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Vollständige Version anzeigen : Die Vereinigten Sowjetstaatenvon Transatlantika



Monarchist1985
08.09.2007, 19:30
Die Vereinigten Sowjetstaaten von Transatlantika sind ein Zusammenschluß der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der demokratischen (Sozialistischen ?) Union der Sowjetrepubliken (UdSSR) (also der UdSSR nach „Glasnost und Perestroika“).

Politisch bekennen sie sich zur Demokratie, wirtschaftlich zum Freiwirtschaftlichen Konkurrenzsozialismus.


Ich könnte jetzt noch weiter über dieses fantasische Staatsgebilde schwärmen, sehr schade, dass es die Vereinigten Sowjetstaaten von Transatlantika nie gegeben hat, denn eine Vermählung von Nationalismus, Sozialismus, Kapitalismus und Demokratie ist das Beste, was der Menschheit passieren kann, drei großartige Systeme, alle allerdings nicht nur mit gewaltigen Vorteilen, sondern auch mit gewaltigen Nachteilen; würden sie zusammengefügt, würden sich die Vorteile optimieren und die Nachteile verringern, es entstände eine nahezu perfekte Gesellschaftsordnung: Eine Gesellschaftsordnung, in der JEDER etwas aus seinem Leben machen kann (Kapitalismus), in der die Menschen aber auch Orientierung finden (Nationalismus), in der JEDER Mensch ein Mindesmaß an sozialer Absicherung und Humanismus sicher hat (Sozialismus) und in der demokratisch abgestimmt wird, anstatt sogenannten Aurtoritäten freie Hand zu geben und damit Missbrauch Tür und Tor zu öffnen.

-jmw-
08.09.2007, 19:54
Was ist ein "freiwirtschaftlicher Konkurrenzsozialismus"?

Monarchist1985
08.09.2007, 19:58
Was ist ein "freiwirtschaftlicher Konkurrenzsozialismus"?

Ein Mittelweg zwischen Freiwirtschaft und Konkurrenzsozialismus, beide für sich jeweils schon ein Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus.

-jmw-
08.09.2007, 20:55
Ein Mittelweg zwischen Freiwirtschaft und Konkurrenzsozialismus
Ach, naja, gut, soweit hab ich mir das auch schon denken können. :)

Worin bestünde grob dieser Mittelweg?
Welche Elemente welcher Lehre würde man wie gewichtet übernehmen, welche nicht?
Und warum / warum nicht?

Monarchist1985
08.09.2007, 21:38
Ach, naja, gut, soweit hab ich mir das auch schon denken können. :)

Worin bestünde grob dieser Mittelweg?
Welche Elemente welcher Lehre würde man wie gewichtet übernehmen, welche nicht?
Und warum / warum nicht?

Prinzipiell strebe ich einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus an. Allerdings gibt es zwei verschiedene Mittelwege zwischen Kapitalismus und Sozialismus, nämlich zum Einen die Freiwirtschaft und zum Anderen den Konkurrenzsozialismus. Will man nun einen Mittelweg bekommen, muss man diese beiden Mittelwege miteinander vereinen, denke ich. Wenn man Freiwirtsdhaft und Konkurrenzsozialismus vereinen kann, ich weiß leider nicht, ob das geht.

Naja, auf jeden Fall strebe ich wie gesagt einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus an, ob dieser Weg eher nach Freiwirtschaft oder eher nach Konkurrenzsozialismus aussieht oder genau in der Mitte verläuft oder gar eine völlige neue Version des Dritten Weges ist (also keine Verschmelzung von Freiwirtschaft und Konkurrenzsozialismus, sondern finden eines neuen Dritten Weges), ist mir völlig schnuppe, Hauptsache es ist eben ein Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus.

Wenn ich sage, ich möchte einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus, dann meine ich damit allerdings nicht zwangsläufig einen Weg, der genau in der Mitte zwischen Kapitalismus und Sozialismus verläuft, wichtig ist nur, dass der Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus verläuft. Ob man den Kapitalismus oder den Sozialismus stärker gewichtet oder beide gleich stark gewichtet, hängt auch von dem jeweiligen Land oder der Region ab. Und natürlich von der Natur des Menschen und der Demokratie. Und da der Mensch eher individualistisch als kollektivistisch ausgerichtet ist und Individualismus die Demokratie besser schützt als Kollektivismus, würde ich beim Dritten Weg den kapitalistischen Anteil etwas größer gestalten als den sozialistischen Anteil, also circa ein Verhältniss von 55:45 zugunsten des Kapitalismus (Wobei es ja prinzipiell die Frage ist, ob man Kapitalismus und Sozialismus überhaupt braucht, warum bleiben wir nicht bei Marktwirtschaft und Planwirtschaft ? Soweit ich weiß, sind Kapitalismus und Sozialismus die radikaleren Varianten und Marktwirtschaft und Planwirtschaft die gemäßigteren Varianten von jeweils ein und derselben Sache ? Und da gemäßigte Sachen sich auf Dauer eher durchsetzen und bestehen bleiben als radikale, würde ich eher zu Marktwirtschaft und Planwirtschaft tendieren, als zu Kapitalismus und Sozialismus). Andererseits ist das eben von mir Beschriebene nur der Mittelweg, der genau so nur in wenigen Ländern durchzusetzen ist. In den USA und Großbritannien wirst du z.B. noch mehr in Richtung Kapitalismus gehen müssen, als beim Mittelweg, da diese beiden Länder von ihrer Geschichte und vor allem der geographischen Lage her einfach mehr zum Kapitalismus neigen (Großbritannien: Insellage, daher keine Grenzen, die man gegen Feinde verteidigen muss, daher nur ein schwacher Staat und daher das Land sehr kapitalistisch [das war jetzt nur die Kurzversion der Erklärung]), als zum Sozialismus, ich wäre daher für ein Verhältniss 55:45 zugunsten des Kapitalismus (USA) und 51:49 zugunsten des Kapitalismus (Großbritannien). Länder wie Deutschland und vor allem Russland dagegen neigen eher zum Sozialismus, weswegen man dort den Anteil des Sozialismus eventuell etwas höher gestalten kann, als beim Mittelweg üblich, mir schwebt ein Verhältniss von 51:49 zugunsten des Kapitalismus oder auch ein 50:50-Verhältniss vor.

Freiherr
08.09.2007, 22:23
Ich würde als Mittelweg eine soziale Marktwirtschaft nennen.

Monarchist1985
08.09.2007, 22:24
Ich würde als Mittelweg eine soziale Marktwirtschaft nennen.

Keine schlechte Idee, aber die soziale Marktwirtschaft ist mir noch zu marktwirtschaftlich. Sie heißt nicht umsonst "soziale Marktwirtschaft".

Ruepel
08.09.2007, 22:47
Was ist ein "freiwirtschaftlicher Konkurrenzsozialismus"?


Eine Eierlegende Wollmilch Sau.

Freiherr
08.09.2007, 22:47
Keine schlechte Idee, aber die soziale Marktwirtschaft ist mir noch zu marktwirtschaftlich. Sie heißt nicht umsonst "soziale Marktwirtschaft".

Marktwirtschaft ist wichtig für Fortschritt.

-jmw-
08.09.2007, 22:55
@ Monarchist1985

Danke für die Ausführungen, aber, um ehrlich zu sein, ich kann mir immernoch nix drunter vorstellen.

Wie soll man denn Kapitalismus und Sozialismus "mischen"?
Was ist überhaupt gemeint mit "Kapitalismus" und "Sozialismus"?
Und wie soll man Freiwirtschaft und "Konkurrenzsozialismus" mischen?
Zumindest die klassische gesellsche Freiwirtschaftslehre geht ja von einem radikal reduzierten Staate aus, in Gesells Spätzeit sogar von einem "abgebauten Staat" (So der Titel eines seiner Bücher.).
"Sozialismus" im herkömmlichen Sinne dürfte damit kaum vereinbar sein.

Haloperidol
09.09.2007, 19:36
Die Vereinigten Sowjetstaaten von Transatlantika sind ein Zusammenschluß der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der demokratischen (Sozialistischen ?) Union der Sowjetrepubliken (UdSSR) (also der UdSSR nach „Glasnost und Perestroika“).

Politisch bekennen sie sich zur Demokratie, wirtschaftlich zum Freiwirtschaftlichen Konkurrenzsozialismus.


Ich könnte jetzt noch weiter über dieses fantasische Staatsgebilde schwärmen, sehr schade, dass es die Vereinigten Sowjetstaaten von Transatlantika nie gegeben hat, denn eine Vermählung von Nationalismus, Sozialismus, Kapitalismus und Demokratie ist das Beste, was der Menschheit passieren kann, drei großartige Systeme, alle allerdings nicht nur mit gewaltigen Vorteilen, sondern auch mit gewaltigen Nachteilen; würden sie zusammengefügt, würden sich die Vorteile optimieren und die Nachteile verringern, es entstände eine nahezu perfekte Gesellschaftsordnung: Eine Gesellschaftsordnung, in der JEDER etwas aus seinem Leben machen kann (Kapitalismus), in der die Menschen aber auch Orientierung finden (Nationalismus), in der JEDER Mensch ein Mindesmaß an sozialer Absicherung und Humanismus sicher hat (Sozialismus) und in der demokratisch abgestimmt wird, anstatt sogenannten Aurtoritäten freie Hand zu geben und damit Missbrauch Tür und Tor zu öffnen.

Das wäre die totale "Querfront" und darin liegt auch schon das Problem. Diese Systeme betrachten sich nicht nur gegenseitig als Antipoden, sondern die Feindschaft zwischen Kapitalismus und Kommunismus (in bolschewistischer Ausprägung) sind ursächlich und nicht überwindbar.

