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Vollständige Version anzeigen : Das Gutscheinsystem - eine liberale Schulalternative



liberphil
22.08.2007, 08:24
Das staatliche Schulsystem in Deutschland ist weder eine blühende Bildungslandschaft noch ist es international konkurrenzfähig – wenn man an dieser Stelle einmal Simbabwe und andere 3. Welt Länder ignoriert.

Aber es liegt in der Natur der Sache, das Staatsmonopole – wie auch im Bildungswesen – ineffizient, etatistisch und innovationslos sind, weil das Monopol Freiheit und Wettbewerb ersticket und an deren Stelle Zentralismus und Gleichmacherei treten. Ein solches System bietet kein Platz für das Diskutieren unterschiedlicher Ideen, das Erwecken der Neugier und die Förderung der Individualität der Schüler. Der Staat beraubt ihnen die Perspektive für ihr späteres Leben. Die Schüler haben kaum Alternativen aus diesem System zu entkommen und wenn, dann sind dies teure Privatschulen –dort ist auch nur die Hülle anders, der Kern und die Probleme bleiben die gleichen aufgrund der massiven restriktiven und bürokratischen Einflüsse des Staates - denn der Schulzwang zwingt die Schüler im staatlichen Bildungssystem ihre Schullaufbahn zu absolvieren.

Um die Agonie des staatlichen Schulsystems zu überwinden, plädiere ich für die Einführung eines Gutscheinsystems in Deutschland. Bei diesem Modell erhält jeder Schüler jährlich einen gleichwertigen Gutschein, was die Chancengleichheit gewährleistet, der die Schulkosten abdeckt (in Deutschland jährlich knapp 5.000-7.000€), der ihm ermöglicht seine Schule für ein Jahr frei nach seinen Interessen und Bedürfnissen auszuwählen. Er hat nun die Entscheidungsfreiheit, ob er eine Schule besuchen möchte, die ihren Schwerpunkt bsp. auf Naturwissenschaften, musischen Fähigkeiten oder Geisteswissenschaften legt. Eine Schule, die seine individuellen Interessen und Bedürfnissen befriedigt.
Die Schulen stehen in diesem System so unter freien Wettbewerb, ob Privatschulen oder staatliche Schulen. Jede Schule hat die Möglichkeit die Gutscheine anzunehmen, aber keine zusätzlichen Aufnahmegebühren. Dies würde sonst nur einen elitären Rahmen schaffen und die Chancengleichheit diskreditieren.

Dieses System garantiert auch, dass diverse Schülergruppen (z.B. „pädagogische Herausforderungen“) in ihrer Förderung nicht benachteiligt werden, da alle Gutscheine gleichwertig sind und Privatschulen genauso interessiert sein werden Förderprogramm für Schüler mit Lernschwierigkeiten anzubieten, wie Förderprogramme für überdurchschnittliche Schüler. Das Credo lautet hier nicht, wie in unserem jetzigen Schulsystem, dass alle Schüler auf ein Durchschnitt gebracht werden sollen, sondern jeder Schüler maximal gefördert wird.

Auch Home-Schooling wäre in diesem Modell eine Alternative, doch sollte hier sichergestellt sein, dass das jeweilige Elternteil die notwendigen Qualifikationen hierfür besitzt.

Eine weitere Stärke dieses Systems: es entsteht Wettbewerb zwischen den einzelnen Schulen, um die Gunst des Schülers, was zur Effizienz und Qualitätssteigerungen der einzelnen Schulen führen wird. Zum anderen werden bei diesem Modell die Lehrer von ihrem Beamtenstatus befreit und nach Leistung bezahlt. Wer beispielsweise eine Fortbildung macht, wird für die Schulen attraktiver und wird besser bezahlt werden. Dies steigert auch wieder die Qualität des Schulunterrichts.

Ein solches System benötigt aber Transparenz. Zum einen kann man eine Art Ranking, einführen, wie bei den Universitäten üblich, um die Qualität der einzelnen Schulen zu überprüfen. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass keine demokratiefeindlichen und diskriminierenden Inhalte unterrichtet werden.

In einem „Gutscheinsystem“ wird die Individualität und nicht die Uniformierung, werden die unterschiedliche Ideen und kein Etatismus, wird die Freiheit und kein staatlicher Schulzwang gefördert. Mit Hilfe des Gutscheinsystems wird die Bildungslandschaft in Deutschland wieder Früchte tragen.

-jmw-
22.08.2007, 10:00
Ein Gutscheinsystem für Schul- und Berufsausbildung wäre sicherlich besser als das, was wir jetzt geniessen dürfen.

-jmw-
22.08.2007, 10:02
Aber es liegt in der Natur der Sache, das Staatsmonopole – wie auch im Bildungswesen – ineffizient, etatistisch und innovationslos sind, weil das Monopol Freiheit und Wettbewerb ersticket und an deren Stelle Zentralismus und Gleichmacherei treten.
Ganz richtig.

Gilt aber nicht nur für's Schulwesen:
Gustave de Molinari: Über die Produktion von Sicherheit (docs.mises.de/Molinari/Molinari_Produktion_von_Sicherheit.pdf) :]

McDuff
22.08.2007, 10:27
Wäre eine sinnvolle Alternative zu dem Bestehenden Apparat der schon lange keine Chancengleicheit mehr gewähren kann. Wenn dann noch eine gezielte Förderung der verschiedenen Begabungen dazukäme, wäre unser Schulsystem wieder mehr als konkurrenzfähig.

liberphil
22.08.2007, 22:03
Weiß jemand, wie man in den Beiträgen Umfragen integrieren kann?