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Vollständige Version anzeigen : Habt ihr schon politisch resigniert?



Kenshin-Himura
21.08.2007, 19:23
Was meint ihr, lohnt es noch, sich für das ,,Große Ganze" einzusetzen, oder sollte man sich nur noch stoisch zurücklehnen, und aus der Ferne das wahnhafte Treiben beobachten, und sich darauf konzentrieren, nur für sich selbst und seine Familie zu sorgen, und dabei möglichst keinem Anderen zur Last zu fallen, also jeden Idealismus über Bord zu werfen? Wie kommt das überhaupt, dass einige Menschen so Etwas sagen, sie hätten schon ,,resigniert" ? Gerne auch mit Begründung, genauem Auslöser, sowie weiteren Anmerkungen und Irritationen.

,,Ich misstraue jeder Form von Idealismus in der Politik."
(Helmut Schmidt, SPD, Bundeskanzler a.D.)

PeterH
21.08.2007, 19:24
Was meint ihr, lohnt es noch, sich für das ,,Große Ganze" einzusetzen, oder sollte man sich nur noch stoisch zurücklehnen, und aus der Ferne das wahnhafte Treiben beobachten, und sich darauf konzentrieren, nur für sich selbst und seine Familie zu sorgen? Wie kommt das überhaupt, dass einige Menschen so Etwas sagen, sie hätten schon ,,resigniert" ?

Genau das! Und zwar ausschließlich.

Kenshin-Himura
21.08.2007, 19:29
Mal aus wirtschaftspolitischer Perspektive betrachtet, hier dazu ein meiner Meinung nach passendes Zitat von Adam Smith:

,,Da nun aber der Zweck jeder Kapitalanlage Gewinnerzielung ist, so wenden sich die Kapitalien den rentabelsten Anlagen zu, d.h. denjenigen, in denen die höchsten Gewinne erzielt werden. Indirekt wird aber auf diese Weise auch die Produktivität der Volkswirtschaft am besten gefördert. Jeder glaubt nur sein eigenes Interesse im Auge zu haben, tatsächlich aber erfährt so indirekt auch das Gesamtwohl der Volkswirtschaft die beste Förderung. Verfolgt er nämlich sein eigenes Interesse, so fördert er damit indirekt das Gesamtwohl viel nachhaltiger, als wenn die Verfolgung des Gesamtinteresses unmittelbar sein Ziel gewesen wäre. Ich habe nie viel Gutes von denen gesehen, die angeblich für das allgemeine Beste tätig waren."
(Adam Smith, 1776, Aus den ,,Untersuchungen über Natur und Ursache des Wohlstandes der Nationen")

Ich selbst habe auch ,,resigniert", das Fass zum Überlaufen brachte die Berichterstattung der Medien über den Eisbären Knut.

Don Pacifico
21.08.2007, 19:35
(........)

Ich selbst habe auch ,,resigniert", das Fass zum Überlaufen brachte die Berichterstattung der Medien über den Eisbären Knut.
Warum gerade das?
Die Leute wollten nach so viel Schrecklichem in der Welt auch mal von was Liebem, Knuffigem reden. Stichwort: "Kindchenschema".

Mcp
21.08.2007, 19:36
Ich selbst habe auch ,,resigniert", das Fass zum Überlaufen brachte die Berichterstattung der Medien über den Eisbären Knut.

Schönes Zitat von Smith, obwohl ich von Ökonomen im allgemeinen nicht viel halte. Aber wieso haben Sie ausgerechnet über Knut resigniert?

Mauser98K
21.08.2007, 19:41
Gewissermaßen ja.

Ich wähle NPD weil ich von der Politik der "Etablierten" enttäuscht bin.

Praetorianer
21.08.2007, 19:48
Ja, Begründung siehe hier http://www.politikforen.de/showthread.php?t=46482&page=6 ff.

Kenshin-Himura
21.08.2007, 20:09
Warum gerade das?
Die Leute wollten nach so viel Schrecklichem in der Welt auch mal von was Liebem, Knuffigem reden. Stichwort: "Kindchenschema".


Schönes Zitat von Smith, obwohl ich von Ökonomen im allgemeinen nicht viel halte. Aber wieso haben Sie ausgerechnet über Knut resigniert?

Es hat mir gezeigt, dass man sowieso nicht gegen Medien und Gesellschaft ankommt, was diese für wichtig erachten, darüber wird debattiert, und was sie für richtig halten, das wird gemacht.

Mcp
21.08.2007, 20:42
Es hat mir gezeigt, dass man sowieso nicht gegen Medien und Gesellschaft ankommt, was diese für wichtig erachten, darüber wird debattiert, und was sie für richtig halten, das wird gemacht.

Nunja, wenn Sie darüber schon resignieren, haben Sie wohl sehr idealisierte Verstellungen von Politik im Allgemeinen und der Gesellschaft im Besonderen gehabt.

Die RAF hat Politik gemacht, deren bewaffneter Teil zwar gescheitert, deren politischer Arm, also die Sympathisanten um Fischer und Konsorten, die Politik dieses Landes bis heute bestimmen. Sie waren und sind die Profiteure des damaligen Terrors und die einzige erfolgreiche Blaupause für die Installation einer politischen Bewegung, die sich gegen die herrschenden Eliten durchsetzte.