Im Endeffekt gehen liberale Demokratien aber sehr stark diesen Weg des Ausgleiches. So findest du in D beispielsweise die urmarxistischen Institutionen der Gewerkschaften und eines sozialen Systemes, das über Umverteilung die schlechter gestellten der Gesellschaft fördert, oder ihnen zumindest ein überleben notwendig ermöglicht. Nichts desto trotz hält der Staat nur wenige Anteile an Firmen und ein guter Teil des Marktes ist vollkommen den Freihandel unterworfen und wird somit von der unsichtbaren Hand gesteuert. Wie sich dabei die Demokratie färbt und entwickelt hängt von den Wünschen des Volkes ab, so würden viele USAmerikaner die Ansichten der Parteien beispielsweise in Ö als kommunistisch identifizieren, da sich jede von ihnen für ein Sozialsystem ausspricht, und trotzdem sind beide Staaten funktionierende Demokratien (die natürlich wie jede Demokratie schwächen aufweisen, aber das ist ein anderes Thema.)

Im Endeffekt kommt die EU deinem Wunschzustand schon sehr nahe...

Monarchist1985
10.09.2007, 14:26
Das wäre die totale "Querfront" und darin liegt auch schon das Problem. Diese Systeme betrachten sich nicht nur gegenseitig als Antipoden, sondern die Feindschaft zwischen Kapitalismus und Kommunismus (in bolschewistischer Ausprägung) sind ursächlich und nicht überwindbar.


Es gibt eine Querfront zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus - obwohl jede der beiden Ideologien sich als das totale Gegenteil des jeweils Anderen sieht.
Ich denke daher, dass dauch eine Querfront zwischen Kapitalismus und Kommunismus möglich ist. Die Menschen müssen einfach ihre ideologischen Scheuklappen abwerfen, dann klappt es. Aber dies machen die Menschen wohl erst wieder, wenn die Welt wieder mal am Abgrund steht.
Fakt ist jedenfalls: Der Gegensatz zwischen Kapitalismus und Sozialismus muss überwunden werden, denn weder der Kapitalismus, noch der Sozialismus kann für gerechte Verhältnisse sorgen: Der Kapitalismus schließt einen nicht unerheblichen Teil der Gesellschaft vom Wohlstand aus, der Sozialismus verwehrt den Menschen ihre individuelle Freiheit. Es ist also der Mittelweg zwischen beiden, der für gerechte Verhältnisse sorgt: Der kapitalistische Teil des Dritten Weges sorgt dafür, dass die Menschen individuelle Freiheit bekommen und der sozialistische Teil des Dritten Weges sorgt dafür, dass es sozial gerecht(er) zugeht. Dazu muss die Wirtschaft noch demokratisiert werden und schon haben wir ein richtig gutes Wirtschaftssystem.





Im Endeffekt gehen liberale Demokratien aber sehr stark diesen Weg des Ausgleiches. So findest du in D beispielsweise die urmarxistischen Institutionen der Gewerkschaften und eines sozialen Systemes, das über Umverteilung die schlechter gestellten der Gesellschaft fördert, oder ihnen zumindest ein überleben notwendig ermöglicht. Nichts desto trotz hält der Staat nur wenige Anteile an Firmen und ein guter Teil des Marktes ist vollkommen den Freihandel unterworfen und wird somit von der unsichtbaren Hand gesteuert. Wie sich dabei die Demokratie färbt und entwickelt hängt von den Wünschen des Volkes ab, so würden viele USAmerikaner die Ansichten der Parteien beispielsweise in Ö als kommunistisch identifizieren, da sich jede von ihnen für ein Sozialsystem ausspricht, und trotzdem sind beide Staaten funktionierende Demokratien (die natürlich wie jede Demokratie schwächen aufweisen, aber das ist ein anderes Thema.)

Im Endeffekt kommt die EU deinem Wunschzustand schon sehr nahe...

Naja, im Prinzip finde ich die jetzige Ordnung schon größtenteils in Ordnung, denn: 1. Sind wir eine Demokratie. 2. Schreibt dir der Staat im Gegensatz zu früher nicht mehr vor, wie du zu leben hast, d.h. viele verschiedene Arten des (Zusammen)lebens sind möglich. 3. Durch den Kapitalismus kann jeder aus seinem Leben etwas machen, jeder kann (sozial/gesellschaftlich) aufsteigen. 4. Wir sind wieder eine Nation und erinnern uns damit auch wieder daran, dass wir ein Volk sind und finden darin wieder halt und Orientierung. 5. Gleichzeitig denken wir aber nicht nur an die alten Nationalstaaten, sondern auch an den neuen Nationalstaat Europa - in dem wir irgendwann auch aufgehen werden - und sehen uns darüber hinaus auch als Weltbürger.

Soweit, so gut. Jetzt kommt mein großer Kritikpunkt: Der Sozialstaat ist viel zu klein. Wir bräuchten z.B. eine finanzielle Absicherung für jeden, also jeder, egal ob dick oder dünn, dumm oder intelligent, schwarz oder weiß etc. bekommt X hundert Euro im Monat. Warum ? Aus humanistischen Gründen. Denn es kann meiner Meinung nach einfach nicht sein, dass Leute in Ghettos dahinvegetieren, während andere im Sekt baden. Dass wir die liberalen Werte - also Recht auf Leben, Recht auf Freiheit und Recht auf Eigentum- in unserem Staats- und Gesellschaftssystem verankert haben, ist ja schon ein gewaltiger Fortschritt und trägt sehr zur Verbesserung der Lebensverhältnisse bei. Aber dennoch greift das Ganze meiner Meinung nach zu kurz: Es ist ja schön, wenn man ein Recht hat, zu leben. Aber was nützt mir dieses Recht auf Leben, wenn ich in einem Ghetto vor mich hinvegetieren muss. Ok, ich lebe, aber unter welch grausigen Umständen. Hier brauchen wir mehr Humanismus, nicht das Recht auf Leben ist es, was wir brauchen, sondern das Recht auf ein Humanes Leben. Und zu einem Humanen Leben gehört, dass jeder Mensch einfach gewisse Mindeststandards zur Verfügung hat und dazu gehört u. a. ein Mindestmaß an Einkommen, sodass der Mensch im Stande ist, ein (einigermaßen) humanes Leben zu führen.
Und was die Freiheit und den Rückzug des Staates angeht, um darauf nochmal zurückzukommen: Es ist gut, dass der Staat sich zurückzieht und es den Menschen selbst überlässt, wie sie leben wollen. Allerdings darf er sich auf dem sozialen Sektor nicht zurückziehen, wollen wir den Menschen eine möglichst bunte Palette an verschiedenen Lebensformen anbieten. Denn nur, wenn existenzielle Bedürfnisse (Finanzielle Sicherheit, Materielle Sicherheit) gedeckt sind, wendet der Mensch sich nicht-materiellen Beüdrfnissen wie sie z.B. im Postmaterialismus oder im alternativen Lebensstil verankertsind, zu.
Es war kein Zufall, dass Postmaterialismus und alternative Lebensweise dann ihren Höhepunkt hatten, als es in Deutschland noch einen echten Sozialstaat gab. Allerdings wäre, wenn wir heute in Deutschland wieder einen Sozialstaat hätten, die Entfaltungsmöglichkeit für Postmaterialismus und alternative Lebensweise noch besser als damals, da der Staat sich im Gegensatz zu den 70er- und 80er-Jahren nicht mehr so ins Leben einmischt wie heute. Also: Der Staat muss sich, was das Soziale betrifft, wieder einmmischen, wieder einen echten Sozialstaat aufbauen, sich aber gleichzeitig aus dem (restlichen) Leben der Menschen so heraushalten wie jetzt. Dann gehen wir sehr guten Zeiten entgegen.

miname
10.09.2007, 14:53
naja ich kann mich täuschen ,aber ich seh die EU in einem wirklich neo liberalen kurs.

Monarchist1985
10.09.2007, 15:13
naja ich kann mich täuschen ,aber ich seh die EU in einem wirklich neo liberalen kurs.

Den Eindruck habe ich auch. Deswegen auch meine Forderung nach der Re-Etablierung eines starken Sozialstaats.

Freiherr
10.09.2007, 15:22
naja ich kann mich täuschen ,aber ich seh die EU in einem wirklich neo liberalen kurs.

Ich hab den Eindruck, wir entwickeln uns rückwärts.
Im Kaiserreich war man schon weiter.

Monarchist1985
10.09.2007, 15:32
Marktwirtschaft ist wichtig für Fortschritt.

Ja, du hast recht, Marktwirtschaft ist wichtig für den Fortschritt. Deswegen sollte man vielleicht doch keinen Mittelweg zwischen Markt- und Planwirtschaft anstreben, sondern die soziale Marktwirtschaft wieder einführen, allerdings in einer "aufgemotzten" Variante, also mit mehr Unterstützung für Benachteiligte als bei der sozialen Marktwirtschaft bisher üblich war.
Zum Beispiel sollte jedem ein Einkommen zustehen, dass er vom Staat bekommt. Man muss, um es zu bekommen, keine Bedingungen erfüllen (Man nennt dieses Einkommen glaube ich Bedingungsloses Grundeinkommen ?). Man bekommt dieses Einkommen aus humanistischen Gründen, damit man auch wenn man seine Arbeit verloren hat oder längerfristig arbeitslos ist, ein (einigermaßen) humanes Leben führen kann.

Monarchist1985
10.09.2007, 15:32
Ich hab den Eindruck, wir entwickeln uns rückwärts.
Im Kaiserreich war man schon weiter.

