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Vollständige Version anzeigen : "Perry Rhodan" - Zukunftsvision, Schund oder beides?



Beverly
18.08.2007, 10:17
Wie nicht wenige Fans von Science Fiction habe ich früher mal "Perry Rhodan" gelesen. Irgendwann nach Band 1000 der Heftchen-Serie habe ich aufgehört, weil es zu langweilig wurde, sich wiederholte und es Besseres zu lesen gab.

Doch in der letzten Zeit habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir mal wieder das eine oder andere Taschenbuch "Perry Rhodan" anzusehen. Die akuten Zyklen reizen mich zwar überhaupt nicht, aber in toten Stunden habe ich mir auf

www.perrypedia.de

die Zukunft nach Perry Rhodan angesehen und fand sie trotz - oder gerade - wegen ihrer düsteren Aspekte besser und lebenswerter als den postmodernen Dreck, in dem sich die Menschheit nach dem Zusammenbruch des Ostblock-Sozialismus wälzt.

Das liegt daran, dass Perry Rhodan als "Vision" resp. lebbare Zukunft auch und gerade mit schlechten, gierigen, gewaltbereiten und egoistischen Menschen funktioniert. Im Gegensatz zu rosaroten Utopien scheitert der Entwurf nicht daran, dass erst der "neue Mensch" her muss, ehe die Utopie funktioniert. Da in Perry Rhodan der Weltraum "zum Austoben" zur Verfügung steht, zerstören sich die Menschen - im Gegensatz zur falschen Bescheidenheit der Postmoderne - mit ihren "negativen" resp. "aggressiven" Eigenschaften nicht selhst, sondern richten sie nach außen. Dabei sind "negative" und "positive" Eigenschaften in einem, wenn auch labilen, Gleichgewicht alldiweil akut die Menschen unter der Fassade scheinheiliger Pseudo-Werte von ihren negativen Eigenschaften fast im Wortsinne aufgefressen werden.

Dinge, die an der Vision wichtig sind (all den Müll lasse ich mal weg):

1. Perry Rhodan nutzt außerirdische Supertechnik, um mit den Großmächten seiner Welt aufzuräumen und die Menschheit zu einen. Die Sowjets sträuben sich noch, doch er lässt Raumschiffe auf dem Kreml landen und Ruh is. Leider pure Fantasie, um nicht zu sagen: Weltraum-Märchen.

2. Fantasie ist es auch, die Menschheit zu einen, im den man ihr Feinde aus dem All präsentiert, wie das in Perry Rhodan alle naselang geschieht. "Da draußen" sind entweder Völker auf Steinzeit-Niveau oder Zivilisationen, die uns so haushoch überlegen sind, dass auch Perry Rhodan im Kriegsfall nur das Bettlaken raushängen könnte.

3. Die geeinte Menschheit entwickelt einen Lebensstil, wie er meines Erachten für dei wohlfahrtsstaatlich-korporatistischen westlichen Staaten nach 1945 typisch war. Es gibt keinen Weltkommunismus, aber ein Homer G. Adams nimmt als Bevöllmächtigter Perry Rhodans die Wirtschaft in die Hand. Konzerne und Kapitalisten können sich austoben, aber sie dürfen anders als in unserer Welt nicht Staaten, Regierungen und öffentliche Einrichtungen manipulieren und zersetzen. Der Staat in Gestalt von Perry Rhodam als "Großadministrator" steht über der Wirtschaft, nicht - wie heute - unter ihr.

4. Auch in Perry Rhodan sind die Menschen manchmal böse. Ein Freund von Perry Rhodan sagt zu ihm sogar: "Nun hast du alle Bedrohungen durch Außerirdische abgewehrt. Aber ihr Menschen seid euer größter Feind." So geschieht es dann auch: auf einer von Menschen besiedelten Welt namens Plophos macht sich der Regierungschef zum Diktator und wetzt die Messer gegen Perry Rhodan.
Viele der Menschen, die sich auf dem Planeten eine neue Heimat aufbauen wollten, merken aber, was der Kerl treibt - und ziehen wieder weg! Passt mir das System nicht, ziehe ich einfach einen Planeten weiter - beneidenswerte Zustände!!!!

5. In der Wüste Gobi entsteht die Welthauptstadt "Terrania" mit 50 bis 100 Millionen Einwohnern (!). IMHO wird das so oder so kommen, wahrscheinlich weil die Chinesen ihren Bevölkerungsüberschuss irgendwohin los werden müssen und eine Mega-City in der Wüste dafür ein geeigneter Ort ist.

6. Auch das organisierte Verbrechen kommt nicht zu kurz. Im Perry Rhodan-Universum gibt es den Planeten Lepsos, auf dem so schnöde Dinge wie Regierung oder Gesetze nur eine marginale Rolle spielen. Da kann sich austoben wer will, Betreten auf eigene Gefahr! Ob das nun Verbrecher-Paradies, Anarchie oder beides ist, darüber kann man sich trefflich streiten.

Beverly
18.08.2007, 10:21
Infos zur Serie auf Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Perry_Rhodan

Die Homepage selbst auf

www.perry-rhodan.de

Beverly
18.08.2007, 11:33
Zu Perry Rhodans Begegnung mit Außerirdischen auf dem Mond (der Gute war Astronaut für die USA, ehe er hm ... illoayal wurde :D ) gibt es auch einen Film, dessen Ende paradigmatisch für die Entwicklung der Menschheit im letzten halben Jahrhundert ist:

In der Heftchenserie nutzt Perry Rhodan die überlegene Technik der Außerirdischen, um vom Astronauten zum Weltherrscher aufzusteigen.