Die Rechte ist genau deshalb immer wieder gescheitert, weil sie Dialektik zwischen Straße und Politik nie begriffen hat. Die NPD ist vielleicht die einzige Kraft, die in Lage ist den Erfolg der Grünen zu wiederholen. Sie hat die freien Kameradschaften für die Straße und es gelingt ihr, sich auch regional zu verankern. Man mag das nicht wünschen, aber die Parallelen zu 1968 sind nicht zu übersehen, auch wenn die Stoßrichtung dieser Bewegung eine andre ist und sich ihre konkreten Methoden unterscheiden. Allerdings entfaltet die NPD fast keine intellektuelle Wirkung in studentische Kreise hinein, sodass die notwendige politische Rückkopplung ausbleibt. Das mindert die Wucht ihres Angriffes erheblich und macht dauerhafte Erfolge unwahrscheinlich. Mit dem Prekariat allein lässt sich auf Dauer keine erfolgreiche Politik entfalten.

Ich habe resigniert, weil die meisten Rechten außerhalb der NPD, sofern diese Partei überhaupt noch rechts zu verorten ist, so brav sind, dass sie meinen, man müsste nur lange und laut genug jammern, um einen Platz am politischen Katzentisch zu bekommen. So funktioniert Politik nicht, so wird sie nie funktionieren.

Kenshin-Himura
21.08.2007, 21:12
Nunja, wenn Sie darüber schon resignieren, haben Sie wohl sehr idealisierte Verstellungen von Politik im Allgemeinen und der Gesellschaft im Besonderen gehabt.

Nun, vielleicht hätte ich es besser ausdrücken sollen: Es war mir natürlich schon vorher klar, dass die Masse in einer Demokratie sich meistens durchsetzt, auch wenn sie dumm ist. Die Sache mit dem Eisbär ließ mich nur zu dem Schluss kommen:
Aufbegehren dagegen nützt nicht nur selten was, sondern gar nicht. So ,,idealisiert" war mein Bild also vorher denke ich nicht, eher ganz im Gegenteil, verglichen mit dem Rest der ,,Gesellschaft".


Die Rechte ist genau deshalb immer wieder gescheitert, weil sie Dialektik zwischen Straße und Politik nie begriffen hat.

Gut formuliert, kann ich so unterschreiben.


Ich habe resigniert, weil die meisten Rechten außerhalb der NPD, sofern diese Partei überhaupt noch rechts zu verorten ist, so brav sind, dass sie meinen, man müsste nur lange und laut genug jammern, um einen Platz am politischen Katzentisch zu bekommen. So funktioniert Politik nicht, so wird sie nie funktionieren.

Ich sehe noch nichtmal das Jammern.

Walter Hofer
21.08.2007, 21:14
Gewissermaßen ja.

Ich wähle NPD weil ich von der Politik der "Etablierten" enttäuscht bin.


nein,
solange es Faschos/Deutsche Neger zum Klatschen gibt nicht! :cool2:

Kenshin-Himura
21.08.2007, 21:36
nein,
solange es Faschos/Deutsche Neger zum Klatschen gibt nicht! :cool2:

Wer daran Interesse hat, für den ist in der Tat noch viel Potential vorhanden, das es zu verpulvern gilt. :)) Die Resignation hängt also offensichtlich auch davon ab, welchen politischen Standpunkt man vertritt.

Kenshin-Himura
21.08.2007, 21:54
Mal ein paar Anmerkungen meinerseits zu den Ursachen dieser Resignation, über die man auch diskutieren könnte:

- Verhältnis zwischen ,,einfachem Volk" und den Eliten. Äußerungen von Stoiber über die ,,dümmsten Kälber", die ihre ,,Metzger" selbst wählen, mögen inhaltlich richtig sein, in Ton und Takt aber sehr daneben. Das Gleiche gilt für Müntefering, der gesagt hat, dass es ,,unfair" sei, seine Regierung an den Wahl-Versprechen vor der Wahl zu messen. Solche Dinge werden ja auch hier im Forum immer wieder angeführt. Offensichtlich ist es gar nicht mal unbedingt so, dass das Volk zu wenig Macht hat, sich gegen Politiker durchzusetzen, dass es also nicht an politischen Gegebenheiten mangelt und an Macht-Gegebenheiten, sondern es mangelt an ,,Netiquette" und ,,Leitkultur", anders gesagt: Volk und Eliten haben sich nicht mehr lieb. :)) Das ,,Vertrauensverhältnis" scheint gestört, wie ein Linker sagen würde, und zwar: in beide Richtungen.
- Verdummung
- Resultierend aus Verdummung: Trägheit der Massen
- Offenbar auch eine zunehmende Tendenz, die Meinung der Mehrheit von vornherein als die Richtige anzunehmen, als Beispiel nenne ich nur die Diskussion über die Schädlichkeit von CO2, die Schädlichkeit von sogenanntem ,,Passivrauchen", oder das ständige Berufen auf sogenannte ,,Experten", die dann als weise Staats- und Gesellschaftsautorität auftreten, die man nicht anzweifeln darf: Gute Beispiele:
Herr Christian Pfeiffer über ,,Unterschichten" und Computerspiele,
die ,,Friedrich-Ebert-Stiftung" oder die ,,Uni Bielefeld" zum Thema ,,Rechtsextremismus"
die UNO und die IPCC über Klima und Menschenrechte
die OECD, und der ,,Professor aus Costa Rica" zum Thema Bildung und Flüchtlinge
- Immer dreister und mächtiger werdende Medien
- Eine meilenweite Überlegenheit einer bestimmten politischen Richtung in Deutschland.
- Der sogenannte ,,Werteverfall"
- Nicht zu vernachlässigen: Bei vielen Menschen auch das Gefühl der Einschüchterung, sowie das Wissen, dass die ,,Lautsprecher" der Gesellschaft diesen Menschen bescheinigen, nicht mehr ,,dazu zu gehören" zum erlauchten Kreis der Demokraten, also der guten Menschen, der Gesunden, nicht Infizierten, sobald unbequem Stellung bezogen wird -> Political correctness.

erwin r analyst
21.08.2007, 22:00
teils teils.