Inwiefern ?

arnd
10.09.2007, 15:40
Ja, du hast recht, Marktwirtschaft ist wichtig für den Fortschritt. Deswegen sollte man vielleicht doch keinen Mittelweg zwischen Markt- und Planwirtschaft anstreben, sondern die soziale Marktwirtschaft wieder einführen, allerdings in einer "aufgemotzten" Variante, also mit mehr Unterstützung für Benachteiligte als bei der sozialen Marktwirtschaft bisher üblich war.
Zum Beispiel sollte jedem ein Einkommen zustehen, dass er vom Staat bekommt. Man muss, um es zu bekommen, keine Bedingungen erfüllen (Man nennt dieses Einkommen glaube ich Bedingungsloses Grundeinkommen ?). Man bekommt dieses Einkommen aus humanistischen Gründen, damit man auch wenn man seine Arbeit verloren hat oder längerfristig arbeitslos ist, ein (einigermaßen) humanes Leben führen kann.

Die entscheidende Frage ist allerdings wie dieses bedingungslose Grundeinkommen finanziert werden soll.
Du sagst,der Bürger soll es vom Staat bekommen--der Staat sind die Bürger und der Steuerzahler hätte dieses Grundeinkommen zu finanzieren.

Die soziale Marktwirtschaft ist der von dir vorgestellte Mittelweg.Diese funktioniert allerdings nur,wenn auch die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und dies ist in vielen Fällen (Ausnahmen bestätigen die Regel) allerdings nicht mehr der Fall.

Freiherr
10.09.2007, 15:54
Inwiefern ?

Na ja, die Sozialversicherung wurde eingeführt, dazu später noch weitere Gesetze zum Schutze der Arbeiter, z. B.

* 1889: Gesetz betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung vom 22. Juni (für Arbeiter)
* 1890: Aufhebung des Sozialistengesetzes
* 1890: Gründung von 31 Versicherungsanstalten – Vorläufer der Landesversicherungsanstalten (LVA)
* 1891: Auszahlung der ersten Renten an dauernd Erwerbsunfähige und an Arbeiter über 70 Jahre
* 1891: Arbeiterschutzgesetz vom 1. Juni (23. Novelle zur Reichsgewerbeordnung) mit Frauenschutz, eingeschränkter Nachtarbeit, Sonntagsruhe und Kinderschutz
* 1891: Einführung der staatlichen Gewerbeaufsicht
* 1891: Zulassung freiwilliger Arbeiterausschüsse in Betrieben
* 1891: Verbot der Sonntagsarbeit in Industrie und Handwerk
* 1892: Novellierung des Krankenversicherungsgesetzes mit Erweiterungen der Versicherungspflicht (Ausweitung auf Familienangehörige)
* 1895: Verbot der Sonntagsarbeit für das Handelsgewerbe.
* 1899: Invalidenversicherungsgesetz
* 1901: Förderung des Arbeiterwohnungsbaus
* 1905: Arbeiterausschüsse werden in Bergbaubetrieben zur Pflicht
* 1908: Höchstarbeitszeit, keine Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche
* 1911: Reichsversicherungsordnung (RVO)
* 1911: Einführung der Hinterbliebenenrente
* 1911: Versicherungsgesetz für Angestellte
* 1911: Hausarbeitsgesetz (Regelung der Heimarbeit)
* 1916: Herabsetzung des Renteneintrittsalters für Arbeiter von 70 auf 65 Jahre
* 1916: Herabsetzung des Renteneintrittsalters für Frauen auf 60 Jahre

In dieser Hinsicht war Deutschland führend, die meisten anderen europäischen Länder kannten so etwas nicht.
Wenn ich mir vorstelle, dass das wieder alles sorgfältig zurückgeschraubt werden soll, denk ich mit Grauen an die Zukunft.

Haloperidol
10.09.2007, 15:54
Es gibt eine Querfront zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus - obwohl jede der beiden Ideologien sich als das totale Gegenteil des jeweils Anderen sieht.
Ich denke daher, dass dauch eine Querfront zwischen Kapitalismus und Kommunismus möglich ist.Die Querfront funktoniert nur deshalb, weil bei den extremen Rändern beider Ideologien es wieder zu Überschneidungen in Feindbildern, Vorgehensweisen etc kommt. Querfront hat aber nie wirklich funktioniert, da sie in sich schon von Widersprüchlichkeiten trieft.
Darüber hinaus widersprechen sich Kapitalismus und Kommunismus massiv. Zwar sind es beides materialistische Ideologien, jedoch bearbeiten beide das Objekt mit gänzlich anderen Mitteln. Zwischen Planwirtschaft und der unsichtbaren Hand gibt es keine Querfront, außer jenen die aktuell schon bei uns bestehen.


Die Menschen müssen einfach ihre ideologischen Scheuklappen abwerfen, dann klappt es. Aber dies machen die Menschen wohl erst wieder, wenn die Welt wieder mal am Abgrund steht.
Es gibt wirklich keinen Zwischenweg. Das hat nichts mit Scheuklappen zu tun, sondern beide gehen einfach von gänzlich unterschiedlichen Fakten aus, die bei beiden zur Glückseeligkeit führen. Der Kapitalismus hat sich aber weitesgehend als das erfolgreichere System erwiesen. Planwirtschaft und Dienstleistungsgesellschaften, wie wir sie heute haben, sind miteinander nicht vereinbar.


Fakt ist jedenfalls: Der Gegensatz zwischen Kapitalismus und Sozialismus muss überwunden werden, denn weder der Kapitalismus, noch der Sozialismus kann für gerechte Verhältnisse sorgen: Der Kapitalismus schließt einen nicht unerheblichen Teil der Gesellschaft vom Wohlstand aus, der Sozialismus verwehrt den Menschen ihre individuelle Freiheit.
Es ist also der Mittelweg zwischen beiden, der für gerechte Verhältnisse sorgt: Der kapitalistische Teil des Dritten Weges sorgt dafür, dass die Menschen individuelle Freiheit bekommen und der sozialistische Teil des Dritten Weges sorgt dafür, dass es sozial gerecht(er) zugeht. Dazu muss die Wirtschaft noch demokratisiert werden und schon haben wir ein richtig gutes Wirtschaftssystem.

Naja, im Prinzip finde ich die jetzige Ordnung schon größtenteils in Ordnung, denn: 1. Sind wir eine Demokratie. 2. Schreibt dir der Staat im Gegensatz zu früher nicht mehr vor, wie du zu leben hast, d.h. viele verschiedene Arten des (Zusammen)lebens sind möglich. 3. Durch den Kapitalismus kann jeder aus seinem Leben etwas machen, jeder kann (sozial/gesellschaftlich) aufsteigen. 4. Wir sind wieder eine Nation und erinnern uns damit auch wieder daran, dass wir ein Volk sind und finden darin wieder halt und Orientierung. 5. Gleichzeitig denken wir aber nicht nur an die alten Nationalstaaten, sondern auch an den neuen Nationalstaat Europa - in dem wir irgendwann auch aufgehen werden - und sehen uns darüber hinaus auch als Weltbürger.

Soweit, so gut. Jetzt kommt mein großer Kritikpunkt: Der Sozialstaat ist viel zu klein. Wir bräuchten z.B. eine finanzielle Absicherung für jeden, also jeder, egal ob dick oder dünn, dumm oder intelligent, schwarz oder weiß etc. bekommt X hundert Euro im Monat. Warum ? Aus humanistischen Gründen. Denn es kann meiner Meinung nach einfach nicht sein, dass Leute in Ghettos dahinvegetieren, während andere im Sekt baden. Dass wir die liberalen Werte - also Recht auf Leben, Recht auf Freiheit und Recht auf Eigentum- in unserem Staats- und Gesellschaftssystem verankert haben, ist ja schon ein gewaltiger Fortschritt und trägt sehr zur Verbesserung der Lebensverhältnisse bei. Aber dennoch greift das Ganze meiner Meinung nach zu kurz: Es ist ja schön, wenn man ein Recht hat, zu leben. Aber was nützt mir dieses Recht auf Leben, wenn ich in einem Ghetto vor mich hinvegetieren muss. Ok, ich lebe, aber unter welch grausigen Umständen. Hier brauchen wir mehr Humanismus, nicht das Recht auf Leben ist es, was wir brauchen, sondern das Recht auf ein Humanes Leben. Und zu einem Humanen Leben gehört, dass jeder Mensch einfach gewisse Mindeststandards zur Verfügung hat und dazu gehört u. a. ein Mindestmaß an Einkommen, sodass der Mensch im Stande ist, ein (einigermaßen) humanes Leben zu führen.
Und was die Freiheit und den Rückzug des Staates angeht, um darauf nochmal zurückzukommen: Es ist gut, dass der Staat sich zurückzieht und es den Menschen selbst überlässt, wie sie leben wollen. Allerdings darf er sich auf dem sozialen Sektor nicht zurückziehen, wollen wir den Menschen eine möglichst bunte Palette an verschiedenen Lebensformen anbieten. Denn nur, wenn existenzielle Bedürfnisse (Finanzielle Sicherheit, Materielle Sicherheit) gedeckt sind, wendet der Mensch sich nicht-materiellen Beüdrfnissen wie sie z.B. im Postmaterialismus oder im alternativen Lebensstil verankertsind, zu.
Es war kein Zufall, dass Postmaterialismus und alternative Lebensweise dann ihren Höhepunkt hatten, als es in Deutschland noch einen echten Sozialstaat gab. Allerdings wäre, wenn wir heute in Deutschland wieder einen Sozialstaat hätten, die Entfaltungsmöglichkeit für Postmaterialismus und alternative Lebensweise noch besser als damals, da der Staat sich im Gegensatz zu den 70er- und 80er-Jahren nicht mehr so ins Leben einmischt wie heute. Also: Der Staat muss sich, was das Soziale betrifft, wieder einmmischen, wieder einen echten Sozialstaat aufbauen, sich aber gleichzeitig aus dem (restlichen) Leben der Menschen so heraushalten wie jetzt. Dann gehen wir sehr guten Zeiten entgegen.


