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Vollständige Version anzeigen : Das ICH ist eine Einbahnstraße - Bestätigung der Lehre Schopenhauers



Klopperhorst
29.08.2007, 08:25
Ein interessantes Gespräch mit dem Hirnforscher Gerhard Roth, Universität Bremen, bestätigt die Lehre Schopenhauers, wie ich sie auch hier bisweilen ausgebreitet habe.


Unser wahres Selbst, der Kern unsers
Wesens, ist Das, was hinter jenem steckt und eigentlich
nichts Anderes kennt, als wollen und nichtwollen,
zufrieden und unzufrieden seyn, mit allen Modifikationen
der Sache, die man Gefühle, Affekte und
Leidenschaften nennt. Dies ist Das, was jenes Andere
hervorbringt; nicht mitschläft, wann jenes schläft, und
eben so, wann dasselbe im Tode untergeht, unversehrt
bleibt.


(Die Welt als Wille und Vorstellung)


Demnach liegt die Freiheit des Menschen im esse nicht im operati, was soviel heisst, daß der Charakter jedes Menschen mit der Geburt seiner Willenserscheinung feststeht und dann in der Welt empirisch entfaltet wird, d.h. die Wesenszüge, Affekte, Leidenschaften sind zu bereits zur Geburt festgesetzt, und sie wirken als das Unbewusste auf das Schicksal. Die Möglichkeiten der Vernunft sind beschränkt, d.h. sie kann nur noch reflektieren, nicht den Charakter verändern, somit auch nicht das Schicksal. Freiheit liegt im schöpferischen Akt, im quantenmechanischen Zufall des ersten Crossovers der genetischen Erb-Informationen der Eltern. Hier ist er Einstiegspunkt des Willens in die Welt der Erscheinung zu suchen. Danach muss alles nach dem angetretenen Gesetz fortgedeihen (und zugrundegehen).

Auszug aus dem Gespräch:




Das ICH ist eine Einbahnstraße


Spiegel: Herr Roth, wann haben Sie zuletzt versucht, sich zu ändern?

Roth: Ich mich selber? Das geht gar nicht! Das habe ich aufgegeben.
...
Roth: Es ist eine Urform unseres Selbst; die psychische Grundausstattung, mit der wir auf die Welt kommen. Daraus entsteht alles andere. Man kann es auch Temprament nennen.
...
Roth: Die Gene bestimmen zwischen 20 und 50 Prozent der Persönlichkeit eines Menschen. Aber auch das, was eine Frau während der Schwangerschaft erlebt, entscheidet mit über das Temprament eines Kindes: Ob es offen oder ängstlich sein wird, ein stabiles oder ein zaghaftes Ego entwickelt, ob es pedantisch ist oder lässig. Diese Weichen stellt das limbische System [...] das ab der sechsten Schwangerschaftswoche entsteht.

Roth: Der Spielraum, in dem der Mensch überhaupt empfinden kann, ist bei der Geburt bereits in beträchtlichem Maße umrissen.

Roth: Das unbewusste Selbst ist in seinen neuronalen Grundzügen kaum kaputtzukriegen. Wahrscheinlich gehörten die Lebenstüchtigen zu den sicher gebundenen Kindern. Zusammen mit einer positiven genetischen Veranlagung macht das einen Menschen ziemlich unverwundbar. Experten bezeichnen das als Resilienz.

Spiegel: Kann ein Kind auch später noch dieser Widerstandskraft erlangen?

Roth: Kaum. Denn das unbewusste Selbst lässt sich die Regie nicht mehr aus der Hand nehmen, wenn das Kind mit etwa 3 Jahren sein Kleinkindverhalten ablegt. Dann beginnt eine völlig neue Phase, die er bewussten sozialen Prägung. Sie dauert zwar lang, bis zum 20. Lebensjahr; bis dahin ist der orbifortale Cortex , in dem die Ergebnisse unserer Erziehung abgespeichert sind, ausgereift. Aber aus einem vertrödelten Kleinkind wird niemals ein pünktlicher Erwachsener werden. ...

Roth: Das eigentliche Problem ist: Wir sehen uns selbst immer nur so, wie es das das Unbewusste, das Kleinkind in uns zulässt. Und das hat gelernt, wie es sich sehen muss, damit es sich gut fühlt. Deshalb können wir kein objektives Bild von uns haben, sondern sehen uns immer positiver, als die anderen das tun. Das trifft auf Männer noch eher zu als auf Frauen. [...] Frauen neigen signifikant dazu, sich schlechter zu machen, als sie sind – Männer zum Gegenteil.

[...]

Roth: Die Persönlichkeit eines Menschen gibt nun mal den Rahmen vor, an dem er sich langhangelt. Bei machen ist der sehr eng; diese Menschen sind absolut null anpassungsfähig. Dazu gehören auch Erfinder, Politiker und Entdecker, die sich durch keinen Mißerfolg abschrecken lassen.

[...]

Roth: Sprachentwicklung, Kommunikation, Diplomatie – da können wir mit 50,60,70 alles Mögliche lernen. Unser akademisches Wissen können wir ein Leben lang entwickeln. [...] Aber nur an der Oberfläche. Was sich früh ausbildet und unser Verhalten am stärksten beeinflusst – unser emotionales Grundgerüst -, hört am frühesten auf, stark veränderbar zu sein. Und was am längsten veränderbar ist – das rationale Wissen -, hat am wenigsten Auswirkungen auf unser Verhalten.

(Auszug aus Interview im Spiegel Nr. 35)



Also doch:

Die Welt als Wille ist das Primäre und Unzerstörbare unserer Natur und die Welt als Vorstellung (Verstand, Vernunft, Ratio, Intelligenz) ist das Sekundäre und ist nicht die Welt an sich. Eine Bestätigung der Philosophie Schopenhauers!




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Jon Tullius
29.08.2007, 17:20
Unser wahres Selbst, der Kern unsers
Wesens, ist Das, was hinter jenem steckt und eigentlich
nichts Anderes kennt, als wollen und nichtwollen,
zufrieden und unzufrieden seyn, mit allen Modifikationen
der Sache, die man Gefühle, Affekte und
Leidenschaften nennt. Dies ist Das, was jenes Andere
hervorbringt; nicht mitschläft, wann jenes schläft, und
eben so, wann dasselbe im Tode untergeht, unversehrt
bleibt.


(Die Welt als Wille und Vorstellung)

Wieso kann der olle Denker da etwas sagen?

Er kann nichts sagen!

