos zu werden. Für Geringqualifizierte hat sich zwischen 1991 und 2005 die Arbeitslosenquote fast verdreifacht, von 7,4 auf 20,2 Prozent. Gerade ältere Arbeitnehmer trifft dieser Trend zunehmend.

Dies wiederspricht auch Deinem letzten Statement. Mit "minderwertigen Teilleistungen" im Technologiebereich bist Du ganz schnell raus aus dem Markt.

tonix
18.09.2007, 12:52
Dann versuch mal als Akademiker (Naturwissenschaftler) einen richtigen Job zu finden. Dann wirst du aber vom Fachkräftemangel nichts merken.

Richtig!
Gesucht werden unverheiratete, ortsungebundene, Akademiker mit langjähriger Berufserfahrung, Verkauftalente und belastbare (3 Überstunden und mehr täglich) "Mitarbeiter". die für wenig Geld die gleiche Motivation wie der Chef mitbringen.

cycloclasticus
18.09.2007, 12:53
Dann versuch mal als Akademiker (Naturwissenschaftler) einen richtigen Job zu finden. Dann wirst du aber vom Fachkräftemangel nichts merken.

Hab ich heute gemacht. Und gefunden. Allerdings in der Schweiz :))

politisch Verfolgter
18.09.2007, 12:53
Ja, Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz werden arbeitsgesetzlich verweigert. Stattdessen erfolgt die Rückverschulung zur studentischen Hilfskraft mit nachgelagerten "Praktika". Das Regime bezweckt Geringverdienerunwesen. Feudalimmanent ists ja auch klar: wie sonst sollen die umverteilten Kapitalgebirge immer weiter kontinuierlich verzinseszinst werden?

politisch Verfolgter
18.09.2007, 12:59
Stimmt insofern nicht, als


Akademiker nicht nur deutlich besser verdienen (56 Prozent), sondern auch ein wesentlich geringeres Risiko haben, arbeitslos zu werden. Für Geringqualifizierte hat sich zwischen 1991 und 2005 die Arbeitslosenquote fast verdreifacht, von 7,4 auf 20,2 Prozent. Gerade ältere Arbeitnehmer trifft dieser Trend zunehmend.

Dies wiederspricht auch Deinem letzten Statement. Mit "minderwertigen Teilleistungen" im Technologiebereich bist Du ganz schnell raus aus dem Markt.

Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz fehlen. Bei einer derart starken Verteilungskrümmung besagt "deutlich besser verdienen" rein gar nix, wenn mans z.B. in Relation zu %Rang 50 setzt.
Wenn zw. dem mentalen %Rang und dem Eink.-%Rang horizontal 40 %Punkte liegen, dann macht das vertikal in absoluten €-Beträgen ein Mehrfaches aus, weil dort eben die stärkste Verteilungskrümmung verläuft.
Mir wurden mehrfach "hervorragende Leistungen" 'bescheinigt'. Es kann aber nur letzter Dreck gewesen sein, weil das zugeordnete Einkommen Dreck war. Es fehlten also Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz. Doch das Regime dachte nicht im Traum daran, dies beheben zu helfen - im Gegenteil, es wollte mich zur studentischen Hilfskraft deklarieren.
'Begründung':"Wir wollen mit Ihnen unsere Klientel nicht kaputtreiten ... Wandern Sie doch nach China aus." Damit mußte ich, wenn ich hierbleiben wollte, in innere Emigration auswandern.

politisch Verfolgter
18.09.2007, 13:08
Man könnte sich ja mal mit einem Eink.%Rang von wenigstens 95 einstiegsweise anfreunden.
Nun, wieviel € Jahresbrutto ist das in D?

-jmw-
18.09.2007, 13:22
Statt auf univeritär ausgebildete Ingenieure zu warten, was Jahre dauern würd, sollte man es für Techniker und ähnliche Fachkräfte einfacher machen, sich fortzubilden.
In einem sechssemestrigen Schmalspur-Bakkalaureus-Ingenieursstudiengang lernt man auch nix, was man einem in dreieinhalb Jahren ausgebildeten z.B. Mechatroniker nicht in ein paar Monaten Teilzeitunterricht noch beibringen könnt.