Wenn es nur so einfach wäre...In Ö und D versucht man diesen Weg mittels Sozialsystemen zu erreichen. Um dir aber eine ernsthafte Kritik entgegen zu halten, würde ein eiserner Kapitalist ca so argumentieren:
Wenn Menschen zu sehr vom Staat bemuttert werden tritt Wohlstandsverwahrlosung ein, da die Leute keinerlei Druck mehr haben ihre Existenz zu ändern und sozial aufzusteigen.

Ich gebe dir recht, dass ich es genausowenig verstehen kann, wie in den reichsten Ländern der Welt noch so viele Menschen in bitterer Armut leben müssen, wie das aber zu lösen ist, dafür gibt es sehr viele Ideen und Ansätze...

Freiherr
10.09.2007, 15:56
Die entscheidende Frage ist allerdings wie dieses bedingungslose Grundeinkommen finanziert werden soll.
Du sagst,der Bürger soll es vom Staat bekommen--der Staat sind die Bürger und der Steuerzahler hätte dieses Grundeinkommen zu finanzieren.

Die soziale Marktwirtschaft ist der von dir vorgestellte Mittelweg.Diese funktioniert allerdings nur,wenn auch die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und dies ist in vielen Fällen (Ausnahmen bestätigen die Regel) allerdings nicht mehr der Fall.

Da hast du recht. Früher war es einfach üblich für die Arbeiter bzw. die Allgemeinheit zu sorgen - eine moralische Verpflichtung.
Dieses "verpflichtet fühlen" hat sich stark verflüchtigt.

Monarchist1985
10.09.2007, 16:28
Die entscheidende Frage ist allerdings wie dieses bedingungslose Grundeinkommen finanziert werden soll.
Du sagst,der Bürger soll es vom Staat bekommen--der Staat sind die Bürger und der Steuerzahler hätte dieses Grundeinkommen zu finanzieren.

Ja, die Bürger müssten dieses Grundeinkommen finanzieren. Aber wenn der ntötige Zusammenhalt in der Bevölkerung herrscht - wobei ich allerdings meine Zweifel habe, dass dieser Zuammenhalt so schnell wieder kommt, unsere Gesellschaft wird momentan zu einer egoistischen, wenn nicht gar egozentrischen Gesellschaft -, wenn Mensche bereit sind, anderen Menschen, die in Not sind, zu helfen, ihnen ein humanes Leben zu ermöglichen, dann wird dieses Grundeinkommen funktionieren.




Die soziale Marktwirtschaft ist der von dir vorgestellte Mittelweg.

Nein, sie ist nur ein Bestandteil davon. Der wirklichen Mittelweg zwischen Markt- und Planwirtschaft ist eine Kombination aus sozialer Marktwirtschaft und leistungsorientierter Planwirtschaft (dem entsprechenden Pendant der sozialen Marktwirtschaft auf planwirtschaftlicher Seite).




Diese funktioniert allerdings nur,wenn auch die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und dies ist in vielen Fällen (Ausnahmen bestätigen die Regel) allerdings nicht mehr der Fall.

Ja, dies ist nicht mehr der Fall - weil bei uns nur noch auf das Individuum geschaut wird und nicht mehr auf das Kollektiv. Wir begehen gerade den gleichen Fehler wie die Vereinigten Staaten. Auch dort schaut man nur auf das Individuum. Das Resultat: Hemmungsloser Kapitalismus. Man darf jetzt aber nicht den Individualismus gering schätzen, denn schließlich ist er der Garant für Demokratie, (Kollektivismus dagegen für oft zu anti-demokratischen Entwicklungen siehe z.B. Kaiserreich, NS-Staat, DDR). Allerdings darf man auch nicht nur auf den Individualismus setzen, da der reine Individualismus im hemmungslosen Kapitalismus mündet, der oftmals auch einer Diktatur nahe- oder gleichkommt. Was wir - als Grundeinstellung für die Gesellschaft - brauchen, ist weder zügelloser Individualismus, noch zügelloser Kollektivismus, denn beide Extreme bringen uns nicht weiter. Was wir brauchen ist Individualismus mit einem guten Schuss Kollektivismus dabei; das Prinzip gibt es schon, nämlich bei der sozialen Marktwirtschaft. Hier wurde Individualismus (Marktwirtschaft) mit einem guten Schuss Kollektivismus (Sozialstaat) kombiniert.

arnd
10.09.2007, 16:39
Ja, die Bürger müssten dieses Grundeinkommen finanzieren. Aber wenn der ntötige Zusammenhalt in der Bevölkerung herrscht - wobei ich allerdings meine Zweifel habe, dass dieser Zuammenhalt so schnell wieder kommt, unsere Gesellschaft wird momentan zu einer egoistischen, wenn nicht gar egozentrischen Gesellschaft -, wenn Mensche bereit sind, anderen Menschen, die in Not sind, zu helfen, ihnen ein humanes Leben zu ermöglichen, dann wird dieses Grundeinkommen funktionieren.





Nein, sie ist nur ein Bestandteil davon. Der wirklichen Mittelweg zwischen Markt- und Planwirtschaft ist eine Kombination aus sozialer Marktwirtschaft und leistungsorientierter Planwirtschaft (dem entsprechenden Pendant der sozialen Marktwirtschaft auf planwirtschaftlicher Seite).





Ja, dies ist nicht mehr der Fall - weil bei uns nur noch auf das Individuum geschaut wird und nicht mehr auf das Kollektiv. Wir begehen gerade den gleichen Fehler wie die Vereinigten Staaten. Auch dort schaut man nur auf das Individuum. Das Resultat: Hemmungsloser Kapitalismus. Man darf jetzt aber nicht den Individualismus gering schätzen, denn schließlich ist er der Garant für Demokratie, (Kollektivismus dagegen für oft zu anti-demokratischen Entwicklungen siehe z.B. Kaiserreich, NS-Staat, DDR). Allerdings darf man auch nicht nur auf den Individualismus setzen, da der reine Individualismus im hemmungslosen Kapitalismus mündet, der oftmals auch einer Diktatur nahe- oder gleichkommt. Was wir - als Grundeinstellung für die Gesellschaft - brauchen, ist weder zügelloser Individualismus, noch zügelloser Kollektivismus, denn beide Extreme bringen uns nicht weiter. Was wir brauchen ist Individualismus mit einem guten Schuss Kollektivismus dabei; das Prinzip gibt es schon, nämlich bei der sozialen Marktwirtschaft. Hier wurde Individualismus (Marktwirtschaft) mit einem guten Schuss Kollektivismus (Sozialstaat) kombiniert.

Was verstehst du unter leistungsorientierter Planwirtschaft?

Das von dir angedachte System würde nur funktionieren ,wenn jedes einzelne Individuum der Gesellschaft sein egoistisches Denken ablegen oder wenigstens reduzieren würde.
Was ich mit der Verantwortung der Unternehmen/er für die sozialen Belange der Allgemeinheit meinte ,beruht auf dem Gedanken das dies letzendlich auch zum Nutzen der Investoren/Arbeitgeber ist,da zufriedene Menschen bessere Leistungen erbringen.

Monarchist1985
10.09.2007, 17:28
Die Querfront funktoniert nur deshalb, weil bei den extremen Rändern beider Ideologien es wieder zu Überschneidungen in Feindbildern, Vorgehensweisen etc kommt.

Das ist der Auslöser, warum sich Leute mit unterschiedlichen Weltanschauungen letztendlich zusammentun. Der entscheidende Grund (für mich), warum es sich aber lohnt, sich zu einer (totalen) Querfront zu vereinen ist aber der, dass keine Ideologie allein das Heilmittel für die Menschheit sein kann. Es gibt in jeder Ideologie gute Ansätze (selbst der Monarchismus und der Nationalsozialismus haben gute Ansätze, wenn auch sehr, sehr Wenige), aber auch viel Mist. Das hängt einfach damit zusammen, dass jede Ideologie die Probleme der Menschheit nur von einer bestimmten Warte aus betrachtet. Manche Dinge werden aufgrund der Position, von der man beobachte, gut erkannt, andere dagegen werden nicht gut erkannt, weil die Perspektive schlecht ist (bildlich gesprochen). Will man erkennen, wie die Welt wirklich tickt, muss man sie aus allen Perspektiven, also mit den Augen jeder Ideologie (Republik, Monarchie; Demokratie, Diktatur; Anarchismus, Sozialismus, Kommunismus, Kapitalismus, Faschismus, Konservatismus, Monarchismus, Liberalismus etc. etc. etc.) sehen/gesehen haben.
Insofern ist die totale Querfront äußerst sinnvoll, da sie einen Komplett-Überblick über die Menschheit erlaubt, man kann die Welt aus allen Perspektiven sehen.



Querfront hat aber nie wirklich funktioniert, da sie in sich schon von Widersprüchlichkeiten trieft.

