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Vollständige Version anzeigen : Der Graf von Gleichen - Wahrheit oder Legende



Kreuzbube
16.09.2007, 10:33
Hier eine schöne Geschichte aus Thüringen:

Der Graf von Gleichen

Der Sage nach zog Graf Ernst III in einem Kreuzzug mit Kaiser Friedrich II. 1227 gegen die Sarazenen, um auf diesem Wege das heilige Grab von den Moslems zu befreien. Der Graf geriet in die Gefangenschaft und musste viele Jahre schwere Arbeit in den Gärten des Sultans verrichten. Die schöne Sultanstochter Melechsala aber verliebte sich unsterblich in den Grafen. Sie verhalf ihm unter der Bedingung zur Flucht, dass er sie zur Frau nehme. Der Graf willigte ein. Nach der geglückten Flucht führte sie der Weg direkt nach Rom zum Papst. Nach langem Für und Wieder segnete er die Zweitehe mit der schönen Sarazenin ab, die dem Grafen zur Flucht verholfen hatte. Der Graf von Gleichen machte sich nun, zusammen mit der Sultanstochter auf den beschwerlichen Weg nach Hause. Dort angekommen, stieg die Gräfin aus der Burg herab, um beide zu begrüßen. Da stand eine alte Linde am Weg, bei dieser begegneten sich beide Frauen und schlossen einander in die Arme und weinten vor Freude. Die Hochzeit mit der Sultanstochter wurde 3 Tage lang mit viel Prunk und Pracht auf der Burg gefeiert. Zahlreiche Ritter und Edelleute von nah und fern waren zu Gast. Die alte Linde hatte lange noch gestanden und ist als der Ort gezeigt worden, wo die so lange Getrennten sich wieder vereinten. Hernach errichtete der Graf an der Stelle des freudigen Zusammentreffens nach kurzer Zeit das Wirtshaus "Freudenthal". Der Sage nach ließ die sarazenische Gemahlin des Grafen den Burgweg vom Freudenthal bis hin zum Schloß herauf herstellen und pflastern, weil sie Erbarmen mit den armen Leuten hatte, die sich in dem alten bösen und gefährlichen Hohlweg martern mußten. Von da an ist dieser Weg der Türkenweg genannt worden und heißt noch heute so.

P.S. Ob sich das nun wirklich alles so zugetragen hat, sei der Phantasie des Betrachters überlassen - die ursprüngliche steinerne Grabplatte mit dem Relief der drei Liebenden ist heute noch im Erfurter Dom zu besichtigen...!:inlove:

Kreuzbube
16.09.2007, 10:36
Laut MDR "Geschichte Mitteldeutschlands" wohl leider eine Legende. Aber da ich die Beweggründes des Grafen verstehen könnte, wünschte ich mir, es wäre wahr.
Das Mädel ist ja immerhin konvertiert :)

Mußt Du gleich alles kaputtmachen...?!:bat: ;)

Kreuzbube
16.09.2007, 10:43
Nun, ich kenne die Geschichte doch. Ich habe so etwas ähnliches in der Familie. Meine Ururgroßmutter, ebenfalls ein adliges Fräulein war in einen Zigeuner verliebt und floh mit ihm zusammen der Liebe wegen von Polen nach Sachsen. :)

Aber so ein Dreiecksverhältnis ist natürlich was anderes! Man könnte neidisch werden, wenn die Geschichte stimmt.:cool2:

Ja, das ist wohl wahr...!:]

Rheinlaender
16.09.2007, 10:58
Die Geschichte ist sehr unwahrscheinlich, da der kreuzzug Friedrich II kein militaerischer Erfolg war, sondern ein diplomatischer. Ihm gelang es Jerusalem durch durch eine diplomatische Vereinbarung mit Saladin zu erwerben.

Biskra
16.09.2007, 14:22
Die Geschichte ist sehr unwahrscheinlich, da der kreuzzug Friedrich II kein militaerischer Erfolg war, sondern ein diplomatischer. Ihm gelang es Jerusalem durch durch eine diplomatische Vereinbarung mit Saladin zu erwerben.

Nicht Saladin, sondern Al-Kamil, das war ein Neffe Saladins. Er machte sich damals zu Nutze, daß Al-Kamil mit seinen Verwandten um Syrien kämpfte. Und da es einen Friedensvertrag gab, gab es auch keine Gefangenen mehr. Nebenbei, Gefangene gab es eh höchstens wegen des Lösegelds.

Hans von Dach
16.09.2007, 14:27
So ein alter Schlawiner, dieser Graf.

Schöne Geschichte :)