Im Film sagt Perry Rhodan am Schluss zu den Außerirdischen: "Fliegt wieder nach Hause, wir wollen eure Technik nicht." Der Astronaut wird nicht Weltraum-Cowboy und Weltherrscher, er bleibt Astronaut. Die Menschheit betritt nicht die Bühne kosmischer Existenz, sondern bleibt auf der Erde.

Erklärt im Grunde wunderbar, was die letzten Jahrzehnte gelaufen ist :rolleyes: nur hat die Sache einen Haken: die Menschheit verweigert sich der Vision, doch lebt den Schund. Weder haben wir Raumschiffe noch ist ihre Entwicklung und ihr Bau in großem Maßstab geplant, doch nach wie vor gibt es Militärismus und Kriege und dass die USA neue Kriege planen, halte ich für sicher.
Wir haben keinen Weltstaat und keine Weltregierung mit Hauptstadt in der Wüste Gobi, doch wir haben mit der "Globalisierung" alle Nachteile so eines Systems, aber keinen einzigen seiner Vorteile.
Ach ja, wir haben ja die Nationalstaaten und wollen deswegen keinen Weltstaat. Die sind aber akut so ein - mit Verlaub gesagt - Dreck, dass die Völker der Welt ohne sie wohl besser dran wären.
Technokratische Zukunftsvisionen sind abgesagt, schließlich leben wir in der fortschrittskritischen Postmoderne. Doch wenn es sich rechnet, drücken uns die Konzerne etwa im Bereich Agrotechnik und Genfood jeden noch so nutzlosen bis gefährlichen Tuppawaren-Schwachsinn auf.

Mir zeigt der nicht zu vermeidene Rekurs auf "Perry Rhodan" nicht, dass die Serie besonders toll ist, sondern dass die akute Welt so krank geworden ist, dass es ohne einen - kritischen - Rekurs auf ihre Vision kaum noch geht. Kleinteilige Lösungen scheinen mir ausgedient zu haben, weil sie entweder von der Apathie der Menschen vor Ort unmöglich gemacht werden oder von einem global gewordenen Unterdrückungssystem zunichte gemacht werden. Der Umstutz im Landkreis macht den Umsturz in der BRD notwendig, weil sonst die Bundeswehr kommt. Der Umsturz in der BRD macht den Umsturz in Europa notwendig weil sonst die NATO kommt. Der Umsturz in Europa führt zum Krieg mit den USA - machen wir uns da nichts vor :rolleyes: ... da der Einfachheit halber doch lieber gleich die ganze Welt. Eine geeinte Menschheit ist als Propagandamittel, Vision und Utopie ebenso tauglich oder tauglicher als gewesene Utopien und erspart z. B. den Krieg mit den USA, weil sich viele Amis dafür begeistern lassen werden.

Meines Erachtens fangen die wirklichen Probleme nicht in der Zeit der Entwicklung, des Kampfes und des Sieges der Vision an, sondern danach.

So ist mir an Perry Rhodan sauer aufgestoßen, dass er sich dann mit Wahlen, die wohl nur Formsache sind, zum "Diktator auf Lebenszeit" macht. Und da er unsterblich wird, dauert diese de facto-Diktatur recht lange :rolleyes:
Meines Erachtens würde das früher oder später am Hofe Perry Rhodans zu eben den korrupten und selbstrerenziellen Zuständen führen, wie in allen Systemen davor. "Staat" weltweit mag notwendig sein, um einen Karren aus dem Dreck zu ziehen, der anders nicht mehr heraus kann, weil sich alle territorialen Entitäten als untauglich erwiesen haben. Als Dauerzustand scheint er mir nicht haltbar.

Dazu kommt noch, dass die Macher von Perry Rhodan zwar US-Amerikaner und Deutsche, Afrikaner und Japaner in ihrer Serie auftreten lassen, aber von irdischen Völkerb und Kulturen nicht viel Ahnung gehabt zu haben scheinen.
Sonst wäre ihnen klar geworden, dass die Völker der Menschheit auch das Ende der akuten Territorialstaaten überleben werden und es auch in einer vereinten Menschheit ethnische Unterschiede und Gegensätze geben wird.
Was Deutschland angeht, so halte ich eine "Auszeit" ohne den akuten National- und Territorialstaat und ohne spießbürgerlich-reaktionäre oder national-obrigkeitsstaatliche Herrschaft mittlerweile für einen Segen. Weg mit der Merkel, strunzdummen Bürgerlich-Reaktionären und Neonazis. Was an Korruption, Lug und Trug mit "Staat" verbunden ist, mag sich in Terrania in der Wüste Gobi austoben. Wir Deutschen können dann unsere Wunden aus hausgemachter Tyrannei lecken, unsere Kultur weiter pflegen und auf den Großadministrator schimpfen :)

Der Weltraum als Expansionsmöglichkeit, Quelle neuer Herausforderungen ist für mich nach wie vor unübertroffen. Aber selbst für den Fall, dass die Naturgesetze bei der Errichtung von interstellaren Reichen keinen Strich durch die Rechnung machen, halte ich Imperien im Weltraum für ebenso gefährlich wie ihre irdischen Gegenstücke. Auf Aufstieg folgt Fall und die Gefahr ist groß, dass schädliche irdische Herrschaftsformen da nur auf den Weltraum übertragen werden. In der Aufbauphase mögen sich die Menschen frei führen mit dem Universum zu ihren Füßen - einige Jahrhunderte später holt sie die triste politische Wirklichkeit wieder ein.
Einige dutzend, allenfalls 100 bis 200 Planenten mit autonomen Gemeinwesen - mehr darf es auch im besten Fall nicht sein.