Dann redet ja ES. Über sich? In Konstrukten.


Letztendlich muss ein Mysterium gewahrt werden.

Es ist eins. Nichtsagbar. Also Null? Und dann wieder Viele.


Lies mal Laotze.

Das Unsagbare Tao gebiert das Eine, dieses die Bewegung, also zweiheit ( yin/yang), aus zwei entsteht drei, das Kind, und das gebiert die Vielen (Welt).





Demnach liegt die Freiheit des Menschen im esse nicht im operati, was soviel heisst, daß der Charakter jedes Menschen mit der Geburt seiner Willenserscheinung feststeht und dann in der Welt empirisch entfaltet wird, d.h. die Wesenszüge, Affekte, Leidenschaften sind zu bereits zur Geburt festgesetzt, und sie wirken als das Unbewusste auf das Schicksal.

FORMBAR also nur im Mitschöpfertum.

Bzw es entfaltet sich.





Die Möglichkeiten der Vernunft sind beschränkt, d.h. sie kann nur noch reflektieren, nicht den Charakter verändern, somit auch nicht das Schicksal.

Ja.



Freiheit liegt im schöpferischen Akt, im quantenmechanischen Zufall des ersten Crossovers der genetischen Erb-Informationen der Eltern. Hier ist er Einstiegspunkt des Willens in die Welt der Erscheinung zu suchen. Danach muss alles nach dem angetretenen Gesetz fortgedeihen (und zugrundegehen).

Eine harte Version.

Püha. :D







Also doch:

Die Welt als Wille ist das Primäre und Unzerstörbare unserer Natur und die Welt als Vorstellung (Verstand, Vernunft, Ratio, Intelligenz) ist das Sekundäre und ist nicht die Welt an sich. Eine Bestätigung der Philosophie Schopenhauers!

Ich glaube, das ist eine Falle.

Mein Wille? Ich soll diesen Scheiß verbockt haben? :D Gottes Wille? HALLO? .... meldet sich keiner.

Wer sind wir, was machen wir hier?

Die Frage bleibt. Son Shice.




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Volkov
29.08.2007, 18:59
Da Neoliberismus und die zunehmende Vereinzelung der Gesellschaft ja die Menschen im Egoismus fördern (Ellenbogengesellschaft), ist es eindeutig eine Einbahnstraße. Und dann stirbt der Mensch irgendwann aus, bei einer gewissen Kontiunität dieser Entwicklung.

Was kommt nach Neoliberismus ? Anarchie ? Da sind wir auf dem Besten Weg !

Uh mann, so kann man es auslegen.

Wie gesagt: Leben ist eine Auslegungssache !

RDX
29.08.2007, 19:18
Ein interessantes Gespräch mit dem Hirnforscher Gerhard Roth, Universität Bremen, bestätigt die Lehre Schopenhauers, wie ich sie auch hier bisweilen ausgebreitet habe.

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Habe so was ähnliches auf Phoenix gesehen.

Die entscheidende Erkenntnis: es gibt keinen freien Willen.

Das Hirn gaukelt uns vor eine Entscheidung frei getroffen zu haben, dabei legt die Vernetzung unserer Neuronen, die bei jedem Menschen verschieden ist, die Entscheidung im vorab fest.
Das Hirn gaukelt uns quasi vor, einen freien Willen zu haben.

Rikimer
30.08.2007, 00:26
Ein interessantes Gespräch mit dem Hirnforscher Gerhard Roth, Universität Bremen, bestätigt die Lehre Schopenhauers, wie ich sie auch hier bisweilen ausgebreitet habe.


Unser wahres Selbst, der Kern unsers
Wesens, ist Das, was hinter jenem steckt und eigentlich
nichts Anderes kennt, als wollen und nichtwollen,
zufrieden und unzufrieden seyn, mit allen Modifikationen
der Sache, die man Gefühle, Affekte und
Leidenschaften nennt. Dies ist Das, was jenes Andere
hervorbringt; nicht mitschläft, wann jenes schläft, und
eben so, wann dasselbe im Tode untergeht, unversehrt
bleibt.


(Die Welt als Wille und Vorstellung)


Demnach liegt die Freiheit des Menschen im esse nicht im operati, was soviel heisst, daß der Charakter jedes Menschen mit der Geburt seiner Willenserscheinung feststeht und dann in der Welt empirisch entfaltet wird, d.h. die Wesenszüge, Affekte, Leidenschaften sind zu bereits zur Geburt festgesetzt, und sie wirken als das Unbewusste auf das Schicksal. Die Möglichkeiten der Vernunft sind beschränkt, d.h. sie kann nur noch reflektieren, nicht den Charakter verändern, somit auch nicht das Schicksal. Freiheit liegt im schöpferischen Akt, im quantenmechanischen Zufall des ersten Crossovers der genetischen Erb-Informationen der Eltern. Hier ist er Einstiegspunkt des Willens in die Welt der Erscheinung zu suchen. Danach muss alles nach dem angetretenen Gesetz fortgedeihen (und zugrundegehen).

Auszug aus dem Gespräch:




Also doch:

Die Welt als Wille ist das Primäre und Unzerstörbare unserer Natur und die Welt als Vorstellung (Verstand, Vernunft, Ratio, Intelligenz) ist das Sekundäre und ist nicht die Welt an sich. Eine Bestätigung der Philosophie Schopenhauers!




----

Das ist tendenziell richtig und für die überwiegende Mehrheit der Menschen wohl auch stimmig. Das nämlich Sein über Bewußtsein bestimmt und nicht umgekehrt.

Dennoch gibt es die Möglichkeit über eine harte Disziplin der Geisteschulung, auch geistiges Yoga über den Anfang der Meditation, eine Möglichkeit diesem Sklavendasein des allen Vorbestimmten zu entrinnen. Auch wenn dieses Licht der Hoffnung sehr weit entfernt ist - für die meisten unerreichbar.

MfG

Rikimer

Rikimer
30.08.2007, 00:35
Habe so was ähnliches auf Phoenix gesehen.

Die entscheidende Erkenntnis: es gibt keinen freien Willen.

Das Hirn gaukelt uns vor eine Entscheidung frei getroffen zu haben, dabei legt die Vernetzung unserer Neuronen, die bei jedem Menschen verschieden ist, die Entscheidung im vorab fest.
Das Hirn gaukelt uns quasi vor, einen freien Willen zu haben.
Ich halte diese Schlußfolgerung für ideologisch motiviert, um die Schaffung des Neuen Menschen besser betreiben zu können und dich und mich durch ein übergeordnetes Kollektiv, an welcher Spitze einige wenige Gleichere thronen, besser formen und damit kontrollieren zu können.