Sauerländer
21.08.2007, 22:09
Sagen wir, meine Distanz zu den Parolen "Jagt doch den ganzen Mist in die Luft, es trifft überall nur Richtige" und "Macht gleich Kahlschlag. Neuaufbau muss nicht sein, kommt ja doch nur Mist bei raus" schwindet täglich.
Man könnte seitenlange Erklärungen dafür finden, aber die lassen sich auch zusammenfassen in der Feststellung, dass die Erfahrung, nicht nur hinsichtlich konkreter Handlungen mit der Masse der Bevölkerung uneins zu sein, sondern bereits mit von einem selbst als absolut selbstverständlich betrachteten Grundprämissen scheinbar weitgehend alleine dazustehen einem die Gründe ausgehen lässt, den Menschen "da draussen" irgendetwas Positives zu wünschen oder sich gar einzusetzen - so dass dann schließlich auch vom "niemandem zur Last fallen" wenig bleibt. Woher sollte dieses positive Interesse, keine Last zu sein, kommen (einmal abgesehen von ein oder zwei konkreten Einzelmenschen, denen man tatsächlich positiv gegenüberstehen mag)?

Und das halte ich nicht nur für ein Ergebnis der "Politik", das scheint mir eher Resultat einer viel umfassender gesellschaftlichen Totalentfremdung zu sein.

futuere
21.08.2007, 22:38
Wenn man das im ersten Beitrag als "politisch resigniert" bezeichnet, dann bin ich das, ja. Ich fühle mich von keiner sogenannten "Volkspartei", einer anderen Bundestagspartei oder überhaupt einem Volksvertreter vertreten, solange er mich nicht nach meiner Meinung fragt. Ein Kreuzchen alle 4 oder 5 Jahre, das nennt sich Demokratie, das soll wohl ein Witz sein. Ich habe zu oft von Politik-Skandalen und zuviel von schleimigen, verlogenen Politikern gelesen. Bevor ich einem einzigen Politiker vertraue bzw. eine Partei aus Überzeugung wählen werde, muss mir bewiesen werden, dass sich die Partei für meine Vorstellungen einsetzt und der Politiker muss beweisen, dass ich ihm vertrauen kann. So tief sind meine Erwartungen an die Politik und Politiker. Und weil die so tief sind, werde ich keinen Finger krumm machen, für meine Ansichten zu kämpfen. Gegen diese Medien, dieses Politiksystem und diese Politiker hat man keine Chance. Ich bin der Meinung: Sei still, mach dir sowenig wie möglich Probleme und warte ab. Mach dir das Leben so gemütlich wie möglich, du kannst sowieso nichts ändern. Und wenn doch etwas passiert, wenn die Politiker richtig Scheiße bauen und die Bürger Aufstand machen, dann kannst du immer noch mitmischen oder abhauen, je nachdem...

Tomsax
21.08.2007, 23:22
Sagen wir, meine Distanz zu den Parolen "Jagt doch den ganzen Mist in die Luft, es trifft überall nur Richtige" und "Macht gleich Kahlschlag. Neuaufbau muss nicht sein, kommt ja doch nur Mist bei raus" schwindet täglich.
Man könnte seitenlange Erklärungen dafür finden, aber die lassen sich auch zusammenfassen in der Feststellung, dass die Erfahrung, nicht nur hinsichtlich konkreter Handlungen mit der Masse der Bevölkerung uneins zu sein, sondern bereits mit von einem selbst als absolut selbstverständlich betrachteten Grundprämissen scheinbar weitgehend alleine dazustehen einem die Gründe ausgehen lässt, den Menschen "da draussen" irgendetwas Positives zu wünschen oder sich gar einzusetzen - so dass dann schließlich auch vom "niemandem zur Last fallen" wenig bleibt. Woher sollte dieses positive Interesse, keine Last zu sein, kommen (einmal abgesehen von ein oder zwei konkreten Einzelmenschen, denen man tatsächlich positiv gegenüberstehen mag)?

Und das halte ich nicht nur für ein Ergebnis der "Politik", das scheint mir eher Resultat einer viel umfassender gesellschaftlichen Totalentfremdung zu sein.

Ich verstehe deinen Pessimismus mehr als du dir denkst.
Doch was ist das Leben ohne Kampf. Was hast du, wenn nicht die Hoffnung auf eine bessere Welt. Vielleicht solltest du aus der "Schreiberlingecke" in den aktiven politischen Kampf übertreten. Wobei dir der Untergang gewiss wäre.

Doch immer schon wurde die Geschichte von Einzelgängern und Revolutionären bestimmt. Nicht alle waren Erfolgreich. Doch alle haben es versucht. Und irgendwann ist auch der eine oder andere erfolgreich.

Aufgabe ist Selbstmitleid. Und das hast du alles andere als nötig. Stehe für deine Ideale ein, kämpfe für sie, auch wenn es den Untergang bedeutet.