Meister Lampe
18.08.2007, 12:17
Endlich macht mal jemand 'nen Thread zu Perry Rhodan auf. Ich lese das Zeug regelmäßig seit Band 1632 (Botschaft aus der Raumzeitfalte), also ca. seit 14 Jahren und hab mir noch zusätzlich 500 Bände antiquarisch auf dem Flohmarkt gekauft.


Man mag die Vision der geeinten Menschheit, die zu den Sternen aufbricht, für naiv oder PR für Schund halten: Mir gefällts! Ich mag es einfach, einmal pro Woche in den komplexen und mittlerweile für den Laien schwer durchschaubaren PR-Kosmos einzutauchen. Besonders in letzter Zeit hat es da ausserdem einige positive Entwicklungen gegeben.

Interessant ist auch die Entwicklung, die die Serie über die Jahrzehnte hinweg nahm. Das was Beverly da beschrieben hat, sind ja nur ca. die ersten 200 Bände.
In den 60er war Perry Rhodan noch der "starke Mann" im All. Die Regierungsform des Solaren Imperiums könnte man Präsidialdemokratie nennen: Ab und zu muß Perry sich zur Wahl als Großadministrator stellen (ich erinnere mich an da das Ende der Altmutantenkrise), die er jedoch immer gewinnt. Er besitzt dann weitreichende Vollmachten und darf auch ruhig mal den starken Mann in der Milchstraße spielen. Bedrohungen werden mit List und Tücke, oder auch massiertem Flotteneinsatz niedergekämpft. Diese Zeit ist IMHO die Blütezeit der klassischen "Space Opera". Von den 68ern wurde das Ganze dann als "Faschismus im Weltraum" abgetan X(
In den 70ern gab es dann eine Erweiterung um eine "kosmische Komponente". Das Blickfeld weitet sich von der Milchstraße (respektive Andromada) auf Superintelligenzen und entfernte Galaxien, die Serie reift also. Ein meiner Meinung nach sträflich unterschätzter Zyklus, "Das Konzil der Sieben" findet hier statt.
In den 80er geschah eine Entwicklung, die Viele abgeschreckt hat. In den Leserbriefen liest man immer wieder, dass etliche Leser Anfang der 80er die Lust verloren. Es machten sich ziemlich starke New-Age und Fantasy Elemente breit, die nicht immer auf Annerkennung stießen.
In letzter Zeit allerdings besinnt man sich jedoch wieder mehr auf alte Werte. Perry und vor allem Atlan müssen auch mal wieder Raumschlachten führen und wie in der guten alten Zeit einen Kleinkrieg gegen einen übermächtigen Gegner führen.
Akon, die Heimat der als Bösewichte immer beliebten Akonen haben die Chaosmächte schon zersägt. Bin mal gespannt, was weiter passiert...
Wahrscheinlich müssen übergeordnete Intelligenzen den Terranern mal wieder den Arsch retten.

Stechlin
18.08.2007, 13:57
Ich habe die Bücher bis Band 10 gelesen. Ganz unterhaltsam und auch spannend. Aber alles, was nach Band 10 folgte, ist mir ein wenig zu überzeichnet und wirr. Perry Rhodan entwickelte sich ab dann zu einem schlecht gemachten Märchen, bei dem die Technik die gute Fee ersetzt. Zu offensichtlich, zu einfach gestrickt. Bedingt tauglich, um sich zwischendurch mal etwas triviales reinzuziehen, was von Zeit zu Zeit auch nötig ist. Stattdessen empfehle ich einen guten Star-Trek-Roman.

Wahabiten Fan
18.08.2007, 14:10
Infos zur Serie auf Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Perry_Rhodan

Die Homepage selbst auf

www.perry-rhodan.de

Was ist eigentlich aus dem auf dem Mond gestrandeten "Arkoniden Atlan", ohne den Perry ja nichts geworden wäre, geworden?

Don Pacifico
18.08.2007, 14:27
Habe die Serie auch mal gelesen - d.h. bis etwa zu meinem Abitur Ende der 70er.

Manche Hefte waren sehr gut geschrieben. Meine Favoriten: Der angebliche Trottel Prof. Waringer, Rhodans Schwiegersohn und Roy Danton, der König der Freibeuter.

Was mir nicht gefiel: Die politische Struktur ist nicht lediglich eine Präsidialdemokratie, sondern eine Art "gutmütige Diktatur". Besonders deutlich wurde das in jenem Zyklus (an die Nr. kann ich mich nicht mehr erinnern), als das Superraumschiff in ein Paralleluniversum verschlagen wird:
Dort treffen PR und die anderen auf ihre Anti-Charaktere. Perry Rhodan ist in dem Universum ein gnadenloser Widergänger vom Maleraspiranten. Staatsmarschall Reginald Bull entspricht dem Reichsjägermeister Herrmann "Meier" (oder so ähnlich.....) usw. usw. Mich hat der Zyklus abgeschreckt. Im nachhinein kommt mir die Parallelisierung "Anti-Rhodan = Adolf H.) sehr bezeichnend vor.

In einem Bericht vor kurzem (sorry, Quelle vergessen) stand auch drin, was Meister Lampe erwähnt: Unter dem neuen Redakteur gewinnt die Serie an Qualität.

Don Pacifico
18.08.2007, 14:30
Was ist eigentlich aus dem auf dem Mond gestrandeten "Arkoniden Atlan", ohne den Perry ja nichts geworden wäre, geworden?