Das vieles vorher bestimmt ist, heißt meiner Meinung nach nicht, das der Freie Wille nicht existiert.

MfG

Rikimer

Jon Tullius
30.08.2007, 05:11
Das ist tendenziell richtig und für die überwiegende Mehrheit der Menschen wohl auch stimmig. Das nämlich Sein über Bewußtsein bestimmt und nicht umgekehrt.

Doch das Sein ist nur real in der Wahrnehmung, im Bewusstsein, also gibt es keine Hierarchie, sondern ein polares Yin/Yang.

Und natürlich kann ich sagen, ich gehe heute nicht zur Arbeit. Oder ziehe ich heute ein Hemd an oder ein Tshirt.

Das was Horschti hier sagt, klingt so endgültig. Es gibt einen freien Willen, aber der ist nur wie der angemeldete User bei XP, der wahre Wille ist der Adminwille. :D


Dennoch gibt es die Möglichkeit über eine harte Disziplin der Geisteschulung, auch geistiges Yoga über den Anfang der Meditation, eine Möglichkeit diesem Sklavendasein des allen Vorbestimmten zu entrinnen. Auch wenn dieses Licht der Hoffnung sehr weit entfernt ist - für die meisten unerreichbar.

Nach meinem Bild müsste man sich nur erinnern, wie das PW für Admin ist. :D :D

Jon Tullius
30.08.2007, 05:14
Ich halte diese Schlußfolgerung für ideologisch motiviert, um die Schaffung des Neuen Menschen besser betreiben zu können und dich und mich durch ein übergeordnetes Kollektiv, an welcher Spitze einige wenige Gleichere thronen, besser formen und damit kontrollieren zu können.

Richtig. Sowas wird in Sekten wie Thelema gelehrt, wo die Schweine ( siehe "Farm der Tiere") etwas gleicher sind.


Das vieles vorher bestimmt ist, heißt meiner Meinung nach nicht, das der Freie Wille nicht existiert.

Userwille, Adminwille? Verdammt, wo ist das PW? ;)

RDX
30.08.2007, 05:59
Ich halte diese Schlußfolgerung für ideologisch motiviert, um die Schaffung des Neuen Menschen besser betreiben zu können und dich und mich durch ein übergeordnetes Kollektiv, an welcher Spitze einige wenige Gleichere thronen, besser formen und damit kontrollieren zu können.

Das vieles vorher bestimmt ist, heißt meiner Meinung nach nicht, das der Freie Wille nicht existiert.

MfG

Rikimer

So, wie ich das verstanden habe, bedeutet dies nur, dass unsere Entscheidungen im vorab von unserem Gehirn getroffen werden, bevor es überhaupt ins Bewusstsein dringt.
Das Hirn hat seine Entscheidung längst getroffen, im Bewusstsein wird uns nur noch eine Entscheidungsfindung vorgegaukelt.

Nichts desto trotz wird natürlich nach wie vor jedes Hirn seine eigenen Entscheidungen treffen, nur hängen diese von der Vernetzung der Neuronen, der Struktur des Hirns und nicht von der Struktur des Problems ab.

-jmw-
30.08.2007, 11:00
Was kommt nach Neoliberismus ? Anarchie ? Da sind wir auf dem Besten Weg !
Nein, das sicher nicht, obwohl ich mir ja alle Mühe zur Aufklärung geb. :)

Freikorps
30.08.2007, 12:07
So, wie ich das verstanden habe, bedeutet dies nur, dass unsere Entscheidungen im vorab von unserem Gehirn getroffen werden, bevor es überhaupt ins Bewusstsein dringt.
Das Hirn hat seine Entscheidung längst getroffen, im Bewusstsein wird uns nur noch eine Entscheidungsfindung vorgegaukelt.




Warum kan man sich dann in manchen Situationen nicht entscheiden, wie man sich verhalten soll. Bei Frauen: Nehme ich jetzt dieses paar Schuhe oder doch lieber dieses, oder beide oder am Ende doch ganz andere? :)

RDX
30.08.2007, 12:42
Warum kan man sich dann in manchen Situationen nicht entscheiden, wie man sich verhalten soll. Bei Frauen: Nehme ich jetzt dieses paar Schuhe oder doch lieber dieses, oder beide oder am Ende doch ganz andere? :)


Ja, ich vermute mal, dass unser Hirn dann zu keiner eindeutigen Entscheidung kommt.

Um bei den Schuhen zu bleiben.
Die roten Schuhe passen nicht zum neuen Kleid ,die blauen nicht zur Hose.
Außerdem haben sie viel zu hohe Absätze-> autsch, wirken aber reizvoll auf Männer.
Nur, dass sich nach dieser Theorie, diese Prozesse, schon bevor sie ins Bewusstsein geraten, abgespielt haben.
Und nicht erst das Bewusstsein die Entscheidung trifft- oder in diesem Fall auch nicht trifft.

Rikimer
30.08.2007, 13:03
So, wie ich das verstanden habe, bedeutet dies nur, dass unsere Entscheidungen im vorab von unserem Gehirn getroffen werden, bevor es überhaupt ins Bewusstsein dringt.
Das Hirn hat seine Entscheidung längst getroffen, im Bewusstsein wird uns nur noch eine Entscheidungsfindung vorgegaukelt.

Nichts desto trotz wird natürlich nach wie vor jedes Hirn seine eigenen Entscheidungen treffen, nur hängen diese von der Vernetzung der Neuronen, der Struktur des Hirns und nicht von der Struktur des Problems ab.
Das Hirn ist ein Werkzeug des Menschen, wie der Körper ein Werkzeug des Hirns ist. Oberflächlich betrachtet werden sowohl du, als auch die Autoren des "Es gibt keinen freien Willen" recht haben.

Leider nur haben mich jahrelange Praxis der Meditation gelehrt, das dem nur oberflächlich betrachtet so ist. Tatsächlich besteht für einige wenige Menschen durch harte Arbeit und viel Disziplin die Möglichkeit aus dieser Vorbestimmtheit heraus zu brechen. Der Rest bleibt ein Sklave und läßt sich von allem treiben, auch von den fest gefahrenen Gewohnheiten, gespeichert im Hirn.