Doch um einen Tipp noch zu geben: Bilde dich, argumentiere, lerne andere zu überzeugen. Mit anderen Worten, lerne deine "Waffen" zu gebrauchen. Dies kann man in Foren wie diesen, in denen so viele gegen einen stehen, am besten lernen.
Im nächsten Schritt organisiere dich oder suche Gleichgesinnte. Dies ist nicht leicht. Ich selber stehe so ziemlich allein mit meinen Ansichten im weiten Raum. Doch ich bin überzeugt, es gibt welche die ähnlich denken.
Hast du sie gefunden, hast du einen Rückhalt, der dich immer wieder motivieren kann.
Und als nächstes versuche so viele wie möglich von der Richtigkeit deines Denkens zu überzeugen.

Solltest du dann trotzdem verlieren, so sollte dir im Moment deines Untergangs bewußt sein, alles getan zu haben, was dir möglich war und du nichts bereuen. Dann kannst du auch friedlich einschlafen...sollten die Schmerzen durch ihre Folterungen auch noch so schlimm sein.

Kenshin-Himura
21.08.2007, 23:22
Man könnte seitenlange Erklärungen dafür finden, aber die lassen sich auch zusammenfassen in der Feststellung, dass die Erfahrung, nicht nur hinsichtlich konkreter Handlungen mit der Masse der Bevölkerung uneins zu sein, sondern bereits mit von einem selbst als absolut selbstverständlich betrachteten Grundprämissen scheinbar weitgehend alleine dazustehen einem die Gründe ausgehen lässt,

Geht mir genauso, wobei ich diese von dir am Anfang des Beitrages benannten ,,Parolen" nicht gut finde.


so dass dann schließlich auch vom "niemandem zur Last fallen" wenig bleibt. Woher sollte dieses positive Interesse, keine Last zu sein, kommen

Aus der Überzeugung, dass alle Menschen wertvoll sind und jedem Menschen nur das Beste zu gönnen ist, egal wie dumm und falsch sie handeln. Und aus dem Interesse an dem, was ich ,,Gewissen" nenne.


Und das halte ich nicht nur für ein Ergebnis der "Politik", das scheint mir eher Resultat einer viel umfassender gesellschaftlichen Totalentfremdung zu sein.

Sehe ich auch so, ich schimpfe auch nicht auf ,,die Politiker", eher scheint mir das einseitige Schimpfen auf die Politiker mit dazu geführt zu haben, zu resignieren.

Kenshin-Himura
22.08.2007, 00:56
Wenn man das im ersten Beitrag als "politisch resigniert" bezeichnet, dann bin ich das, ja. Ich fühle mich von keiner sogenannten "Volkspartei", einer anderen Bundestagspartei oder überhaupt einem Volksvertreter vertreten, solange er mich nicht nach meiner Meinung fragt. Ein Kreuzchen alle 4 oder 5 Jahre, das nennt sich Demokratie, das soll wohl ein Witz sein.

Wir beide hatten das Thema ja schonmal in einem anderen Thread diskutiert, sind dort nicht so richtig zu einem Schluss gekommen, was wohl auch daran lag, dass ich über die Geschichte der JU und ihre erfolgreich eingebrachten Vorschläge oder nicht erfolgreich eingebrachten Vorschläge keine Ahnung habe. Werde ich gelegentlich mal nachholen.

Aber hier mal ein paar Gegen-Beispiele zu deiner These, dass man als Bürger nur alle 4 oder 5 Jahre ,,ein Kreuzchen" machen kann:

- http://www.sozialismus.info/index.php?name=News&sid=1501

Die kurzzeitigen Spekulationen nach der Wahl über eine Jamaika-Koalition (Schwarz-Grün-Gelb) wurden von den Grünen abgelehnt. Dies sei, so Roth, „in unserer Partei und in unserem Klientel nicht vermittelbar“.

- Der Chef der CSU-Landesgruppe, Ramsauer, sagte am 18.08.2006 im TV, ein militärischer Einsatz Deutschlands im Libanon komme nicht in Frage, denn das sei gegenüber der Deutschen Bevölkerung ,,nicht vermittelbar".

- http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EC91449EC10014C05B84D5B01FFD77723~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

„Wir können nicht sagen: Wir sind in Afghanistan, und das war's“, klagt die Grüne Kerstin Müller, früher Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Sie behauptet: Das Horn von Afrika ist uns näher als der Hindukusch. „In Wahrheit hat die Bundesregierung Sorge, der deutschen Öffentlichkeit sei ein Engagement in Afrika nicht vermittelbar. Aber das ist falsch.“

- http://www.tagesspiegel.de/politik/;art771,2212223

Dass Europa oder die europäischen Schwergewichte Berlin und Paris sich heraushalten können, ist schwer vorstellbar. Zumal es auch nicht vermittelbar ist, dass französische und deutsche Soldaten in den Kongo geschickt werden, um Europas Interessen zu vertreten, sich aber aus einem Konflikt vor der Haustür heraushalten, der Europas Sicherheit direkt betrifft.

Die Politiker wollen halt auch wiedergewählt werden. Daran müssen sie sich die vollen 4 bzw. 5 Jahre erinnern, und nicht etwa nur am Tag der Wahl.


Ich habe zu oft von Politik-Skandalen und zuviel von schleimigen, verlogenen Politikern gelesen.

Das liegt meines Erachtens daran, dass bei der heutigen Medien-Landschaft einfach mehr an die Öffentlichkeit kommt als damals. Korrupte Politiker gibt es genauso wie korrupte ,,gewöhnliche" Volks-Mitglieder.

futuere
22.08.2007, 09:40
Ich hab nicht dieses Urvertrauen in die Politiker, warum auch... Die müssen mir beweisen, dass ich ihnen vertrauen kann. Seitdem ich denken kann, machen die aber das genaue Gegenteil!