Moment, Thora und Crest strandeten auf dem Mond, Atlan schlief ja in einer geheimen Zentrale auf dem Meeresgrund und wachte von Zeitalter zu Zeitalter auf, um der Menschheit zu helfen.

Wahabiten Fan
18.08.2007, 15:03
Moment, Thora und Crest strandeten auf dem Mond, Atlan schlief ja in einer geheimen Zentrale auf dem Meeresgrund und wachte von Zeitalter zu Zeitalter auf, um der Menschheit zu helfen.

Stimmt! Es war Crest den er auf dem Mond geholfen hat. Aber es ist auch schon über 30 Jahre her, als ich die Romane "gefressen" habe. Ich habe keines verpasst.

Meister Lampe
18.08.2007, 15:25
Was ist eigentlich aus dem auf dem Mond gestrandeten "Arkoniden Atlan", ohne den Perry ja nichts geworden wäre, geworden?

Der ist immer noch quicklebendig und frischer denn je, obwohl er dieses Jahr seinen 12978. Geburtstag feiert Hat schon drölfzig Frauen verschlissen (http://www.perrypedia.proc.org/Atlans_Gef%C3%A4hrtinnen), war er doch in der Serie immer ein bisschen der Schwerenöter. Er führt immer noch munter Selbstgespräche mit seinem Extrasinn und macht ab und dann eine sarkastische Bemerkung über die Barbaren von Larsaf III.
Zur Zeit darf er eine Expedition in die Galaxis Hangay anführen, um dort die Entstehung einer Negasphäre zu verhindern. Perry wird in der Milchstraße gebraucht, um dort gemeinsam mit dem wiederauferstandenen arkonidischen Imperium den Kampf für eine freie Milchstraße zu führen.

Meister Lampe
18.08.2007, 15:35
Ich habe die Bücher bis Band 10 gelesen. Ganz unterhaltsam und auch spannend. Aber alles, was nach Band 10 folgte, ist mir ein wenig zu überzeichnet und wirr. Perry Rhodan entwickelte sich ab dann zu einem schlecht gemachten Märchen, bei dem die Technik die gute Fee ersetzt. Zu offensichtlich, zu einfach gestrickt

Komisch, dass du in diesem Zusammenhang gerade Star Trek als Kontrapunkt anführst. Wie läuft das noch?
"Captain, wir können die vordere Sensorphalanx mithilfe des Johansson-Fukuma Algorithmus so rekalibrieren, dass sie eine konzentrierte Tachyonen-Partikelwelle emittieren kann!"
"Das würde all unsere Probleme lösen und die Folge läuft nur noch zehn Minuten! Make it so!"
Technobabble gibt's bei PR auch und manchmal werden da auch einfach technische Lösungen mehr oder weniger aus dem Hut gezaubert.
Aber Star Trek als positives Gegenbeispiel - ne, das kann nicht angehen.


Bedingt tauglich, um sich zwischendurch mal etwas triviales reinzuziehen, was von Zeit zu Zeit auch nötig ist. Stattdessen empfehle ich einen guten Star-Trek-Roman.

Ich halte Star Trek mit seiner Friede-Freude-Eierkuchen Mentalität für einiges trivialer. Naja, jedem das seine.

Beverly
18.08.2007, 16:50
Ich habe die Bücher bis Band 10 gelesen. Ganz unterhaltsam und auch spannend. Aber alles, was nach Band 10 folgte, ist mir ein wenig zu überzeichnet und wirr. Perry Rhodan entwickelte sich ab dann zu einem schlecht gemachten Märchen, bei dem die Technik die gute Fee ersetzt. Zu offensichtlich, zu einfach gestrickt. Bedingt tauglich, um sich zwischendurch mal etwas triviales reinzuziehen, was von Zeit zu Zeit auch nötig ist. Stattdessen empfehle ich einen guten Star-Trek-Roman.

@NITUP,

interessante Anmerkung, weil mich gerade die Frühphase der fiktiven Zukunftswelt mehr beschäftigt als ihre spätere, doch recht märchenhafte, Entwicklung. Es beginnt ja damit, dass der "Held" mittels außerirdischer Verbündeter und ihrer Technologie die Verhältnisse auf der Erde umkrempelt. Aus heutiger Sicht finde ich es schade, dass die Macher der Serie der Einigung der Menschheit nicht die 200 bis 300 Hefte gewidemt haben, die so ein komplexes Unterfangen realistischerweise braucht. Aber ich denke, das hatte viel mit Marketing und Zeigeist zu tun - die Leser wollten Weltraum-Abenteuer und bekamen sie auch.

Beverly
18.08.2007, 16:52
Was ist eigentlich aus dem auf dem Mond gestrandeten "Arkoniden Atlan", ohne den Perry ja nichts geworden wäre, geworden?

Auf dem Mond begegnete Perry Rhodan den Arkoniden Crest und Thora - lustig übrigens diese Namen :lach:

Atlan traf er erst einige Jahrzehnte später; die Gründung des "Solaren Imperiums" fand ohne ihn statt.

torun
18.08.2007, 16:55
@NITUP,

interessante Anmerkung, weil mich gerade die Frühphase der fiktiven Zukunftswelt mehr beschäftigt als ihre spätere, doch recht märchenhafte, Entwicklung. Es beginnt ja damit, dass der "Held" mittels außerirdischer Verbündeter und ihrer Technologie die Verhältnisse auf der Erde umkrempelt. Aus heutiger Sicht finde ich es schade, dass die Macher der Serie der Einigung der Menschheit nicht die 200 bis 300 Hefte gewidemt haben, die so ein komplexes Unterfangen realistischerweise braucht. Aber ich denke, das hatte viel mit Marketing und Zeigeist zu tun - die Leser wollten Weltraum-Abenteuer und bekamen sie auch.

