Monarchist1985
16.08.2007, 16:17
Ich möchte in diesem Beitrag mal darstellen, wie sich meiner Meinung nach der Sport - ich meine hier in erster Linie Deutschlands große Sportarten, also König Fußball, sowie Handball, Eishockey und Basketball - entwickeln wird. Ich sehe es nämlich kommen, dass der Sport zur Unterhaltungsindustrie degradiert wird, um dann zusammen mit Musikbands und Comedians Brot und Spiele für das danach gierende Volk zu liefern. Kurz gesagt: Der Sport in Europa wird in nicht allzu ferner Zukunft genauso oder ähnlich sein (vom Prinzip her) wie bei unserem großen Bruder jenseits des Atlantik, den USA.
Woran ich das festmache ? Schaut euch an, wie die Fußballstadien und Multifunktionshallen aussehen ! Stehplätze ? Gibts kaum noch ! Choreographien, Doppelhalter und Schwenkfahnen ? Könnten ja die Werbung verdecken ...! Nur Sport und sonst nix im Stadion und in der Halle ? Nö, für den verwöhnten Fan von heute braucht es nicht nur ein gutes Spiel, sondern auch ein gutes Ambiente. Deshalb tanzen ja auch Cheerleader durch die Stadien und treten Bands oder Musiker vor dem Spiel auf (z.B. Herbert Grönemeyer vor dem DFB-Pokal Finale).
Was für weitere Entwicklungen ich noch erwarte, auch und gerade im Fußball ?
a) Vereine werden zu Wirtschaftsunternehmen: Der FC Lieschenmüller war einmal, die Vereine sind Geschichte. Fußballklubs sind jetzt Unternehmen, die das Produkt Profifußball anbieten - genau wie jemand, der Würstchen in seiner Imbissbude verkauft oder wie eine Firma, die Schuhe herstellt. Und genauso werden sie auch gegründet oder werden auch aufgelöst, z.B., wenn zu wenige Zuschauer kommen: Ist zwar schade, dass sich für die Nürnberger Lions keiner mehr interessiert, aber siehe da, 20 Jahre später wollen die Nürnberg wieder Bundesliga-Fußball. Da habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und die Nürnberg Avalanch (Lawine) gegründet.
Weil Fußballvereine Unternehmen sind, brauch ich auch keinen Stammverein mehr: Ich will, dass Buxdehude künftig einen Bundesligaklub , pardon, ein -unternehmen hat, , aber es gibt dort keinen Fußballverein; ich muss also erst einen gründen, erst dann kann ich mich für die Bundesliga bewerben ?
Nein. Ich gründe einfach die Buxdehuder Pfadfinder, baue ein Stadion für 30 000 Zuschauer und los geht das Abenteuer-Bundesliga. Einen Stammverein brauche ich nicht- oder muss man erst einen Stammverein zum Schuhe herstellen gründen, bevor man ein Unternehmen, das Schuhe herstellt, gründen kann ?
b)Einführung von Playoffs: Im Basketball und im Eishockey ganz normal, im Fußball und Handball auch nur eine Frage der Zeit. Denn wenn die Liga nur noch aus Großstadtvereinen besteht (siehe "c)"), kann es nicht mehr sein, dass nur noch 3,4 Teams um den Meistertitel spielen, es muss mehr Teams die Chance gegeben werden, um den Titel mitzuspielen. Das ermöglichen Playoffs - und daher werden sie auch kommen.
c) Abschaffung des sportlichen Ab- und Aufstiegs: Im Zeitalter des Kapitalismus können sich in der Regel nur Vereine aus großen Städten ( Berlin, München, Hamburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Leipzig etc.), aus Metropolengebieten (Rhein-Neckar, Rhein-Main etc.) oder Vereine mit potentem Sponsor die Profifußball leisten. Daher wird wohl der sportliche Auf- und Abstieg zwischen Profi- und Amateurbereich abgeschafft (Profivereine spielen für sich, Amateurvereine spielen für sich, kein sportlicher Auf- und Abstieg mehr zwischen Profi- und Amateurligen) oder es wird sogar jede Liga ohne spirtlichen Auf- und Abstieg spielen.
Wobei nur der sportliche Auf- und Abstieg abgeschafft wird, nicht der Auf- und Abstieg an sich. Vereine, die genügend Kohle haben, können sich in die jeweilige (Profi)liga reinkaufen, und die diejenigen, die nicht (mehr) genügend Kohle haben, fliegen aus der Liga oder verschwinden ganz von der Landkarte, weil sie aufgelöst werden.
d) Einführung eines Salary-Cap (Gehalts-Obergrenze): Ein Team wird Meister, der Verein bekommt Geld und auch die Spieler wollen mehr Geld, schließlich ist man Meister geworden. Das Ganze wiederholt sich mehrere Jahre, der Verein wird immer reicher, holt immer bessere Spieler.