Wenn ich lese, dass Merkel im Juli 2005 noch sagt, es wird keine große Koalition geben und ein paar Monate später ist sie Kanzlerin einer großen Koalition oder die Lügereien der Parteien um die Mehrwertsteuer-Erhöhung, der Kölner SPD-Parteiskandal, die Affären um Koch, Kanther, Schäuble, und und und.....
Und noch ein schöner Artikel über unsere Musterdemokraten: Wie die deutsche Politik trickst, tarnt und täuscht (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,444401,00.html)

Da gibt's noch etliches, was ich nicht griffbereit habe.... Regelmäßig kommt mir die Galle hoch, wenn ich Artikel lese oder Nachrichten schaue... Vertrauen kann ich denen nicht!

Und diese Entschuldigungen "das sind auch nur Menschen", "so oft passiert das nicht" oder "das sind alles Einzelfälle"....... die ziehen bei mir nicht mehr.... Schröder, der bei der Elefantenrunde nach der Wahl 2005 endlich mal seine wahre Fratze in der Öffentlichkeit gezeigt hatte, so arrogant, machtgierig, schleimig und verachtenswert, das ist der wahre Politiker von heute.

Wenn du denen unbedingt vertrauen willst, bitte...;)

senchi
22.08.2007, 09:49
Um es vielleicht etwas gemäßigter als Walter auszudrücken.
Solange es noch dumpfe und hetzende Extremisten von Rechts und Links gibt, ist Politik notwendig.

Kampftrinker
22.08.2007, 10:52
Seit dem undemokratischen Vorhaben der Parteienfinanzierung auf Kosten der Steuerzahler, ist meine Resignation unumkehrbar. Eine Verräter- und Lügnerpartei wie die SPD soll gefälligst untergehen, so wie sie es verdient hat.

Beverly
22.08.2007, 17:32
Sagen wir, meine Distanz zu den Parolen "Jagt doch den ganzen Mist in die Luft, es trifft überall nur Richtige" und "Macht gleich Kahlschlag. Neuaufbau muss nicht sein, kommt ja doch nur Mist bei raus" schwindet täglich.
"Macht kaputt was euch kaputt macht"

Beverly
22.08.2007, 17:36
Soweit ich nicht resigniert habe, hoffe ich im Grunde auf ein Wunder :rolleyes:

Beverly
22.08.2007, 18:19
Nunja, wenn Sie darüber schon resignieren, haben Sie wohl sehr idealisierte Verstellungen von Politik im Allgemeinen und der Gesellschaft im Besonderen gehabt.

Die RAF hat Politik gemacht, deren bewaffneter Teil zwar gescheitert, deren politischer Arm, also die Sympathisanten um Fischer und Konsorten, die Politik dieses Landes bis heute bestimmen. Sie waren und sind die Profiteure des damaligen Terrors und die einzige erfolgreiche Blaupause für die Installation einer politischen Bewegung, die sich gegen die herrschenden Eliten durchsetzte.

Mit Verlaub, Sie fantasieren X( ! Die Fischers haben sich nicht gegen die herrschenden Eliten durchgesetzt :lach: - sie wurden von diesen Eliten gekauft und instrumentalisiert, um "68" ins Gegenteil zu verkehren und zu diskreditieren. Das ist ja geglückt, wenn man sich Praetorianers Aversion dagegen ansieht.


Die Rechte ist genau deshalb immer wieder gescheitert, weil sie Dialektik zwischen Straße und Politik nie begriffen hat. Die NPD ist vielleicht die einzige Kraft, die in Lage ist den Erfolg der Grünen zu wiederholen. Sie hat die freien Kameradschaften für die Straße und es gelingt ihr, sich auch regional zu verankern. Man mag das nicht wünschen, aber die Parallelen zu 1968 sind nicht zu übersehen, auch wenn die Stoßrichtung dieser Bewegung eine andre ist und sich ihre konkreten Methoden unterscheiden. Allerdings entfaltet die NPD fast keine intellektuelle Wirkung in studentische Kreise hinein, sodass die notwendige politische Rückkopplung ausbleibt. Das mindert die Wucht ihres Angriffes erheblich und macht dauerhafte Erfolge unwahrscheinlich. Mit dem Prekariat allein lässt sich auf Dauer keine erfolgreiche Politik entfalten.

Sie überschätzen die NPD. Meines Erachtens wird sie auch instrumentalisiert, um den Menschen Angst vor einer NPD-Machtübernahme einzujagen. Der frustrierte Untertan duckt sich noch tiefer, wenn sein Herr ihn mit den bösen braunen Buben droht. Die opportunistischen Genossen können einen auf Antifa machen, wenn sie zu feige oder korrupt sind, sich mit den wirklich Mächtigen anzulegen. Ich habe das in meiner Heimatregion erlebt - da wurde ein NPD-Parteitag verhindert, gegen den Hartz-IV-Faschismus gab es vergleichbaren Widerstand nicht.


Ich habe resigniert, weil die meisten Rechten außerhalb der NPD, sofern diese Partei überhaupt noch rechts zu verorten ist, so brav sind, dass sie meinen, man müsste nur lange und laut genug jammern, um einen Platz am politischen Katzentisch zu bekommen. So funktioniert Politik nicht, so wird sie nie funktionieren.

Widerspruch: genau so funktioniert Politik im Krankland Deutschland.

Sterntaler
22.08.2007, 18:25
ich meine natürlich nein.