Das im Hirn Automatismen (Vorteile, Bewegungsabläufe, Art zu Denken und zu Handeln etc.) abgelegt sind, wie in einem Computerprogramm, bedeutet doch nicht, das man daraus schließen könnte, es gebe keinen freien Willen! Auch nicht, das sich kaum jemand die Mühe macht erst geschriebene und gespeicherte Programme im Hirn, aufgrund der Mühe, welches dies machen würde, zu revidieren, verändern oder gar ganz zu löschen und neu zu schreiben.

Und wer von euch das Klarträumen und sonstige Spielchen beherrscht, der weiß das es noch andere Methoden gibt, mit dem Unterbewußten in Kontakt zu treten und dieses und damit sich selbst neu zu programmieren. Natürlich ist dies auch möglich durch andere, etwa durch die Hypnose, in Russland ist man hier besonders weit. Im sechsten Teil der Dokumentationsfolge von: "Geheimes Russland - Moskau - Die Zombies der roten Zaren" werden die zahlreichen Experimente bzw. die Gehirnwäsche und heutigen Methoden der Bewußtseinskontrolle (Mindcontrol) mehr oder weniger gut beschrieben. Natürlich existieren auch in anderen Staaten, insbesondere den USA solche Projekte.

Aber bedeutet dies wirklich, das der freie Wille nicht existiert? ?( :rolleyes:

MfG

Rikimer

RDX
30.08.2007, 13:27
Das Hirn ist ein Werkzeug des Menschen, wie der Körper ein Werkzeug des Hirns ist. Oberflächlich betrachtet werden sowohl du, als auch die Autoren des "Es gibt keinen freien Willen" recht haben.

Leider nur haben mich jahrelange Praxis der Meditation gelehrt, das dem nur oberflächlich betrachtet so ist. Tatsächlich besteht für einige wenige Menschen durch harte Arbeit und viel Disziplin die Möglichkeit aus dieser Vorbestimmtheit heraus zu brechen. Der Rest bleibt ein Sklave und läßt sich von allem treiben, auch von den fest gefahrenen Gewohnheiten, gespeichert im Hirn.

Das im Hirn Automatismen (Vorteile, Bewegungsabläufe, Art zu Denken und zu Handeln etc.) abgelegt sind, wie in einem Computerprogramm, bedeutet doch nicht, das man daraus schließen könnte, es gebe keinen freien Willen! Auch nicht, das sich kaum jemand die Mühe macht erst geschriebene und gespeicherte Programme im Hirn, aufgrund der Mühe, welches dies machen würde, zu revidieren, verändern oder gar ganz zu löschen und neu zu schreiben.

Und wer von euch das Klarträumen und sonstige Spielchen beherrscht, der weiß das es noch andere Methoden gibt, mit dem Unterbewußten in Kontakt zu treten und dieses und damit sich selbst neu zu programmieren. Natürlich ist dies auch möglich durch andere, etwa durch die Hypnose, in Russland ist man hier besonders weit. Im sechsten Teil der Dokumentationsfolge von: "Geheimes Russland - Moskau - Die Zombies der roten Zaren" werden die zahlreichen Experimente bzw. die Gehirnwäsche und heutigen Methoden der Bewußtseinskontrolle (Mindcontrol) mehr oder weniger gut beschrieben. Natürlich existieren auch in anderen Staaten, insbesondere den USA solche Projekte.

Aber bedeutet dies wirklich, das der freie Wille nicht existiert? ?( :rolleyes:

MfG

Rikimer


Hier ein paar links zum „freien Willen“

Hätte eigentlich Klopper schon liefern müssen.

Bevor der Wortverdreher, Aussagenhinbieger und Pedant „Sofie ist verdreht“ glaubt, es sei mal wieder ein Strang zum Ausleben seiner Profilneurose angelegt worden, liefere ich ein paar Links, welche die Möglichkeiten seiner neurotischen Selbstdarstellung stark minimieren.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/57086

http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille

http://www.br-online.de/wissen-bildung/artikel/0503/23-gehirn-freier-wille/index.xml

http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/02/10/024a0801.asp?cat=/magazin/ethik_in_der_medizin

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=46091

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/GehirnFreiheit.shtml

http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/;art300,2188949

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/113/74039/

http://www.google.de/search?q=hirnforschung+freier+wille+&hl=de&ie=UTF-8&start=20&sa=N

Volkov
30.08.2007, 14:58
Nein, das sicher nicht, obwohl ich mir ja alle Mühe zur Aufklärung geb. :)

Das ist gut -jmw-.

Wie komme ich auf Anarchie ? Nun. Neoliberalismus fördert wie gesagt den Egoismus durch auseinanderrupfen von Familien an verschiedene Arbeitsorte und die Förderung individueller Möglichkeiten (das allerdings betrachte ich nicht unbedingt negativ, Technik und Zeit bleiben nunmal nicht stehen). Aber dadurch dass duie Zeit immer unübersichtlicher und schneller wird, wird sie chaotischer.
Die Regierenden blicken doch da auch nicht mehr durch.

Also werden sich Regierungen auflösen auf lange Sicht und die Regeln werden nur noch untereinander gemacht. Ergebnis: Anarchie

Jon Tullius
30.08.2007, 15:42
Tatsächlich besteht für einige wenige Menschen durch harte Arbeit und viel Disziplin die Möglichkeit aus dieser Vorbestimmtheit heraus zu brechen.

Nein. Das ist auch nur eine Illusion.

Vor der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen, nach der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen.

:)

Jon Tullius
30.08.2007, 15:46
Also werden sich Regierungen auflösen auf lange Sicht und die Regeln werden nur noch untereinander gemacht. Ergebnis: Anarchie

Auch Anarchie bringt wieder Ordnung, siehe "Wilder Westen". Es gibt eine Zeit der schnellschießenden Warlords, dann kommt wieder die neue Ordnung, die Marschalls und die Soldaten mit MGs.

Möglicherweise haben wir einen neuen 30jährigen Krieg vor uns, aber dann etabliert sich eine neue Gesellschaft. Ich denke, es wird auf ein EURUSSIA hinauslaufen. Mit Zentralmacht Deutschland. ( wg der Wirtschaftskraft)

Rikimer
30.08.2007, 16:28
Nein. Das ist auch nur eine Illusion.

Vor der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen, nach der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen.