Wenn man alles nur in Gegensätzlichkeiten sieht, dann sind z.B. Nationalsozialismus udn Kommunismus ein totaler Widersspruch. Wenn ich aber sage "Ok, diese Ideologien sind grundverschieden, aber wir treffen uns in der Mitte !", dann geht es. Stichwort Nationalismus/Internationalismus: Der Nationalsozialismus sieht nur das eigene Land (Deutschland) und will seine Position auf Kosten der anderer Ländern stärken. Der Kommunismus will, dass es allen Ländern bzw. Völkern (Der Staat soll im Kommunismus ja absterben) gut geht, auf Kosten der Nationalstaaten. Das sind zwei total gegensätzliche Positionen, das stimmt. Was aber, wenn man sich in der Mitte trifft, wie es Querfrontler tun ? Man lässt die Nationen bestehen, aber jede Nation darf nicht mehr andere Nationen überfallen und sich auf deren Kosten bereichern, sondern man hält zusammen, es heißt also "Nationalisten aller Ländern, vereinigt euch !". Dieses Motto klingt total widersprüchlich (weil ja Nationalismus eigentlich heißt, dass jede Nation ihr eigenes Ding macht, auch auf Kosten anderer Nationen), ist es aber nicht. Es ist einfach genial, da es genau den Mittelweg findet, den man braucht. Denn ewig bekriegen können sich die Nationen nicht, da ist die Menschheit irgendwann hinüber. Aber die Nationen ganz abschaffen kann man nicht, politisch kann man sie (zumondest großteils) abschaffen, kulturell dagegen nicht. Denn ohne echte Nation (also eine Nation, die eine Leitkultur besitzt) verlieren die Menschen die Orientierung und geben sich dem Konsumismus hin. Dieser führt zu Materialismus und letztendlich wieder zu Krieg.. Dieser wird dann irgendwann beendet, aber auf Kosten der Nationalstaaten usw. usw. usw.
Dieser Mittelweg zwischen National und International, wie ihn die Querfrontler beschreiben, kann der Schlüssel sein für ewigen (oder zumindest lanf anhaltenden) Frieden, der Schlüssel, nach dem schon ewig gesucht, der aber nie gefunden wurde.





Darüber hinaus widersprechen sich Kapitalismus und Kommunismus massiv. Zwar sind es beides materialistische Ideologien, jedoch bearbeiten beide das Objekt mit gänzlich anderen Mitteln. Zwischen Planwirtschaft und der unsichtbaren Hand gibt es keine Querfront, außer jenen die aktuell schon bei uns bestehen.

Man kann sich doch in der Mitte zwischen Kapitalismus und Kommunismus treffen ? Der sogenannte Dritte Weg (Freiwirtschaft, Konkurrenzsozialismus) ist doch so ein Mittelweg ??? Und die soziale Marktwirtschaft gehört doch auch in diese Kategorie des Mittelwegs ?





Es gibt wirklich keinen Zwischenweg. Das hat nichts mit Scheuklappen zu tun, sondern beide gehen einfach von gänzlich unterschiedlichen Fakten aus, die bei beiden zur Glückseeligkeit führen. Der Kapitalismus hat sich aber weitesgehend als das erfolgreichere System erwiesen. Planwirtschaft und Dienstleistungsgesellschaften, wie wir sie heute haben, sind miteinander nicht vereinbar.

Und wenn man sich in der Mitte trifft bzw. Elemente des anderen übernimmt ? Bei der sozialen Marktwirtschaft werden ja auch soziale Errungenschaften des Kommunismus/Sozialismus in die Marktwirtschaft übernommen. Genauso kann man doch auch marktwirtschaftliche Elemente in den Sozialismus übernehmen, China macht das doch gerade ?
So, und wenn man diese beiden Systeme – also soziale (sozialistische) Marktwirtschaft und kapitalistische Planwirtschaft – miteinander verbindet, dann hat man doch den gewünschten Mittelweg ?
Und selbst wenn man sie nicht verbinden kann, dann bleiben sie halt einzeln bestehen: Eher kapitalistische Länder wie die USA oder Großbritannien entscheiden sich für die soziale (sozialistische) Marktwirtschaft und lernen so neben der kapitalistischen Freiheit auch einen Teil der sozialen Sicherheit kennen, die der Sozialismus bietet.
Und eher sozialistische Länder wie z.B. Russland oder China entscheiden sich für den kapitalistischen Sozialismus und lernen so neben der sozialen Sicherheit des Sozialismus auch einen Teil der Freiheit des Kapitalismus kennen.




Wenn es nur so einfach wäre...In Ö und D versucht man diesen Weg mittels Sozialsystemen zu erreichen. Um dir aber eine ernsthafte Kritik entgegen zu halten, würde ein eiserner Kapitalist ca so argumentieren:
Wenn Menschen zu sehr vom Staat bemuttert werden tritt Wohlstandsverwahrlosung ein, da die Leute keinerlei Druck mehr haben ihre Existenz zu ändern und sozial aufzusteigen.

Deswegen darf die soziale Sicherung auch nicht zu stark sein, der Mensch muss schon noch gezwungen sein, ein bisschen „seinen A*** zu bewegen“, Vater Staat darf ihm nicht alles (vieles) abnehmen wie das z.B. in der DDR passiert ist.
Prinzipiell denke ich schon, dass der Mensch eher markt- als planwirtschaftlich ausgerichtet ist, nicht umsonst hat sich der marktwirtschaftlich ausgerichtete Westen gegen den planwirtschaftlichen ausgerichteten Ostblock durchgesetzt. Aber reine Marktwirtschaft führt meiner Meinung nach genauso in die Sackgasse wie reine Palnwirtschaft. Es muss irgendwo einen Zwischenweg zwischen Markt- und Planwirtschaft geben, der aber eher an der Marktwirtschaft, als an der Planwirtschaft orientiert ist. Wobei ich allerdings nicht prinzipiell sagen möchte, dass der Mensch eher markt- als planwirtschaftlich ausgerichtet ist. Schaue ich mir Länder wie Russland oder China an, dann denke ich, dass diese Länder eher mit Planwirtschaft als mit Makrtwirtschaft zurecht kommen. Wobei man aber natürlich auch sagen muss, dass diese Ländern noch sehr vom planwirtschaftlichen Modell geprägt sind - vor allem auch deswegen, weil dieses nicht im Rahmen einer Demokratie existierte wie der Kapitalismus im Westen, sondern in einer Diktatur -, lässt diese Prägung nach, stellt sich vielleicht auch heraus, dass auch diese Menschen eher markt- als planwirtschaftlich ausgerichtet sind. Denn der Mensch ist in der Regel eher individualistisch ausgerichtet als kollektivistisch, demnach kommt er mit dem auf freies Unternehmertum setzenden Kapitalismus besser zurecht als mit dem durch den Staats gelenkten Sozialismus.
Wobei sich aber natürlich die Frage stellt, ob man den Individualismus des Menschen noch (extrem) fördern muss, wie es der Kapitalismus tut, oderob man nicht eher das kollektive Beuwsstsein des Menschen trainieren muss, damit dieses nicht total über die Wupper geht und wir irgendwann in einer totalen Raubtierordnung leben.




Ich gebe dir recht, dass ich es genausowenig verstehen kann, wie in den reichsten Ländern der Welt noch so viele Menschen in bitterer Armut leben müssen, wie das aber zu lösen ist, dafür gibt es sehr viele Ideen und Ansätze...

Ich denke, einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus zu finden wird nicht reichen, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
Man wird meiner Meinung nach auch die Wirtschaft demokratisieren müssen, um zu mehr sozialer Gerechtigkeit zu kommen. Denn wenn die Leitung des Unternehmens nicht mehr nur in der Hand der Arbeitgeber liegt, sondern die Arbeitnehmer mitbestimmen können bei der Führung des Unternehmens, dann wird von dem Geld, dass das Unternehmen erwirtschaftet, auch mehr dem Arbeitnehmer – und damit der Gesellschaft - zu Gute kommen als es bisher der Fall ist.

Monarchist1985
10.09.2007, 17:34
Was verstehst du unter leistungsorientierter Planwirtschaft?

Die Leistungsorientierte Planwirtschaft - sagen wir besser kapitalistische Planwirtschaft - ist das Pendant zur sozialen bzw. sozialistischen Marktwirtschaft.
Bei der sozialen bzw. sozialistischen Martwirtschaft werden Errungenschaften der Planwirtschaft (des Sozialismus) in die Marktwirtschaft übernommen. Bei der kapitalistischen Planwirtschaft werden Errungenschaften der Marktwirtschaft (des Kapitalismus) in die Planwirtschaft übernommen.




Das von dir angedachte System würde nur funktionieren ,wenn jedes einzelne Individuum der Gesellschaft sein egoistisches Denken ablegen oder wenigstens reduzieren würde.

Ja, mit dem Egoismus der heutigen Gesellschaft wäre mein System nicht durchführbar.




Was ich mit der Verantwortung der Unternehmen/er für die sozialen Belange der Allgemeinheit meinte ,beruht auf dem Gedanken das dies letzendlich auch zum Nutzen der Investoren/Arbeitgeber ist,da zufriedene Menschen bessere Leistungen erbringen.

Naja, man bringt auch unzufriedene Arbeiter zu Höchstleistungen - Polizei ist das Stichwort (man schaue nach China).

EDIT: Dem Unternehmer ist es doch egal, ob seine Arbeiter zufrieden sind und daher bespnders produktiv arbeiten. Denn sie arbeiten immer noch genug, damit der Unternehmer seine soziale Stellung halten kann, ob es jetzt besser wäre, dass es den Unternehmer sozial besser geht, sie damit zufriedener sind und besser arbeiten, in diesem Zustand vielleicht sogar kreativer sind als sonst und damit großartige Entdeckenugen/Erfindungen machen, ist dem Unternehmer scheißegal. Solange er genug verdient - und das tut er -, ist ihm alles andere egal. Anders sähe die Lage allerdings aus, wenn an die Stelle der autolratischen Strukturen, wie wir sie jetzt haben, demokratische treten würden: Dann würde dem Unternehmen sehr wohl etwas daran liegen, dass die Arbeitnehmer sozial zufriedener sind, da der Souverän im Unternehmen ja der Arbeitnehmer ist (der in demokratischer Wahl seine Arbeitgeber bzw. Chefs wählt), derjenige, dem das Ganze zu Gute kommt, wäre auch der, der die Entscheidungsgewalt (über die Gehälter) hätte.