Was waren das noch Zeiten, als Herbert-Handgranaten- Scheer die EXposes geschrieben hat.

Beverly
18.08.2007, 17:10
Komisch, dass du in diesem Zusammenhang gerade Star Trek als Kontrapunkt anführst. Wie läuft das noch?
"Captain, wir können die vordere Sensorphalanx mithilfe des Johansson-Fukuma Algorithmus so rekalibrieren, dass sie eine konzentrierte Tachyonen-Partikelwelle emittieren kann!"
"Das würde all unsere Probleme lösen und die Folge läuft nur noch zehn Minuten! Make it so!"
Technobabble gibt's bei PR auch und manchmal werden da auch einfach technische Lösungen mehr oder weniger aus dem Hut gezaubert.
Aber Star Trek als positives Gegenbeispiel - ne, das kann nicht angehen.



Ich halte Star Trek mit seiner Friede-Freude-Eierkuchen Mentalität für einiges trivialer. Naja, jedem das seine.

Star Trek ist eine Filmserie, "Perry Rhodan" liegt als Heftchen und Buch vor, das erklärt einiges von dem Unterschied. Gerade in der SF sind Filme oft trivialer als geschriebene Sachen, weil die Regisseure die oft komplexe Gedankenwelt nicht adäquat auf die Leinwand bringen können.

Bezüglich Trivialität nehmen sich "Perry Rhodan" und "Star Trek" aber nicht viel, beide haben ihre Höhepunkte, akzeptable Strecken und Tiefstpunkte. Beide Systeme triefen im übrigen vor Militarismus, den ich von allem anderen mal abgesehen auch für unrealistisch halte.

Wenn ich aber die Weltentwürfe auf "Memory Alpha" - Star Trek - und Perrypedia vergleiche, so ist die Welt von Perry Rhodan doch etwas komplexer und detailverliebter aufgebaut. Bei Star Trek werden selbst Kulturen, die ein gewisses Potenzial haben - Klingonen etc. - oft nur platt rübergebracht, ebenso viele Charaktere.

Was das "Friede-Freude-Eierkuchen" betrifft, da sind sie mir bei Star Trek oft zu brav. Sexuellen Ausschweifungen dürfen allenfalls die Betazoiden frönen und das Mobiliar zerschlagen darf man nur mit klingonischem Elternteil. Den Darsteller von Wesley Crusher muss diese Bravheit so angeödet haben, dass er nach der Rolle bei einem Pumps Race gesichtet wurde.

politisch Verfolgter
18.08.2007, 18:42
Auf das Naheliegendste sind die Autoren scheints nicht gekommen: auf einen grundrechtskonformen Rechtsraum.
Denn der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.
Grundlegend darf also niemand per Gesetz zum Inhaberinstrument deklariert werden. Fremdes Eigentum hat prinzipiell tabu sein zu können.
Wird niemand per Gesetz zum Bewirtschafter des Eigentums Anderer erklärt, dann kann sich die Marktwirtschaft erst voll entfalten.
Erst damit kommen wir zur marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Es ist genau das, was ich generell an SciFi vermisse: sie setzt Betriebslose leider immer als Inhaberinstrument voraus. Das liegt wohl am eignerfixierten Interesse der damit Verdienenden, also der Autoren, der Filmemacher und der Kapitalgeber ;-)

torun
18.08.2007, 18:46
Auf das Naheliegendste sind die Autoren scheints nicht gekommen: auf einen grundrechtskonformen Rechtsraum.
Denn der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.
Grundlegend darf also niemand per Gesetz zum Inhaberinstrument deklariert werden. Fremdes Eigentum hat prinzipiell tabu sein zu können.
Wird niemand per Gesetz zum Bewirtschafter des Eigentums Anderer erklärt, dann kann sich die Marktwirtschaft erst voll entfalten.
Erst damit kommen wir zur marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Es ist genau das, was ich generell an SciFi vermisse: sie setzt Betriebslose leider immer als Inhaberinstrument voraus. Das liegt wohl am eignerfixierten Interesse der damit Verdienenden, also der Autoren, der Filmemacher und der Kapitalgeber ;-)

Kann natürlich auch sein, daß man sich mit diesen Heften einfach nur die Zeit vertreiben will.

Beverly
19.08.2007, 10:11
Kann natürlich auch sein, daß man sich mit diesen Heften einfach nur die Zeit vertreiben will.

das ist ihr wichtigster Zweck

Gehirnnutzer
20.08.2007, 14:39
Habe die Serie auch mal gelesen - d.h. bis etwa zu meinem Abitur Ende der 70er.

Manche Hefte waren sehr gut geschrieben. Meine Favoriten: Der angebliche Trottel Prof. Waringer, Rhodans Schwiegersohn und Roy Danton, der König der Freibeuter.

Was mir nicht gefiel: Die politische Struktur ist nicht lediglich eine Präsidialdemokratie, sondern eine Art "gutmütige Diktatur". Besonders deutlich wurde das in jenem Zyklus (an die Nr. kann ich mich nicht mehr erinnern), als das Superraumschiff in ein Paralleluniversum verschlagen wird:
Dort treffen PR und die anderen auf ihre Anti-Charaktere. Perry Rhodan ist in dem Universum ein gnadenloser Widergänger vom Maleraspiranten. Staatsmarschall Reginald Bull entspricht dem Reichsjägermeister Herrmann "Meier" (oder so ähnlich.....) usw. usw. Mich hat der Zyklus abgeschreckt. Im nachhinein kommt mir die Parallelisierung "Anti-Rhodan = Adolf H.) sehr bezeichnend vor.
In einem Bericht vor kurzem (sorry, Quelle vergessen) stand auch drin, was Meister Lampe erwähnt: Unter dem neuen Redakteur gewinnt die Serie an Qualität.