:)

Du schreibst so, als ob der Grund für das menschliche Dasein in der Welt, in der puren niederen Materie zu suchen wäre. Gehörst du jetzt auch zu den Materialisten, welche jedwede Entscheidungsmöglichkeit des Menschen negieren, alles, aber auch wirklich alles als Vorbestimmt erklären und gar den Willen an sich leugnen? :rolleyes:

MfG

Rikimer

Klopperhorst
30.08.2007, 16:46
Warum kan man sich dann in manchen Situationen nicht entscheiden, wie man sich verhalten soll. Bei Frauen: Nehme ich jetzt dieses paar Schuhe oder doch lieber dieses, oder beide oder am Ende doch ganz andere? :)

Weil die Entscheidungskriterien nicht alle bewusst werden. Z.B. wird man denken, man könnte sich zwischen zwei Alternativen frei entscheiden.

Dies ist jedoch falsch!

Denn zwei Motive können nie gleich gewichten. Entweder wird einem z.B. die Form oder die Farbe oder etwas anderes unbewusst mehr imponieren und auch von den Erfahrungswerten, die man mit einer (ähnlichen) Sache oder einer Situation gemacht hat, unbewusst mehr übereinstimmen, so daß man sich automatisch für das stärkere Motiv entscheidet, weil die Kriterien, die zur Entscheidung führten, nicht alle bekannt sind.


---

Rikimer
30.08.2007, 16:52
Weil die Entscheidungskriterien nicht alle bewusst werden. Z.B. wird man denken, man könnte sich zwischen zwei Alternativen frei entscheiden.

Dies ist jedoch falsch!

Denn zwei Motive können nie gleich gewichten. Entweder wird einem z.B. die Form oder die Farbe oder etwas anderes unbewusst mehr imponieren und auch von den Erfahrungswerten, die man mit einer (ähnlichen) Sache oder einer Situation gemacht hat, unbewusst mehr übereinstimmen, so daß man sich automatisch für das stärkere Motiv entscheidet, weil die Kriterien, die zur Entscheidung führten, nicht alle bekannt sind.


---Und wenn man weiß wie das Hirn in etwa funktioniert, dann kann sich selbst umprogrammieren. Z. B. den einen Typ Frau, welchen man vorher nie interessant gefunden hat, interessant zu finden, die bisher interessanten Typen uninteressant. Oder sonstige eingefahrene Gewohnheiten gegen andere auszutauschen. Einige Methoden mit denen dies durchführbar ist, habe ich hier kurz angedeutet.

Schade das ihr solche Experimente mit eurem Gehirn noch nicht ausprobiert habt.

MfG

Rikimer

Klopperhorst
30.08.2007, 16:55
Und wenn man weiß wie das Hirn in etwa funktioniert, dann kann sich selbst umprogrammieren. Z. B. den einen Typ Frau, welchen man vorher nie interessant gefunden hat, interessant zu finden, die bisher interessanten Typen uninteressant. ...

Halte ich für sehr fraglich. Ich werde nicht irgendwelche Dinge wollen, die ich ohnehin nicht wollen würde.

Aber man kann die Erkenntnis korrigieren und dann ein besseres Bild von Dingen bekommen. Damit ändert man aber seinen Willen nicht, man weiss nur besser, was man will.


---

-jmw-
30.08.2007, 18:12
Also werden sich Regierungen auflösen auf lange Sicht und die Regeln werden nur noch untereinander gemacht. Ergebnis: Anarchie
Klingt vielversprechend und hat ja auch durchaus Richtiges an sich, wird allerdings so nicht kommen.
Wir sehen ja bereits an allen Ecken und Enden die Versuche, das Herrschaftssystem zu festigen (Schäuble lässt grüssen).

-jmw-
30.08.2007, 18:15
Auch Anarchie bringt wieder Ordnung, siehe "Wilder Westen". Es gibt eine Zeit der schnellschießenden Warlords, dann kommt wieder die neue Ordnung, die Marschalls und die Soldaten mit MGs.
Über den Not So Wild, Wild West (http://www.mises.org/journals/jls/3_1/3_1_2.pdf) haben Anderson und Hill einer interessante Studie geschrieben.

Jon Tullius
30.08.2007, 18:27
Du schreibst so, als ob der Grund für das menschliche Dasein in der Welt, in der puren niederen Materie zu suchen wäre.


Nein. Ich sehe das Geistige als Blaupause der Welt. Siehe: Wirkung von Ideen.



Gehörst du jetzt auch zu den Materialisten, welche jedwede Entscheidungsmöglichkeit des Menschen negieren, alles, aber auch wirklich alles als Vorbestimmt erklären

Das hat Horst gemacht. Ich plädiere für ein Mitschöpfertum. Werde eins mit dem Göttlichen ( sind tatsächlich nur Wenige, aber selten die monastischen) und werde das, was dein Göttliches aus dir machen kann.

Adam Kadmon. Oder Tao.

DAS POTENTIAL des Menschen ist grenzenlos.

Siehe den Jesus des Thomasevangeliums.




und gar den Willen an sich leugnen? :rolleyes:

Gottes Willen? ( Who am I to blow against the wind while pissing?)

Was ist der Wille an sich für dich?

Jon Tullius
30.08.2007, 18:29
Über den Not So Wild, Wild West (http://www.mises.org/journals/jls/3_1/3_1_2.pdf) haben Anderson und Hill einer interessante Studie geschrieben.

Die MACHT haben bei Multikultibürgerkrieg auch die Konzerne.

Siehe: GAPROM darf eigene Waffen nun haben, bis zum Spähpanzer.

Jon Tullius
30.08.2007, 18:33
Halte ich für sehr fraglich. Ich werde nicht irgendwelche Dinge wollen, die ich ohnehin nicht wollen würde.


:rofl:




Aber man kann die Erkenntnis korrigieren und dann ein besseres Bild von Dingen bekommen. Damit ändert man aber seinen Willen nicht, man weiss nur besser, was man will.

WER erkennt?

Guck mal in die Richtung. Findest du ein festes Ich in dir?



---


Deine Stringenz, reduziert zur omnipotenten Ohnmacht einer Linie. :hihi:

-jmw-
30.08.2007, 18:46
Die MACHT haben bei Multikultibürgerkrieg auch die Konzerne.

Siehe: GAPROM darf eigene Waffen nun haben, bis zum Spähpanzer.
Gasporm ist ja auch kein Unternehmen, es ist quasi eine Behörde. :]

Rikimer
30.08.2007, 20:29
Halte ich für sehr fraglich. Ich werde nicht irgendwelche Dinge wollen, die ich ohnehin nicht wollen würde.

Aber man kann die Erkenntnis korrigieren und dann ein besseres Bild von Dingen bekommen. Damit ändert man aber seinen Willen nicht, man weiss nur besser, was man will.