Daneben wär's sicher auch vernünftig, die Ausbildung in rein wissenschaftlichen Studiengängen auf einige universitäre Zentren und exzellente Nachwuchswissenschaftler zu beschränken und den Rest berufsbezogen an Fachhochschulen und Berufsakademien ausbilden (und 'türlich dafür bezahlen) zu lassen.

politisch Verfolgter
18.09.2007, 13:29
Eignerfixierte Wertschöpfung ist ineffizient, kaum vernetzt, marginalisiert Kostenfaktoren und reduziert auf minderwertige Teilleistungen. Dem ist abzuhelfen, hier liegen die Ursachen für die verheerende Eink./Verm.-Verteilung. Mit Geringverdienerunwesen ist nix zu wollen. Generell hat von Betriebslosen weitaus mehr verdient werden zu können.
Die Betriebe sind für die Kapitalerwirtschafter viel zu ineffizient.
Wir haben eine sozialstaatliche Leistungsunterbindungs-Gesellschaft, die auf Umverteilungserpressung marginalisierter Kostenfaktoren beruht.
Die Eink./Verm.-Verteilung ist derart verheerend gekrümmt, daß hier feudalimmanent nix mehr zu machen ist.
Für immer mehr Betriebslose rentieren sich Inhaber immer weniger.
Das Regime verweigert Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz.

cycloclasticus
18.09.2007, 13:37
Man könnte sich ja mal mit einem Eink.%Rang von wenigstens 95 einstiegsweise anfreunden.
Nun, wieviel € Jahresbrutto ist das in D?

Berufseinsteiger:

http://www.spiegel.de/img/0,1020,737503,00.jpg

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,449966,00.html

rai
18.09.2007, 13:53
Berufseinsteiger:

http://www.spiegel.de/img/0,1020,737503,00.jpg

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,449966,00.html

Erschreckend, wie wenig Gesundheit und Bildung wert sind.

lupus_maximus
18.09.2007, 14:00
Erschreckend, wie wenig Gesundheit und Bildung wert sind.

Es bleibt dir immer noch die Möglichkeit, dich selbständig zu machen, dann kannst du ausreichend verdienen.
Angestellt sein und soviel verdienen ohne Risiko, wie ein Unternehmer, klappt halt nicht so!

politisch Verfolgter
18.09.2007, 14:49
cycloclasticus, die Frage war vielmehr nach %Rang 95, also bezogen auf die gesamte Eink.-Vermögensverteilung in D. Ich weiß, auch Sie werden sie nicht beantworten (können). Es macht keinen Sinn, mir mit Einstiegslöhnen relativer Geringverdiener zu kommen. Es macht Sinn, mich für einen mental adäquaten Eink.-%Rang von weit über 90 im Vorfeld über etliche Monate kompetenzstrukturell aufzurüsten. Die Kompetenz ist eben genau die, die danach besagtem Eink.-%Rang zu Grunde liegt.
Das wurde mir betrieblich und vom ÖD verwehrt, weswegen ich jetzt hier dahin vegetiere. Ganz klar, immer hätte es zu tun gegeben, mir ist nie ein sog. "Arbeitsplatz" davongelaufen. Doch Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz fehlten.

politisch Verfolgter
18.09.2007, 14:53
Es bleibt dir immer noch die Möglichkeit, dich selbständig zu machen, dann kannst du ausreichend verdienen.
Angestellt sein und soviel verdienen ohne Risiko, wie ein Unternehmer, klappt halt nicht so!

Schönen Gruß an Ackermann & Co. ;-)

cycloclasticus
18.09.2007, 16:17
cycloclasticus, die Frage war vielmehr nach %Rang 95, also bezogen auf die gesamte Eink.-Vermögensverteilung in D. Ich weiß, auch Sie werden sie nicht beantworten (können).

Nein. Kann ich nicht.


Es macht keinen Sinn, mir mit Einstiegslöhnen relativer Geringverdiener zu kommen. Es macht Sinn, mich für einen mental adäquaten Eink.-%Rang von weit über 90 im Vorfeld über etliche Monate kompetenzstrukturell aufzurüsten. Die Kompetenz ist eben genau die, die danach besagtem Eink.-%Rang zu Grunde liegt.
Das wurde mir betrieblich und vom ÖD verwehrt, weswegen ich jetzt hier dahin vegetiere. Ganz klar, immer hätte es zu tun gegeben, mir ist nie ein sog. "Arbeitsplatz" davongelaufen. Doch Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz fehlten.

Kompetenzstrukturelle Aufrüstung kann nicht schaden. Auch in Deinem Falle nicht. Wie wär's zunächst mit einem Rhetorik-Kurs? :))

politisch Verfolgter
18.09.2007, 16:56
Mir würde schon reichen, mein math.-analyt. Erkenntnisvermögen profitabel realisieren zu können. Auch das räuml. Vorstellungsvermögen ist nicht ganz ohne. Der Verbal-%Rang ist nachrangig (nur 98) ;-)
Da kann man focus, spiegel und weiß der Geier nehmen: nirgendwo wird man über die Eink./Verm.-Verteilung informiert. Und damit auch nicht über deren Ursachen.