So ist es bisher. Mit dem Salary-Cap wird es dann anders laufen: Ein Team wird Meister, die Spieler wollen mehr Geld, ein Team wird nochmal Meister, die Spieler wollen mehr Geld, der Verein wird nochmal Meister, die Spieler wollen noch mehr Geld. Nun ist der Verein aber an seiner Gehalts-Obergrenze für Spieler, dem Salary Cap, angelangt, der Verein kann seinen Spielern nicht mehr das bezahlen, was sie haben wollen, eben, weil seine finanziellen Mittel begrenzt sind durch den Salary Cap. Was machen die Spieler ? Richtig, sie gehen zu Vereinen, die gerade viel Geld haben. Und das sind ? Richtig, in der Regel die Teams, die in den letzten Jahren nur Grütze gespielt haben und daher den Salary Cap kaum ausgereizt haben.
Der Effekt des Ganzen: Es bleiben nicht immer die selben Vereinen oben, sondern es kommen Vereine nach oben, haben Erfolg, verschwinden in der Versenkung, neue Vereine steigen auf, haben Erfolg, verschwinden in der Versenkung usw. usw. usw.
Es spielen also nicht immer die gleichen Teams um die Meisterschaft, sondern immmer andere Teams. Ein Team, dass bisher nur Grütze gespielt hat, kann mit gezielten Spielerkäufen innerhalb von wenigen Jahren zum Topteam aufsteigen. Und Aufsteiger, Teams also, die sich von ganz unten nach ganz oben hochboxen, die liebt die kapitalistische Gesellschaft über alles.
e) Neue Namen für die Teams: Borrussia Dortmund, Karlsruher SC, Hamburger SV etc. - klingt irgendwie nach Turnvater Jahn und damit alt und verstaubt, zumindest für die heutige Jugend, die es bunt und poppig mag. Bald tummeln sich statt Borussia Dortmund, dem Karlsruher SC, dem Hamburger SV usw. die Dortmund Tigers, Karlsruher Greifs, Hamburger Piraten etc. in der Bundesliga.
f) Umzüge von Teams: Verdammt, die Karlsruher Greifs ziehen in Karlsruhe keine Zuschauer mehr. Kein Problem, dann ziehen wir eben um. Bottrop möchte ja unbedingt ein Bundesliga-Team. Verdammt, sie haben kein Stadion. Ach, kein Problem, dann bauen wir in 2, 3 Jahren eben ein Stadion für 30, 35 000 Zuschauer. Der Name "Greifs" passt nicht zu Bottrop. Auch kein Prob, dann heißt das Team eben ab jetzt "Miners" (Bergleute, passt gut zum Ruhrpott) statt "Greifs".
Ich hoffe, ich habe eingefleischt Traditionalisten unter den Fußballfans nicht zu sehr erschreckt. Aber so sieht nun mal die reale Entwicklung aus, leider !
Woran ich das festmache ? Schaut euch an, wie die Fußballstadien und Multifunktionshallen aussehen ! Stehplätze ? Gibts kaum noch ! Choreographien, Doppelhalter und Schwenkfahnen ? Könnten ja die Werbung verdecken ...! Nur Sport und sonst nix im Stadion und in der Halle ? Nö, für den verwöhnten Fan von heute braucht es nicht nur ein gutes Spiel, sondern auch ein gutes Ambiente. Deshalb tanzen ja auch Cheerleader durch die Stadien und treten Bands oder Musiker vor dem Spiel auf (z.B. Herbert Grönemeyer vor dem DFB-Pokal Finale).
Was für weitere Entwicklungen ich noch erwarte, auch und gerade im Fußball ?
a) Vereine werden zu Wirtschaftsunternehmen: Der FC Lieschenmüller war einmal, die Vereine sind Geschichte. Fußballklubs sind jetzt Unternehmen, die das Produkt Profifußball anbieten - genau wie jemand, der Würstchen in seiner Imbissbude verkauft oder wie eine Firma, die Schuhe herstellt. Und genauso werden sie auch gegründet oder werden auch aufgelöst, z.B., wenn zu wenige Zuschauer kommen: Ist zwar schade, dass sich für die Nürnberger Lions keiner mehr interessiert, aber siehe da, 20 Jahre später wollen die Nürnberg wieder Bundesliga-Fußball. Da habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und die Nürnberg Avalanch (Lawine) gegründet.
Weil Fußballvereine Unternehmen sind, brauch ich auch keinen Stammverein mehr: Ich will, dass Buxdehude künftig einen Bundesligaklub , pardon, ein -unternehmen hat, , aber es gibt dort keinen Fußballverein; ich muss also erst einen gründen, erst dann kann ich mich für die Bundesliga bewerben ?