---

Und was will man? ?(

Auch das kann Veränderungen im Hirn unterliegen, welche nicht unbedingt von Anfang an per Schicksal oder wer weiß was sonst noch, statisch fest gelegt worden ist.

Entweder durch Einflüsse von außen (drastisches Mittel: Gehirnwäsche, Mindcontroll) oder durch Eigeninitiative (z. B. Meditation, Mindmachine, Klartraum etc.).

Damit ist leider immer noch nicht geklärt, was der Wille eigentlich ist, was willst du, was wollen die Menschen? Ist das wirklich so unveränderlich, wie du dies meinst?

MfG

Rikimer

Rikimer
30.08.2007, 22:08
Gottes Willen? ( Who am I to blow against the wind while pissing?)

Was ist der Wille an sich für dich?

Ich weiß wirklich nicht, wie vom Willen, auf Gottes Willen kommst.

Aber gut das du fragst, was der Wille für mich an sich ist. Darüber muß ich mir mal so nebenbei Gedanken machen. Läßt sich dies nicht letztendlich alles auf die Entscheidung zurück führen, welche man einschlägt im Lauf seines Lebens, bzw. vor die Möglichkeit einer Entscheidung gestellt? Und wovon hängt diese wiederrum ab? Nicht auch von dem, was man sucht im Leben, was einem wirklich wichtig und heilig ist und ob man an so etwas wie ein Weiterleben nach dem Tode glaubt in Form einer anderen Existenz? Den Rest haben wir hier schon angeschnitten.

MfG

Rikimer

Jon Tullius
31.08.2007, 05:38
Ich weiß wirklich nicht, wie vom Willen, auf Gottes Willen kommst.

Der Wille an sich ist für mich der göttliche Adminwille.



Läßt sich dies nicht letztendlich alles auf die Entscheidung zurück führen, welche man einschlägt im Lauf seines Lebens, bzw. vor die Möglichkeit einer Entscheidung gestellt? Und wovon hängt diese wiederrum ab? Nicht auch von dem, was man sucht im Leben, was einem wirklich wichtig und heilig ist und ob man an so etwas wie ein Weiterleben nach dem Tode glaubt in Form einer anderen Existenz?

In Form derselben geistigen Existenz, die nun unter Vorstellungen von "Ich bin Körper", "Ich bin Leid und Sorgen" verborgen ist?

mfg

Rheinlaender
31.08.2007, 06:27
Nein. Das ist auch nur eine Illusion.

Vor der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen, nach der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen.

Nehmen wir doch mal eine simple Situation: Ich haette am Freitagabend Drogen genommen und die mit dem Nachklang vebundene Depression schlaegt am Samstagnachmittag voll rein. Ich kann jetzt zwei Dinge tun, die Zaehne zusammenbeissen, mir bewusst sein dass diese Depression spaetestens nach weiteren 12-20 Std vorbei sein wird oder zum Geldautomaten gehen, mein Konto pluendern und den Dealer anrufen.

Ist mit der Mechanismus, der in meinem Gehirn vorgeht bewusst und die Gefahr, dass ein Schub der Droge mich eine Abhaenigkeit und damit dem Verlust meiner buergerlichen Existenz sehr bringt, kann ich die vernuenftige Entscheidung treffen und mein Konto in Ruhe lassen.

Wenn man sich bewusst ist, wann das Unterbewusstsein anfaengt einen Streich zu spielen, kann man diesen Strich verhindern, so wie man durch Selbstbeobachtung eine drogensucht verhindern kann. Dazu muss man sich aber selber beobachten, seine Handlungen einer immaginaeren aeusseren Person gegenueber mit Vernunftargumenten rechtfertigen und auch eine dritte Person auftretten lassen, die genau dagegen spricht. D. h. seine eigenen Handlungen einer Kontrolle unterziehen.

Der freie Wille wird so durch die vernuenftige abwaegung erzeugt. Er ist ds Ergebnis der Selbstdtermination des Einzeln. Determiniere die Aufrechthaltung meiner buergerlichen Existenz, so bleibt mir nur eine Entscheidung, plane meine schrittweisen Selbstmord, bliebe mir nur die die andere Wahl.

Klopperhorst
31.08.2007, 08:13
WER erkennt?

Guck mal in die Richtung. Findest du ein festes Ich in dir?



Das Gehirn, der Vorstellungsapparat, der Bilderzeugungsapparat, der Kausalitäts-Apparat, das hochkomplexe Netzwerk aus Nervenzellen, Ganglien und Synapsen in meinem Kopf.

Aus der Mathematik und Physik wissen wir zwar, daß Vorgänge in komplexen Systemen nicht vorhersehbar sind, daß auch quantenmechanische, akausale Ereignisse auf makroskopische Objekte wirken können, aber das bedeutet im Umkehrschluss keinen freien Willen. Eine rein zufällige Handlung, die vielleicht letztendlich aus dem Zerfall eines Isotops in meinem Gehirn bedingt ist, entspringt ebensowenig dem freien Willen, wie eine bewusste Wahlentscheidung aufgrund logisch-objektiver Prämissen.

Rheinländer hat Recht mit dem, daß vernünftiges Reflektieren der eigenen, inneren Vorgänge und unbewussten Verhaltensweisen, andere Schlussfolgerungen bewirken kann, daß man von sich selbst ein besseres Bild bekommt und somit die Motive klarer sind. Dadurch ändert man aber nicht seinen Willen. Im Gegenteil. Der Wille tritt nur stärker in Erscheinung, weil das Motiv seines Wollens berichtigt wurde.

Sich von einer Drogensucht bewusst abzuwenden, zeugt von einem bewussten Willen dazu, d.h. das Motiv zum Willen zum Nicht-Drogennehmen ist stärker als das zum Drogennehmen, z.B. durch Todesangst und bewusste Reflektion fremder Leiden etc.

Der Wille ist dadurch in keinster Weise freier, nur die Motive wurden berichtigt. Der Mensch hat lediglich die Fähigkeit zur Wahlentscheidung aufgrund logischer Prämissen. Das stärkere Motive wird jedoch gewinnen, mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes. Und welches Motiv letztendlich gewinnt, hängt davon ab, was meinen Willen am meisten affiziert, was ihn am meisten zum Wollen beeinflusst. Dies ist nicht bestimmbar. Der Willensakt kommt gleichsam aus dem Dunkel des Selbst, ohne, daß wir wissen, wer da eigentlich die Fäden zieht, denn die Vernunft kann wie gesagt nur reflektieren. Deswegen haben wir die Illusion des freien Willens.