-jmw-
10.09.2007, 17:37
Ich glaube, hier werden die ontologischen, epistemologischen und anthropologischen Grundlagen liberaler, sozialistischer, nationalsozialistischer usw. Politik(en) respektive Politischer Philosophie(n) unterschätzt.

Monarchist1985
10.09.2007, 17:46
Ich glaube, hier werden die ontologischen, epistemologischen und anthropologischen Grundlagen liberaler, sozialistischer, nationalsozialistischer usw. Politik(en) respektive Politischer Philosophie(n) unterschätzt.

Du meinst, die Querfrontstrategie wird nicht funktionieren, weil jeder (Kapitalismus, Sozialismus etc.) seine Ideologie durchbringen will ?

-jmw-
10.09.2007, 17:52
Nein, ich meine, es würde daran scheitern, dass etwas, was oberflächlich vereinbar scheint, grundsätzlich doch nicht vereinbar ist.

Nehmen wir z.B. die sozialistische Arbeitswertlehre:
Wie will man diese vereinbaren mit einem liberalkapitalistischen Eigentumsrechtsverständnis, wie wir es z.B. bei Locke oder Nozick ausformuliert finden?

Oder nehmen wir im Sozialismus den Materialismus, also die Bestimmung des Bewusstseins des Menschen durch sein klassenspezifisches Sein;
und im NS die Ansicht, das Bewusstsein sei primär genetisch / biologisch respektive "rassisch" bedingt - wie soll das zusammengehen?

Was ist in der Welt?
Wie können wir es erkennen?
Was ist der Mensch?

All dies sind Fragen, die in der Tagespolitik zwar kaum vorkommen, jedoch jede Ideologie durchdringen;
und sie beantwortet sie auf ihre eigene Weise.
"Ideologie" heisst ja nix anderes als "Ideenlehre".
Welche Ideen?
Eben Ideen darüber, wie Welt und Mensch sind, wie und was Moral ist usw.

Bei Massnahmen praktischer Politik kann man sich vielfach einigen;
aber man will sie häufig aus unterschiedlichen Gründen.
Und letztendlich "fusionieren" kann man Ideologien kaum.

EinDachs
10.09.2007, 17:54
Du meinst, die Querfrontstrategie wird nicht funktionieren, weil jeder (Kapitalismus, Sozialismus etc.) seine Ideologie durchbringen will ?

Er wird nicht funktionieren, weil beide von ganz anderen Grundannahmen in Bezug auf den Menschen und Welt ausgehen.
Der Kapitalismus geht davon aus, dass der Mensch ein profitmaximierender Rationalitätsmensch ist, dem Kommunismus schwebt ein sehr viel altruistischeres Menschenbild vor.

Monarchist1985
10.09.2007, 18:18
Er wird nicht funktionieren, weil beide von ganz anderen Grundannahmen in Bezug auf den Menschen und Welt ausgehen.
Der Kapitalismus geht davon aus, dass der Mensch ein profitmaximierender Rationalitätsmensch ist, dem Kommunismus schwebt ein sehr viel altruistischeres Menschenbild vor.

Dann muss man sich in der Mitte treffen. Dann ist der Mensch ein profitmaximierender Rationalitätsmensch (Kapitalismus), dem aber auch das Wohl seiner Mitmenschen am Herzen liegt (Sozialismus). Du kannst alles mit allem kombinieren, du musst nur die Scheuklappen ablegen und zugänglich für andere Ideen sein. Freigeistigkeit heißt das Zauberwort.

-jmw-
10.09.2007, 19:19
Dann muss man sich in der Mitte treffen. Dann ist der Mensch ein profitmaximierender Rationalitätsmensch (Kapitalismus), dem aber auch das Wohl seiner Mitmenschen am Herzen liegt (Sozialismus). Du kannst alles mit allem kombinieren, du musst nur die Scheuklappen ablegen und zugänglich für andere Ideen sein. Freigeistigkeit heißt das Zauberwort.
Es heisst aber "der Mensch IST" und nicht "Ich will, dass..."
Wenn der Mensch so und so IST, wie willst Du dann zu einer "Mitte" kommen?
Wenn Du sagst: "das ist eine Tanne" und Dein Nebenmann sagt: "das ist eine Fichte", trefft ihr euch dann auch in der Mitte?
Wie soll das gehen?
Entweder ist der Mensch so und so - oder er ist halt nicht so und so, sondern anders.
Das Wesen des Menschen lässt sich nicht mit politischen Kompromissen verändern.

Monarchist1985
10.09.2007, 20:34
Es heisst aber "der Mensch IST" und nicht "Ich will, dass..."
Wenn der Mensch so und so IST, wie willst Du dann zu einer "Mitte" kommen?
Wenn Du sagst: "das ist eine Tanne" und Dein Nebenmann sagt: "das ist eine Fichte", trefft ihr euch dann auch in der Mitte?
Wie soll das gehen?
Entweder ist der Mensch so und so - oder er ist halt nicht so und so, sondern anders.
Das Wesen des Menschen lässt sich nicht mit politischen Kompromissen verändern.

Warum muss man eigentlich alles krampfhaft in irgendwelche Schubladen stecken ? Warum immer so zwanghaft ? Zumal man bei vielen Dinge nicht sagen kann, dass sie exakt dorthin oder dorthin gehören, denn oftmals gehören Sachen zu zwei verschiedenen Gattungen oder liegen irgendwo dazwischen. Wie würdest du z.B. einen Hund einordnen, dessen Großeltern mütterlicherseits Deutsche Schäferhunde, dessen Großvater väterlicherseits ein Windhund und die Großmutter mütterlicherseits ein Dackel war ? Anhand dieses Beispiels merkst du schon, wie unsinnig die zwanghafte Sortiererei ist. Oder: In der Biologie lassen sich auch viele Arten nicht zuordnen, viele Lebewesen zeigen Merkmale zweier verschiedener Gattungen oder Rassen, nur der Mensch masst es sich an, die betreffenden Arten jeweils in eine Schublade zu stecken. Gerade wir Deutschen sind übrigens mit die größten "Schubladen-Fanatiker".
Warum gehen wir das Ganze nicht etwas entkrampfter an, zumal es ja auch keine total abgeschlossenen Ideologien gibt, jede Ideologie überschneidet sich mit anderen Ideologien, deswegen gibt es in den Parteien ja auch verschiedene Flügel, in der CDU gibt es z.B. einen linken Flügel, welcher der SPD nahe steht, und einen liberalen Flügel, welcher der FDP nahe steht. Ebenso gibt es z.B. bei den Grünen einen bürgerlichen Flügel, der mit der CDU gerade über die Möglichkeit einer schwarz-grünen Regierung ab 2009 verhandelt usw. usw. usw. Die Möglichkeit zur Freigeistigkeit ist doch hier schon angelegt, warum dann das Ganze nicht noch weiter ausbauen und sich nicht mehr in Schubladen stecken lassen - oder verschiedenen Schubladen angehören ("Gesellschaftlich bin ich links, wirtschaftlich bin ich rechts !"). Wir müssen diese übermäßige Engstirnigkeit abschütteln, es soll ja verschiedene Ideologien geben, ich will keinesfalls eine Einheitsideologie konstruieren, aber jeder muss offener werden für die Ideen des anderen. Als Christdemokrat sollte man auch offen sein für die Ideen von Sozialdemokraten oder Liberalen, als Anhänger des Sozialismus sollte man auch offen sein für Ideen des Konservatismus, als Anhänger des Kapitalismus sollte man offen sein für Argumente des Sozialismus usw. usw. usw.
Engstirnigkeit bringt uns einfach nicht weiter, dass haben wir in der Politik gerade bei den Nationalstaaten gemerkt: Die Nationalstaaten sollen nicht ganz wegfallen, sie bleiben als Subeinheiten erhalten, aber es wird jetzt eine Institution über ihnen geben, der Europäische Nationalstaat, die Europäische Union. Und genauso wie in dem eben erwähnten Beispiel soll es auch bei den Ideologien sein. Die einzelnen Ideologien sollen nicht wegfallen, sie sollen erhalten bleiben. Aber es gibt jetzt noch eine Stufe über ihnen, eine "Institution", welche alle Ideologgien verbindet: Die Freigeistigkeit.
Die Welt ist einfach so komplex, eine Ideologie allein kann die Probleme der Menschheit nicht lösen. Vertreter aller Ideologien müssen sich an einen Tisch setzen und Lösungen erarbeiten. * Nur so kommen wir weiter.



* Es sollten allerdings keine engstirnigen Leute zugelassen werden. Wer also z.B. Sozialist ist, aber zugleich kein Demokrat, wer also nur seine eigene Meinung durchsetzen will und nicht bereit ist, Kompromisse zu machen, der hat auf diesen freigeistigen Treffen nichts verloren. Ähnliches gilt auch für Konservative, die den Werterelativismus nicht anerkennen. Menschen mit konservativer Einstellung sollen genauso an diese Treffen teilnehmen, wie Leute mit anderen Einstellungen auch, aber sie müssen den Werterelativismus anerkennen. Also: Konservativ und dem Werterelativismus zustimmend: Bei Treffen dabei. Konservativ und dem Werterelativismus nicht zustimmend: Bei Treffen nicht dabei.

-jmw-
11.09.2007, 12:27
Warum muss man eigentlich alles krampfhaft in irgendwelche Schubladen stecken ?
Wer "krampft" denn?
Ich sicher nicht.