Sauerländer
22.08.2007, 18:27
"Macht kaputt was euch kaputt macht"
Sicher. Ist nur schwierig, wenn sich die gesamte Aussenwelt zu einem einzigen kaputtmachenden Gesamtkunstwerk verschworen hat.:rolleyes:

Beverly
22.08.2007, 21:04
Zitat von Beverly
"Macht kaputt was euch kaputt macht"

Sicher. Ist nur schwierig, wenn sich die gesamte Aussenwelt zu einem einzigen kaputtmachenden Gesamtkunstwerk verschworen hat.:rolleyes:

Dafür gibt es zwei Erklärungen:

1. die Welt ist im großen und ganzen intakt und nur die eigene Wahrnehmung ist kaputt

2. die eigene Wahrnehmung ist im großen und ganzen intakt und die Welt ist tatsächlich kaputt

Ich habe mich schon oft gefragt, ob meine eigene Wahrnehmung der Welt als kaputt und mancher ihrer Bewohner als beseitigungswürdig nicht durch Erklärung 1. - also hochgradige Paranoia - bedingt ist.
Da stellt sich allerdings die Frage: kann eine Verrückte über die eigene Verrücktheit noch reflektieren? Sind hochgradige Paranoia und das Anzweifeln der eigenen Wahrnehmung miteinander vereinbar?

Der Irre im Vollbild zeichnet sich doch dadurch aus, dass er Zweifel gar nicht mehr zulässt. So gesehen braucht man nur die Glotze anschalten und sich Nachrichten, Polit-Sendungen und Talkshows anzusehen, dann hat man mehr Klapsmühle als einem lieb ist. Entweder wird auf bekloppt gemacht, um seine Mitmenschen zu schikanieren - so kommt z. B. die unsägliche Sozialbürokratie zustanden -, oder um die eigene Karriere zu fördern - man glaubt den Mist selbst nicht, den man da abspult. In der finalen Phase allerdings kommen Leute dran, die diesen Mist glauben, weil sie nichts anderes kennen gelernt haben und beim Nachplappern die besten waren.

So neige ich zu der Ansicht, dass ungeachtet aller eigenen geistigen Mängel die Wahrnehmung einer verrückten Welt korrekt ist. Geblubber wie "alles ist nur eine Sache der Perspektive" hilft da auch nicht weiter, eine halbwegs normale Welt würde jede Perspektive sich entfalten lassen.

Badener3000
22.08.2007, 22:13
Politisch habe ich resigniert, ich glaube nicht, daß es für einzelne Menschen Sinn macht, gegen demokratisch gewählte kollektive Selbstzerstörung anzukämpfen.

Seien wir doch ehrlich: Selbst die Politiker haben doch schon resigniert, haben sich von visionärer, idealistischer politik verabschiedet, und sich umorientiert zum beginnenden Endkampf, in dem jeder nur noch an sich denkt.

Der Endkampf hat begonnen, lasst uns die Schäfchen ins trockene bringen.

Kenshin-Himura
22.08.2007, 22:30
Um es vielleicht etwas gemäßigter als Walter auszudrücken.
Solange es noch dumpfe und hetzende Extremisten von Rechts und Links gibt, ist Politik notwendig.

Die dürften das kleinste Problem sein. Das sind nur winzige, unbedeutende Gruppen. Schlimmer ist die anti-demokratische Grundstimmung im ,,vorpolitischen Raum". :] Auch hier passt: Fjordman - ,,Political correctness - die Rache des Marxismus": http://acht-der-schwerter.freehostia.com/2006/11/01/political-correctness-die-rache-des-marxismus/

Kenshin-Himura
22.08.2007, 22:41
Dafür gibt es zwei Erklärungen:

1. die Welt ist im großen und ganzen intakt und nur die eigene Wahrnehmung ist kaputt

2. die eigene Wahrnehmung ist im großen und ganzen intakt und die Welt ist tatsächlich kaputt

Ich habe mich schon oft gefragt, ob meine eigene Wahrnehmung der Welt als kaputt und mancher ihrer Bewohner als beseitigungswürdig nicht durch Erklärung 1. - also hochgradige Paranoia - bedingt ist.
Da stellt sich allerdings die Frage: kann eine Verrückte über die eigene Verrücktheit noch reflektieren? Sind hochgradige Paranoia und das Anzweifeln der eigenen Wahrnehmung miteinander vereinbar?

Der Irre im Vollbild zeichnet sich doch dadurch aus, dass er Zweifel gar nicht mehr zulässt.

Sehr richtig. Das ist bei mir aber auch so, ich scheine einer der Wenigen zu sein der an seinen eigenen Thesen immer wieder zweifelt und prüft ob da nicht was kaputt ist. Nur seltsamerweise lässt sich einfach fast partout nix finden, im Gegenteil, unwillkürlich sieht man dauernd Bestätigungen der Thesen vor die Augen plumpsen.

Beverly
22.08.2007, 23:55
Sehr richtig. Das ist bei mir aber auch so, ich scheine einer der Wenigen zu sein der an seinen eigenen Thesen immer wieder zweifelt und prüft ob da nicht was kaputt ist. Nur seltsamerweise lässt sich einfach fast partout nix finden, im Gegenteil, unwillkürlich sieht man dauernd Bestätigungen der Thesen vor die Augen plumpsen.

Das widerum ist verdächtig, auch weil unsere Ansichten meistens gegensätzlich sind. Man kann Thesen nämlich so aufbauen, dass man selbst - und nicht die äußere Welt - die Bestätigungen erzeugt, die einem vor Augen plumpsen.