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Rikimer
31.08.2007, 10:20
@Klopperhorst

Schreibe endlich mal, was für dich der Wille, das ICH ist. Nach all' deinen Beiträgen ist dies immer noch nicht klar.

MfG

Rikimer

Klopperhorst
31.08.2007, 10:33
@Klopperhorst

Schreibe endlich mal, was für dich der Wille, das ICH ist. Nach all' deinen Beiträgen ist dies immer noch nicht klar.

MfG

Rikimer

Triebkraft kann man dazu auch sagen. Es ist das, was will. Z.B. wenn ich Hunger habe, will ich essen oder wenn ich mich einsam fühle, will ich unter Menschen usw.

Es sind die Bedürfnisse, die ein Mensch hat, die sich je nach Mensch auch unterscheiden. Der eine will das, der andere will das. Die Bedürfnisse sind da, und sie sind so vielfältig und unbewusst, daß jede Handlung und jeder Denkvorgang auf diesen Bedürfnissen basiert, der Wille, der überall dahintersteht.


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Rheinlaender
31.08.2007, 10:37
Triebkraft kann man dazu auch sagen. Es ist das, was will. Z.B. wenn ich Hunger habe, will ich essen oder wenn ich mich einsam fühle, will ich unter Menschen usw.

Ich kann aber den Hunger unterdrueken - ich kann mich in einem Raum voller Nahrungsmittel zu tode hungern, wenn ich will. Ich kann kommunikativ sein und doch bewusst die Einsamkeit waehlen etc.

Klopperhorst
31.08.2007, 10:41
Ich kann aber den Hunger unterdrueken - ich kann mich in einem Raum voller Nahrungsmittel zu tode hungern, wenn ich will. Ich kann kommunikativ sein und doch bewusst die Einsamkeit waehlen etc.

Genau. Aber dazu muss der Wille in dir so stark sein, d.h. ein viel stärkeres Motiv muss ihn affizieren, daß er die anderen Motive ignoriert. Nicht jeder Mensch kann diesen Willen haben. Wer es kann, der hat ihn ohnehin, er ist nicht die Folge logischer Überlegungen.


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Rikimer
31.08.2007, 13:33
Triebkraft kann man dazu auch sagen. Es ist das, was will. Z.B. wenn ich Hunger habe, will ich essen oder wenn ich mich einsam fühle, will ich unter Menschen usw.

Es sind die Bedürfnisse, die ein Mensch hat, die sich je nach Mensch auch unterscheiden. Der eine will das, der andere will das. Die Bedürfnisse sind da, und sie sind so vielfältig und unbewusst, daß jede Handlung und jeder Denkvorgang auf diesen Bedürfnissen basiert, der Wille, der überall dahintersteht.


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Also Wille = Triebkraft = Bedürfnis.
Kürzer: Wille = Bedürfnis.

Wille gleich Erfüllung der Bedürfnisse. Und welche Bedürfnisse sind dies im allgemeinen, außer essen und schlafen?

MfG

Rikimer

Klopperhorst
31.08.2007, 13:47
Also Wille = Triebkraft = Bedürfnis.
Kürzer: Wille = Bedürfnis.

Wille gleich Erfüllung der Bedürfnisse. Und welche Bedürfnisse sind dies im allgemeinen, außer essen und schlafen?

MfG

Rikimer

Die ganze Bandbreite der menschlichen Tatsachen. Angefangen von den biologischen Bedürfnissen, bis zu den sozialen und religiösen. Alles ist durchzogen vom Willen zu etwas. Jeder will tausend und abertausende Dinge, und ihre Befriedigung erlebt man als gutes Gefühl, als Glück - und alles, was dem Willen im Weg steht, wird als Unglück und Leid empfunden.


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Jon Tullius
31.08.2007, 20:11
Nehmen wir doch mal eine simple Situation: Ich haette am Freitagabend Drogen genommen und die mit dem Nachklang vebundene Depression schlaegt am Samstagnachmittag voll rein. Ich kann jetzt zwei Dinge tun, die Zaehne zusammenbeissen, mir bewusst sein dass diese Depression spaetestens nach weiteren 12-20 Std vorbei sein wird oder zum Geldautomaten gehen, mein Konto pluendern und den Dealer anrufen.

Ist mit der Mechanismus, der in meinem Gehirn vorgeht bewusst und die Gefahr, dass ein Schub der Droge mich eine Abhaenigkeit und damit dem Verlust meiner buergerlichen Existenz sehr bringt, kann ich die vernuenftige Entscheidung treffen und mein Konto in Ruhe lassen.

Wenn man sich bewusst ist, wann das Unterbewusstsein anfaengt einen Streich zu spielen, kann man diesen Strich verhindern, so wie man durch Selbstbeobachtung eine drogensucht verhindern kann. Dazu muss man sich aber selber beobachten, seine Handlungen einer immaginaeren aeusseren Person gegenueber mit Vernunftargumenten rechtfertigen und auch eine dritte Person auftretten lassen, die genau dagegen spricht. D. h. seine eigenen Handlungen einer Kontrolle unterziehen.

Der freie Wille wird so durch die vernuenftige abwaegung erzeugt. Er ist ds Ergebnis der Selbstdtermination des Einzeln. Determiniere die Aufrechthaltung meiner buergerlichen Existenz, so bleibt mir nur eine Entscheidung, plane meine schrittweisen Selbstmord, bliebe mir nur die die andere Wahl.

Dir bleibt nur eine Wahl: Du musst wie Meister Eckhard deinen WEg durch deine Sümpfe finden.

Christliche und alle abrahamitischen Religionen sind drogenfeind. Weil es gegen Gehorsam ist. In schamanischen Tribes gibt es da wohl keine Hemmnisse.

Oder wie Padmasambhava sagt: Der Lotus inmitten des Sumpfes der Lüste und Süchte. Sei GEIST. Werde lebendig. ;)

Jon Tullius
31.08.2007, 20:16
Das Gehirn, der Vorstellungsapparat, der Bilderzeugungsapparat, der Kausalitäts-Apparat, das hochkomplexe Netzwerk aus Nervenzellen, Ganglien und Synapsen in meinem Kopf.

Doch wenn du dich im Spiegel anschaust, erkennst du ein Ich.

:lach:

Dich.