Wie würdest du z.B. einen Hund einordnen, dessen Großeltern mütterlicherseits Deutsche Schäferhunde, dessen Großvater väterlicherseits ein Windhund und die Großmutter mütterlicherseits ein Dackel war ?
Als Mischling.

Aber wenn jemand sagen würde, er wär ne Katze, würd ich ihm nicht zuhören.
Ich weiss ja, dass es 'n Hund ist - und jeder, der anderes behauptet, will mich verarschen oder hat 'n Dachschaden.


In der Biologie lassen sich auch viele Arten nicht zuordnen
Welche z.B. nicht?
Nicht, dass ich mich sonderlich auskennen würde, aber in zwei Jahren Biologie-Leistungskurs hab ich nie was darüber gehört...


jede Ideologie überschneidet sich mit anderen Ideologien, deswegen gibt es in den Parteien ja auch verschiedene Flügel, in der CDU gibt es z.B. einen linken Flügel, welcher der SPD nahe steht, und einen liberalen Flügel, welcher der FDP nahe steht. Ebenso gibt es z.B. bei den Grünen einen bürgerlichen Flügel
Grüne, SPD und Union sind ja auch keine ideologischen Parteien (mehr), sondern Teil desselben gesichtslosen Mittebreis.
Lediglich an den Rändern halten sich Gruppen, die man guten Gewissens ideologisch nenne kann.


Die einzelnen Ideologien sollen nicht wegfallen, sie sollen erhalten bleiben. Aber es gibt jetzt noch eine Stufe über ihnen, eine "Institution", welche alle Ideologgien verbindet: Die Freigeistigkeit.
Die Welt ist einfach so komplex, eine Ideologie allein kann die Probleme der Menschheit nicht lösen. Vertreter aller Ideologien müssen sich an einen Tisch setzen und Lösungen erarbeiten. * Nur so kommen wir weiter.
Und worauf sollen diese Lösungen fussen?
Ideologien haben ganz verschiedene Ziele - auf welches sollen sie sich einigen?


* Es sollten allerdings keine engstirnigen Leute zugelassen werden. Wer also z.B. Sozialist ist, aber zugleich kein Demokrat, wer also nur seine eigene Meinung durchsetzen will und nicht bereit ist, Kompromisse zu machen, der hat auf diesen freigeistigen Treffen nichts verloren.
Wenn Nichtdemokraten ausgeschlossen werden, dann haben wir es ja nichtmehr mit der Berücksichtigung aller Meinungen zu tun;
dann dürfen nur noch die Vertreter der Ideologie des Demokratismus sich äussern.
Wir hätten also eine Ideologiediktatur.


Ähnliches gilt auch für Konservative, die den Werterelativismus nicht anerkennen.
Einen werterelativistischen Konservativen kann es per definitionem nicht geben.

Monarchist1985
11.09.2007, 12:52
Wer "krampft" denn?
Ich sicher nicht.

Du. Weil du jede Meinung krampfhaft in irgendeine Schubalde sortieren willst: "X sagt a und b, also ist er ein Rechter !", "Y sagt c und d, also ist er ein Linker !" etc.




Als Mischling.

Aber wenn jemand sagen würde, er wär ne Katze, würd ich ihm nicht zuhören.
Ich weiss ja, dass es 'n Hund ist - und jeder, der anderes behauptet, will mich verarschen oder hat 'n Dachschaden.

Und jemanden, der keiner bestimmten Ideologie huldigt, bezeichnet man als Freigeist. Und so wie man Mischlinge aus verschiedenen (Hunde)rassen akzeptiert und eine Bezeichung für sie hat (nämlich Mischling), genauso akzeptiert man auch Leute, die man keiner bestimmten Ideologie zurechnen kann und hat eine Bezeichnung für sie (nämlich Freidenker; oder Freigeist)




Welche z.B. nicht?
Nicht, dass ich mich sonderlich auskennen würde, aber in zwei Jahren Biologie-Leistungskurs hab ich nie was darüber gehört...

Genaue Beispiele kann ich dir nicht geben, aber es gibt z.B. bestimmte Insekten, die kann man eigentlich keiner Gattung zuordnen, da sie Merkmale verschiedener Gattungen zeigen (Als fiktives Beispiel: Es gibt Fliegen, die blau gefärbt sind und es gibt Fliegen, die lange Beine haben. Arten, die ersteres merkmal aufweisen, gehören zur Ordnung der Blaufliegen, Arten, die letzteres aufweisen, gehören zur Ordnung der Langbeinfliegen. Wo aber ordnest du eine Fliegenart ein, die blau gefärbt ist und lange Beine hat ?).




Grüne, SPD und Union sind ja auch keine ideologischen Parteien (mehr), sondern Teil desselben gesichtslosen Mittebreis.
Lediglich an den Rändern halten sich Gruppen, die man guten Gewissens ideologisch nenne kann.

Es gab aber Zeiten, da waren auch die Grünen, die SPD und die Union noch ideologisch. Und schon damals bestandenen die von mir beschriebenen "Querverbindungen".




Und worauf sollen diese Lösungen fussen?
Ideologien haben ganz verschiedene Ziele - auf welches sollen sie sich einigen?
Auf die Rettung der Menschheit ? Und falls du fragst, wie man die Menschheit retten soll, schließlich hat ja jede Ideologie ihre eigene Methode: "Der Mittelweg ist der Königsweg !" oder "Viele Wege führen nach Rom !"



Wenn Nichtdemokraten ausgeschlossen werden, dann haben wir es ja nichtmehr mit der Berücksichtigung aller Meinungen zu tun;
dann dürfen nur noch die Vertreter der Ideologie des Demokratismus sich äussern.
Wir hätten also eine Ideologiediktatur.
Nein, jede Ideologie hat die Gelegenheit, zu diesen Treffen zu kommen. Alle Ideologien werden akzeptiert, auch Sozialisten, Kommunisten, Konservative, Reaktionäre, selbst Nationalsozialisten. Es gibt nur eine Bedingung: Sie müssen demokratisch sein bzw. sich zur Demokratie bekennen (Demokratische Sozialisren, Demokratische Kommunisten, Demokratische Konservative etc.).



Einen werterelativistischen Konservativen kann es per definitionem nicht geben.
Man kann alles rational begründen (legitimieren) - sogar Gott (der den Konservativen sehr wichtig ist). Wenn dies nicht ginge, gäbe es nämlich die CDU/CSU nicht.
Bzw. man kann jede Staatsform - auch Monarchie und Führertum - oder auch nur bestimmte Werte - Pflichbewusstsein, Treue, Ehre etc. - rational erklären, man braucht nicht zwingend Irrationales (Gott, Vorsehung etc.) zur Begründung (Legitimation).

-jmw-
11.09.2007, 14:26
Du. Weil du jede Meinung krampfhaft in irgendeine Schubalde sortieren willst: "X sagt a und b, also ist er ein Rechter !", "Y sagt c und d, also ist er ein Linker !" etc.
Aha.
Nö.
Dem ist nicht so.
Da es garkeine feststehenden Definitionen von "rinks" und "lechts" gibt, würd ich sowas nienicht schreiben.


Und jemanden, der keiner bestimmten Ideologie huldigt, bezeichnet man als Freigeist.
Oder als Wischiwaschi.

Wer keine Ideologie hätte, hätt garnix, wovon er ausgehen, begründen, bewerten kann.


Wo aber ordnest du eine Fliegenart ein, die blau gefärbt ist und lange Beine hat ?).
Entweder ich ordne sie in einer der vorhandenen Katgeorien ein, wobei ich begründen müsste, warum ich welches Merkmal wie stark gewichte;
oder ich schaffe eine neue Kategorie.


Auf die Rettung der Menschheit ? Und falls du fragst, wie man die Menschheit retten soll, schließlich hat ja jede Ideologie ihre eigene Methode: "Der Mittelweg ist der Königsweg !" oder "Viele Wege führen nach Rom !"
Rettung?
Wovor?
Es gibt mehr Menschen als jemals;
das die Art in Gefahr wär und man sie retten müsste, seh ich so nicht.


Nein, jede Ideologie hat die Gelegenheit, zu diesen Treffen zu kommen. Alle Ideologien werden akzeptiert, auch Sozialisten, Kommunisten, Konservative, Reaktionäre, selbst Nationalsozialisten. Es gibt nur eine Bedingung: Sie müssen demokratisch sein bzw. sich zur Demokratie bekennen (Demokratische Sozialisren, Demokratische Kommunisten, Demokratische Konservative etc.).
Aha.
Genau das sagte ich ja: Es würden nur Anhänger der Ideologie des Demokratismus geduldet.
Alle anderen wären ausgeschlossen.

[quote]Man kann alles rational begründen (legitimieren) - sogar Gott
Ach?
Na, dann mach mal!


Bzw. man kann jede Staatsform - auch Monarchie und Führertum - oder auch nur bestimmte Werte - Pflichbewusstsein, Treue, Ehre etc. - rational erklären, man braucht nicht zwingend Irrationales (Gott, Vorsehung etc.) zur Begründung (Legitimation).
Rationake Erklärung ist nicht rationale Rechtfertigung.

Monarchist1985
11.09.2007, 15:47
Aha.
Nö.
Dem ist nicht so.
Da es garkeine feststehenden Definitionen von "rinks" und "lechts" gibt, würd ich sowas nienicht schreiben.

Ok, dann habe ich mich da getäuscht. Entschuldigung.




Oder als Wischiwaschi.

Offensichtlich habe ich mich doch nicht getäuscht, hm ?




Wer keine Ideologie hätte, hätt garnix, wovon er ausgehen, begründen, bewerten kann.