Andererseits habe ich Bestätigungen für die These "die Welt ist schlecht und Menschen sind zufriedene Psychopathen" auch dann bekommen, wenn ich selbst mit Sicherheit nicht darum gebeten habe. Die Schergen des Wahnsinns lauern überall und von krakeelenden Halbstarken bis zu postmodernen "Fortschrittskritikern" gibt es sie in jeder Gestalt. Positive und konstruktive Gegenkräfte scheinen in der Minderheit, um nicht zu sagen: auf verlorenem Posten.

Cleopatra
26.08.2007, 10:31
Naja, ich habe bei der Abstimmung lange überlegt und mich dann für das NEIN entschieden, weil wir einfach nicht aufgeben dürfen. Man kann sich einfach als Multiplikator verstehen und in Foren wie diesem diskutieren und seine Meinung verbreiten.
Die politische Fahrt wird immer rasanter, immer dümmere Autokraten kamen in den letzten Jahren an die Macht, über die Polithansels kann man nur noch lachen, von Roth bis Merkel, es ist eine Abwärtsspirale. Waren es vor 7 Jahren noch ganz wenige Unzufriedene, sind sie z.Z. in der Mehrzahl, ich merke das an persönlichen Gesprächen, ob beim Schlachter oder an der Tanke oder mit dem Nachbarn, mit dem man früher nie politische Gespräche geführt hat. Ich glaube, dass das künstliche Gebilde BRD oder EU bald endet, weiß nur nicht wie, im Herbst 89 war dieselbe Endzeitstimmung.

Kenshin-Himura
26.08.2007, 13:45
Naja, ich habe bei der Abstimmung lange überlegt und mich dann für das NEIN entschieden, weil wir einfach nicht aufgeben dürfen. Man kann sich einfach als Multiplikator verstehen und in Foren wie diesem diskutieren und seine Meinung verbreiten.
Die politische Fahrt wird immer rasanter, immer dümmere Autokraten kamen in den letzten Jahren an die Macht, über die Polithansels kann man nur noch lachen, von Roth bis Merkel, es ist eine Abwärtsspirale. Waren es vor 7 Jahren noch ganz wenige Unzufriedene, sind sie z.Z. in der Mehrzahl, ich merke das an persönlichen Gesprächen, ob beim Schlachter oder an der Tanke oder mit dem Nachbarn, mit dem man früher nie politische Gespräche geführt hat. Ich glaube, dass das künstliche Gebilde BRD oder EU bald endet, weiß nur nicht wie, im Herbst 89 war dieselbe Endzeitstimmung.

Bei Ostdeutschland würde ich dir zustimmen. In Westdeutschland steht die Mehrheit noch hinter dem Staat. Zum Glück wie ich meine.

Blue Max
30.11.2008, 20:45
Naja, ich habe bei der Abstimmung lange überlegt und mich dann für das NEIN entschieden, weil wir einfach nicht aufgeben dürfen. Man kann sich einfach als Multiplikator verstehen und in Foren wie diesem diskutieren und seine Meinung verbreiten.
Die politische Fahrt wird immer rasanter, immer dümmere Autokraten kamen in den letzten Jahren an die Macht, über die Polithansels kann man nur noch lachen, von Roth bis Merkel, es ist eine Abwärtsspirale. Waren es vor 7 Jahren noch ganz wenige Unzufriedene, sind sie z.Z. in der Mehrzahl, ich merke das an persönlichen Gesprächen, ob beim Schlachter oder an der Tanke oder mit dem Nachbarn, mit dem man früher nie politische Gespräche geführt hat. Ich glaube, dass das künstliche Gebilde BRD oder EU bald endet, weiß nur nicht wie, im Herbst 89 war dieselbe Endzeitstimmung.

Sehe ich wie du.

Wir dürfen nicht aufgeben, auch wenn die Lage momentan aussichtslos scheint.
Es gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. Aber irgendwann wird die veröffentlichte Meinung dem Druck nicht mehr standhalten können und auch über Tabuthemen reden. Ein Anfang scheint schon gemacht, die Migrantengewalt wird zunehmend thematisiert, man läßt sie nicht mehr so ohne Weiteres unter den Tisch fallen.

Germar Rudolf kämpft auch einen scheinbar aussichtslosen Kampf und trozdem macht er weiter.

Ich selber engagiere mich zwar nicht politisch, ich schreibe nur in Internetforen.

Aber ich denke nicht ans Auswandern (außer nach Königsberg :D ).

Würfelqualle
01.12.2008, 05:20
2009 ist Wahljahr und ich werde wieder NPD wählen. Das ist das Einzigste, was ich tun kann. Die etablierten Parteien habe ich aus politischer Überzeugung noch nie gewählt.

Blue Max
01.12.2008, 08:48
2009 ist Wahljahr und ich werde wieder NPD wählen. Das ist das Einzigste, was ich tun kann. Die etablierten Parteien habe ich aus politischer Überzeugung noch nie gewählt.

Ich muß gestehen,daß ich einmal die CDU gewählt habe, da war ich aber noch unpolitisch und wußte noch nicht, daß sie gegen das deutsche Volk arbeitet.