Das berüchtigte Ego, das mir zb sehr lieb ist. :cool2:


Aus der Mathematik und Physik wissen wir zwar, daß Vorgänge in komplexen Systemen nicht vorhersehbar sind, daß auch quantenmechanische, akausale Ereignisse auf makroskopische Objekte wirken können, aber das bedeutet im Umkehrschluss keinen freien Willen. Eine rein zufällige Handlung, die vielleicht letztendlich aus dem Zerfall eines Isotops in meinem Gehirn bedingt ist, entspringt ebensowenig dem freien Willen, wie eine bewusste Wahlentscheidung aufgrund logisch-objektiver Prämissen.

Das könnten wir nicht beenden, das Streitgespräch. ;)


Rheinländer hat Recht mit dem, daß vernünftiges Reflektieren der eigenen, inneren Vorgänge und unbewussten Verhaltensweisen, andere Schlussfolgerungen bewirken kann, daß man von sich selbst ein besseres Bild bekommt und somit die Motive klarer sind. Dadurch ändert man aber nicht seinen Willen. Im Gegenteil. Der Wille tritt nur stärker in Erscheinung, weil das Motiv seines Wollens berichtigt wurde.

Der Willen kann aber nur tragen, es müssen alle Aspekte integriert werden, nicht nur STÄRKE.




Sich von einer Drogensucht bewusst abzuwenden, zeugt von einem bewussten Willen dazu, d.h. das Motiv zum Willen zum Nicht-Drogennehmen ist stärker als das zum Drogennehmen, z.B. durch Todesangst und bewusste Reflektion fremder Leiden etc.

Ich weiß.

Es stärkt sehr. Danke für die Erinnerung. ;)


Der Wille ist dadurch in keinster Weise freier, nur die Motive wurden berichtigt. Der Mensch hat lediglich die Fähigkeit zur Wahlentscheidung aufgrund logischer Prämissen. Das stärkere Motive wird jedoch gewinnen, mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes. Und welches Motiv letztendlich gewinnt, hängt davon ab, was meinen Willen am meisten affiziert, was ihn am meisten zum Wollen beeinflusst. Dies ist nicht bestimmbar. Der Willensakt kommt gleichsam aus dem Dunkel des Selbst, ohne, daß wir wissen, wer da eigentlich die Fäden zieht, denn die Vernunft kann wie gesagt nur reflektieren. Deswegen haben wir die Illusion des freien Willens.



Meiner is frei. :whis:

klartext
31.08.2007, 23:32
Wie jedes Lebewesen und jede Pflanze in der Natur wird der Mensch bestimmt durch Arterhaltung und Artvermehrung. Alles andere ist intellektuell aufgepfropft in dem Versuch, den Menschen über die Natur zu erhöhen.
Wir haben unseren Evolutionshöhepunkt längst überschritten und befinden uns auf dem Weg nach unten, den Saurieren gleich.
Unser degeneriertes Grosshirn hat die natürlichen Überlebens- und erhaltungsmechanismen erstickt und die zur Arterhaltung notwendigen Mechanismen. Das wird zum Aussterben der Sorte Mensch führen.

Klopperhorst
01.09.2007, 08:16
Der Willen kann aber nur tragen, es müssen alle Aspekte integriert werden, nicht nur STÄRKE.




Mal ein Beispiel. Ich z.B. habe einen sehr starken Willen, das habe ich schon als Kind gemerkt, als ich den Tick entwickelte, morgens um 5 aufzustehen und alleine mit meiner Angel zum Karpfenteich zu gehen, über Wochen hinweg, bis ich einen 10-Pfünder an der Angel hatte. Die unbewusste Triebkraft in mir hat mich trotz offensichtlicher Nachteile und Irrwitzigkeit, einfach zur Befriedigung meines Egos, dazu getrieben. Ich wollte da einen Karpfen fangen und anderen überlegen sein. Ähnliche Tendenzen erlebte ich seit dem immer wieder, wenn ich mich in eine Arbeit verbeisse, ist mir alles andere egal, ich mache durch bis zur Erschöpfung und bis ich mein Ziel erreicht habe.

Dieser Wille ist nicht durch meine Vernunft bestimmbar, er ist einfach da, angeboren, blind, wütig, emotional. Das ist aber die Grundtriebkraft des ganzen Lebens.


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Jon Tullius
01.09.2007, 13:07
Wie jedes Lebewesen und jede Pflanze in der Natur wird der Mensch bestimmt durch Arterhaltung und Artvermehrung. Alles andere ist intellektuell aufgepfropft in dem Versuch, den Menschen über die Natur zu erhöhen.
Wir haben unseren Evolutionshöhepunkt längst überschritten und befinden uns auf dem Weg nach unten, den Saurieren gleich.
Unser degeneriertes Grosshirn hat die natürlichen Überlebens- und erhaltungsmechanismen erstickt und die zur Arterhaltung notwendigen Mechanismen. Das wird zum Aussterben der Sorte Mensch führen.

Nein. Mensch ist GEIST.

LEBEN SELBER ist unsere wahre Natur.

Unsterblich. Geist in Geist.

Willst du erwachen? Ich kann dir aber nicht helfen. :cool2:

Jon Tullius
01.09.2007, 13:11
Mal ein Beispiel. Ich z.B. habe einen sehr starken Willen, das habe ich schon als Kind gemerkt, als ich den Tick entwickelte, morgens um 5 aufzustehen und alleine mit meiner Angel zum Karpfenteich zu gehen, über Wochen hinweg, bis ich einen 10-Pfünder an der Angel hatte. Die unbewusste Triebkraft in mir hat mich trotz offensichtlicher Nachteile und Irrwitzigkeit, einfach zur Befriedigung meines Egos, dazu getrieben. Ich wollte da einen Karpfen fangen und anderen überlegen sein. Ähnliche Tendenzen erlebte ich seit dem immer wieder, wenn ich mich in eine Arbeit verbeisse, ist mir alles andere egal, ich mache durch bis zur Erschöpfung und bis ich mein Ziel erreicht habe.

Dieser Wille ist nicht durch meine Vernunft bestimmbar, er ist einfach da, angeboren, blind, wütig, emotional. Das ist aber die Grundtriebkraft des ganzen Lebens.


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Horst, ich vermisse dich bei den demokratischen Rechten! :D

Ja, ich gebe dir recht.

Ich habe mich in meine göttliche Natur verbissen, ich lerne gerade, immer mehr abzugeben. WIR SING grossartige Wesen. Doch nicht in der Tat ist das nur sichtbar, auch im reinen Sein, das was nicht schläft und stirbt.

WILLE ist wichtig und männlich. Es ist männliche URKRAFT. Lernen wir nun die weibliche WEISHEIT dazu, kann es gut klappen.

Gruss!;)