Nein. Ich gründe einfach die Buxdehuder Pfadfinder, baue ein Stadion für 30 000 Zuschauer und los geht das Abenteuer-Bundesliga. Einen Stammverein brauche ich nicht- oder muss man erst einen Stammverein zum Schuhe herstellen gründen, bevor man ein Unternehmen, das Schuhe herstellt, gründen kann ?
b)Einführung von Playoffs: Im Basketball und im Eishockey ganz normal, im Fußball und Handball auch nur eine Frage der Zeit. Denn wenn die Liga nur noch aus Großstadtvereinen besteht (siehe "c)"), kann es nicht mehr sein, dass nur noch 3,4 Teams um den Meistertitel spielen, es muss mehr Teams die Chance gegeben werden, um den Titel mitzuspielen. Das ermöglichen Playoffs - und daher werden sie auch kommen.
c) Abschaffung des sportlichen Ab- und Aufstiegs: Im Zeitalter des Kapitalismus können sich in der Regel nur Vereine aus großen Städten ( Berlin, München, Hamburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Leipzig etc.), aus Metropolengebieten (Rhein-Neckar, Rhein-Main etc.) oder Vereine mit potentem Sponsor die Profifußball leisten. Daher wird wohl der sportliche Auf- und Abstieg zwischen Profi- und Amateurbereich abgeschafft (Profivereine spielen für sich, Amateurvereine spielen für sich, kein sportlicher Auf- und Abstieg mehr zwischen Profi- und Amateurligen) oder es wird sogar jede Liga ohne spirtlichen Auf- und Abstieg spielen.
Wobei nur der sportliche Auf- und Abstieg abgeschafft wird, nicht der Auf- und Abstieg an sich. Vereine, die genügend Kohle haben, können sich in die jeweilige (Profi)liga reinkaufen, und die diejenigen, die nicht (mehr) genügend Kohle haben, fliegen aus der Liga oder verschwinden ganz von der Landkarte, weil sie aufgelöst werden.
d) Einführung eines Salary-Cap (Gehalts-Obergrenze): Ein Team wird Meister, der Verein bekommt Geld und auch die Spieler wollen mehr Geld, schließlich ist man Meister geworden. Das Ganze wiederholt sich mehrere Jahre, der Verein wird immer reicher, holt immer bessere Spieler.
So ist es bisher. Mit dem Salary-Cap wird es dann anders laufen: Ein Team wird Meister, die Spieler wollen mehr Geld, ein Team wird nochmal Meister, die Spieler wollen mehr Geld, der Verein wird nochmal Meister, die Spieler wollen noch mehr Geld. Nun ist der Verein aber an seiner Gehalts-Obergrenze für Spieler, dem Salary Cap, angelangt, der Verein kann seinen Spielern nicht mehr das bezahlen, was sie haben wollen, eben, weil seine finanziellen Mittel begrenzt sind durch den Salary Cap. Was machen die Spieler ? Richtig, sie gehen zu Vereinen, die gerade viel Geld haben. Und das sind ? Richtig, in der Regel die Teams, die in den letzten Jahren nur Grütze gespielt haben und daher den Salary Cap kaum ausgereizt haben.
Der Effekt des Ganzen: Es bleiben nicht immer die selben Vereinen oben, sondern es kommen Vereine nach oben, haben Erfolg, verschwinden in der Versenkung, neue Vereine steigen auf, haben Erfolg, verschwinden in der Versenkung usw. usw. usw.
Es spielen also nicht immer die gleichen Teams um die Meisterschaft, sondern immmer andere Teams. Ein Team, dass bisher nur Grütze gespielt hat, kann mit gezielten Spielerkäufen innerhalb von wenigen Jahren zum Topteam aufsteigen. Und Aufsteiger, Teams also, die sich von ganz unten nach ganz oben hochboxen, die liebt die kapitalistische Gesellschaft über alles.
e) Neue Namen für die Teams: Borrussia Dortmund, Karlsruher SC, Hamburger SV etc. - klingt irgendwie nach Turnvater Jahn und damit alt und verstaubt, zumindest für die heutige Jugend, die es bunt und poppig mag. Bald tummeln sich statt Borussia Dortmund, dem Karlsruher SC, dem Hamburger SV usw. die Dortmund Tigers, Karlsruher Greifs, Hamburger Piraten etc. in der Bundesliga.
f) Umzüge von Teams: Verdammt, die Karlsruher Greifs ziehen in Karlsruhe keine Zuschauer mehr. Kein Problem, dann ziehen wir eben um. Bottrop möchte ja unbedingt ein Bundesliga-Team. Verdammt, sie haben kein Stadion. Ach, kein Problem, dann bauen wir in 2, 3 Jahren eben ein Stadion für 30, 35 000 Zuschauer. Der Name "Greifs" passt nicht zu Bottrop. Auch kein Prob, dann heißt das Team eben ab jetzt "Miners" (Bergleute, passt gut zum Ruhrpott) statt "Greifs".
Ich hoffe, ich habe eingefleischt Traditionalisten unter den Fußballfans nicht zu sehr erschreckt. Aber so sieht nun mal die reale Entwicklung aus, leider !