Ich weiß nicht wie du auf Diktatur kommst, selbst auf auf dem Begriff gutmütige Diktatur. Auch wenn in der Serie sehr wenig darauf eingegangen wird, nur ab und zu waren Wahlkampf und Wahlen Bestandteil der Geschichte, so sind die Regierungschefs des Solaren- , des Vereinten und des Neuen Einsteinischen Imperiums so wie der Liga Freier Terraner immer durch freie demokratische Wahlen legitimiert worden. Wirkliche Diktaturen und diktatorische Elemente fand man und findet man eigentlich nur bei den Gegnern von Perry Rhodan.
Gerade das von dir aufgeführte Paralleluniversum aus dem Zyklus "Das Kosmische Schachspiel" (meiner Meinung einer der schlechtesten Zyklen) zeigt dies durch seine total gegenteilige Ausrichtung.
Das Perry Rhodan andauernd wiedergewählt wurde, wirkt zwar komisch, wenn man bedenkt, das er die meiste Zeit in Universum herumhopst und die Regierungsgeschäfte von Vertretern durchführen lässt, aber das ist nun mal plotbedingt, aber kein Ausdruck der Diktatur. Mit der Kosmischen Hanse oder Camelot hat man PR ja auch mal aus der direkten terranischen Politik herausgenommen.
Es gibt zwar eine Ausnahme wo man PR durchaus zweitweilig als Diktator bezeichnen kann, nämlich die 40 jährige Reise der SOL vom Mahlstrom zurück in die Milchstrasse und der Rückflug zum Mahlstrom un die anschließende Suche nach der Erde und den kosmischen Burgen, aber demokratische Strukturen wirkeb auf einem Raumschiff, auch wenn es sich um ein Generationenraumschiff handelt, etwas befremdlich.

Dein Vergleich von Anti-Rhodan mit Hitler ist gut, obwohl eine Mischung aus Hitler und Stalin treffender wäre.
Wenn wir schon bei Reflektionen sind, dann dürfte die aphillische Erde, als Reflektion der kommunistischen Sowjetunion bezeichnet werden.

So nun zur eigentlichen Frage des Threads.
Wenn man bedenkt, das zu dem Zeitpunkt als K.H. Scheer und Walter Ernsting (Clark Darlton) die Serie konzepierten nur 30 bis 50 Bände geplant waren, hat Perry Rhodan eine beachtliche Entwicklung durchgemacht. Mittlerweile 2400 Bände, 6 Auflagen (auch wenn einige eingestellt wurden und die 6 eine reine E-Book-Auflage ist), diverse Bücher, Taschenbücher , Comics, Modellbausätze und eine Spin-Off-Serie (Atlan) sind eine beachtliche Leistung.

Perry Rhodan ist Trivialliteratur, gemacht um den Leser zu unterhalten und das macht PR auch. Trivialliteratur ist hierbei auch nicht neagativ gemeint, denn diese Wort steht nicht für Schund, auch wenn einige Leute dies denken, sondern für eine "einfache" Art und Weise Menschen zu unterhalten.
Schund hingegen unterhält zwar auch, richtet sich aber an die niedrigsten Triebe und hat damit negative Auswirkungen.

Ist Perry Rhodan eine Zukunftsvision? Natürlich, wann ist das Genre SF kein Zukunftsvision. Gerade die unterhaltende SF, wie PR oder Star Trek, richtet sich nach den Wünschen, Ängsten etc. ihrer Konsumenten.
Der Wunsch nach friedlichen Zusammenleben auf Erden und die Angst, aber auch die Neugier auf das Unbekannte ist bei vielen vorhanden.
Was hier erwähnenswert ist, ist der Umstand, das sowohl die Macher von Star Trek als auch von Perry Rhodan, die geeinte Menschheit, zwar als Wunsch im Menschen vorhanden sahen, die Entwicklung dazu aber nur durch Einflüsse von außen.

Ich lese mit Unterbrechung Perry Rhodan seit 1983.

Beverly
20.08.2007, 17:52
Ich weiß nicht wie du auf Diktatur kommst, selbst auf auf dem Begriff gutmütige Diktatur. Auch wenn in der Serie sehr wenig darauf eingegangen wird, nur ab und zu waren Wahlkampf und Wahlen Bestandteil der Geschichte, so sind die Regierungschefs des Solaren- , des Vereinten und des Neuen Einsteinischen Imperiums so wie der Liga Freier Terraner immer durch freie demokratische Wahlen legitimiert worden. Wirkliche Diktaturen und diktatorische Elemente fand man und findet man eigentlich nur bei den Gegnern von Perry Rhodan.
Gerade das von dir aufgeführte Paralleluniversum aus dem Zyklus "Das Kosmische Schachspiel" (meiner Meinung einer der schlechtesten Zyklen) zeigt dies durch seine total gegenteilige Ausrichtung.
Das Perry Rhodan andauernd wiedergewählt wurde, wirkt zwar komisch, wenn man bedenkt, das er die meiste Zeit in Universum herumhopst und die Regierungsgeschäfte von Vertretern durchführen lässt, aber das ist nun mal plotbedingt, aber kein Ausdruck der Diktatur. Mit der Kosmischen Hanse oder Camelot hat man PR ja auch mal aus der direkten terranischen Politik herausgenommen.
Es gibt zwar eine Ausnahme wo man PR durchaus zweitweilig als Diktator bezeichnen kann, nämlich die 40 jährige Reise der SOL vom Mahlstrom zurück in die Milchstrasse und der Rückflug zum Mahlstrom un die anschließende Suche nach der Erde und den kosmischen Burgen, aber demokratische Strukturen wirkeb auf einem Raumschiff, auch wenn es sich um ein Generationenraumschiff handelt, etwas befremdlich.