:hide: Bitte, verzeiht mir alle mein Vergehen! :cool:

Sathington Willoughby
01.12.2008, 09:11
Was meint ihr, lohnt es noch, sich für das ,,Große Ganze" einzusetzen, oder sollte man sich nur noch stoisch zurücklehnen, und aus der Ferne das wahnhafte Treiben beobachten, und sich darauf konzentrieren, nur für sich selbst und seine Familie zu sorgen, und dabei möglichst keinem Anderen zur Last zu fallen, also jeden Idealismus über Bord zu werfen? Wie kommt das überhaupt, dass einige Menschen so Etwas sagen, sie hätten schon ,,resigniert" ? Gerne auch mit Begründung, genauem Auslöser, sowie weiteren Anmerkungen und Irritationen.

,,Ich misstraue jeder Form von Idealismus in der Politik."
(Helmut Schmidt, SPD, Bundeskanzler a.D.)

Nein!
Im Gegenteil: wir brauchen ganz dringend eine Trendwende. Die meisten Deutschen wissen das, sagen das auch, nur machen will es keiner.
Viele, wie der pV, verbuddeln sich daheim (cocooning) und pfeifen auf die Welt, obwohl sie wissen, das sie dadurch noch schlechter wird.
Wir haben viele Gründe, uns politisch einzusetzen, wenn nicht jetzt, wann dann?
In 30 Jahren ist es wohl zu spät!
Es ist nicht unverantwortungslos, sich mit faulen Ausreden zu begnügen (Was kann ich denn schon ändern? oder: die richtige Partei für mich gibt es nicht), auf die Trägheit und Faulheit der Menschen bauen Diktaturen wie NSDAP und SED.
Wem was an Deutschland und dem Deutschen Volk liegt, engagiert sich. Ein Parteibeitritt verleiht einem mehr Macht und Anteilnahme an der Demokratie als die bloße Abgabe einer Stimme. Also hoch aussm Sessel und 'nin ins Geschehen!

-25Grad
14.12.2008, 12:18
Habt ihr schon politisch resigniert?

In ganz weiten Teilen : ja, eindeutig. Ich bemerke immer wieder im Gespräch mit anderen Menschen, daß ich überhaupt gar keine Anknüpfungspunkte finde. Wahrscheinlich liegt das an mir, da ich nicht sonderlich gut argumentieren kann, aber auch davon ab, denn daß die anderen ihren Standpunkt besser vertreten, glaube ich nicht einmal unbedingt, herrscht wohl in vielen Punkten einfach eine dermaßen große Diskrepanz zwischen demjenigen, was selbstverständlich ist, daß keine wirkliche Möglichkeit besteht, zu so etwas wie einem Konsens oder auch nur einem ,,gemeinsamen Nenner" zu gelangen.
Ich muß einfach festhalten, daß, obschon ich mich als Deutscher begreife und ich mich von Deutschland absolut nicht lösen kann, ich keine ernsthafte Chance mehr sehe, in Deutschland für Deutschland politisch tätig zu werden.

Gilf Kebir
14.12.2008, 12:23
Habt ihr schon politisch resigniert?

In ganz weiten Teilen : ja, eindeutig. Ich bemerke immer wieder im Gespräch mit anderen Menschen, daß ich überhaupt gar keine Anknüpfungspunkte finde. Wahrscheinlich liegt das an mir, da ich nicht sonderlich gut argumentieren kann, aber auch davon ab, denn daß die anderen ihren Standpunkt besser vertreten, glaube ich nicht einmal unbedingt, herrscht wohl in vielen Punkten einfach eine dermaßen große Diskrepanz zwischen demjenigen, was selbstverständlich ist, daß keine wirkliche Möglichkeit besteht, zu so etwas wie einem Konsens oder auch nur einem ,,gemeinsamen Nenner" zu gelangen.
Ich muß einfach festhalten, daß, obschon ich mich als Deutscher begreife und ich mich von Deutschland absolut nicht lösen kann, ich keine ernsthafte Chance mehr sehe, in Deutschland für Deutschland politisch tätig zu werden.


Das wundert mich allerdings.
Auf den Mund gefallen scheinst Du mir nicht zu sein, so wie ich Deine Beiträge kenne.

politisch Verfolgter
14.12.2008, 12:51
Politisch Verfolgte sind Opfer krimineller Gesetzgeber.
Niemand sollte bitte resignieren, also bitte die Grundrechte einfordern und nichts tun, was dem Politterror Vorschub leistet, dem bitte auch keinen Nachwuchs liefern.
Die Arbeitsgesetzgebung muß weg, das bitte politisch einfordern. Damit wir zu einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft für Fam. und Nachwuchs kommen.

Gilf Kebir
14.12.2008, 12:56
@ PV
Hätten alle DEIN DURCHHALTEVERMÖGEN, dann gäbs das Wort Resignation in keinem Duden:))

politisch Verfolgter
14.12.2008, 13:02
Was halte ich denn bitte durch?
Fürs nachwuchslos Nixtun braucht man keine Standhaftigkeit.
Es ist vielmehr eine einzige Erniedrigung durch ein verbrecherisches Regime.
Gerne würde ich mich für Fam. und Nachwuchs verausgaben.
Doch genau das darf man nicht.
Alles ist damit nur elend langweilig.
Es ist total beschissen, wie massiv man sein mentales Leistungsspektrum nicht in den Markt einbringen darf.
Unglaublich, wie einen das Regime davon per total inkompetentem ÖD abschottet.
Was ich dort erfahren habe, ist idiotenzwingerischer Irrsinn, wie man ihn sich nicht im Traum erfinden könnte.
Der Sozialstaat ist ein pures Irrenhaus mit eingebautem Affen(schieber)stall.
Das Regime kämpft verbissen gegen einen. Sein Durchhaltevermögen ist zu brechen, seine Arbeitsgesetzgebung muß weg.