Doch, er hätte ein Ziel: Die Rettung der Menschheit oder zumindest die Verbesserung ihrer Lebenssituation. Ok, man kann natürlich sagen: "Der Sozialismus ist nicht gut für die Menschen, nimm den Kapitalismus, der ist besser." Oder: "Der Faschismus ist nicht gut für die Menschen. Nimm den Sozialismus, der ist besser." usw.
Man kann aber auch sagen:" Es gibt keine Heilsideologie, alle Ideologien müssen gemeinsam die Welt retten." Genau dies tut ein Freidenker.




Entweder ich ordne sie in einer der vorhandenen Katgeorien ein, wobei ich begründen müsste, warum ich welches Merkmal wie stark gewichte;
oder ich schaffe eine neue Kategorie.

Aber was ist, wenn Folgendes sich darstellt: Es gibt blaue Fliegen, rote Fliegen, langbeinige Fliegen, kurhaarige Fliegen (ja, auch Fliegen haben Haare), breitfüßige Fliegen - und eine Fliegenart, die alle Merkmale zeigt.




Rettung?
Wovor?
Es gibt mehr Menschen als jemals;
das die Art in Gefahr wär und man sie retten müsste, seh ich so nicht.

Vor Unterdrückung und Ausbeutung. Oder davor, dass sie sich selbst vernichtet.




Aha.
Genau das sagte ich ja: Es würden nur Anhänger der Ideologie des Demokratismus geduldet.
Alle anderen wären ausgeschlossen.

Demokratie ist keine Ideologie. Demokratie ist der Zusammenschluß von Menschen verschiedener Ansicht, die es satt haben, sich die Köpfe einzuschlagen, die stattdessen lieber miteinander diskutieren bzw. sich in einem friedlichen Wettkampf (also einem Wettkampf ohne [körperliche] Gewalt) messen wollen.

PS: Darf ich fragen, welcher Ideologie du huldigst ?




Ach?
Na, dann mach mal!
Die Menschen müssen an einen Gott glauben, damit sie nicht übermütig werden. Wenn die Menschen selber Gott spielen, geht es schief(Kapitalismus, Faschismus, Sozialismus).




Rationale Erklärung ist nicht rationale Rechtfertigung.

Monarchie rational begründet: Der Mensch braucht einen strengen Herrscher, der ihm zeigt wo es langgeht. Gibt es diesen strengen Herrscher nicht, gibt es Chaos.

-jmw-
11.09.2007, 17:29
Doch, er hätte ein Ziel: Die Rettung der Menschheit oder zumindest die Verbesserung ihrer Lebenssituation.
Aha.
I.O.
Dann sag ich: Die Rettung der Menschheit ist garnicht wichtig, wichtig ist ihr Seelenheil.
Oder ich sage: Die Rettung der Menschheit ist garnicht wichtig, nur die "nordische", "arische", "chinesische", mittelländische" Rasse ist es;
oder: Wichtig ist, dass die Menschheit sich weiterentwickelt, auch dann, wenn das Gros dabei draufgeht.


Aber was ist, wenn Folgendes sich darstellt: Es gibt blaue Fliegen, rote Fliegen, langbeinige Fliegen, kurhaarige Fliegen (ja, auch Fliegen haben Haare), breitfüßige Fliegen - und eine Fliegenart, die alle Merkmale zeigt.
Die Biologen haben's offensichtlich geschafft, Ordnung reinzubringen in die Unzahl von Tieren und Pflanzen.
Es geht also.


Demokratie ist keine Ideologie. Demokratie ist der Zusammenschluß von Menschen verschiedener Ansicht, die es satt haben, sich die Köpfe einzuschlagen, die stattdessen lieber miteinander diskutieren bzw. sich in einem friedlichen Wettkampf (also einem Wettkampf ohne [körperliche] Gewalt) messen wollen.
Und wer nicht mitmachen möchte oder mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist, gegen den werden Zwangsmittel eingesetzt.

Von "friedlich" kann dann kaum mehr die Rede sein.


PS: Darf ich fragen, welcher Ideologie du huldigst ?
Ich "huldige" überhaupt keiner Ideologie.

Weitere Details bitte meinem Profil entnehmen, da steht was dazu drin. :)


Monarchie rational begründet: Der Mensch braucht einen strengen Herrscher, der ihm zeigt wo es langgeht. Gibt es diesen strengen Herrscher nicht, gibt es Chaos.
Damit hast Du keine Monarchie begründet, sondern nur irgendeine Form der Monokratie, die monarchisch oder republikanisch sein kann, diktatorisch oder demokratisch, totalär, autoritär oder liberal, erblich oder nicht erblich...

Freiherr
11.09.2007, 17:57
Damit hast Du keine Monarchie begründet, sondern nur irgendeine Form der Monokratie, die monarchisch oder republikanisch sein kann, diktatorisch oder demokratisch, totalär, autoritär oder liberal, erblich oder nicht erblich...

Stimmt. Das lässt sonst ureigene Eigenarten von Monarchen aus, z. B. Symbol- und Identifikationsfigur, Landesvater, usw...

Monarchist1985
13.09.2007, 09:55
Aha.
I.O.
Dann sag ich: Die Rettung der Menschheit ist garnicht wichtig, wichtig ist ihr Seelenheil.
Oder ich sage: Die Rettung der Menschheit ist garnicht wichtig, nur die "nordische", "arische", "chinesische", mittelländische" Rasse ist es;
oder: Wichtig ist, dass die Menschheit sich weiterentwickelt, auch dann, wenn das Gros dabei draufgeht.

Wenn sie die ideologischen Scheuklappen etwas lockert, wird jede Ideologie merken, dass sie allein nichts erreichen kann bzw. dass dieses ständige Ausschließlich-gegeneinander-arbeiten nichts bringt, dass man zusammenhalten muss, um die Menschheit retten zu können. Und die Rettung bestimmter menschlicher Rassen und die Rettung der Menschheit insgesamt schließen sich ja nicht aus, Stichwort: Ethnopluralismus.




Die Biologen haben's offensichtlich geschafft, Ordnung reinzubringen in die Unzahl von Tieren und Pflanzen.
Es geht also.

Richtig, auch sie haben es geschafft, sind dem Schubladen-Denken erlegen.




Und wer nicht mitmachen möchte oder mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist, gegen den werden Zwangsmittel eingesetzt.

Von "friedlich" kann dann kaum mehr die Rede sein.
Diese "Zwangsmittel" wie du sie nennst, sind notwendig, denn alle Ideologien müssen ja zusammenhalten, wenn sie die Menschheit retten wollen - und das geht nur, wenn man sich gegenseitig akzeptiert. Alleingänge einzelner Ideologien auf Kosten der anderen Ideologien darf es nicht geben.



Ich "huldige" überhaupt keiner Ideologie.

Weitere Details bitte meinem Profil entnehmen, da steht was dazu drin. :)
Scheinst relativ weit links zu stehen. Auf jeden Fall bist du sehr gegen den Staat.




Damit hast Du keine Monarchie begründet, sondern nur irgendeine Form der Monokratie, die monarchisch oder republikanisch sein kann, diktatorisch oder demokratisch, totalär, autoritär oder liberal, erblich oder nicht erblich...
Gut, dann ergänze ich meine Aussage noch damit, dass dieses Amt des starken Mannes erblich sein muss, damit die nötige Kontinuität vorhanden ist.

-jmw-
13.09.2007, 11:22
Wenn sie die ideologischen Scheuklappen etwas lockert, wird jede Ideologie merken, dass sie allein nichts erreichen kann bzw. dass dieses ständige Ausschließlich-gegeneinander-arbeiten nichts bringt, dass man zusammenhalten muss, um die Menschheit retten zu können. Und die Rettung bestimmter menschlicher Rassen und die Rettung der Menschheit insgesamt schließen sich ja nicht aus, Stichwort: Ethnopluralismus.
Irgendwie scheinst Du mir auf das Ziel einer "Rettung der Menschheit" fixiert zu sein.
Warum?

Nehmen wir doch mal an, die Menschheit wäre "gerettet", es bestünde nicht mehr die Gefahr, dass wir uns alle gegenseitig ausrotten.
Was dann?
Wären damit irgendwelche ideologischen Streitigkeiten beendet?
Das Problem gelöst?
Nö, keineswegs.
Es stünden immernoch Myriaden an Fragen zur Lösung an.
Sollten die Ideologen auch da "zusammenhalten"?


Richtig, auch sie haben es geschafft, sind dem Schubladen-Denken erlegen.
Kategorisierung ist Aufgabe der Wissenschaft, ohne sie geht es garnicht.


Diese "Zwangsmittel" wie du sie nennst, sind notwendig, denn alle Ideologien müssen ja zusammenhalten, wenn sie die Menschheit retten wollen - und das geht nur, wenn man sich gegenseitig akzeptiert. Alleingänge einzelner Ideologien auf Kosten der anderen Ideologien darf es nicht geben.
Ich kann und ich will Faschisten, Bolschewisten, Nazis, Demokraten aber nicht akzeptieren!
Wie soll das auch gehen?
Wie könnt ich jemanden akzeptieren, der etwas tut, was ich ausdrücklich als verbrecherisch erachte?
Ich unterhalte mich ja auch nicht über "Kompromisse", was Mord oder Diebstahl oder Betrug angeht.


Scheinst relativ weit links zu stehen. Auf jeden Fall bist du sehr gegen den Staat.
Ob und inwieweit ich "links" stehe, hängt von er Definition ab.
Zweiteres stimmt allerdings.


Gut, dann ergänze ich meine Aussage noch damit, dass dieses Amt des starken Mannes erblich sein muss, damit die nötige Kontinuität vorhanden ist.
Warum sollte diese Kontinuität nur durch Vererbung gewährleistet sein?