Dein Vergleich von Anti-Rhodan mit Hitler ist gut, obwohl eine Mischung aus Hitler und Stalin treffender wäre.
Wenn wir schon bei Reflektionen sind, dann dürfte die aphillische Erde, als Reflektion der kommunistischen Sowjetunion bezeichnet werden.


Wenn Perry Rhodan sich trotz seiner ständigen Wiederwahl kein Diktator ist und sich auch nicht zum Tyrannen entwickelt, wie ich es erwarten würde, muss es dafür Gründe geben.

Die ständige Expansion nach außen? Geht IMHO auf der Erde auch mit Diktaturen ganz gut, gerade Diktatoren haben ja Eroberungen angestrebt. Äußere Feinde? Auf nichts sind Diktatoren mehr versessen, als darauf, mit einem Feindbild die Menschen von der inneren Misere abzulenken. Krieg? Welcher Diktator träumt nicht davon? Die "Checks and Balances" in der Verfassung? Merkeldeutschland zeigt, wie man die alle aushöhlen kann, bis nur noch die Fassade steht.

Die Episode um dem Planeten Plophos, dessen "Obmann" Iratio Hondro die offene Diktatur anstrebt, führt uns vielleicht zur Antwort. Iratio Hondro fand resp. züchtete seine fanatisierten Anhänger, aber wem sein System nicht gefiel, der zog von Plophos weg. Schließlich gibt es in der Milchstraße genug Planeten und jeder ist anders.

Die Erde ist als Aktionsraum für aggressive, nach außen gerichtete Tyrannen überschaubar, ihre Konkurrenten sind zählbar und berechenbar. Sie können dafür sorgen - oder oft tun es die Verhältnisse an sich schon -, dass ihnen ihre Untertanen nicht in andere Länder abhauen. Fühlen sich die Tyrannen stark, expandieren sie, rangeln um die Macht, um Weltherrschaft. Fühlt sich ein Tyrann schwach, isoliert er sein Land, z. T. gehen Isolation und Expansion sogar einher (siehe UdSSR). Die Erde scheint ein ideales Feuchtbiotop für Tyrannen von soft bis hard, von klein bis groß, von Merkel bis Hitler (man verzeihe mir die Polemik).
Frank Herbert schrieb einmal, eine erfolgreiche Tyrannei müsse die Menschen Glauben machen, dass es keine Hoffnung auf Verbesserung gäbe. Haben die Menschen diese Hoffnung aufgegeben, sind sie gefügige Untertanen geworden.

Auch hier erweist sich die Erde aufgrund ihrer Begrenztheit als idealer Nährboden für die Tyrannei. Wer Merkeldeutschland satt hat, hat nur "Alternativen" vor Augen, die entweder noch schlimmer sind oder in denen er ohne Kapital oder wertvoller Qualifikation nicht willkommen ist. Für den Tagelöhner in Rabat ist Merkeldeutschland vielleicht das Paradies - aber mehr als Tagelöhner oder Empfänger von Transferleistungen wird er hier kaum werden. Ach ja, zu allem Übel darf man sich noch mit Sprüchen wie "du bist ja selbst schuld" verarschen lassen.

Last but not least ermöglicht das Feuchtbiotop Erde den Tyrannen, sozusagen ein Kartell zu bilden. George Orwell hat das in "1984" mit den drei Superstaaten Ozeanien, Eurasien und Ostasien vorweggenommen. Die Tyrannei als Kartell lässt dem gefrusteten und drangsalierten Untertanen nicht einmal mehr die Hoffnung auf den Sturz des eigenen Tyrannen. Er weiß ja: die anderen Tyrannen sind ebenso schlimm oder noch schlimmer. Wer Merkel nicht will, mag Bush, Putin oder Ahmedinejad erst recht nicht. Den Irakern wurde nach 2003 ja klar gemacht, dass der Sturz des großen Tyrannen Saddam Hussein nur der Beginn neuer Tyrannei duch viele kleine Möchtergern-Tyrannen ist.
Ach ja: den von der "repräsentativen Tyrannei äh Demokratie" Gefrusteten drohen ihre Herren alle Nasland mit den Musels und dem islamischen Gottesstaat. Durch sein strunzdummes Agieren hat der "politische Islam" mehr als deutlich klar gemacht, dass er ebenso Teil des Kartells der Tyrannen ist wie etwa der "Große Satan" USA.

In einem anderen Forum hat ein Teilnehmer geschrieben, dass uns nur "freundliche Aliens" aus dem Elend erlösen könnten. Womit wir beim Thema Weltraum sind. Möglicherweise ist der Weltraum, egal wie er ist, im Falle seiner Erschließung eines nicht: eine Brutstätte für herkömmliche 08/15-Despoten. Die Entfernungen sind zu groß, die Räume zu riesig, die geistigen Herausforderungen zu gewaltig und die Risikofaktoren unkalkulierbar.
Wem die Tyrannei nicht passt, der klaut, kauft oder mietet ein Raumschiff und fliegt einen Planeten weiter. Früher oder später trifft die Menschheit auf eine Zivilisation, die all ihren Tyrannen klar macht, was für inferiore Würstchen sie schon immer gewesen sind. Im All gibt es so viel Neues zu entdecken und erleben, dass das Spielchen namens "Diktatur" vielleicht schlichtweg langweilig wird. Der Tyrann findet keine Untertanen mehr, weil die Besseres zu tun haben als ihm zu huldigen.



Wenn wir schon bei Reflektionen sind, dann dürfte die aphillische Erde, als Reflektion der kommunistischen Sowjetunion bezeichnet werden.


mich erinnert die Aphilie eher an die BRD seit der Verkündung der Agenda 2010 in 2003 und vor allem an die akuten Zustände unter Merkels Kanzlerschaft

derNeue
20.08.2007, 18:00
Ich war immer ein Fan guter Science Fiction, z.B. von Autoren wie Lem, Franke oder Schattschneider. Perry Rhodan war mir in dieser Hinsicht zu schlecht, da der Ort für diese Action absolut austauschbar ist, ebenso wir Karl May keine guten Wild-West Geschichten schrieb.

Gehirnnutzer
21.08.2007, 12:44
Wenn Perry Rhodan sich trotz seiner ständigen Wiederwahl kein Diktator ist und sich auch nicht zum Tyrannen entwickelt, wie ich es erwarten würde, muss es dafür Gründe geben...............................

Berverly, du machst es einen schwer. Dein Post enthält eine Menge Tobbac auf den man gerne eingehen würde, aber damit würde man größtenteils Off Topic zum eigentlichen Thema werden. Also beschäftigen ich mich mit deiner Argumentation basierend auf der Ausgangsfrage, ob Perry Rhodan ein Diktator ist oder nicht.
Deine Argumentation hat durchaus Hand und Fuss und zieht auch die Realität sehr gut mit ein, denn SF ist auch immer ein Spiegelbild der Realität. Jedoch berücksichtigst du einige Faktoren nicht und auch wenn wie es mit einem "Spiegelbild" zu tun haben, so muß man trotzdem die serieneignen Strukturen berücksichtigen. Nun über politische Strukturen gibt es innerhalb der Serie relativ wenig Aussagen, was etwas problematisch ist.
Wir wissen das förderale Strukturen vorhanden sind, jeder Planet hat eine eigne Regierung und ein eigenes Parlament, selbst die Erde und darüber steht die Solare Regierung und das Solare Parlament.
Du sprichst schön die Methode an, mit außenpolitischen Aspekten von innenpolitischen Problemen abzulenken oder sie zu verschleiern. Durchaus logisch, denn entspricht der 1 zu 1 Umsetzung unserer Strukturen. Die Frage ist, kann man das überhaupt? Kann man wirklich die planetaren Administrationen mit Ländern bzw. Bundesstaaten und die Solare Administration mit einer Bundesregierung gleichsetzen oder macht man hierbei den Fehler, die unterschiedlichen Maßstäbe nicht zu berücksichtigen?


mich erinnert die Aphilie eher an die BRD seit der Verkündung der Agenda 2010 in 2003 und vor allem an die akuten Zustände unter Merkels Kanzlerschaft

Das ist deine persönliche Meinung und deine subjektive Sichtweise. Hinsichtlich der Grundaussage, das SF immer ein Spiegelbild bzw. Reflektion der realen Gesellschaft ist, ist deine Aussage allgemein gesehen falsch, denn sie berücksichtigt nicht wann der Zyklus Aphilie geschrieben wird.

Beverly
21.08.2007, 16:38
Wir wissen das förderale Strukturen vorhanden sind, jeder Planet hat eine eigne Regierung und ein eigenes Parlament, selbst die Erde und darüber steht die Solare Regierung und das Solare Parlament.
Du sprichst schön die Methode an, mit außenpolitischen Aspekten von innenpolitischen Problemen abzulenken oder sie zu verschleiern. Durchaus logisch, denn entspricht der 1 zu 1 Umsetzung unserer Strukturen. Die Frage ist, kann man das überhaupt? Kann man wirklich die planetaren Administrationen mit Ländern bzw. Bundesstaaten und die Solare Administration mit einer Bundesregierung gleichsetzen oder macht man hierbei den Fehler, die unterschiedlichen Maßstäbe nicht zu berücksichtigen?

Das ist halt die Frage. Das Solare Imperium dehnt sich bis auf 5000 Sonnensysteme aus, doch dabei kommt es zu Abspaltungen (Carsual oder so, Dabrifa und die "Zentralgalalktische Union").
Die Führung des Solaren Imperiums erkennt, dass eine weitere Expansion nicht sinnvoll ist, weil sie ihr Reich dann nicht mehr zusammenhalten kann. Was die Bevölkerungszahlen angeht ... ich kamm mich dunkel entsinnen, dass auf dem ganzen Planeten Plophos nur 60 Millionen Menschen lebten. In der Hauptstadt Terrania allein dagegen 50 bis 100 Millionen. Nach einem verheerenden Krieg - der "Dolan-Offensive" - flüchten so viele Menschen von den Kolonien zurück zur Erde, dass dort zwanzig Milliarden Menschen leben :rolleyes:
Macht die schiere Größe den Unterschied aus?
Ich fand an "Perry Rhodan" immer sympathisch, dass die Serie ein modernes, tendenziell urbanes Leben zeigte. Die Menschen leben 150 Jahre und alles ist im Grunde eine Weiterentwicklung des Massenwohlstandes der 1960er und 70er Jahre. Vielleicht ist das der Unterschied: wenn die Menschen zumindest im Alltag - denn Kriege gibt es ja reichlich - ein Leben in Wohlstand und Sicherheit haben, ist kein Nährboden für Tyrannei da.